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Ist das Schicksal berechenbar vorherzusehen? Die Frage hat die Menschheit seit jeher beschäftigt und das Denken maßgeblich beeinflusst. Von der Antike bis zur Gegenwart gab es in allen Kulturkreisen viele Zukunftsdeuter, welche die Bestimmung des Unbestimmten, der Zukunft, versprachen und den Menschen durch ihr oft charismatisches Auftreten in Krisenzeiten einen Halt gaben. Jede Epoche hat ihren Zeitgeist, ihr Weltbild - und ihre Zukunftskünder, die für die Geschichtsbetrachtung noch heute von Bedeutung sind und nach wie vor auf lebhaftes Interesse stoßen. Von Kassandra, deren Rufe ungehört verhallen, über Merlin , der eine Johanna als Retterin Frankreichs vorausgesagt haben soll, bis zu dem Naturforscher und Mystiker Emanuel Swedenborg, der eigenwillige Visionen vom Jenseits hatte, und dem sagenumwobenen Rasputin widmet sich das Buch der Beschreibung jener Propheten in Bezug zur jeweiligen historischen Epoche und geht dabei auch dem kulturellen Phänomen der Zukunftsbeschreibung nach. Das Werk bietet rund 20 Porträts der bedeutendsten Seher und Propheten, die die Geschichte kennt.
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Seitenzahl: 211
Veröffentlichungsjahr: 2013
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Dr. Mathis Christian Holzbach, geboren 1971, promovierte bei Prof. Dr. Detlev Dormeyer mit dem Thema „Galba-Otho“ von Plutarch und das lukanische Doppelwerk - ein Gattungsvergleich. Er hat Lehraufträge an den Universitäten Dortmund und Gießen, und veröffentlicht vor allem auf dem Gebiet der Bibelwissenschaft und zu historischen Altbeständen von Bibliotheken.
Ist das Schicksal berechenbar vorherzusehen? Diese Frage hat die Menschheit seit jeher beschäftigt und das Denken maßgeblich beeinflusst. Von der Antike bis zur Gegenwart gab es in allen Kulturkreisen viele Zukunftsdeuter, welche die Bestimmung des Unbestimmten, der Zukunft, versprachen und den Menschen durch ihr oft charismatisches Auftreten in Krisenzeiten einen Halt gaben. Jede Epoche hat ihren Zeitgeist, ihr Weltbild – und ihre Zukunftskünder, die für die Geschichtsbetrachtung noch heute von Bedeutung sind und nach wie vor auf lebhaftes Interesse stoßen. Von Kassandra, deren Rufe ungehört verhallen, über Merlin, der eine Johanna als Retterin Frankreichs vorausgesagt haben soll, bis zu dem Naturforscher und Mystiker Emanuel Swedenborg, der eigenwillige Visionen vom Jenseits hatte, und dem sagenumwobenen Rasputin widmet sich das Buch der Beschreibung jener Propheten in Bezug zur jeweiligen historischen Epoche und geht dabei auch dem kulturellen Phänomen der Zukunftsbestimmung nach. Das Werk bietet 25 Porträts der bedeutendsten Seher und Propheten, die die Geschichte kennt.
Mathis Christian Holzbach
Die großen Seher und Propheten
Meinem Vater und Mitbesitzer unserergut sortierten Privatbibliothek!
Mathis Christian Holzbach
Die großen Seherund Propheten
Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet überhttps://dnb.d-nb.de abrufbar.
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Alle Rechte vorbehalten
Copyright © by marixverlag GmbH, Wiesbaden 2013Der Text basiert auf der Ausgabe marixverlag, Wiesbaden 2013Lektorat: Kai Große Dreimann, BochumCovergestaltung: Nicole Ehlers, marixverlag GmbHnach der Gestaltung von Thomas Jarzina, KölnBildnachweis: Artothek, WeilheimeBook-Bearbeitung: Bookwire GmbH, Frankfurt am Main
ISBN: 978-3-8438-0322-9
www.marixverlag.de
Ich möchte mich herzlich bedanken bei Prof. Dr. LinusHauser (Justus-Liebig-Universität Gießen) und FrauMiriam Zöller (marixverlag). Ohne sie wäre diesesBuchprojekt wohl nicht zustande gekommen.
Besonders bedanken möchte ich mich bei Herrn Björn Bosserhoff,M.A. und bei Herrn Kai Große Dreimann.Sie haben mir beim Korrekturlesen sehr geholfen.Für hilfreiche Gespräche und Hinweise bin ich HerrnProf. Dr. Christoph Kugelmeier (Universität Saarbrücken)ebenfalls überaus dankbar.
INHALT
PROPHET UND SEHER: EINE KURZE BEGRIFFS-BESTIMMUNG
1. GRIECHISCHE UND RÖMISCHE SEHER
Teiresias, der blinde Seher
Mopsos und die Argonauten
Der Machtkampf zwischen den Sehern Kalchas und Mopsos
Kassandra und ihr unerhörter Ruf
Sibylle und die Sibyllinischen Bücher
Pythia und das Orakel von Delphi
Marcius und der zweite punische Krieg
Seherkunst im Dienst des Staates
2. BIBLISCHE PROPHETEN
Bileam, Irrlehrer und Bote Gottes (Num 22–24,31)
Deborah, die prophetische Heerführerin (Ri 4–5)
Eli und Samuel und der moralische Anspruch des Königs Israels (1 Sam, 1–28)
Ahija, der Bewahrer des wahren Glaubens
Elija der Gotteskämpfer und Endzeitbote (1 Kön 17–19; 2 Kön 1; 2 Chr 21)
Jesaja und die Prophezeiung auf Jesus Christus (Buch Jesaja)
Jeremia, der unerhörte Prophet
Jona und die Weissagung, die nicht eintraf (Buch Jona)
Daniel und das Schicksal der Weltreiche (Buch Daniel)
Johannes der Täufer, der nichtchristliche Wegbereiter des Christentums
3. MITTELALTERLICHE PROPHETEN
Merlin und die Errettung Frankreichs
Der heilige Malachias und die Päpste
Die heilige Hildegard und der Antichrist
4. NEUZEITLICHE PROPHETEN
Nostradamus und die ewige Angst vor dem Untergang
Bartholomäus Holzhauser und der Traum von der Einheit der Kirche
Swedenborg – Scharlatan oder Visionär?
Rasputin und das Schicksal des Zaren
5. RESÜMEE – SIND ZUKUNFTSVISIONEN EIN ÜBERLEBTES PHÄNOMEN?
LITERATUR
ABKÜRZUNGEN
Wenn du willst, wollen wir uns darauf einigen, dass die Wahrsagekunst die Wissenschaft vom Zukünftigen ist und dass die Besonnenheit sie leiten soll, um die Großsprecher abzuwehren, diejenigen aber, die wahrhaftig wahrsagen, uns als Verkünder (= Prophet) des Zukünftigen einzusetzen.
(Plat. Charm. 173c)
In den jüdischen biblischen Büchern nahm der Prophet als Verkünder des göttlichen Willens eine persönliche Beziehung zu seiner Weissagung ein. Er wird direkt von Gott berufen (vgl. Phil. Mos. 2772). Diese Bedeutung übernahmen die Christen (Mt 11,9; Lk 1,76), welche die biblischen Propheten als Künder der Messiaserwartung auffassten, die sich in Jesus Christus erfüllte.
Um die wahre Bedeutung der Königsherrschaft Gottes vor Augen zu führen, verfolgt der Autor des Lukasevangeliums das Anliegen, die Freudenbotschaft durch Jesus Christus nicht als Prophezeiung machtpolitischer Hoffnungen erscheinen zu lassen. Jesus ist nicht Heilsverkünder, ein von Gott berufener Prophet, sondern Heilsvermittler, sowohl „nach dem Zeugnis seiner eigenen Verkündigung als auch seiner Anhängerschaft in der nachösterlichen Erfahrung.“3
In der Katholischen Kirche kam es auf dem II. Vatikanischen Konzil zu einem neuen Prophetenverständnis. Nach dem Konzilsdokument Lumen Gentium vom 21. November 1964 und dem Apostolischen Mahnschreiben Papst Johannes Pauls II., Christifideles laici, werden erstmals die Laien in das Prophetenamt mit eingebunden, um den göttlichen Willen besonders bezüglich der aktuellen Fragen in der Nachfolge Jesu Christi mit zu erkunden. Denn „die christgläubigen Laien werden auf ihre Weise des dreifachen Amtes Jesu Christi, des priesterlichen, prophetischen und königlichen, teilhaftig“ (Lumen Gentium 35).4
Jede Epoche hat ihren Zeitgeist, ihr Weltbild – und ihre Zukunftskünder, die für die Geschichtsbetrachtung noch heute von Bedeutung sind und nach wie vor auf lebhaftes Interesse stoßen. Jedoch hat es sich gezeigt, dass das antike und biblische Weissagungsverständnis seinen Einfluss beibehalten konnte und das gesellschaftliche Leben weiterhin bestimmt – bis heute.
Von Kassandra, deren Rufe ungehört verhallen, über Merlin, der die Johanna als Retterin Frankreichs vorausgesagt haben soll, bis zu dem Naturforscher und Mystiker Emanuel Swedenborg, der eigenwillige Visionen vom Jenseits hatte, widmet sich dieses Buch der Beschreibung jener Propheten und Seher in Bezug zur jeweiligen historischen Epoche.
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1 Vgl. PÖTSCHER 1979, 1183f.; KERN 1963, II 112f.
2 „[D]a geriet er sofort in Verzückung, ein prophetischer Geist kam über ihn, der seine ganze künstlich geregelte Seherkunst ihm aus dem Bereiche der Seele vertrieb; denn magische Zauberei durfte mit hochheiliger Verzückung nicht zusammenwohnen. Darauf kehrte er zurück, und als er die Opfer und die brennenden Altäre sah, sprach er wie ein Dolmetsch“.
3 GOTTLIEB 1991, 30.
4 DENZINGER 2001, 1172ff.
Das Unterfangen, den göttlichen Willen ermessen zu wollen, gehört seit jeher zum Bedürfnis, die bestehende Lebensqualität halten zu können (vgl. Cic. div. 1, 2ff.). Während das von dem Menschen ausgehende Schicksal berechenbar ist, ist die überirdische Vorherbestimmung, die den menschlichen Willen im Glauben an die Wahrsagekunst nachhaltig beeinflusst, vom Menschen selbst zu erwägen. Ausgänge von Kriegen, das Wohl des Staates sowie des Einzelnen im positiven wie negativen Sinne, stehen schon seit jeher im Interesse des Menschen. Denn das Leben ist veränderlich, da das Glück sich rasch zu wechseln pflegt, wie der Dichter Plautus in seinem Schauspiel Truculentus schrieb (Plaut. Truc. 219). Und auch Cicero stellte fest, dass Glück und Unglück nicht in einer bestimmten Menschenführung ihre Ursachen hätten (Cic. nat. 3,89). Jedoch bemerkte er auch zugleich spöttisch, dass wohl die Vögel nur des Vogeldeutens da wären (Cic. nat. 2,54) und sieht auch überhaupt keinen Nutzen darin, das Zukünftige zu wissen (Cic. nat. 3,6). Damit rückt Cicero ins Bewusstsein, dass die Techniken des Wahrsagens auf menschliche Erfindungen zurückgehen und nur in ihrer Annahme existieren, über das bevorstehende Schicksal Auskunft zu geben.
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