Wer mit dem Feuer spielt - Isabella Lovegood - E-Book

Wer mit dem Feuer spielt E-Book

Isabella Lovegood

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Beschreibung

Julia und Bernd sind seit zwanzig Jahren ein Paar und führen eine gute, solide Ehe. Die beiden Kinder sind fast erwachsen. Alles scheint beinahe perfekt und für die Ewigkeit, bis ein unerwarteter Vorschlag und seine Folgen plötzlich alles infrage stellen. Ein Roman über Liebe, Verpflichtungen und verborgene Sehnsüchte, die gelebt werden wollen. Wie immer bei Isabella Lovegood ist die Handlung mit liebevoller Erotik gewürzt. Wie Band 1 der Reihe "Club Red Vulcano" handelt der Roman teilweise in einem Swinger-Club. Abgesehen von dieser Gemeinsamkeit ist es jedoch eine komplett eigenständige Geschichte mit neuen Protagonisten. Von der Autorin sind folgende sinnliche Liebesromane erschienen: Die Reihe "Club Red Vulcano" - Zweite Chance für Lust und Liebe - Wer mit dem Feuer spielt Die Reihe "Nachhilfe für die Liebe" - Die Sexpertin - Patchwork mit Herz - Dich zu sehen Die Reihe "Mallorca-Erotic-Romance" - Ich, du und sie - Wir drei für immer - Zitronenblütenküsse und Lebkuchensterne - Weil die Liebe siegt - Wahre Liebe rostet nicht - Das Meer, du und ich - Ein Boot, ein Kuss und du - Du, ich und Weihnachtszauber "Keine Cupcakes für Bad Boys" zwei Romane in einem Buch - (K)ein Bad Boy für Carolin von Isabella Lovegood - Ein Cupcake zur Mittsommernacht von Tamara Leonhard "Traumprinz nicht gesucht und doch gefunden" (Fortsetzung) erscheint am 28. April 2021 Die Reihe "Zimmer frei für die Liebe": - Heiße Küsse für das Christkind - Ein Koch zum Verlieben - Die Liebe kommt in Gummistiefeln - Liebe ist kein Computerspiel - Zuckerbäcker küssen besser - Regenbogenküsse - Kreuzfahrt zurück ins Leben - Starthilfe fürs Herz - Herzenskinder Die "Rosen-Reihe": - Sommerflirt mit Folgen - Liebe zu dritt - Rosen-Himmel - Geteilte Liebe - Drei plus zwei und jede Menge Liebe - Auf Liebe gebaut - Herbstgenüsse - Aller guten Dinge sind 5 - Weihnachten am Heckenrosenweg "Hot Holiday Lovers" - erotischer Liebesroman "Neujahrsliebe" - Sinnlich-erotische Kurzgeschichte "Venus trifft Venus" - Sinnlich-erotische Kurzgeschichte Unter dem Pseudonym C.P. Garrett "A Groupie's Dream" - erotische Kurzgeschichte "Nina" - erotischer Roman "Mein 10. Hochzeitstag" - erotische Kurzgeschichte "Der Zucker und das Salz des Lebens" + "Honig und Chili" 2-teiliger, erotischer Roman Unter dem Pseudonym Ingrid Lechner - Die Hexe Veronika: Roman für Kinder ab ca. 5 Jahren und dazu passendes Malbuch

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Beziehungsalltag
Der neue Job
Jahrestag
Frauengespräche
Zugeständnisse
Familienleben
Wir swingen nicht
Spieleabend
Spiel zu dritt
Familiensonntag
Neuigkeiten
Versteck mich
Unwiederbringliche Momente
Der Gentleman
Verführt
Trennung
Neue Wege
Frau in Dessous
Ende und Anfang
Versuchung
Einmischung
Die neue Nachbarin
Klärende Worte
Alles, nur keine
Dem Paradies ganz nahe
Die To-do-Liste
Glücklichsein ist ein guter Plan
Nachwort
Leseprobe

Wer mit dem Feuer spielt

Club Red Vulcano 2

von

Isabella Lovegood

Copyright © 2019 Isabella Lovegood

Alle Rechte vorbehalten. Jede Weitergabe, Kopie oder sonstige Vervielfältigung verletzt das Urheberrecht und fügt der Autorin finanziellen Schaden zu.

www.Isabella-Lovegood.at [email protected]

Covergestaltung: Ingrid Fuchs Cover-Foto: ©Stefan_Weis - stock.adobe.com Korrektorat: Maria Heine

Alle Personen und Handlungen in diesem Roman sind frei erfunden. Eventuelle Ähnlichkeiten sind rein zufällig und ungewollt.

Beziehungsalltag

Julia

Ich stelle das Sieb in die Spüle und gieße vorsichtig den Inhalt des Topfes hinein. Kritisch beäuge ich die dampfenden Spaghetti und muss mir eingestehen, dass ich schon wieder zu viele gekocht habe. Lukas ist nun bereits seit mehr als einem Monat in Wien, um an der veterinärmedizinischen Universität zu studieren. Doch daran, dass ich nun einen kräftigen Esser weniger zu versorgen habe, kann ich mich einfach nicht gewöhnen. Ein Geräusch lässt mich aufhorchen. ‚Wo habe ich mein Telefon hingelegt?‘ Ich entdecke es auf der Anrichte. Eine Nachricht von Vanessa lässt mich ungehalten das Gesicht verziehen. Jetzt, wo ich fertig gekocht habe, fällt meiner Tochter ein, dass sie mit Freunden Pizza essen geht! Ich unterlasse es, ihr eine pampige Antwort zu senden. Schließlich hat sie mir mehr als einmal zu verstehen gegeben, dass sie eine nörgelnde Mutter uncool findet.

Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass Bernd jeden Moment aus dem Büro kommen müsste. Vor einigen Jahren machte er sich zusammen mit einem Kollegen selbstständig und die Versicherungsagentur läuft richtig gut. Bernd genießt es, sich seine Arbeit selbst einteilen zu können und hält sich die Abende nach Möglichkeit frei. Sein Teilhaber Markus vereinbart dagegen lieber Spättermine, weil seine Frau Eva ebenfalls vor allem abends arbeitet.

Vorsorglich rühre ich die Fleisch-Gemüse-Soße um und decke die Nudeln zu, damit sie warm bleiben. Der Salat steht bereit. Das Joghurt-Kräuterdressing mit viel Knoblauch ebenso, das er so gerne mag. Mein Magen knurrt. Eine Viertelstunde vergeht, die ich nutze, um die trockene Wäsche von der Leine zu nehmen und zusammenzulegen.

Erneut geht eine Nachricht auf meinem Handy ein. Diesmal von Bernd: „Wartet nicht mit dem Essen auf mich. Es wird später.“ ‚Ach, das fällt ihm aber früh ein!‘, denke ich erbost. Etwas heftiger als nötig lege ich das Telefon auf seinen Platz zurück. ‚Nun, dann genieße ich mein Abendessen eben alleine!‘

Ich mache mir einen Teil des Salats mit Zitronensaft, Salz und Olivenöl ab und häufe eine ordentliche Portion Spaghetti und Soße auf meinen vorgewärmten Teller. Der Duft des frisch geriebenen Parmesans lässt mir das Wasser im Mund zusammenfließen. Ich gieße mir ein Glas von dem Rotwein ein, den Lukas aus seinem Urlaub in Italien mitgebracht hat. Trotzdem bleibt ein leichtes, nagendes Gefühl von Ärger, als ich mich damit an den Esstisch setze, der für drei gedeckt ist. Mein Blick fällt auf den Reader, der auf der Anrichte liegt. Bei einer gemeinsamen Mahlzeit mit meiner Familie wäre das natürlich niemals infrage gekommen, doch nun ist die perfekte Gelegenheit, in dem Roman weiterzulesen, den ich am Vormittag begonnen habe. Während ich mir meine Pasta schmecken lasse, tauche ich geistig ab.

***

Kapitel 16

Ich wachte auf und spürte, noch bevor ich die Augen öffnete, dass Peter und Robin eng an mich geschmiegt bei mir lagen, was sehr ungewöhnlich war. Deutlich spürte ich, wie sich Robins steife 'Morgen-Latte', wie er es nannte, an meinen Hintern drückte. Wann sind die beiden in mein Bett gekommen?, fragte ich mich verwundert. Sie müssen sehr leise und vorsichtig gewesen sein.

„Alles Gute zum Geburtstag, Klara“, flüsterte er mir nun ganz leise ins Ohr und drückte mir ein Küsschen darauf.

Unwillkürlich schmiegte ich mich enger an ihn, er erwiderte, indem er sich sanft an mir rieb.

„Hey, nicht ohne mich“, meldete sich Peter noch ein wenig schlaftrunken und drehte sich zu mir um. „Ich wünsche dir auch alles Gute und einen wunderschönen Geburtstag!“ Er küsste mich zärtlich und lächelte mich an. Dann sahen sich die beiden über mich hinweg an und nickten sich dann leicht zu. „Und damit er gleich gut anfängt, haben wir uns etwas ausgedacht. Wir würden dich gerne gemeinsam verwöhnen.“ Seine Hand glitt zärtlich über meine Hüfte.

Ich hielt den Atem an. Sollten meine Träume tatsächlich Realität werden?, fragte ich mich überrascht und bekam Herzklopfen.

„Wenn du möchtest“, fügte Robin hinzu.

„Ich hätte nicht gedacht, dass ihr das auch wollt“, gestand ich ihnen lächelnd. Alleine bei dem Gedanken daran wurde es zwischen meinen Beinen heiß.

„Dann genieße es, liebes Geburtstagskind!“ Während Peter anfing, mich zu streicheln und mein Gesicht mit zärtlichen Küssen zu bedecken, bewegten sich Robins Lippen immer weiter an meinem Körper hinunter. An meinen Brüsten verweilte er einige Zeit, um sich ihnen begeistert zu widmen. Warme, weiche Lippen umkreisten meine Nippel, ohne sie tatsächlich zu berühren. Ich drückte stöhnend den Rücken durch, als er meine Hügel schließlich in seinen heißen, nassen Mund sog und mit der Zungenspitze die empfindlichen Spitzen reizte. Dann überließ er sie Peters streichelnden, zupfenden Fingern, um in verschlungenen Wegen küssend und leckend über den Bauch zwischen meine Beine zu wandern. Sanft, aber bestimmt, spreizte Robin meine Schenkel. Ich hielt vor Spannung den Atem an, als er vorsichtig meine Spalte auseinanderzog und seine heiße Zunge in mich hinein tauchte.

Es war sehr erregend, als er eifrig an mir leckte und saugte und dann auch noch seine Finger tief in meiner glitschigen Muschi versenkte, während mich Peter leidenschaftlich küsste. Was er in meinem Mund machte, war wie ein Spiegelbild der Empfindungen an meinen anderen Lippen. Als ich mich dem Orgasmus näherte, tauschten sie plötzlich ihre Plätze.

Vor Begierde schon ganz atemlos, spürte ich, wie Peter die pralle, heiße Spitze seines Penis an meiner Öffnung rieb, während Robin mich küsste und seine Hände über meinen Körper wandern ließ, eine kribbelnde Spur auf der hoch sensiblen Haut zurücklassend. Peter umfasste meine Hüften mit festem Griff, zärtlich und besitzergreifend in einem. In dem Moment, in dem er in mich eindrang, kniff Robin in meine harten, gereizten Nippel und eine heftige Welle der Lust schlug über mir zusammen. Mit unbeherrschter, elementarer Leidenschaft stieß Peter hart in mich, trieb mich immer weiter, verlängerte meinen Höhepunkt, ließ mich schreien. Nur noch am Rande registrierte ich, dass er sich unter lautem Stöhnen tief in mir verströmte.

Wir kuschelten uns zu dritt zusammen und Robin zog die Decke über uns. Ich musste wohl noch einmal eingenickt sein, denn erneut weckte mich sein großer, harter Penis in meiner Po-Spalte. Ich registrierte erstaunt, dass mein Unterleib noch immer – oder schon wieder – in Aufruhr war, und dass ich mir wünschte, auch noch ihn in mir zu spüren ...

***

Eine Hand auf meiner Schulter lässt mich hochschrecken. Ich brauche eine Sekunde, um in der Realität anzukommen. Mein Herz klopft schneller als sonst und ich fühle mich ertappt. Zwischen meinen Schenkeln pocht die Erregung und ich rutsche ein wenig auf meinem Stuhl hin und her. Doch statt das Kribbeln zu vertreiben, verstärke ich es dadurch.

„Hallo. Hast du mich nicht kommen hören?“, fragt mich Bernd erstaunt. ‚Was soll ich ihm sagen? Dass ich gerade dabei war, wie drei Menschen unglaublichen heißen Sex hatten?‘ Als er mir einen flüchtigen Kuss auf die Lippen drückt, bemerke ich angewidert, dass er nach abgestandenem Zigarettenrauch riecht, obwohl er seit zehn Jahren nicht mehr raucht.

„Wo warst du denn?“, frage ich ihn und rümpfe die Nase.

„Stell dir vor, mir ist in der Mittagspause beim Imbissstand ein alter Studienfreund über den Weg gelaufen.“ Noch während ich mich wundere, warum er zum Imbiss ging, wo er doch Vollkornbrot mit seinem Lieblingsaufstrich zur Arbeit mitgenommen hatte, spricht er weiter. „Wir haben uns dann für den Abend verabredet, um ausführlich zu quatschen.“

‚Er wusste also bereits zu Mittag, dass er kein Abendessen braucht!‘ Ich schlucke meinen Ärger hinunter. ‚Nun gut, dann gibt es morgen eben Nudelauflauf.‘

Bernd gießt sich ein Glas Wein ein, trinkt einen großen Schluck, füllt es neuerlich und geht damit die wenigen Schritte in den angrenzenden Wohnbereich. Er lässt sich aufs Sofa fallen und klopft mit der Hand einladend neben sich. Mit leisem Bedauern klappe ich den Reader zu. Es ist schon sehr praktisch, dass dadurch das Titelbild von ‚Liebe zu dritt‘ nicht zu erkennen ist. Seit ich eine Vorliebe für erotische Romane entwickelt habe, bin ich doppelt froh, dass niemand so genau sieht, was ich gerade lese. Ich nehme die Weinflasche und mein Glas und setze mich neben ihn. Bernd legt den Arm um meine Schultern und während ich mich an ihn kuschle, bemühe ich mich, den störenden Geruch zu ignorieren. Solche gemütlichen Momente gab es in letzter Zeit viel zu selten.

„Werner hat sich ganz schön verändert. Ich hätte ihn fast nicht erkannt. Er hat schon eine richtig hohe Stirn und die restlichen Haare hat er sich abrasiert. Na ja, wir werden ja alle nicht jünger und er hat einige harte Jahre hinter sich“, räumt er ein. „Er hatte drei Boutiquen, die echt gut liefen. Also genau genommen gehörten sie ihm und seiner Frau gemeinsam.“

„Was ist passiert?“

„Bei der Scheidung hat sie ihm das letzte Hemd ausgezogen. Sie führt die Geschäfte nun alleine und er musste sehen, wo er bleibt. Jetzt hat er einen Tauchshop. Davon versteht er wenigstens etwas. Das Tauchen war schon in unserer Studentenzeit seine Leidenschaft. Von Mode hat er ja keine Ahnung.“

„Ah, also waren es wohl ohnehin eher die Geschäfte seiner Frau“, kombiniere ich. Bernd zuckt die Schultern und trinkt einen Schluck Wein.

„Schon möglich“, gibt er etwas widerwillig zu. „Jedenfalls genießt er sein neues Single-Leben in vollen Zügen. Er kann tun und lassen, was er will und jeder verdiente Euro ist auch wirklich einen Euro wert und nicht nur fünfundzwanzig Cent.“

Unwillkürlich gibt es mir einen Stich. Hin und wieder sagt Bernd das zum Spaß, aber jetzt gerade klingt es überhaupt nicht witzig. Es wird noch eine Weile dauern, bis unsere Kinder selbstständig sind. Lukas hat gerade eben mit dem Studium begonnen, Vanessa wird in diesem Jahr ihren Schulabschluss machen und will dann Tourismus und Fremdenverkehrsmanagement studieren.

„Er hat keine Kinder?“, hake ich nach.

„Doch, eine Tochter, aber die steht bereits auf eigenen Beinen.“

Wieder glaube ich, Bedauern oder zumindest Unzufriedenheit herauszuhören. Vielleicht ist jetzt genau der richtige Moment, um die Neuigkeit anzubringen, die ich heute von meiner besten Freundin erfahren habe. „Jutta sucht eine Aushilfe.“

Bernd sieht mich erstaunt an. „Wofür?“

„Sie braucht jemanden, der im Laden steht und sie entlastet. Zunächst für ein paar Stunden pro Woche, später vielleicht auch mehr, wenn es passt.“

„Was willst du in einem Schmuckgeschäft? Du hast doch keine Ahnung davon. Du trägst doch nicht einmal selbst welchen.“

„Nur wenn wir ausgehen. Wozu soll ich mich denn daheim behängen? Sieht doch ohnehin niemand“, verteidige ich mich. „Das wäre doch die perfekte Gelegenheit, wieder ins Berufsleben einzusteigen! Jutta ist es wichtiger, jemanden Vertrauenswürdigen zu finden, als ein Verkaufsgenie. Sie würde mir alles beibringen, was ich wissen muss.“

Bernd argumentierte bei meinen früheren Vorstößen zu diesem Thema zuerst, dass die Kinder eine Mutter brauchten, die für sie da war, später dann damit, dass niemand eine Enddreißigerin ohne Berufserfahrung einstellen würde. Dabei hatte ich eine höhere kaufmännische Schule besucht und mit ausgezeichnetem Erfolg abgeschlossen. Nun, meine beste Freundin traute es mir zu und ich würde alles daransetzen, dass sie es niemals bereute, mir eine Chance gegeben zu haben.

„Ich könnte etwas dazuverdienen und hätte eine Aufgabe.“

Bernd sieht noch immer skeptisch aus, doch ich bin fest entschlossen, diesmal nicht locker zu lassen. Diese einmalige Gelegenheit will ich ergreifen und kämpfe, wenn nötig, auch mit den Waffen einer Frau. Ich lasse die Fingerspitzen über seine Hemdbrust gleiten. Zielsicher ertaste ich seinen empfindlichen Nippel und umkreise ihn aufreizend. Mit der zweiten Hand fahre ich unter die Knopfleiste und streichle seine behaarte Brust in der Hoffnung, einen günstigen Moment erwischt zu haben. Tatsächlich greift er um mich herum und packt besitzergreifend meinen Po. Es fühlt sich gut an und beinahe hätte ich wohlig aufgestöhnt. Im nächsten Augenblick knallt die Wohnungstür ins Schloss.

„Bin wieder zu Hause!“, ertönt eine aufgedrehte Mädchenstimme.

„Mist!“ Bernd lässt mich los, als hätte er eine heiße Herdplatte berührt. Während ich mich frage, ob es Vanessa tatsächlich schockieren würde, ihre Eltern in einer Umarmung vorzufinden, drehe ich mich zum Eingang um.

„Was ist denn hier los? Ist der Fernseher kaputt?“ Vanessa wirft ihre Tasche schwungvoll auf den Esstisch.

„Nein, wir haben einfach nur geredet.“

„Ist etwas passiert?“, fragt sie alarmiert.

„Was würdest du davon halten, wenn ich Teilzeit in Tante Juttas Laden arbeite?“

„Echt jetzt? Das wäre geil, auf jeden Fall!“ Vanessa lässt sich auf der Armlehne des Sofas nieder und ignoriert den rügenden Blick ihres Vaters geflissentlich. „Denkst du, ich bekäme dann einen Preisnachlass?“

„Bestimmt nicht so viel, dass du dir den Schmuck von deinem Taschengeld leisten kannst“, wirft er ein. Ich seufze innerlich. Das war eine unkluge Bemerkung. Unsere Tochter reagiert erwartungsgemäß.

„Dann solltest du darüber nachdenken, mein Taschengeld zu erhöhen, Papa! Ich bekomme schon seit zwei Jahren das Gleiche!“

„In Juttas Boutique gibt es ja Schmuck in verschiedenen Preisklassen. Da findest du bestimmt auch etwas für dich Erschwingliches“, schalte ich mich beruhigend ein.

„Eine Taschengelderhöhung wäre trotzdem fällig, finde ich“, stellt unsere Tochter beharrlich fest.

Bernd brummt ungehalten. „Wo warst du denn überhaupt? Du hast offenbar nicht zu Hause gegessen.“

„Du aber auch nicht“, kontert Vanessa scharfsinnig mit einer lässigen Handbewegung zum Tisch, auf dem zwei unberührte Gedecke und mein gebrauchter Teller stehen. Ich finde, es ist Zeit, wieder zum eigentlichen Thema zurückzukehren.

„Also, nachdem ihr beide nichts dagegen habt, werde ich jetzt Jutta Bescheid sagen, dass ich morgen anfange.“

Meine Tochter strahlt mich an. „Das ist richtig geil! Dann bist du beschäftigt und abgelenkt. Seit Lukas in Wien ist, konzentrierst du dich viel zu sehr auf mich.“ Sie zwinkert mir zu. „Und mal wieder mehr unter Leute zu kommen, wird dir guttun. Du versauerst ja alleine daheim!“ Damit verrät unsere knapp Achtzehnjährige überraschend viel Durchblick. Gegen so viel Enthusiasmus kommt Bernds etwas skeptische Miene nicht an. Ich greife zu meinem Handy und tippe die Nachricht ein.

„Okay, ich bin dann mal in meinem Zimmer. Hab noch Hausaufgaben zu machen und für morgen ist so ein dämlicher Bio-Test angesagt.“

Kaum hat Vanessa den Wohnraum verlassen, zieht mich Bernd an sich. „Nachdem du mich so überrumpelt hast, erwarte ich eine Gegenleistung von dir.“ Ich schiebe ihn mit beiden Händen von mir. Sofort verblasst sein erwartungsvolles Lächeln und ich beeile mich, den Irrtum aufzuklären: „Du solltest duschen und dir den Zigarettengestank aus den Haaren waschen. Dann gehöre ich ganz dir!“

Schuldbewusst fährt er mit den Fingern durch seinen noch immer fast rabenschwarzen Schopf. „Okay, entschuldige! Ich weiß ja, wie sehr du das hasst.“

Bald darauf rauscht die Dusche. Rasch räume ich die Küche auf, mische Nudeln und Soße und schütte sie in eine Auflaufform mit Deckel. Dabei fällt mir auf, dass das in Anbetracht der Tatsache, dass ich am nächsten Tag weniger Zeit zum Kochen haben werde, sehr praktisch ist. Freudige Aufregung überfällt mich, als ich an meinen ersten Arbeitstag denke. Auch, als ich wenig später selbst unter der Dusche stehe und das warme Wasser über meine Haut rieselt, versuche ich, mir auszumalen, wie es sein würde. Ich soll um zehn Uhr in der Schmuckboutique sein, werde also Zeit genug haben, mich in Ruhe zurechtzumachen.

Erst als Bernd routiniert seine Hände über meine empfindlichsten Stellen gleiten lässt, zwinge ich mich dazu, meine Gedanken abzustellen und mich auf ihn zu konzentrieren. Natürlich ist unser Liebesleben nach zwanzig Jahren nicht mehr so aufregend wie am Anfang, aber er kennt mich gut und weiß genau, welche Knöpfe er bei mir drücken muss. Und das fast im wörtlichen Sinn.

Wir küssen uns und schon an der fordernden Art, wie seine Zunge in meinen Mund gleitet, merke ich, dass er bereits ordentlich in Stimmung ist. Ich muss mich also sputen, wenn ich auf meine Kosten kommen will. Und das will ich definitiv, denn unser letzter Sex ist bereits einige Wochen her.

Ich rekle mich unter seinen streichelnden Händen und stöhne lustvoll, als er meine Brüste umfasst und zart knetet. Mit den Daumen rollt und zwirbelt er meine Nippel. Augenblicklich fährt die Erregung heiß zwischen meine Schenkel. Seine Lippen lösen sich von meinen und wandern über meinen Hals nach unten, bis seine Zungenspitze eine Brustwarze erreicht. Er spielt damit und dann saugt er meinen Busen tief in seinen Mund. Das mag ich zwar nicht besonders, aber die aufreizend zupfenden Finger an meiner zweiten Brust machen das wieder wett. Heiß drückt sich sein Penis an mein Bein und ich bewege es ein wenig, um ihn zu reizen. Wie erwartet streicht Bernd über meinen Bauch nach unten, streichelt die Innenseiten meiner Schenkel und fängt dann an, zielsicher den Kitzler zu massieren. Es fühlt sich gut an, nicht spektakulär, aber doch so, dass er meine Erregung anfacht wie beabsichtigt. Mein Mann taucht mit dem Finger ein wenig in meine Vagina und ich habe das Gefühl, dass er testet, ob sie nass genug ist. Bereitwillig öffne ich die Beine weit, als er sich dazwischen legt. Ich liebe es, von ihm ausgefüllt zu werden, und sofort finden wir den vertrauten Rhythmus. Auch wenn er sich bemüht, mir Zeit zu geben, macht sich ein gewisser Druck bei mir bemerkbar. Ich will auf keinen Fall leer ausgehen. Unwillkürlich, aber nicht unwillkommen, schiebt sich plötzlich die Erinnerung an die heiße Sexszene aus dem Roman in mein Bewusstsein. Wie würde es sich anfühlen, von zwei Männern verwöhnt und begehrt zu werden? Ein aufregendes Kribbeln läuft durch meinen Körper. Ich stelle mir vor, der dunkelhäutige Robin läge auf mir und würde mich mit seinem großen Schwanz und mit heftigen, harten Stößen nehmen. Gierig schiebe ich mich meinem Mann entgegen, während sich in der Fantasie kräftige Muskeln unter meinen Händen bewegen. Wie wäre es, gleichzeitig einen zweiten Mann zu befriedigen? Würde es mich überfordern oder aufgeilen? Die Vorstellung macht mich definitiv richtig heiß. Ich stöhne und schlinge meine Beine um Bernds Hüfte, um sein Glied noch tiefer in mir zu spüren. Mein Orgasmus bahnt sich an, seine Stöße werden schneller. Es ist ein Wettlauf mit der Zeit und erneut kommt mir Robin zu Hilfe, bis der Höhepunkt mich mit sich reißt und mein Alltagsbewusstsein für Sekunden auslöscht. Mit einem verhaltenen Stöhnen kommt Bernd ebenfalls und sinkt auf mir zusammen. Zärtlich streiche ich ihm über den verschwitzten Rücken. Es war gut. Richtig gut. Genau das habe ich mal wieder gebraucht.

Der neue Job

Julia

Jutta wendet sich zu mir um, als ich den Laden in der Grazer Innenstadt betrete. Das feine Bimmeln der kleinen Glocke über der Tür hat mich angekündigt. Ihr Lächeln ist gewohnt fröhlich und ich spüre, dass sie sich ehrlich freut, dass ich ihr Angebot angenommen habe.

„Schön, dass du da bist! Schick siehst du aus!“ Sie drückt mich und ich erwidere die Umarmung herzlich.

„Ich muss mich doch dem Ambiente des Geschäfts anpassen“, erwidere ich erleichtert über ihr Urteil. Jutta ist ein Mensch, der sagt, was er denkt. Sie besitzt genug Fingerspitzengefühl, ihre Meinung diplomatisch zu verpacken. Und genug Selbstvertrauen, sich damit abzufinden, falls jemand damit trotzdem nicht umgehen kann.

„Die ersten Tage werden wir gemeinsam hier stehen. So lange, bis wir beide das Gefühl haben, dass du auf mich verzichten kannst.“ Sie lächelt mich vergnügt an. „Ich freue mich darauf, Zeit mit dir zu verbringen und dir meine Schätzchen zu zeigen.“

„Ich mich auch“, erwidere ich ehrlich. „Danke für die Chance, die du mir gibst.“ Sie antwortet mit einer abwehrenden Handbewegung.

„Niemand anderem würde ich mein Geschäft lieber anvertrauen als dir. Sieh mal, das kam heute an.“ Sie deutet auf einen Karton, der auf der Theke steht. Gemeinsam packen wir die neue Lieferung aus.

Zwei junge Mädchen, etwa in Vanessas Alter, betreten den Laden, was ich aufgrund der Tatsache, dass es ein Schul- bzw. Werktag ist, bemerkenswert finde. Ich bemerke, dass Jutta die beiden unauffällig im Auge behält. Dabei wird mir klar, dass die vielen Spiegel nicht nur für die Kundinnen an den Wänden hängen.

„Kann ich euch helfen? Sucht ihr etwas Bestimmtes?“, fragt sie die beiden nach einer Weile freundlich, als sie verschiedene Schmuckstücke begutachten.

„Ja, wir brauchen ein Geschenk für eine Freundin“, antwortet die Kurzhaarige.

„Sie steht auf verspielte, flippige Sachen“, erklärt das zweite Mädchen bereitwillig.

Neugierig trete ich näher. Beim Auspacken der neuen Ware hat eine zarte Kette meine besondere Aufmerksamkeit erregt, an der Schmetterlinge in unterschiedlichen Größen baumeln. Sie wirkt bunt und fröhlich und ich hatte mir sofort gedacht, dass sie meiner Tochter bestimmt gefallen würde. Ich nehme die Silberkette aus ihrer Verpackung und gehe zu den beiden Mädchen hinüber.

„Wie gefällt euch diese hier?“

„Oh, wow, das ist genau das, was wir suchen!“ Bewundernd streicht die Blondine mit den Fingerspitzen über die filigranen Schmetterlinge, die in der Vormittagssonne schillern. „Was soll sie denn kosten?“

Jutta überlegt einen Moment. „Neununddreißig Euro.“

Die Freundinnen halten ein paar Sekunden stumm Blickkontakt, dann nicken sie fast gleichzeitig. „Wir nehmen sie. Sie ist einfach perfekt.“

Aufmerksam sehe ich Jutta zu, wie sie den Schmuck in ein gepolstertes Schächtelchen legt und es mit einem Aufkleber ihres Ladens verschließt. Die Mädchen bezahlen, bedanken sich und verlassen das Geschäft mit einem zufriedenen Lächeln.

Jutta legt ihren Arm um meine Taille und zieht mich kurz an sich. „Das hast du super gemacht!“

„Purer Zufall! Ich habe ihnen einfach etwas gezeigt, das Vanessa auch gefallen würde.“

Sie schüttelt den Kopf. „Mag sein, aber ich bin sicher, du hast Talent für den Verkauf. Hier kommt es darauf an, die Kunden einschätzen zu können, und du wirst sehen, das macht richtig Spaß.“ Die Liebe zu ihrem Geschäft spricht aus ihren Augen. „Hier herein kommen Menschen aus den verschiedensten Beweggründen. Jemand sucht etwas Hübsches, um einer geliebten Person Freude zu bereiten, wie die beiden Mädchen eben. Etwas Edles zum Hochzeitstag. Ein Schmuckstück als Entschuldigung, wenn man Mist gebaut hat. Ein Geschenk, um seine Fickfreundin bei Laune zu halten ...“

Ich schüttle lachend den Kopf. „Früher nannte man so etwas Mätresse. Das klang wesentlich eleganter.“

„Die besonders Pietätvollen kaufen zwei gleiche Schmuckstücke: eines für die Freundin und eines für die betrogene Ehefrau.“

„Im Ernst? Ich kann das kaum glauben!“

„Glaub es ruhig. Manche haben sogar den Nerv und erzählen es mir. Warte nur, hier erwarten dich die Tiefen und Untiefen der menschlichen Seele.“ Sie zwinkert mir zu. Ein Mann bleibt am Schaufenster stehen und betrachtet die ausgestellten Stücke. Er wirft einen forschenden Blick ins Innere des Geschäfts, bevor er zur Tür tritt und sie öffnet.

„Guten Morgen!“ Seine Stimme ist angenehm dunkel, beinahe samtig. Jutta wendet sich ihm zu und grüßt zurück. Ich versuche, ihn nicht zu auffällig zu mustern, doch er ist definitiv ein Hingucker. Einen Moment überlege ich, an wen er mich erinnert. Ein Schauspieler ... Ja, genau! Matthew McConaughey! Oh mein Gott! Ich bekomme beinahe weiche Knie, obwohl er es natürlich nicht ist. Aber er könnte sein dunkelhaariger Bruder sein. Ich bin gespannt, nach welcher Art Schmuck er sucht.

„Kann ich Ihnen behilflich sein?“, spricht Jutta ihn an, als er sich ein wenig orientierungslos umsieht.

„Das hoffe ich“, antwortet er mit tiefer, ruhiger Stimme, die mir ein irritierendes Prickeln über den Rücken jagt und eine Gänsehaut auf den Armen verursacht. „Mein Problem ist, dass ich selbst noch nicht genau weiß, wonach ich suche.“

„Nun, dann grenzen wir das gemeinsam ein. Ist es für eine Dame?“

„Ja, genau, das trifft es. Für eine ältere Dame. Meine Mutter, um genau zu sein.“

Beinahe hätte ich erleichtert aufgeseufzt: kein Geschenk für seine Fickfreundin oder eine sonstige Partnerin. Obwohl ein Mann wie er eine Frau bestimmt nicht umgarnen muss, um sie ins Bett zu bekommen. Während ich dem Verkaufsgespräch aufmerksam lausche, ertappe ich mich dabei, gleichzeitig Details über den Kunden zu speichern. Als er nach einer Kette greift, die ihm Jutta präsentiert, fallen mir seine schmalen Hände mit langen Fingern und gepflegten Nägeln auf. Mit ihnen streicht er wenig später eine gewellte Haarsträhne aus der Stirn. Am Kragen seines hellblauen Hemds kräuselt sich sein Haar und ich ertappe mich dabei, dass ich überlege, wie es sich wohl anfühlt. Bernds Haare sind fest und glatt. Der Gedanke an meinen Mann holt mich wieder ein wenig auf den Boden der Realität. Ich frage mich, welches Schmuckstück sich eine reifere Dame wünschen würde. Ich schätze ihn in meinem Alter, also müsste seine Mutter sechzig plus sein.

„Eine Spange, um ein Halstuch zu fixieren, vielleicht?“, platze ich heraus und spüre, wie die Verlegenheitsröte in meine Wangen steigt, als sich Jutta und der Kunde überrascht zu mir umdrehen.

„Das ist eine tolle Idee! Sie ist der Meinung, sie müsste ihre Falten verstecken.“ Seine blauen Augen fixieren mich interessiert, als ob er mich erst in diesem Moment bewusst wahrnimmt. Rasch wende ich mich ab, um ihm einige der Spangen zu zeigen. Während Jutta ihm die verschiedenen Modelle erklärt, spüre ich, wie sein Blick immer wieder zu mir wandert. Ich versuche, ihn zu ignorieren und den Ausführungen meiner Chefin aufmerksam zu lauschen. Schließlich sollte ich bald alleine und selbstständig Verkaufsgespräche dieser Art führen. Dabei ertappe ich mich dabei, dass ich schon wieder unbewusst mit den Fingern über mein Kinn reibe. Er entscheidet sich für eine elegante silberne Spange mit hellblauen Zirkonia um knapp achtzig Euro.

„Sie trägt oft blau, weil es ihre Augen betont“, erzählt er mit einem kleinen Zwinkern, während er seine Kreditkarte zückt. „Dieser Geburtstag wird dank Ihrer zuvorkommenden Beratung bestimmt ein voller Erfolg. Ich danke Ihnen und werde Sie weiterempfehlen!“ Damit verlässt er das Geschäft. Wir sehen ihm nach, dann stoßen wir gleichzeitig einen Seufzer aus, sehen uns an und brechen in schallendes Gelächter aus.

„Was für ein Mann“, stellt Jutta fest. „Beinahe schade, dass ich derzeit bestens versorgt bin. Na ja, vom Alter her würdest du ohnehin besser zu ihm passen. Wie er dich angesehen hat! Ob ihm dein Ehering aufgefallen ist?“

„Er trug jedenfalls keinen“, verrate ich mich. Meine Freundin grinst. Obwohl wir uns im Geburtsvorbereitungskurs kennengelernt hatten, ist sie fast zehn Jahre älter als ich. Wir mochten uns auf Anhieb und freundeten uns an. Als Juttas Tochter kurz nach der Geburt verstarb, bestand ihre Art, den Verlust zu bewältigen, darin, meinen Kindern eine liebevolle Ersatztante zu sein. Bernd und ich sind beide Einzelkinder, daher war ihre Fürsorge mehr als willkommen. Ihre Partnerschaft zerbrach an der unterschiedlichen Trauerbewältigung. Seither bezeichnet sie sich als glücklicher Single und hat oft wechselnde, eher lose Beziehungen.

Eine Frau betritt das Geschäft, knapp hinter ihr eine Zweite. Zuerst denke ich, die beiden gehören zusammen, doch schnell wird mir klar, dass ich mich eigenständig um die Kundin kümmern muss, wenn wir sie nicht warten lassen wollen. Auch diesmal gelingt es mir, ein passendes Schmuckstück zu empfehlen. Ich bin stolz darauf, den Verkauf alleine abwickeln zu können, auch wenn es sich nur um ein Paar Ohrringe handelt.

Ich bleibe bis vierzehn Uhr. Erst, als ich zuhause meine Pumps von den schmerzenden Füßen schüttle und mich auf das Sofa fallen lasse, wird mir bewusst, wie müde ich bin. Trotzdem überwiegt das Hochgefühl bei weitem, meine ersten Stunden im neuen Job zu Juttas absoluter Zufriedenheit absolviert zu haben. Ohne es zu wollen, nicke ich ein und durch meine Träume geistert ein gewisser blauäugiger Mann mit verführerischen Grübchen in den Wangen.

Jahrestag

Julia

Ein paar Tage später feiern wir mit Vanessa ihren achtzehnten Geburtstag. Natürlich kommt auch Jutta vorbei. Von Bernd und mir bekommt unsere Tochter einen Gutschein für die Fahrschule. Sie will im Sommer, gleich nach ihrem Schulabschluss, den Führerschein machen.

„Oh wow, das ist toll! Dann kann ich mir mit meinem Ersparten ja vielleicht ein kleines Auto kaufen!“

Bernd runzelt ungläubig die Stirn. „Könnte es sein, dass dir nicht bewusst ist, wie viel du dafür hinblättern musst?“

Vanessa grinst frech. „Möglicherweise hast du nur keine Ahnung, wie dick mein Sparschwein bereits ist.“

Jutta widmet sich plötzlich bemerkenswert konzentriert der Schokoladen-Birnen-Torte, die ich gebacken habe. Ich schmunzle innerlich und beschließe, dass es Zeit ist, mit einem weiteren kleinen Geschenk herauszurücken, bevor Bernd anfängt, tiefer zu bohren.

„Ich fand, du solltest trotzdem noch eine Kleinigkeit auspacken können.“ Neugierig löst meine Tochter die große Schleife und das Geschenkpapier und hebt den Deckel von dem bunten Karton, in dem eine weitere hübsche Schachtel zum Vorschein kommt. Darin ist noch eine und eine Vierte. Fragend sieht mich Vanessa an. „Sind die Schachteln das Geschenk? Sie sind sehr hübsch!“

Ich lache. „Ich weiß zwar, dass du bunte Kartons liebst, aber schau in den Letzten.“

Auf ihren zarten Gesichtszügen zeigt sich pures Entzücken, als sie die Ohrringe mit den Schmetterlingen findet. Sie hatten mir so gut gefallen und ich fand, sie sollte wenigstens diese bekommen, nachdem die Kette verkauft war. „Wahnsinn! Das gibt’s ja nicht! Die sind suuuuper! Dankeschön!“ Vanessa fällt mir um den Hals und ich genieße es von Herzen, sie für einen wundervollen Moment an mich zu drücken. Ich finde es einfach nur süß, dass sie sich auch über ein kleines Geschenk so sehr freuen kann. „Habt ihr euch abgesprochen?“, fragt sie mich dann strahlend.

„Wer? Womit?“, antworte ich verwirrt.

„Yvonne und Melanie haben mir eine Kette geschenkt - mit genau den gleichen Schmetterlingen. Wartet, ich hole sie schnell!“

Jutta und ich sehen uns überrascht an, doch es besteht kein Zweifel: Es waren Vanessas Freundinnen, denen ich unwissentlich die Kette als Geschenk für meine eigene Tochter empfohlen hatte. Jetzt ist mir auch klar, warum mir die beiden vage bekannt vorgekommen waren. Vermutlich hatte ich sie auf einem von Vanessas Selfies gesehen. Warum die beiden während der Unterrichtszeiten bei uns im Laden auftauchten, hinterfrage ich lieber nicht.

Später am Abend, als Jutta gegangen war und sich das Geburtstagskind in sein Zimmer zurückgezogen hat, läuft alles wieder im gewohnten Trott: Bernd sitzt vor dem Fernseher, die Füße auf dem Couchtisch an den Knöcheln überkreuzt. Ich bringe die Küche auf Vordermann und hänge meinen Gedanken nach. Schmunzelnd erinnere ich mich an Juttas harmlose Miene, als die Sprache auf Vanessas Ersparnisse kam. Die beiden haben ihre Geheimnisse und ich mische mich in das enge Verhältnis nicht ein. Ich vertraue ihnen und weiß, dass Jutta einen guten Einfluss auf unsere manchmal etwas ungestüme Tochter hat. Sie fühlt sich von ihrer spontanen, coolen Patentante wohl manchmal eher verstanden als von mir. Unbemerkt ist Bernd hinter mich getreten und küsst meinen Nacken.

„Mhhhh“, mache ich wohlig und biege den Kopf zurück, um seine Lippen zu erreichen. Überrascht registriere ich, dass sich sein Penis hart an meinen Po drückt.

„Schade, dass Vanessa jeden Moment auftauchen könnte, sonst würde ich dich gleich hier an der Spüle nehmen“, flüstert er mir ins Ohr. „Würde dir das gefallen?“

‚Holla, das sind ja ganz neue Töne! Hat er heimlich Pornos geguckt? Oder ist ihm der Sekt zu Kopf gestiegen?‘ Ich nehme die Hände aus dem Spülbecken und trockne sie ab, bevor ich mich zu ihm umdrehe und ihm die Arme um den Nacken lege.

„Das klingt ungewohnt, aber heiß. Wir könnten ebenso gut ins Bett gehen. Heute vermisst uns niemand mehr.“

„Immer nur im Bett ist doch langweilig, findest du nicht?“ Fordernd gleiten seine Hände über meine Brüste und necken die Nippel, die sofort reagieren. „Ja, das gefällt mir“, flüstert er heiser und kneift mich. „Lass uns zusammen duschen gehen!“

Darauf lasse ich mich gerne ein, nur um wenig später festzustellen, dass es in der Duschkabine zu zweit verdammt eng ist. Ständig stoßen wir uns irgendwo, bis es Bernd zu dumm wird und er die Trennwand energisch aufschiebt. Dabei springt das schon etwas altersschwache Teil aus der Führung und verklemmt sich, sodass es sich nur noch zur Hälfte öffnen lässt.

Fluchend zwängt er sich hindurch, während ich mir das Lachen nicht verkneifen kann. Bernd schickt mir zuerst einen giftigen Blick, fängt jedoch dann selbst an zu grinsen, während er sich abrubbelt.

„Ich glaube, die Kabine ist geschrumpft. Vor ein paar Jahren ging das doch noch“, witzelt er.

„Ein paar Jahre? Ich glaube, da waren unsere beiden noch im Kindergarten, als wir zuletzt gemeinsam da drinnen waren“, gebe ich lachend zurück und fange das Handtuch auf, das er mir zuwirft.

„Könnte sein“, gibt er zu. „Ich finde, wir sollten unser Liebesleben wieder ein wenig prickelnder gestalten, meinst du nicht auch?“ Er sieht mich erwartungsvoll an und streicht mir mit einer ungewohnt zärtlichen Geste eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die sich aus meinem lockeren Knoten gelöst hat. „Morgen ist unser zwanzigster Jahrestag.“ Ich nicke. Das weiß ich natürlich, aber ich bin positiv überrascht, dass er ebenso daran gedacht hat.

„Wollen wir schick essen gehen? Ohne Vanessa, nur wir beide?“

„Sehr gerne! Und jetzt lass uns ins Bett gehen!“ Der Zwischenfall mit der Duschtrennwand hat seine erotische Stimmung offenbar verpuffen lassen. Es dauert nicht lange, bis er leise neben mir schnarcht. So schnell verfliegt sie bei mir jedoch nicht. ‚Bernd scheint wirklich fest zu schlafen. Soll ich es wagen?‘ Langsam öffne ich meine Beine und streiche an meinem Körper hinab. Trotz der beiden Schwangerschaften bin ich mit mir recht zufrieden. Natürlich, so schlank wie als junges Mädchen bin ich nicht mehr, aber ... Langsam fange ich an, mich zu streicheln und meinen Kitzler zu massieren. Ich kenne meinen Körper recht gut und habe viel Erfahrung mit Selbstbefriedigung, trotzdem fehlt mir heute etwas. Mein E-Book-Reader liegt auf dem Nachtkästchen. Vorsichtig, um keinen Lärm zu machen, greife ich danach und suche nach einer Markierung, die ich vorsorglich gesetzt hatte. ‚Ja, da ist sie!‘, stelle ich voller Vorfreude fest und fange an zu lesen, während die zweite Hand wieder tief unter der Bettdecke verschwindet.

***

Ich strich an Peters muskulösen, behaarten Schenkeln nach oben, streichelte ihn mit den Fingerspitzen und umfasste seinen schon steifen Schwanz genau in dem Moment, als mir Robin seine Zunge tief in meine heiße Spalte steckte. Unwillkürlich schloss sich meine Hand fester um den harten Schaft. Wir stöhnten unisono auf, was Robin zu einem Geräusch veranlasste, das wie ein gedämpftes Kichern klang und ihn animierte, mich noch heftiger zu lecken. Peter beugte sich erneut über mich, verteilte schnelle, gierige Küsse auf meinem Mund, meinem Gesicht, den Hals hinunter, in der Mulde zwischen meinen Brüsten. Seine Hände mit den langen, schlanken Fingern umfassten sie, hoben sie seinen Lippen entgegen, die zupfend und saugend meine Erregung anfachten. Ich schloss die Augen, ließ mich in meine Empfindungen sinken. Es war wie in meinem Traum: streichelnde Hände, die meinen Körper liebkosten, … nasse, heiße Münder, die mich gierig eroberten, ... flinke Zungen, die mit mir spielten, mich reizten und in den Wahnsinn trieben ...

***

Ich unterdrücke ein Stöhnen, als mich der Orgasmus erfasst. Genüsslich erspüre ich mit den Fingern die wellenartigen Kontraktionen in meinem Inneren und ziehe den Höhepunkt so weit es geht in die Länge. Leise klappe ich den Reader zu und lege ihn weg. Bernd rührt sich nicht. Zufrieden kuschle ich mich in mein Kissen.

Am nächsten Tag habe ich frei. Kaum habe ich den Haushalt erledigt, trete ich an den Kleiderschrank und überlege, was ich zu unserem besonderen Abend anziehe. Wir gehen selten aus und mir fällt auf, wie sehr wir eigentlich in unserem Alltag als Unternehmer, Hausfrau und Eltern aufgehen. Dazu kommt Bernds Mutter, die in einem Senioren- und Pflegeheim lebt und die wir regelmäßig besuchen. Sie ist zwar erst sechsundsiebzig, aber vom Tod ihres Mannes vor ein paar Jahren hat sie sich nie richtig erholt. Als ihr dann nach einem leichten Schlaganfall eine teilweise Lähmung zurückblieb, gab sie ihr eigenständiges Leben freiwillig auf. Während ich mit den Fingerspitzen über meine Kleidungsstücke streife, versuche ich, mir vorzustellen, wie es sich anfühlen könnte, nach fast fünfzig gemeinsamen Jahren ohne den Partner dazustehen. ‚Ob wir es wohl auch bis zur goldenen Hochzeit schaffen? Bis jetzt stehen die Chancen nicht schlecht, finde ich. In zehn Monaten feiern wir die Porzellanhochzeit und heute den Tag unseres Kennenlernens vor zwanzig Jahren. Wir waren so jung damals!‘ Ich seufze ein wenig sentimental. Ich war gerade mal achtzehn und Bernd zweiundzwanzig. Wir hatten uns in der Disco kennengelernt und Hals über Kopf verliebt. Als ich dann ungeplant schwanger wurde, war für uns klar, dass wir zusammenblieben. Ich greife mit der rechten Hand nach meinem ‚Kleinen Schwarzen‘, mit der Linken hole ich ein grünes Kleid aus dem Schrank. Nacheinander halte ich sie mir vor den Körper und betrachte mich prüfend im Spiegel. Das Schwarze ist dezent und zeitlos-elegant. Vanessa betitelte es naserümpfend als langweilig, als ich es zuletzt bei einer Veranstaltung in Bernds Firma trug. Dieses Prädikat verdient das zweite Kleid sicher nicht. Ich kaufte es mir vor Jahren in einem Anfall von Leichtsinn im Ausverkauf einer Boutique in der Innenstadt. Es ist raffiniert geschnitten und der tiefe herzförmige Ausschnitt betont meinen Busen. Bernds Vorstoß vor dem missglückten Duschversuch fiel mir ein. ‚Er will es sexy? Das kann er haben!‘

Ganz gegen meine sonstigen Gewohnheiten gönne ich mir am Nachmittag ein entspannendes Bad und rasiere mich sorgfältig. Danach creme ich mich vom Hals bis zu den Zehenspitzen mit meiner Lieblingslotion ein.

Ich stehe in schwarzer Spitzenunterwäsche im Badezimmer und bin gerade dabei, dezentes Make-up aufzulegen, als ich Bernd an der Wohnungstür höre. Er hat es tatsächlich geschafft, überpünktlich aus dem Büro wegzukommen! Bis zuletzt habe ich befürchtet, dass er vielleicht aufgehalten werden würde. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass ein Kunde einen dringenden Abendtermin fordert. Ich lächle ihm im Spiegel entgegen, als er zu mir kommt, dann drehe ich mich zu ihm, um ihm einen Kuss zu geben.

„Bist du sicher, dass du weggehen willst? Wenn ich dich so sehe, bekomme ich Hunger ... aber auf dich!“

Ich lache. „Ganz sicher! Du tust gerade so, als ob ich sonst in Sack und Asche herumlaufen würde.“

Er legt seine Hände fest auf meine Hüften und zieht mich an sich, damit ich seinen erwachenden Schwanz spüren kann. „Das stimmt, aber wenn ich dich darin sehe, bin ich entweder auf dem Weg ins Büro oder ins Bett.“

„Und am Wochenende ist es das bevorstehende Frühstück, das interessanter ist als ich“, ziehe ich ihn auf. In Wahrheit stehe ich meistens lange vor ihm auf und lasse ihn ausschlafen. Irgendwann locke ich ihn dann mit dem Duft von frischem Kaffee und gebratenen Eiern mit Speck aus dem Bett. Ich stupse mit der Nase an seine. „Lass mich weitermachen, sonst vergeben sie den Tisch jemand anderem.“ Mit gespielt beleidigtem Gesichtsausdruck wendet er sich ab.

Wenig später sind wir bereit zum Aufbruch. Ich klopfe bei Vanessas Zimmer. Eine Sekunde danach reißt sie die Tür auf. „Oh wow, du siehst echt geil aus! In diesem Kleid habe ich dich noch nie gesehen! Hammer!“ Sie hebt beide Daumen. „Ich wünsche euch einen supercoolen Abend!“

Nicht nur meine Tochter ist von meinem Outfit begeistert. Auch mein Mann ist sichtlich angetan und bringt sogar ein Kompliment zustande. Besonders schmeicheln meinem Ego jedoch die Blicke der anderen Gäste, als wir im Restaurant an unseren Tisch geführt werden: ein wenig neidvoll die einiger Damen und eindeutig bewundernd vieler Männer. Wir wählen ein spezielles Vier-Gänge-Menü für zwei und spätestens bei der kalten Vorspeise aus Spargel mit einer Mousse aus geräuchertem Wildlachs weiß ich, dass es ein gelungener Abend wird.

Das war er auch tatsächlich. So lange, bis Bernd mit seiner Überraschung herausrückt. So, wie er sie angekündigt hat, erwartete ich ein Wellness-Wochenende oder einen romantischen Kurzurlaub für uns beide, damit wir unsere Paarbeziehung auffrischen können, wie er es in geheimnisvollen Andeutungen ausgedrückt hat.

Ungläubig starre ich auf den Hochglanz-Folder, den er mir nach dem Dessert über den Tisch schiebt. Mein Magen krampft sich zusammen und einen Augenblick habe ich die Befürchtung, dass sich das ‚Zimt-Parfait mit beschwipsten Kirschen‘ auf den Rückweg machen könnte. „Das ist nicht dein Ernst, oder?“

Frauengespräche

Julia

Jutta bricht in schallendes Gelächter aus, als ich ihr den Prospekt zeige. „Bernd hatte schon immer einen seltsamen Humor, aber das ist wirklich etwas derb.“

„Humor? Ich hatte zu unserem Jahrestag etwas Romantisches erwartet. Das war zugegeben vielleicht etwas zu hoch gegriffen, aber das hier?“ Ich schlage mit der flachen Hand auf das Papier, obwohl ich sie lieber im Gesicht meines Mannes hätte landen lassen. Doch leider neige ich von Natur aus nicht zu Handgreiflichkeiten. Der Folder bleibt auch noch an meiner von der Hitze der Emotionen schweißfeuchten Haut kleben und Jutta befreit mich davon. Mit vor Lachen triefender Stimme liest sie vor:

„Herzlich willkommen im Swinger- und Lifestyle-Club RED VULCANO!

Du hast es satt, in Bars herumzuhängen, in der Hoffnung, jemanden kennenzulernen, der mit dir auf einer Wellenlänge ist? Wenigstens für eine Nacht?

Du suchst jemanden, der auf dich eingeht und deine geheimsten Wünsche erfüllt? Der abseits von Beziehungsdruck Lust und Leidenschaft in dir weckt, und dir hilft, den Alltag hinter dir zu lassen?

Oder seid ihr ein Paar und sucht ein weiteres Paar oder aufgeschlossene Menschen, die euer Liebesleben auf eine neue, prickelnde Stufe heben?

Ihr wollt Neues ausprobieren, für das ihr sonst in eurer Beziehung keinen Rahmen habt?

Dann ist das RED VULCANO genau das Richtige! Es bietet ein gepflegtes, stilvolles Ambiente und nahezu unbegrenzte Möglichkeiten, Erotik tabulos auszuleben.

Klingt doch recht vielversprechend! Vielleicht findest du dort mal jemanden, der dich so verwöhnt, wie du es verdienst.“

Ich schnaube empört, doch dann regte sich in meinem Hinterkopf eine flüsternde Stimme: ‚So unrecht hat sie nicht. Da muss es doch noch mehr geben!‘ Sofort bringe ich sie zum Schweigen. Ich habe Bernd die Treue versprochen und er mir. Wie kann er von mir erwarten, einen Swinger-Club auch nur zu betreten?

„Wie kommt er bloß auf diese Idee? Genüge ich ihm nicht mehr? Wie soll das unsere Beziehung verbessern? Was bezweckt er damit?“ Plötzlich bin ich den Tränen nahe. Jutta nimmt mich in die Arme.

„Ach, Julia, interpretiere da doch nicht so viel hinein. Vielleicht solltest du ihn fragen, was er sich dabei gedacht hat, statt wilde Vermutungen anzustellen. Möglicherweise ist er einfach neugierig und will sich mit dir zusammen dort umsehen?“ Sie schiebt mich ein wenig von sich weg, damit sie mir ins Gesicht sehen kann. „Sieh es doch mal so: Er hätte ebenso gut auch alleine hingehen können, aber er will dich mit dabei haben.“