Dr. Stefan Frank 2608 - Stefan Frank - E-Book

Dr. Stefan Frank 2608 E-Book

Stefan Frank

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Beschreibung

Der gut aussehende Physiotherapeut Nico Rosen hat klare Regeln, wenn es um Frauen geht. Ein netter Abend, eine leidenschaftliche Nacht, aber nicht mehr. Denn Nico weiß, dass er aufgrund seiner autoinflammatorischen Krankheit niemals ein normales Leben führen kann. Wegen seines Morbus Still ist er bei Dr. Frank in Behandlung.
Nicos Methode hat so lange Erfolg, bis er in Dr. Franks Wartezimmer auf Mimi Tatou trifft. Die hübsche Studentin aus Frankreich begegnet ihm in den folgenden Wochen immer wieder. Nach einer Liebesnacht will Nico sie am nächsten Morgen wie immer loswerden. Doch er hat nicht mit Mimis Sturheit gerechnet. Sie ist wild entschlossen, an seiner Seite zu bleiben.
Obwohl sich Nicos Gesundheitszustand langsam verschlechtert und die Medikamente immer weniger wirken, kann er der süßen Mimi nicht mehr widerstehen und lässt sich auf eine Beziehung ein. Allerdings verbirgt er die Krankheit vor ihr, da er denkt, dass sie nach Ablauf des Jahres ohnehin wieder nach Frankreich verschwindet. Die beiden erleben magische Wochen und stellen fest, dass sie ineinander die große Liebe gefunden haben. Alles könnte perfekt sein. Doch Nico hat die Rechnung ohne seine Krankheit gemacht ...


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Inhalt

Cover

Rettendes Lebenselixier

Vorschau

Impressum

Rettendes Lebenselixier

Arztroman um einen Patienten mitseltener Blutgruppe

Der gut aussehende Physiotherapeut Nico Rosen hat klare Regeln, wenn es um Frauen geht. Ein netter Abend, eine leidenschaftliche Nacht, aber nicht mehr. Denn Nico weiß, dass er aufgrund seiner autoinflammatorischen Krankheit niemals ein normales Leben führen kann. Wegen seines Morbus Still ist er bei Dr. Frank in Behandlung.

Nicos Methode hat so lange Erfolg, bis er in Dr. Franks Wartezimmer auf Mimi Tatou trifft. Die hübsche Studentin aus Frankreich begegnet ihm in den folgenden Wochen immer wieder. Nach einer Liebesnacht will Nico sie am nächsten Morgen wie immer loswerden. Doch er hat nicht mit Mimis Sturheit gerechnet. Sie ist wild entschlossen, an seiner Seite zu bleiben.

Obwohl sich Nicos Gesundheitszustand langsam verschlechtert und die Medikamente immer weniger wirken, kann er der süßen Mimi nicht mehr widerstehen und lässt sich auf eine Beziehung ein. Allerdings verbirgt er die Krankheit vor ihr, da er denkt, dass sie nach Ablauf des Jahres ohnehin wieder nach Frankreich verschwindet. Die beiden erleben magische Wochen und stellen fest, dass sie ineinander die große Liebe gefunden haben. Alles könnte perfekt sein. Doch Nico hat die Rechnung ohne seine Krankheit gemacht ...

Die letzte Patientin vor dem Wochenende hieß Lydia Gussen. Sie war eine junge Frau mit Seidenhaar und hübschem Gesicht und blickte Nico aus unschuldigen Augen an. Wäre sie ihm auf einem seiner Beutezüge begegnet, hätte er ihr nicht widerstehen können. Doch sie lag auf der Behandlungsliege vor ihm, und er behandelte ihr geschwollenes Bein mit einer Lymphdrainage. Als Patientin war sie ohnehin tabu. An diese Regel hielt sich Nico eisern, selbst wenn er manchmal damit haderte.

Routiniert beendete er die Behandlung und wünschte ihr weiterhin gute Besserung für den Fall, dass sie bei ihrem nächsten Besuch von einer Kollegin oder einem Kollegen behandelt wurde. Sie schenkte ihm ein letztes, süßes Lächeln und verließ das Zimmer. Nico folgte ihr nur ein paar Minuten später.

»Ein wunderschönes Wochenende, Carla!« Mit den Knöcheln der rechten Hand klopfte er auf den Tresen.

Die Sekretärin am Empfang blickte hoch.

»Danke, Nico. Das wünsche ich dir auch«, erwiderte sie lächelnd. »Treib's nicht zu bunt.«

»Ich? Woher denn!« Sein spitzbübisches Lachen strafte ihn Lügen.

Draußen regnete es in Strömen, und Nico ärgerte sich darüber, den Wagen am Morgen stehen gelassen und mit der U-Bahn in die Praxis gefahren zu sein, in der er als Physiotherapeut arbeitete. Aber der alte Mercedes machte sonderbare, klopfende Geräusche, deshalb waren ihm die öffentlichen Verkehrsmittel sicherer erschienen. Er zog die Kapuze der Softshelljacke über den Kopf und die Schultern ein und lief los.

Doch es nützte alles nichts. Als sein Wohnblock in Sicht war, war Nico bereits völlig durchnässt. Trotzdem stattete er dem kleinen Supermarkt an der Ecke noch rasch einen Besuch ab, um ein paar Kleinigkeiten fürs Abendessen einzukaufen. Das war einer der wenigen Nachteile einer Wohngemeinschaft. Nico wusste nie, ob sich sein bester Freund Tim wieder einmal an seinem Joghurt oder dem besonders leckeren Brotaufstrich vergriffen hatte. Im Normalfall war das kein Problem. An diesem Freitagabend gab es aber gleich zwei Gründe, warum Nico auf Nummer Sicher gehen wollte: Das Wetter und die Tatsache, dass er womöglich am nächsten Morgen Damenbesuch haben würde.

Er wanderte durch die Regale und packte knuspriges Brot, Butter und Frischkäse in den Einkaufskorb. Eine Schachtel Bio-Eier und eine Flasche Orangensaft komplettierten den Einkauf. Nico steckte alles in eine mitgebrachte Stofftasche und lief die paar Meter vom Supermarkt zum Eingang des Wohnhauses. Vor der Tür nestelte den Schlüssel aus der Jackentasche und schloss auf. Im Treppenhaus empfing ihn ein Geruch nach Gemüsesuppe und Bohnerwachs. Das Haus war ein Altbau, deshalb gab es auch keinen Fahrstuhl. Immer zwei Stufen auf einmal nehmend sprang Nico nach oben in den dritten Stock. Er betrat die Wohnung, machte die Tür hinter sich zu und war daheim.

»Hallo!«

Nico bekam keine Antwort. Tim war offenbar noch auf der Arbeit oder schon mit seiner Freundin ins Wochenende gestartet. Das konnte Nico nur recht sein. So blieb ihm genügend Zeit für seine Vorbereitungen. Er nahm ein alkoholfreies Bier aus dem Kühlschrank und schlug drei Eier in die Pfanne. Während sie brutzelten, schnitt er Tomaten und Rucola klein und goss ein wenig Öl und Balsamico dazu. Nach dem Abendessen ging er in sein Schlafzimmer, das zum Hinterhof und der großen Linde hinausging, die ihre Äste dem Himmel entgegenstreckte.

Das Zimmer war ganz in Naturtönen gehalten. Kräftig grüne Pflanzen setzten farbige Akzente. Nico nahm frische Wäsche aus dem Schrank und bezog das Bett neu. Als er damit fertig war, zog er sich aus und ging hinüber ins Bad. Dort betrachtete er sich im Spiegel. Dabei ging es ihm gar nicht darum, seinen Bizeps oder das Sixpack zu bewundern, das sich deutlich abzeichnete. Nico suchte vielmehr nach den lachsfarbenen Hautausschlägen an Rumpf, Oberarmen und Oberschenkeln, die trotz der Medikamente in letzter Zeit immer öfter auftauchten.

»Nichts«, stellte er erleichtert fest.

Vorsichtshalber maß er trotzdem noch Fieber. Wäre auch nur ein winziger Hinweis auf einen neuerlichen Schub aufgetaucht, so hätte Nico seine Pläne geändert. Unter der Dusche ging er im Geiste jedes einzelne seiner Glieder durch, spürte neuen Schmerzen in Rücken, Ellbogen- und Kniegelenken nach. Doch an diesem Freitagabend schien das Schicksal es gut mit ihm zu meinen und endlich konnte er seine Gedanken auf die erfreulichen Dinge konzentrieren, die ihn am Wochenende erwarteten.

***

»Aufwachen, du Schlafmütze! Die Sonne steht am Himmel und wartet nur noch auf dich!«, rief Dr. Alexandra Schubert fröhlich und zog ihrem Lebensgefährten Stefan Frank die Bettdecke weg.

Trotz des Sonnenscheins wehte ein frischer Wind durch das gekippte Fenster. Fröstelnd versuchte Stefan, sich an der Decke festzuklammern.

»Nein, nicht!«, wehrte er sich im Halbschlaf. »Verschwinde, du Frühaufsteherin! Wenn ich gewusst hätte, dass du obendrein eine Sadistin bist, hätte ich es mir drei Mal überlegt, mich in dich zu verlieben. Mit welchem Zaubertrank hast du mich verhext?«

Alexandra lachte. »Ich glaube, ich weiß, um welches Wundermittel es sich gehandelt hat.« Sie hielt ihm eine Tasse mit heißem Kaffee unter die Nase.

Stefan atmete tief ein und lächelte versöhnt.

»Du hast recht. Jetzt erinnere ich mich.« Er stopfte sich das Kissen in den Rücken und setzte sich im Bett auf.

Alexandra ließ Gnade vor Recht ergehen und schlüpfte noch einmal zu ihm ins Bett.

»Aber nicht mehr lange. Es ist schon fast halb zwölf und wir sind um ein Uhr mit Ruth und Ulrich zu dieser kulinarischen Stadtführung verabredet.«

Stefan nippte am Kaffee und blinzelte zu seiner Freundin hinüber.

»Wie bin ich nur auf die Idee gekommen, diese Führung zu buchen, wo ich doch den allerbesten Leckerbissen neben mir habe?«

Alexandra lachte. Obwohl sie jetzt schon ein paar Monate ein Paar waren, konnte sie immer noch nicht recht mit diesen Komplimenten umgehen.

»Ein Glück, dass du dich am Anfang mit den schönen Worten zurückgehalten hast. Auch ohne deine wunderbaren Komplimente warst du schon verdächtig genug. Ein attraktiver Mann wie du und dann noch Single? Ich war mir sicher, dass da was faul ist.«

»Und jetzt hast du den Salat.« Grinsend nippte Stefan am Kaffee. »Ich habe jeden Abend eine andere Frau im Bett.«

»Das ist ja interessant. Wie heißen sie denn alle?«

»Lass mich nachdenken. Da wären Alexa und Frau Schubert, Alexandra und Frau Doktor Liebling«, zählte Stefan auf, bevor seine Liebste ihm lachend den Mund mit einem Kuss verschloss.

»Wann bist du heute Nacht von deinem Notfall nach Hause gekommen?«, fragte sie schließlich.

»Gegen drei Uhr, glaube ich. Oder nein, es war wohl schon vier«, verbesserte er sich und gähnte. »Wie war es denn noch in der Bar?«

»Oh, die Frau, mit der dein Patient so heftig geflirtet hat, sprach mich noch an und wollte wissen, ob sie Herrn Rosen vertrauen kann.«

»Und was hast du gesagt?«

»Ich habe ihr das Wenige erzählt, was du mir über ihn verraten hast. Dass er seit Jahren dein Patient und bisher nicht als Serienmörder aufgefallen ist. Ob ihr das als Sicherheit genügt hat, weiß ich allerdings nicht, denn dann ist mein Taxi gekommen.«

»Ein Glück, dass wir es nicht nötig haben, einen Wildfremden aus einer Bar mit nach Hause zu nehmen«, seufzte Stefan. »Vielen Dank, dass du hier auf mich gewartet hast. Es ist ein wundbares Gefühl, heimzukommen und zu dir unter die Decke zu schlüpfen.« Stefan wusste, wovon er sprach.

Nach dem gewaltsamen Tod seiner Freundin war er viele Jahre alleine gewesen, bis er die Augenärztin Alexandra Schubert getroffen hatte. Auch sie hatte einen Schicksalsschlag hinter sich. Aber nicht nur deshalb erlebten beide diese Liebe als großes Glück. Unabhängig voneinander hatten Alexandra und Stefan viel zu oft beobachtet, wie die Beziehungen ihrer Kolleginnen und Kollegen an den Arbeitszeiten scheiterten. Wenn die rosarote Zeit der Verliebtheit vorbei war, wurden die einsamen Abende vor dem Fernseher für den Partner unerträglich, oder aber es entbrannten Streits, wenn wegen eines Notfalles einer alleine im Restaurant oder Kino zurückbleiben musste. Umso mehr schätzte Dr. Frank sein Glück, in Alexandra eine Partnerin gefunden zu haben, die dieses Berufsrisiko aus eigener Erfahrung kannte.

»Ehrlich gesagt ist es aber doch schöner, mich beim Einschlafen an dich zu kuscheln«, gestand sie.

»Das geht mir genauso, mein Schatz. Dafür lasse ich sogar meinen Kaffee kalt werden.« Er stellte die Tasse beiseite, um seinen Worten umgehend Taten folgen zu lassen.

»Oh, darauf kann ich mir etwas einbilden«, gurrte Alexa in seinen Armen. »Diese Gelegenheit sollte ich mir nicht entgehen lassen.«

»Auf gar keinen Fall.« Stefans Lippen streichelten Alexandras Hals.

»Aber was ist mit Ruth und Ulrich?«

»Ich bin ein Mann. Ich brauche höchstens fünf Minuten im Bad.«

Alexa lachte. »Da bin ich aber mal gespannt. Normalerweise brauchst du immer länger als ich.«

»Neben einer Frau wie dir muss ich mir eben Mühe geben«, beteuerte er. »Außerdem wissen die Waldners aus Erfahrung, dass wir meistens zu spät kommen«, fügte Stefan mit vor Leidenschaft rauer Stimme noch hinzu, bevor er die Bettdecke endgültig über ihre Köpfe zog.

***

Der Geruch nach Mandarinen und Orangen weckte Nico. Das war ziemlich ungewöhnlich, da es diese Früchte seit Monaten nicht mehr zu kaufen gab. Er rollte herum und stellte fest, dass die andere Seite des Bettes zerwühlt war. Nico ging die Ereignisse des vergangenen Abends noch einmal durch, bis ihm seine Bekanntschaft wieder einfiel. Soweit er sich erinnerte, war sie süß, aber nichts Besonderes. Trotzdem war Nico erleichtert, hatte er doch gefürchtet, nach seiner krankheitsbedingten Abstinenz aus der Übung zu sein. Zum Glück war die Sorge unbegründet gewesen.

Aber was war das? Schnuppernd hob Nico die Nase. Das durfte doch nicht wahr sein! Er schlug die Bettdecke zurück, schlüpfte in Boxershorts und ging barfuß hinüber in die Wohnküche. Dort stand eine Frau in einem T-Shirt, das ganz bestimmt nicht ihr gehörte. Nico hielt die Luft an. Er hatte sich ja daran erinnert, dass seine Eroberung süß war, und das war sie tatsächlich. Sie hatte einen Kussmund, eine schmale, gerade Nase und braune Kulleraugen. Das dunkelbraune Haar war halblang und gerade so verwuschelt, dass es sexy aussah. Und auch das, was er von ihrem Körper sehen konnte, war eine Sache für sich, bis hinunter zu den perfekt geformten Füßen.

Nico musste einen Laut von sich gegeben haben, denn in diesem Moment drehte sie sich zu ihm um und lächelte dieses Lächeln, mit dem sie ihn am Abend zuvor mit einem Schlag entwaffnet hatte.

»Hallo, Don Juan.«

Sie sprach Deutsch mit Akzent, und ihr Name war Mimi. Wie hatte er das nur vergessen können? Selbst wenn er es letzte Nacht nicht darauf angelegt hätte, sie mit nach Hause zu nehmen, hätte er diesem Hauch von Frankreich auf ihrer Zunge nicht widerstehen können.

Nico lehnte sich gegen den Küchentresen und sah, dass offenbar das gesamte Geschirr aus den Schränken auf der Arbeitsplatte verstreut stand.

»Was hast du denn mit dem Ananasschäler vor?«, fragte er und griff nach dem merkwürdigen Ding, das ihm seine Mutter geschenkt hatte. Eines von Anja Rosens besonderen Talenten bestand darin, ihrem einzigen Sohn die Haushaltsgegenstände zu schenken, die sie von seinem Vater bekommen hatte.

»Tut mir leid. Ich mache später Ordnung, wenn die Crêpes fertig sind.«

»Du weißt, dass du kein Frühstück machen musst.«

»Meine Maman hat mich dazu erzogen, immer höflich zu sein.«

»Frühstück für einen fremden Mann zu machen ist höflich?«, fragte Nico verdutzt.

Mimi schenkte ihm ein entzückendes Lächeln.

»Oh, das ist ein kleines Dankeschön für die wunderbare Nacht.«

»Das ist wirklich nicht nötig.« Nico ärgerte sich über sich selbst. Warum nur war er nicht rechtzeitig aufgewacht? Er hätte Frühstück gemacht und die Dame dann aus der Wohnung komplimentiert. So aber hatte er ein schlechtes Gewissen, das es ungleich schwieriger machte, seine Besucherin wegzuschicken. Eine Weile starrte er auf ihr Spiegelbild in der Edelstahlschüssel. Ihre Blicke trafen sich. »Ich wusste gar nicht, dass man Crêpes in der Pfanne machen kann«, stammelte Nico verlegen.

»Der Teig muss flüssig sein, dann ist es ganz einfach. Willst du mal versuchen?« Sie zog die Pfanne vom Herd.

Ein Piepen aus dem Schlafzimmer lenkte Nico ab.

»Ich bin gleich wieder da.« Er wandte sich ab, als er eine Hand auf seinem Arm spürte.

»Das Frühstück ist gleich fertig«, raunte Mimi ihm zu und war plötzlich ganz nah.

Es war nicht nur ihr Duft nach Mandarinen und Orangen, der Nico von seinem Vorhaben ablenkte. Was machten schon ein paar Minuten Verspätung, dachte er, während seine Lippen an ihrem Hals hinab wanderten. Sie kicherte, weil sein Dreitagebart auf ihrer zarten Haut kitzelte. Gleichzeitig bebte sie unter seinen Berührungen. Es dauerte viel zu lange, bis sich seine Lippen auf ihren Mund legten. Mimis Hände strichen über Nicos Rücken. Durch das Shirt spürte er die Wärme ihres biegsamen Körpers. Mit einem Ruck hob er sie hoch und setzte sie auf die Arbeitsplatte.

»Aie!«, schrie Mimi auf und warf sich in seine Arme.

»Oh, mein Gott, der Ananasschäler! Es tut mir leid!«, keuchte Nico und stolperte mit Mimi in den Armen rückwärts.

»Du musst mich nicht schälen, bevor du mich vernascht«, kicherte Mimi und lachte mit Nico, bis ihnen die Tränen über die Wangen liefen.

»Was ist denn hier los?« Eine Stimme brachte die beiden zur Besinnung.

Nico fuhr herum und starrte seinen Mitbewohner an, der gestiefelt und gespornt in der Küchentür aufgetaucht war.

»Tim, was machst du denn hier? Ich dachte, du bist mit Paula unterwegs.«

»War ich auch. Aber sie ist heute Vormittag mit einer Freundin zum Reiten verabredet. Deshalb bin ich schon hier.« Tims Blick wanderte hinüber zu der Schönheit hinter Nicos Rücken. »Willst du mich nicht vorstellen?«