Eine Frau für den Barista - Marco Malvaldi - E-Book

Eine Frau für den Barista E-Book

Marco Malvaldi

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Beschreibung

Alice Martelli. So heißt die neue Kommissarin in Pineta. Da sie von Klatsch als Ermittlungsmethode nicht wenig hält, macht sie bald die Bekanntschaft der BarLume und ihrer eigentümlichen Stammgäste. Die vier Senioren erläutern ihr auch umgehend ihre Theorie zum Verschwinden von Vanessa Benedetti. Sie sind sich sicher, dass ihr Ehemann sie zum Schweigen gebracht hat. Trotz der Affenhitze gelingt es den vier Alten - sebstverständlich wie immer mit der Unterstützung von Massimo, ihrem Barista - am Ende jede Unklarheit zu beseitigen. Mithilfe messerscharfer Witze und tödlicher Wortgefechte.    

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Für Carlo, Dichter aus Champs-le-Bisence,

allzu früh berufen auf die Champs-Élysées

Übersetzung aus dem Italienischen von Luis Ruby

ISBN 978-3-492-97344-1

April 2016

Deutsche Erstausgabe

© Marco Malvaldi 2014

Titel der italienischen Originalausgabe:

»Il telefono senza fili«, Sellerio editore, Palermo 2014

© der deutschsprachigen Ausgabe:

Piper Verlag GmbH, München 2016

Covergestaltung und -motiv: Hauptmann & Kompanie

Werbeagentur, Zürich

Datenkonvertierung: Kösel Media GmbH, Krugzell

Sämtliche Inhalte dieses E-Books sind urheberrechtlich geschützt. Der Käufer erwirbt lediglich eine Lizenz für den persönlichen Gebrauch auf eigenen Endgeräten.

Urheberrechtsverstöße schaden den Autoren und ihren Werken. Die Weiterverbreitung, Vervielfältigung oder öffentliche Wiedergabe ist ausdrücklich untersagt und kann zivil- und/oder strafrechtliche Folgen haben.

The Brain – is wider than the Sky –

For – put them side by side –

The one the other will contain

With ease – and You – beside.

Das Hirn – ist weiter als das All –

Stellst du sie Seit an Seit –

Fasst eins das andere in sich –

Und dich – mit Leichtigkeit.

Emily Dickinson

Prolog

In Pineta schien es ein ruhiger Mittsommertag zu sein wie jeder andere.

Wie üblich war die Sonne hinter den Hügeln im Osten aufgegangen, und alles deutete darauf hin, dass sie im Westen untergehen würde, sich immer weiter von gelb zu rot verfärbend, um schließlich wie jeden Abend ins Meer zu tauchen.

Das Meer wiederum fühlte sich nass an, schmeckte salzig und roch widerlich, Letzteres aufgrund der Ausdünstungen des Erdöls und anderer fossiler Brennstoffe, die der Hafen von Livorno an Tagen, an denen der Schirokko blies, gewissenhaft über die Strände verteilte, also seit einem Monat täglich.

Das Laub war grün, die Zebrastreifen waren weiß, und die Rücken der Urlauber hatten einen Rotstich, so wie die Haushaltszahlen der Stadtverwaltung, und das, obwohl inzwischen sämtliche Bodenmarkierungen für Parkplätze blau waren.

Die Kinder spielten, die Mammas gaben den Kleinsten die Brust, die Verkehrspolizisten verhängten Bußgelder, und die Journalisten ergingen sich in Übertreibungen; während sich die Angehörigen des Öffentlichen Dienstes in dem Wissen, dass ein gleichbleibendes und vorhersehbares Verhalten wesentlich zur Beruhigung der Bürger beitrug, mit Däumchendrehen beschäftigten, wie üblich.

Kurzum, es schien ein ruhiger Mittsommertag zu sein wie jeder andere in Pineta.

Und der Schein trog nicht.

»›... ein äußerst ausgeglichenes Spiel bis zur sechsunddreißigsten Minute der zweiten Halbzeit, als der Spieler mit der Rückennummer 18 von Juve, von Tévez mit einem Steilpass in den Strafraum geschickt, dort zu Boden sank. Für sämtliche Betrachter auf dem Feld wie auf den Rängen eine eindeutige Schwalbe, nur nicht für den Schiedsrichter, der die Aktion mit einem Elfmeterpfiff quittierte.‹«

Rimediotti ließ die Gazzetta sinken und schüttelte den Kopf.

»O Mann, jetzt bescheißt ihr auch schon im Pokal«, sagte er und maß Pilade mit einem missbilligenden Blick.

Pilade, der einzige Juve-Fan in einem sportlichen Umfeld, in dem Rimediotti für Inter Mailand war, Aldo und Massimo für AC Turin und Ampelio der Meinung, dass Fußballspieler sowieso alle geschlagen gehörten, zeigte mit dem Zeigefinger auf sich, eine Geste, die bei seiner Körpermasse schwerlich danebengehen konnte.

»Was habe ich damit zu tun? Ich bin doch nicht der Schiedsrichter.«

»Der arme Pilade hat recht«, verteidigte ihn Aldo und wischte jeden etwaigen Widerspruch mit einer Handbewegung beiseite.

»Ja, zum Glück«, kicherte Ampelio. »Kannst du dir die Spieler vorstellen? ›He, schau mal, der Schiri hockt im Heißluftballon.‹«

»Spielleitung aus der Vogelperspektive?«, fragte Aldo interessiert. »Das wäre doch mal eine interessante Neuigkeit. Sollen wir Blatter anrufen? Vielleicht für die nächste WM ...«

»Eine interessante Neuigkeit wäre, wenn ihr mal nicht so viel Blödsinn quatschen würdet«, brummte Pilade. »Ich habe das Spiel von gestern Abend noch nicht einmal gesehen.«

»Hast du keine Lust mehr auf Fußball? Du wirst alt.«

»Was heißt da werden, war er jemals jung?«

»Ach, ihr könnt mich mal kreuzweise«, unterbrach sie Pilade. »Es ist einfach alles viel zu viel. Die Liga von Samstag bis Montag, dienstags und mittwochs Champions League, am Donnerstag UEFA Cup...«

»Der heißt jetzt Europa League.«

»Na super. Ich bleibe bei UEFA Cup. Für den Freitag haben sie noch nichts gefunden, aber halb so schlimm, am Samstag geht’s ja wieder von vorne los ... Herr im Himmel, Fußballfan sein ist schlimmer als ein Vollzeitjob!«

»Was verstehst du denn vom Arbeiten?«

Pilade war gerade im Begriff, aus der Fülle seiner Weisheit eine passende Antwort zu geben, da öffnete sich die Glastür, und ein groß gewachsener, gut gekleideter Mann trat ein. Er trug ein Reiseköfferchen unterm Arm und die tatkräftige, proaktive Haltung zur Schau, die im höheren Dienstleistungssektor zum guten Ton gehört.

»Guten Tag.«

»Mag für Sie so aussehen«, antwortete eine Stimme von unter dem Tresen.

»Wie bitte?«

»Mag für Sie so aussehen«, wiederholte Massimo, während er aus dem Tresenjenseits auftauchte, in der Hand eine Flasche Chinotto, mit der er auf die vier Alten deutete. »Für mich ist es dieselbe Nerverei wie immer. Was darf’s sein?«

»Ein Espresso, bitte. Und wenn es dann recht wäre, fünf Minuten von Ihrer kostbaren Zeit.«

»Der Espresso ist kein Problem«, erwiderte Massimo, während er den Chinotto in ein Glas goss. »Was das Zweite betrifft, werde ich Ihnen, fürchte ich, nicht helfen können.«

Der Neuankömmling sah sich um. In der Bar herrschte bis auf die vier Abgeordneten der Grauen Panther gähnende Leere.

»Wenn Sie mir eine günstigere Uhrzeit nennen könnten ...«

»Mit der Uhrzeit hat das nichts zu tun, es ist eine Frage von Inhalten.« Massimo deutete auf das Köfferchen des Burschen, auf dem das Logo eines bekannten Herstellers von Glücksspielautomaten prangte. »Wenn das da Ihr Arbeitgeber ist, dann gehe ich davon aus, dass Sie die Absicht verfolgen, mir ein Gerät für Videopoker oder dergleichen anzudrehen. Mir scheint daher angebracht, Sie darauf hinzuweisen, dass ich keinerlei Interesse habe, ein derartiges Gerät in meiner Bar aufzustellen. Wollte ich mich auf ein Gespräch mit Ihnen einlassen, würde ich nur unser beider Zeit vergeuden.«

Damit stellte Massimo seinem Gegenüber höflich, aber bestimmt seine Espressotasse hin.

»Sicher, das verstehe ich«, sagte der Bursche, der auf solche Reaktionen offensichtlich vorbereitet war. »Darf ich Sie, rein interessehalber, fragen, aus welchem Grund ...«

»Gewiss dürfen Sie. Und meine Antwort lautet als Allererstes, dass wir angesichts der hiesigen Klientel nicht so sehr über Videopoker sprechen müssten wie über Videobriscola. Ich könnte Ihnen noch zweiundvierzig weitere sehr gute Gründe nennen, wenn ich wirklich Wert darauf legte, dass Sie meinen Standpunkt nachvollziehen. Da dies jedoch nicht der Fall ist, bitte ich Sie, mir einfach zu glauben, dass ich weder bereit bin, etwas zu kaufen, noch zuzuhören. Ich lade Sie daher ein, in Ruhe Ihren Espresso zu genießen, der, wie Sie zweifellos feststellen können, ganz ausgezeichnet ist. Und dann schleichen Sie sich, aber zackig, sonst lasse ich die Warane von der Leine.«

»Mamma mia, war das unhöflich«, sagte Aldo.

»Aus schierer Notwendigkeit«, erwiderte Massimo und setzte das Glas Chinotto auf dem Tresen ab, nachdem er zufrieden einen Schluck genommen hatte. Vor kaum zehn Sekunden war der Vertreter durch die Glastür gegangen, nicht ohne davor einen Euro neben die Kasse gelegt zu haben, mit der geringschätzigen, überheblichen Miene eines Mannes, der gerade eine Niederlage eingesteckt hat.

»Ach, woher denn«, widersprach Aldo. »Mir rückt schon auch mal ein Vertreter auf die Pelle, der besonders aufdringlich ist, oder einer, dessen Produkte mich nicht interessieren. Aber deshalb behandele ich ihn doch nicht wie den letzten Dreck.«

»Schon klar. Aber, mal ehrlich, schafft dieser Vertreter es dann, dir etwas zu verkaufen, oder gelingt es dir, standhaft zu bleiben?«

»Also, wenn ich ehrlich bin ...«

»Wenn du ehrlich bist, schaffen sie’s jedes Mal, dir was unterzujubeln.« Massimo unterstrich seine Worte mit einer sarkastischen Handbewegung. »Und weißt du, warum? Weil man sich in dem Augenblick, in dem man auch nur kurz mit ihnen redet, auf einen Austausch einlässt, und ab da gehen Informationen hin und her. Sobald du ihm mit Argumenten kommst, gibst du Folgendes über dich preis: ›Hier steht ein wohlerzogener, vernünftiger Mensch, der bereit ist, sich zu erklären und daher auch zuzuhören.‹ Der Vertreter schließt daraus: ›Wenn ich mich anstrenge, lege ich ihn aufs Kreuz.‹ Und so hast du auf einmal den Keller voller Balsamico-Essig mit Himbeergeschmack. Ich dagegen behandle die Typen so schlecht, dass man es kaum glauben kann. Die Information, die ich damit aussende, lautet: ›Der Typ ist ein Spinner und wahrscheinlich ein Mistkerl, jedenfalls sicher kein vernünftiger Mensch, der hört bestimmt nicht zu. Mit ihm zu diskutieren, ist den Versuch nicht wert.‹«

»Verstehe«, sagte Aldo, nachdem er einige Sekunden lang den Kopf gewiegt hatte. »Dann sollte ich dich wohl beim Einkauf immer und grundsätzlich zurate ziehen, auch wenn du gerade auf dem Klo hockst.«

»Das wäre zweifellos wünschenswert«, bestätigte Massimo schneidend.

Auf diese Antwort hin wandte sich Aldo an die übrigen drei Spießgesellen.

»Der hat vielleicht einen Charakter ...«

»Na, du kennst doch den alten Spruch – du wolltest ein Fahrrad, jetzt tritt gefälligst in die Pedale«, gab Pilade zurück, bei dem es mit dem Mitgefühl nicht weit her war.

»So ist es«, unterstrich Ampelio und kicherte. »Blöd, dass der Drahtesel noch nicht mal ’nen Sattel hat. Da kannst du dich nur noch in die Eisen stellen, sonst bist du verratzt.«

Um besser zu verstehen, was da vor sich geht, empfiehlt sich vielleicht ein kurzer Rückblick auf einen Zeitpunkt vor ungefähr drei Monaten.

Denn etwa drei Monate war es her, dass Aldo die BarLume vorsichtiger als sonst betreten hatte, und das zu einer ganz unerhörten Uhrzeit, nämlich um Viertel vor drei Uhr nachmittags, also zu einem Zeitpunkt, der sowohl bei den übrigen Alten wie in der BarLume selbst der Siesta gewidmet war.

»Schönen Tag zusammen«, grüßte er beim Eintreten.

»Hier bin eigentlich nur ich«, antwortete Massimo.

»Na, siehst du«, erwiderte Aldo. »Gut, gut, gut, mein lieber Massimo. Wie geht’s denn so?«

Massimo verharrte einen Augenblick lang schweigend, bevor er zurückgab:

»Ich weiß nicht warum, aber ich habe das Gefühl, dass du diese Frage gerne von mir gestellt bekommen würdest.«

Nachdem Aldo Massimos Worte sorgsam abgewogen hatte, begann er, langsam zu nicken.

»Tja, das stimmt.« Pause, mit Blick zum Deckenventilator. »Ich fürchte, das stimmt.«

»Schon komisch. Dabei hatte ich gehört, das mit der Wirtschaftskrise sei alles nur Gerede.« Profi, der er war, räumte Massimo nebenbei gewissenhaft die Gläser in den Geschirrkorb, sodass die Sprechpausen vom typischen Klang von Glas gegen Metall interpunktiert wurden. »Ich hatte sogar gehört, die Restaurants seien voll. Das kam übrigens vom Chef von den Deinen, und nicht von der kommunistischen Propaganda.«

»Ich bitte dich«, antwortete Aldo niedergeschlagen, während sein Blick weiterhin den sich drehenden Flügeln folgte. »Die Restaurants mögen voll sein, aber die Leute begnügen sich mit dem Billigsten, was die Speisekarte hergibt. Weißt du, wie oft Tavolone und ich den Mittagstisch mit dem Fisch vom Vorabend bestreiten?«

Massimo nickte ernst.

Seit seiner Einweihung hatte sich das Restaurant in der Villa del Chiostro als ausgesprochen unglücklicher Standort erwiesen. Teilweise lag das an der Krise, die ja nicht wegzudiskutieren war. Teils auch an ein paar Vorfällen im Restaurant selbst – etwa der Russe, der sich partout von seiner Frau umbringen lassen musste, während sich noch andere Gäste im Lokal aufhielten, und es ist ja wirklich kein Hochgenuss, auf einer Decke am Pool zu liegen und zuzusehen, wie zwei Sanitäter einen Typen vorbeitragen, der unter einer Decke liegt. Wer soll sich da erholen? Der Hauptgrund aber war: Die Villa del Chiostro war die richtige Location am falschen Ort.

In Krisenzeiten geht die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander. Und ein Luxusschuppen, der von Haus aus dazu bestimmt ist, Geldsäcke zu hegen und zu pflegen, mag in Forte dei Marmi einen Sinn haben, nicht aber in Pineta. Ein Stück Pizza auf die Hand passt nun einmal nicht besonders gut zu Champagner.

»Ja, und weiter?«

»Also, ich habe mir gedacht, ich sollte vielleicht zumachen und neu eröffnen. Ich meine, das Boccaccio in der Villa del Chiostro zumachen und mit etwas ganz anderem beginnen.«

»Ach, wirklich?«

»Ja. Einen charmanten kleinen Laden, der nur abends offen hat, so im französischen Stil. Feste Karte, die Küche sorgfältig, aber ohne Allüren, Gerichte, die schnell auf den Teller kommen. Ein schlichtes Weinlokal, aber so, wie sich’s gehört. Und nur das Nötigste an Personal.«

»Oha.« Massimo nickte energisch. »Das gefällt mir. Hast du schon einen Platz gefunden?«

»Doch, doch. Den hätte ich. Gleich hier in der Nähe. Auf dem alten Grundstück von Pasquinucci.«

»Gut. Um nicht zu sagen, sehr gut. Und das stemmst du ganz allein?«

Aldo wandte den Blick endlich von den Flügeln des Ventilators ab und richtete ihn auf Massimo.

»Nein, wo denkst du hin. In meinem Alter macht man so was nicht allein. Nein, ich hatte überlegt, die Sache mit einem Teilhaber anzugehen.«

»Ja, das wird das Beste sein«, sagte Massimo, aufrichtig davon überzeugt. Aldo war großartig im Umgang mit den Gästen, aber was die wirtschaftliche Seite betraf, zerstreut und chaotisch. Wer auch immer von Aldo hinzugezogen wurde, er würde sich mit Geduld wappnen müssen. »Hast du an jemand Bestimmten gedacht?«

»Aber sicher.«

Der Ärmste.

»Er ist zuverlässig, selbstsicher, intelligent. Und außerdem hat er seit etwa zehn Jahren eine Bar, er weiß also, wie man einen Laden führt. Aus all diesen Gründen würde ich die Sache gerne in seine Hände legen.«

Ich unterstreiche: Der Ärmste.

»Er ist ein bisschen eine Nervensäge, aber das braucht es ja irgendwie auch«, fuhr Aldo fort und sah Massimo in die Augen. »Außerdem ist er wirklich extrem gescheit. Du wirst es nicht glauben, aber er hat einen Universitätsabschluss. Und zwar in Mathematik. Ungewöhnlich für einen Barista, nicht wahr?«

Ich muss es umformulieren: Ich Ärmster.

Und so begann das Abenteuer Bocacito, eine hundertprozentige Gemeinschaftsunternehmung von Aldo und Massimo. Personal eingeschlossen. Das fing mit Tavolone an, der abends in Aldos Küche das Zepter schwang und sich tagsüber für Massimo belegte Schnitten ausdachte, die einfach sensationell waren. So hatte die Karte der BarLume ihr eigenes Sortiment an Panini um einige bemerkenswerte Kostproben von Tavolones Einfallsreichtum bereichert, darunter das Chourmo (pürierter Stockfisch mit gerösteten Brotkrumen und pulverisierten getrockneten Tomaten) und das Raìs (Carpaccio vom Thunfisch aus Capraia, mariniert in Limettensaft, gerösteter Sesam und Granatapfelkerne). Dazu kamen Kreationen von Massimo, die leider nicht immer verfügbar waren, etwa das Vintage (Olivenpaté und Dodo-Schinken, ursprünglich tiefgefrorene Zutaten nicht ausgeschlossen), das Reverie (ein Brötchen ohne Belag, Musik nach Wahl des Kunden) und das Schweinerlei (Fladenbrot mit Grieben und Rohschinken, serviert von einer Kellnerin im Oben-ohne-Look). Das alles konnte man bei Bedarf direkt vom Strand aus bestellen, dank einer brandneuen App namens Telephanino (für iPhone und Android), die Massimo mithilfe eines ehemaligen Studienkollegen entwickelt hatte. Die Zulieferung erfolgte in Echtzeit am Sonnenschirm des Betreffenden, und zwar durch Tiziana persönlich (im Badeanzug).

Ja, Tiziana. Die zweite Mitarbeiterin, die Massimo im Zuge der Transaktion eingestellt hatte. Und wenn er ehrlich mit sich war, auch der einzige wirkliche Grund dafür, dass er Aldo nicht gebeten hatte, sich doch sonst wo an der Küste einen Barista mit Mathediplom zu suchen. Stattdessen hatte er sich auf eine Geschäftsbeziehung mit einem Mann eingelassen, der, wie ihm von Tag zu Tag klarer wurde, der König der Kopflosen war.

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