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Lilli Mayer dient in Afghanistan. Bei der Militärpolizei. Dort trifft sie auf Steven Lankaster, einem arroganten, reichen Arzt, der mit seiner Meinung nicht sparsam ist und sie oft schonungslos mitteilt. Aus ihren vielen Streitigkeiten wird irgendwann Zuneigung. Doch dann muss Steven Heim, ein Notfall. Er verspricht, bald wieder zu kommen und Lilli zu sich zu holen. Doch die Monate vergehen und Steven kommt nicht zurück. Dabei braucht Lilli ihn, denn sie erwartet ein Kind von dem Mann. Dann kommt ein Brief: Steven Lankaster hat geheiratet, eine andere als Lilli.
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Seitenzahl: 115
Veröffentlichungsjahr: 2024
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Prolog
Zwei Jahre später
1 Kapitel
2 Kapitel
3 Kapitel
4 Kapitel
5 Kapitel
6 Kapitel
7 Kapitel
8 Kapitel
9 Kapitel
10 Kapitel
11 Kapitel
12 Kapitel
Epilog
Ausgerechnet jetzt mussten drei seiner Chirurgen in der Fortbildung sein. Wenn man das besaufe in Kabul so nennen durfte. Und einer der letzten Kollegen hatte sich gestern den Arm gebrochen. Jetzt stand Steven Lankaster fast allein am OP-Tisch. Und heute kamen eine Menge verletzter Soldaten rein. Die letzte Offensive war gründlich danebengegangen. Jetzt standen draußen ca. 12 Liegen mit jungen Soldaten. Jeder hoffte, der nächste zu sein. Doch Steven wusste, er konnte nicht ewig am Tisch stehen. Er konnte nicht alle Soldaten retten. Manchmal war das Leben einfach unfair. Frustriert ging er zum nächsten Patienten.
„Gehen sie zum nächsten Patienten, Sir. Das hier ist ein glatter Durchschuss. Das bekomme ich hin.“ Hörte Steven plötzlich eine Frauenstimme hinter sich sagen. Verwundert drehte er sich herum. Vor ihm stand Lilli Mayer. Leiterin der Militärpolizei hier im Lager. „Sind sie größenwahnsinnig geworden, Miss MP? Sie bilden sich ein operieren zu können? Das ist kein Onkel Doktor Spiel im Kinderzimmer!“ Schnauzte er die junge Frau an. Was dachte sie sich nur. Lilli grinste unter ihrer Maske. Wie Steven das Grinsen liebte, dachte er erschüttert. Warum musste er ausgerechnet jetzt daran denken. Das hier war alles andere als lustig. Heute würden Menschen sterben, weil Ärzte fehlten. „Ich habe ein abgeschlossenes Medizinstudium hinter mir, Sir! Und ein Jahr als Assistenzarzt gearbeitet. Ich weiß also, was ich hier tue. Ach, wenn ich eigentlich nie wieder an einem OP-Tisch stehen wollte!“ Schnauzte Lilli zurück. Dann nahm sie schweigend das Skalpell. „Ich muss geistig übernächtigt sein, dass ich darauf eingehe! Ich bin am Verzweifeln. Hoffentlich sind sie keine verkappte Massenmörderin, die hier ihrem Hobby frönt!“ sagte er sarkastisch. Erschüttert machte Steven Platz und widmete sich dem nächsten Patienten. Immer wieder ging sein Blick zu der jungen Frau. Lilli arbeitete schnell und präzise. Sie wusste wirklich, was sie tat. Das würde eine Menge Leben retten.
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„Sie sind gut. Und wenn ich das sage, können sie es glauben. Warum haben sie ihren Beruf aufgegeben und sich für die Militärpolizei gemeldet? Das ist so als würde ich mit meiner Begabung als Zoowärter arbeiten!“ Schnauzte Steven Lilli Mayer wütend an. Noch nie hatte er mit einem anderen Menschen so gut zusammen gearbeitet. Fast wortlos hatten sie sich gegenseitig geholfen. Steven hasste Gerede während einer OP. Jetzt sah Steven zu, wie sich die junge Frau erschöpft aus ihrem Kittel schälte. „Sie sind reich, Doktor Lankaster, verdammt reich. Sie würden daher meine Beweggründe nicht verstehen. Menschen wie sie regeln alles mit Geld.“ Sagte Lilli verachtend. Steven schluckte, wie er das Vorurteil hasste. Er war nicht sein Vater, dachte er müde. „Sie haben der Medizin den Mittelfinger gezeigt, ich verstehe, Lady. Trotzdem konnten sie heute Nacht das Leid der verwundeten Soldaten nicht ignorieren. Die Medizin lässt sie nicht los, Kleine MP. Das macht uns zu Freunden.“ Sagte Steven breit grinsend. „Ich habe zwei Mittelfinger. Einer ist für sie übrig.“ Sagte Lilli und hob ihre Hand.
Ich rückte mein MP -Abzeichen gerade und atmete tief durch. Dann sah ich den großen Mann neben mir streng an. Steven Lankaster hatte es tatsächlich geschafft und war ein Freund geworden. Er hatte meine harte Schale geknackt. „Und, Mayor? Was war es diesmal? Was verschafft mir diesmal eine schlafkose Nacht? Können sie sich für ihre Eskapaden nicht einmal eine Nacht aussuchen, wenn ich frei habe?“ Fragte ich verstimmt. Grimmig startete ich den Jeep und fuhr Richtung Basis. Der große Mann neben mir lachte leise. Das kannte ich bereits und ärgerte mich darüber schon nicht mehr. Früher hätte ich mich über das Lachen aufgeregt, doch das war vorbei. Dazu kannte ich den Mann mittlerweile zu gut. Ich ließ mich nicht mehr provozieren. Das merkte auch der Mayor.
„Sie sind ja ziemlich gelassen geworden, Captain. Sind sie endlich auch abgestumpft von dem elenden Krieg?“ Fragte Mayor Steven Lankaster mich jetzt leise, nachdenklich. „Schade, ihr Temperament war etwas, auf das ich mich immer gefreut habe.“ Sagte der Mann jetzt heiser. Er sah auf seine teure Armbanduhr und seufzte. „Wir haben noch eine Stunde bis zum Zapfenstreich. Lassen sie uns bei Matteo anhalten und etwas Essen. Es ist doch egal, ob ich meinen Anschiss etwas später oder früher bekomme. Und ich möchte wehen, dass der du auch noch nichts gegessen hast, Captain Lilli.“ Sagte er dann als ich verbissen schwieg. Ich schluckte. Wie oft hatte ich dem Mann verboten, mich zu duzen, doch einen Mayor Lankaster interessierte das nicht. Der Mann lebte nach eigenen Regeln, dachte ich. „Zum Frühstück hatte ich einen Sergeant, der Militäreigentum nicht zu schätzen wusste. Er hat fünf Uniformjacken „Verloren“. Ich habe den Verdacht, dass er sie bei der Bevölkerung eingetauscht hat. Und zum Mittag hatte ich eine Krankenschwester, die ihre Pflicht etwas ausweitete. Die Wäschekammer ist kein Rückzugsort für brünstige Paare.“ Erklärte ich wütend. Wieder lachte der Mayor, denn auch ihn hatte ich dort bereits erwischt. Seit seine Verlobte in den Staaten die Verlobung gelöst hatte, lebte der Mayor sehr „Frei“. Er war kein Kostverächter, dachte ich bitter. Egal ob Blond, Brünett oder Schwarzhaarig.
„Du bist eine Spielverderberin, Lilli. Hat man dir das schon mal gesagt? Keiner von uns ist freiwillig hier. Jeder macht seinen Dienst. Da ist doch etwas Entspannung nötig. Und wir haben in der Basis keine Privatzone. Irgendwo muss man sich doch treffen.“ Sagte Steven Lankaster schmunzelnd. Verbissen schwieg ich, denn diese Diskussion führten wir nicht zum ersten Mal. Ich, die Chefin der Militärpolizei, er der Leiter des Lazaretts. Oberarzt und Playboy, der nichts anbrennen ließ. „Du bist seit zwei Jahren hier gefangen, Lilli. Hast du nicht auch manchmal das Bedürfnis, nach menschlicher Nähe? So kalt kannst doch selbst du nicht sein, dass du ohne Sex auskommst.“ Sagte der Mann neben mir jetzt neugierig.
„Man kann nicht vermissen, was man nicht kennt.“ Sagte ich grinsend und hörte Steven überrascht husten. Mit dieser Antwort hatte der Mann nicht gerechnet, merkte ich still. Ich hielt den alten Jeep vor Matteos Kneipe. Wenn man die Hütte so nennen konnte. Vier Wände, ein Wellblechdach, fertig. Doch der Mann, dieser Matteo, konnte kochen. Keine Ahnung, wie der Mann an die Zutaten kam, ich würde es auch nicht rausfinden wollen. Denn dann hieß es, in der Basis zu essen. Magenschmerzen inklusive. „Jetzt brauch ich einen Schnaps. Nach diesem Geheimnis. Du hattest noch keinen…“ Steven verschluckte das letzte Wort. Er hatte bereits mehr als einmal Bekanntschaft mit meiner Faust gemacht. „Schnauze, Mayor, das fällt unter Arztgeheimnis, wir verstehen uns! Oder ich verschaffe dir einen Monat Ausgangsverbot. Dafür reicht deine Aktion heute aus. Die zerlegte Bar wird dich eine hübsche Summe kosten.“ Drohte ich verstimmt. Warum hatte ich dem Mann, der mich seit zwei Jahren ärgerte und provozierte, mein Geheimnis verraten? „Werde ich bezahlen, kein Ding. Aber auf deine Antwort brauche jetzt erst einmal einen Schnaps.“ Sagte der Mayor breit grinsend. „Und zu deiner Information. Es war erstmal das letzte Mal, dass ich dir Ärger bereitet habe, Capitain. Ich habe heute Nacht meinen Abschied gefeiert. Ich habe es geschafft. Morgen Mittag geht meine Maschine Heim. Ich bekam heute meine Papiere. Ich war ebenso überrascht, wie du es allen Anschein nach bist. Doch es soll zuhause ein Notfall vorliegen, sagte man mir.. ich bin gespannt, was es ist.“ Sagte er leise. Dann grinste er wieder. „Es wird dich ab sofort niemand mehr wegen deiner abgebrochenen Medizinkarriere aufziehen.“ Der Mann neben mir lächelte traurig. „Obwohl ich dich in meinem OP-Saal vermissen werde. Du hast mir in den zwei Jahren oft den Arsch gerettet. Und ich möchte immer noch erfahren, warum du hingeworfen hast.“ Sagte er nicht ganz nüchtern.
Geschockt starrte ich den Mayor an. Er fuhr Heim? Das war es gewesen? Nach über zwei Jahren des Streitens und Ärgerns, war so plötzlich Schluss? Ich würde Steven nie wiedersehen? Ihn wieder bei einer Operation über die Schulter schauen? Er, der beste Chirurg hier, würde einfach verschwinden? „Natalie, ich werde das Mädchen nie vergessen, Steven.“ Begann ich und duzte den Mann das erste Mal. „Sie war stolze vierzehn Jahre alt, ein Gesicht wie ein Engel. Sie war damals meine Patientin. Endlich wurde ein Spenderherz für sie gefunden, es war höchste Zeit. Sie kam dafür in unser Krankenhaus. Doch dann hieß plötzlich, es gäbe Probleme mit dem Herzen und die OP wurde abgesetzt.“ Ich wischte mir eine Träne von der Wange. „So etwas passiert.“ Warf Steven ein. Ich hob meine Hand, er sollte mich ausreden lassen. „Natalie starb in meinen Armen. Ein Kind, dass das Leben noch vor sich hatte. Klug. Voller Hoffnung. Doch sie musste sterben. Sterben, weil, wie ich etwas später rausfand, das Herz einem millionenschwerem sechzigjährigen Mann eingepflanzt wurde! Einem alten Mann, der zwei Millionen für das Krankenhaus gespendet hat!“ Ich unterdrückte einen Fluch. „Man fälschte die Unterlagen, damit niemand Verdacht schöpfen konnte. Ich wusste es aber, denn ich war im Labor dabei als man Natalies Werte verglich. Es hätte gepasst, Steven und doch musste sie sterben. Weil jemand anderes reicher war. Ich wurde entlassen, als ich das publik machen wollte.“ Sagte ich bitter. Wir beide schwiegen jetzt. Ich in Gedenken an Natalie, Steven, um das Gehörte zu verdauen. „as für eine Sauerei. Deswegen hat eine hervorragende Ärztin dem Beruf den Rücken gekehrt. Ich verstehe.“ Sagte er wütend.
Ich nickte langsam. „Es muss schön sein, wenn man reich ist. Dann kann man sich eine oder zwei kaputte Kneipen leisten, denke ich.“ Sagte ich, statt auf seine Worte einzugehen. Ich wollte das traurige Thema wechseln. Steven lachte leise. „Es waren fünf in den Jahren. Und jedes Mal hast du mich rausgeboxt, Lilli. Danke dafür.“ Er beugte sich zu mir und küsste sanft meine Wange. „Du solltest dein Medizinstudium wieder aufnehmen, wenn du hier rauskommst. Ich habe deine Akte gelesen. Du warst eine gute Studentin. Dir fehlen nur noch zwei Jahre. Und ein Jahr Assistenz. Du wärst eine gute Ärztin.“ Sagte er jetzt nachdenklich. Ich lächelte und stieg aus dem Wagen. „ Ich frage besser nicht, wie sie an meine Unterlagen gekommen sind. Aber der Zug ist abgefahren. Nicht jeder hat reiche Eltern, die das Studium finanzieren.“ Sagte ich gelassen. Es sollte keine Anklage sein. „Kommen sie Mayor, ein letztes Bier. Auf unsere Feindschaft. Das wird mir fehlen, denke ich.“ Sagte ich. Der Mann hatte keine Ahnung, wie sehr er mir fehlen würde, dachte ich still.
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Mayor Steven Lankaster sah auf den blonden Lockenkopf in seinem Bett und verbot sich, die junge Frau zu wecken. Sie beide hatten gewusst, dass es früher oder später so enden würde. Das sie beide im Bett landen würden. Die Spannung zwischen ihnen war heftig gewesen. Irgendwann hatte es explodieren müssen. Und das war ausgerechnet seine letzte Nacht in Afghanistan gewesen, dachte er still. Er kannte diese kleine, energische Frau jetzt über zwei Jahre. Damals hatte er sich köstlich amüsiert, als man sie ihm als Chefin des Militär Polizei vorgestellt hatte, kein Wunder bei ihrer Größe und jugendlichen Aussehen. Doch Lilli hatte ihm schnell eines Besseren belehrt. Sie hatte ihre Mannschaft in Griff. Sie konnte sich durchsetzen. Etwas, was einen guten Arzt ausmachte, dachte er wieder und dachte an die Berichte, die er gelesen hatte. Über Lilli. Schmunzelnd erinnerte er sich, wie sie ihn das erste Mal unter Arrest gesetzt hatte. Damals zu Anfang ihrer Bekanntschaft. Seine Verlobte hatte ihm geschrieben und die Verlobung aufgelöst. Die Frau war nicht bereit, auf ihn zu warten. Sie hatte nie verstanden, was Steven hier suchte, wenn zuhause ein Vermögen auf ihn wartete. In seinem Stolz verletzt, hatte er sich volllaufen lassen und mit dem Erstbesten Streit begonnen.
Er hatte doch einen guten Grund, hier zu sein. Er wollte Leben retten, dachte Steven schwer, etwas wiedergeben von seinem bevorzugten Leben. Deshalb hatte er verpflichtet. Das hatte Rita nie verstanden. Außerdem hatte er in den Jahren hier eine Menge gelernt, dachte er weiter. Dinge, die er zuhause nie erlebt hätte. Aus dem verwöhnten Playboy war hier ein Mann geworden. Das hatte er vor allem Lilli zu verdanken, dachte er. Er liebte sie, keine Frage. Sein Blick ging wieder zum Bett, zu Lilli. Die Frau würde er vermissen. Aber so war es im Krieg. Die einen gingen, die anderen blieben. Vielleicht hätte er sich früher trauen sollen, dann hätten sie mehr Zeit zusammen gehabt. Es hätte mehr daraus werden können, doch die Chance hatte er vertan.
Ein Männerkopf sah jetzt zur Tür rein. Barry Webster. Stevens bester Freund hier. Betreten, verlegen, sah er zu Lillis Bett. „Hier bist du, Steven. Dein Hubschrauber wartet. Ab nach Kabul und nachhause. Deine Koffer sind schon verstaut. Hast dich also gebührend vom Captain verabschiedet. Ihr beiden wart ja ein merkwürdiges Gespann. Eure Streitereien hat Leben in die Basis gebracht. Na, damit ist ja jetzt Schluss. Komm, der Pilot wartet.“ Flüsterte Barry heiser. Steven ignorierte die Wut in Barrys Worten. Er wusste, der Mann liebte Lilli ebenso wie er es tat. „Ich bin in fünf Minuten da. Beruhige den Piloten.“ Bat Steven und suchte Papier und einen Schreiber.
„Liebste Lilli“
Es ist schäbig, mich einfach so weg zu stehlen. Und das nach dieser schönen Nacht. Doch ich hasse Abschiede und du auch, schätze ich. Und so wird es wenigstens nicht peinlich für uns. Zwei Feinde, die im Bett gelandet sind. Du AB Positiv-Optimistisch. Ich B Negativ verdorben. Ich kenne dich gut. In den letzten zwei Jahren, hatte ich genug Zeit dafür. Ich werde nie vergessen, wie oft du mir den Hals gerettet hast. Mich gedeckt hast, beim Oberst. Oder, wie du im Kittel in meinem OP
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