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Die Geschichte einer ungeliebten Tochter ist eine wahre Geschichte.
Im Rahmen der Aufarbeitung der Ereignisse schrieb die Tochter einen Brief an ihre Mutter, in dem sie ihre Gefühle beschreibt.
Dieser Brief wird nun in diesem Werk zwar anonymisiert aber ansonsten unbearbeitet veröffentlicht.
Viele der aktuellen Probleme in unserer Gesellschaft haben ihre Wurzeln in solchen oder ähnlichen Familienstrukturen. Für eine nachhaltige Problemlösung müssen genau diese Strukturen durchbrochen werden.
Dies ist nur möglich durch Aussprechen und Bewusstmachen dessen, was ganz tief unten an der Basis bereits falsch läuft.
Auch hier soll dieses Buch seinen Beitrag leisten.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2016
Dieses Werk entstand auf Bitte einer Frau, die gerne ihre Geschichte erzählen will. Da es sich dabei jedoch um sehr persönliche Bereiche ihres Lebens handelt, wurde der Text anonymisiert.
Dadurch sollen mögliche Anfeindungen gegen sie und auch ihre Angehörigen verhindert werden.
Ich wurde gebeten, diese Geschichte, die in allen Punkten eine wahre Geschichte ist, an möglichst viele Menschen zu verteilen, damit diese daraus lernen.
Um dieses Ziel zu erreichen, gebe ich den Text zur Non-Profit-Nutzung kostenfrei ab. Unter diesem Gesichtspunkt darf er auch gerne von jedermann/frau weiterverbreitet und genutzt werden.
Sollte daraus jedoch ein Einkommen generiert werden, so ersuche ich den Nutzer, sich mit mir in Verbindung zu setzen, damit ein angemessener Anteil der Einkünfte auch der Briefschreiberin zugute kommt.
Ansuz-Energetik
http://www.ansuz.at/
Angelika Mitterhauser
Frau ............!
"Liebe Mama" kann ich ja nicht schreiben, denn eine Mama warst du niemals für mich. Echte Mamas lieben ihre Kinder und nutzen jede Gelegenheit, Zeit mit ihnen zu verbringen. Sie zeigen ihren Kindern, wie glücklich sie sind, sie zu haben. Sie zeigen ihnen, wie stolz sie auf sie sind und dass sie sie über alles lieben.
Nichts davon habe ich in den letzten 50 Jahren bei dir erfahren dürfen.
Schon kurz nach meiner Geburt hast du mich zu meiner Oma gegeben. Als ganz normale Erziehungsunterstützung wäre das ja völlig in Ordnung gewesen – aber dein weiteres Verhalten lässt diese Interpretationsmöglichkeit nicht zu.
Als ich endlich alt genug war, um in den Kindergarten zu gehen, hast du mir das nicht erlaubt. Dabei wollte ich nur ein wenig mehr Zeit mit meiner Mutter verbringen, die ja als Kindergärtnerin im Kindergarten gearbeitet hat. Diese Zeit hast du mir auch sonst zu keinem Zeitpunkt gewidmet.
Auch hast du damit verhindert, dass ich Freunde finde. Das ist aber für Kinder in diesem Alter extrem wichtig. Als Kindergärtnerin hättest du das wissen müssen.
So wie du handelt keine richtige Mutter.
Im Kleinkindalter war ich insgesamt dreimal im Kinderspital. Jedem hast du erzählt, wie sehr du dich um mich sorgst – aber besucht hast du mich nicht. Wenn ich jemanden liebe und mich wirklich um ihn sorge, dann versuche ich alles, um bei ihm zu sein – ganz egal, was dafür nötig ist. Aber nichts davon war bei dir jemals der Fall. Dir ging es nur darum, von allen anderen bemitleidet zu werden. Wie es mir geht, war dir schon immer egal.
So wie du handelt keine richtige Mutter.
Als meine Lieblingspuppe einmal auf den Boden gefallen ist und dabei ihr Kopf zerbrochen ist, hast du mich zwar zum Puppendoktor geschleppt, aber die Puppe, die ich danach wiederbekommen habe, hatte keinerlei Ähnlichkeit mehr mit meiner Puppe - oder mit mir, denn diese meine Puppe war eigentlich ICH. Sie hatte nicht umsonst den gleichen Namen.
Damit hast du mir nur gezeigt, dass du mich nicht so haben wolltest, wie ich war. Ein "dummes Blondchen" wie die veränderte Puppe wäre dir viel lieber gewesen als meine damals noch kleine Persönlichkeit.
So wie du handelt keine richtige Mutter.
Mein Vater hatte für mich im Garten meiner Oma einen kleinen Birnbaum gepflanzt. Dieser hatte genau eine einzige Birne drauf. Ich war so stolz und glücklich, dass der Baum mir so eine große Freude macht.
Und was machst du? Du verlangst von mir, dass ich meine einzige Birne meinem kleinen Bruder abgeben soll. Von ihm hast du nie verlangt, dass er mir was abgeben soll.
So wie du handelt keine richtige Mutter.
Einmal sollte ich beim Bäcker alleine etwas einkaufen. Das Geld, das du mir gegeben hattest, hab ich zum Bezahlen auf die Theke gelegt. Eine andere Kundin hat es eingesteckt, vermutlich aus Versehen. Aber ich war echt verzweifelt. Und du hast das Ganze einfach als unwichtig abgetan. Meine Verzweiflung war dir offensichtlich egal.
So wie du handelt keine richtige Mutter.