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Eine Sammlung von Geschichten, Gedichten und Bildern. Von einer Frau oder mehr eines Menschen einfach, welcher drogeninduzierte Psychosen erlebt hat, die Diagnose Bipolare Störung hat, und sowieso etwas verrückt ist, aber eigentlich nur das Leben in vollen Zügen auszukosten versucht.
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Seitenzahl: 97
Veröffentlichungsjahr: 2021
Für A.
Und halt jeden wo es interessieren tut, könnt ihr nicht lesen?
Alé Loca
Ein Schwänkchen Leben
oder
Wespen Movie, aber jedes Mal wenn die „bzzz gib den Joint“ sagen, verdoppelt sich die Ablaufgeschwindigkeit
Impressum
©2021 Alé Loca
Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
978-3-347-23872-5
(Paperback)
978-3-347-23873-2
(Hardcover)
978-3-347-23874-9
(e-Book)
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Inhalt
Teil 1- Ein Schwänkchen Leben
1_Halli Hallo Hallöle...
2_Enten im Kornfeld
3_Die Franzosen
4_Kulinarische Ergüsse
5_Eine Weihnachtsgeschichte
6_Ausbeute
7_Holzauge sei wachsam
8_Mad World
9_Gute Frage
10_Dialoger Treff in Berlin
11_Sack
12_Leben am Limit
13_kotzen und scheißen
14_Die Geschichte wie ich mich...
15_OMG Ich häng mit Pennern
16_Hundeflüsterer
17_Ich so als Game Master
18_Selbstporträt
Teil 2- Ein Fingerküppchen Frieden
1_Die kleinen Dinge sind´s
2_Über meinen Eingangsbereich
3_Ying und Yong
4_Blut
5_Mein Glück
6_Fazit
7_Ein Gedicht
8_freiwillig
9_immer zurück
10_wus good
11_Gedanken
12_Für den Ernstfall
13_wenn man todesmüde..
14_#inSTAR
Danksagung
Jo. Danke, ne?
Spaß, aber dann in Echt so: das ist nicht umsonst n Pseudonym hier, vielleicht wird den Scheiß keiner lesen und das ist auch super ok weil die 10 Leute denen ich das Buch hinterher schmeiße die müssten daran schon fühlen, dass ich denen unnormal dankbar bin für keeping up with my bullshit und alles. Love yaaaaas mucho mucho knutschi knutscho
Teil 1
Ein Schwänkchen Leben
1_ Halli Hallo Hallöle
Ich glaube, ich war schon immer irgendwie verrückt. Vielleicht liegt es an meiner Mutter, die uns aufzog. Oder an ein paar anderen Personen, die mich auch irgendwie aufzogen. Oder daran, dass jemand fehlte beim aufziehen. Oder daran, dass zu viele Köche den Brei verderben. Oder daran, dass ich wirklich einfach eine Stoffwechselstörung im Gehirn habe. Das war bis vor Kurzem auch noch alles Spaß und Spiel, aber dazu kommen wir am Ende. Wenn es ein Ende gibt.. grade wünsche ich es mir herbei und rauche auf dem Klapsenbalkon eine Kippe nach der anderen, aber der zweite Teil von mir ist auch noch nicht fertig und langsam kotzt es mich an. Könnte auch sein, dass es ist wie meine Mutter manchmal sagt, und ich ein totaler Schauspieler bin. Ich hasse das, wenn sie das sagt, denn sie tat es zuletzt als ich voll den Heulkrampf hatte. Ich kann mich gut daran erinnern, dass ich als Kind irgendwie oft gesagt bekommen habe, ich soll stark sein. Dann habe ich mir mal beim Anschnallen wehgetan und musste heulen. Aber dann als alle gucken kamen, habe ich so getan als musste ich nicht heulen, und habe alle ausgelacht, weil sie mir “geglaubt” haben. Wow, ich muss selber staunen wie krank das schon eigentlich ist. Kein Wunder eigentlich, dass mein Leben eine von Gefühlen bestimmte Talfahrt war, oder ist.
Jemand hat mir mal gesagt, dass ich mir merken soll, warum ich dies oder das entscheide. Und ich hab das oft von Gefühlen abhängig gemacht. Das ist wirklich das dümmste was man machen kann, denn Gefühle vergehen, aber die Kacke für die man sich wegen irgendeiner Liebelei herbeizaubert, bleibt. Tja.
Jedenfalls, ich fand mich oft fehl am Platz. In der Grundschule war ich “pervers” weil ich von einem 1 Jahr älteren Jungen das Wort “Muschi” kannte. In der fünften traf ich meinesgleichen, und neben hemmungslosen Besäufnissen, fuhren wir auch gerne -hemmungslos besoffen- nachts zu irgendeinem Typ der “mein bester Freund” war, mit dem ich “Streit” hatte -heul- weil er nicht zurück “ich liebe dich” am Telefon gesagt hat und machten eine Szene. Wenn ich diesem Film meiner frühen Jugend einen Namen geben müsste, wäre das „Russen, Bong und Bowle- mein Leben an der Sonderschule“ weil da gabs ein Dach und ne Tischtennisplatte und was braucht man schon mehr als dann noch ein paar Menschen und Stoff.
Mit 18 dann von irgendwelchen Partyfotografen beim rumzüngeln mit irgendwelchen anderen Schlampen ablichten lassen. Mit 22 zeigte ich meinen Freundinnen auf Klo meine Schamhaarfrisur “sexy Lady”, wo ich die lang gewachsenen Locken an den Seiten und oben habe stehen lassen, und in der Mitte ein Gesicht gemalt habe. Irgendwas dazwischen war ich ziemlich depri drauf, tingelte in der Stadt rum, süchtig nach dem nächsten Kick oder Vollsuff. Tja, mit 26 dann hing ich da auf allen Vieren, Oberkörper frei, und singe für meinen schwulen Campmitbewohner “Jingle Bells” während ich meine Brüste etwas zusammen klatschen lasse. Das war irgendwie die Zeit meines Lebens, aus dem Müll fressen, unter Pennern, verlorenen Seelen und Taugenichtsen. Obwohl die auch ein- zwei Mal im Jahr arbeiten und den Rest einfach sparsam sind zum Beispiel. Tja, mit kurz vor 30, man will ja noch was schaffen im Leben, kommt dieses Buch mal raus.
Hier ein Bild, um sich meine Geschichte im „König der Löwen“-Stil besser visualisieren zu können
2_Enten im Kornfeld
oder
Hochmut kommt vor dem Ungenuss
oder
Nach Möd kommt blöd
aber eigentlich
meine erste Psychose
oder Manie
oder Vulkanausbruch
Alles machte plötzlich Sinn. Ich fühlte mich wie ein genialer Schachspieler, der ein unheimlich schweres Puzzle, das Puzzle des Lebens quasi, zusammengesetzt hat. Oder nein, eher wie das Spiel “das verrückte Labyrinth” wobei ich nun alle Kniffs und Tricks kannte, um innerhalb eines Schachzuges zu egal welchem Ziel komme. Das lag eventuell daran, dass ich da einfach so im Jetzt war, dann will man eine Banane und wow, wie einfach ist es einfach in den Laden zu gehen und eine scheiss Banane zu fressen. Ich fühlte mich, als würde ich zum ersten Mal richtig Leben. Viele würden jetzt sagen, dass das einfach bedeutet „auf Droge“ zu sein, und das mag auch so stimmen, das fühlt sich so an, aber man ist dann einfach zu lange auf „Droge“ und nimmt gar keine Drogen mehr und die Scheiße geht trotzdem weiter. Fühlt sich geil an, aber die Logik und der Verstand sind einfach irgendwann im Zweifel nicht mehr zu finden.
Ich war so high, auserwählt, überglücklich, und dankte dem Leben, Gott, oder was auch immer auf Knien, für jeden Mensch, jedes Tier, das Wetter- einfach alles was mich bis jetzt dort hingebracht hat. Mein Herz klopfte bis zum Himmel. Mir wurde ungeheuer heiß und ich wurde fast ohnmächtig.
Mein bisheriges Leben schien mir wie ein langweiliger Film, ein unbedeutender Traum in dem ich mich benebelt irgendeinem Trott hingegeben hatte. Ich sollte erst viel später wirklich sehen, wie solche Momentaufnahmen und die Bedeutung die man denen zuweist, wirklich “traumhaft” sind, und mit der gemeinsamen Realität, die man in der Regel mit dem Rest der Menschheit teilt, nicht so recht zu vereinbaren sind. Ich hatte die Macht, die Energie, alle Träume, Ideen und Abenteuer zu verwirklichen und zu erleben. Ich war immer noch auf der Suche nach einem total ausfüllenden Job. Meiner Ansicht nach, sollte ich erstmal das finanzielle Gerüst meines neuen Lebens auf die Beine stellen. Das ist irgendwie ironisch, denn ich hatte ein Erbe und konnte, wie ich es auch gerne gemacht habe, mich immer aus der Verantwortung ziehen, wenn meine Phantasien nicht Wirklichkeit wurden. Irgendwer hat so ein Bild gehabt wo stand “Es gibt 2 Arten von Menschen, die einen die nur reden, und die anderen die es auch wirklich tun”. Und dann hat in der Uni noch jemand erzählt, sein Cousin hätte so einem Weltkonzern eine Bewerbung geschickt, wo er klipp und klar sagte, warum der Konzern ihn bei sich arbeiten lassen will, und dann wurde er eingestellt. So würde es auch bei mir laufen, dachte ich. Ich war jung, genau, gut erzogen und besitzte ein ausgesprochenes Empfinden für Trends, Style und Ästhetik. Aufgezogen wurde ich vom Fernseher, den hab ich vorher ganz vergessen, und das sollte doch einen guten Mitarbeiter geben. Ich entschied mich, ab jetzt bei einem Plattenlabel zu arbeiten, wo ich dann Bands managen würde. Ich hatte keine Ahnung davon, aber dachte mir mit genug Ehrgeiz und Ideen davon, wird es schon so laufen.
Auf ner social Media Plattform schreib ich einfach den Boss der Plattenfirma an: “Hallo, wann bist du im Büro?” Er fragte mich, ob wir uns kennen. Ich schreib nichts... er hatte ja nicht mal auf meine Frage geantwortet und irgendwann kam “Wann ich im Büro bin? Immer.” Das war perfekt, denn das hieß er schlief auch im Büro und eigentlich hatte ich den Plan dann dort auf der Couch erstmal ein Nickerchen zu machen.
Ich kannte ja auch schon 2 Bands, die ich dort mitnehmen würde, und machte ein Treffen aus, mit dem einen von der Band. Doch so weit sollte es nicht kommen, denn Menschen in meinem Umfeld merkten etwas von meiner übersteigerten Ideenvielfalt, und wussten dass es so eigentlich nicht läuft. Ich wollte davon nichts hören, und eine Schnitzeljagd begann, in der meine Freunde und Familie versucht haben mich wieder in die Realität zu holen.
Was mich am Ende echt gekillt hat war das Bedenken, was einer äußerte, dass wenn ich denke alles ist möglich und so einfach, dann würde ich irgendwann auch denken ich könnte fliegen und aus dem Fenster springen. Das hat mir unheimlich Angst gemacht, obwohl ich später echt sauer auf die Leute war (da sieht man mal wieder was ich für ein Asi bin), weil ich dachte so, Alter, wenn ich denke ich kann fliegen, dann springe ich doch vom Boden hoch und nicht aus dem Fenster.... nur für den Fall der Fälle. Ich war denke ich einfach böse, dass man mir diesen Trip genommen hatte. Es war nötig und so, aber das Gefühl ist unnormal geil. Warum das nötig ist? Weil man lebt als wäre schon gestern die Welt untergegangen, man verballert sein ganzes Geld, stößt Menschen vor den Kopf also isoliert sich sozial wegen dieser Phantasiewelt, man begibt sich in Gefahr, weil es Menschen gibt die so einen Zustand ausnutzen und einem Schaden antun wollen, man ist sexuell total enthemmt und bumst fahrlässig herum zum Beispiel. Man verliert die Kontrolle über sein Handeln. Irgendwann kommt der klare Kopf zurück und man steckt in Schwierigkeiten. Hat vielleicht Trauma bekommen von einer Vergewaltigung, ist Obdachlos geworden. Da kann viel sehr schief gehen.
Der erste Schritt in Richtung stationärer Aufnahme in die Irrenanstalt, Klapse, Psychiatrie oder wie man es nennen möchte, war ein Fragebogen. Ich sollte irgendwas sagen, von wegen was ich so gerne mache. Und ich schrieb so normal wie bei einem Bewerbungsschreiben, Familie, Freunde, Musik, Kunst und Drogen, und zwischen Drogen und Freunden machte ich eine Verbindungslinie und notierte “Zufall?” auf das Blatt.
Als nächstes folgte eine medizinische Untersuchung, bei der so ein schön geleckter Arzt mir am Körper rumpikste. Ich musste lachen bei den Piksern, weil ich mir vorstellte, bei jedem Piks einen fahren zu lassen. Fürze können, wenn sie im richtigen Moment dosiert werden echt ein Oberhammer sein. Aber das Bedarf auch ein Opfer, welches man dadurch voll verwirrt, das hört sich bestialisch an, und ist es auch. Der Arzt fragte, ob es kitzelte, ich verneinte, und darauf hin war er irgendwie beleidigt “Achse, dann sind sie wohl einfach ein Scherzkeks” und ich fuhr voll den Hasstrip. Für jeden Lacher, jedes Grinsen, brauchte es wohl einen äußeren Einfluss... “wieso lachst du, was ist so lustig? öhöhöhöh”. Was für ein erbärmlicher Wicht, dachte ich mir, ohne Phantasie, der sich nie selber überraschen kann mit einer Idee. Eine grausame Vorstellung. Damals jedenfalls, heute teile ich das Zimmer mit Leuten, die komisch rumlachen, und es ist einfach net normal, denn so ist man im eigenen Kopf zu viel, und das macht einen halt, so dass man nicht in der Realität mit anderen zusammen ist.