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Charlotte Burggraf hat mit ihren zweiundzwanzig Jahren schon eine führende Position in einem Münchner Pharma-Unternehmen inne. Die Hochzeit mit Juniorchef Maximilian Herzog steht kurz bevor. Glücklich ist Charlotte aber nicht, sondern vielmehr sehr nervös. Um etwas Ruhe und Erholung zu bekommen, bucht sie einen Kurzurlaub im Hotel "Yogaparadies" am Chiemsee. Die erste Yogastunde findet direkt am See auf einem Holzsteg statt. Charlotte ist spät dran, und prompt passiert das Unglück: Sie rutscht auf dem glitschigen Steg aus und schlägt mit dem Kopf auf.
Als sie in der Klinik wieder zu Bewusstsein kommt, scheint alles in bester Ordnung zu sein. Sie kann sprechen, sie kann sich normal bewegen. Als aber Maximilian an ihrem Bett auftaucht, kann sie sich nicht an ihn erinnern ...
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Seitenzahl: 123
Veröffentlichungsjahr: 2024
Cover
Unfall im Yogaparadies
Vorschau
Impressum
Unfall im Yogaparadies
Arztroman um eine schicksalhafte Auszeit am Chiemsee
Charlotte Burggraf hat mit ihren zweiundzwanzig Jahren schon eine führende Position in einem Münchner Pharma-Unternehmen inne. Die Hochzeit mit Juniorchef Maximilian Herzog steht kurz bevor. Glücklich ist Charlotte aber nicht, sondern vielmehr sehr nervös. Um etwas Ruhe und Erholung zu bekommen, bucht sie einen Kurzurlaub im Hotel »Yogaparadies« am Chiemsee. Die erste Yogastunde findet direkt am See auf einem Holzsteg statt. Charlotte ist spät dran, und prompt passiert das Unglück: Sie rutscht auf dem glitschigen Steg aus und schlägt mit dem Kopf auf.
Als sie in der Klinik wieder zu Bewusstsein kommt, scheint alles in bester Ordnung zu sein. Sie kann sprechen, sie kann sich normal bewegen. Als aber Maximilian an ihrem Bett auftaucht, kann sie sich nicht an ihn erinnern ...
Es war halb vier Uhr nachmittags, und Charlotte Burggraf hatte eine halbe Stunde frei bis zu ihrer nächsten Besprechung – die erste Lücke des Tages. Sie begann, ihre Salatbowl zu essen, die ihre Assistentin zum Mittagessen bestellt hatte. Nebenbei rief Charly die Geschäftsführung zurück. Während sie auf einem Brokkoli-Röschen kaute und das Telefon klingelte, begann sie, ihre E-Mails zu überfliegen, die sich im Posteingang angesammelt hatten.
Der Seniorchef Anton Herzog, Vater ihres Verlobten Maximilian Herzog, bat sie um ein Brainstorming. Es ging um die Entwicklung von Strategien und Maßnahmen zur Steigerung der Kundenbindung und zur Verlängerung von Verträgen. Charlotte präsentierte ihm ihre Ideen, während sie abwechselnd Antworten auf ein paar E-Mails tippte und ihre Bowl aß.
Seit acht Wochen war Charlotte Burggraf nun Leiterin der Abteilung Customer Success des Münchner Pharmaunternehmens Herzog MedPharm. In dieser Funktion musste sie nicht nur ein mehrköpfiges Team leiten, sondern besaß auch eine Schlüsselrolle bei der Gewährleistung der Kundenzufriedenheit, der Kundenbindung und des langfristigen Erfolgs des Unternehmens. Es handelte sich um eine verantwortungsvolle Position, die Charlotte mit erst fünfundzwanzig Jahren innehatte. Es war ein offenes Geheimnis, dass sie diese herausragende Stellung ihrem Verlobten, dem Junior-Chef Maximilian Herzog, zu verdanken hatte.
Ihre Assistentin Rebecca klopfte und kam mit einem Blatt Papier mit der Aufschrift »Kaffee« in ihr Büro.
Charlotte nickte und hielt zwei Finger hoch, was einen doppelten Espresso bedeutete. Rebecca nickte verstehend und verschwand. Charly dagegen konzentrierte sich wieder auf ihre Aufgaben. Sie war eine der wenigen Frauen, die in dieser Liga spielten, und sie wusste, dass die anderen Abteilungsleiter und allen voran der Seniorchef nur darauf warteten, dass sie grandios scheiterte.
Anton Burggraf bürdete ihr immer neue Projekte auf, und sie nahm jedes einzelne mit einem Lächeln an, obwohl sie sich manchmal ein Bein dafür ausriss, damit ihr Alltag leicht aussah. Dabei war ihr Job alles andere als leicht. Um genau zu sein, war er härter als gedacht und manchmal kaum noch auszuhalten. Genau wie ihre Verlobung mit Max Herzog. Doch um ihren heimlichen Plan in die Tat umzusetzen, war Charly jedes Mittel recht gewesen. Und war es so kurz vor dem Ziel zu spät, um umzukehren.
Inzwischen war es fünfzehn Uhr fünfundvierzig. Charlotte hatte das Telefonat beendet und trank den Espresso doppio, den Rebecca ihr gebracht hatte. Er war ihr Lebensretter. Das Koffein brachte ihr träges Blut wieder in Schwung. Sie hatte zehn freie Minuten. Wie sollte sie sie füllen?
Charly warf einen Blick auf ihren Terminkalender. Um sechzehn Uhr hatte sie ein Telefonat mit einem Schlüsselkunden. Im anschließenden Meeting mit anderen Abteilungsleitern von Vertrieb, Marketing, Produktentwicklung und Kundendienst wurde besprochen, wie die Bedürfnisse der Kunden noch effektiver erfüllt werden konnten. Am Abend wartete Max dann darauf, seine Verlobte in ein schickes Restaurant zum Essen auszuführen.
Bei diesem Gedanken bekam Charlotte Schnappatmung. Es fiel ihr immer schwerer, den schönen Schein aufrecht zu erhalten. Doch ein bisschen musste sie noch durchhalten. Noch konnte sie die Bombe nicht platzen lassen. Vorher brauchte sie dringend eine Pause. Nach einem Blick auf die Uhr – ihr blieben noch zehn Minuten – kramte sie einen Zettel aus ihrer Handtasche und wählte die Nummer, die sie darauf notiert hatte.
»Yogaparadies am Chiemsee«, meldete sich eine sanfte Frauenstimme.
Sofort fühlte sich Charlotte besser. Das war genau das, was sie im Augenblick brauchte.
Sie praktizierte Yoga, seit sie eine junge Frau war. Angefangen hatte sie, um ihre Rückenschmerzen in den Griff zu bekommen. Doch schnell hatte sie gespürt, dass Yoga ihr Leben auch außerhalb der Matte beeinflusste. Die dauerhafte Beschäftigung mit ihrem Körper hatte ihre Einstellung zum Rest ihres Lebens verändert. Charly hatte begonnen, sich bewusster und gesünder zu ernähren, sich Pausen zu gönnen, wenn es wieder einmal allzu hektisch wurde. Höchste Zeit, sich wieder an diese Wahrheiten zu erinnern.
Kurzerhand reservierte sie ein Zimmer für drei Tage.
»Dann bis übermorgen«, verabschiedete sich die Dame.
Mit einem erleichterten Lächeln legte Charly auf. Vor ihrer Abreise musste sie nur noch einen Abstecher zu ihrer Mutter machen und ein paar Dokumente bei ihr deponieren. Dann stand der kleinen Auszeit nichts mehr im Weg.
***
Harmonische Klänge hüllten Dr. Stefan Frank ein, während er in einem bequemen Sessel saß. Eine aufmerksame Verkäuferin brachte ihm eine Tasse Kaffee.
Endlich schob sich der Vorhang zur Seite, seine Freundin Alexandra trat in den Verkaufsraum der Grünwalder Boutique.
»Wie findest du das?« Schüchtern wie ein Mädchen drehte sie sich vor dem großen Spiegel.
Dabei hätte sie das gar nicht nötig gehabt. Wie ein Hauch umspielte das Sommerkleid ihre schlanke Figur. Der Stoff changierte zwischen Beige und sanftem Rosa und betonte ihren sonnengebräunten Teint.
Alexas kritischer Blick ruhte auf ihrem Spiegelbild. Im Gegensatz zu Stefan, der vor Bewunderung erstarrt war, stand ihr die Skepsis ins Gesicht geschrieben. Sich selbst im Cocktailkleid zu sehen war ungewöhnlich. Als Augenärztin trug sie meist praktische Kleidung.
»Also, nun sag schon. Wie findest du es?«, fragte sie ihren Liebsten.
Stefan suchte nach Worten, die ihres Anblicks würdig waren.
»Der Nachbarsjunge würde sagen, dass du Bombe aussiehst. Aber in unserem Alter ist das natürlich völlig unangemessen.«
Aus Alexandras Augen blitzte der Schalk.
»Und mit welchem Attribut würdest du mich beschreiben?«
Seit ihr Liebster sie mit einem Hotelaufenthalt im »Yogaparadies« am Chiemsee überrascht hatte, strahlte sie wie die Sonne vom Sommerhimmel.
Schon übermorgen würden sie die Koffer in den Wagen packen, um sich nach allen Regeln der Kunst verwöhnen zu lassen. Als begeisterte Yogapraktizierende würde Alexa endlich einmal genug Zeit für ihr Hobby haben, um Ruhe zu finden und neue Kraft zu schöpfen. Stefan dagegen freute sich auf den schönen Wellnessbereich und auf Ausflüge in die Natur rund um das bayerische Meer, wie der Chiemsee von seinen Liebhabern genannt wurde. Und natürlich darauf, seine Liebste in einem schicken Kleid zum Essen auszuführen.
»Du siehst atemberaubend schön aus. Umwerfend. Einzigartig.«
Alexa schien ihn nicht zu hören. Sie stand noch immer vor dem Spiegel und drehte sich von links nach rechts und wieder zurück.
»Ist es nicht zu durchsichtig?«, fragte sie unsicher.
»Nein, mein Schatz. Ich sehe überhaupt nichts, was andere nicht sehen sollten.«
»Ist es vielleicht zu kurz?«
»Seit wann ist knielang zu kurz? Mal abgesehen davon, dass du deine Beine ruhig herzeigen kannst.«
»Macht mich die Farbe nicht zu blass?«
Allmählich wurde Stefan Frank ungeduldig. Er trank seinen Kaffee aus. Im nächsten Augenblick war die Verkäuferin wieder zur Stelle, um ihm die leere Tasse abzunehmen. Sie kam ihm gerade recht.
»Was halten Sie von diesem Kleid?«, spielte er den Ball der Fachverkäuferin zu.
Sie wandte sich an ihre Kundin und musterte sie eingehend.
»Geschmäcker sind natürlich verschieden und vielen Frauen wäre dieses Kleid zu schlicht. Aber manchmal ist weniger mehr. Sie haben es nicht nötig, mit einem Muster von sich abzulenken. Dieses Kleid unterstreicht Ihre Ausstrahlung perfekt.«
»Vielen Dank.« Alexandra lächelte.
»Sehr gerne. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?«
Alexa verneinte und wartete, bis die Verkäuferin außer Hörweite war.
»Musste das sein?«, fragte sie ihren Liebsten.
Er kannte diesen Tonfall.
»Was habe ich verbrochen?«
»Du hast eine Verkäuferin gefragt, wie ich aussehe«, tat Alexandra ihren Unmut kund.
»Was spricht dagegen? Sie ist wenigstens objektiv«, setzte sich Stefan zur Wehr.
»Eben nicht. Sie bekommt Provision für jedes verkaufte Stück. Und dieses Kleid ist wirklich sündhaft teuer.«
»Nur das Beste ist gerade gut genug für dich. Mal abgesehen davon, dass du wirklich umwerfend darin aussiehst.«
Alexa lachte. »Ich könnte einen Kartoffelsack tragen und du fändest mich immer noch schön.«
Langsam aber sicher verstand Stefan die Welt nicht mehr.
»Aber das ist doch ein Kompliment«, verteidigte er sich. »Ich liebe dich, ganz egal, wie du aussiehst.«
»Dann kann ich ja eines von den Kleidern anziehen, die hinten im Schrank ihren Dornröschenschlaf halten.« Immer noch lachend drückte Alexa ihm einen Kuss auf den Mund. »Was hältst du davon, wenn wir uns in einer Stunde im Eck-Café treffen? Für das Geld kaufe ich lieber eine neue Yogahose und ein paar Shirts.«
Über dieses Angebot dachte Stefan nicht lange nach.
»Einverstanden. Ich werde die Zeit nutzen, um weiter an der Liste für meinen Vertreter zu arbeiten. Auf keinen Fall sollen meine Patienten unter meiner Abwesenheit leiden.«
»Solange Schwester Martha und Marie-Luise da sind, musst du dir darüber ganz bestimmt keine Sorgen machen.«
Alexandra war bewusst, welches Geschenk ihr Liebster ihr mit den freien Tagen machte. Anders als sie arbeitete Dr. Stefan Frank nicht in einer Gemeinschaftspraxis. Freie Tage oder gar ein Urlaub waren Mangelware. Umso mehr freute sie sich auf den einwöchigen Aufenthalt im »Yogaparadies« und die gemeinsame Freizeit. Eine ganze Woche!
War es da nicht recht und billig, ihm mit dem Kleid eine Freude zu bereiten? Eine Weile stöberte Alexa noch durch die Ständer, ehe sie zur Kasse ging.
»Das ist wirklich eine gute Wahl«, lobte die Verkäuferin und drückte ihr die Tasche in die Hand.
»Ich muss noch bezahlen«, reklamierte Alexandra.
»Nicht nötig. Das hat Ihr Mann schon für Sie erledigt.«
Woher hatte Stefan gewusst, dass sie sich doch für das Kleid entscheiden würde? Doch schnell verwarf Alexa diese Frage wieder. Sie wusste doch inzwischen, dass diese Liebe etwas ganz Besonderes war. Zwischen ihnen war ein Band gewachsen, das Außenstehenden nur schwer zu erklären war. Sie verstand es ja selbst manchmal nicht und konnte ihr Glück kaum fassen, das ihr diesen einzigartigen Mann geschickt hatte.
***
Am Abend wartete Max Herzog schon vor dem Restaurant auf seine Verlobte.
»Da bist du ja endlich.« Er beugte sich vor und küsste Charlotte auf den Mund. »Ich hatte schon Sorge, du würdest mich versetzen.«
»Wie könnte ich, wo ich doch den ganzen Tag an nichts anderes denke als an dich«, säuselte Charlotte, und Max lachte.
»Meine schöne Lügnerin.«
Ihr wurde heiß und kalt.
»Was willst du damit sagen?«, erwiderte sie alarmiert.
»Warum so kratzbürstig?«, wunderte sich Max. »Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass ich weiß, wie viel du um die Ohren hast.«
Charly atmete heimlich auf.
»Entschuldige.« Sie rang sich ein Lächeln ab und folgte ihm ins Restaurant. »In letzter Zeit stehe ich wirklich ganz schön unter Druck.«
»Ich weiß. Aber ich weiß auch, dass du dieser Aufgabe gewachsen bist.«
Sie glitten an weißen Marmorsäulen vorbei in einen prunkvollen Raum, in dem noch drei weitere Paare saßen. Sie wurden begrüßt und an einen Tisch neben dem Fenster geführt. Trotz der einsetzenden Dämmerung war der Ausblick in den Garten wunderschön. Zwischen den Zweigen der Sträucher tanzten kleine Lichter. Ein beleuchteter Springbrunnen plätscherte vor sich hin.
Ein Kellner rückte Charlottes Stuhl zurecht und legte ihr eine Serviette auf den Schoß. Ein anderer schenkte ihr Wasser ein und servierte Champagner. Ein dritter Ober bot ihr Brot an. Auf der anderen Seite des Tisches spielte sich dasselbe Ritual ab. Nie würde sich Charlotte daran gewöhnen, dass sich sechs Menschen um ihres und Max' Wohl kümmerten.
Stumm wie ein Fisch, nur mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen, verfolgte sie die Choreographie. Wie immer suchte Max das Menü aus und wählte den passenden Wein aus.
Als sie allein waren, prostete Max ihr zu. Bis die Vorspeise serviert wurde, unterhielten sie sich. Er erzählte von erfolgreichen Verhandlungen mit den ausländischen Partnern. Danach erkundigte er sich nach Charlottes Tag. Die Stunde der Wahrheit war gekommen. Wohl oder übel weihte Charly ihren Verlobten in ihre Pläne ein.
»Du willst verreisen? Ganz allein?«, fragte Max zwischen zwei Schlucken Champagner. »Warum hast du mir nichts davon gesagt?«
»Es war eine spontane Entscheidung heute Nachmittag. Ich brauche dringend eine kurze Auszeit.« Sie lächelte süß. »Du willst doch eine gut erholte Braut an den Traualter führen.«
Maximilian musterte ihre Finger.
»Im Augenblick scheinst du wirklich ein Nervenbündel zu sein.« Er runzelte die Stirn. »Ich habe mich schon öfter gefragt, ob das meine Schuld ist.«
Wie ertappt ballte Charlotte die Hände zu Fäusten, dass die abgekauten Fingernägel nicht länger zu sehen waren.
Der Kellner brachte Jakobsmuscheln mit Safranschaum.
»Natürlich ist das deine Schuld«, erwiderte sie nach dem ersten Bissen und zwinkerte ihm zu. »Schließlich werde ich nicht jeden Tag die Frau des Juniorchefs.«
Max lachte über diese Antwort, und Charly amtete insgeheim auf.
»Tut mir leid.« Über den Tisch hinweg griff er nach ihrer Hand. »Manchmal vergesse ich, wie neu das alles noch immer für dich sein muss. Wie viele Eindrücke du verarbeiten musst. Schließlich kommst du aus einer ganz anderen Welt.«
»Und bin mitten im Paradies gelandet«, ergänzte Charly und schickte ihm diesen besonderen Augenaufschlag, der seine Wirkung noch nie verfehlt hatte.
***
Die Fahrt von München an den Chiemsee dauerte nicht lange. Bei schönstem Sonnenschein stellte Stefan Frank den Wagen auf dem Parkplatz neben dem Hotel ab.
»Oh, mein Gott, das ist ja noch viel schöner als auf den Fotos.« Ergriffen sah Alexandra hinüber zu dem altehrwürdigen Bauernhof, ein wahres Schmuckstück mit Fensterläden und Geranien vor den Holzbalkonen, liebevoll und behutsam restauriert.
An Stefans Arm stieg sie die Stufen hinauf, trat durch die geschnitzte, schwere Eingangstür. Ein warmer Duft nach Holz, Vanille und Sommersonne lag in der Luft. Das Personal hinter dem Tresen lächelte freundlich.
»Wie schön, dass Sie gut angekommen sind.« Die Rezeptionistin stellte sich vor. »Herzlich willkommen im schönen Chiemgau und unserem ›Yogaparadies‹.«
Alexa füllte die Anmeldeformulare aus. Ein Page brachte die beiden anschließend auf ihr Zimmer.
»Sieh nur, wir haben sogar ein Zimmer mit Seeblick«, rief sie begeistert.
Schmunzelnd stand Stefan daneben.
»Das ist ja eine schöne Überraschung.«
Sie knuffte ihn in die Seite.
»Ich hätte mir denken können, dass du deine Finger im Spiel hast.« Alexandra lachte. »Aber keine Sorge, ich habe auch eine Überraschung für dich.« Ihre Augen blitzten vor Vergnügen.
Stefan kannte diesen Blick.
»Muss ich mir Sorgen machen?« Er zog eine Augenbraue hoch.
»Keine Angst. Ich will nur dein Bestes. Aber jetzt sehen wir uns erst mal das Hotel an.« Alexandra nahm ihn an der Hand und zog ihn aus dem Zimmer.