Dr. Stefan Frank 2394 - Stefan Frank - E-Book

Dr. Stefan Frank 2394 E-Book

Stefan Frank

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Beschreibung

Als Laetitia Rangbach nach der Vermittlung durch eine seriöse Partneragentur zum ersten Mal Felix Liechtenstein gegenübersitzt, ist sie gleich hin und weg. Der junge Mann sieht umwerfend aus, er ist warmherzig, charmant und großzügig. Außerdem teilen sie beinahe sämtliche Vorlieben und Interessen. Felix ist umgekehrt offensichtlich genauso begeistert von ihr. Er gesteht ihr, dass es sich so anfühlt, als würden sie einander schon ewig kennen.

Obwohl Laetitia sonst ein sehr rationaler Mensch ist, vertraut sie bei Felix ganz auf ihr Bauchgefühl, und als er ihr schon nach sehr kurzer Zeit einen Heiratsantrag macht, sagt sie überglücklich Ja.

Am Tag der Hochzeit sieht die Braut wunderschön aus, und der freudestrahlende Felix kann kaum die Augen von seiner Zukünftigen lassen.

Doch kurz bevor der Standesbeamte mit der Zeremonie beginnen kann, poltert es plötzlich laut an der Tür zum Trauungszimmer, und Dr. Stefan Frank platzt herein.

Verwundert sehen das Brautpaar und der Standesbeamte den Grünwalder Arzt an. Will Dr. Frank überraschend mit ihnen feiern? Doch was dieser dann sagt, lässt allen Anwesenden den Atem stocken ...

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Seitenzahl: 121

Veröffentlichungsjahr: 2017

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Inhalt

Cover

Impressum

Heute soll für immer sein

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2017 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: shutterstock/IVASHstudio

eBook-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-4675-6

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Heute soll für immer sein

Doch der Tag ihrer Hochzeit veränderte alles

Als Laetitia Rangbach nach der Vermittlung durch eine seriöse Partneragentur zum ersten Mal Felix Liechtenstein gegenübersitzt, ist sie gleich hin und weg. Der junge Mann sieht umwerfend aus, er ist warmherzig, charmant und großzügig. Außerdem teilen sie beinahe sämtliche Vorlieben und Interessen. Felix ist umgekehrt offensichtlich genauso begeistert von ihr. Er gesteht ihr, dass es sich so anfühlt, als würden sie einander schon ewig kennen.

Obwohl Laetitia sonst ein sehr rationaler Mensch ist, vertraut sie bei Felix ganz auf ihr Bauchgefühl, und als er ihr schon nach sehr kurzer Zeit einen Heiratsantrag macht, sagt sie überglücklich Ja.

Am Tag der Hochzeit sieht die Braut wunderschön aus, und der freudestrahlende Felix kann kaum die Augen von seiner Zukünftigen lassen.

Doch kurz bevor der Standesbeamte mit der Zeremonie beginnen kann, poltert es plötzlich laut an der Tür zum Trauungszimmer, und Dr. Stefan Frank platzt herein.

Verwundert sehen das Brautpaar und der Standesbeamte den Grünwalder Arzt an. Will Dr. Frank überraschend mit ihnen feiern? Doch was dieser dann sagt, lässt allen Anwesenden den Atem stocken …

Das kleine Münchner Sternerestaurant war bis auf den letzten Platz besetzt. In dem mit Kunstwerken geschmückten Raum herrschte eine beschwingte Atmosphäre.

Am großen Tisch gleich neben der Tür hatten sich die Mitarbeiter einer namhaften Versicherungsfirma eingefunden. Den Fensterplatz hatte eine Familie besetzt, die den sechzigsten Geburtstag des Vaters feierte.

Dann gab es noch zwei kleine Tische, an denen jeweils zwei Personen saßen. Ein älteres Ehepaar beging seinen runden Hochzeitstag. Daneben aßen zwei Touristinnen, die sich ein wenig Luxus gönnen wollten.

Und schließlich gab es noch den Tisch in der Ecke, an dem Laetitia Rangbach saß. Die hübsche junge Frau mit dem kastanienbraunen Haar war eine Münchner Berühmtheit, auch wenn wohl niemand sie auf der Straße erkannt hätte. Aber ihr Name war untrennbar verknüpft mit Rangbach-Wurst, und das war eine weltweit bekannte Marke.

Laetitias Eltern hatten die Metzgerei in den Achtzigerjahren gegründet und waren innerhalb von nur zehn Jahren steinreich geworden. Sie hatten damals den Trend rechtzeitig erkannt und die gesamte Herstellung auf Bioproduktion umgesattelt.

Seinerzeit hatten Konkurrenten sie höhnisch verlacht, aber heute rangierte Rangbach unter den bekanntesten Bio-Marken weltweit, und die Erfolgsgeschichte ging stetig weiter. Seit Neuestem setzte der Betrieb auf vegetarischen Fleischersatz, und die Umsätze schnellten weiter nach oben.

Ja, Laetitias Vater hatte schon immer einen guten Riecher für den Markt gehabt, und Laetitia führte das Unternehmen in seinem Sinn weiter. Ihr gefiel die neue Ausrichtung auf Fleischersatz. Sie selbst lebte nämlich streng vegetarisch, und sie trank auch keinen Alkohol.

Was auf den ersten Blick womöglich freudlos wirkte, hatte jedoch einen ernsten Hintergrund. Mit nur achtundzwanzig Jahren hatte Laetitia bereits beide Eltern durch schwere Krankheiten verloren. Ihre Gesundheit war ihr deshalb wichtiger als alles andere, und so ernährte sie sich bewusster, als die meisten anderen jungen Menschen in ihrem Alter es taten.

Laetitia warf einen beunruhigten Blick auf die Uhr. Es war zehn nach acht. Würde ihre Verabredung sie etwa versetzen? Doch in genau diesem Augenblick betrat Dr. Felix Liechtenstein endlich das Restaurant, und für einen Moment vergaß die junge Firmenerbin beinahe, zu atmen.

Er sah genauso aus wie auf dem Foto, das ihr in der Partneragentur Rose gezeigt worden war. Ein strahlender, gut aussehender junger Mann, dessen Selbstbewusstsein sich wie eine Aura um seinen Körper legte. Er war groß und sportlich und hatte Stil. Der Anzug, den er trug, saß wie angegossen.

Mit wackeligen Knien erhob sich Laetitia Rangbach. Ihr Date sah sie durch den Raum hindurch an. Dr. Liechtensteins Strahlen wanderte über die Köpfe der Gäste hinweg und umfing Laetitia, noch ehe er selbst den Tisch erreichte.

Jetzt stand er ihr gegenüber.

„Ich …“ Für einen Moment versagte ihm die Stimme. „Ich hatte Schwierigkeiten, einen Parkplatz zu finden. Ich musste mein Mietauto am anderen Ende der Stadt abstellen und geriet in Zeitnot. Wie lachhaft, wenn man sich extra einen Ferrari gemietet hat, um Eindruck zu schinden. Ich habe es mir so schön vorgestellt, ganz cool und mit dröhnendem Motor vor dem Restaurant vorzufahren.“

Er lächelte Laetitia so entwaffnend an, dass ihr schwindelig wurde. Aber er schien es nicht zu bemerken.

„Und jetzt bin ich sprachlos, weil Sie noch so viel schöner sind als auf dem Foto“, fuhr er fort. „Ich muss mich also gleich zweimal entschuldigen. Es tut mir unendlich leid, dass ich Sie habe warten lassen. Und es tut mir leid, dass ich Sie nun so ungeniert anstarre.“

Er schüttelte leicht den Kopf.

„Beides wirft kein gutes Licht auf mich. Vermutlich bereuen Sie es jetzt schon, der Empfehlung der Agentur geglaubt zu haben. Sie haben auf den Mann Ihrer Träume gehofft, und nun steht Ihnen dieser taktlose Typ mit zerzaustem Haar und keinerlei Zeitgefühl gegenüber!“

Laetitia Rangbach lachte perlend auf. Jegliche Verlegenheit war sofort vom Tisch. Dieser Felix hatte es geschafft, mit nur wenigen Sätzen eine tiefe Vertrautheit zu schaffen.

„Ihre perfekt geknotete Krawatte macht es wieder wett!“, ging Laetitia auf seinen Einstieg ein, und erleichtert erwiderte Felix ihr Lächeln. Sie gaben sich die Hand, und Laetitia setzte sich wieder. Sie fühlte sich leicht und taumelnd und unendlich froh. Zuletzt hatte sie sich so gefühlt, als sie sich mit vierzehn vom Fleck weg in einen italienischen Austauschschüler verliebt hatte.

„Darf ich den Herrschaften einen Aperitif zum Anstoßen bringen?“ Unbemerkt war die junge Bedienung zu ihnen getreten.

Felix warf ihr einen Blick zum Dahinschmelzen zu, und die Kellnerin errötete sichtlich.

„Wie aufmerksam!“, sagte er. „Sie haben sofort erkannt, dass wir beide etwas zu feiern haben! Ich selbst trinke leider keinen Alkohol, aber Sie können mir bestimmt einen guten alkoholfreien Cocktail empfehlen? Und Sie, Frau Rangbach? Ich darf Sie doch hoffentlich auf einen Champagner einladen?“

Verblüfft schüttelte Laetitia Rangbach den Kopf.

„Ich trinke ebenfalls keinen Alkohol“, erwiderte sie. Sie hatte noch nie jemanden kennengelernt, der so offen damit umging, abstinent zu leben. „Für mich darf es also auch der alkoholfreie Cocktail sein!“

Die Bedienung nickte.

„Dann bringe ich Ihnen sehr gerne unseren Hausaperitif auf Basis von Ginger-Ale, Limette und Johannisbeersirup.“

„Das klingt köstlich“, sagte Felix. Mit einem charmanten Augenzwinkern sah er Laetitia an. „So langsam hat sich mein Puls wieder beruhigt“, nahm er sich selbst auf die Schippe. „Wollen wir beide nicht Du zueinander sagen?“

„Aber natürlich!“ Laetitia nickte. Dies war schließlich kein Geschäftstermin. Es war das erste Treffen mit einem möglichen Partner. All die Jahre hatte Laetitia Rangbach sich um ihren sterbenskranken Vater gekümmert und nach seinem Tod die Geschäfte weitergeführt. Sie hatte schlicht keine Zeit für die Liebe gehabt.

Inzwischen aber sehnte sie sich nach einem Gefährten. Sie sehnte sich nach einer Familie. Ihr größter Wunsch waren zwei Kinder.

Aber für jemanden wie sie war es nicht einfach, einen geeigneten Partner zu finden. Sie gehörte zu den oberen Zehntausend dieser Stadt. Und sie wurde von der Vorstellung geplagt, nur wegen ihres Vermögens geliebt zu werden. Es war ihr absolut wichtig, dass ein Mann kein Interesse an ihrem Geld, ihrem Ansehen oder ihrem Einfluss hatte. Also hatte sie sich an die Partneragentur Rose gewandt.

Rose & Söhne hieß es eigentlich, denn der Familienbetrieb lag inzwischen in den Händen der zwei Nachkommen des Gründers. Rose & Söhne hatte sich auf die Vermittlung von sehr betuchten Menschen spezialisiert. Sie galten in der Münchner High Society als Garant für Diskretion und eine hervorragende Vermittlungsquote.

Wieder und wieder hatte Laetitia glückliche Paare kennengelernt, die sich dank Rose & Söhne begegnet waren. Irgendwann hatte sie beschlossen, dem eigenen Glück unter die Arme zu greifen.

Felix war der erste Kandidat, den man ihr nahegelegt hatte. Nachdem auch er ihre Unterlagen erhalten und für interessant befunden hatte, hatte die Agentur ein erstes persönliches Treffen arrangiert. Und wenn es nach Laetitias Pulsschlag ging, so lief es wie am Schnürchen.

Nie hätte sie gedacht, dass gleich der erste Vorschlag von Rose & Söhne solch ein Volltreffer sein würde. Noch wusste sie nicht allzu viel von ihrem Gegenüber. Die Agentur hielt sich bedeckt und war der Meinung, die Kandidaten sollten sich selbst ein Bild voneinander machen. Aber man hatte ihr zumindest verraten, dass er fünfunddreißig, kinderlos und selbstverständlich ledig war.

Außerdem wusste sie, dass er Arzt war und seine eigene Privatpraxis hatte. Und offenbar konnte er sich die schwindelerregende Vermittlungsgebühr leisten, die die Agentur ihren Klienten am Ende in Rechnung stellte. Eine Summe, die auch Laetitia würde zahlen müssen. Aber wahres Glück und die große Liebe waren sowieso nicht mit Geld aufzuwiegen. Insofern war jeder Betrag im Grunde ein Schnäppchen.

Sie musterte ihr Gegenüber sehnsüchtig.

Der Aperitif wurde gereicht, und die beiden stießen miteinander an. Die Johannisbeernote schmeckte köstlich.

„Herr Liechtenstein … ich meine … Felix …“ Laetitia stellte ihr Glas zur Seite. „Man hat mir erzählt, du seist Arzt. Auf welche Fachrichtung hast du dich spezialisiert?“

Eine Spur von Enttäuschung war auf einmal in Felix’ Augen zu erkennen. Er sah Laetitia fast misstrauisch an.

„Was ist?“ Die Firmenerbin wurde unsicher. War es unhöflich gewesen, ihn direkt auf seinen Beruf anzusprechen?

Nun rang sich Felix ein Lächeln ab.

„Entschuldige …“, murmelte er. „Aber ich bin ein gebranntes Kind und hasse es, auf solche Fakten reduziert zu werden. Warum ist uns allen immer so wichtig, was der andere beruflich macht? Im Grunde zählen doch ganz andere Werte. Aber klar, wir beide kennen uns noch nicht. Es ist nur so, dass meine letzte Partnerin weniger an mir interessiert war als an meinem Titel.“

Er zuckte mit den Schultern.

„Mir wurde das erst nach einem Jahr klar. Sie hat meine Kreditkarte geliebt, mein Ansehen und meinen Porsche. Für mich selbst aber hat sie nie wirklich Gefühle gehabt. Sie hat es mir nach dem Ende der Beziehung sehr deutlich gesagt. Nie wieder will ich so einen Schockmoment erleben. Seit zwei Jahren bin ich allein. Die Enttäuschung war einfach übermächtig.“

Laetitia biss sich auf die Lippe. Wie hatte sie nur so tollpatschig vorgehen können! Ihr selbst lag so viel daran, jemanden zu finden, der Gefallen an ihrem Charakter fand, und nun war sie genau in die gleiche Falle getappt und hatte Felix das Gefühl gegeben, nur an seinem Status Interesse zu haben.

„Ich entschuldige mich …“, sagte sie verlegen. „Im Grunde ist es mir völlig egal. Und um deine Sorgen gleich zu zerstreuen: Für mich zählt der finanzielle Background eines Mannes nicht. Dir wurde in der Agentur vermutlich gesagt, dass ich erfolgreiche Unternehmerin bin. Ich stehe absolut auf eigenen Füßen. Geld und Ansehen sind mir reichlich egal. Es ist mir unangenehm, wenn ein falscher Eindruck entstanden sein sollte.“

Felix’ Züge entspannten sich wieder, und er schüttelte beschwichtigend den Kopf.

„Nein, nein …“, sagte er verschämt. „Es war kindisch, dir einen Vorwurf zu machen. Ich habe mich ja selbst genau deshalb an die Agentur Rose gewandt. Ich will als Mensch geliebt werden – und nicht als Versorger. Aber um deine Frage endlich zu beantworten: Ich bin Schönheitschirurg. Ich habe die Privatpraxis meines Vaters übernommen.“

Er machte eine kurze Pause.

„Darf ich dir gegenüber offen sein? Ich bin selbst kein Fan von solchen Eingriffen. Viel lieber würde ich meine Fähigkeiten sinnvoll einsetzen. Aber gut … es ist nun mal das leidige Familienerbe.“

Laetitia klappte den Mund auf. Dann klappte sie ihn wieder zu. Sie sah faszinierende Parallelen in ihrer beider Leben. Beide wurden sie gequält von der Vorstellung, nur wegen ihres Vermögens geliebt zu werden. Beide hatten sie die Betriebe ihrer Väter übernommen. Beide verdienten sie ihr Geld mit etwas, was eigentlich nicht ihrer eigenen Lebensphilosophie entsprach.

Laetitia handelte mit Wurst, obwohl sie Vegetarierin war. Und Felix war Schönheitschirurg, obwohl er Vorbehalte gegen diese Fachrichtung hatte.

Aus einem Impuls heraus fasste Laetitia über den Tisch und ergriff Felix’ Hand.

„Ich mag deine Offenheit“, sagte sie. „Wir zwei sind uns ähnlich. Ich habe das Unternehmen auch nur übernommen, weil es das Lebenswerk meiner Eltern war. Aber Sinn schöpfe ich vor allem aus meiner ehrenamtlichen Arbeit. Nach dem qualvollen Tod meines Vaters habe ich eine Stiftung gegründet. Die Rangbach-Stiftung fördert Forschung im Bereich der COPD.“

Dr. Felix Liechtenstein starrte versonnen auf ihre Hände, die zart ineinanderlagen. Dann wurde sein Blick ernst.

„COPD ist eine dramatische Sache“, sagte er. „Inzwischen handelt es sich um die dritthäufigste Todesursache weltweit. Und die Zahlen steigen. Allein in Deutschland haben wir drei bis fünf Millionen Betroffene. Aber kaum einer kennt sich wirklich mit dem Krankheitsbild aus. Ich wusste nicht, dass du eine solch sinnvolle Stiftung hast. Wenn du meine Unterstützung brauchst – ich habe gute Kontakte!“

Glücklich sah Laetitia ihre Verabredung an. Es war, als hätte der Himmel ihn geschickt! Seit der Kündigung zweier wichtiger Mitarbeiter brauchte sie dringend Unterstützung in ihrer Stiftung.

„Felix …“

Der jungen Firmenerbin kam alles völlig unwirklich vor. Sie beide schienen wie füreinander geschaffen! Aber empfand nur sie so, oder ging es Felix ebenso? Sie entschied sich, es direkt auszusprechen.

„Das Essen steht noch nicht mal auf dem Tisch, und ich habe das Gefühl, wir beide kennen uns schon unser ganzes Leben lang. Es fühlt sich alles vertraut und gut und absolut richtig an. Aber ich muss wissen, ob der Funke auch bei dir übergesprungen ist? Werden wir beide uns wiedersehen? Oder hast du das Gefühl, ich bin nicht der Typ Frau, nach dem du suchst?“

Felix sah sie mit einem zärtlichen Funkeln in den Augen an.

„Machst du Witze?“, fragte er leise. „Ich warte schon die ganze Zeit über auf die versteckte Kamera! An Liebe auf den ersten Blick habe ich nie geglaubt, aber jetzt, mit Mitte dreißig, werde ich eines Besseren belehrt. Ich habe noch nie eine Frau kennengelernt, bei der ich derart das Gefühl hatte, mit ihr seelenverwandt zu sein.“

Ihre Blicke waren ineinander verschlungen. Ein spürbares Knistern lag in der Luft.

„Natürlich sehen wir uns wieder, Laetitia!“ Felix drückte ihre Hand. „Ich bin noch zwei Wochen in Deutschland, ehe ich zurück nach New York muss. Wir haben also jede Menge Zeit, uns zu treffen.“

Laetitia sah den jungen Arzt irritiert an. Sie zog ihre Hand unsicher zurück.

„Aber wieso denn New York?“, fragte sie stockend.

Felix schien überrascht.

„Wurde es dir in der Agentur Rose nicht gesagt? Meine Privatpraxis befindet sich in New York. Aber ich bin regelmäßig in München, weil das hier die Heimat meiner verstorbenen Mutter ist. Ich habe eine kleine Villa in Schwabing. Dorthin ziehe ich mich zurück, wann immer ich mir ein paar Tage freischaufeln kann. Der Flug dauert ja nur knapp zehn Stunden.“