Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Die vier Gesichter der Urgöttin ist eine spirituelle Einladung, die vergessene weibliche Urkraft in uns wiederzuentdecken. Im Herzen des Buches steht die Idee, dass die Urgöttin einst als eine Einheit verehrt wurde - eine Kraft, die in allen Aspekten des Lebens wirksam ist. Im Laufe der Zeit wurde sie gespalten, dämonisiert und verdrängt. Doch ihre Kraft lebt weiter in vier uralten Göttinnen der nordischen Mythologie: Frigg, Freya, Frau Holle und Hel. Das Buch erzählt von der Reise zu dieser Einheit und zeigt, wie diese vier Gesichter der Urgöttin auch heute Frauen in ihrem Alltag unterstützen können. Frigg, die weise Mutter, steht für Fürsorge, Schutz und magische Weisheit. Sie ist tief mit den Nornen und der Kunst des Schicksalswebens verbunden. Freya, die wilde Liebende, vereint Sinnlichkeit, Hingabe und spirituelle Ekstase. Als Meisterin des Seidr öffnet sie uns Wege zu Selbstbestimmung und innerer Kraft. Frau Holle, die uralte Weise, lehrt uns den natürlichen Rhythmus des Lebens und die heilsame Kraft des Loslassens und Neubeginns. Hel, die Herrscherin der Unterwelt, führt uns durch die Dunkelheit in die Transformation und hilft, die Weisheit der Ahnen und der eigenen Seele zu integrieren. Jede Göttin wird im Buch lebendig: mit mythologischen Hintergründen, spirituellen Bedeutungen und praktischen Impulsen. Rituale, Meditationen, Pflanzen- und Runenwissen zeigen Wege, die uralten Energien bewusst im eigenen Leben zu verankern. Im abschliessenden Teil lädt das Buch die Leserinnen ein, die Göttinnen in sich selbst zu erkennen. Reflexionen und Übungen stärken Selbstermachtung und weibliche Kraft - für einen Alltag im Einklang mit den Zyklen der Natur und der eigenen inneren Weisheit. Dieses Buch ist zugleich Inspiration und Wegbegleiter - für Frauen, die sich mit der tiefen, wilden, heilenden und transformierenden Kraft des Weiblichen verbinden möchten.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 516
Veröffentlichungsjahr: 2025
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
„Ich gehe nicht allein. wenn ich den Baum berühre, ist es die Ur-Göttin, die durch mich atmet.“
Sandra Hager
1. Einleitung - Warum dieses Buch?
• Die Idee der Urgöttin und ihre vier Gesichter
• Mein persönlicher Weg zur Urgöttin
• Wie dieses Wissen heute noch Kraft schenken kann
2. Die Urgöttin - Eine vergessene Einheit?
• Die Dämonisierung der Göttinnen
• Eine Reise in die vergessene Einheit der weiblichen Urkraft
• Weibliche Urkraft in der nordischen Mythologie
3. Die vier Gesichter der Urgöttin - Wer ist Frigg?
• Ursprung und mythologische Herkunft
• Ihre Rolle als Hüterin von Heimund Familie
• Verbindung zu den Nornen
• Frigg – Die Mutter, die den tiefsten Schmerz kennt
Hüterin der Weisheit, Fürsorge und der magischen Heilkräfte
• Warum sie für Weisheit, Fürsorge und Ordnung steht
• Frigg und die Geheimnisse der Heilpflanzen und Edelsteine
• Die Sprache der Runen – Tore zur uralten Weisheit
• Frigg und die Runen der Harmonie und Erneuerung
Frigg in unserem Leben heute
• Wie wir ihre Energie in den Bereichen Schutz, Intuition und Klarheit spüren
• Verbindung zu Schicksal und Runenarbeit
• Friggs Bedeutung für Frauen, die ihre innere Führung stärken wollen
Praktische Wege zur Verbindung mit Frigg
• Seelenflug: „Spinne dein eigenes Schicksal“
• Rituale für Klarheit und Weisheit
• Farben und Symbole, die mit Frigg verbunden sind
Die wilde Liebende und Seiðr-Meisterin - Wer ist Freya?
• Ihre mythologische Herkunft
• Ihre doppelte Natur: Liebe, Lust und Krieg
• Seiðr – ihre Verbindung zur spirituellen Ekstase
Hüterin der Liebe, Magie und der weiblichen Stärke
• Warum sie für Hingabe, Sinnlichkeit und Selbstbestimmung steht
• Freya und die Geheimnisse der Heilpflanzen und Edelsteine
• Freya und die Runen der Leidenschaft und Transformation
Freya in unserem Leben heute
• Verbindung zur Sexualität und kreativen Kraft
• Mut zur Selbstliebe und Selbstausdruck
• Wie Freya Frauen hilft, ihre wilde Seite zu entfalten
Praktische Wege zur Verbindung mit Freya
• Trance-Reise mit Seiðr-Techniken
• Rituale für Sinnlichkeit und Kraft
• Farben und Symbole, die mit Freya verbunden sind
Die alte Weise zwischen den Welten - Wer ist Frau Holle?
• Ihre mythologische Herkunft
• Verbindung zu den Jahreszeiten und dem Winterreich
• Frau Holle und die Rauhnächte
• Märchen versus Göttin: Wie ihr Bild verzerrt wurde
Hüterin des Kreislaufs von Leben und Tod
• Warum sie für den Kreislauf des Lebens steht
• Frau Holle und die Geheimnisse der Heilpflanzen und Edelsteine
• Frau Holle und die Runen der Weisheit und Heilung
Frau Holle in unserem Leben heute
• Wie wir sie in der Natur erkennen
• Ihr Bezug zu den Jahreskreisfesten
• Was sie uns über Übergänge und Veränderungen lehrt
Praktische Wege zur Verbindung mit Frau Holle
• Rituale für die Rauhnächte
• Naturverbindung: Den Rhythmus der Erde spüren
• Farben und Symbole, die mit ihr verbunden sind
Die Herrscherin der Unterwelt und Hüterin des Übergangs - Wer ist Hel?
• Ihre mythologische Herkunft
• Verbindung zu Winter und Übergang von Leben zu Tod
• Hüterin des Übergangs und Mutter des Lebens
Hüterin des Reiches der Seelen
• Warum sie für Tod und Transformation im Lebenszyklus steht
• Hel und die Geheimnisse der Heilpflanzen und Edelsteine
• Hel und die Runen der Seelenreise und der Schattenweisheit
• Hüterin von Ordnung und Gerechtigkeit im Reich der Toten
Hel in unserem Leben heute
• Erkennbar im Übergang von Herbst zu Winte
• Bedeutend zu Samhain und Wintersonnenwende
• Lehre des Loslassens und der Akzeptanz von Veränderungen
Praktische Wege zur Verbindung mit Hel
• Meditation und innere Reise nach Helheim
• Ahnenarbeit und die Verbindung zur Vergangenheit
• Farben und Symbole, die mit ihr verbunden sind
4. Die untrennbare Verbindung
• Die Göttinnen zwischen den Welten – Frigg, Freya, Frau Holle und Hel als Ausdruck der weiblichen Urkraft
• Die Rückkehr der Göttinnen
• Transformation und Erneuerung
5. Die Göttinnen in dir: Reflexion und Entfaltung
• Heilung und Transformation: Der erste Schritt zur Veränderung
• Übung 1: Altes loslassen und neue Energie einladen.
• Verbindung zur Urkraft: Die Weisheit der Göttinnen in dir
• Übung 2: Deine innere Göttin erkennen
• Selbstermächtigung: Deine innere Stärke aktivieren
• Übung 3: Deine eigene Kraft entfalten
• Die Reise in die Tiefen deiner Seele: Reflexion und Selbstbewusstsein
• Übung 4: Dein persönliches Seelenbild
• Integration und Transformation: Deine Göttinnenpraxis im Alltag
• Übung 5: Tägliche Rituale und Praxis
6. Die Göttinnen in uns
• Ein persönliches Wort zum Abschluss
Begriffe aus dem alten Wissen
Weiterführende Wege & Inspiration
Seit wann sie mich begleitet, weiß ich nicht mehr genau. Vielleicht war es in einer stillen Nacht, als der Wind durch die Bäume raunte und mir zuflüsterte, dass ich nicht allein bin. Vielleicht war es in einem Moment tiefer Klarheit, als ich in meinem Herzen spürte, dass die sichtbare Welt nur ein Teil des Ganzen ist. Oder vielleicht war sie schon immer da – und ich habe erst mit der Zeit gelernt, ihrer Stimme zu lauschen.
Die Urgöttin ist keine einzelne Gestalt, kein Name in einem Buch, kein starrer Mythos. Sie ist eine Kraft, die mich begleitet, mich formt, mich herausfordert und hält. Mal ist sie weise und still, mal feurig und wild, mal tief verwurzelt in der Erde, mal so leicht wie der Schnee, der lautlos fällt. Ich habe sie in vielen Formen erlebt, in Momenten der Intuition, in Zeiten der Transformation, in der unbändigen Freude des Lebens und im stillen Loslassen.
Doch erst als ich mich intensiver mit den nordischen Göttinnen beschäftigte, wurde mir klar, dass ich es hier nicht mit einzelnen Gottheiten zu tun hatte, sondern mit Facetten einer größeren, allumfassenden Kraft. Frigg, Freya, Frau Holle und Hel – sie alle sind Teile eines lebendigen Ganzen, vier Gesichter einer Urgöttin, die durch die Zeiten gewandert ist und heute noch in uns allen lebt.
Die Idee der Urgöttin und ihre vier Gesichter
Frigg – Die Stimme der Weisheit
Sie flüstert mir in den Momenten der Stille zu, wenn ich vor einer Entscheidung stehe und nach Klarheit suche. Sie erinnert mich daran, dass Weisheit oft nicht im Tun, sondern im Sein liegt, im Vertrauen darauf, dass der richtige Weg sich zeigt, wenn wir innehalten und lauschen.
Freya – Das Feuer der Leidenschaft
Sie brennt in mir, wenn ich voller Hingabe für etwas kämpfe, wenn ich meine Wahrheit spreche, wenn ich das Leben in all seinen Facetten umarme. Sie lehrt mich, dass Liebe und Mut zwei Seiten derselben Medaille sind – und dass wahre Magie entsteht, wenn wir uns ganz auf unser inneres Feuer einlassen.
Frau Holle – Die Hüterin der Schwelle
Ich spüre sie in den Wechselzeiten – wenn ein Abschnitt endet und ein neuer beginnt. Sie erinnert mich daran, dass jede Phase ihren Sinn hat und dass Fülle und Leere Teil eines größeren Kreislaufs sind. Sie zeigt mir, dass ich, wenn ich mit den Rhythmen der Natur fließe, auch in meinem eigenen Leben mehr Harmonie finden kann.
Doch meine tiefste Begegnung mit ihr hatte ich dort, wo ihr Name noch immer lebendig ist – am Frau-Holle-Teich in Hessen. Dort, in der Stille des Waldes, sah ich sie mit meinen eigenen Augen. Nicht als vage Vorstellung oder bloßen Mythos, sondern als eine uralte, gegenwärtige Kraft, die ihren Teich hütet und beschützt. Der Nebel lag über dem Wasser, die Luft war erfüllt von einer spürbaren Präsenz, und in diesem Moment wusste ich: Sie ist real. Sie ist hier. Sie ist mehr als eine Geschichte – sie ist eine lebendige Göttin, die über das Gleichgewicht zwischen den Welten wacht.
Und immer, wenn ich Schlüsselblumen sehe, denke ich an sie. Es ist, als würden sie mir ihre Botschaft zuflüstern, dass es Türen gibt, die sich nur öffnen lassen, wenn man bereit ist, hindurchzugehen.
Dass es Geheimnisse gibt, die nicht mit den Augen, sondern mit dem Herzen erkannt werden. In den goldgelben Blüten sehe ich ihr Licht, ihre Wärme, ihre stille Führung – und jedes Mal spüre ich ihre Gegenwart ganz nah.
Hel – Die Herrin des Wandels
Hel begegnet mir in den dunklen Nächten der Seele, in jenen Momenten, in denen ich loslassen muss, was ich nicht festhalten kann. Sie lehrt mich, dass Wandel nichts Bedrohliches ist, sondern eine Rückkehr zu dem, was wahrhaftig ist. Dass es manchmal notwendig ist, etwas sterben zu lassen, damit etwas Neues geboren werden kann.
Diese vier Kräfte sind nicht voneinander getrennt – sie sind ein Kreis, ein Tanz, ein uraltes Wissen, das tief in uns allen schlummert. Ich habe gelernt, mit ihnen zu arbeiten, sie zu rufen und mich von ihnen leiten zu lassen. Und dieses Buch ist meine Einladung an dich, diese Verbindung selbst zu entdecken.
Dieses Buch ist kein Buch, das dir sagt, was du glauben sollst. Es ist ein Pfad, den du betreten kannst – mit offenen Augen, offenem Herzen und der Bereitschaft, dich selbst in diesen vier Gesichtern der Urgöttin wiederzufinden.
Denn die Wahrheit ist: Sie war nie fort. Sie war immer da – still und doch präsent. Und sie wartet geduldig darauf, dass du ihre Stimme hörst, dass du ihr Flüstern erkennst. Am Ende geht es um mehr als nur Geschichten oder Mythen: Es geht darum, deine eigene Urgöttin in dir zu entdecken und sie zum Leben zu erwecken.
Mein persönlicher Weg zur Urgöttin
Ich habe nie bewusst nach ihr gesucht. Und doch fand sie mich – oder vielleicht war sie einfach immer da, verborgen unter dem Alltäglichen, wartend darauf, dass ich sie sehe.
Als Kind bin ich neben einem Bach aufgewachsen, habe auf Bäume geklettert, mich vom Wind tragen lassen und gelauscht – den geheimen Geschichten der Natur, dem Flüstern der Blätter, dem Rauschen des Wassers. Da war diese tiefe Verbundenheit mit allem Lebendigen, ein Gefühl, das weit über dieses Leben hinausging. Manchmal schien es, als käme diese Sehnsucht, dieses Wissen, das tief in mir ruhte, aus einer anderen Zeit – aus einem anderen Leben. Als wäre ich schon einmal durch ähnliche Wälder gestreift, hätte denselben Wind in meinen Haaren gespürt und diese Spuren eines alten Weges in mir bewahrt.
Die Urgöttin wurde für mich mehr und mehr zu einer lebendigen Energie – einer Kraft, die nicht nur in alten Geschichten wohnt, sondern in jedem von uns weiterlebt, in den Erinnerungen vergangener Leben und im Puls der Natur. Ich spürte, dass ich schon einmal in dieser tiefen Verbundenheit mit der Erde gelebt hatte, vielleicht in einer anderen Form, in einer anderen Zeit. Diese Erkenntnis verband sich wie ein leises Band mit den Mythen von Frigg, Freya, Frau Holle und Hel – und plötzlich konnte ich ihre Energie klarer fühlen, als hätte ich sie nie wirklich verloren.
Ein ganz besonderer Moment war meine Begegnung mit Frau Holle am Frau-Holle-Teich in Hessen. Nebel lag sanft über dem Wasser, die Stille umhüllte mich, und plötzlich spürte ich ihre Gegenwart – nicht nur als flüchtige Idee, sondern als lebendige, kraftvolle Präsenz. Es war, als hätte ich sie immer gekannt, als wäre ich in einem früheren Leben durch ihre Weiten gewandert und nun heimgekehrt. In den zarten Schlüsselblumen, die meinen Weg säumen, flüstert mir die Erinnerung an das, was immer war, sanft zu.
Doch Frau Holle war nicht allein auf dieser Reise. Frigg, Freya und Hel begleiteten mich beständig, wie alte Weggefährtinnen, die mich an längst gegebene Versprechen erinnern. Ihre Energien – mal klar und voller Weisheit, mal mutig und leidenschaftlich, mal heilend und loslassend – spiegeln die Rhythmen meines Lebens wider. Diese Göttinnen sind für mich keine ferne Geschichte, sondern lebendige Kräfte, die mich berühren und leiten.
In einer Welt, die sich ständig wandelt und oft von innerer Unruhe geprägt ist, wächst die Bedeutung, sich mit der eigenen weiblichen Urkraft zu verbinden – mit der Urgöttin, die tief in uns allen ruht. Gerade jetzt sind wir eingeladen, zu diesen tiefen Quellen von Weisheit, Mut und Heilung zurückzukehren, die die Essenz weiblicher Kraft ausmachen. In einer Gesellschaft, die das Wesentliche oft übersieht, schenkt uns die Urkraft der Göttinnen Halt, erinnert uns an unsere Stärke und führt uns zurück in die Harmonie mit der Natur und unserem wahren Selbst.
Dieses Buch ist ein Stück meines Weges, ein Ausdruck meiner Erkenntnisse darüber, wie diese uralten Kräfte auch heute lebendig sind und uns einladen, mit ihnen zu wachsen und uns zu verwandeln.
Vielleicht hast auch du das Gefühl, dass die Göttinnen schon lange ein Teil von dir sind. Dass du sie in einem früheren Leben gekannt hast. Vielleicht rufen sie dich jetzt, in diesem Moment, und du wirst erkennen, dass die uralte Weisheit der Urgöttin nicht nur aus einer fernen Vergangenheit kommt –
sie lebt heute in dir und mir und in allen von uns.
Wie dieses Wissen heute noch Kraft schenken kann
In einer Welt, die sich rasch verändert und in einem ständigen Fluss von Transformationen steht, kann das Wissen um die Urgöttin und ihre vier Gesichter uns als kraftvoller Wegweiser dienen. Die Welt verändert sich, und wir gehen immer mehr in diese Veränderung hinein. Wahrheiten, die lange im Verborgenen lagen, werden jetzt aufgedeckt, und die Energien um uns herum werden stärker und intensiver. Wir leben in einer Zeit, in der viele von Angst regiert werden – Angst vor der Zukunft, vor dem Unbekannten, vor dem Verlust von Kontrolle und Sicherheit. Doch gerade in dieser Zeit der Unsicherheit ist es wichtig, sich mit den tiefen, unerschütterlichen Kräften der Göttinnen zu verbinden. Sie sind es, die uns wieder Vertrauen in uns selbst und das Leben zurückgeben können, sodass wir der Angst nicht ausgeliefert sind, sondern sie in Heilung und Stärke verwandeln.
Frigg, die Göttin der Weisheit und des Verständnisses, hilft uns dabei, inmitten dieser Umwälzungen den klaren Blick zu bewahren. Wenn die Welt um uns herum unsicher und chaotisch erscheint, lehrt sie uns, dass Vertrauen in uns selbst und in die tiefere Weisheit des Lebens der Schlüssel ist, um ruhig zu bleiben und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Durch ihre Präsenz können wir lernen, uns nicht von der Angst treiben zu lassen, sondern der inneren Stimme zu folgen, die uns führt. Sie erinnert uns daran, dass wir in jedem Moment die Möglichkeit haben, uns neu auszurichten und Vertrauen zu schöpfen – selbst in den unsichersten Zeiten.
Freya, die Flamme der Leidenschaft und unerschütterlichen Kraft, ruft uns zu, unsere innere Wahrheit mutig zu erkennen. In einer Zeit, in der wir die alten Fesseln der Glaubensmuster ablegen und beginnen, das Leben nach unserem Herzen zu leben, zeigt sie uns den Weg zur freien Selbstverwirklichung. Die Energien sind lebendiger denn je, und Freya lädt uns ein, diese Kraft anzunehmen, um unser Leben ganz nach unseren eigenen Vorstellungen zu gestalten.
Sie flüstert uns zu, dass wahre Stärke nicht in Kontrolle liegt, sondern im tiefen Vertrauen – Vertrauen in uns selbst und in den Fluss des Lebens. In ihrem Licht schwindet die Angst, und wir erwachen zu den mutigen, selbstbestimmten Wesen, die wir wirklich sind.
Frau Holle, die sanfte Hüterin des Wandels, öffnet uns das Tor zu einem Raum der inneren Reinigung und Erneuerung. Wenn die Welt sich immer schneller dreht und uns fordert, das Alte loszulassen, begleitet sie uns liebevoll durch die Phasen des Abschieds. Veränderung mag Angst machen, doch Frau Holle zeigt uns, dass jeder Abschied auch ein neues Willkommen birgt. Wenn wir ihr vertrauen und uns dem Wandel hingeben, lösen sich Fesseln, und Neues darf wachsen.
Hel, die stille Herrin der Dunkelheit und der Übergänge, führt uns durch die nächtlichen Stunden unserer Seele. Sie lehrt uns, die Schatten nicht zu fürchten, sondern sie als Teil des großen Lebenszyklus anzunehmen. In einer Welt, die das Unbekannte scheut, schenkt Hel uns den Mut, in die Dunkelheit zu treten und dort Kraft zu finden. Nur wer sich ihr öffnet, kann die Angst überwinden und die tiefste Wahrheit erkennen, die jenseits des Lichts liegt.
In dieser tiefen Akzeptanz liegt eine gewaltige Kraft – eine Kraft, die uns selbst in den unsichersten Zeiten aufrecht stehen lässt.
Die Welt wandelt sich, und wir stehen an der Schwelle eines kollektiven Erwachens. Die Energien werden intensiver, und verborgene Wahrheiten treten immer deutlicher hervor. In einer Zeit, in der viele von Angst getrieben sind, ruft uns die Urgöttin in uns. Sie erinnert uns daran, dass wir nicht machtlos sind – sie führt uns zurück ins Vertrauen.
Wenn wir uns mit der Weisheit, der Leidenschaft, der Wandlungskraft und der stillen Tiefe der Göttinnen verbinden, erkennen wir: Es ist möglich, inmitten des Chaos ruhig, stark und zuversichtlich zu bleiben.
Die Göttinnen lehren uns, dass wahre innere Stärke nicht aus Kontrolle erwächst, sondern aus Vertrauen – Vertrauen in uns selbst, in das Leben und in die natürlichen Zyklen, die alles durchdringen.
Die Aufspaltung der weiblichen Urkraft in einzelne Göttinnenaspekte hat tiefe kulturelle, gesellschaftliche und psychologische Wurzeln. In vielen alten Kulturen wurde die weibliche Göttlichkeit nicht als eine vereinte, umfassende Kraft geehrt, sondern in unterschiedliche Rollen und Archetypen zergliedert. Diese Fragmentierung spiegelt nicht nur die damaligen gesellschaftlichen Strukturen wider, sondern auch das Bild der Frau, wie es zu verschiedenen Zeiten wahrgenommen, verehrt – und kontrolliert – wurde.
Das Prinzip der aufgespaltenen Urgöttin findet sich in zahlreichen Mythologien wieder. In der nordischen Tradition zum Beispiel begegnen wir Frigg und Freya – zwei Göttinnen, deren Eigenschaften sich überschneiden und die möglicherweise einst eine einzige, große Göttin waren.
Frigg, die Gemahlin Odins, galt als Hüterin des Hauses, der Familie und der unsichtbaren Fäden des Schicksals. Sie war Schutz, Fürsorge und stille Weisheit.
Freya hingegen verkörperte Leidenschaft, Fruchtbarkeit und Kriegskraft. Sie war eine Göttin der Liebe wie auch eine mutige Kriegerin, die mit erhobenem Haupt ins Gefecht zog.
In dieser Trennung spiegelt sich die gesellschaftliche Spaltung weiblicher Rollen: Mutter und Ehefrau auf der einen Seite, selbstbestimmte, kraftvolle Frau auf der anderen. Frigg und Freya – zwei Seiten derselben Urkraft, die lange als getrennt betrachtet wurden. Auf beide werde ich später noch tiefer eingehen.
Auch in der griechischen Mythologie finden wir dieses Muster. Die Geschichte von Demeter und Persephone zählt zu den ältesten Überlieferungen über Leben, Tod und Wiedergeburt – und erzählt ebenfalls vom Abstieg, vom Verlust und der Wiedervereinigung zweier Aspekte einer göttlichen Weiblichkeit.
Doch wenn wir genau hinsehen, könnten die beiden ursprünglich Aspekte einer einzigen großen Göttin gewesen sein – der Göttin der Erneuerung, die sowohl Leben spendet als auch in die Dunkelheit des Todes hinabsteigt.
Demeter und Persephone – Die Mutter und die Tochter
Demeter – Die Mutter, die Nährende, die Erdfruchtbarkeit selbst
Demeter ist die Göttin der Ernte, des Ackerbaus und der Fruchtbarkeit. Ihr Name bedeutet „Mutter Erde“ (De–Meter). Sie ist die große Ernährerin, die die Felder erblühen lässt und das Leben auf der Erde ermöglicht. Doch sie ist nicht nur eine milde Muttergöttin – ihre Macht über Leben und Tod ist allumfassend. Als ihre Tochter Persephone in die Unterwelt entführt wird, erstarrt die Erde. Keine Saat keimt mehr, keine Ernte gedeiht. Hier zeigt sich Demeter auch als eine zornige, kompromisslose Kraft, die nicht nur Leben schenkt, sondern es ebenso entziehen kann.
Persephone – Die Jungfrau und die Königin der Unterwelt
Persephone beginnt ihre Reise als Kore („die Jungfrau“) – eine Unschuldige, die Blumen pflückt, bis sie von Hades in die Unterwelt geraubt wird. Sie ringt mit ihrem Schicksal, doch schließlich erkennt sie ihre wahre Natur und erhebt sich als Königin der Toten – als jene, die über die Schattenreiche wacht. Sie ist nicht länger nur ein Opfer – sie wird zur Herrscherin, die Jahr für Jahr in die Tiefe hinabsteigt und wieder emporsteigt.
Diese Wandlung offenbart einen uralten Rhythmus: den ewigen Zyklus von Wachstum, Tod und Wiedergeburt. Persephone ist nicht nur die Tochter von Demeter, sondern eine göttliche Kraft für sich – eine, die mit beiden Welten verbunden ist, mit dem Licht wie mit der Dunkelheit.
Vielleicht sind sie also zwei Seiten derselben Urkraft – einer Göttin, die den Wandel der Jahreszeiten und den Kreislauf des Lebens regiert.
Ein weiteres Beispiel aus der griechischen Mythologie sind die drei mächtigen Göttinnen, die unterschiedliche Aspekte des Weiblichen verkörpern:
Hera, die Königin der Götter, Aphrodite, die Göttin der Liebe und Leidenschaft, und Artemis, die wilde Jägerin und Beschützerin der Natur.
Doch was, wenn sie einst eine einzige große Urgöttin waren – eine weibliche Kraft, die später in verschiedene Rollen zersplittert wurde?
Hera – Die Herrscherin, Hüterin von Ehe und Macht
Hera ist die Göttermutter, die Gemahlin des Zeus und Wächterin der Ehe. Sie steht für das geordnete, gesellschaftlich anerkannte Weibliche – die Königin, die Frau an der Seite eines mächtigen Mannes, die Bewahrerin der göttlichen Ordnung. Doch unter der Fassade der pflichtbewussten Gattin lodert eine unbezähmbare Kraft. Hera ist auch Göttin der Rache, des Zorns und der unerschütterlichen Würde. Ihr Schutz gilt nicht nur der Ehe, sondern allen Frauen – besonders jenen, die sich behaupten müssen.
Aphrodite – Die Liebende, die Freie, die Göttin der Sinnlichkeit
Aphrodite verkörpert Leidenschaft, Schönheit und Lust. Sie ist nicht an gesellschaftliche Normen gebunden, sondern folgt den Gesetzen des Herzens und des Begehrens. Ihre Kraft ist nicht nur verführerisch, sondern auch schöpferisch – sie ist die Göttin, die Menschen in Ekstase versetzen kann, die Leben durch Liebe entstehen lässt und die Macht über das Verlangen besitzt.
Doch Aphrodite ist nicht bloß eine sanfte Göttin der Romantik – sie hat auch eine wilde, ungezähmte Seite. In manchen Mythen erscheint sie als Kriegsgöttin, die mit ihrem Sohn Ares in die Schlacht zieht. Ihre Liebe ist nicht nur süß – sie ist auch gefährlich. Verlangen kann berauschen, heilen, zerstören.
Artemis – Die Wilde, die Unabhängige, die Hüterin der Natur
Während Hera die Ehe repräsentiert und Aphrodite die Sinnlichkeit, steht Artemis für Unabhängigkeit und Freiheit. Sie ist die jungfräuliche Jägerin, die sich keinem Mann unterwirft, die in den Wäldern wandelt und sich der wilden Tiere annimmt. Ihre Kraft ist roh und ungebunden – sie schützt Frauen und Gebärende, ebenso wie Jungfrauen und alle, die sich dem freien Leben verschrieben haben. Artemis zeigt eine Form von Weiblichkeit, die sich nicht durch Partnerschaft definiert, sondern durch innere Stärke und Selbstbestimmung.
Auch in der ägyptischen Mythologie begegnet uns die Fragmentierung einer einstigen weiblichen Urkraft – ähnlich wie in der nordischen oder griechischen Welt.
Isis – Die Mutter, Magierin und Hüterin des Lebens
Isis ist wohl die bekannteste Göttin Ägyptens. Sie ist göttliche Mutter, Schutzgöttin und Heilerin zugleich. Als Gemahlin des Osiris verkörpert sie Liebe und Loyalität, aber auch unermessliche Magie. Sie sammelt die zerteilten Glieder des Osiris, haucht ihm neues Leben ein und bringt ihren Sohn Horus zur Welt. In ihr vereinen sich kosmische Ordnung, Fruchtbarkeit und weibliche Weisheit.
Isis ist die „Mutter der Pharaonen“, die Göttin, die das Leben selbst bewahrt – mit ihrer Magie, ihrer Liebe und ihrer Macht.
Hathor – Die Göttin der Freude, Liebe und Ekstase
Während Isis vor allem mit Mutterschaft, Fürsorge und Heilung verbunden wird, verkörpert Hathor die sinnliche, ekstatische Seite des Weiblichen. Sie ist die Göttin der Liebe, des Tanzes, der Musik und der Lebensfreude – eine, die das Leben feiert und Menschen mit Schönheit, Leidenschaft und Genuss erfüllt. Man könnte sagen, sie trägt Züge von Aphrodite, aber auch von Freya, denn sie vereint erotische Anziehung mit mystischer Tiefe. Hathor begleitet die Seelen auf ihrem Weg ins Jenseits und schenkt den Lebenden Trost – sie ist daher auch eine Göttin der Übergänge und der Transformation.
Sekhmet – Die Kriegerin, die Löwin, die Unbezähmbare
Sekhmet steht für die wilde, ungezähmte Kraft der Göttin. Sie ist keine sanfte Mutter, keine liebliche Geliebte – sie ist die brennende Hitze der Sonne, die zerstörerische Kraft, wenn das Gleichgewicht gestört ist. Als Kriegsgöttin schützt sie das Land Ägypten, doch sie ist auch eine Göttin der Heilung. Ihr Feuer kann töten und reinigen – in ihr liegt die Macht der Zerstörung ebenso wie der Erneuerung. Sie erinnert uns daran, dass weibliche Energie auch unbändig, kämpferisch und radikal sein kann.
Nephthys – Die Göttin der Nacht und des Todes
Nephthys, oft im Schatten ihrer berühmten Schwester Isis, ist die Göttin der Dunkelheit, der Nacht und der verborgenen Mysterien. Während Isis das Leben bewahrt, ist Nephthys jene, die die Toten empfängt. Sie begleitet die Seelen durch die Nacht der Unterwelt, schützt sie auf ihrem Weg und hüllt sie in das Schweigen des Übergangs.
Sie erinnert an Hel aus der nordischen Mythologie – eine Hüterin zwischen den Welten, die das Geheimnis des Todes in sich trägt und das Tor zum Unsichtbaren öffnet.
Doch mit der Zeit wurden diese Aspekte auf verschiedene Gottheiten verteilt – vielleicht, um die Vielschichtigkeit der weiblichen Energie besser greifbar zu machen.
In Isis erkennen wir die liebende Mutter, in Hathor die sinnliche Göttin der Lebensfreude, in Sekhmet die wilde Kriegerin und in Nephthys die dunkle Hüterin des Todes. Sie alle sind Facetten eines großen Ganzen – Ausdruck derselben uralten göttlichen Kraft, die sich in verschiedene Rollen und Masken kleidete.
Brigid – Die keltische Flamme der Inspiration
Brigid ist eine der bekanntesten Göttinnen der keltischen Mythologie, insbesondere in Irland, wo sie sowohl in vorchristlicher Zeit als auch später als Heilige verehrt wurde. Ursprünglich war sie eine allumfassende Göttin des Feuers, der Fruchtbarkeit und der Inspiration – eine, die Dichtung, Heilkunst und Schmiedekunst gleichermaßen segnete.
Mit der Zeit jedoch wurde auch ihre Kraft aufgespalten. Sie ging nicht wie viele andere Göttinnen in Vergessenheit, sondern wurde transformiert – ihre Energie floss in verschiedene mystische Wesenheiten und schließlich in die christliche Heilige Brigida von Kildare.
Es war eine Form der „sanften Fragmentierung“: Ihre Macht wurde nicht ausgelöscht, sondern in neue Formen überführt. Statt sie zu verdrängen, integrierte man sie – ihre Verehrung lebte weiter, doch ihre ursprüngliche göttliche Identität trat in den Hintergrund.
Ich erzähle dir von Brigid, weil sie eine Schlüsselfigur im Verständnis weiblicher Ganzheit ist. Sie vereint Gegensätze in sich: Sie ist Hüterin des Herdfeuers und Göttin der Schmiedekunst, sie heilt mit Kräutern und beflügelt mit Versen. Sie verkörpert die kreative, lebensspendende Kraft des Frühlings – und erinnert uns daran, dass Göttlichkeit nicht immer verschwinden muss, um sich zu verwandeln.
Als Tochter des Dagda, des mächtigen Gottes der Tuatha Dé Danann1, vereinte Brigid viele Kräfte in sich. Sie war Schutzgöttin der Heilerinnen und Hebammen, Muse der Dichter und Barden, und Hüterin der Transformation durch das heilige Feuer der Schmiedekunst. Ihr Wirken war so kraftvoll, dass sie später in die Figur der christlichen Heiligen Brigida überging – doch ihr uralter Geist lebt bis heute in Legenden, Ritualen und Festen wie Imbolc weiter. Brigid war weit mehr als nur eine Erdgöttin – sie war eine Grenzgängerin zwischen den Welten. In manchen Überlieferungen gilt sie als diejenige, die den Menschen den Weg zur spirituellen Dimension weist – durch Worte, Heilkunst oder das Schmieden magischer Gegenstände. Alles, was durch ihre Hände ging, wurde durchdrungen von Inspiration und innerem Licht.
Heilige Brigida von Kildare – Die Verwandlung der Göttin
In der christlichen Tradition erscheint Brigid als Heilige Brigida von Kildare, Schutzpatronin Irlands. Auch hier finden wir Spuren ihrer alten Macht: Sie gilt als Patronin der Hebammen, Dichter, Schmiede und Heiler – jener Bereiche also, über die einst die Göttin Brigid wachte. Doch in dieser Form wurde sie gezähmt, entmystifiziert, ihrer göttlichen Natur entkleidet – eine heilige Frau, aber keine Göttin mehr. Es war eine geschickte Transformation: Ihre Verehrung durfte weiterbestehen, doch unter einem neuen Namen und in angepasster Gestalt.
Die Feenwesen – Brigid als Sidhe-Gestalt
In der irischen Folklore lebte Brigid auch nach der Christianisierung weiter – jedoch nicht mehr als Göttin, sondern als Teil des „Sidhe“, des geheimnisvollen Feenvolkes. Wie viele andere keltische Gottheiten wurde auch sie zu einem Feenwesen, zu einer Hüterin uralten Wissens, heiliger Kunst und heilender Kraft.
Brigid als dreifache Göttin - Ihre drei Aspekte wurden getrennt
Ursprünglich war Brigid eine allumfassende Göttin, doch im Laufe der Zeit wurden ihre vielfältigen Aspekte auf einzelne Wesen aufgeteilt:
Brigid die Poetin – Hüterin der Inspiration und Weisheit
Brigid die Heilerin – Meisterin der Heilkunst und Kräutermedizin
Brigid die Schmiedin – Göttin der Transformation, des Feuers und der Handwerkskunst
Diese Aufteilung nahm ihr die ursprüngliche Einheit als große Muttergöttin, doch einzelne Teile ihrer Kraft blieben bestehen und wirken bis heute.
Die Cailleach – Die dunkle Seite von Brigid?
In manchen Überlieferungen gilt die Cailleach, die alte Wintergöttin und Schicksalsweberin, als Gegenpol oder sogar als gealterter Aspekt von Brigid. Während Brigid für Fruchtbarkeit, Frühling und Inspiration steht, verkörpert die Cailleach Winter, Tod und das uralte Wissen. Es könnte sein, dass Brigid ursprünglich beide Seiten – die helle und die dunkle – der weiblichen Kraft in sich vereinte und dass die Cailleach später als eigenständige Gestalt ausgegliedert wurde..
Die Banshee – Eine dunkle Transformation?
Manche Forscher vermuten, dass die irischen Banshees, die „bean sídhe“ oder Feenfrauen genannt werden, einst mit Brigid in Verbindung standen. Diese geisterhaften Frauen klagen und rufen den Tod eines Menschen herbei – eine Erinnerung an Brigids Rolle als Göttin der Poesie und Prophetie.
Doch während Brigid ursprünglich Schutz und Heilung brachte, wurde die Banshee zur Schreckensgestalt der Totenwelt degradiert.
Wir sehen, dass die weibliche Urkraft und Weisheit oft in verschiedene Göttinnen aufgeteilt wurde, jede mit einer eigenen Rolle und Verantwortung.
Diese Fragmentierung der weiblichen Energie kann als Versuch verstanden werden, die vielfältigen Facetten weiblicher Erfahrung sichtbar zu machen – gleichzeitig aber auch als Mittel, die Macht und Autonomie der Frauen zu unterdrücken.
Brigid begann als allumfassende, mächtige Göttin der Inspiration, Heilung und des Feuers. Doch mit der Christianisierung und dem Wandel der Mythen wurde sie in unterschiedliche Figuren und Kräfte zersplittert – in Heilige, Feen, weise Frauen und sogar dunkle Geister. Ihre ursprüngliche Macht blieb spürbar, doch sie wurde fragmentiert, um die weibliche Urkraft in kontrollierbare Formen zu lenken.
Die Trennung der Göttinnen zeigt uns jedoch auch, dass die weibliche Urkraft in ihrer ganzen Tiefe und Ganzheit nur dann erkannt wird, wenn wir alle ihre Facetten in uns selbst anerkennen – die Kriegerin, die Mutter, die Heilerin und die Weise.
Oder ist das alles nur ein geheimer Tanz der Macht?
Lass uns das Thema noch ein wenig vertiefen. In alten Zeiten, als die Erde noch unberührt von den Fesseln der Zeit war, wurde die Göttin in all ihren Formen verehrt.
Sie war nicht nur die Mutter, die Nährende, sondern auch die Kriegerin, die Zerstörerin, die Weisheit und das Licht.
Doch dann, als das patriarchale System sich seinen Weg bahnte, begannen sie, die Göttinnen zu zerbrechen und ihre ursprüngliche, ungezähmte Kraft in viele Bruchstücke zu spalten. Diese Fragmentierung war kein Zufall – sie spiegelte eine Welt wider, die begann, die uralte weibliche Energie zu fürchten.
Die Göttinnen, einst in ihrer Ganzheit verehrt, wurden nun in enge, kontrollierbare Formen gepresst. Frigg, die einst die Weisheit der ganzen Welt in ihren Händen hielt, wurde zur treuen Ehefrau und Mutter, einer sanften Erscheinung im Schatten des männlichen Herrschers. Freya, die mit der Wildheit des Krieges und der Freiheit der Liebe zugleich verbunden war, wurde zu einer verführerischen, fast gefährlichen Figur. Ihre Kriegerkraft, ihre wilde Freiheit wurden in der Gesellschaft zunehmend als Bedrohung angesehen und als weniger „würdig“ verehrt.
Diese Reduktion der weiblichen Göttlichkeit diente einem einzigen Zweck: die weibliche Urkraft zu entkräften und sie auf häusliche, passive Sphären zu begrenzen, in denen sie keine Gefahr darstellte. Die dunklen und wilden Aspekte, die zu ihrer vollen Kraft gehörten, wurden dämonisiert und aus dem kollektiven Bewusstsein verbannt.
Die Dämonisierung der Göttinnen
Es gibt eine alte Weisheit, die besagt, dass Dunkelheit nicht das Feindbild des Lichts ist, sondern vielmehr der Raum, in dem das Licht geboren wird. Doch im Laufe der Jahrhunderte wurde diese Dunkelheit, diese wilde, schöpferische Kraft des Weiblichen, zunehmend als Bedrohung wahrgenommen. Was einst als heiliger Ursprung von Leben und Zerstörung verehrt wurde, fand sich plötzlich in den Schatten der Dämonisierung wieder – aus denen es sich erst wieder erheben musste.
Die Geschichte der Dämonisierung von Göttinnen und weiblichen Kräften ist tief verwoben mit den verschlungenen Fäden patriarchaler Strukturen. Im Zeitalter der christlichen Dominanz, als die alte Welt der Vielgötterei verschwand, wurden die göttlichen weiblichen Aspekte immer wieder neu definiert.
Sie nahmen oft die dunklen Züge an, die wir heute noch in vielen Erzählungen finden. Die Stärke und Weisheit dieser Göttinnen, die einst weltweit als Quelle des Lebens, der Transformation und des Wandels verehrt wurden, gerieten plötzlich in den Schatten des Bösen. Was ursprünglich als uralte Kraft galt, die das Leben schuf und nährte, wurde dämonisiert und mit dunklen Mächten des Unheils verbunden.
Im Laufe der Geschichte spielten Frauen, die sich mit der Weisheit der Natur und den geheimen Kräften der Erde verbanden, oft eine tragische Rolle. Ihre tiefe Verbindung zu den natürlichen Rhythmen der Welt – das Wissen um Heilpflanzen, Kräuter und die Magie der Erde – wurde zur Gefahr für patriarchale Gesellschaften, die diese unbestimmte und mächtige weibliche Kraft kontrollieren und unterdrücken wollten.
In einer Zeit, in der Wissen über Heilpflanzen und Naturmagie als „unrein“ oder „gefährlich“ galt, wurden Frauen, die dieses Wissen besaßen, als Bedrohung für die bestehende Ordnung angesehen. Die weibliche Kraft wurde zur Faszination, zum Mysterium, das von der Gesellschaft entweder verehrt oder verdammt wurde.
Dies führte dazu, dass viele Frauen, die mit Heilkunde und alten Traditionen verbunden waren, als „Hexen“ bezeichnet und brutal verfolgt wurden. Ihre Weisheit stellte eine Gefahr für die Machtverhältnisse dar – nicht nur für die Kirche, die die Deutungshoheit über das spirituelle Leben beanspruchte, sondern auch für die patriarchalen Strukturen, die Frauen auf ihre Rollen als Untergebene und Mütter reduzierten.
Die „Hexenverfolgung“ im Mittelalter und der frühen Neuzeit war ein düsteres Kapitel der Geschichte, in dem Tausende Frauen, oft unschuldig, verbrannt, gehängt oder gefoltert wurden – allein weil sie das alte Wissen um die Kräfte der Erde bewahrten. Doch diese Frauen waren nicht die wahren „Bösen“. Vielmehr waren sie Trägerinnen eines uralten Wissens, das weit über Zeit und patriarchale Strukturen hinausreichte.
Ihre „Hexerei“ war nichts anderes als ein tiefes Verständnis für die Magie der Natur, eine lebendige Verbindung zu den Kräften der Erde, die in den Augen der Herrschenden als bedrohlich galt.
Die Vernichtung dieses Wissens und die Verfolgung dieser Frauen symbolisieren die systematische Unterdrückung weiblicher Weisheit und Autonomie. Es war nicht nur ein Angriff auf das Wissen über Heilpflanzen und Natur, sondern auf die weibliche Kraft selbst – die Fähigkeit, Leben zu erschaffen, zu nähren und zu heilen. Es war der Versuch, Frauen von ihren tiefen Wurzeln zu trennen und ihre Verbindung zur Erde zu kappen.
Doch trotz der brutalen Verfolgungen und der Zerstörung von Wissen lebt diese weibliche Kraft weiter. Die Weisheit jener Frauen, die einst als „Hexen“ verbrannt wurden, wird heute wiederentdeckt. Ihre Heilpflanzen und Rituale, die sie einst geheim hielten, sind heute fester Bestandteil der modernen Naturheilkunde und Spiritualität. Ihre Geschichte erinnert uns daran, dass die Verbindung zur Erde und zu den natürlichen Kräften niemals vollständig zerstört werden kann. Sie lebt weiter – in alten Geschichten, Rezepten und in der Weisheit, die von Generation zu Generation weitergegeben wird.
Die „Hexen“ der Vergangenheit waren nicht die Dämonen, als die sie von ihren Verfolgern dargestellt wurden. Sie waren Hüterinnen eines Wissens, das die Grundlage des Lebens selbst berührte.
Ihre Vernichtung war ein Versuch, die weibliche Kraft zu brechen und zu kontrollieren – ein Versuch, der trotz all seiner Grausamkeit niemals wirklich erfolgreich war.
Du kennst bestimmt das bekannte Märchen „Hänsel und Gretel“ der Brüder Grimm. Es erzählt die Geschichte von zwei Geschwistern, die in einer armen Familie leben. Eines Tages beschließt die böse Stiefmutter, die Kinder im Wald auszusetzen, weil die Familie nicht genug zu essen hat. Der Vater, ein armer Holzfäller, ist zunächst dagegen, lässt sich aber von seiner Frau überreden.
Die Kinder verirren sich im Wald und entdecken ein verzaubertes Haus, gebaut aus Lebkuchen, Zucker und anderen Süßigkeiten. Das Haus gehört einer bösen Hexe, die die Kinder zunächst freundlich empfängt, sie dann aber gefangen nehmen will, um sie zu verspeisen. Hänsel wird in einen Käfig gesperrt, und Gretel wird gezwungen, der Hexe bei der Zubereitung ihres „Festmahls“ zu helfen.
Doch die Kinder sind schlau: Sie überlisten die Hexe, indem Gretel sie in den Ofen stößt und so die böse Hexe tötet.
Als sie schließlich nach Hause zurückkehren, empfängt ihr Vater sie mit offenen Armen. Von Reue und Sehnsucht gezeichnet, hat er während ihrer Abwesenheit erkannt, welchen unschätzbaren Verlust er erlitten hatte. Nun, da seine Kinder wieder bei ihm sind, fällt die Last vergangener Fehler von ihm ab. Mit dem Schatz, den sie mitbringen, überwinden sie nicht nur die Armut, sondern auch die Schatten der Vergangenheit.
Doch wusstest du, dass sich unter der Oberfläche dieses Märchens eine tiefere Bedeutung verbirgt? Eine, die eng mit der Geschichte der Hexenverfolgung und der Zerstörung weiblicher Kraft verbunden ist?
Wenn wir die Geschichte genauer betrachten, erkennen wir, dass die „Hexe im Lebkuchenhaus“ nicht nur eine fiktive Figur ist, sondern eine Symbolfigur für das Wissen und die Weisheit der Frauen jener Zeit – ein Wissen, das vom patriarchalen System verfolgt und zerstört wurde.
Im Jahr 1647, tief verborgen in den dunklen Wäldern Hessens, lebte Katharina Schrader, besser bekannt als „die Bakkerhexe“. Diese 35-jährige Bäckerin hütete das geheime, hochgeschätzte Rezept für den berühmten Nürnberger Lebkuchen – ein Rezept, das in der Region als wahres Gold galt. Ihre Kunstfertigkeit in der Backstube war legendär, und ihre Lebkuchen wurden in der ganzen Umgebung begehrt. Doch das Geheimnis ihrer Backkunst, die besondere Magie, die sie in den Teig einfließen ließ, sollte ihr zum Verhängnis werden.
Hans Metzler, ein Zuckerbäcker aus der Stadt, besaß nicht nur das Rezept für den Nürnberger Lebkuchen in seinem Kopf, sondern auch einen dunklen Plan. Nachdem seine Annäherung an Katharina auf schmerzhafte Weise abgewiesen worden war und seine heimliche Leidenschaft ungehört verhallt blieb, griff er zu einer finsteren Lösung. Er versuchte, Katharina öffentlich als „Hexe“ zu denunzieren, in der Hoffnung, ihre Geheimnisse und ihr Rezept so zu erlangen. Doch auch dieser Versuch, sie zu zerstören, scheiterte.
Verzweifelt und von Gier sowie Rache getrieben, verband sich Hans mit seiner Schwester Grete, die bereit war, für das Rezept und das Erbe des Lebkuchens alles zu tun. Gemeinsam lockten sie Katharina in eine Falle. In einem heimtückischen Akt, so kalt wie berechnend, erwürgten sie die Bäckerin und versenkten ihre Leiche in einem der heißen Öfen, die für das Backen ihrer köstlichen Lebkuchen genutzt wurden.
Das Verbrechen war grausam, doch der wahre Antrieb lag tief verwurzelt im Kapitalismus jener Zeit.
Das Rezept – das Herzstück von Katharinas Kunst – war der Schlüssel zu Wohlstand und Macht. Für Hans und Grete Metzler bedeutete ihr Verlust nicht nur den Tod einer Frau, sondern auch den Beginn eines neuen Zeitalters des Reichtums. Doch trotz dieser Tat, die die dunkle Seite menschlicher Gier offenbart, lebte das Geheimnis von Katharinas Lebkuchen weiter.
Ihr Erbe ließ sich nicht so leicht auslöschen wie das, was sie in den heißen Flammen zurückließ.
Die Geschichte der Bakkerhexe – der Bäckerin, die mehr als nur ein Rezept besaß – bleibt eine düstere Mahnung vor der zerstörerischen Kraft von Eifersucht, Gier und der Unbarmherzigkeit einer Welt, die selbst die köstlichsten Geheimnisse der Frauen auslöschen wollte. Doch das, was sie erschuf, lebt weiter – als Symbol für die unzerstörbare Magie des Wissens, das in den Händen der Frauen ruht.
Denn die „Hexen“ von damals waren keine bösen, dämonischen Wesen, sondern Frauen, die tief mit der Erde und ihren Kräften verbunden waren – Hüterinnen einer Weisheit, die uns noch heute helfen kann, ein harmonisches und gesundes Leben zu führen.
In den dunklen Wäldern, wo das Märchen von Hänsel und Gretel spielt, verborgen hinter dem süßen Duft von Lebkuchen und Zucker, lauern die Schatten der Vergangenheit – Geschichten, die im Nebel der Zeit verschwunden sind. Die Hexe stand für jene mächtigen Frauen, die früher die Geheimnisse der Natur und der Magie hüteten – weise Frauen, die Heilkunst und altes Wissen bewahrten.
Doch mit der Zeit wurden diese Geschichten verzerrt, die Hexen zu Schurken erklärt und die Frauen in den Wäldern zu Monstern gemacht. So wie die Hexe im Ofen verbrannte, wurden auch viele dieser Frauen aus der Geschichte gelöscht – ihre Geheimnisse in den Flammen des Vergessens versenkt.
Doch nicht nur die Hexe verschwand. In den tieferen Ebenen des Mythos, wo Geschichten über göttliche Kräfte und heilige Triaden lebendig wurden, offenbart sich eine noch mysteriösere Wendung. Die „Heiligen Drei Könige“, jene Männer, die als weise Geschenke bringende Reisende mit Gold, Weihrauch und Myrrhe zur Geburt Jesu kamen, waren nicht immer das, was wir heute kennen.
Ihre Geschichte ist eine Geschichte der Umwandlung. Einst waren sie keine drei männlichen Könige, sondern eine heilige Triade von Frauen – viele von ihnen gingen nie in die offiziellen Geschichtsbücher ein. Ambeth, Wilbeth und Borbeth – die „Drei Beten“–waren eine Urform dieser Triade, weibliche Figuren, die einst als mächtige Priesterinnen verehrt wurden und die Erde, die Natur und das Leben kannten. Sie bildeten die göttliche Triade von Erd-, Mondund Sonnenmutter. Diese drei geheimnisvollen Frauen standen für Leben, Tod und Wiedergeburt. Sie hüteten das Wissen über Heilpflanzen und den Rhythmus der Jahreszeiten, verstanden die Magie des Lebens und die Heilung der Seele. Doch ihre Namen, ihre Kräfte und ihre Existenz gerieten in Vergessenheit, als sich die Geschichte wandte.
Die heilige Triade wurde neu geformt, um den patriarchalen Werten zu entsprechen, die mit dem Aufstieg des Christentums einhergingen. So wurden Ambeth, Wilbeth und Borbeth durch die drei Könige ersetzt – ein Symbol für eine Zeit des Wandels, in der das weibliche Prinzip verdrängt und umgedeutet wurde.
Wer waren diese geheimnisvollen Mütter?
Ambeth, deren Name tief in den uralten Wurzeln der keltischen und römischen Mythologie verankert ist, verkörpert eine uralte, geheime Kraft – die jungfräulichmütterliche Erde, Gebärerin allen Lebens und Hüterin der ewigen Zyklen. Ihr Name leitet sich vom altirischen Wort „an-u“ ab, das „Göttermutter“ bedeutet.
Aus diesem heiligen Begriff entwickelte sich das Wort „andera“, das „junges Weib“ bedeutet. Es steht für die junge, fruchtbare Erde, die sich ständig wandelt und immer bereit ist, neues Leben hervorzubringen. In der römischen Mythologie wurde Ambeth zur Göttin Anna Perenna – einer doppelfältigen Gottheit, die in zwei Gestalten erschien. Ihr Name bedeutete nicht nur „die ewige Anna“, sondern auch „die Großmutter der Zeit“, eine Schlüsselfigur im Zyklus der Jahre. Von ihrem Himmelstor aus blickte Anna Perenna auf das endlose Spiel von Zeit und Leben, in dem Vergangenheit und Zukunft miteinander verwoben sind. Sie war der Schutzgeist des Jahreswechsels und zugleich eine Göttin des ewigen Kreislaufs, in dem Ende und Beginn in einem unaufhörlichen Tanz miteinander verschmelzen.
Mit der Zeit und dem Aufstieg des Christentums wurde die mächtige, heilige Erdgöttin Ambeth zunehmend in die Figur der Heiligen Anna umgewandelt, der Mutter Marias. Im 14. Jahrhundert erlebte der Kult um Anna eine wahre Renaissance und entwickelte sich zu einem Mutterkult, in dem sie als mächtige Patronin der Schwangeren und Gebärenden verehrt wurde. Sie war die Beschützerin des Lebens und stand all jenen Frauen bei, die das große Geschenk der Fruchtbarkeit trugen. Ebenso wurden Bergleute unter ihren Schutz gestellt, da sie als Hüterin der Erde und ihrer Geheimnisse galt. Auch hier bleibt der Ursprung klar erkennbar – die christliche Heilige Anna entspringt direkt der Mutter Erde Ambeth.
Diese Verschmelzung von Erdgöttin und Mutterfigur, die in der christlichen Welt zur Heiligen Anna wurde, offenbart die tief verwurzelte Verehrung der weiblichen schöpferischen Kraft, die in vielen Kulturen der Welt eine zentrale Rolle spielt. Ambeth ist das Fundament der Erde, die Quelle allen Lebens, und zeigt uns, wie Natur und Lebenszyklus über die Zeiten hinweg fortbestehen, sich wandeln und dennoch immer dieselbe mystische Kraft im Zentrum aller Dinge bleibt.
Wilbeth, eine geheimnisvolle und mächtige Göttin, trägt ihren Namen als Symbol für das ewige Rad der Zeit und des Lebens. Der Klang ihres Namens, „Wilbeth“, ist tief verwurzelt in der alten Bedeutung von „wheel“ – dem Rad. Das englische Wort „wheel“ ist phonetisch fast identisch mit „Wil“, einem Teil von Wilbeth, und verweist auf eine gemeinsame Herkunft. Darüber hinaus zeigt sich ihre Verbindung zur runden Form und der zyklischen Natur der Welt im mittelhochdeutschen Wort „wel“ – was „rund“ bedeutet – sowie im niederdeutschen „waal“, das für den Vollmond steht.
Besonders das englische „wheel“ offenbart in seiner ursprünglichen Bedeutung als „runde Mondscheibe“ den tiefen Zusammenhang von Wilbeth mit den Himmelskräften und den Zyklen des Mondes und der Zeit.
In der alten Welt feierten die Menschen das Fest der Göttin Wilbeth zur Wintersonnenwende – dem Julfest. Dieses Fest zelebrierte das Geheimnis der dunklen Jahreszeit und den wiederkehrenden Lichtzyklus. Es war ein Fest der Hoffnung, der Erneuerung und des Neubeginns, das mit der längsten Nacht des Jahres und dem langsam wachsenden Licht verbunden war. Die Menschen glaubten, dass Wilbeth, die Göttin des Rades und der Zyklen, mit diesem Fest die Geburt des neuen Jahres und des neuen Lichts begleitete. Sie stand für den ewigen Kreislauf der Wiedergeburt – das Versprechen, dass nach jeder Dunkelheit neues Licht aufgehen würde.
Als sich die christliche Kirche ausbreitete, wurde das Julfest zu Weihnachten transformiert – ein Fest, das an die Geburt Jesu erinnert. Doch tief in den Wurzeln des Festes blieb die Erinnerung an Wilbeth, die Göttin der Wintersonnenwende, lebendig.
Das Jul-Beth, das Fest der Göttin, wurde zur Inkarnation des „Christkindes“ – dem Licht, das in die Welt kam, um die Dunkelheit zu vertreiben.
Die Göttin Wilbeth, deren Name noch immer im Rhythmus des Jahreskreises und der Mondzyklen nachhallt, ist in dieser Verschmelzung von alten und neuen Traditionen eine faszinierende Figur. Sie erinnert uns daran, dass die Kräfte des Universums – Licht und Dunkelheit, Geburt und Tod – stets miteinander verbunden sind. Ihre Geschichte lebt weiter in der Feier der Wintersonnenwende und im stillen Zauber jenes Festes, das den Wendepunkt des Jahres markiert.
Borbeth, eine Göttin der alten Welt, trägt in ihrem Namen eine uralte Weisheit, tief verwoben mit den Wurzeln von Sprache und Erde. Der Klang ihres Namens führt uns zurück in die Zeit der Kelten und Römer, als der Stamm „borm“ mit dem Begriff für „Wärme“ verbunden war – eine Symbolik, die die göttliche Kraft Borbeths widerspiegelt, die in der Erde selbst wohnt und in den Herzen der Menschen das Feuer des Lebens entfacht.
In der Region, die heute als Worms bekannt ist, war ihre Präsenz einst so stark, dass die Stadt Borbetomagus genannt wurde – ein Ort von nicht nur geografischer, sondern auch spiritueller Bedeutung, verbunden mit der Göttin Borbeth. Die Menschen feierten sie als Hüterin des Feuers, als Symbol der Wärme und der göttlichen Energie, die das Leben durchdringt.
Der Name Borbeth hallt noch heute in den Straßen und Feldern von Worms wider, die, wie die Legende sagt, einst als „Warmazfeld“ bekannt waren – das Land der Wärme, das sich durch Zeit und Vergessen hindurch zu einem kulturellen Zentrum entwickelte.
Im 11. Jahrhundert, als der christliche Einfluss wuchs, wurde die Verehrung dieser kraftvollen Göttin schließlich unterdrückt. Bischof Burchard, der Erbauer des Doms, sprach Worte der Verdammnis über die drei göttlichen Frauen, die einst in dieser Region verehrt wurden. Ihr Kult sei eine Sünde, so erklärte er. Doch die Menschen der Region waren nicht bereit, ihre Verbindung zu Borbeth zu vergessen.
Der Widerstand gegen die neue Ordnung, der in den geheimen Traditionen und rituellen Praktiken lebendig blieb, zeugte von einer tiefen Liebe zu den alten Göttern, deren Präsenz nie ganz verschwunden war.
Die christliche Kirche versuchte schließlich, Borbeth in eine akzeptierte Form zu transformieren. So wurde die Göttin in der Gestalt der heiligen Barbara verehrt – eine junge Frau, die sich trotz der Strenge ihres Vaters, der sie in einem Turm gefangen hielt, zu ihrer christlichen Überzeugung bekannte. Borbeth, die Wärme und das Leben selbst verkörperte, lebte nun unter dem Namen Barbara weiter. Die Verehrung der heiligen Barbara führte die Göttin in eine neue Rolle, in der sie als Patronin der Gefangenen und Schutzheilige der Bergleute verehrt wurde – ihre ursprüngliche Bedeutung jedoch nie ganz verlor.
Doch die wahre Geschichte von Borbeth lebt weiter – nicht nur in den alten Legenden von Worms und den heiligen Traditionen, sondern auch in den „Heiligen drei Madl’n“, den heiligen Frauen, die als Verkörperung der Göttin Borbeth weiterhin die ungebrochene Verbindung zur Erde und zum göttlichen Feuer bewahren. Ihre Geschichte zeigt uns, dass die wahre Kraft der Göttinnen niemals wirklich unterdrückt werden kann – sie verändert sich, passt sich an, doch bleibt in den Herzen der Menschen lebendig, immer bereit, die Wärme des Lebens zu entzünden.
Der Wandel von Göttinnen zu heiligen Männern – „Caspar, Melchior und Balthasar“ – war ein strategischer Akt, um das weibliche Prinzip aus den Bereichen göttlicher Macht und Weisheit zu entfernen und Platz für eine männlich dominierte Weltanschauung zu schaffen.
So wurde nicht nur die Macht der Göttinnen entzogen, sondern ihre Existenz selbst wurde ersetzt – nicht durch das, was sie ursprünglich symbolisierten, sondern durch neue, männlich dominierte Narrative, die ihre Rolle und Bedeutung unterdrückten.
Die Heiligen Drei Könige, die die Geschichten von Wilbeth, Ambeth und Borbeth ersetzten, standen als Abbild eines Systems, das die weibliche Kraft durch eine männliche Symbolik verdrängte, in der die Göttin nicht mehr gebraucht wurde.
Dieser Austausch, der in vielen Teilen der Welt zu finden ist, führte dazu, dass die wahre Kraft der Göttinnen nicht nur entmachtet, sondern völlig transformiert wurde – aus lebendigen, kraftvollen Wesen der Natur und des Lebens hin zu bloßen Symbolen eines patriarchalen Glaubenssystems.
Diese Umdeutung setzte sich über Jahrhunderte hinweg fort und führte dazu, dass die weiblichen Prinzipien nicht nur unterdrückt, sondern durch völlig neue, maskuline Bilder ersetzt wurden, die die göttliche Weisheit und Macht nun in männlichen Formen verkörperten.
Doch die Wahrheit dieser Göttinnen liegt nicht im Schatten ihrer Dämonisierung. Sie lebt in der unermesslichen, schöpferischen Dunkelheit, die nichts anderes will, als sich selbst und die Welt zu erneuern. Und der Ruf nach dieser Wahrheit, nach der ungezähmten, wilden weiblichen Energie, wird immer lauter – ein Ruf, der aus der Tiefe der Erde und dem Herz des Universums zugleich kommt, bereit, die Dunkelheit von einst zu durchdringen und die wahre, ganzheitliche Göttin wieder ins Licht zu stellen.
So wurde das Bild der Göttin entstellt, ihre Kraft fragmentiert. Die Macht der Weiblichkeit, die einst in ihren vielen Aspekten erstrahlte, wurde nun aufgeteilt in Rollen, die die Gesellschaft als „sicher“ empfand – die Mutter, die Tochter, die Heilerin, die Jungfrau.
In all diesen Beispielen, die sich wie Schatten durch die Geschichte ziehen, wird ein tieferer, dunklerer Prozess sichtbar – die Verfälschung der weiblichen Urkraft, die aus den alten Quellen des Lebens und des Wissens hervorging.
Sie wurde verbannt, gebannt und in das „Böse“ verwandelt – nicht aus Mangel an Kraft, sondern aus Angst vor dieser Kraft.
Denn in der Dunkelheit der Weiblichkeit liegt eine transformative Macht, die den Blick auf das Unbekannte und Unerforschte richtet, die Wandel und Erneuerung fordert. Genau diese Kraft galt in patriarchalen Gesellschaften als bedrohlich – so begannen die Göttinnen, die ursprünglich das Leben schufen und nährten, zu Dämonen der Zerstörung umgedeutet zu werden.
Eine Reise in die vergessene Einheit der weiblichen Urkraft
Doch lass uns nun betrachten, welche Auswirkungen dieser Wandel auf uns Frauen im Hier und Jetzt hat.
Der Wandel, durch den die mächtigen, alten Göttinnenfiguren ersetzt wurden, hatte weitreichende Folgen für das Selbstverständnis der Frauen in späteren Generationen.
Märchen sind eben nicht nur Geschichten, die man Kindern erzählt – sie prägen unser Verständnis von der Welt, von Gut und Böse, von Weiblichkeit und Macht. Wenn wir genauer hinschauen, erkennen wir ein Muster, das tief in unser kollektives Bewusstsein eingeprägt wurde.
Die weibliche Kraft wird oft in zwei Extreme gespalten: Die gute, herzliche Mutter, die das Leben schenkt, stirbt meist früh, während die überlebende weibliche Figur – sei es die Stiefmutter, die Hexe oder die alte Zauberin im Wald – zur Verkörperung des Bösen gemacht wird. Die Tochter, die Prinzessin, bleibt gefangen in einem System, das ihr keine eigene Macht zugesteht.
Sie kann nicht selbst über ihr Leben bestimmen, sondern muss warten – auf den richtigen Moment, auf Rettung, auf einen Prinzen, der sie erlöst. Sie ist sanft, rein, unschuldig – aber vor allem machtlos. Ihre einzige Chance auf ein besseres Leben besteht darin, durch Liebe oder Schönheit den richtigen Mann für sich zu gewinnen. Selbst wenn sie stark ist, wie etwa Aschenputtel, bleibt ihr Schicksal an eine höhere männliche Instanz gebunden. Diese Erzählmuster durchziehen viele bekannte Märchen – und sie alle erzählen uns, dass eine Frau entweder sanft und leidend sein muss oder machtvoll und böse.
Schneewittchen zeigt dieses Muster besonders deutlich: Die gute, leibliche Mutter stirbt, die Stiefmutter wird zur eifersüchtigen, grausamen Königin. Schneewittchen selbst bleibt passiv, erlittener Ungerechtigkeit ausgeliefert, bis ein Prinz sie erlöst – durch einen Kuss, während sie leblos in einem gläsernen Sarg liegt.
Dornröschen verbringt ihr Leben in Abgeschiedenheit und wird letztlich durch eine Prophezeiung verflucht – von einer alten, weisen Frau, die, wieder einmal, als Bedrohung dargestellt wird. Nach hundert Jahren Schlaf erwacht sie nicht aus eigener Kraft, sondern durch den Kuss eines Mannes.
Cinderella wird von der Stiefmutter und den Stiefschwestern unterdrückt und darf sich nicht entfalten. Ihre einzige Hoffnung ist ein Ball, bei dem sie durch Schönheit einen Mann beeindrucken muss, um ihrem Schattendasein zu entfliehen.
Die Botschaft bleibt oft dieselbe: Frauen, die handeln, werden zu Hexen und Stiefmüttern, während Frauen, die leiden und warten, belohnt werden.
Doch was, wenn wir diese Geschichten neu erzählen? Was, wenn wir die Hexen nicht als Bedrohung, sondern als weise Frauen sehen?
Was, wenn die Prinzessinnen selbst ihre Rettung in die Hand nehmen?
Ich denke, es ist an der Zeit, die alten Muster zu erkennen – und neue Geschichten zu schreiben.
Diese Verfälschung des weiblichen Bildes führte dazu, dass viele heranwachsende Mädchen und Frauen sich nicht mehr mit ihrer eigenen weiblichen Kraft und der weiblichen Urkraft verbinden wollten. Sie begannen, sich eher in eine „männliche“ Richtung zu entwickeln, getrieben von der Vorstellung, dass wahre Stärke und Macht nur in einem männlich geprägten Weltbild zu finden sind. Die Gesellschaft – und insbesondere Märchen und Mythen – haben diese tief verwurzelten Vorstellungen von Frauen als „passiv“ oder „unterdrückt“ weitergetragen. So entstand ein Bild von Weiblichkeit, das sich nicht mehr mit der ursprünglichen göttlichen weiblichen Kraft identifizieren konnte. Das Bild der „Prinzessin“, die warten muss, um „gerettet“ zu werden, wurde zur Norm, während die Göttin – eigenständig und unabhängig – immer mehr in den Hintergrund trat. Die Vorstellung von weiblicher Urkraft, die einst mit Stärke, Unabhängigkeit und Selbstbestimmung verbunden war, wurde zunehmend in eine Märchenwelt entführt, die Frauen diese Rechte und diese Macht verweigerte. Dies führte zu einem Prozess der Selbstentfremdung, bei dem viele Frauen sich nicht mehr mit ihrem wahren Selbst und ihrer Kraft identifizieren konnten. Stattdessen wurden sie dazu gedrängt, in ein System zu passen, das ihre wahre Natur und das Potential, das in ihnen lag, nicht förderte, sondern unterdrückte.
Der Mythos von der „rettenden Liebe“, der „Prinzessin in Not“ und die ständige Rückkehr zur Passivität trugen dazu bei, dass Frauen in ein System gepresst wurden, das ihre wahre, ursprüngliche Kraft verdrängte.
Diese Erzählungen haben sich tief in unser kollektives Bewusstsein eingegraben.
Sie flüstern Frauen seit Generationen zu, dass weibliche Kraft entweder sanft und opferbereit oder aber berechnend und grausam sei. Dass Fürsorge mit Selbstaufgabe einhergeht und Macht mit Kälte. Kein Wunder also, dass heute so viele Frauen zögern, ihre eigene Weiblichkeit in ihrer ganzen Tiefe anzunehmen.
Was passierte dann? Der Kampf zwischen den Geschlechtern. Frauen wurden in eine künstliche Dualität gezwungen – entweder sanft und leidend wie Eva oder machtvoll und gefährlich wie Lilith. Diese Zweiteilung spiegelt sich nicht nur in alten Mythen und Märchen wider, sondern auch in den Rollenbildern, die uns bis heute prägen.
Über Jahrhunderte hinweg wurde Weiblichkeit entweder mit Hingabe und Opferbereitschaft gleichgesetzt – der „guten“ Frau, die sich unterordnet, auf Erlösung wartet und sich nicht selbst ermächtigt – oder mit Rebellion und Verstoßung bestraft, wenn sie eigenständig und kraftvoll war. Das weibliche Prinzip wurde gespalten: in die Heilige und die Hexe, die Madonna und die Hure, die Mutter und die Verführerin.
Diese künstliche Spaltung führte dazu, dass viele Frauen nicht mehr wussten, wie sie ihre Kraft leben sollten. Entweder blieben sie in erlernter Passivität – oder sie entschieden sich, „wie ein Mann“ zu sein, um in einer männlich dominierten Welt zu bestehen.
Feminismus wurde oft als Kampf verstanden, als ein Sich-Behaupten in einer Struktur, die immer noch von männlichen Regeln dominiert wird. Doch ist das wirklich die Lösung?
Was, wenn die Antwort nicht darin liegt, entweder „brav“ oder „kämpferisch“ zu sein? Was, wenn es darum geht, die weibliche Urkraft wieder in ihrer Ganzheit zu leben – nicht als Gegensatz zum Männlichen, sondern als eigenständige, vollständige Kraft?
Eine Kraft, die nicht in Abhängigkeit oder Kampf verstrickt ist, sondern in sich selbst ruht.
Lilith musste sich nicht beweisen – sie war einfach. Eva hingegen wurde geschaffen, um zu dienen. Doch irgendwo dazwischen – oder vielmehr jenseits dieser Trennung – liegt die wahre Essenz der Weiblichkeit: nicht unterwürfig, nicht kämpferisch, sondern in sich selbst vollständig.
Der Übergang von der Verehrung der Göttinnen zu den Geschichten von passiven Märchenprinzessinnen brachte eine tiefgreifende Umorientierung mit sich. Die Frauen, die einst als starke, selbstbestimmte Wesen gesehen wurden, mussten sich nun in eine neue Welt der Dualität einfügen – ein Weltbild, das männliche und weibliche Energie als getrennte und oft gegensätzliche Kräfte verstand.
Der Wunsch, sich von der Unterdrückung zu befreien, führte dazu, dass viele Frauen versuchten, die männlich geprägte Welt mit ihren eigenen Mitteln herauszufordern. Um Gleichberechtigung zu erlangen und ihren Platz in der Gesellschaft zu behaupten, mussten sie sich oft auf die gleiche kämpferische Ebene begeben, auf der Männer operierten. Sie traten in den Kampf – nicht nur gegen äußere Strukturen, sondern auch gegen die Vorstellung von Weiblichkeit, die als schwach und unterdrückt galt.
Die Frauen begannen, Männlichkeit zu adaptieren, um sich durchzusetzen, und so entstand eine tiefe Spaltung innerhalb des Weiblichen selbst.
Männlich und weiblich wurden zu gegensätzlichen Polen, die nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch in den Herzen der Frauen einen inneren Konflikt schufen. Der Drang, sich zu befreien, um sich zu emanzipieren und die eigene Stimme zu finden, zwang viele Frauen, in die maskuline Energie überzugehen. Sie wurden kämpferisch, durchsetzungsfähig und strebten nach Macht – Eigenschaften, die in der patriarchalen Welt als „stark“ und „erfolgreich“ galten.
Doch dieser Kampf um Gleichwertigkeit, so wichtig er auch war, führte dazu, dass viele Frauen ihre wahre weibliche Essenz verloren. Sie gerieten in den Strudel eines feministischen Gedankens, der darauf abzielte, sich gegen das männliche System zu behaupten – jedoch auf der Grundlage männlicher Energien.
Sie begannen, sich mit denselben Mustern zu identifizieren, die sie eigentlich überwinden wollten: Kampf, Konkurrenz und das Streben nach Anerkennung von außen. In dieser Zwangs-Dualität verloren sie oft den Zugang zu dem, was weibliche Energie ursprünglich ausmacht: die Fähigkeit zur Hingabe, zur Weisheit des Fließens und Loslassens, zur natürlichen Kreativität und zur Verbindung mit dem Zyklus des Lebens.
Stattdessen wurden diese Frauen in den Kampf gedrängt und verloren sich in einem endlosen Prozess ego-basierter Auseinandersetzungen. Sie fühlten sich gezwungen, sich ständig gegen das System zu stellen, ohne jemals den inneren Frieden der weiblichen Urkraft zu finden.
Feminismus, in vielen seiner frühen Formen, hat diese Zerrissenheit oft verstärkt, weil er sich zu sehr auf den Kampf gegen patriarchale Strukturen konzentrierte, ohne den tieferen, heilenden Zugang zur eigenen weiblichen Weisheit zu fördern. Der Einsatz für „gleiche Rechte“ und „Chancengleichheit“ brachte viele Frauen dazu, ihre weibliche Essenz zu verleugnen, da der Fokus vor allem auf der Bekämpfung von Ungerechtigkeit lag – jedoch auf einer Ebene, die von männlicher Energie geprägt war.
Der innere Zugang zur weiblichen Urkraft, die einst in den alten Göttinnen lebte, blieb dabei häufig unerreicht.
Was also geschah, wenn Frauen in diesen Kampf eintreten mussten? Sie gerieten in eine Falle der Dualität, in der sie ihre wahre Stärke – die aus dem inneren Einklang mit der weiblichen Energie kommt – nicht mehr spüren konnten.
