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LUMINA – Elias, seine allerletzte Feldpredigt Ein Buch von Silvano B. Was bleibt, wenn der Glaube zerbricht? Wenn Gebete verstummen, Liturgien leer erscheinen und Gott nur noch eine ferne Idee ist? Dann beginnt LUMINA. In einem verlassenen Feldlager, kurz vor dem Rückzug, steht ein Mann auf. Elias, Militärpfarrer a.D., bricht das Schweigen. Nicht mit Predigten. Nicht mit Dogmen. Sondern mit Wahrheit. Er spricht zum letzten Mal. Und in dieser letzten Feldpredigt fließt alles zusammen: Zweifel und Licht, Schmerz und Klarheit, Krieg und Erwachen. Es ist kein Appell an Religion. Es ist ein Ruf nach innen. Silvano B., selbst Kämpfer, Musiker, Mental-Drill-Instruktor – und Überlebender –, war dabei. Mit seinem Hund Slaven und Elias saß er am Feuer. Er hat gehört. Gefühlt. Geschwiegen. Und dann geschrieben. Dieses Buch ist kein Roman. Kein theologisches Werk. Es ist ein Zeugnis. Ein Übergang. Ein stiller Ruf an alle, die genug haben von leeren Worten – und bereit sind, ihr eigenes Licht zu entzünden.
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Seitenzahl: 34
Veröffentlichungsjahr: 2025
„Und als das Licht fiel, erkannte ich: Nicht der Tod war unser
Feind,
sondern das Vergessen unseres inneren Feuers.“
„Er sprach nicht lauter als der Krieg –
aber klarer als jeder Befehl.“
„Drei standen im Licht:
der Mensch, der Wächter und der Hund.
Und einer sprach,
als hätte das Licht selbst ihn gesandt.“
– Die letzte Feldpredigt von Elias
Das erste Mal schreibe ich den Prolog selber. Von Silvano B.
Ich habe viele Bücher veröffentlicht. Viele Kapitel diktiert, viele Gedanken geteilt. Aber den Prolog – den haben meistens andere geschrieben.
Warum?
Vielleicht aus Bequemlichkeit.
Vielleicht aus Unsicherheit.
Vielleicht, weil ich nie wollte, dass man zu tief in mich hineinschaut.
Doch dieses Mal ist es anders.
Dieses Mal schreibe ich ihn selbst.
Weil es nicht anders geht.
Weil es um mehr geht als nur um ein Buch. Weil ich dabei war, als Elias seine letzte Feldpredigt hielt – und weil ich weiß: Wenn ich jetzt nicht selbst schreibe, dann verliere ich einen Teil von mir.
Ich sah ihn stehen. Mit seiner alten Feldjacke, die er nie ganz ablegen konnte. Mit diesem Blick – scharf wie ein Befehl, warm wie ein Gebet. Und mit Worten, die schwer waren wie Granit, aber in der Luft tanzten wie Licht.
Elias hat nicht gepredigt. Er hat gebrannt. Und dieses Feuer war nicht laut. Es war still. Und gerade deshalb hat es uns alle getroffen. Ich habe Männer weinen sehen. Starke Männer. Krieger. Ich habe gesehen, wie Mauern fielen. Innere Mauern. Und ich habe gespürt: Das hier ist nicht das Ende – das hier ist der Anfang.
Ich war kein Zuschauer.
Ich war ein Bruder.
Ein Suchender.
Ein Mensch, der zugehört hat – mit offenem Herzen. Und was ich dort gehört habe, das hat alles verändert.
Elias sprach nicht von Gott, wie es Priester tun. Er sprach mit ihm.
Er sprach nicht über das Licht.
Er war Licht.
Und er hat uns gezeigt, dass auch wir es sein können. Nicht durch Gehorsam. Nicht durch Religion. Sondern durch Wahrheit. Durch Mut. Durch das nackte, unbequeme, echte Leben.
Dies ist seine letzte Feldpredigt. Aber sie ist nicht abgeschlossen. Denn was er gesät hat, wächst weiter. In mir. In uns. In dir – wenn du es zulässt.
Ich schreibe diesen Prolog selbst, weil ich nicht mehr schweigen kann. Weil ich nicht will, dass ein anderer meine Stimme übernimmt. Weil Elias es verdient hat, dass ich, Silvano B., es in die Welt trage.
Nicht als Autor.
Nicht als Coach.
Nicht als Musiker.
Sondern als Zeuge.
Ich habe es gesehen.
Ich habe es gehört.
Ich habe es gespürt.
Jetzt ist es an dir.
Sei still. Lies. Und wenn du spürst, was ich gespürt habe – dann geh hinaus und spiele dein Spiel. Denn das war und ist Elias’ letzter Wunsch.
– Silvano B.
Die letzte Feldpredigt
Ein stiller Morgen bei Rzeszów, Polen – kurz vor Sonnenaufgang. Nebel liegt über dem Boden wie eine Decke aus Schweigen. Inmitten eines kleinen Lagers aus Tarnzelten und improvisierten Unterständen tritt ein Mann nach vorn. Elias. Militärpfarrer. In wenigen Tagen wird er seine Uniform ablegen – zum letzten Mal. Doch heute ist er hier. Für eine letzte Predigt. Eine, die nichts mehr beweisen will. Nur erinnern.
I. Vor der Dämmerung
Es war kurz vor fünf Uhr morgens, als Elias zum ersten Mal die Augen öffnete. Nicht, weil ihn ein Befehl weckte, sondern weil etwas in ihm sagte: Jetzt. Die Luft war kalt, schwer vom Nebel, und doch klar wie eine innere Stimme. Er saß still in seinem Zelt, hörte das leise Atmen der Männer um ihn herum – Brüder im Schicksal, verloren in Träumen, vielleicht auch in Albträumen.
Er zog sich langsam an. Nicht in Eile. Die Stiefel fest, aber nicht hart geschnürt. Die Jacke über das abgetragene Hemd, das er seit Tagen trug. Dann nahm er den Olivenholzstern vom Haken und band ihn sich um den Hals. Ein kleines Ritual – nicht vorgeschrieben, aber tief vertraut.