Dominiert - Cécile La Roche - E-Book

Dominiert E-Book

Cécile La Roche

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Beschreibung

Sich ihrer Erregung hingeben, die Kontrolle abgeben und sich völlig fallen lassen - das ist es, was sich die Protagonisten dieser versauten Geschichten wünschen. Ob in aller Öffentlichkeit gefesselt und versohlt zu werden, sich einem Dämon zur Erfüllung aller körperlichen Gelüste hinzugeben oder sich von einem mysteriösen Verehrer in sein Spielzimmer entführen zu lassen, hier findet jeder den passenden Dom. Enthält BDSM-Szenen (Bondage, Spanking, Demütigung) und explizite Sprache und ist daher nur für volljährige Leser geeignet.

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Seitenzahl: 138

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Inhaltsverzeichnis

Das BDSM – Resort

Bargeflüster

Der Sklave des Dämons

Tanz der Lust – Vom Millionär gefesselt

Danksagung

Das BDSM – Resort

Erschöpft ließ Jasper sich in seinen Bürostuhl sinken und schob sich eine erste Gabel Maccaroni mit Käse in den Mund. Obwohl bald der Morgen dämmern würde und er eigentlich im Bett sein sollte, hatte er beschlossen, zuerst noch etwas Warmes zu essen und sich ein wenig zu entspannen. Runterzukommen, nach der anstrengenden Schicht hinter der Theke. Seit das Hotel, in dem er bis vor kurzem als Animateur gearbeitet hatte, geschlossen hatte, arbeitete er in verschiedenen Bars.

Darin hatte er Erfahrung und auch, wenn er den Job grundsätzlich gerne machte, hatte er das Bedürfnis, sich im Sommer nach etwas anderem umzusehen. Die langen Nächte bei lauter Musik, der furchtbare Schlafrhythmus und das nächtliche Dosenfutter machten sich langsam, aber sicher bemerkbar.

Verschiedene Bewerbungen hatte er schon geschrieben, auch wenn kein Job dabei gewesen war, den er unbedingt haben wollte. Doch was konnte es schon schaden, sich ein wenig umzusehen?Heute Nacht hatte er keine Lust darauf, sich weiter der Jobsuche zu widmen und so loggte er sich in dem Forum ein, in dem er meistens seine Zeit verbrachte, wenn er ein wenig entspannen und sich von den Sorgen des Alltags entfernen wollte. Dabei handelte es sich um ein BDSM-Forum, das vor allem in der LGBTQ+ Community sehr beliebt war. Eine gute Anlaufstelle, um Kontakte zu knüpfen, sich auszutauschen oder auch Spielpartner für Sexdates zu finden.

Wie immer widmete er sich zuerst seinen Nachrichten, führte einige Unterhaltungen weiter und landete, nachdem er sich durch die neusten Threads geklickt hatte, in einer Chatgruppe mit zwei Männern, mit denen er sich des Öfteren unterhielt und die einen ähnlich speziellen Schlafrhythmus hatten wie Jasper.

Nach dem üblichen Geplänkel kamen sie auf Jaspers Jobsuche zu sprechen, ein Thema, über das sie sich hin und wieder unterhielten. Einer der Jungs arbeitete in einer ähnlichen Branche und versorgte ihn so hin und wieder mit neuen Stellenausschreibungen.

Hättest du eigentlich auch Interesse an was Speziellerem?

Speziell? Was meinst du?

Ein Kumpel von mir sucht einen Animateur für ein Ferienresort. Ist aber ein bisschen lockerer da als in anderen Hotels.

Lockerer? Meinst du mit FKK oder so was?

Auch. Viele aus der Szene fahren gerne hin. Ich kenne den, der die Einstellungen macht. Soll ich dir mal den Kontakt geben?

Klar, klingt interessant. Danke.

Jasper notierte sich den Kontakt. Das klang doch wirklich interessant. Blieb nur noch zu klären, ob es sich dabei um einen gewöhnlichen FKK Bereich handelte, der ihn nun wirklich nicht störte, oder um ein etwas interessanteres Klientel. In einem Hotel zu arbeiten, in dem das Spielen erlaubt war, könnte wirklich eine interessante Erfahrung sein. Gleich morgen würde er Kontakt aufnehmen und sich erkundigen, beschloss er, bevor er sich auf den Weg ins Badezimmer und schließlich endlich ins Bett machte.

**

Ein Vorstellungsgespräch hatte er schneller bekommen als erwartet. Vor allem, nachdem er erwähnt hatte, wer ihm den Kontakt vermittelt hatte, schien die Person am anderen Ende der Leitung geneigt zu sein, ihn sofort einzuladen.

Das Resort war zwar einige Fahrtstunden entfernt, doch ein kleiner Abstecher und einige Tage Ruhe konnten nicht schaden, überlegte Jasper.

Am Montag und Dienstag hätte er ohnehin frei gehabt und da bis Donnerstag in der Regel nicht viel los war, hatte er sich jemanden besorgt, der für ihn einspringen würde. Den Termin hatte er am Dienstag und so machte er sich gegen Montagmittag in seinem alten, aber zuverlässigen Wagen auf den Weg.

Die Fahrt verlief ruhig; etwas anderes hatte er an einem Wochentag jedoch auch nicht erwartet. Gegen vier kam er in dem kleinen Ort in der Nähe an, in dem er sich ein Zimmer gemietet hatte. Nachdem er eingecheckt hatte, unternahm er einen Spaziergang an der Strandpromenade, ein Fischbrötchen in der Hand. An so einen Feierabend würde er sich gewöhnen können.

Nun war es jedoch an der Zeit, seinen Tag-Nacht-Rhythmus wieder in normalere Bahnen zu lenken, um morgen pünktlich bei seinem Vorstellungsgespräch sein zu können.

**

Als er dem Navigationssystem zu der Adresse folgte, die man ihm gegeben hatte, stellte Jasper fest, wie abgelegen das Resort war. Nicht, dass ihn das gestört hätte, im Gegenteil, ein abgelegenes Urlaubsresort außerhalb der Touristenviertel klang für ihn nach abgelegenen Stränden, einsamen Spaziergängen und der Möglichkeit, einfach ein wenig Ruhe zu bekommen, wenn ihm der Trubel zu viel wurde. Sehr schön, dachte er, als er den Wagen abstellte und zu Fuß weiterging, um sich an der Pforte anzumelden.

Die Anlage selbst war von einer hohen Steinmauer umgeben, die jegliches Hineinsehen verhinderte. Um hineingelassen zu werden, musste er an der Pforte neben einer Vorrichtung für Checkkarten klingeln und wurde gleich darauf von einer freundlichen Frauenstimme begrüßt.

“Herzlich Willkommen im Ferienresort Peitschenschlag, wie kann ich helfen?”

“Hi, hier ist Jasper Mason, ich habe einen Termin für ein Vorstellungsgespräch um 15:00 Uhr.”

“Achso, hallo Jasper, wir hatten telefoniert! Ich lasse dich rein.”

Schon als er die Adresse bekommen hatte, hatte Jasper sich über den eigentümlichen Namen gewundert. Zu Anfang hatte er vermutet, dass es sich dabei um den Nachnamen der Eigentümer handelte, dann jedoch bei einer raschen Internetsuche festgestellt, dass das Spielen sehr wohl erlaubt war. In wie weit hatte er allerdings nicht herausfinden können; dazu war der Internetauftritt zu diskret gewesen. Für weitere Informationen bat man um einen persönlichen Kontakt.

“Danke!”

Die Tür neben ihm, die offensichtlich für Fußgänger, Rollstuhlfahrer und ähnliches gedacht war, öffnete sich surrend. Ein schmaler Pfad neben der Straße führte ihn zu einem kleinen Haus, in dem sich einem Schild über der Tür nach zu urteilen die Rezeption befand.

“Hallo!”, rief die junge Frau hinter der Theke, als er eintrat.

“Hallo.” Jasper schüttelte die Hand, die sie ihm anbot.

“Ich bin Jessica. Wir duzen uns hier alle, ist das in Ordnung?”

“Ja, natürlich. Ich bin Jasper.

“Schön, dass du da bist, Jasper. Claude wird das Gespräch mit dir führen. Er kommt dich gleich abholen. Setz dich einfach. Möchtest du was trinken?”

“Alles klar. Ein Wasser würde ich nehmen.”

“Ich hole dir eins.”

Jessica verschwand in einem Raum hinter der Rezeption und Jasper machte es sich in einem schwarzen Ledersessel bequem, der in einer Nische neben der Theke stand.

“Hier, bitte schön.”

“Danke.”

Jasper blickte in den unechten Kamin, der dem Raum ein edles Ambiente verlieh, ohne zusätzliche Hitze hinzuzufügen, etwas, das bei diesem Wetter eine Quälerei gewesen wäre.

Es dauerte nicht lange, bis sich die Tür hinter der Theke öffnete und ein muskulöser Mann mit Bürstenhaarschnitt und in einem schwarzen Tanktop hindurchtrat. Also, wenn das die Arbeitsuniform war, dann war das wirklich sehr locker, dachte Jasper, während er den Fremden musterte, der auf ihn zutrat.

“Hi”, begrüßte er ihn und hielt ihm seine Hand hin. “Ich bin Claude. Du musst Jasper sein, nicht wahr?”

“Hi. Ja, das bin ich.”

Sie musterten sich für einen Moment und Jasper spürte, wie seine Wangen noch ein wenig wärmer wurden. Der Mann, der ihm gegenüberstand, war nicht nur unglaublich attraktiv, sondern fiel äußerlich genau in das, was er gesucht hätte, wenn er auf der Suche nach einem potenziellen Datepartner gewesen wäre.

“John hat gesagt, dass du dich melden würdest.” John war derjenige, der Jasper den Kontakt vermittelt hatte.

“Ja, er weiß, dass ich mich gerade nach etwas Neuem umschaue und meinte, das hier könnte passen.”

“Alles klar, soll ich dich ein bisschen rumführen, während wir uns unterhalten?”

“Ja, das klingt gut.”

“Wunderbar. Hier entlang bitte.” Claude hielt ihm die Tür auf und führte ihn aus dem kleinen Haus und tiefer in die Anlage hinein. “Wir haben einige Häuser, die ganz gemietet werden können. In den größeren Häusern dahinten liegen mehrere Ferienwohnungen und einzelne Zimmer. Hast du dich schon ein bisschen informiert, was wir so anbieten?”

“Ja. Vor allem, nachdem John meinte, es gehe hier etwas lockerer zu, war ich gespannt, was er damit meint. Wahrscheinlich bezog sich das darauf, dass es in der Anlage Spielmöglichkeiten gibt, oder?”

“Ich nehme es an. Hat er dir auch gesagt, was genau wir hier suchen?”

“Genau haben wir tatsächlich nicht darüber geredet”, überlegte Jasper. “Ich habe ihn seitdem leider nicht mehr erreichen können, um zu fragen. Aber da ich etwas im Bereich Animation suche, nehme ich an, dass es sich darum handelt? Im Service arbeite ich aber auch gerne, falls ihr da jemanden braucht.”

“Animation ist schon richtig, aber er hat dir nicht gesagt, was für einen Animateur wir genau suchen?”, fragte Claude mit einer hochgezogenen Augenbraue. “Naja, aber ich kenne ihn schon eine Weile; er hätte dich nicht vermittelt, wenn er sich nicht sicher wäre, dass du offen für so eine Position wärst. Die Stelle hat nämlich ihre Besonderheiten.”

Bevor Jasper fragen konnte, um welche “Besonderheiten” es sich dabei handelte, erreichten sie ein weiteres Gebäude mit großen Glastüren.

“Das hier ist der Essbereich. Frühstück ist für jeden Gast inklusive, viele buchen all inclusive.” Sie durchquerten einen typischen Hotelessbereich, in dem gerade einige der Gäste einen Nachmittagskaffe oder -tee tranken und sich ein Stück Kuchen genehmigten.

Sofort erkannte Jasper einige Unterschiede zu den Ferienanlagen, in denen er sonst gearbeitet hatte. Ein Schild an der Tür bat die Gäste darum, den Essbereich nicht nackt zu betreten. Daran hatten sich auch alle Anwesenden gehalten, bloß die Halsbänder, Stiefel und, mit Abstand am deutlichsten, die auf dem Boden knienden Personen, von denen ein Teil sogar angeleint war, unterschieden sich deutlich von anderen Hotels.

“Nacktheit und sexuelle Handlungen sind hier aus Hygienegründen nicht gestattet, sonst darf überall in der Anlage gespielt werden. Dadurch dass sich innerhalb der Mauern nur Erwachsene aufhalten dürfen, die eine entsprechende Erklärung unterschrieben haben, und wir dafür gesorgt haben, dass die Anlage von außen nicht eingesehen werden kann, stört sich niemand daran.”

“Ich verstehe. Das ist ein interessantes Konzept”, antwortete Jasper und versuchte, die Gäste nicht anzustarren. Innerhalb einer Ferienanlage hatte das Ganze für ihn noch etwas Surreales, wenn auch Erregendes.

“Da hinten ist der Pool. Außerdem gibt es noch mehrere Whirlpools auf dem Gelände”, erklärte Claude, nachdem sie das Gebäude wieder verlassen hatten.

“Komm, ich zeige dir mein Büro. Es liegt direkt neben unserem Hauptspielbereich. Dort finden auch verschiedene Shows statt.

Und, bist du schon abgeschreckt?”, fragte er plötzlich und schaute grinsend über seine Schulter.

“Ich? Nein, keine Sorge”, lachte Jasper. Was ihm allerdings Sorgen bereitete, war sein Schwanz, der sich mittlerweile aufgerichtet hatte und gegen den Stoff seiner Hose drückte. So ein Verräter, dachte er. Er wollte doch einen professionellen Eindruck machen!

“Hier sind wir. Der hauptsächliche Spiel- und Unterhaltungsbereich.”

Als sie um die Ecke bogen, fiel Jaspers Blick auf eine Art Tanzfläche unter einem weißen Pavillon. Darum verteilt waren in Sitzgruppen gestellte Ledersessel mit kleinen Tischen in der Mitte. Sie waren so ausgerichtet, dass sie einen guten Blick auf die Bühne gegenüber boten, wie sie auch im Unterhaltungsbereich eines jeden anderen Hotels hätte stehen können.

“Dort drüben ist der Eingang für den Indoorspielbereich. Der ist aufgebaut wie ein ganz normaler Fetisch Club. Bar, Tanzfläche, Spielräume, ein Darkroom, sowas.”

Claude führte ihn in sein Büro, das im zweiten Stock des Gebäudes lag. Eingerichtet war es wie ein gewöhnliches Büro, abgesehen von dem Sexspielzeug, das im ganzen Raum verteilt war. Seile, Peitschen, Flogger und diverse Fesselutensilien lagen auf einem Sofa in der Ecke, hingen an den Wänden und nahmen sogar den massiven Schreibtisch ein.

“Tut mir leid, es ist ein bisschen unaufgeräumt. Wir lagern hier ein paar Sachen für die Animation zwischen. Heute ist eigentlich Bondagenight, aber mein Sub ist leider krank geworden; deshalb war ich eben noch mitten in der Planung, um das Ganze umzuorganisieren.”

“Ja, im Hotel ist man doch meistens unterbesetzt.”

“Das stimmt. Deswegen suchen wir ja. Und da John sagte, dass du in der Szene unterwegs bist und einen guten Ruf hast, haben wir dich sofort eingeladen. Leute, die in die Hotelbranche wollen, und sich mit BDSM auskennen, sind schwer zu finden.”

“Das glaube ich sofort. Ich habe noch nie von einem Resort gehört, dass sich in dem Maße auf Fetisch spezialisiert. Auf der Webseite habe ich nicht viele Informationen gefunden, aber damit hatte ich nicht gerechnet. Ich würde sofort selbst hierher in Urlaub fahren”, lachte Jasper.

“Das freut mich. Ja, wir sehen uns als Geheimtipp, wenn ich das so sagen darf. Der Vorteil an Mund-zu-Mund Propaganda ist ganz einfach der, dass die meisten die kommen, vernünftig sind. Wir lassen nur sicheres BDSM zu und unsere Gäste wissen das. Also erzählen sie es in der Regel auch nur Leuten, von denen sie glauben, dass sie gut hierher passen würden, verstehst du?”

“Ja, das verstehe ich. Und für welche Position sucht ihr im Moment? Wie gesagt, ich konnte John in den letzten Tagen nicht erreichen, um ihn auszufragen und am Telefon habe ich nicht mehr Informationen bekommen.”

“Ja, wir haben es aus Gründen, die du dir sicher denken kannst, lieber, wenn wir persönlich mit Bewerbern darüber sprechen können.

Aber dann nehme ich an, dass du noch offen bist und ich dich nicht abgeschreckt habe?”

“Abgeschreckt? Auf keinen Fall! Bisher bin ich ziemlich begeistert, wenn ich so ehrlich sein darf.”

“Das freut mich. Also, wir suchen in erster Linie jemanden für die Animation und gleichzeitig als Aufsicht für die Spielfläche. Das heißt Hilfe bei Shows, vielleicht den ein oder anderen Auftritt als Rope Bunny, wenn du offen dafür bist, Gästeinteraktion. Und auf der Spielfläche ein Auge auf das Geschehen haben, darauf, dass alle Teilnehmer sicher sind, nicht zu viel Alkohol im Spiel ist, sowas.”

“Das klingt wirklich gut. Also was das Beaufsichtigen der Spielfläche und die Gästeinteraktion angeht, sehe ich überhaupt kein Problem. Mit dem Gästekontakt habe ich Erfahrung und ich würde von mir selbst sagen, dass ich ziemlich sicher spiele und Spielrisiken schnell erkenne. Was Shows dieser Art angeht, habe ich allerdings keine Erfahrung. Wenn ich eingearbeitet werde, sollte das kein Problem sein, aber an solchen Shows habe ich privat bisher nur als Zuschauer teilgenommen.”

“Wenn die Einarbeitung das einzige Problem ist, dann mach dir keine Sorgen. Du würdest sowieso erst einmal jemanden zur Seite gestellt bekommen, der dich begleitet, auch bei der Gästeinteraktion. Um sicherzugehen, dass du weißt, auf was du achten musst, und natürlich, damit wir wissen, wie du arbeitest.

Wenn du noch interessiert bist, würde ich gerne einen Probetag ausmachen. Ich habe mir deine Bewerbung angesehen und vertraue auf Johns Urteil, deshalb würde ich einfach ausprobieren, wie es mit der Zusammenarbeit läuft. Was sagst du dazu?”

“Das klingt gut. Ich bin erstmal bis Donnerstag hier, weil ich am Freitag wieder arbeiten muss. Die Strecke ist schon recht lang, deshalb habe ich mir frei genommen, um mich für ein paar Tage in der Nähe einzuquartieren.”

“Ich verstehe.” Plötzlich breitete sich ein Grinsen auf Claudes Gesicht aus. “Hast du nicht zufällig Lust, das mit den Shows heute Abend schon einmal auszuprobieren?”

“Klar, gerne, wobei könnte ich helfen?”

“Ich habe doch eben gesagt, dass mein Rope Bunny krank geworden ist. Möchtest du einspringen?”

Jaspers Augen weiteten sich. Einspringen? Er? Natürlich hatte er sich schon fesseln lassen, das gehörte zu seinen Kinks, aber noch nie vor Menschen.

“Ich wäre offen dafür. Wie macht ihr das mit den Safewords? Und falls ich eins benutzen müsste, wäre die Show dann nicht ruiniert? Weil ich nicht weiß, wie ich darauf reagiere, auf einer Bühne vor Publikum gefesselt zu werden.”

“Wir benutzen im ganzen Resort das Ampelsystem. Ich nehme an, das ist dir geläufig?”

“Natürlich.”

“Gut. Wir besprechen das natürlich zusätzlich jedes Mal im Detail, bevor etwas stattfindet und erinnern auch auf der Bühne noch einmal daran.

Ich möchte dich nicht dazu drängen, einzuspringen. Aber falls du es tun würdest, wäre es absolut kein Problem, dein Safeword zu benutzen. Das ist es generell nie, aber falls du die Position annimmst, gibt es sowieso irgendwann ein erstes Mal für diese Situation. Warum das Ganze also nicht ausprobieren, bevor du dich entscheidest.”

“Okay, ich würde es gerne ausprobieren”, antwortete Jasper in einem plötzlichen Anflug von Kühnheit.

“Das freut mich. Die Show ist erst heute Abend, warum machen wir nicht noch eine kleine Tour durch den Indoorspielbereich und trinken was zusammen? Immerhin sollte ein Rigger sein Bunny doch etwas kennen, bevor er es einschnürt, meinst du nicht auch?

**

Nachdem Claude ihn durch den Club geführt hatte, der in der Tat hervorragend ausgestattet war, und die beiden sich noch eine Weile mit Getränken in seinem Büro niedergelassen hatten, damit Claude sich noch um einige organisatorische Dinge kümmern konnte, nahm sein potenziell zukünftiger Chef ein weiches Seil zur Hand.

“Wir sollten durchgehen, was wir heute Abend genau vorhaben. Möchtest du mir einmal deine Handgelenke reichen?”

“Klar.”