Die Sache mit dem Dackel - Karin Kirwa - E-Book

Die Sache mit dem Dackel E-Book

Karin Kirwa

0,0

Beschreibung

Haben Sie schon einmal einem Dackel ein Zäpfchen gegeben? Oder waren Sie auf der Suche nach dem kleinen Wort "Danke"? Sicherlich mussten Sie auch noch nicht mit zwei Katzen auf einem öffentlichen Parkplatz übernachten und haben dabei wegen Platzmangels die vollen Koffer ins Freie gestellt. Hier können Sie nachlesen, was so alles im Leben passieren kann – denn es ist tatsächlich passiert! Eines dürfte auf jeden Fall garantiert sein: höchst vergnügliche – oder eben auch nachdenkliche Lesestunden.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 78

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Buch

Haben Sie schon einmal einem Dackel ein Zäpfchen gegeben? Oder waren Sie auf der Suche nach dem kleinen Wort Danke?

Sicherlich mussten Sie auch noch nicht mit zwei Katzen auf einem öffentlichen Parkplatz übernachten und haben dabei wegen Platzmangels die vollen Koffer ins Freie gestellt.

Hier können Sie nachlesen, was so alles im Leben passieren kann – denn es ist tatsächlich passiert!

Eines dürfte auf jeden Fall garantiert sein: höchst vergnügliche – oder eben auch nachdenkliche Lesestunden.

Autorin

Geboren in Berlin hat Karin Kirwa ihren typischen Humor über viele nicht ganz einfache Jahre hinweg unverdrossen bewahrt. Die Autorin lebt an der Ostsee.

Erfolg als Schriftstellerin hatte sie bereits mit ihren humorvollen und spannenden Kindergeschichten von Bommel, dem kleinen Teddybär, die ebenfalls bei Books on Demand GmbH erschienen sind.

für Heidi + Lothar

Besuchen Sie mich im Internet:

www.bommel-und-mehr.de

Inhaltsverzeichnis

Die Sache mit …

… der Zigarette

… dem Freund

… dem Älterwerden

… dem Internet

… der Wanderung

… dem Lächeln

… der Margarine

… dem Dank

… dem Flug

… den Bildern

… den Schlüsselblumen

… der Freiheit

… dem Döner

… dem Wahnsinn

… dem Singen

… den Ehemaligen

… der Fußbank

… den speziellen Tagen

… dem Regal

… meinem Opa

… dem Umzug

… dem Freischwimmer

… den besonderen Tagen

… den Busenbändigern

… dem Kloster

… dem letzten Mal

… dem Alter

… dem Rasenmähen

… der Sehnsucht

… dem Dackel

Die Sache mit der Zigarette

Manchmal ärgere ich mich …

… und manchmal ärgere ich mich etwas mehr. Und das hat dann Folgen.

Vor so gefühlten hundert Jahren fuhr ich nichts ahnend hinter einem großen, roten BMW her, als sich plötzlich ein Arm aus dem Seitenfenster desselben streckte und eine glühende Zigarette hinausgeschnippt wurde. Das alleine gehört ja schon in die Rubrik 'Hirnlose Umweltverschmutzung', aber dieses glühende Ding landete obendrein unverzüglich auf meiner Motorhaube, und das entflammte mich nun wiederum außerordentlich.

Der rote Flitzer bog zügig in die Richtung ab, in die ich auch musste. Also hängte ich mich hinter ihn. Es kristallisierte sich heraus, dass wir offenbar dasselbe Ziel hatten, nämlich das Dorf, in dem ich wohne.

Wenn man ein derart flottes Auto fährt, gelten selbstverständlich die innerörtlichen 50km/h nicht, aber das war mir in dem Fall egal. Die Straßen waren so gut wie leer - und bei mir gab es ebenfalls einige PS unter der Haube, die mich tatkräftig unterstützten. Unsere Fahrt endete abrupt vor der örtlichen Bank. Aus dem Auto schälte sich eine reichlich aufgedonnerte Frau, die mich verdutzt anschaute, als ich direkt hinter ihr parkte und ebenfalls ausstieg.

Auch in solchen Momenten möchte man ja nicht unhöflich sein, also empfahl ich ihr nur äußerst freundlich, wenn ihr Auto keinen Aschenbecher hätte, möge sie sich doch bitte einen anderen, dementsprechend ausgestatteten Wagen kaufen. Sprach's, stieg wieder ein, genoss noch kurz, jedoch sehr zufrieden, die Schnappatmung der BMW-Fahrerin und fuhr nach Hause. Möglicherweise war die Aktion ja etwas kleinkariert von mir, aber sie tat mir gut.

Die Sache mit dem Freund

Wir wussten beide, dass es zu Ende geht. Es hatte sich schon vor ein paar Tagen angekündigt. Dabei hatten wir doch so eine schöne Zeit miteinander. Warum muss alles Schöne - meist viel zu schnell - zu Ende gehen?

Ganz fest hielt ich dich in meinen Händen, wollte dich nicht loslassen und wusste doch, es muss sein, ich muss dich gehen lassen.

Jeden Abend sind wir zusammen ins Bett gegangen. Du hast mich getröstet, wenn ich traurig war. Hast mich abgelenkt, wenn mich die trüben Gedanken wieder zu sehr im Griff hatten. Völlig selbstlos warst du stets da, wenn ich dich gebraucht habe. Immer wieder hast du es geschafft, mich aufzumuntern.

Und jetzt soll das Ende kommen? Ich kann es nicht fassen, bin unendlich traurig, muss dich aber gehen lassen. Man kann nichts festhalten im Leben. Dabei waren gerade unsere letzten Tage so schön und aufregend. Vergessen werde ich dich nie, das verspreche ich dir hoch und heilig.

Und nun ist er da, der Augenblick, den ich so gefürchtet habe. Entschlossen blättere ich um und lese das letzte Kapitel.

Leb wohl mein lieber Freund. Es war so schön mit dir.

Die Sache mit dem Älterwerden

Gedanken, die sich manchmal nicht aufhalten lassen.

Es ist keine Frage, wir werden alle älter. Man merkt es an den kleinen Dingen, und es geht schleichend. Wir sind nicht heute jung und plötzlich morgen alt, sondern so langsam, langsam geht da etwas vonstatten, was wir gerne aufhalten würden, es aber nicht können. Da sind wir alle gleich. Ab dem Tag der Geburt … werden wir logischerweise älter. Nun steht man ja normalerweise morgens nicht auf, schaut in den Spiegel und sagt sich: Huch, jetzt bin ich schon wieder einen Tag älter. An Geburtstagen ist das manchmal der Fall und auch erlaubt, aber zu dem Zeitpunkt ist dann schließlich jeweils ein ganzes Jahr vergangen. Die Fältchen sieht man meist nur, wenn man ganz nah an den Spiegel rückt. Doch wer tut das schon, wenn er gerade frisch aus den Federn gerollt ist? Und später am Tag hat man keine Zeit mehr für solche Überprüfungen.

Aber irgendwann und dann nahezu blitzartig kann man es nicht mehr ignorieren, dass das Alter voranschreitet (vor allem vorangeschritten ist), da nützt die rosaroteste Brille nichts.

Bei mir ist diese Alters-Erkenntnis nun schon häufiger genau in dem Moment ausgebrochen, in dem ich den Nachbarn im Galopp die Treppe runterrennen höre. Da knistert es vernehmbar in meinem Oberstübchen. Früher legte ich auf Treppen dasselbe Tempo vor. Sollte ich das vielleicht heute noch einmal probieren? Neeeeee, besser nicht, weil ich nicht so recht weiß, wie ich dann letztlich unten ankomme. Also bewege ich mich lieber behutsam die Stufen abwärts, halt so, wie es für eine ältere Dame definitiv gesünder ist. Allerdings muss ich wieder einmal feststellen, dass das Alter seine Tücken überraschend bereithält, denn neulich funktionierte der Treppensprint noch einwandfrei. Oder ist das doch etwas länger her, eventuell sogar ein paar Jahre???

Egal, heute lasse ich es besser beim geruhsamen Hinabsteigen, aber schön wäre so ein jugendlich rasantes Runtertoben schon, gelle.

Na, und älter bin ich eh nur von außen, von innen bin ich nach wie vor jung und quietschfidel, jawohl.

Die Sache mit dem Internet

Betrachtungen über das virtuelle Leben.

Jeder hat mal Aggressionen. Die einen lassen das an der Familie aus, das ist nicht schön. Die anderen maulen Nachbarn an, auch nicht so sinnvoll, weil man mit denen bestimmt noch eine Weile auskommen muss. Wieder andere meckern in Geschäften herum, was allerdings für die Unbeteiligten oftmals sehr erheiternd ist. Und manche gehen auf Plattformen, die Internetplattformen meine ich, und lassen da ihrem Frust freien Lauf - aber wie!!!

Da gibt es ein Hauen und Stechen, dass einem vor Erstaunen und Entsetzen fast die Augen aus dem Kopf kullern. Und die Finger frieren von der Kälte, die manche Antworten ausstrahlen, fast an den Tasten fest.

Egal, was (und wie es) in der Frage genau erläutert wird: Alles, was zur Erklärung darin vermerkt ist, wird tunlichst ignoriert. Man will gefälligst meckern. Da werden die virtuellen Degen ausgepackt, und los geht's. Bloß so richtige Treffer kann man virtuell halt nicht landen. Da leuchtet auch kein Lämpchen auf, welches einem einen Treffer signalisieren würde. Also schaukelt sich die Sache zwischen wildfremden, jedoch einer wachsenden Anzahl von Usern hoch und höher und entgleitet manchmal in pure Unverschämtheiten. Wenn schließlich allgemein die Argumente auszugehen drohen, fällt einem die Fragestellerin wieder ein, die das ganze Schlamassel schließlich zu verantworten hat. Dann aber ist die geliefert: Auf sie mit Gebrüll.

Durch so eine Plattform habe ich nur einmal jemanden persönlich kennengelernt. Mit manchen telefoniere ich, und mit anderen habe ich Kontakt über das Postfach. Aber wie gesagt, persönlich kenne ich nur einen User, was mir natürlich keinen Aufschluss über irgendwelche Charakterzüge von unbekannten Usern bringt.

Bleibt die Frage, welche Menschen verbergen sich hinter diesen Nicks? Warum hauen sie verbal derart um sich?

Aus persönlicher Erfahrung weiß ich: Wenn es einem nicht gut geht und man schreibt etwas Dementsprechendes, kommen sofort ein paar Antworten, die trösten. Natürlich nur virtuell, aber meistens hilft diese Anteilnahme.

Im Umkehrschluss heißt das doch, dass verbale Angriffe verletzen, ja, unbedingt verletzen sollen. Da kann jemand noch so oft darauf antworten, dass das alles an ihm abprallt. Ich glaube das nicht, das wäre ja fast übermenschlich. Na ja, oder nur oberflächlich. Was folgern wir daraus? Wieder einmal: Seid nett zueinander! Auch auf diesen anonymen Plattformen.

Die Sache mit der Wanderung

Gedanken über das Älterwerden.

Den Himalaja, speziell den Mount Everest, kennt wohl jeder. Auch den steilen Grat, der zum Gipfel hinaufführt. Mich hat das immer fasziniert, wie man da oben rumklettern kann. Aber das nur so nebenbei.

Manchmal fühle ich mich wie auf diesem Grat. Auf der einen Seite blickt man hinunter zur Jugend und auf der oberen Grat-Seite geht’s zum Alter.

Ich wandere genau auf diesem Grat entlang. Manchmal tauche ich ab, zur Jugend hinunter, bin albern, kichere ausgelassen mit Freundinnen und denke: "Ach, jung zu sein ist doch herrlich." Aber das Leben katapultiert mich unweigerlich wieder hinauf auf diesen schmalen, steilen Grat, und ich wandere weiter und versuche, die mühsame Seite des Alters zu ignorieren