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Frisch geschieden wagt Henrietta Althofer einen Neuanfang in Grünwald. Die Fünfunddreißigjährige hat das baufällige Haus ihrer verstorbenen Großtante geerbt und will dieses nun umfassend renovieren lassen. Per Anzeige ist ein fähiger Handwerker schnell gefunden. Der kompetente wie auch gut aussehende Marius Klein wird für die kommenden Monate Hennis Herzensprojekt umsetzen. Doch da ist noch ein anderer Herzenswunsch, der sich bisher leider nicht erfüllt hat. Sie möchte ein Kind, und sie möchte nicht mehr warten. Ihre biologische Uhr tickt!
Schon vor Wochen hat sich Henni deshalb bei einer Kinderwunschklinik angemeldet, und nun fiebert sie dem ersten Versuch entgegen. Das "Babyprojekt" steht an erster Stelle, und so verwirrt es sie, dass sie plötzlich in Marius‘ Nähe immer heftiges Herzklopfen verspürt. Jetzt ist bestimmt nicht der richtige Zeitpunkt für eine neue Beziehung! Verzweifelt bekämpft Henni ihre Gefühle - und wird doch ein einziges Mal schwach. Und das wenige Tage nach der künstlichen Befruchtung ...
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Seitenzahl: 122
Veröffentlichungsjahr: 2023
Cover
Der Weg zum Wunschkind
Vorschau
Impressum
Der Weg zum Wunschkind
Wie sich Henni ihren großen Traum erfüllte
Frisch geschieden wagt Henrietta Althofer einen Neuanfang in Grünwald. Die Fünfunddreißigjährige hat das baufällige Haus ihrer verstorbenen Großtante geerbt und will dieses nun umfassend renovieren lassen. Per Anzeige ist ein fähiger Handwerker schnell gefunden. Der kompetente wie auch gut aussehende Marius Klein wird für die kommenden Monate Hennis Herzensprojekt umsetzen. Doch da ist noch ein anderer Herzenswunsch, der sich bisher leider nicht erfüllt hat. Sie möchte ein Kind, und sie möchte nicht mehr warten. Ihre biologische Uhr tickt!
Schon vor Wochen hat sich Henni deshalb bei einer Kinderwunschklinik angemeldet, und nun fiebert sie dem ersten Versuch entgegen. Das »Babyprojekt« steht an erster Stelle, und so verwirrt es sie, dass sie plötzlich in Marius' Nähe immer heftiges Herzklopfen verspürt. Jetzt ist bestimmt nicht der richtige Zeitpunkt für eine neue Beziehung! Verzweifelt bekämpft Henni ihre Gefühle – und wird doch ein einziges Mal schwach. Und das wenige Tage nach der künstlichen Befruchtung ...
Zwölf Kisten! Hätte irgendjemand Henrietta Althofer erzählt, dass ihr gesamtes Leben in zwölf Kisten passen würde, sie hätte es nicht geglaubt.
Mit geschickten Bewegungen versiegelte die fünfunddreißigjährige Journalistin nun auch den letzten Karton mit Klebeband. Dann ließ sie sich zufrieden auf die Kante des Doppelbetts fallen. Auf dem zerwühlten Laken lag noch der Brief ihrer Tante Hedwig, die erst vor Kurzem verstorben war. Als Kind hatte Henni in den Sommerferien jedes Jahr ein paar Wochen Urlaub bei Tante Hedwig gemacht. Sie hatte das alte verwinkelte Haus geliebt, in dem die Schwester ihrer Oma lebte. Genau genommen war es also ihre Großtante gewesen, doch alle in der Familie hatten sie schlichtweg Tante Hedwig genannt.
Die Sommerferien im Haus am Rande von Grünwald hatten hauptsächlich aus Sonne, Wassereis, Buden bauen und aufgeschlagenen Knie bestanden. Es waren Tage, die mit lauwarmer Luft durch geöffnete Fenster beschlossen worden waren, während Henni in ihrem Bett dem Ruf nachtaktiver Vögel gelauscht und Pläne für den kommenden Tag geschmiedet hatte. Es waren glückliche Tage gewesen. Eine glückliche Kindheit.
Zu lange lagen diese Tage mittlerweile zurück. Mehrere Jahrzehnte. Mit jedem weiteren Jahr war Hennis Interesse an Buden bauen und Wassereis verschwunden und stattdessen an Jungs gewachsen. Bis sie ihre Sommerferien nicht mehr bei Tante Hedwig verbracht hatte, sondern lieber im Ferienlager mit den anderen Jugendlichen, wo sie heimlich ihre erste Zigarette geraucht hatte.
Auch später hatte sie nur noch wenig Kontakt nach Grünwald gehabt. Das Journalismus-Studium hatte all ihre Konzentration gefordert, und ihren Nebenjob in einer kleinen Lokalzeitung in der Nähe von Köln hatte Henni so ernst genommen, als wäre sie Chefredakteurin der New York Times gewesen. Heute lächelte sie über ihre jugendliche Emsigkeit für dieses Schmierblatt und war froh, als Erwachsene für ein Frauenmagazin schreiben zu können, das mehr von der Journalistin verlangte, als das jährliche Zusammenkommen der ortsansässigen Kaninchenfreunde fotografisch zu dokumentieren. Ihr beruflicher Fokus lag nun auf der kritischen Berichterstattung frauenspezifischer Themen. Und das gefiel ihr viel besser.
Henni nahm den Brief ihrer Großtante in die Hand und entfaltete das Papier. In akkurater Schreibschrift erkannte sie Tante Hedwig in jedem geschriebenen Buchstaben, sodass sich kurz ihr Herz zusammenzog bei dem Gedanken, wie sehr sie die alte Frau vernachlässigt hatte. Ein Gefühl der Reue und der Scham belegte sie wie ein seidenes Tuch, das sanft auf ihr Haupt segelte.
Meine Kleine Brombeere,
kannst du dich noch daran erinnern, wie du zu diesem Namen gekommen bist? Du warst acht Jahre alt und konntest nie genug davon bekommen, im Garten die prallen Beeren zu pflücken, sodass deine viel zu dünnen Beine und Arme am Abend über und über mit Kratzern übersät waren, während dein Mund von dem tiefroten Saft der Beeren glühte.
Noch heute sehe ich, wie du in der Küche stehst und mir die Schüssel mit allerlei Obst aus dem Garten entgegenhältst. Es war die einzige Zeit im Jahr, in der ich bereut habe, selbst keine Kinder bekommen zu haben. Und nun, wo ich in einem Alter bin, in dem man so manchen Tag Revue passieren lässt, bin ich mir einer Sache gewiss: Niemand hat mein Haus und meinen Garten, diesen Ort der besonderen Erinnerungen, so sehr geliebt wie du und ich. Meine Zeit ist bald abgelaufen, doch deine fängt erst noch an.
Kleine Brombeere, ich weiß, das Leben hat dich an einen anderen Ort getragen. Doch vielleicht trägt es dich zurück nach Grünwald, wo die Brombeeren nun wilder wachsen denn je, weil ich keine Kraft mehr habe, der Natur Einhalt zu gebieten.
Ich habe nur eine Bitte an dich: Verkaufe das Haus nicht! Es ist mir wie mein einziges Kind, das ich gehegt und gepflegt habe. Es ist das Vermächtnis meines viel zu früh verstorbenen Konrads. Ich erwarte nicht von dir, dass du alles aufgibst und nach Grünwald ziehst. Aber vielleicht kann dir dieser Ort irgendwann einmal wieder eine Urlaubsinsel sein. Vielleicht aber auch ein Raum voller Möglichkeiten.
Kleine Brombeere, lass mich zum Schluss noch eines sagen: Wenn dir jemand ein Geschenk macht, nimm es als Geschenk an!
Deine Tante Hedwig
Die Wärme, die in den Worten lag, ließen Hennis Augen brennen. Kurz wartete sie ab, ob sich eine Träne lösen würde, doch das Weinen hatte sie verloren. Es war in dem Moment versiegt, als sie ihren Mann Kai der Affäre überführt hatte.
***
Das Gute an zwölf Kartons war, dass sie sich problemlos in einen einzigen geliehenen Lieferwagen verstauen ließen. Auf der Autobahn Richtung München passierte Henni Autos mit telefonierenden Männern in Anzügen, Kombis, die deckenhoch mit Gepäck beladen waren, und LKWs, an deren Frontscheiben bunte Namen blinkten.
Die Monotonie des Fahrens hatte Henni noch nie gemocht. Vielleicht war das ein Grund dafür, warum sie am liebsten von zu Hause aus arbeitete. So blieb ihr die Pendelei erspart. Nach etwa hundert Kilometern schaltete sie das Radio ein, doch da auf sämtlichen Kanälen die Auswirkungen eines internationalen Filmpreises auf die Branche im Inland diskutiert wurde, schaltete sie es wieder aus.
Mit allen Mitteln hatte sie versucht, die Gedanken an Kai zu unterdrücken. Immerhin befand sie sich auf dem Weg in ein neues Leben ohne diesen Mistkerl. Doch ihr Kopf ging seinen eigenen Weg und katapultierte immer wieder neue Bilder von ihrem Mann, der sich als rückgratloser Lügner herausgestellt hatte. Drei Jahre hatte er es ihr verschwiegen. So lang hatte er sie schon betrogen.
Henni war Anfang dreißig gewesen, als ihr Wunsch nach einem Kind immer größer geworden war. Auch Kai hatte Kinder gewollt, zumindest hatte er ihr das versichert, bevor sie geheiratet hatten. Gemeinsam hatten sie sich ein typisches Vorstadtleben mit Einfamilienhaus, Kind und Schaukel im Garten erträumt. Doch während ihr Bild immer genauere Formen angenommen hatte, war Kai zusehends verstummt, was das Thema betroffen hatte. Als sie ihn eines Abends darauf angesprochen hatte, hatte er ausweichend reagiert. An den darauffolgenden Abenden war er dann entweder zu müde, zu beschäftigt oder zu blockiert im Kopf gewesen, um sich der Sache anzunehmen. Dass Kai, ein Kieferchirurg mit eigener Praxis, sich immer mehr zurückgezogen hatte, war Henni natürlich nicht entgangen. Sie hatte es auf die viele Arbeit geschoben. Auch dass sie kaum noch miteinander intim geworden waren, hatte sie als Anzeichen der Überarbeitung gedeutet.
Doch irgendwann war es so schlimm gewesen, dass sie selbst emotional ihren Mann nicht mehr erreicht hatte. Also hatte sie keinen anderen Ausweg gesehen, als ihn zu einem Gespräch zu zwingen. Seit Monaten und Jahren hatte sie sich vertrösten lassen, doch nun hatte sie die Nase voll gehabt. Kai jedoch war so außer sich gewesen, dass er sie wütend angefahren hatte, dass sie ihn endlich in Ruhe lassen sollte mit ihren Klein-Mädchen-Träumen. Dann hatte er die Wohnung mit einem wütenden Zuschlagen der Tür verlassen.
Es war ihr erster und einziger Streit gewesen. Daher hatte der Kieferchirurg nicht wissen können, dass Henni sich nicht so behandeln ließ. Also war sie ihm geradewegs mit dem Auto gefolgt. Doch zu ihrer Überraschung war er nicht in die Praxis gefahren, sondern in eine Wohngegend, zu der sie eigentlich keine Verbindung hatten. Vor einem vornehmen Haus hatte Kai seinen SUV geparkt und war ausgestiegen. Dass er gleich an der Tür von einer schlanken Schönheit mit schwarzen Haaren küssend in Empfang genommen worden war, hatte es Henni leicht gemacht. Die taffe Journalistin hasste Spielchen. Also war sie aus ihrem eigenen Wagen ausgestiegen, geradewegs auf das Liebespaar zugegangen und hatte lediglich nach der Dauer der Affäre gefragt. Drei Jahre. Dann war sie wieder nach Hause gefahren.
Kai war immerhin so fair gewesen, ihr die Wohnung zu überlassen, welche sie angemietet hatten. Doch die vertrauten Wände waren ihr zunehmend wie ein Gefängnis vorgekommen. Das Trennungsjahr war mit Trennungsschmerz und inneren Krisen gefüllt gewesen. Als sie sich schließlich einvernehmlich hatten scheiden lassen, war zumindest das Kapitel Kai Wenzel Geschichte geworden. Und als Henni nicht gewusst hatte, wie ihre eigene Geschichte weitergehen sollte, hatte sich das Schicksal eingemischt. Eine Benachrichtigung vom Nachlassgericht hatte sie darüber informiert, dass sie Alleinerbin des Vermögens samt Eigentum ihrer Großtante wäre.
Und nun befand sie sich auf der A9 Richtung München-Grünwald. Ihre Geschichte war noch lange nicht auserzählt. Bei dem Gedanken, wie ihr nächstes Kapitel aussehen würde, lächelte sie.
***
Ach. Du. Schande! Zugegeben, dass das Haus alt war, hatte Henni gewusst. Aber dass man einen Haufen Bretter heutzutage noch als Haus bezeichnete, konnte sie nicht verstehen. Mit zusammengekniffenen Augen, da ihr die Sonne direkt ins Gesicht schien, stand sie vor dem Lattenzaun einer augenfälligen Bruchbude, die sie – wie sie nun feststellen musste – in ihrer Erinnerung völlig romantisiert hatte. Zögerlich griff Henni nach dem verrosteten Metallgriff des Törchens, das sich nur mit Kraft öffnen ließ. Der gepflasterte Weg war von Gras und Löwenzahn völlig überwuchert. Abermals ließ die junge Frau ihren Blick über das Anwesen gleiten. Das dreistöckige Holzhaus erinnerte an eine amerikanische Bauweise. Während vor der Haustür eine Veranda seine Besucher in Empfang nahm, thronte hinter dem Dach ein Turm, den sie als Kind als Hexenkessel bezeichnet hatte. Das hatte daran gelegen, dass die Turmzimmer, vor allem im oberen Stockwerk, etwas Geheimnisvolles an sich hatten, sodass sie die Fantasie eines jeden kleinen Kindes anregten. Das Gerümpel auf dem Dachboden hatte die Vorstellung, Tante Hedwig wäre eine gute Hexe, nur noch mehr befeuert.
Heute sah Henni lediglich eine Ruine. Mit ihren Sneakern trat sie das Unkraut auf dem Gehweg zum Haus platt und betastete zuerst das Geländer der vierstufigen Treppe, bevor sie einen Fuß darauf setzte. Es machte keinen guten Eindruck, doch das hielt die Journalistin nicht davon ab, die Treppe zu betreten. Zaghaft ging sie auf die Haustür zu und fummelte den Schlüssel aus ihrer Hosentasche. Das kleine Stück Metall war an ihrem Bein bereits warm geworden. Kopfschüttelnd steckte sie den Schlüssel in das Schloss und wunderte sich, dass sich die Tür ohne Protest aufschließen ließ. Ein leises Quietschen war alles, was sie zur Begrüßung erwartete.
In der offenen Tür blieb Henni stehen, um den Anblick auf sich wirken zu lassen. Vor ihr befand sich ein großzügiger Flur, dessen Holzboden mit Staub bedeckt war. Nach rechts führte eine Tür zur Küche und zum Esszimmer, das so sonnendurchflutet war, dass sie selbst dem Flur genügend freundliches Licht spendeten. Nach links führte eine Tür in ein geräumiges Wohnzimmer. Am Ende des Flurs befand sich eine Holztreppe, die in die oberen Stockwerke führte.
War der äußere Anblick des Hauses eine Beleidigung für jedes Auge, so erstrahlte sein Inneres in einem völlig anderen Glanz. Trotz seines Alters und seiner Verwahrlosung bot sich Henni eine Vision. Sie konnte ihre Zukunft sehen. Sie sah, wie sich das Haus vor ihrem inneren Auge entfaltete. Sie sah Wände einstürzen. Sie sah Fenster und Türen, die hinaus zum Garten zeigten. Sie sah, wie die Holzbohlen geschliffen und lackiert, die Wände in freundlichen Farben gestrichen und Tante Hedwigs Möbel aufgearbeitet und sorgfältig platziert wurden. Sie sah die feuchten Spuren tapsiger Kinderfüße auf dem aufgewärmten Holz praller Sommertage. Sie sah, wie sie die alte Bruchbude in ein Heim verwandelte.
***
Marius Klein war ständig auf der Suche. Der Schreiner aus München vermied es, sich in jeglicher Hinsicht zu binden. Kein Wunder also, dass er als Handwerker selbstständig war, um sich an keinen Vorgesetzten zu binden. Auch führte er keine Jobs aus, die von größeren Firmen vergeben wurden. Es war ihm schlichtweg zu langweilig. Sein Traum beinhaltete das Schaffen eigener Möbel und Aufträge einzelner Kunden. Seine Vorstellung von Freiheit war es, zur Not alles zusammenpacken und irgendwo wieder neu anfangen zu können. Zurzeit kam er damit ganz gut durch, da Handwerker derzeit Mangelware auf dem Markt waren. Wie es in der Zukunft aussehen würde, interessierte den Fünfunddreißigjährigen noch nicht. Immerhin konnte die eh niemand beeinflussen.
Als Marius einen Schluck seines lauwarmen Kaffees nahm, schlug er die Zeitung auf die Seite mit den Stellenanzeigen auf. Ab und an fanden sich interessante Angebote, sodass er täglich die fünf Minuten investierte, während er auf der Stufe vor seiner kleinen Schreinerei in Loibersdorf in der Sonne saß und seinen ersten Kaffee trank.
Handwerker gesucht!
Suche Alleskönner zum nächstbesten Zeitpunkt. Wenn Sie zeitlich flexibel und pflichtbewusst sind und vor großen – und damit meine ich wirklich großen – Herausforderungen nicht zurückschrecken, melden Sie sich unter ...
Die Anzeige erzeugte ein schiefes Lächeln auf das Gesicht des Mannes, der sich gleich angesprochen fühlte. Egal, wie groß die Herausforderung war, zumindest bewies die Person, die die Anzeige aufgegeben hatte, eine ordentliche Portion Humor.
Marius stellte die leere Kaffeetasse neben sich ab und zog sein Smartphone aus der Gesäßtasche seiner Jeans. Dann tippte er die abgedruckte Nummer ein.
***
»Also, das ist jetzt aber wirklich viel.« Der Mann im mittleren Alter zog skeptisch die Augenbrauen zusammen.
Der Blaumann sollte vermutlich Souveränität vermitteln, doch der Latz der Hose spannte so straff über den Bauch des Bewerbers, dass Henni die Vermutung hatte, dass er schon lange nicht mehr in Gebrauch gewesen war.
Henni seufzte. »Wie ich schon schrieb – eine große Herausforderung.«
»Und was genau wäre dann meine Aufgabe?«, wollte der Handwerker wissen.
Henni verdrehte innerlich die Augen, setzte jedoch ein gezwungenes Lächeln auf.
»Ihre Aufgabe wäre es, die Mängel zu beheben. Außerdem habe ich ein paar Vorstellungen davon, was ich in dem Haus gerne umsetzen möchte. Diese und diese Wand hier«, und dabei zeigte sie auf die sich gegenüberliegenden Wände, »würde ich gerne einreißen. Natürlich müsste erst mal geprüft werden, ob es sich um keine tragenden Wände handelt. Dann würde ich gerne einen Durchbruch zum Garten machen.«
»Also würden Sie das machen?«
Henni sah den Mann fragend an, bis sie begriff.
»Ähm, nein, das wäre natürlich Ihre Aufgabe.«
Bevor sie weitersprechen konnte, wurde sie ein weiteres Mal von dem Bewerber unterbrochen.
»Also, ich würde gerne mal eine Nacht drüber schlafen.«