Die Schlacht um den Norden (Der Spieler Buch 4): LitRPG-Serie - Roman Prokofiev - E-Book

Die Schlacht um den Norden (Der Spieler Buch 4): LitRPG-Serie E-Book

Roman Prokofiev

0,0
7,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Pandorum hat eine Großoffensive gestartet. Das Ziel: Die Vernichtung von Cat und seinem Clan. Die Pandas zerstören alles und jeden in ihrem Weg. Tausende von Spielern kämpfen miteinander und die größten Allianzen der SPHERE schließen sich der Schlacht an. Wird es Cat gelingen, sich im Hintergrund zu halten? Schließlich kann er im Spiel nahezu alles kaufen und verkaufen – sogar den Sieg. Cat führt seinen eigenen Krieg, und dabei geht es um Wirtschaft und Handel. Aber welche Rolle spielt der Händler bei einer blutigen Auseinandersetzung, die dazu bestimmt ist, als die „Schlacht um den Norden“ in die Annalen des Spiels einzugehen?

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Zwischenspiel: Pandorum

Kapitel 2

Kapitel 3

Zwischenspiel: die Admins

Kapitel 4

Zwischenspiel: Im Norden

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Zwischenspiel: Cey-Rus

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Zwischenspiel: Phantom

Kapitel 11

Kapitel 12

Zwischenspiel: Yamato

Kapitel 13

Zwischenspiel: Panter

Kapitel 14

Kapitel 15

Zwischenspiel: Die Admins

Kapitel 16

Kapitel 17

Zwischenspiel: Vera

Kapitel 18

Kapitel 19

Zwischenspiel: Die Wächter

Kapitel 20

Zwischenspiel: Rache

Kapitel 21

Zwischenspiel: Die Admins

Kapitel 22

Kapitel 23

Zwischenspiel: Agasyan

Kapitel 24

Epilog

Über den Autor

Die Schlacht um den Norden

von Roman Prokofiev

Der Spieler

Buch 4

Magic Dome Books

Die Schlacht um den Norden

Der Spieler Buch 4

Buch 4 Originaltitel: Battle for the North (Rogue Merchant Book #4)

Copyright ©R. Prokofiev, 2021

Covergestaltung © Vladimir Manyukhin 2021

Deutsche Übersetzung © Irena Böttcher, 2023

Lektor: Youndercover Autorenservice

Erschienen 2023 bei Magic Dome Books

Anschrift: Podkovářská 933/3, Vysočany, 190 00

Praha 9 Czech Republic IC: 28203127

Alle Rechte vorbehalten

Dieses Buch ist nur für deine persönliche Unterhaltung lizensiert. Das Buch sollte nicht weiterverkauft oder an Dritte verschenkt werden. Wenn du dieses Buch mit anderen Personen teilen möchtest, erwirb bitte für jede Person ein zusätzliches Exemplar. Wenn du dieses Buch liest, ohne es gekauft zu haben, besuche bitte deinen shop und kaufe dir dein eigenes Exemplar. Vielen Dank, dass du die harte Arbeit des Autors respektierst.

Die Personen und Handlung dieses Buches sind frei erfunden. Jede Übereinstimmung mit realen Personen oder Vorkommnissen wäre zufällig.

Laden Sie unseren KOSTENLOSEN Verlagskatalog herunter:

Geschichten voller Wunder und Abenteuer: Das Beste aus LitRPG, Fantasy und Science-Fiction (Verlagskatalog)

Neue Bestellungen!

Aufgetaut (Unfrozen) LitRPG-Serie

von Anton Tekshin

Die triumphale Elektrizität Steampunk Roman

von Pavel Kornev

Phantom-Server LitRPG-Serie

von Andrei Livadny

Der Neuro LitRPG-Serie

von Andrei Livadny

Einzelgänger LitRPG-Serie

von Alex Kosh

Deutsche LitRPG Books News auf FB liken: facebook.com/groups/DeutscheLitRPG

Kapitel 1

ALS ICH IN DER Clan-Halle der Burg Kondor auftauchte, umgab mich sofort eine geschäftige Menge. So viele Leute hatte ich noch nie in der Burg versammelt gesehen. Die Halle kam mir vor wie ein Marktplatz bei einer Kirmes. In der Luft bewegten sich pausenlos die Flugvögel, Astralschiffe ankerten an den Anlegeplätzen, und beide brachten mehr und mehr Gruppen von Spielern.

Neu eintreffende Wächter vertrieben mich aus dem Respawn-Kreis der Burg. Jede Sekunde meldete sich jemand Neues an. Inzwischen war die Raid-Gruppe bereits auf über 800 Spieler angewachsen. Balian, nahezu am Ende mit seiner Geduld, wiederholte inzwischen wahrscheinlich bereits zum hundertsten Mal die Anweisungen im allgemeinen Sprach-Kanal der Courier-App.

Balian der Waschbär: Die Zusammensetzung der Raid-Gruppe findet ihr im gepinnten Beitrag. Die Verträge für Ausstattung und Waffen gelten für die gesamte Allianz. Schickt mir eine private Nachricht, sobald ihr bereit seid, dann überprüfe ich eure Ausrüstung und weise euch einer Gruppe zu.

Brontosaurier: Ich finde keine Verträge über schwere Rüstungen. Es sind nur noch welche für Leder- und Stoffrüstungen übrig.

Balian der Waschbär: Wie bitte? Sind die etwa alle schon in Anspruch genommen worden? 300 Sets? Wer hat sonst noch die Berechtigung zum Zugriff auf das Lager des Clans? Damian, HotCat, stellt 100 weitere Allianz-Verträge aus.

Himmel, die überschütteten mich sofort mit Arbeit, kaum dass ich mich angemeldet und die Courier-App geöffnet hatte! Innerlich fluchend drängte ich mich durch die ringförmige Galerie um die Burg Kondor herum, öffnete gleichzeitig die Benutzeroberfläche für das Vorratslager des Clans und stellte auf der Basis der Vorlage im gepinnten Beitrag neue Vereinbarungen aus.

Es war eine interessante Zusammenstellung: Neben den normalen Heiltränken, Gegenmitteln, Regenerierungs-Tränken und Widerstands-Elixieren für verschiedene Schadensarten hatten die Leiter der Raid ungewöhnliche Öle ausgewählt, die beschichteten Waffen einen zusätzlichen leichten Schaden verschafften. So etwas hatte ich bisher bei Raids gegen andere Spieler noch nie gesehen. Außerdem gab es eine Reihe seltener Schriftrollen: Adlerauge, Glückspfeil, Geist des Bogenschützen. Das waren mächtige Buffs, die die Reichweite und den Schaden von Schüssen verbesserten. Die vier Rüstungsgegenstände für die Spieler waren blau, mit Boni für Stärke, körperliche Verfassung und Geschicklichkeit. Es waren die Gegenstände, die ich, bewaffnet mit einer Einkaufsliste der Wächter, kürzlich im Basar gekauft hatte. Dann kam der merkwürdigste Teil der Ausrüstung: Neben gewöhnlichen Pfeilen enthielt das Paket auch echte Meisterwerke, Pfeile mit Dunkelholz-Schäften und Mithril-Pfeilspitzen, die von einem wahren Priester der Götter des Lichts gesegnet worden waren. Zwei Schmiede hatten diese einzigartigen Dinge hergestellt. Mehr und mehr wurde mir klar, dass es sich nicht um einen konventionellen Raid handelte.

Balian der Waschbär: Was meinst du damit, du hast nicht genug Geld? Bist du etwa ein Anfänger? Leih dir das Geld vom Clan. Nach der Schlacht wirst du zu den Standardbedingungen entschädigt.

Jeder Vertrag kostete 5.500 Goldstücke. Das war eine Menge, aber es deckte lediglich die reinen Kosten der Ausrüstung ab. Eine Entschädigung zu Standardbedingungen bedeutete, dass ein Spieler seine Ausrüstung nach dem Raid dem Clan wiedergeben konnte und sein Geld zurückbekam. Die Rückzahlung erfolgte auch dann, wenn er die Gegenstände teilweise oder vollständig verloren hatte. Ich hatte eine ungefähre Ahnung, warum alle die gleiche Ausrüstung bekommen sollten. Der Anführer des Raids musste wissen, wozu seine Kampfeinheiten in der Lage waren, welchen Schaden sie zufügen konnten und welche Buffs und Bannsprüche zur Verfügung standen. Davon hing die gesamte Taktik ab.

Nachdem ich die Ausgabe der Verträge erledigt hatte, legte ich rasch selbst die Raid-Ausrüstung an und meldete mich bei Balian. Der Waschbär schickte mich ohne ein Wort der Erklärung vom Hauptkanal, in dem sich Hunderte von Spielern unterhielten, zum Chat der 16. Gruppe. Wo ich zu meiner Freude die Nicknames von Walküre, Flamme, Nico und AlexOrder entdeckte. Balians Kopf war eine Art Organisationszentrale. Wie schaffte er es bloß, sich zu erinnern, welche der Hunderte von Spielern gut mit welchen anderen zusammenarbeiteten? Ich hätte mir das niemals merken können. Das gelang nicht vielen, sich eine emsige, plappernde Menge zu betrachten und ein zusammenhängendes System zu sehen, das sich aus verschiedenen Gruppen zusammensetzte. Ich beruhigte mich damit, dass Tausende von Zeilen an Informationen über unterschiedliche Chargen einer Auktion einem Raid-Anführer wahrscheinlich ebenso undurchschaubar erschienen. Jeder nach seinen Fähigkeiten.

Wie sich herausstellte, war es weit schwerer als vermutet, in einer Burg, in der es vor Spielern wimmelte, eine bestimmte Gruppe zu finden, trotz der Markierung auf meiner Karte, doch endlich gelang es mir. Ich umarmte Alex, gab Flamme und Nico die Hand und nahm einen Wangenkuss in die Luft von Walküre entgegen.

Komtur: Wer ist schon wieder durch das Clan-Portal nach Goldmessen gereist? Komm zurück, [zensiert]! Schluss damit, Leute! Niemand hat einen solchen Befehl gegeben. Nur die Kundschafter, habe ich gesagt!

Komtur: In Ordnung, Jungs, hört auf mit dem Quatsch und folgt gefälligst den Befehlen! Versammelt euch in der Burg — und haltet euch von Goldmessen fern!

Ein Tumult, ein Durcheinander, Flüche im Chat... Es hatten sich bereits nahezu 1.000 Spieler dem Raid angeschlossen. Bedachte man, dass fast jeder von ihnen einen NPC-Begleiter hatte, oder auch zwei, wirkte die Gesamtzahl mächtig beeindruckend. Ich entdeckte die Symbole aller Clans der Allianz, die sich mit Kämpfen gegen andere Spieler befassten: die Wächter, Feind, Helden, die Brüder, Einigkeit und die Varangianer. Es waren alle gekommen. Einen solch großen Raid bekam ich zum ersten Mal zu sehen.

„Wird Kontur selbst die Raid-Gruppe anführen?“, fragte ich Alex. Der bärtige Runenmeister schüttelte den Kopf.

„Das glaube ich nicht. Es sind zu viele Leute, das übersteigt seine Fähigkeiten. Wahrscheinlich wird Wicht die Gruppe leiten.“

Nico gab ein ehrfürchtiges Pfeifen von sich. Natürlich! Der Üble Wicht war eine weitere Legende in der russischsprachigen Gemeinschaft, einer der erfahrendsten, zähesten und härtesten Anführer von Spielerkampf-Raids. Feind, sein Clan, hatte als eine Gruppe von Spielerkillern begonnen, die Neulinge und Farmer terrorisierte. Die Kernmitglieder von damals waren noch immer Teil des Clans. Unter den Nordleuten gehörten sie zu den geschicktesten Kämpfern mit der meisten Erfahrung, den Hardcore-Profis der Wächter ebenbürtig.

Ich klickte mich durch die verschiedenen Courier-Kanäle. Dieser Messenger war wirklich der Knaller. Dank seiner unendlichen Möglichkeiten einer individuellen Anpassung hatte er rasch alle anderen Kommunikations-Plattformen ersetzt. Derzeit folgte alles der klassischen Vorgabe: Die Raid-Anführer hatten ihren eigenen Chatraum. Jeder konnte sie hören, aber sie selbst hörten lediglich die Anführer der verschiedenen kleineren Gruppen, die Kundschafter und andere wichtige Spieler. In diesem Chat der Kommandeure las ich verschiedene Nicknames, die mir unbekannt waren. Sie stammten von Phönix, der Horde und sogar von Hird. Offensichtlich stand etwas wahrhaft Grandioses bevor, wenn all unsere wichtigen Verbündeten sich daran beteiligten.

Auf einmal hörte ich eine junge, leicht heisere Stimme sprechen. Sie gehörte dem bereits erwähnten „Wicht“.

Böser Wicht: Hallo, ihr Anfänger! Danke, dass ihr alle gekommen seid. Mit so vielen hatten wir nicht gerechnet. 1.000 — das ist fantastisch!

Mehrere andere reagierten, indem sie ihn als Amateur bezeichneten. Solche Sticheleien und abfälligen Bemerkungen gehörten in der Allianz dazu. Welchen Rang jemand einnahm, spielte dabei keine Rolle. Wicht lachte fröhlich und begann mit seiner eigentlichen Ankündigung.

Böser Wicht: Also gut... Für all diejenigen, die mich nicht kennen: Bei mir herrschen zwei Regeln. Nummer 1 — überflutet Kanal und Chat nicht mit überflüssigem Schnickschnack. Und Nummer 2 — befasst euch ausschließlich damit, den Raid zu unterstützen, und mit nichts anderem. Diejenigen, die provozierende oder nicht zum Thema gehörende Beiträge veröffentlichen, statt unsere primären Angriffsziele anzupacken, werden sofort zu meinem primären Angriffsziel. Und Leute, das ist kein Witz!

Böser Wicht: Es nehmen heute so viele am Raid teil, dass zehn... nein, zwölf Leute die Ziele ausrufen werde. Ich werde diese zwölf Ausrufer auswählen, und sie selbst werden ihre Ersatzleute bestimmen, für den Fall, dass sie im Kampf fallen. Uns steht eine harte Schlacht bevor. Lasst eure Bauern frei, sobald wir das Portal durchschritten haben. Momentan brauchen wir allerdings nur Unterstützung, Heilen und Fernkampfschaden. Wir werden wahrscheinlich aus der Entfernung angreifen und auf fliegende Ziele schießen.

Am Horizont tauchte die Kante der gelben Scheibe der Sonne über den gezackten Berggipfeln auf. Es war fast sieben Uhr morgens. Ich hatte erwartet, dass ein Pentagramm aktiviert werden würde, doch stattdessen wurden alle Spieler zum Teleporter des Clans geschickt. Jede Burg verfügte über einen solchen Teleporter. Das war ein weiterer Vorteil, den die Mitgliedschaft in einem Clan einem Spieler bot, den freien Zugang zu einem Portal-Netzwerk, das alle wichtigen NPC-Königreiche von Dorsa miteinander verband. Eine nach der anderen verschwanden die einzelnen Gruppen im Regenbogenschimmer.

Böser Wicht: Unser Ziel: Goldmessen. Sobald ihr dort angekommen seid, marschiert ihr sofort zum westlichen Tor und steigt die Treppe nach oben. An den Bollwerken macht ihr halt — geht nicht weiter. Und achtet darauf, dass eure Flugvögel sich im geschützten Umkreis halten. Wartet auf meine Befehle. In Goldmessen halten sich derzeit ausschließlich Verbündete auf. Für all diejenigen, die sämtliche Befehle zweimal hören müssen, bevor sie sie kapieren, wiederhole ich: Greift keine neutralen Personen in Goldmessen an. Nicht einmal, wenn ihr Karma rot ist. Richtet sämtlichen Schaden auf die primären Ziele und leistet Unterstützung.

In Goldmessen, der berühmten Hauptstadt im Süden und dem wichtigsten Handelsknotenpunkt von Dorsa, stand die Sonne bereits hoch am Himmel. Ich hatte diesen Ort schon oft besucht. Die Stadt war im klassischen Stil aus weißem Marmor an der Küste des Langmeeres erbaut worden, das den Kontinent in zwei Hälften teilte. Sehr geschäftig ging es dort nie zu.

Zwei Reihen von schwerbewaffneten Spielern umringten den örtlichen Teleporter, ihre rechteckigen Schilde ineinander gehakt. Wie die Stacheln eines Igels ragten Speere zwischen den Schilden hervor. Dahinter patrouillierten Gruppen von jeweils vier NPC-Wachen die Straßen, und Hunderte von Spielern ergossen sich durch die Lücken. Unzählige Flugtiere waren mit lautem Flügelflattern in der Luft unterwegs. Eine gesamte Flotte an Astralschiffen mit weißen Segeln schwebte über der Stadt. Ihre Kiele berührten beinahe die höchsten Türme. Es waren Fregatten, Korvetten, Barken, Schoner... Es erstaunte mich, so viele schwere Galeonen mit geöffneten Geschützluken zu sehen. Aus den roten Bannern mit einem Vogel, der aus dem Feuer aufstieg, schloss ich, dass die meisten dieser Schiffe der Phönix-Allianz gehörten. Es waren ungeheuer viele. Auf den ersten Blick erscheinen sie mir so zahlreich wie die, die die MARINE-Allianz bei der Schlacht vor der Astralfestung von Pandorum aufgefahren hatte. Es war eine mächtige Kriegsflotte. Unsere war im Vergleich dazu richtiggehend lächerlich. Unsere gesamte Allianz konnte nicht einmal 20 Kriegsschiffe auf die Beine stellen. Krieger auf Flugtieren umkreisten die Schiffe und ließen niemanden herankommen.

Der Ring der Schwerbewaffneten riss an mehreren Stellen auf. Man hatte uns identifiziert und ließ uns passieren. Die NPC-Wachen der herrschenden Fraktion von Goldmessen unterschieden sich massiv von den Kriegern der Nation Eyre. Ihre Grundlage war eindeutig der Klassizismus. Hier erwachten antike griechische Kämpfer zum Leben, mit feuerroten Umgängen und anatomisch geformten Brustplatten aus Bronze und Gold, die einen muskulösen Brustkorb nachbildeten, mit geschmückten Helmen, kurzen Speeren und doppelschneidigen, einhändigen Xiphos-Schwerter. Unter den Verteidigern, die zu den Stadtmauern rannten, waren auch andere Kämpfer, Schleuderer und Wurfspeer-Werfer mit leichten Schilden aus Rohr, junge Flötenspieler, Reihen von Falangisten mit riesigen Speeren auf dem Rücken. Die Messianer waren eine große und mächtige Fraktion, die Dutzende von Provinzen beherrschte. Ihre Legionen wurden als die stärkste Armee auf dem gesamten Kontinent betrachtet. Und wer zum Teufel wagte es, sie herauszufordern? Etwa das Haus der Dunkelheit?

Die Zinnen der drei breiten Bollwerke waren mannshoch. Auf der Innenseite war entlang einer mit Schießscharten bestückten Wand genügend Raum für uns alle. Auf den Befestigungswällen unter uns waren Messianer damit beschäftigt, Kessel voller Pech zu erhitzen, Steine für die Trébuchets zu schleppen und Katapulte zu bewegen. Von hier oben hatten wir einen atemberaubenden Ausblick auf die Umgebung. Rechts blitzte das blaue Wasser des Langmeers auf. Die weißen Segel der Schiffe, die den Hafen verließen, flatterten im Wind. Einige der fliegenden Schiffe unter den Bannern verschiedener Clans beeilten sich, diesem Ort den Rücken zu kehren. Vor meinen Augen öffnete sich im Himmel ein Astral-Portal und zwei Transport-Langschiffe verschwanden rasch nacheinander darin.

„Die Ratten verlassen das sinkende Schiff“, spottete jemand. Ich schüttelte den Kopf. Dieser Vorwurf war unpassend. Goldmessen war der Ausgangspunkt vieler Spieler. Hier liefen jede Menge Anfänger herum, Zivilisten, Handwerker, Farmer und Händler. Der herrschende Krieg sorgte dafür, dass diese friedliche Provinz sich in eine Arena für Fraktions-Spielerkämpfe verwandelt hatte. Diejenigen, die daran nicht teilnehmen wollten, gingen auf Nummer sicher und verließen die Kampfzone. Das war ohne Weiteres nachzuvollziehen. Ich konnte mir gut vorstellen, was ein mächtiger Feind alles anstellen konnte, wenn es ihm gelang, die Fraktionshauptstadt zu erobern. Wer die Krone und den Schlüssel an sich reißen konnte, war in der Lage, alle Gesetze zu ändern und die ehemals sichere Stadt in einen Bienenkorb des Abschaums und der Schufterei zu verwandeln. Eine besonders böswillige Gruppe konnte sogar mit dem Abschlachten der NPCs beginnen und deren „Heimat“-Respawn-Ort zerstören. Tao hatte uns mit seiner Einnahme von Dan-na-Eyre sehr deutlich vor Augen geführt, was alles geschehen konnte. Damals hatten wir Glück gehabt — das Spiel war in seinen Zustand vor der endgültigen Eroberung zurückgesetzt worden. Aber was würde passieren, wenn der neue Feind Erfolg hatte?

Auf den grünen Hügeln vor der Stadt wimmelte es von feindlichen Regimentern. Wie ich vermutet hatte, waren es die Irchi des Hauses der Dunkelheit. Ihre zweischwänzigen Banner waren unverkennbar. Sie hatten sich auf den Hügelspitzen in Stellung gebracht und es nicht eilig mit einem Angriff. Im Himmel über ihnen kreischten Unmengen an Flugtieren. Ich hatte solche Kreaturen schon einmal zu Gesicht bekommen — es waren Draxe, die fliegende Kavallerie des Hauses der Dunkelheit. Sie erinnerten an die Kreuzung zwischen einem Drachen und einem Pterodaktylus und wurden oft von Gnomen geritten. Ihre Formation in Form eines großen „V“ bewegte sich vor und zurück, näherte sich der Stadt und verschwand wieder. Wollten die etwa leichtsinnige Spieler provozieren?

Böser Wicht: Rebuff der Raid-Gruppe. Wir warten, Jungs — macht euch bereit.

Ich sah, wie sich mehrere Flugtiere aus unserer Raid-Gruppe von den anderen lösten und auf eines der Schiffe von Phönix zuflogen, eine riesige Galeone mit scharlachroten Segeln, verziert mit einem goldenen Feuervogel. Unsere Anführer wollten mit den Verbündeten konferieren, die die Leitung über das heutige Manöver hatten. Das war interessant... Ich öffnete die Benutzeroberfläche meines Stellvertreter-Archetypen und aktivierte die Fähigkeit der Schattenaugen. Dann suchte ich in der Umgebung nach einem Schatten, der mir als Spion dienen konnte. Es musste auf dem Schiff von Phönix Schatten geben. Ich wollte erfahren, welche Pläne unsere Führung verfolgte.

* * *

Wie nicht anders zu erwarten, beherbergte die hochbordige Galeone eine Reihe von geringeren Schatten, die für das bloße Auge nicht zu erkennen waren. Dank ihrer „Augen“ sah ich mehrere Flugtiere an Deck landen. Komtur, Olaf und Don stiegen ab und marschierten zur Brücke. Doch anschließend stand mir eine Enttäuschung bevor — die gesamte Gruppe verschwand in einem blendend hellen Schein, den meine „Untergebenen“ nicht verkraften konnten. Jemand hatte einen Kreis des Lichts oder einen ähnlichen Bannspruch verhängt, um die Besprechung vor Gästen aus der Schattenebene zu schützen. Eine kluge Maßnahme! Doch ich beharrte und schaffte es immerhin teilweise, mein Ziel zu erreichen, mithilfe eines kleinen Schattens unter der Treppe, der der Konferenz nahe genug war. Sehen konnte ich so zwar nichts, aber mit dem Hören war es eine ganz andere Geschichte.

„… Spieler.“

„Wie viele?“, fragte Komtur überrascht.

„600 Spieler. PROJEKT HÖLLE, der Clan Ketzerei und die Legion. Verstärkungen wird es keine geben — überall sind Blockierer aufgestellt. Die einzige Möglichkeit von Nachschub besteht über die Astralebene. Es sind etwa 1.500 NPCs, aber ohne sie können wir die NPCs ohne Probleme ignorieren. Ananizarte ist allein, ohne Gefolge.“

„Das ist eine Falle, ein Hinterhalt, da bin ich ganz sicher.“ Die Stimme war mir vertraut. Der Böse Wicht.

„Natürlich, zu dem gleichen Schluss sind wir ebenfalls gekommen. Das wäre reiner Selbstmord.“

„Beobachtet ihr die Pandas?“ Das war wieder Wicht. „Sind die Kapitäne der Moloche online?“

„Ja. Sie halten sich in der Burg Gräueltat auf, in voller Kampfbereitschaft. Vier Moloche, mehr als 50 kleinere Schiffe, 3.000 Spieler. Wahrscheinlich hoffen sie, uns fertigmachen zu können, wenn wir mitten in der Schlacht stecken.“

„… vorschlagen?“

„Eine Anmelde-Falle. Außerdem halten Hird und die Amerikaner uns mit ihren Flotten in der Astralebene den Rücken frei. Sobald sie uns überfallen wollen, werden sie selbst überfallen.“

„… an zwei Fronten?“

„… früh, gegen die Pandas zu kämpfen?“

„… mindestens die dreifache Anzahl, auf jeden Fall! Es wird höchste Zeit — die haben nur vier Moloche.“

Anschließend verstand ich nichts mehr, weil nun Spieler miteinander diskutierten, die von der Treppe zu weit entfernt standen. Dann hörte ich Olafs Stimme. Ich hatte schon fast wieder vergessen, dass er Mitglied unserer Delegation war.

„Ihr vergesst den Faktor Ananizarte. Sie ist bei unserem Problem eine unbekannte Variable. Ihr geht davon aus, dass wir sie besiegen können. Habt ihr vergessen, dass dies nicht einmal den Pandas gelungen ist? Stattdessen hat sie ihre Astral-Burg zerstört und konnte unverletzt fliehen. Dass Spieler ein Wesen von Rang 8 töten, ist bisher noch nie vorgekommen. Und...“

„… die einzige Chance! Sie ist allein, ohne Krieger, und wir haben genug Spieler und den Heimvorteil. Wir können sie von den NPCs abschneiden und versuchen, sie umzubringen. Wenn uns das gelingt, ist der Krieg endgültig vorbei.“

„Vor allem wenn man die einzigartige Beute bedenkt, und die einzigartigen Achievements, die uns das einbringen kann, und...“

„… Göttliches Blut, Rassen-Metamorphose... Wir sollten es wagen. Der Preis ist das Risiko wert.“

Aus den Gesprächsfetzen, die ich auffangen konnte, schloss ich auf ein erbittertes Feilschen. Anscheinend verkaufte man das Fell des Bären bereits, lange bevor man ihn erlegt hatte. Das war ein böses Omen. Andererseits konnte es ehemalige Verbündete im Handumdrehen in Feinde verwandeln, wenn die Verteilung der Beute nicht vor dem Kampf geregelt worden war. Göttliches Blut, Dämonenblut — an solchen Dingen war Olaf besonders interessiert. Einer der Gegenstände, die ich von Daine bekommen hatte, der Herrin der Sukkubi-Brut, war solches Blut gewesen. Damals hatte ich dem nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt und es lediglich für eine, wenn auch einzigartige alchemistische Zutat gehalten. So war es dem Propheten rasch gelungen, mir das Blut abzunehmen. Ich fragte mich, wozu man es wohl tatsächlich verwenden konnte.

„… Plan. Fangen wir an. Schickt die Unsichtbaren los.“

* * *

Flamme riss mich aus meinem trance-ähnlichen Zustand — er stieß mir den Ellbogen in die Rippen.

„Schläfst du etwa, Cat? Du wirst noch das Beste von allem verpassen! Es kommt gerade eine Live-Sendung über Courier!“

Das stimmte — der Angriff, über den man auf dem Kommandoschiff von Phönix gesprochen hatte, war bereits im Gang. Man zeigte uns einen Film, der von einem unsichtbaren Kundschafter aus der Vogelperspektive aufgenommen worden war. Die Kamera näherte sich rasch einem grünen Hügelabhang mit einer einsamen weiblichen Gestalt. Ananizarte! Mir liefen kalte Schauer über den Rücken. Ich erkannte ihre stolze Haltung, die dichten schwarzen Haare und die merkwürdige Rüstung, in der Schatten mit Flammenzungen verwoben waren. In ihrer Nähe stand niemand. Die Göttin war ihren Truppen vorausgeeilt. Kalt betrachtete sie die Stadt, die sich unter ihr ausbreitete, die Hände auf der Brust gekreuzt. Wir von Gruppe 16 waren nur einige der Tausende von Ameisen, die vor ihren Augen herumliefen.

Plötzlich streckte sie die Hände aus und ein bösartiges Lächeln umspielte ihre Lippen. Ein grelles Licht funkelte in der Luft, wie ein Spiegel, der einen Sonnenstrahl einfing und reflektierte. Ich wusste, was das war, denn ich hatte es schon einmal gesehen. Ananizarte hatte Raghel gezogen, ihre unsichtbare Klinge. Um die Göttin herum bildete sich ein Kreis aus rotem Feuer, der sich mit jeder Sekunde vergrößerte. Aus der Unsichtbarkeit gerissene Gestalten wanden sich im Feuer. Die Göttin holte mit ihrer unsichtbaren Klinge weit aus, der grelle Lichtblitz erschien erneut. Den Bruchteil einer Sekunde lang war ein gekrümmtes Schwert zu sehen, das immer breiter und länger wurde. Es traf die Spieler, die dem Ring aus Feuer entkommen waren. Ihre Körper wurden abrupt sichtbar, als sie davon auseinandergerissen wurden. Alles funkelte und schimmerte, wie die Blätter eines riesigen Propellers, und das grüne Gras färbte sich rot vor Blut. Ananizartes unsichtbare Klinge erstreckte sich über viele Meter und erwischte alle Spieler. In weniger als einer halben Minute war das gesamte getarnte Team um sie herum ausgelöscht.

Das Letzte, was ich sah, bevor ein letzter roter Blitz das Video abrupt beendete, war die Göttin, die direkt in die Kamera schaute und uns mit der Hand heranwinkte.

Zwischenspiel: Pandorum

IN DEN SCHARLACHROTEN TIEFEN der Astralebene schwebten vier Moloche über einer schwarzen, gotischen Zitadelle, mit riesigen Ketten an der Landscherbe verankert. Moloche waren die größten und mächtigsten Schiffe in der gesamten SPHERE, die Krönung der Fähigkeiten und Technologie der Schmiedewelten. Diese Kolosse bildeten das Kernstück der Schwadron, die außerdem mehrere kleinere Schiffe umfasste, die die Moloche von allen Seiten umgaben und einen großen Globus bildeten.

Einer der Moloche trug eine Gruppe von Spielern, die Führung der Allianz, die eine Live-Sendung über den Einbruch der schwarzen Horden unter der Leitung der Göttin der Dunkelheit in einer großen Küstenstadt verfolgte. Einer von ihnen, stolz und hochgewachsen, marschierte zur Reling und betrachtete die Schiffe mit ihren Besatzungen und den Schwarm der Drachenreiter, die in raschem Tempo um sie herum flogen. Es wurde Zeit für eine Ansprache.

Eine halbe Minute später begann die Übertragung einer weiteren Sendung auf dem Hauptkanal der Allianz. Vor einem schwarzen Banner, auf dem eine Spinne eine Kugel — die SPHERE — zertrampelte, erblickten die Krieger von Pandorum das hagere, raue Gesicht von Phantom.

„Hallo, Jungs! Ich möchte vor der Schlacht ein paar Worte sagen. Ihr wisst, dass ich normalerweise die Sprache der Marinegeschütze bevorzuge, aber heute ist ein besonderer Tag. Viele von euch ahnen nicht einmal, warum wir heute hier versammelt sind.

Ich beginne mit den schlechten Nachrichten. Wir haben in jüngster Vergangenheit Verluste erlitten — finanzielle und Reputationsverluste. Das ist traurig, aber wahr. Ein paar Versager verbreiten schon solchen Mist wie, dass wir nicht mehr unbesiegbar wären. Heute müssen wir ihnen das Gegenteil beweisen.

Ihr seid die stärksten Krieger in der gesamten SPHERE. Ich weiß das, ihr wisst es, und unsere Feinde wissen es ebenfalls. Wir werden keine Verhandlungen mehr führen. Nun werden unsere Waffen sprechen. Erteilen wir diesen Versagern eine Lektion der Angst und zerquetschen wir sie, damit sie nie wieder auf den Gedanken kommen, Pandorum herauszufordern!“

Das Bild wechselte, und anstelle von Phantoms Gesicht war nun die Karte von einer der Spielewelten zu sehen. Es war ein großer, grüner Kontinent, durch eine schmale Meerenge nahezu hälftig geteilt.

„Seht ihr diese Welt? Viele von euch werden sie erkennen. Es ist Dorsa, ist eine hübsche Region mit einem angenehmen Klima, reich an Ressourcen, Instanzen und Ablagerungen. Es ist ein Leckerbissen, der viel zu groß ist für all die Allianzen, die lediglich ein paar Tausend Spieler auf die Beine stellen können. Wir haben beschlossen, dass wir uns dieses Schmuckstück selbst sichern werden. Und hier werden wir damit beginnen...“

Kapitel 2

ALS DIE SENDUNG mit dem Tod des letzten Kundschafters endete, lachte auf der Brücke jemand nervös, dann sprachen alle auf einmal.

„Keine Panik, das war nur ein Test. Wie lange hat es gedauert? Hast du die Zeit gestoppt?“

„Weniger als eine Minute — 47 Sekunden.“

„… unsere Daten?“

„Ja, die gleichen wie in euren Protokollen von der Schlacht gegen sie, Komtur. So wie wir es erwartet hatten.“

„Schaden aus kombinierten Waffen, physische Verteidigung wird vollständig ignoriert, tödliche Einzelschüsse von bis zu 10.000 Trefferpunkten. Diese Kampfmethode funktioniert überall, auch in der Astralebene. Die genaue Reichweite ist unbekannt, liegt jedoch bei mindestens 50 Metern. Die Lösung: Von ihr müssen wir uns fernhalten.“

„Oder ihr eine Gruppe Kanonenfutter nach der anderen schicken, damit sie keine Gelegenheit hat, sich auszuruhen.“

„Ja, das ist eine Möglichkeit, aber vergiss nicht ihre Fähigkeiten im Fernkampf. Die sind ebenfalls verdammt gefährlich. Rotes Feuer verbrennt alles, sogar Magie. Außerdem müssen wir mit einer Massen-Herbeirufung rechnen, aber darauf sind wir vorbereitet. Wir haben zwei spezielle Trupps von Spielern mit einer Widerstandskraft, die bis zum Maximum ausgereizt ist.“

„… schnell ist ihre Mana-Regenerierung?“

„Wer weiß das schon? Sie widersteht allen Identifizierungs-Bannsprüchen. Es werden sich vier Gruppen auf sie stürzen, alle in epischer Ausrüstung und bewaffnet mit speziellen Gegenständen — Zauberer, Schwarze Heiler, Hexen...“

„Wie wäre es, wenn wir den ersten Versuch sofort starten? Lasst es uns ausprobieren! Wir haben insgesamt 15 Raid-Gruppen. Da sollte es uns doch gelingen, sie wie eine Fliege zu zerquetschen. Die Silbernen, Goethia und Chaos werden Tao und Baghir in Schach halten und unsere Flanken schützen. Nordleute, eure Aufgabe besteht darin, sie von der Haupt-Streitmacht abzuschneiden. Gebt uns Deckung aus der Luft und lenkt die NPCs ab. Verausgabt euch nicht — wir brauchen auch später noch eure Fähigkeit, massiven Schaden zuzufügen. Horde, Gorgonen, Anfänger-Miliz — erledigt den Feind. Wir greifen sie an!“

* * *

Böser Wicht:Aufwachen! Auf die Flugtiere. Steigt bis zur Decke nach oben und unterstützt eure Anführer! Damian, Goldie, Karat — eure Heiler müssen sich an folgende Priorität halten: Anführer der Gruppen, ihr selbst, das Unterstützungs-Team. Bleibt gefälligst am Leben, Leute!

Die Decke war die maximale Höhe, die man in der SPHERE erreichen konnte, unmittelbar oberhalb der Wolken. Einen weiteren Aufstieg ließ das Spiel nicht zu. Normalerweise bewegten sich lediglich Schiffe so weit oben. Flugtiere nutzten diese Region nur selten, denn hier kostete das Fliegen zu viel Energie, und das ging auf Kosten der Geschwindigkeit. Die Anführer unserer Raid wollten den Fend offensichtlich überspringen und sich von oben auf ihn stützen, mit den Wolken als Deckung.

Alex‘ Bauer Elle, eine schlanke Elfe mit schimmernden schwarzen Haaren, nahm auf dem zweiten Sattel seines Rukhs Platz. Sie war der zweite Heiler unserer Gruppe und unsere Hoffnung zu überleben, wenn etwas schiefging. Mich erfasste Verlegenheit. Ich hätte mir schon längst ein eigenes Flugtier sichern müssen, hatte jedoch nie genug Zeit gehabt, die erforderlichen Fertigkeitspunkte zu erwerben. Daher musste ich jetzt einen Freund um Hilfe bitten.

„Hey, Cat, komm her, bei mir ist ein Platz frei!“, rief Nico laut und deutete auf den zweiten Sattel seines Vogels.

Ich bestieg den Rukh und kletterte in das aufwändige Geschirr. Wicht gab seine Befehle zum Aufbruch und wies die Flugrichtungen zu. Wir waren erst mit einer leichten Verspätung bereit und mussten eine empörte Standpauke des Leiters unserer Gruppe über uns ergehen lassen, Argentum. Ich kannte ihn noch von meiner Zeit in der Freiheitsschule her.

Es war ein herrlicher Anblick, als sich Hunderte von Flugtieren gleichzeitig von den Bollwerken aus in die Luft schwangen und davonflogen. Mir heulte der Wind um die Ohren, als der Rukh beschleunigte. Vor uns schwebten Luftschiffe. Die gigantische Stadt wurde immer kleiner, je weiter wir uns vom Boden entfernten. Ich beobachtete die ordentlichen Reihen von Phalanx über Phalanx an Soldaten mit Sarissa-Speeren im Torhof und die Lawinen der geflügelten Schwadronen der anderen Clans über und unter uns. Tausende von Spielern waren in Bewegung gesetzt worden, wie die Zahnräder einer riesigen Maschine, und führten koordiniert die verschiedenen Manöver aus.

„Sieh mal, sie haben angefangen zu feuern!“, brüllte Nico, ohne sich zu mir umzudrehen, und deutete nach unten, zu den Plattformen der runden Türme mit den Trébuchets. Winzige Figuren, die von hier oben wie Spielzeuge aussahen, luden die Geschosse auf die löffelformigen Ausleger, schwere Felsbrocken oder mit Öl beschichtete Projektile. Ein Horn erklang, und alle Löffel schnellten in die Höhe. Mit einem lauten Klicken schickten sie Dutzende von „Geschenken“ zu einem unbekannten Ziel. Auf wen die wohl feuerten? Noch hielten sich keine Feinde in der Nähe der Stadt auf. Doch dann bemerkte ich den seltsamen Schimmer um die Geschosse herum, die zuerst in einer steilen Parabel nach oben flogen und dann die Richtung änderten, auf die Hügel zu. Die Messianer besaßen offensichtlich ein mächtiges telekinetisches Artefakt, oder aber eine Gruppe von Magiern steuerte die Projektile.

Die zogen eine Rauchwolke hinter sich her. Auf halbem Wege stoppten sie abrupt und hingen nun in der Luft wie Fliegen, die sich in einem Spinnennetz gefangen hatten. Anschließend flogen sie mit noch höherer Beschleunigung zurück, entgegen allen Gesetzen der Physik. Ananizarte hatte den Angriff abgewehrt! Ich hörte die entsetzten Schreie der Leute auf den Bollwerken, als ihre feurigen Geschenke zurückkehrten, dann ein Zischen, gefolgt von dumpfem Krachen. Kanonen donnerten. An mehreren Stellen gleichzeitig brach Feuer aus. Einer der Türm stürzte nach einem direkten Treffer ein und begrub die Soldaten unter sich.

Argentum: Habt ihr das gesehen? Ihre Telekinese-Fertigkeit ist phänomenal!

Böser Wicht: Lasst euch nicht ablenken — die werden das Problem auch ohne uns lösen. Dranbleiben, ihr Anfänger!

Milchig-weißer Nebel füllte die Luft, als wir in eine Wolke flogen und kurz darauf die Wolkenschicht wieder verließen. Goldmessen war nun nicht mehr zu sehen, nur noch eine flauschige Ebene, die mich an eine endlose, schneebedeckte Steppe erinnerte. Wir gehorchten den Befehlen, die wir erhalten hatten, und flogen über den Wolken in der maximalen Höhe.

Böser Wicht: Kundschafter, aufpassen! Ihr müsst uns zum richtigen Punkt über ihnen bringen! Sucher, aufwachen! Erstattet Bericht, und gesellt euch dann zu uns!

Nur kurz herrschte Schweigen im Courier-Kanal, und nur kurz dauerte der friedliche Flug über der Wolkenebene, die sich um die stattfindenden globalen Ereignisse nicht zu kümmern schien. Unter uns schwärmte, wie wir durch Lücken in der Wolkendecke sehen konnten, eine Unmenge an schwarzen Punkten durcheinander wie Bienen in einem Bienenstock. Rasch wurden die Punkte größer. Sie hatten uns entdeckt und kamen auf uns zu.

Wir gehorchten Wichts ruhig erteilten Anweisungen und teilten uns in mehrere dichte Gruppen auf, die in verschiedenen Richtungen auseinanderstrebten. Die meisten flogen scharf zurück, nach links, aber mehrere Teams stürzten sich direkt auf die mächtige Welle der Feinde.

Schrille, kreischende Geräusche schmerzten in meinen Ohren, verschmolzen zu einem einzigen Laut. Wenn man einmal den Schrei eines Drax gehört hatte, vergaß man ihn niemals wieder. Schwarzgeflügelte Silhouetten stießen durch die Wolken und kamen näher heran, nahe genug, dass wir Einzelheiten erkennen konnten. Endlich bekam ich die Drax-Reiter zu Gesicht, den Haupttrupp der Luftstreitmacht des Hauses der Dunkelheit. Die Irchi, nicht sehr groß, mit scharfen Zähnen, waren eine besondere Brut. Von Kindesbeinen an brachte man ihnen bei, wie man die schrecklichen, schuppigen Pterodaktylen zähmte. Bewaffnet waren sie mit einem mächtigen Bogen und Jerids, schweren Pfeilen, die, wenn sie von oben abgefeuert wurden, Schilde und Rüstungen durchdringen konnten.

Böser Wicht: Verwendet Schriftrollen für den Fernkampf und die Treffsicherheit. Geht näher an sie heran und feuert auf die NPCs. Keine Ziele mit hoher Priorität. Verteilt euch nicht, bleibt zusammen. Ich bin der Ankerpunkt für die Leiter der einzelnen Gruppen. Folgt mir.

Argentum: Gruppe 16 aufgepasst! Leistet Unterstützung für den Angriff auf das primäre Ziel. Leistet Unterstützung für den Angriff auf das sekundäre Ziel. Bereitet euch vor, feuert auf mein Kommando hin. Und vergesst nicht die Buffs und das Drachengift.

Ich war nicht unbedingt ein Fan dieser Dinge, aber ohne kamen wir hier nicht weiter. Ich spürte die angenehm kühlende Wirkung der Buffs Glückspfeil und Adlerauge, die Reichweite, Schaden und Wahrscheinlichkeit eines kritischen Treffers massiv erhöhten. Die schimmernde Spitze meines Pfeils färbte sich vom Drachengift blau. Eine Sekunde lang zog ich mich in mich selbst zurück und schloss die Augen, versuchte den Rhythmus des Rukhs zu erspüren und damit zu verschmelzen, so wie die Ausbilder es mir beigebracht hatten.

Wir waren den Feinden schon sehr nahe. Mit lautem Kreischen stieg die dunkle Welle der Draxe aus den Wolken auf und wir konnten ihre Schnäbel sehen, die scharfen Fangzähne und die Klauen in den Falten ihrer lederartigen Flügel, ebenso wie die Reiter, die sich gegen ihren Rücken pressten.

Argentum: Steuert auf sie zu! Zielt! Drei... zwei... eins... Feuer!

Ich fand die rote Markierung des primären Ziels, schätzte die Ableitung durch den Wind ab und feuerte den Pfeil eine Sekunde nach dem Erteilen des Befehls ab. Wie sich herausstellte, war jedoch bereits diese geringe Verzögerung zu viel. Das Ziel verwandelte sich in einen Igel und stürzte in die Tiefe. Mein Protokoll blieb leer, denn mein Schuss hatte nicht getroffen. Ich lud nach, und schon starb auch das zweite Ziel. Nicht alle waren so ungeschickt und langsam wie ich.

Nico fluchte und schickte den Rukh steil nach unten. Kurz darauf wurde mir auch klar warum. Der Feind erwiderte unser Feuer und eine Salve aus Pfeilen sauste verdammt dicht an uns vorbei. Einer von ihnen versank in einem Flügel des Vogels, konnte jedoch seine dicke Federschicht nicht durchdringen.

Argentum: Unterstützung für die nächsten Ziele! Seid nicht so lahmarschig — feuert schneller!

Böser Wicht: Nicht hinabsteigen! Nicht zurückbleiben! Unterstützen und feuern! Heiler, passt gefälligst besser auf! Warum zum Teufel verlieren wir Spieler?

Unter uns, am Rand der Wolkendecke, war die Schlacht bereits in vollem Gang. Mehrere unserer Gruppen rasten in einer selbstmörderischen Aktion auf die Vorhut der Luftkavallerie der Herrin zu. Vom äußeren Anschein her schienen es besonders ausgebildete Spieler zu sein. Ich sah den blauen Schimmer magischer Schilde und Lichtblitze. Dann tauchte mindestens ein Dutzend feuriger Silhouetten auf. Man hatte die Phönixe freigelassen, die tödlichsten aller Kreaturen, die in der Luft kämpfen konnten. Aus reinem Feuer gewoben, säten diese Vögel Vernichtung in den Reihen der Feinde und zerstörten alles in ihrer Nähe.

Endlich wurde mir klar, was Wicht plante: Er wollte uns in Form einer Tangente an dem aufsteigenden Drax-Schwarm vorbeiführen, die Reiter dadurch hervorlocken und abschießen, unter Ausnutzung der Vorteile, die unsere Geschwindigkeit und unsere Höhe boten. Es war meisterhafte Arbeit. Wir hielten eine ausreichende Distanz ein, damit die Gegner nicht nahe genug herankommen und uns in gefährliche Nahkämpfe verwickeln konnten. Geschickt hatte Wicht dafür gesorgt, dass der Feind uns verfolgen musste. Wir konnten nach unten feuern, während die Drax-Reiter gegen den Wind ankämpfen mussten, der der Wucht ihrer Pfeile großen Abbruch tat. Sie erlitten in dem Versuch, uns zu erreichen, schmerzhafte Verluste. Dutzende von ihnen starben im Hagel der Pfeile der treffsicheren Nordleute. Zwar schafften sie es, sich an einige Gruppen heranzuarbeiten und sie zu vernichten, doch die Mehrheit der Spieler gehorchte Wicht und hielt sich zurück.

Böser Wicht: Du liebe Güte, die scheinen aus Pappkarton zu bestehen! Die Festlegung primärer Ziele ist überflüssig. Feuert einfach, was das Zeug hält! Magier, aufwachen! Soll ich euch persönlich in den Arsch treten? Schneidet denjenigen den Weg ab, die durchbrechen konnten.

Ein glitzernder Schauer aus Eisnadeln, gemischt mit explodierenden Feuerbällen, nahm den Drax-Reitern ihre Kampfeswut. Mit heiseren Schreien drehten sie um und stellten die Verfolgung ein. Ein Rückzug über ihre gesamte Front hatte begonnen. Offensichtlich hatte auf ihrer Seite jemand beschlossen, dass die Verluste zu hoch waren. Nach einem stummen Befehl verabschiedete sich der massiv dezimierte Trupp und hielt erst in großer Entfernung von uns wieder an.

Das nächste Manöver überraschte mich. Wir stießen in einer Haarnadelkurve durch die Wolken nach unten. Ich sah grüne Hügel, bedeckt mit Scharen von sich bewegenden Feinden. Die wir nun angriffen. Erneut breiteten wir uns aus und ließen unsere Pfeile und Bannsprüche auf die Köpfe der Irchi hinabregnen, brannten mithilfe des Großen Feuers riesige Löcher in ihre Mitte. Es kam mir vor, als wären wir auf dem Schießstand. Nach dem Verlust der Luftunterstützung konnten die NPCs keinen ernsthaften Widerstand auf die Beine stellen. Wir flogen über sie hinweg, griffen sie an und schossen eine Salve nach der anderen ab. Große Blitze, Feuerpfeile, Großes Feuer, Eisnadeln — großzügig goss die Raid-Gruppe Flächenbannsprüche aus. Eine weitere Angriffswelle war nicht nötig — rasch liefen unsere Feinde auseinander und flüchteten. Die Leichen blieben auf dem Gras zurück.

Böser Wicht: Nicht verfolgen! Ich sagte, nicht verfolgen! [Zensiert] Habe ich nicht gesagt, ihr sollt sie nicht verfolgen? Gut gemacht, hervorragende Arbeit. Folgt mir weiter.

* * *

Spieler! Diese hochnäsigen, frömmlerischen Besucher aus einer Welt außerhalb ihrer Reichweite versuchten ständig, ihre eigenen Regeln durchzusetzen! Ananizarte hasste ihre Anmaßung und ihren unerschütterlichen Glauben an die eigene Überlegenheit. Die Spieler hielten sich für die Meister hier und glaubten, die SPHERE OF WORLDS würde ihnen gehören. Viele von ihnen behaupteten sogar, dass die SPHERE selbst, die Götter und sogar das Gleichgewicht, die Gesamtheit der greifbaren und nicht greifbaren Dimensionen, von ihnen erschaffen worden wäre. Ha! Ananizarte erinnerte sich sehr gut an die Zeiten, in denen noch nie jemand etwas von diesen sogenannten Spielern gehört hatte. Sie kamen erst später und vermehrten sich wie unliebsames Ungeziefer, das sich in einer Bruchbude in einem Slum eingenistet hatte. Aber Selbstgefälligkeit und Arroganz waren schon immer ihre Schwäche gewesen. Es war gefährlich, wenn man sich selbst für besser und klüger hielt als die anderen. Vor allem, wenn es keinerlei Grundlage für diese Annahme gab.

Was getan werden musste erforderte enorme Mengen an Stärke und Energie, mehr als die Göttin allein auf die Beine stellen konnte. Diese erschreckende Magie war bislang erst ein einziges Mal eingesetzt worden, und die Auswirkungen hatten sogar die Götter selbst nicht ungeschoren gelassen, so energisch hatte das Gleichgewicht zurückgeschlagen. Mesmer, der Gebieter der Dunkelheit, hatte diese Magie eingesetzt, der Bruder und Ehemann von Ananizarte. Nun war er schon seit Langem seines Körpers beraubt, und seine formlosen Überreste waren im albtraumhaften Astralgefängnis eingesperrt. Er hatte bereits als Kind die merkwürdige Fähigkeit besessen, sich an alle Bannsprüche erinnern zu können, von denen er jemals gelesen hatte, und sie einzusetzen. Niemand wusste, in welchen höllischen Dimensionen, in welcher Welt der SPHERE er auf jenes Ritual gestoßen war, aber Ananizarte hatte es von ihm geerbt.

Die Altehrwürdigen waren einstmals den Spielern ähnlich gewesen — listig, selbstsicher und innovativ. Aber am Ende hatte ihre eigene Macht sich gegen sie gewandt. Es folgte der Untergang der Altehrwürdigen, ihre Blutlinie endete. Und die Erinnerung an sie verblasste. Übrig blieben nur Ruinen und seltsame Technologien und Maschinen. Das gleiche Schicksal erwartete die Spieler, dessen war die Göttin sich sicher.

Sie stand auf dem grünen Hügel und sah aus Richtung Goldmessen eine Flotte aus Astralschiffen heranschweben. Tausende von Flugtieren mit ihren Reitern verdunkelten den Himmel. Ihre gemeinschaftliche Stärke war enorm. Sie reichte sogar aus, um sie selbst zu besiegen oder zumindest zum Rückzug zu zwingen.

Gut! Genau danach hatte sie gestrebt, dass sich all ihre Feinde an einem einzigen Ort versammelten, um sie ein für alle Male vernichten zu können. Es war ein guter Zeitpunkt und ein guter Ort: Goldmessen, die Hafenstadt, die das Langmeer kontrollierte, eine gigantische Metropole, ein Handelsknoten. Es war die Hochburg ihrer Feinde, der Sitz ihrer Macht und ihrer Ressourcen. Das Herz der feindlichen Allianzen. Und genau dort würde sie ihnen den tödlichen Schlag zufügen!

Die Göttin verfügte über viele unterschiedliche Gestalten, alle mit ihren eigenen Fähigkeiten. Das reichte von einer menschlichen Verkörperung bis hin zum Schwarzfeuer-Drachen, der astronomischen Schaden zufügen konnte. Die Form, die sie sich nun vorbereitete anzunehmen, konnte sich auf außerordentliche Verteidigungsfähigkeiten stützen, physischen Schaden vollständig ignorieren und dem Schaden durch die Elemente in großem Umfang widerstehen. Außerdem war sie auch recht gut darin zu töten...

* * *

In einem geschickten Manöver drehte die Raid-Gruppe über den Köpfen der fliehenden Irchi-Horden um, gewann an Höhe und feuerte auf die kleinen Gruppen an Draxen, die sich in der Nähe sammelten. Eine Gefahr bedeuteten sie nicht — höchstens eine minimale Unbequemlichkeit. Viel zu schnell war es uns gelungen, die NPC-Armee des Hauses der Dunkelheit auseinanderzureißen und ihr eine vernichtende Niederlage zuzufügen. Dabei waren diese NPCs für ihre Standfestigkeit berühmt! Das sah alles nach einem abgekarteten Spiel aus, einem Schein-Rückzug. Aber das waren lediglich meine eigenen Gedanken, und schließlich hatten wir unsere Raid-Anführer, die die Entscheidungen über unsere Taktik und Strategie trafen.

Unter uns stieg unmittelbar unterhalb der Hügelspitzen eine zitternde feurige Aura in die Höhe, mit einem Knall so laut wie das Geschützfeuer von Dutzenden von Artillerie-Batterien. Eine riesige Flammenkugel fiel vor uns aus den Wolken und hinterließ eine Rauchspur. Mit einem schrecklichen Heulen schoss sie an uns vorbei und stürzte mit lautem Krachen auf den Erdboden. Erst zu spät erkannte ich, dass es ein Luftschiff von der Größe einer Fregatte gewesen war, vom Kiel bis zur Mastspitze in Flammen gehüllt. Du liebe Güte, wer hatte denn das zustande gebracht?

Endlich stiegen wir wieder weit genug nach oben, um die von Rauchwolken umgebene Stadt Goldmessen zu sehen. Dort, zwischen den Hügeln und der Stadt, spielte sich etwas Unvorstellbares ab, auf der Hügelspitze, auf der wir vorhin Ananizarte gesehen hatten. Etwas Ähnliches hatte ich in der Astralebene erlebt, als die Göttin sich in der Festung der Pandas befreit hatte, nur war hier das Ausmaß der Schlacht noch größer.

Die dunkelhaarige Frau war nicht mehr sehen. Stattdessen stand nun eine gigantische Säule auf dem Hügel, ein wirbelnder Tornado aus schwarz-rotem Feuer, der bis fast zu den Wolken reichte. Der Wirbelwind war umgeben von Blitzen und Hunderten von Bannspruch-Auren, drehte sich und schickte feurige Tentakel aus, mit denen die Göttin versuchte, die Luftschiffe einzufangen, die in einem weiten Kreis um sie herumflogen. Ein paar Schiffe sackten rasch herab, und Rauch stieg von ihnen auf. Andere feuerten weiterhin aus allen Rohren. Tausende von Spielern auf Flugtieren schossen auf den feurigen Wirbelwind zu und jede Sekunde trafen Hunderte von Bannsprüchen die neue Gestalt von Ananizarte, verschwanden jedoch spurlos, ohne Wirkung zu zeigen.

Fußsoldaten und Reiter näherten sich ihr am Boden, durchsetzt mit riesigen Kreaturen, die an wandelnde Bäume oder Bergriesen erinnerten. Hier wurde ein erbitterter Kampf ausgefochten. Zwar konnte ich die Feinde nicht sehen, aber die Göttin hatte offensichtlich als Unterstützung dämonische Wesen herbeigerufen. So viele Spieler auf einmal hatte ich vorher noch nie zu sehen bekommen, und so ging es gewiss nicht nur mir. Die ersten Videos waren längst ins V-Net hochgeladen worden.

Komtur: Das Ziel verliert kaum Gesundheit! Ist sie etwa unverwundbar?

Böser Wicht: Sie ignoriert physischen Schaden vollständig und magischen teilweise. Der Bericht wurde bereits in den Chat eingestellt.

Böser Wicht: Achtung! Wir brauchen maximalen Schaden! An alle, macht eure speziellen Pfeile bereit. Bewerft sie mit allem, was ihr habt — ihr müsst euch nicht zurückhalten. Magier, bereitet die Bannsprüche aus dem Clan-Lager vor. Jetzt oder nie!

Wir näherten uns dem furchterregenden flammenden Tornado. Endlich konnte ich den Gesundheitsbalken erkennen — 91 Prozent! Der Balken war noch immer grün und nahm kaum ab, trotz der Millionen an eingehenden Schadenspunkten. Du liebe Güte, wie bitte sollen wir dich denn überhaupt töten können?

Es gab eine narrensichere Methode. Ich konnte erneut Ananizartes Seele mit meinem flammenden Schwert einfangen, obwohl ich es ernsthaft bezweifelte, ihr dafür nahe genug kommen zu können. In Helt Akor war das Glück auf meiner Seite gewesen. Der Seelenschmiede-Edelstein hatte reagiert, und die Göttin hatte sich mir in ihrer schwachen menschlichen Form präsentiert und nicht mit einem Angriff gerechnet. Jetzt lag die Situation völlig anders. Außerdem wollten, so wie ich das verstanden hatte, unbedingt unsere Verbündeten sie töten, um sich die Achievements und die Beute zu sichern. Niemand hatte mich gebeten, mich einzumischen, und ich war zu bescheiden, um den Mund aufzumachen. Besser war es, ich wartete zunächst einmal ab.

Böser Wicht: Achtung! Unterstützt mich — es gilt das gleiche Ziel für die gesamte Raid-Gruppe. Angriff auf meinen Befehl hin, maximale Kraft. Fünf, vier, drei, zwei, eins... Feuer!

Ein erster spezieller Pfeil, der von einem Priester des Lichts gesegnet worden war, traf sein Ziel, gefolgt von einem zweiten und dritten. Ein Fehlschuss war nahezu unmöglich. Gleichzeitig richteten sich spektrale Schwerter, Blitze und eine Menge anderer Bannsprüche gegen Ananizarte. In dem wirbelnden Feuer um sie herum war die Wirkung nicht zu erkennen. Endlich bewegte sich der Gesundheitsbalken der Göttin und sackte einen Zentimeter hinab.

Komtur: Wow, wir haben eine Reduzierung um drei Prozent erreicht! Kommt schon, das Gleiche noch einmal!

Olaf: Achtung, es kommen Informationen herein, im Kanal eines Verbündeten. Es ist mithilfe eines legendären Artefaktes gelungen, die Göttin zu identifizieren. Wir untersuchen jetzt die Daten.

Böser Wicht: Aha, danke. Was zum Teufel... Warum hat sie bloß so viel Mana? Das ist doch unmöglich! Schaffen die von Phönix es etwa nicht, ihr überhaupt etwas von ihrem Mana zu rauben?

Olaf: Um genau zu sein, hat sie sogar noch Mana dazugewonnen. Je mehr Schaden wir ihr zufügen, desto größer wird ihr Vorrat. Es kommt mir vor wie das Ritual eines Schwarzen Heilers. Wir verschaffen ihr mehr und mehr Macht!

Böser Wicht: [Zensiert] Hört auf, ihr Schaden zuzufügen. An alle — den Schaden einstellen!

Olaf: Zu spät...

* * *

Weldy arbeitete, wie jeden Morgen, im alchemistischen Labor. Kondor, die Burg der Wächter, war um diese Zeit normalerweise nahezu leer und niemand kümmerte sich um sie. Außerdem waren die Spieler an diesem Tag zu einer wichtigen Schlacht aufgebrochen und es war besonders ruhig und friedlich. Es fühlte sich beinahe an wie zu Hause...

Die junge Frau seufzte, biss sich auf die Lippen und vermischte die Blätter von Ezelot und Ellessar miteinander, zerstampfte sie im Mörser, bis ein flüssiger Brei entstand, den sie filterte. Den verbleibenden Saft goss sie in das Destillat, das langsam über dem Feuer brodelte. Die Mischung schimmerte perlmuttfarben, während im Kessel ein Sternenstein langsam schmolz. Nun musste sie nur noch kristallisiertes Pulver hinzufügen, alles fünf Stunden lang köcheln lassen, und dann war das seltene Elixier der Tränen von Melissa fertig. Es konnte jedes Gift neutralisieren, Mana vollständig wiederherstellen und die Intelligenz steigern. Wenn sie mit der Herstellung Erfolg hatte, war das ein kleiner Triumph. Die Kräuterweiber in Eyre behaupteten, lediglich Elfen könnten diesen Trank brauen. Was für ein Unfug!

Das brodelnde Destillat kochte auf einmal über und zischend trafen Tropfen das Feuer. Die Gläser und Fläschchen in den Regalen erzitterten und ein Beben erschütterte die gesamte Wolkenburg vom Fundament bis zu den höchsten Türmen. Draußen blitzte etwas auf und Weldy hörte Alarmrufe und das Flattern von Flügeln. Sie lief zum offenen Fenster und sah hinaus, zuckte jedoch sofort wieder entsetzt zurück, die Hände gegen das Gesicht gepresst.

Über den Wolken öffneten sich wirbelnde Astralportale, durch die langsam riesige Schiffe brachen, die an mythische Monster erinnerten. Das Schiff, das ihr am nächsten war, trug auf dem Vordersteven einen riesigen dämonischen Schädel. Weldy erkannte das Grinsen, das große Reißzähne freilegte, und die gekrümmten Hörner. Sie erinnerte sich an das Schiff, und sie erinnerte sich an seine Mannschaft.

Pandorum war zurückgekehrt.

Kapitel 3

DIE SÄULE AUS FEUER, in die Ananizarte sich verwandelt hatte, war von der Größe her vergleichbar mit gigantischen Monstern wie dem Wächter aus dem Loch oder dem Koloss der Altehrwürdigen. Ich konnte nur hoffen, dass die Anführer unserer Raid wussten, wie man mit solch riesigen Ungeheuern fertigwerden konnte.

Böser Wicht: Verteilt euch! An alle — lauft! Rasch!

Dutzende von feurigen Tentakeln schossen aus dem Wirbelsturm und verschlangen die Spieler, die unvorsichtig gewesen waren. Eine der Tentakeln, so groß wie ein Astralschiff, kam direkt auf uns zu. Eine immer stärker werdende Hitze traf mein Gesicht, und im Nachrichteneingang sah ich die Symbole von anhaltendem Feuerschaden über Zeit aufblitzen. Nico fluchte halblaut und schickte seinen Rukh im Steilflug nach unten. Das rettete uns vor dem sicheren Tod. Der Vogel kreischte seinen Protest über das Manöver laut heraus, stieg jedoch rasch hinab. Seine schwelenden Schwanzfedern zogen eine Rauchspur hinter sich her.

Die flammenden Peitschen zischten durch die Luft und brachten den Spielern Tod und Verderben. Unsere Raid-Gruppe verlor mehr als 100 Mitglieder. Die Bruchstücke zerstörter Schiffe lagen in der Ebene verstreut, rauchend und brennend. Die Schiffe, die ungeschoren davongekommen waren, zogen sich rasch mit gehissten Segeln zurück. Die Schlacht unter uns ging weiter, aber inzwischen ähnelte sie eher einer chaotischen Auseinandersetzung, in der sich alles zu einem Knäuel zusammenballte. Aus den Augenwinkeln heraus bemerkte ich, dass die Phalangen Goldmessen verlassen hatten und in unsere Richtung marschierten. Diese Narren! Was hofften die denn, damit zu erreichen?

Böser Wicht: Keine Panik. Wir kehren nach Goldmessen zurück, um uns neu zu formieren. Überlebende, versammelt euch um mich. Und diejenigen, die gestorben sind — respawnt und wartet am Ausgangspunkt.

Komtur: Das ist kein Weltuntergang — es ist völlig normal, wenn die gesamte Raid beim ersten Mal ausgelöscht wird. Versuchen wir es einfach erneut.

Doch niemand würde uns eine zweite Chance geben.

* * *

Die Doppelgeist-Spirale überraschte die Spieler. Die einzig richtige Entscheidung für sie wäre gewesen, sich zurückzuziehen, zu fliehen und abzuwarten. Aber in ihrer maßlosen Überheblichkeit hatten sie sich stattdessen mit allem auf sie gestürzt, was sie auf die Beine stellen konnten. Das war ein Fehler gewesen, und dank dieses Fehlers konnte Ananizarte nun mit ihnen spielen wie eine Katze mit einer Maus, die sie gefangen hatte. Gelegentlich ließ sie es sogar zu, dass man ihr einen Schaden verpasste. Ihre Feinde blieben schließlich nur so lange am Ball, wie sie fest daran glaubten, die Göttin besiegen zu können. Der unglaubliche Schaden, der sie erreichte, durchlief die Spirale und verwandelte sich dabei in Macht, Stärke und Durchschlagskraft. In dem Versuch, sie zu vernichten, versorgten die Spieler Ananizarte mit schier endloser Energie. Jeder Treffer, jeder Bannspruch stärkte sie. Der Bannspruch der Geist-Spirale, der Gipfel der mentalen Magie, machte den Urheber nahezu unbesiegbar. Ja, die Wirkung hielt nur vorübergehend an, und der Preis dafür war die eigene Geist-Eigenschaft, aber das war die Sache wert!

Die Zeit war gekommen. Ananizarte verwendete ein wenig ihrer Macht, um sich erneut zu verwandeln. Ihre Feinde stoben auseinander wie ein Schwarm von Mücken. Sie erstarrte eine Sekunde lang und konzentrierte sich, bevor sie den nächsten Bannspruch verhängte. Die Energie, die sie von den Spielern aufgenommen hatte, sollte ausreichen...

Es war schon lange her... Einstmals, in grauer Vorzeit, als die Welt noch eine andere war und die Götter Jugend besaßen, hatte Mesmer ihr eine Frage gestellt. Damals war er noch nicht der Gebieter der Dunkelheit gewesen.

„Ani, magst du die Sterne?“

„Ich weiß es nicht. Sie sind so weit weg...“

„In Wahrheit sind sie uns ganz nahe. Die himmlische Dynamik folgt den Gesetzen dieser Welt. Ich bin überzeugt, du kannst einen Stern aus dem Himmel holen, wenn du nur über genügend Macht verfügst...“

* * *

Wir kehrten nach Goldmessen zurück. Unter uns tauchten die Befestigungswälle und Bollwerke auf, wo sich Hunderte von Spielern und NPCs tummelten. Auch die Astralschiffe formierten sich neu, im Himmel über uns, und aus Portalen strömten neue Schiffe mit frischen Spielern. Verstärkung? Zu meiner Überraschung sah ich die Symbole von Hird und der MARINE. Die Amerikaner hatten einen Bären gewählt, der auf den Hinterbeinen stand. Unsere Raid-Gruppe landete an dem Ort, von dem aus wir aufgebrochen waren. Hier trafen wir auf die Spieler, die gestorben waren und bereits respawnt hatten.

Olaf: Achtung! Sie hat ihr gesamtes Mana zurückgesetzt und bereitet einen Bannspruch vor!

Böser Wicht: Und welchen?

Olaf: Darüber haben wir keine Daten, aber sie hat 13 Millionen Mana-Punkte auf einmal verbraucht!

Böser Wicht: Das ist bestimmt irgendein übler Trick. Also gut. An alle — setzte die Spektralen Schilde ein! Maximale Verteidigung! Buffs, Elixiere, Widerstandssteine!

Komtur: Habt ihr die Berichte der Kundschafter gehört? Ananizartes Truppen ziehen sich aus Goldmessen zurück!

„Was ist los? Kannst du sehen, was vor sich geht? Was ist das?“

Die Spieler gerieten in Bewegung, zeigten schräg nach oben, begleitet von aufgeregten Worten. Ich bahnte mir meinen Weg nach vorn und schaute in die Richtung, in die alle deuteten. Dabei legte ich die Hand gegen die Stirn, um meine Augen vor dem grellen Licht zu schützen.

Am Himmel tauchte ein leuchtender Punkt auf, der sich von Sekunde zu Sekunde vergrößerte. Kurz darauf war er bereits hell genug, der Sonne Konkurrenz zu machen. Doch auf einmal senkte sich Dunkelheit herab. Ein scharfer Windstoß blies mir ins Gesicht, zerzauste mir die Haare und brachte meinen Umhang zum Flattern. Der Wind wurde stärker, heulte zwischen den Türmen und ließ die Banner und Segel knattern. Die Wolken flohen über den dunklen Himmel, als fürchteten sie sich.

„Was zum Teufel geschieht da?“, fragte jemand fassungslos.

Ich wusste es nicht. Der helle Punkt verwandelte sich in eine feurige Kugel, die uns immer näher kam. Sie hinterließ eine weiße Dampfspur, die sich in einer verschwommenen Kurve bis zu den höchsten Schichten der Atmosphäre erstreckte. Wir hörten ein anhaltendes, gefährlich tiefes Grollen. Es fühlte sich an, als hätte jemand eine Rakete auf die Stadt abgefeuert, die uns jeden Augenblick treffen konnte. Nervös unterhielten sich die Raid-Anführer über Courier.

Olaf: Das sieht aus wie ein echter Komet!

Böser Wicht: Wir müssen uns alle unter die Schutzkuppel von Goldmessen verziehen!

Olaf: Das wird nicht funktionieren. Die Hälfte unserer Spieler verfügt dafür nicht über ausreichende Fraktions-Reputation. Die Leute von Phönix aktivieren bereits schützende Artefakte, aber...

Böser Wicht: Und was schlägst du stattdessen vor? Wir müssen rasch handeln! Dieses Ding wird uns alle umbringen!

Komtur: Ich glaube, wir brauchen...

Während die Anführer sich stritten, schloss sich das Zeitfenster, in dem ein Rückzug noch möglich gewesen wäre. Der helle Schein wurde überwältigend, und wir vermieden es, in diese Richtung zu blicken, denn einer solchen Intensität konnten unsere Augen nicht standhalten. Der fauchende Feuerball, der vom Himmel fiel, war inzwischen so groß, dass er die Hälfte des Himmels verdeckte. Ein donnerndes Rumpeln füllte meine Ohren und übertönte alle anderen Geräusche. Eine Welle von Schatten ergoss sich über die Stadt und hüllte ihre Wälle, ihre Bollwerke, ihre Plätze und Säulengänge in pechschwarze Dunkelheit. Der Wind heulte, blies immer stärker und holte uns beinahe von den Füßen. Voller Entsetzen flohen Spieler und NPCs, suchten verzweifelt nach Deckung. Astralschiffe schlossen sich zusammen und versuchten, über neu eröffnete Astralportale zu entkommen.

Böser Wicht: [Zensiert] Also gut — an alle, verwendet die Seelenst…

Viele versuchten tatsächlich noch, die Steine zu aktivieren, doch es war längst zu spät. Die paar Sekunden ununterbrochener Konzentration, die der Einsatz dieser Steine erforderte, standen uns nicht mehr zur Verfügung. Nahezu alle duckten sich voller Furcht im Angesicht des bevorstehenden Todes. Der riesige Komet, den Ananizarte aus dem Himmel geholt hatte, stürzte auf die Stadt Goldmessen.

Krach! Der Himmel bäumte sich auf und traf die Erde, zerriss sie in Milliarden von Scherben. Überall um uns herum loderten prasselnde Feuer. Wir stoben auseinander. Das Größere Schild der Schatten, dass ich in der letzten Sekunde noch instinktiv aktiviert hatte, zerbarst wie ein rohes Ei, das von einem Hammer getroffen wurde. Im Protokoll rasten astronomische Schadenssummen vorbei und alle Spielersymbole unserer Raid-Gruppe blinkten noch einmal auf und färbten sich schwarz. Es war die totale Vernichtung mit einem einzigen Treffer!

Du erhältst 860 Schadenspunkte durch den Grandiosen Kometen von Mesmer!

Du bist tot.

Möchtest du respawnen?

Ich fand mich am Respawn-Ort wieder, umgeben von anderen Geistern. Rein theoretisch hätten wir im Vorhof des Tores landen müssen, doch ich erkannte diesen Ort nicht, und der Respawn-Kreis war merkwürdig ungleichmäßig. Die Erde war schwarz verkohlt, mit vereinzelten roten Feueradern, und funkelnder Rauch füllte die Luft, der die Überreste der umstehenden Gebäude verhüllte. Wo zum Teufel waren wir? Was war mit der Stadt passiert?

Komtur: [Zensiert], [zensiert]!

Olaf: [Zensiert], sie hat die Stadt zerstört!

Böser Wicht: Wartet, [zensiert]! Nicht respawnen! Verlasst auf keinen Fall den Respawn-Ort!

Bara Norkins: Kann mir bitte mal jemand erklären, was hier los ist?

Olaf: Es ist ein totales Durcheinander.

---ENDE DER LESEPROBE---