Erbe: Haus, Schmuck und Gespenst - Topaz Hauyn - E-Book

Erbe: Haus, Schmuck und Gespenst E-Book

Topaz Hauyn

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Beschreibung

Etwas schwebt neben der alleinerziehenden Mutter Cornelia und schneidet Grimassen. Etwas, durch das sie hindurchsehen kann. Etwas, dass sie am liebsten nicht sehen würde: Die Fratze ihres Ex. Auf dem Sprung, von der Arbeit zum Kindergarten, macht Cornelia Zuhaue halt. Mittagessen vorbereiten. Drei Briefe im Briefkasten und die durchsichtige Geisterfratze unterbrechen ihren durchgetakteten Tag. Mehr als Cornelia denkt, hängt davon ab, wie sie mit dem Geist umgeht. Und mit den Briefen. Wird sie den Mut wiederfinden, den sie bei ihrer Scheidung schon einmal benutzt hat? Eine paranormale Urban-Fantasy Kurzgeschichte mit Geistern.

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Veröffentlichungsjahr: 2021

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Erbe: Haus, Schmuck, Gespenst

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Erbe: Haus, Schmuck und GespenstLeseprobe: Erwartete VerkaufszahlenWeitere BücherFantasyScience FictionGegenwartImpressum

Erbe: Haus, Schmuck und Gespenst

Gleich würde Cornelia Zuhause sein. Sie hatte dort kurz Zeit, das Mittagessen vorzubereiten, bevor sie zum Kindergarten weiter musste, um ihre Tochter abzuholen. Trotzdem stand sie, nur wenige Meter von der Haustüre entfernt und starrte Löcher in die Luft.

Zumindest konnte man sagen, es waren Löcher. Aber trotzdem war da nicht nur Luft vor ihr. Etwas schwebte neben ihr und schnitt Grimassen. Etwas, durch das sie hindurchsehen konnte. Etwas, dass sie am liebsten nicht gesehen hätte: Die Fratze ihres Ex.

Eine Einbildung. Ganz sicher. Erfunden von ihren müden Augen. Schließlich ging sie entweder spät ins Bett, oder stand morgens sehr früh auf, um die Wäsche zu waschen, die Küche aufzuräumen, oder, so wie heute, Bewerbungen zu verschicken. Sie suchte ständig eine neue Stelle. Eine, die besser bezahlte, sodass sie nicht mehr abhängig war von den Unterhaltszahlungen ihres Ex. Die Tatsache, dass sie jahrelang nicht in ihrem Lehrberuf gearbeitet hatte und jetzt nur in Teilzeit arbeiten konnte, machte die Suche schwerer. Darum war sie froh, um die schlecht bezahlte Stelle als Telefonistin.

Cornelia dachte an die Uhr. Sie hatte keine Zeit, sich mit eingebildeten Geistern herumzuschlagen. Schließlich wusste ihr Ex nicht, wo sie wohnte. Sie war extra umgezogen, damit er ihre neue Umgebung nicht ebenso mit Lügen über sie zerstörte, wie ihre alte. Stattdessen konzentrierte sie sich auf die Post. Drei weiße Briefumschläge leuchteten ihr entgegen aus dem Schlitz des schwarzen, rechteckigen Metallkasten, der am hölzernen, maroden dunkelbraungrauen Gartenzaun festgebunden war. Die Post war heute früher gekommen. Normalerweise war der Briefkasten noch leer, wenn Cornelia Paliger montags um zwölf von der Arbeit nach Hause kam.

Hatte sich der Postbote vertan? Sonst bekam sie eher gelbe Briefe, weil sie, wegen ausbleibender Unterhaltszahlungen, Rechnungen viel zu spät bezahlte. Sie hasste gelbe Briefe. Jedes Mal schlug ihr Herz schneller, bei dem Gedanken, dass es der Rauswurf aus der Wohnung sein könnte.

Cornelia atmete langsam ein. Wenigstens waren die Briefe vor ihr nicht gelb.

Trotzdem zitterten ihre Hände. Wegen der kalten Winterluft. Sie trug keine Handschuhe.

Vermutlich gehörten die Briefe ihrem Nachbarn, dessen Briefkasten in der steinernen Säule neben dem Fußweg zur Haustüre eingelassen war. In dem dreistöckigen Mehrfamilienhaus wäre vertauschte Post nicht das erste Mal. Sie müsste nur die Hand ausstrecken, die Briefe herausziehen und die andere Adresse lesen.

Trotzdem stand sie immer noch vor dem Briefkasten.

Der kalte Winterwind zerrte an Cornelias kurzen Haaren und wehte sie immer wieder in ihre Augen. Ihr Rucksack mit dem Arbeitslaptop hing an ihren Schultern.

Ihre Zeit tickte. Zeit, die sie zum Kochen brauchte.

Sie hatte keine Zeit sich über die frühe Post zu wundern. Sonst öffnete sie den Briefkasten, weil sie musste, nicht weil sie sich auf die Post freute. Ein leerer Briefkasten war ein guter Briefkasten. Drei Briefe, wie diese, deuteten auf schlechte Nachrichten hin oder einen Fehler des Postboten.

Die durchsichtige Fratze ihres Ex schwebte vor den Briefkasten und streckte ihr die Zunge heraus.

---ENDE DER LESEPROBE---