Ein Koch zum Verlieben - Isabella Lovegood - E-Book

Ein Koch zum Verlieben E-Book

Isabella Lovegood

5,0

Beschreibung

Christa und Niklas sind verliebt wie am ersten Tag und meistern alles im Team: Die Leitung des Hotels und den Familienalltag mit der fünfjährigen Annika und mit Viola, die bald zu studieren beginnen wird. Mit ihrem Freund Lukas erlebt Viola eine herbe Enttäuschung und beschließt, dass in ihrem Leben derzeit ohnehin kein Platz für eine neue Beziehung ist. Doch was ist mit Max, dem Chefkoch des Hotels? Bald muss sie sich entscheiden. Ein Besucher aus der Vergangenheit bringt Christa und Viola ordentlich durcheinander. Meint er es ehrlich oder wird er sie erneut verletzen? Band 2 Der Reihe "Zimmer frei für die Liebe" Die Reihe "Zimmer frei für die Liebe": - Heiße Küsse für das Christkind - Ein Koch zum Verlieben - Die Liebe kommt in Gummistiefeln - Liebe ist kein Computerspiel - Zuckerbäcker küssen besser - Regenbogenküsse - Kreuzfahrt zurück ins Leben - Starthilfe fürs Herz - Herzenskinder Von der Autorin sind außerdem folgende sinnliche Liebesromane erschienen: Die Reihe "Club Red Vulcano" - Zweite Chance für Lust und Liebe - Wer mit dem Feuer spielt Die Reihe "Nachhilfe für die Liebe" - Die Sexpertin - Patchwork mit Herz - Dich zu sehen Die Reihe "Mallorca-Erotic-Romance" - Ich, du und sie - Wir drei für immer - Zitronenblütenküsse und Lebkuchensterne - Weil die Liebe siegt - Wahre Liebe rostet nicht - Das Meer, du und ich - Ein Boot, ein Kuss und du - Du, ich und Weihnachtszauber - Sommertanz & Einhornküsse "Keine Cupcakes für Bad Boys" zwei Romane in einem Buch - (K)ein Bad Boy für Carolin von Isabella Lovegood - Ein Cupcake zur Mittsommernacht von Tamara Leonhard "Traumprinz nicht gesucht und doch gefunden" (Fortsetzung) erscheint am 28. April 2021 Die "Rosen-Reihe": - Sommerflirt mit Folgen - Liebe zu dritt - Rosen-Himmel - Geteilte Liebe - Drei plus zwei und jede Menge Liebe - Auf Liebe gebaut - Herbstgenüsse - Aller guten Dinge sind 5 - Weihnachten am Heckenrosenweg "Hot Holiday Lovers" - erotischer Liebesroman "Neujahrsliebe" - Sinnlich-erotische Kurzgeschichte "Venus trifft Venus" - Sinnlich-erotische Kurzgeschichte Unter dem Pseudonym C.P. Garrett "A Groupie's Dream" - erotische Kurzgeschichte "Nina" - erotischer Roman "Mein 10. Hochzeitstag" - erotische Kurzgeschichte "Der Zucker und das Salz des Lebens" + "Honig und Chili" 2-teiliger, erotischer Roman Unter dem Pseudonym Ingrid Fuchs - Die Hexe Veronika: Roman für Kinder ab ca. 5 Jahren und dazu passendes Malbuch

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Ein Koch

zum Verlieben

Eine sinnliche Liebesgeschichte

von

Isabella Lovegood

Band 2 der Reihe

ZIMMER FREI für die Liebe

Alle Personen in diesem Roman sind frei erfunden. Ähnlichkeiten sind zufällig und ungewollt.

Den wunderschönen Kurort Bad Gastein im Österreichischen Nationalpark Hohe Tauern gibt es tatsächlich. Die Schauplätze der Handlung sind jedoch nur an die realen Örtlichkeiten angelehnt.

Copyright © 2017 Isabella Lovegood

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin

ISBN 978-3-903066-21-2

[email protected]

Covergestaltung: Isabella Lovegood Cover-Fotos: S.H.exclusiv u. Magdal3na - Fotolia

Kapitel 1

„Ist euch klar, dass es auf den Tag genau ein halbes Jahr her ist?“ Viola blickte fragend in die kleine Runde.

Christa nickte. „Ja, das ist mir heute Morgen schon eingefallen. Dieses Datum werde ich wohl mein ganzes Leben lang nicht mehr vergessen.“

Der siebente Dezember des vergangenen Jahres war ein in mehrfacher Hinsicht turbulenter und denkwürdiger Tag gewesen. Am Vormittag hatte Christa ein Vorstellungsgespräch im ‚Zwergenhotel‘ gehabt, das ihr prompt eine Jobzusage eingebracht hatte. Zur gleichen Zeit war das kleine Holzhaus, das sie mit ihrer Tochter bewohnte, bis auf die Grundmauern abgebrannt. Viola hatte sich in letzter Minute retten können, doch all ihr Hab und Gut war in Flammen aufgegangen. Niklas, ihr zukünftiger Chef, hatte ihnen spontan eine Unterkunft angeboten - und sie hatten sich beinahe sofort ineinander verliebt.

„Die ersten Monate danach waren eine harte Zeit. Ich bin unglaublich stolz auf dich, dass du trotz allem die Matura mit Auszeichnung bestanden hast!“ Christa strahlte ihre Tochter liebevoll an. Wie aufs Stichwort brachte die junge Asiatin das Tablett mit den Getränken.

„Dreimal Prosecco und ein Apfelsaft mit Mineralwasser.“ Sie verteilte die Gläser und entfernte sich wieder.

„Auf dich Viola! Herzlichen Glückwunsch noch einmal!“ Niklas hob seine Sektflöte und hielt sie ihr zum Anstoßen hin. Annika umfasste ihr Saftglas mit beiden Händen. Es war entzückend anzusehen, wie sehr sich die Kleine darauf konzentrierte, nicht zu heftig gegen die feinen Gläser der anderen zu stoßen.

„Können wir jetzt essen? Ich bin schon hungrig und soooo neugierig!“ Annika reckte den Hals, um besser sehen zu können, was auf dem kleinen Förderband an ihnen vorüberkam.

„Was möchtest du denn? Vielleicht gebratene Nudeln? Oder diese kleinen Frühlingsrollen?“

„Sind das richtige Muscheln? Darf ich so eine probieren? Die sehen so toll aus!“

Niklas runzelte die Stirn, aber er stellte ohne weitere Diskussion den kleinen gelben Teller mit der großen gebratenen Muschel vor sie hin. „Soll ich sie für dich durchschneiden?“

„Ja bitte.“ Interessiert sah Annika zu, wie er sie aus der Schale pickte, in der Mitte durchschnitt und wieder in die Muschelschale zurücklegte. Gespannt beobachteten die Erwachsenen, wie sie sich ein Stück in den Mund steckte und prüfend kaute. „Da ist Knoblauch dran, und frischer Ingwer. Mmmhh!“ Schon wanderte der zweite Teil in ihren Mund.

„Ich stelle fest, in letzter Zeit ist die kleine Maus neuen Lebensmitteln gegenüber sehr aufgeschlossen“, meinte Niklas überrascht zu Christa.

„Mama sagt ja auch immer, ich muss zumindest probieren, bevor ich weiß, ob es mir schmeckt oder nicht“, kam das Mädchen ihrer Antwort zuvor. „Und meistens ist es richtig lecker.“ Sie lächelte sie schelmisch an, bevor sie sich wieder den Speisen zuwandte. „Was sind das denn für Dinger?“

Rasch griff Viola danach und stellte sie vor Annika hin. „Das sind Maki, genauer gesagt heißen sie ‚California rolls‘. Da sind Avocado, Lachs und Gurke drin, und Reis natürlich, und außen gerösteter Sesam. Total lecker!“ Niklas und Christa warfen sich einen amüsierten Blick zu. Nacheinander holten sie immer mehr leckere Häppchen von den beiden Förderbändern. Auf einem befanden sich warme, auf dem darunter die gekühlten Speisen.

„Du hast recht, die gebratenen Muscheln schmecken sehr gut.“ Christa schob das Tellerchen mit ihrer leeren Muschelschale zu den anderen an den Rand des Tisches. Überraschend schnell bildete sich dort bereits ein kleiner, bunter Stapel.

„Also das war wirklich eine gute Idee, Niklas“, stellte Viola anerkennend fest und schnappte sich ein Lachs-Sushi. „Ich liebe dieses Zeug! Zu Running Sushi werde ich in Salzburg wohl öfters kommen, aber das dauert ja noch.“

„Du scheinst es gar nicht mehr erwarten zu können“, stellte Christa fest und bemühte sich, keinen wehmütigen Klang in ihrer Stimme zuzulassen. Ihre Tochter spürte es trotzdem und legte ihr die Hand auf den Arm.

„Ich weiß, Mama, für dich wird das schwieriger als für mich. Jetzt, wo ich die Schule hinter mir habe, kommt einfach der nächste Abschnitt. Das Studium wird sicher toll! Ich lerne neue Leute kennen und das Leben in der Stadt ist auch ganz anders.“

„Das verstehe ich ja alles und ich freue mich für dich! Trotzdem muss ich mich erst an den Gedanken gewöhnen, dich nur noch ein oder zweimal im Monat zu sehen, wenn überhaupt!“

„Bestimmt öfter! Salzburg ist ja nicht aus der Welt. Aber ehrlich gesagt bin ich sehr erleichtert, dass du jetzt Niklas und Annika hast, um die du dich kümmern kannst.“

„Und die sich um dich kümmern.“ Niklas beugte sich über den Tisch und gab Christa einen zärtlichen, kleinen Kuss.

„Genau. Ich werde schon aufpassen, dass deine Mama nicht traurig ist, wenn du weg bist, Viola!“ Annika lächelte zu Christa auf.

„Ihr seid ja wirklich süß ihr drei! Das Leben besteht nun einmal aus Veränderungen und ich bin die Letzte, die sich darüber beschweren darf, so wie sich alles entwickelt hat. Das Loslassen gehört von Anfang an zum Muttersein dazu.“

„Mich musst du noch gaaaaanz lange nicht loslassen. Ich mag das total gerne, wenn du mich festhältst und knuddelst!“ Wie so oft brachte der kleine, dunkelgelockte Sonnenschein alle zum Schmunzeln.

„Darüber bin ich auch sehr froh.“ Christa beugte sich zu ihr und drückte ihr ein Küsschen auf die Wange.

Niklas meldete sich wieder zu Wort. „Violas bestandene Matura ist nur ein Grund für dieses besondere Abendessen zu viert. Wir wollen euch etwas verkünden.“

„Bekommst du noch ein Baby, Mama?“, vermutete Viola grinsend.

„Nein, um Himmels willen, bloß nicht!“ Christa wehrte entsetzt ab.

„Och, schade. Ich hätte aber gerne noch ein Geschwisterchen!“ Annika verzog enttäuscht das Gesicht.

„Im Hotel sind so viele Kinder, mit denen du spielen kannst“, erinnerte Niklas sie. Annika wirkte nicht ganz überzeugt, war aber zu neugierig, um weiter zu argumentieren.

„Wir werden heiraten“, verkündete er nun strahlend. Sie hatten einander bereits vor drei Monaten die Ehe versprochen, waren aber übereingekommen, noch ein wenig zu warten, bevor sie es offiziell machten. Christa sah die Mädchen abwartend an.

„Was haltet ihr davon?“

„Na, was denkst du denn? Ich freue mich für euch!“ Viola griff mit beiden Händen über den Tisch und legte sie auf Niks und Christas. „Dass ihr zwei zusammengehört, wissen wir doch schon seit einem halben Jahr!“ Sie grinste. „Nicht wahr, Annika? Du warst ja die Erste, die gewollt hat, dass meine auch deine Mama wird!“

Annika nickte eifrig und stolz. „Ja, genau! Ich finde das ganz supertoll! Wenn du Papa heiratest, dann bist du endlich meine richtige Mami!“ Sie hüpfte von ihrem Stuhl und schlang erst Christa, dann ihrem Papa die Arme um den Nacken. Als sie wieder auf ihrem Platz saß, ergänzte Niklas:

„Wir wünschen uns, dass du unsere Trauzeugin wirst, Viola! Zusammen mit meinem Schwager.“

Zarte Röte überzog das Gesicht der jungen Blondine. „Das mache ich sehr gerne! Na, das ist ja cool! Da wird Saskia Augen machen. Wann soll es denn soweit sein? Habt ihr schon einen Termin?“

Christa lächelte über den Eifer ihrer großen Tochter. „Nachdem das Hotel im November geschlossen sein wird, dachten wir an Ende Oktober.“

„Oh, das ist ja noch lange! Aber dann haben wir wenigstens genug Zeit für die Vorbereitungen!“

„Kann ich nicht auch Brautzeugin sein?“, fragte Annika hoffnungsvoll. Niklas schüttelte den Kopf.

„Trauzeugin heißt das und nein, das geht leider nicht. Dafür bist du noch zu klein.“

Annika verzog beleidigt das Gesicht. „Ich bin schon fast fünf!“

„Wir haben eine andere wichtige Aufgabe für dich. Und dafür ist dein Alter ganz genau richtig!“ Christa machte eine dramatische Pause. „Du wirst mein Blumenmädchen. Wenn ich in die Kirche hineingehe, streust du vor mir Blumen auf den Boden. Wer sonst könnte das tun, als ein hübsches, kleines Mädchen in einem tollen Kleid?“

„Darf ich es selbst aussuchen?“

„Das machen wir gemeinsam, du, Viola und ich. Schließlich müssen wir ja zusammenpassen! Abgemacht?“ Christa streckte der Kleinen die Hand hin, so wie sie es oft bei Niklas beobachtet hatte. Feierlich legte Annika ihre Hand hinein und schüttelte sie nachdrücklich.

„Was wirst du denn anziehen?“

„Ich dachte an eine Trachtenhochzeit. Mit der traditionellen Festtagstracht kann man nichts falsch machen und die kann ich dann bei anderen Gelegenheiten auch tragen.“

Viola schüttelte energisch den Kopf. „Nicht in der dunklen Gasteiner Tracht. Sie ist wunderschön, aber was du brauchst, ist ein richtiges Brautdirndl! Du wirst strahlen und dein Kleid soll das auch!“

Niklas grinste. „Genau diese Reaktion hab ich vorausgesehen. Danke, Viola! Dann weiß ich meine Braut ja in besten Händen. Ich liebe deinen Sinn fürs Praktische, meine liebe Christa, aber hier übertreibst du.“

Im Grunde ihres Herzens ließ sie sich gerne überzeugen. Als junges Mädchen hatte sie natürlich davon geträumt, in einem weißen Brautkleid zu heiraten. Die Realität hatte sie eingeholt. Mit einem ledigen Kind ohne Vater war es in dem kleinen Ort nicht immer leicht gewesen. Jetzt, mit beinahe siebenunddreißig und einer erwachsenen Tochter, in Weiß zu heiraten, wäre ihr nicht richtig erschienen. Aber ein helles, festliches Dirndlkleid und Niklas im Trachtenanzug neben sich, das war eine Vorstellung, die ihr freudiges Herzklopfen verursachte. Violas Kichern holte sie aus ihrer Vision. Gemeinsam spannen sie beim Essen Ideen für das geplante Fest.

***

Niklas kam von seinem allabendlichen Rundgang durch das Hotel nach oben in ihre Privatwohnung. Christa stand in der Küche und wischte die Spüle trocken. Er umarmte sie von hinten und schmiegte sich an sie. Seine Lippen in ihrem Nacken verursachten ihr einen wohligen Schauer.

„Schläft sie endlich?“

„Ja, sie war ziemlich aufgedreht.“

„Hoffentlich hat sie nicht zu viel gegessen? Ich habe heute wirklich gestaunt, was sie alles probiert hat. Ist es normal für ein Kind in diesem Alter, dass es Muscheln und Sushi isst?“

„Du meinst, außerhalb von Japan?“ Christa lachte ihn über ihre Schulter hinweg an. „Für Geschmäcker bei Kindern gibt es keine allgemeinen Regeln. Aber man fand heraus, dass je mehr Geschmacksrichtungen und Lebensmittel kleine Kinder zu kosten bekommen, umso reichhaltiger auch später ihre Speisenauswahl ist. Es kann also nicht verkehrt sein, ihr die Vielfalt anzubieten.“ Sie drehte sich in seiner Umarmung und legte ihm die Arme um den Nacken. „Was mich eher beeindruckt ist, dass Annika so viele Gewürze herausschmeckt und benennen kann. Sie scheint einen feinen Geschmackssinn zu haben. Und sie hält sich bevorzugt bei Max in der Küche auf.“

„Ja, das ist mir auch aufgefallen. Ich habe gestern mit ihm gesprochen. Eigentlich hat eine Vierjährige ...“

„Sie ist fast schon fünf“, ahmte sie Annikas Tonfall nach.

„... eine fast Fünfjährige“, setzte Niklas fort, „in einer Hotelküche nichts verloren. Ich habe ihm das Versprechen abgenommen, sie nicht mit gefährlichen Gegenständen hantieren zu lassen und sie rauszuschicken, wenn es ihm zu viel wird.“

„Max hat mir erzählt, dass er zwei kleine Geschwister in dem Alter hat. Er kann gut mit Kindern umgehen. Die Frau, die ihn mal kriegt, kann froh sein.“

„Das mag sein. Als Koch ist er jedenfalls ein Glücksgriff.“

„Ich würde sagen, er nützt die Chance, die du ihm gegeben hast, mit fünfundzwanzig bereits Chef de Cuisine zu sein. Da hast du gute Menschenkenntnis bewiesen. Wie bei fast allen Personalentscheidungen.“

„Die Beste war auf jeden Fall, dir die Kinderbetreuung zu übertragen.“ Niklas lächelte und schaute ihr tief in die Augen, bevor er seine Lippen auf ihre senkte.

Er liebte es, Christas Mund zu erforschen. Sanft strich er mit der Zungenspitze über den Rand ihrer Lippen. Er teilte sie und traf auf ihre Zunge, die ihm eifrig entgegenkam. Sie seufzte leise und dieses kleine, intime Geräusch weckte seine Lust. Niklas legte die Arme fester um sie, drängte sich gegen ihr Becken und ließ sie seine beginnende Erektion spüren. „Lass uns ins Bett gehen.“ Er nahm ihre Hand und zog sie mit sich.

„Dusche?“

„Später. Danach. Ich bin sicher, du wirst mich zum Schwitzen bringen.“

„Wie kommst du darauf?“ Christa lachte zu ihm auf und versuchte vergeblich, unschuldig auszusehen. Niklas drückte leise die Tür hinter ihnen zu. Während er sie küsste, öffnete er den Verschluss ihres Rockes. Raschelnd rutschte er an ihren Hüften zu Boden.

„Weil ich bemerkt habe, dass du heute die neuen Strümpfe trägst.“ Seine Hände glitten über das feine, seidige Gewebe und die Spitzenabschlüsse, erreichten die zarte Haut ihrer Oberschenkel und umfassten ihre nackten Pobacken. „Und den String, den wir neulich gekauft haben. Wie fühlt sich das an?“

„Verrucht.“ Christa lächelte. „Wenn mir vor einem Jahr  jemand gesagt hätte, dass ich mal so etwas anhaben würde ... Ich weiß, für andere Frauen ist das wahrscheinlich ganz normal, aber nicht für mich.“

„Ich freue mich, dass du sie meinetwegen trägst, und finde es richtig heiß.“ Verlangend glitten seine Hände über ihre Haut und hinterließen ein angenehmes Prickeln. „Du bist so wunderschön ... einfach perfekt.“ Mit flinken Fingern schlüpfte er unter ihr Shirt und öffnete den BH. Warm und mit sanftem Druck umfasste er ihre Brüste. Christa stöhnte an seinem Mund, als die Daumen die Spitzen streiften. Die Empfindungen waren so intensiv, dass sie wie kleine Blitze zwischen ihre Beine fuhren. Sie rieb ihren Unterleib an seiner Härte und drängte sich näher an ihn. Die Gürtelschnalle drückte unangenehm. Rasch streifte sie ihm die Hose ab. Sein knackiger Po faszinierte sie noch immer. Sie legte beide Hände darüber, fest und besitzergreifend.

„Meins“, flüsterte sie an seinen Lippen. Sie spürte, wie er sie zu einem Lächeln verzog.

„Ja, alles deins“, bestätigte er. Er schob das Shirt hoch und saugte an ihrem Nippel. Christa bog sich ihm entgegen. Ein starkes Glücksgefühl durchflutete sie gemeinsam mit heißer Erregung. Es fühlte sich so gut an, von Niklas begehrt zu werden! Zu lange hatte sie nicht einmal geahnt, welche Lust ein Mann einer Frau bescheren konnte.

Ihre Hände strichen über seinen Körper. Sie genoss es, ihn zu berühren, die Wärme und Straffheit zu spüren, die Muskeln, die sich unter der Haut bewegten, die unterschiedliche Beschaffenheit der Oberfläche. Die Schenkel wirkten durch die leichte Behaarung rau, der Rücken war glatt, an seinem Brustkorb fühlte sie bereits wieder sprießende Härchen. Christas Streicheln erreichte die beachtliche Beule in den eng anliegenden Shorts. Sie legte ihre Hand darüber und drückte sie ein wenig. Ein Schauer der Vorfreude überrieselte sie, während Niklas aufstöhnte und in ihren Nippel kniff. Ihre Knie fingen an zu zittern. Auf dem kurzen Weg zum Bett streiften sie die letzten Kleidungsstücke ab. Alles, bis auf die feinen Siedenstrümpfe.

Haut an Haut schmiegten sie sich aneinander. Ihr Kuss war nicht mehr zärtlich. Er war hungrig und fordernd. Niklas wusste, ohne sie zu berühren, dass sie nass und bereit für ihn war. Er drängte ein Knie zwischen ihre Beine. Bereitwillig öffnete sie die Schenkel für ihn und streckte die Arme nach ihm aus. Er glitt über sie. Ihre Körper waren wie füreinander geschaffen. Mit einem langsamen, kraftvollen Stoß drang er in sie ein. Christa stöhnte laut auf und kippte ihr Becken, um ihn noch tiefer aufzunehmen. Mit rhythmischen Bewegungen kam sie ihm entgegen. Sie klammerte sich mit Armen und Beinen an ihm fest und drückte ihn noch weiter in ihre Mitte. Ihr Atem wurde unregelmäßig.

Niklas fiel es zunehmend schwerer, sich zurückzuhalten. Die Heftigkeit und Leidenschaft, mit der sie sich ihrer Lust hingab, erregte ihn. Ihre Augen waren geschlossen. Sie konzentrierte sich vollkommen auf ihre Empfindungen, kostete sie aus, nahm nichts anderes mehr wahr. Er war beinahe am Ende seiner Beherrschung, als sich ihr Orgasmus ankündigte. Ein paar Sekunden gelang es ihm noch, sich zu bremsen. Die heftigen Kontraktionen, die seinen Schwanz umfassten, gaben ihm den Rest. Er verlor die Kontrolle, stieß hart und tief und stöhnte rau, als er sich explosionsartig in ihr verströmte. Niklas hatte Mühe, die Kraft aufzubringen, sich abzustützen. Er lehnte die schweißnasse Stirn an ihre. Sanft streichelte Christa seinen Nacken.

„Ich liebe dich“, flüsterte sie. Er bewegte den Kopf so weit, dass er sie küssen konnte. Ihre Lippen waren weich und entspannt. Er sah ihr in die Augen. Sie sah erschöpft und sehr zufrieden aus.

„Ich liebe dich auch! Ich will keinen Tag mehr ohne dich sein. Und keine Nacht!“

Kapitel 2

„Viola hat aus Frankreich geschrieben!“ Christa sah vom PC auf. „Es geht ihnen gut und sie hat viel Spaß mit Lukas. Gestern und heute haben sie drei der Loire-Schlösser angesehen. Morgen besuchen sie unsere Verwandten in der Nähe von Orléans.“ Niklas entging der sehnsuchtsvolle Klang in ihrer Stimme nicht.

„Warst du selbst schon mal dort?“

„Als kleines Mädchen mit meinen Eltern. Damals lebten meine Großeltern noch. Ich habe den Aufenthalt in keiner besonders angenehmen Erinnerung.“

„Warum?“ Niklas trat neben sie und legte ihr die Hand in den Nacken. Christa schmiegte sich ganz automatisch in die zärtliche Berührung. Sie drehte den Kopf ein wenig zurück, um ihn ansehen zu können.

„Weil ich die Spannungen zwischen meiner Mutter und ihren Eltern gespürt habe, vermute ich. Sie haben ihr niemals verziehen, dass sie so weit weggezogen ist.“

Unbemerkt war Annika aus dem Nebenzimmer gekommen. „Dann haben sie aber nicht gut losgelassen“, stellte sie fest. Niklas und Christa sahen sich erstaunt an. Die Unterhaltung über dieses Thema hatte vor mehr als einer Woche stattgefunden.

„Ja, da hast du recht, Prinzessin. Möchtest du dir die Fotos ansehen, die Viola geschickt hast?“ Niklas zog einen zweiten Stuhl heran und nahm sein Töchterchen auf den Schoß. Ihr sauberer, süßlicher Kleinmädchen-Duft stieg ihm in die Nase. Das Erdbeer-Shampoo war derzeit der Renner. Vertrauensvoll lehnte sie sich an ihn. Die Liebe zu seinem Kind wallte heiß und hell ihn ihm auf. Sanft drückte er einen Kuss auf den dunklen Scheitel zwischen den beiden Zöpfchen.

Carlo, der rote Kater, sprang mit einem geschmeidigen Satz auf den Schreibtisch und betrachtete die Fotos, die Christa mit einem Klick vergrößerte.

„Lukas ist ganz nett“, stellte Annika fest. „Wird Viola ihn heiraten?“ Seit sie über die Hochzeit gesprochen hatten, war das Annikas Thema Nummer eins.

„Keine Ahnung. Auf jeden Fall hat das Zeit. Sie ist ja noch so jung!“ Im selben Moment kam Christa zu Bewusstsein, dass sie in Violas Alter bereits ein fast zweijähriges Kind gehabt hatte. ‚Wie schnell doch die Zeit vergeht! Allerdings ist Viola ganz anders als ich damals. Sie ist nicht so naiv und steht mit beiden Beinen fest auf dem Boden der Realität.‘

Lukas war Violas erster fester Freund. Er hatte ihr Nachhilfe in Mathematik gegeben. Dass sie die Matura mit Auszeichnung bestanden hatte, war in diesem Gegenstand, der ihrer Tochter genauso wenig lag wie ihr selbst, zu einem guten Teil sein Verdienst. Er studierte für das Lehramt und schien für diesen Beruf tatsächlich bestens geeignet zu sein. Das nächste Foto war eine Nahaufnahme der beiden. Das lachende Gesicht und die strahlenden Augen ihrer Tochter erfüllten Christa mit Freude und Sorge zugleich. Als sie sich dessen bewusst wurde, wischte sie die Zweifel energisch aus ihren Gedanken. ‚Sie ist alt genug, auf sich selbst aufzupassen, und muss ihre eigenen Erfahrungen machen‘, ermahnte sie sich. Carlo hob die Pfote und tappte in das lachende Gesicht auf dem Bildschirm.

„Dir fehlt dein Frauchen, stimmt‘s?“ Mitleidig streichelte sie ihm über das seidige Fell. „So lange war sie noch nie von dir weg.“ Der Kater schmiegte sein Köpfchen fest in ihre Hand. Schnurrend genoss er die sanft kraulenden Finger hinter seinem Ohr. Als auch Annika ihre Hand ausstreckte, um ihn zu streicheln, legte er sich lang ausgestreckt zwischen Monitor und Tastatur. Niklas schmunzelte und übernahm es, zum nächsten Foto weiterzuklicken.

„Oh, toll! Ist das so ein Loa-Schloss?“ Annika reckte begeistert den Hals.

„Ja, aber es heißt Loire. Das ist ein Fluss in Frankreich und an seinem Ufer stehen sehr viele wunderschöne Schlösser.“ Niklas klickte sich rasch ins Internet und rief eine Landkarte von Europa auf. „Schau her, das ist Österreich. Und das hier ist Frankreich.“ Er vergrößerte die Ansicht. „Und hier, dieser blaue Strich, ist die Loire.“

„Und was ist das da?“ Annika zeigte auf ein Land zwischen Österreich und Frankreich.

„Das ist die Schweiz.“

„Und das Große darüber?“

„Deutschland.“

„Ah, da wohnt Violas Papa. Das hat sie mir erzählt. Das ist ja viel näher als Frankreich.“

„Ja, stimmt.“ Christa hoffte, dass die Kleine nicht weiter auf dem Thema herumritt. Es war für sie erledigt. Jedenfalls wünschte sie sich das.

„Viola und ich haben einen Dill: Sie teilt dich mit mir, dafür teile ich meinen Papa mit ihr. Das hat ihr gefallen!“ Annika lächelte zu Christa auf.

„Das ist lieb von dir, aber Viola ist schon erwachsen. Sie braucht keinen Papa mehr.“

Das kleine Mädchen schüttelte so energisch den Kopf, dass die Zöpfchen flogen. „Das stimmt nicht. Ich brauche meinen Papa sicher immer-immer! Und du hast Opa Heinrich doch auch lieb und er dich!“

Christa gab sich von dieser Kinderlogik geschlagen. „Ja, du hast recht, Annika. Papas sind wichtig. Aber wenn sie nicht wollen, kann man sie nicht zum Liebhaben zwingen.“

Die Kleine verzog bedauernd das Gesicht. „Ja das stimmt! Mamas leider auch nicht.“

Rasch, bevor Trübsal aufkam, wechselte Niklas das Thema. Außerdem konnte er sich das Grinsen kaum verbeißen. „Sag mir nochmal, was habt ihr, Viola und du?“

„Einen Dill.“

„Das heißt deal und ist Englisch. Es bedeutet einen Handel, eine Abmachung. Du hast es also ganz richtig angewandt, nur die Aussprache passt noch nicht.“ Sofort wiederholte Annika das Wort mit der korrekten Betonung und lächelte stolz, als Niklas sie lobte.

Christa beobachtete die beiden lächelnd. Die Art, wie er sein Kind behandelte, hatte sie vom ersten Moment an angezogen. Er war der geborene Vater. Das schon bekannte, leise Schuldgefühl kroch in ihr hoch. Eilig griff sie hinüber und klickte zum nächsten Foto, das eine weitere beeindruckende Schlossfassade zeigte.

„Die sehen alle aus wie aus einem Märchen. Haben da wirklich Prinzessinnen und Prinzen drin gewohnt?“

„Ja, und Könige und andere Adelige“, bestätigte Niklas.

„Toll!“ Annika war begeistert. „Sehen wir uns die auch einmal an?“

„Das ist leider für einen kleinen Ausflug zwischendurch viel zu weit, aber wir haben in Österreich auch schöne Burgen und Schlösser. Davon einige zu besuchen, bekommen wir bestimmt hin.“

Es war Annika anzusehen, dass sie Märchenschlösser an der Loire verlockender fand, trotzdem nickte sie zustimmend. Über ihren Kopf hinweg versprachen sich Christa und Niklas stumm, dass sie trotz der vielfältigen Aufgaben im Hotel Zeit dafür finden würden.

Bereits wenige Tage später gelang es ihnen, sich ein paar Stunden freizuschaufeln. Christa hatte keinen Dienst in der Betreuung und Niklas wurde durch Irene, eine Teilzeit-Mitarbeiterin, an der Rezeption abgelöst. Bevor sie ins Auto stiegen, kontrollierte er allerdings, ob sein Handy empfangsbereit war.

Nach einer guten halben Stunde Fahrtzeit entdeckte Annika, die gespannt aus dem Fenster sah, etwas Interessantes. „Da vorne! Schaut mal! Ist das die Burg, zu der wir fahren?“

„Ja, das ist die Burg Hohenwerfen“, bestätigte Christa. Niklas staunte.

„Wow die ist aber wirklich hoch oben! Ich habe zwar Fotos davon gesehen, doch wenn man sie so real vor sich hat, ist sie noch viel beeindruckender!“

„Die Burg steht auf einem 155 Meter hohen Felskegel über dem Salzachtal. Ich hoffe, ihr seid gut zu Fuß!“ Sie verschwieg bewusst, dass es auch einen Aufzug gab. Es war ein wundervoller Sommertag und ein wenig Bewegung an der frischen Luft würde ihnen allen gut tun. Sie war ziemlich sicher, dass Niklas das Hinweisschild bemerkt hatte, und freute sich, dass er offenbar der gleichen Meinung war. Sie parkten auf dem Besucherparkplatz und machten sich an den Aufstieg.

„Warum ist da so ein großer Vogel auf dem Schild?“ Annikas Interesse war geweckt. „Was ist das für einer?“

„Das ist ein Adler, weil es oben auf der Burg eine Falknerei gibt. Das ist so etwas Ähnliches wie ein Zoo, in dem aber nur Raubvögel gehalten werden. Früher waren die Könige und die reichen Adligen viel auf der Jagd. Das war eine Freizeitbeschäftigung für sie. Einen Jagdfalken zu besitzen, war etwas ganz Besonderes. Die Leute, die die Vögel ausbilden, heißen Falkner, und waren damals sehr angesehen. Damit diese Kunst nicht verloren geht, und weil es toll ist, die Tiere in Aktion zu erleben, werden hier zwei oder drei Mal täglich Flug-Shows abgehalten.“

„Schauen wir uns das an?“ Annikas Augen glänzten vor Aufregung.

„Das hatte ich vor.“ Christa sah Niklas fragend an. Er hatte sie gebeten, den Ausflug vorzubereiten, und war nun selbst überrascht.

„Eine ganz tolle Idee!“ Er küsste sie zärtlich, dann nahm er sie an die Hand und Annika an die Zweite.

„Dann sollten wir sehen, dass wir hinaufkommen. In einer knappen Stunde geht es los!“

Das Gespräch verstummte. Sie brauchten ihre Luft für den Aufstieg. Zwischendurch meinte Niklas: „Ich sollte wieder mehr Sport machen.“

„Du hast ein tolles Fitnessstudio im Keller eingerichtet. Unsere Gäste haben sicher nichts dagegen, wenn du es mitbenutzt“, zog Christa ihn auf. Sie selbst war kaum außer Atem. Mit den Kindern bewegte sie sich viel und benutzte ganz bewusst auch den Lift nur selten, obwohl ihre Privat-Wohnung im dritten Stock lag.

„Ich glaube, ihr müsst mich ziehen“, alberte er und umfasste die Hände seiner beiden Mädels fester.

„Ach Papa, das schaffst du schon. Es ist ja nicht mehr weit und oben kaufen wir etwas zu trinken für dich.“ Einen Moment war Niklas sprachlos. Die kleine Maus ahmte seinen eigenen, aufmunternden Tonfall perfekt nach. Dann lachte er schallend. „Gut, wenn du das sagst, bin ich beruhigt.“

Die Burganlage war sehr beeindruckend und jede Mühe wert. Eine Traube von Menschen unterschiedlichsten Alters hatte sich bereits vor dem Eingang zur Flugshow versammelt. Kinder hüpften aufgeregt herum, die Erwachsenen unterhielten sich mit gedämpften Stimmen.

Tribünenartig waren einige Sitzreihen rund um eine kleine Wiese angeordnet. „Ganz oben sieht Annika am besten, was meinst du?“ Christa schüttelte den Kopf. „In der Mitte ist es besser.“