Dr. Stefan Frank 2702 - Stefan Frank - E-Book

Dr. Stefan Frank 2702 E-Book

Stefan Frank

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Beschreibung

Was geschieht nur mit mir? Voller Angst stellt sich Stefanie Berger diese Frage. Seit geraumer Zeit spürt sie, dass etwas mit ihr nicht stimmt: Sie ist vergesslich, ständig müde, hat häufig Kopfschmerzen und hört schlechter. Sie fühlt sich um Jahre gealtert, dabei war sie immer fit, ernährte sich gesund und trieb regenmäßig Sport.
Mit Schrecken sieht sie dabei zu, wie sich ihr Zustand immer weiter verschlechtert. Stefanie hat panische Angst. Sie kennt diese Symptome von ihrem Großvater. Er litt jahrelang an Demenz. Ihre Familie will sie mit diesem furchtbaren Verdacht jedoch nicht belasten.
In ihrem Kopf kreisen die Sorgen dennoch unbarmherzig Tag und Nacht, und sie fragt sich bang: Werde ich meine geliebten Kinder bald gar nicht mehr erkennen? Eine Last für meine Familie sein - und mein Leben bereits in viel zu frühen Jahren verlieren?
In ihrer Verzweiflung wendet sie sich an Dr. Frank. Er veranlasst alle nötigen Untersuchungen. Die Ergebnisse des EEGs zeigen, dass Stefanies Gehirn nicht mehr auf normaler Geschwindigkeit arbeitet. Den Grund dafür soll die Kernspintomografie liefern. Doch den Termin schiebt Stefanie aus Panik immer weiter vor sich her ...


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Veröffentlichungsjahr: 2023

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Inhalt

Cover

Ein ganz besonderes Osterfest

Vorschau

Impressum

Ein ganz besonderes Osterfest

Wird Stefanie doch wieder vollends gesund?

Was geschieht nur mit mir? Voller Angst stellt sich Stefanie Berger diese Frage. Seit geraumer Zeit spürt sie, dass etwas mit ihr nicht stimmt: Sie ist vergesslich, ständig müde, hat häufig Kopfschmerzen und hört schlechter. Sie fühlt sich um Jahre gealtert, dabei war sie immer fit, ernährte sich gesund und trieb Sport.

Mit Schrecken sieht sie dabei zu, wie sich ihr Zustand immer weiter verschlechtert. Stefanie hat panische Angst. Sie kennt diese Symptome von ihrem Großvater. Er litt jahrelang an Demenz. Ihre Familie will sie mit diesem furchtbaren Verdacht jedoch nicht belasten.

In ihrem Kopf kreisen die Sorgen dennoch unbarmherzig Tag und Nacht, und sie fragt sich bang: Werde ich meine geliebten Kinder bald gar nicht mehr erkennen? Eine Last für meine Familie sein – und mein Leben in viel zu frühen Jahren verlieren?

In ihrer Verzweiflung wendet sie sich an Dr. Frank. Er veranlasst alle nötigen Untersuchungen. Die Ergebnisse des EEGs zeigen, dass Stefanies Gehirn nicht mehr auf normaler Geschwindigkeit arbeitet. Den Grund dafür soll die Kernspintomografie liefern. Doch den Termin schiebt Stefanie aus Panik immer weiter vor sich her ...

Was war das?

Alarmiert fuhr Stefanie Berger in ihrem Bett hoch. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie in das silbrige Mondlicht, das durch einen Spalt in den Vorhängen in ihr Schlafzimmer sickerte. Ein vernehmliches Poltern hatte sie aus dem Schlaf gerissen und ihren Puls in schwindelnde Höhen getrieben. Es hatte sich angehört, als wäre vor dem Fenster etwas Schweres umgestürzt. Aber was konnte das gewesen sein?

Sie hielt den Atem an und lauschte.

Nichts mehr zu hören.

Draußen schien alles wieder ruhig zu sein.

Im Bett neben ihr atmete ihr Mann tief und regelmäßig. Johann schlief ihr zugewandt und lag entspannt da, eine Hand unter seiner Wange. Sein Mund war leicht geöffnet, sein Bart wirkte im Dämmerlicht dunkler als im Tageslicht. Das Rumoren schien ihn nicht gestört zu haben. Er hatte einen tiefen Schlaf. Sie könnte neben ihm ein Feuerwerk zünden und er würde nicht einmal blinzeln.

Draußen war es noch dunkel. Irgendwo in den Bäumen zwitscherte ein Gartenrotschwanz. Seine Stimme war die erste, die den Garten jeden Morgen mit Leben und Freude erfüllte. Außer ihm war nichts zu hören.

Vielleicht hatte sie nur geträumt?

Dieser Gedanke war ihr gerade durch den Kopf gegangen, als vor ihrem Fenster etwas vernehmlich raschelte.

Sogleich schoss ihr Puls wieder hoch und ihr Herz pumpte noch heftiger. Das kam aus dem Garten. Etwas – oder jemand – schien dort umzugehen. Ein Einbrecher womöglich?

Entschlossen schob sie ihre Decke von sich und schwang die Beine aus dem Bett. Da half nun alles nichts. Sie würde kein Auge mehr zu machen, solange sie nicht wusste, was da draußen vor sich ging.

Stefanie griff nach der Sweatjacke, die über einem Stuhl hing, und streifte sie über ihren Pyjama. Sie erwog, ihren Mann zu wecken und zu bitten, mit ihr nach dem Rechten zu sehen, aber dann entschied sie sich dagegen. Johann war erst kurz vor Mitternacht von der Arbeit heimgekommen. Sie mochte ihn nicht vor der Zeit wecken.

Als sie das Schlafzimmer verließ, schaute sie prüfend in das Zimmer ihrer Tochter. Es lag auf der anderen Seite des Flurs. Die Tür war einen Spalt weit offen.

Finja hatte ihre Decke bis über beide Ohren hochgezogen. Nur ihr brauner Haarschopf war zu erkennen. Sie schlief tief und fest. Ganz im Gegensatz zu ihren Meerschweinchen. Die beiden raschelten in ihrem Käfig im Heu und knabberten um die Wette an einem Stück Apfel. Das Mondlicht fiel auf weiße Ballettschuhe, die neben dem Schreibtisch lagen. Finja ging seit einem Jahr zweimal in der Woche zum Ballettunterricht. Anfangs hatte sie sich nur dafür erwärmt, weil ihre beste Freundin Annie unbedingt tanzen lernen wollte. Mittlerweile brannte auch Finja dafür.

Im Zimmer nebenan schlief Linus. Wie meistens auf dem Bauch. Sein linker Arm hing aus dem Bett, die Decke lag auf dem Boden. Stefanie hob sie auf und deckte ihren Sohn wieder zu. Neben ihm lag ein Spielzeugschwert. Seitdem sein Vater ihm von den drei Musketieren vorgelesen hatte, wollte er fechten lernen. Dagegen war auch nichts einzuwenden, allerdings waren sich Stefanie und ihr Mann einig, dass er noch zu impulsiv für den Umgang mit einer Fechtwaffe war und nicht vor seinem siebten Geburtstag mit dem Training beginnen sollte.

Sie verließ das Zimmer wieder, stieg die Treppe hinunter ins Erdgeschoss und ließ das Licht ausgeschaltet, als sie die Hintertür zum Garten öffnete und leise hinaustrat.

Falls sich jemand da draußen herumtrieb, wollte sie ihn lieber nicht vorwarnen, dass sie kam.

Kühle, frische Nachtluft wehte ihr entgegen. Unwillkürlich zog sie tief den Atem ein – und spürte sogleich, wie sie ruhiger wurde. Der Garten war ihr Rückzugsort. Hier hielt sie sich in ihrer freien Zeit am liebsten auf, werkelte und baute Kräuter, Obst und Gemüse für ihre eigene Küche an, sogar die Kartoffeln. Sie mochte es, zu wissen, wo ihre Lebensmittel herkamen und dass sie unbelastet von Schadstoffen waren.

Der Garten wurde begrenzt von dicht stehenden Kiefern. In deren Nähe raschelte es nun plötzlich wieder.

Wer um alles in der Welt geistert nur hier draußen herum?, dachte sie ängstlich.

Stefanie wirbelte herum, schlich an dem Regenfass vorbei und spähte in die Dunkelheit. Da! Eine Bewegung! Ihr Herz machte einen Satz ... bis sie die Umrisse eines pelzigen Tieres ausmachte, das mitten in ihrem Komposthaufen saß. Ein Waschbär! Er hielt einen Kartoffelrest zwischen den Pfötchen und knabberte daran.

Stefanie stieß erleichtert den Atem aus.

»Na, du bist mir ja einer. Mir so einen Schrecken einzujagen.« Ihr Blick fiel auf eine umgestürzte Mülltonne in der Nähe. Offenbar war ihr nächtlicher ›Einbrecher‹ auf der Suche nach einem Leckerbissen darüber gesprungen und hatte sie umgeworfen. Das erklärte den Radau.

Er ließ sich von ihrer Anwesenheit gar nicht stören, sondern angelte sich eine Apfelschale und verputzte auch diese. Dabei sah er so herzig aus, dass sie die Dunkelheit bedauerte, die es unmöglich machte, ein Foto von ihm zu schießen. Zumindest nicht ohne einen Blitz und der hätte ihn nur unnötig erschreckt. Stefanie begnügte sich damit, ihn noch eine Weile zu beobachten, ehe sie die Mülltonne wieder aufrichtete und ins Haus zurückkehrte.

Sollte sie sich noch einmal hinlegen? Nein, das würde nicht viel bringen. An Schlaf war nicht mehr zu denken. Sie war hellwach. Außerdem würde in einer halben Stunde ohnehin der Wecker klingeln, also konnte sie auch gleich aufbleiben.

Stefanie ging jeden Tag joggen. Tagsüber fand sie zwischen ihrer Arbeit und den alltäglichen Pflichten keine Zeit dafür, deshalb hatte sie es sich angewöhnt, frühmorgens laufen zu gehen, wenn alle noch schliefen. Sie mochte diese ruhige halbe Stunde, die ganz und gar ihr gehörte.

Sie vertauschte ihr Nachthemd mit sich ihren Laufsachen – Leggins, Laufschuhe und eine Sweatjacke gegen die morgendliche Kühle, dazu eine Stirnlampe, weil es auf ihrer Route noch dunkel sein würde. Gerade, als sie aus der Haustür trat, bemerkte sie, wie sich in ihrem Hinterkopf ein dumpfer Schmerz zusammenbraute.

Schon wieder!

Das Kopfweh kam seit einer Weile häufiger als früher. Nun, vermutlich sollte sie sich nicht darüber wundern, so schlecht wie sie in letzter Zeit schlief. Vielleicht würde die frische Luft die Schmerzen vertreiben.

Entschlossen winkelte sie die Arme an und lief los.

Die Luft war noch kühl, aber die ersten Boten des Frühlings zeigten sich bereits. Gelbe und lilafarbene Blüten schoben sich hier und da aus der Erde und das erste zarte Grün sprenkelte die Bäume.

Eine grau gestromte Katze kreuzte Stefanies Weg und verschwand wenig später zwischen den Zweigen einer Hecke. Stefanie folgte der morgendlich stillen Waldstraße, bis sie den Waldrand erreichte. Hier schaltete sie ihre Stirnlampe ein und bog in den Wald ein. Zwischen den Bäumen war es so ruhig, dass nur das Rauschen des Windes in den Wipfeln zu hören war.

Stefanie lief mit ruhigen, gleichmäßigen Schritten weiter. Das Licht ihrer Lampe schien über den Waldboden zu tanzen.

Als sich der Weg vor ihr gabelte, wandte sie sich nach links und erreichte nach einer Weile einen Steg, der über einen Bach führte. Hier hielt sie inne und schnappte nach Luft. Herrjemine, war sie erledigt. So weit war sie doch gar nicht gelaufen!

Sie sank mit dem Rücken an dem Geländer nach unten, bis sie auf dem kühlen Holz des Stegs saß und ihren Kopf anlehnen konnte. Nur einen Moment wollte sie sich ausruhen. Nur ein Weilchen ...

Das Gebell eines Hundes ließ Stefanie erschrocken zusammenfahren. Ein Spaziergänger näherte sich. Er hatte sie noch nicht bemerkt, weil er mit den beiden Dackeln beschäftigt war, die vor ihm her flitzten.

Stefanie sprang auf und warf einen Blick auf ihre Uhr. Im nächsten Moment fuhr sie erschrocken zusammen. So spät war es schon? War sie etwa eingeschlafen? Sie musste sich gut zwanzig Minuten hier aufgehalten haben, ohne es zu bemerken.

Du liebe Zeit! Jetzt aber rasch nach Hause!

Stefanie winkelte die Arme an, blickte sich um und stutzte plötzlich.

Wo musste sie eigentlich hin?

In ihrem Kopf schien sich ein Nebel ausgebreitet zu haben, der es ihr schwermachte, sich zu orientieren.

Wo war sie bloß hergekommen?

Ihr Blick flackerte nach links und rechts. Alles sah gleich aus, nichts als Wald und Bäume ... Aber sie war nach links in einem weiten Bogen bis zu dem Steg gelaufen. Natürlich. Dort ging es zurück nach Grünwald. Erleichtert stieß sie den Atem aus, schüttelte den letzten Rest ihrer Schläfrigkeit ab und setzte sich wieder in Bewegung.

Das Unbehagen war vergessen, als vor ihr die ersten Lichter ihrer Straße in Sicht kamen.

Stefanie kehrte in ihr Haus zurück und eilte nach oben, um zu duschen und sich anzuziehen. Noch schien sie nicht vermisst worden zu sein, denn im Haus war alles ruhig. Ihre Familie lag noch in ihren Betten.

Als es Zeit zum Aufstehen war, weckte sie ihre Kinder. Zuerst Finja, dann Linus. Sie scheuchte die kleine Schar ins Badezimmer, ehe sie sich in die Küche begab und das Frühstück vorbereitete. Sie stellte Müsli und Cornflakes bereit, wärmte Semmeln im Ofen an und kochte Kaffee und Kakao.

Derweil gab es in der oberen Etage eine kleines Wortgefecht, wer von den beiden Kindern zuerst ins Bad durfte.

Stephanie stellte Teller und Schüsseln auf den Tisch, ehe sie sich ermattet auf die Eckbank sinken ließ und den Kopf gegen die Wand lehnte.

Himmel, war sie erledigt ... Unbemerkt fielen ihr die Augen wieder zu.

Ein sanfter Kuss auf die Wange ließ sie hochfahren.

»Guten Morgen, Liebes.« Johann beugte sich über sie. Sein Lächeln zauberte sympathische Lachfältchen um seine Augen. Er war noch warm vom Schlaf und hatte Falten von seinem Kopfkissen auf seiner Wange. »Ist alles in Ordnung?«

Sie blinzelte. »Sag bloß, ich bin noch einmal eingeschlafen?«

»Sieht ganz danach aus.« Sein Lächeln vertiefte sich.

»Wie es aussieht, bin ich doch zu früh aufgestanden.« Sie reckte ihre Glieder. »In aller Frühe hat ein Waschbär in unserem Garten rumort und mich aufgeweckt.«

»Ein Waschbär?«

»Er hat sich die Reste von unserem Abendessen vom Kompost geholt.«

»Das hätte ich gern gesehen. Er war bestimmt süß.«

»Wer war süß?« Linus polterte herein, sein Spielzeugschwert in der Hand.

»Ein Waschbär. Wir hatten heute Morgen einen in unserem Garten.«

»Wo ist er?« Linus drückte seine Nasenspitze gegen die Scheibe. »Ich sehe ihn nirgendwo. Ist er noch da?«

»Das glaube ich nicht. Das war vor über einer Stunde.«

»Och, dann habe ich ihn verpasst. Vielleicht kommt er heute Abend wieder.« Linus ließ sich auf seinen Platz sinken, griff nach den Cornflakes und schüttete sich eine Portion in seine Schüssel.

Kurz darauf kam auch Finja herein, die braunen Haare zu Zöpfen geflochten und über den Ohren aufgesteckt. Sie machte einen kleinen Hüpfer, bevor sie ihren Platz einnahm und die Hände nach dem Kakaobecher ausstreckte.

Johann griff nach der Kaffeekanne und schenkte Stefanie ein.

»Hör mal, es tut mir leid, aber ich werde es nicht schaffen, Linus zum Kieferchirurg zu fahren. Heute Nachmittag stehen die Vorstellungsgespräche für das Team für unsere neue Filiale an. Die werden sich vermutlich bis in den Abend hinziehen.«

»Wollte Noah die Gespräche nicht übernehmen?«

»Wollte er, aber er hat einen anderen Termin. Irgendwas wegen seiner Scheidung.«

»Also musst du einspringen?« Stefanie verzog das Gesicht.

Der Erfolg ihres Mannes war für ihre Familie Fluch und Segen zugleich. Ein Segen, weil sein Laden für Sportartikel so gut lief, dass er zwei weitere Filialen eröffnen wollte, aber auch ein Fluch, weil er alle Hände voll zu tun hatte und sie sich kaum noch sahen. Sein Geschäftspartner Noah sollte ihn eigentlich entlasten, aber wirklich verlässlich wirkte er auf Stefanie nicht.

»Kannst du Linus zu dem Termin fahren, Liebes?«

Sie überlegte kurz. »Ich habe fünfzehn Uhr einen Kurs. Wenn ich den ein paar Minuten früher beende, sollte es klappen.«

»Danke. Du bist die Beste.«

»Endlich ist es dir aufgefallen«, neckte sie ihn und wich lachend aus, als er nach ihr griff und sie kitzelte. Sie bog sich von ihm weg, bis er die Arme um sie schloss. Während Finja die Augen verdrehte und Linus sich ungerührt seinen Cornflakes widmete, gab ihr Mann ihr einen liebevollen Kuss.

Stefanie schmiegte sich an ihn und vergaß sekundenlang alles um sich herum. Johann war ihr Partner und ihr bester Freund. Sie konnte sich ihr Leben nicht vorstellen ohne ihn. Dabei ahnte sie noch nicht, wie brüchig der Boden unter ihren Füßen war – und dass ihre Liebe schon bald auf die Probe gestellt werden sollte.

***

Alexandra Schubert stieß schwungvoll die Eingangstür der Praxis auf. Der typische Geruch von Reinigern und Medikamenten wehte ihr entgegen. Als Augenärztin kannte sie ihn nur zu gut und nahm ihn kaum noch wahr.

Die Arztvilla von Dr. Stefan Frank befand sich am Rand von Grünwald in der Gartenstraße – umgeben von einem hübschen Rosengarten und nur einen Steinwurf vom Wald entfernt. Während die oberen Etagen als Wohnräume dienten, waren im Erdgeschoss die modernen und bestens ausgestatteten Praxisräume untergebracht.

Alexandra Schubert betrat das Vorzimmer und blickte verdutzt auf den verlassenen Empfang. Die beiden Computer, hinter denen sonst die Helferinnen von Dr. Frank saßen, waren ausgeschaltet und niemand zu sehen. Ein Blick in das Wartezimmer verriet, dass sich auch hier kein Mensch mehr aufhielt. Ebenso wenig wie im Labor.

Jedoch ... Aus dem Sprechzimmer drang gedämpftes Rumoren.