Eine Schneeflocke zum Verlieben - Topaz Hauyn - E-Book

Eine Schneeflocke zum Verlieben E-Book

Topaz Hauyn

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Beschreibung

»Wenn du alle Brote aus dem Ofen holst, darfst du eines davon essen«, sagte der Mann und lächelte Manuel an, dass er wohlig erschauderte. Manuel spinnt Flachs. Seine Stiefschwester lenkt ihn ab. Der Faden reißt. Die Spindel fällt zu Boden. Zur Strafe muss er Wasser vom Brunnen holen. Ein Weg, den Manuel oft gegangen ist, und der heute sein Leben verändert. Eine märchenhafte, homoromantische Variation von »Frau Holle«.

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Veröffentlichungsjahr: 2021

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Eine Schneeflocke zum Verlieben

Eine Schneeflocke zum Verlieben

Eine Schneeflocke zum VerliebenLeseprobe: Prioritäten der LiebeWeitere BücherFantasyRomanceImpressum

Eine Schneeflocke zum Verlieben

Manuel spann Flachs mit der hellbraunen Holzspindel, die, wie alles hier, seiner Stiefmutter gehörte. Der Ofen in der Ecke der Stube, mit den handgemalten Kacheln seiner Großeltern. Die Eckbank und der Tisch mit den geschnitzten Mustern seines Vaters. Alles gehörte, seit sein Vater nicht mehr im Haus war, seiner Stiefmutter, einer hübschen Frau, die alle anderen Frauen im Dorf an Schönheit übertraf, und seiner Stiefschwester Elwira, die hässliche Narben im ganzen Gesicht hatte. Ein Mädchen, dass er niemals freiwillig umwerben würde. Trotzdem saß sie jetzt ihm gegenüber, kämmte sich die verfilzten Haare, in Vorbereitung für das Weihnachtsfest, und erwartete, dass er sie bewundernd anschaute. Sobald er das täte, würde ihre Mutter hereinkommen und ihn in die kalte Winterluft hinausjagen. Schließlich hatte ihre Tochter etwas Besseres verdient, als ihn, Manuel, den Sohn des Leinenwebers.

Das Rohmaterial für den Faden rutschte durch Manuels Finger, bis er nichts mehr dazwischen spürte. Er hatte zu sehr nach Elwira geschaut, die die Bürste durch ihre Haare riss, als ginge es darum eine wilde Horde Schafe zu kämmen. Dabei jammerte sie und brüllte vor Schmerz, als würde sie über einem Feuer geröstet oder auf das Rad gebunden werden.

Die Spindel zwischen seinen Händen hüpfte und fiel klappernd zu Boden.

Er hatte vergessen mehr Material aus dem Stock zu ziehen, der an seiner Schulter lehnte und an dessen oberen Ende fein säuberlich das Spinnmaterial aufgesetzt war.

»Du fauler Lump. Kannst nur starren und keine Arbeit zur Zufriedenheit erledigen«, schimpfte Elwira und knallte ihre Bürste auf den Tisch. »MAMA!«

Manuel bückte sich nach der Spindel, krabbelte unter die Eckbank, unter die sie gerollt war.

Die alte Holztüre ächzte, als seine Stiefmutter sie aufschlug. Krachend knallte sie gegen die Wand dahinter, schwang zurück und schlug ihr ins Gesicht. Wütendes Brüllen folgte.

Am liebsten wäre Manuel unter der Bank geblieben. Hätte sich versteckt und unsichtbar gemacht. Irgendwann musste sein Vater doch aus der Stadt zurückkommen, wohin er gegangen war, um den Leinenstoff zu verkaufen. »Du wirst sehen, dieses Jahr feiern wir ein reichliches Weihnachtsfest. Der Stoff wird sich gut verkaufen«, hatte sein Vater zum Abschied gesagt. Das war jetzt drei Wochen her. Drei lange Wochen. Die Reise in die Stadt dauerte zwei Tage zu Fuß, vier mit dem Handkarren auf dem die Stoffe festgebunden worden waren.

---ENDE DER LESEPROBE---