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Erich Wolfgang Korngold – ein Name, der die Welt der Musik nachhaltig geprägt hat. Als Wunderkind in Wien gefeiert, schrieb er schon in jungen Jahren Werke, die ihm den Ver-gleich mit Mozart einbrachten. Seine Opern, darunter Die tote Stadt, zählen zu den Meisterwerken der klassischen Musik. Doch Korngold war nicht nur ein Ausnahmetalent der Opernbühne – er war auch ein Innovator, der als einer der ersten Komponisten die Filmmusik zur Kunstform erhob. Mit seinem Umzug nach Hollywood prägte Korngold den Klang des goldenen Zeitalters des Films und setzte neue Maßstäbe in der Verbindung von Bild und Musik. Seine unverwechselbaren Kompositionen für Filme wie Robin Hood, König der Vagabunden beeinflussen die Filmmusik bis heute. Dieses Buch zeichnet das Leben und Werk eines einzigartigen Komponisten nach – von den prägenden Jahren im Wien der Jahrhundertwende bis hin zu seinem bahnbrechen-den Erfolg in der Traumfabrik Hollywood. Entdecken Sie, wie Korngold Tradition und Innovation verband und zu einer Legende der Oper und Filmmusik wurde. Ein faszinierender Blick auf einen Künstler, der musikalische Grenzen sprengte und zwei Welten miteinander vereinte.
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Seitenzahl: 184
Veröffentlichungsjahr: 2024
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Erich Wolfgang Korngold: Musikgenie zwischen Oper und Hollywood
Komponist, Innovator, Legende der Oper und Filmmusik
George Ford
Einleitung: Der musikalische Wunderknabe
Erich Wolfgang Korngold, dessen Name in der Musikgeschichte stets mit der Vorstellung eines "Wunderkindes" verbunden ist, wurde am 29. Mai 1897 in Brünn, damals Teil des Österreichisch-Ungarischen Reiches, geboren. Seine ersten Jahre sind ein faszinierendes Beispiel dafür, wie früh eine musikalische Begabung erkannt und gefördert werden kann. Schon in seiner Kindheit entwickelte er eine außergewöhnliche Affinität zur Musik, ein Talent, das in erheblichem Maße durch sein familiäres Umfeld beeinflusst wurde.
Der junge Korngold war das Kind einer musikerfahrenen Familie. Sein Vater, Julius Korngold, war ein angesehener Musikkritiker, der nicht nur in Wien, sondern auch weit über die Stadt hinaus bekannt war. Der Einfluss seiner Eltern, insbesondere seines Vaters, spielte eine entscheidende Rolle bei der Entdeckung und Entwicklung seiner Fähigkeiten. Julius Korngold erkannte das große Potential seines Sohnes und sorgte dafür, dass Erich die bestmögliche musikalische Ausbildung erhielt. Schon im Alter von vier Jahren zeigte Erich ein bemerkenswertes Gehör und eine ungewöhnliche Fähigkeit, komplexe Musikstücke nach dem Gehör zu spielen.
Bereits als Kind zog Erich Wolfgang Korngold die Aufmerksamkeit bedeutender Musiker wie Gustav Mahler auf sich. Mahler, der den jungen Komponisten als "musikalisches Genie" würdigte, war beeindruckt von Korngolds außerordentlichem Talent, das sich durch seine Improvisationen am Klavier und frühe Kompositionen ausdrückte. Diese frühen Werke, die Korngold als Sechsjähriger schrieb, zeigten eine bemerkenswerte Formvollendung und Musikalität, die seinem jungen Alter weit voraus war.
Ein maßgebliches frühes Werk des jungen Korngold ist der "Zarewitsch Walzer", der von Freunden und Kritiker gleichermaßen bewundert wurde. Seine Kompositionen aus dieser Zeit, oft vollendeter als Werke mancher erwachsener Komponisten, lassen bereits seine charakteristische harmonische Raffinesse erahnen. Korngolds Fähigkeit, komplexe musikalische Strukturen zu durchblicken und zu gestalten, faszinierte Zuhörer und Lehrer gleichermaßen.
Die frühe Anerkennung seines Talents führte dazu, dass er in Kreisen gefeierter Künstler verkehrte. Laut einem Bericht von Felix Salten, einem prominenten österreichischen Journalisten, „spielte der kleine Korngold seine eigene Musik mit einer Wärme und Brillanz, die man nur bei bedeutend älteren Virtuosen erwarten würde“ (Salten, 1910). Diese öffentliche Wahrnehmung trug maßgeblich dazu bei, dass Erich Wolfgang Korngold in den aufmerksamkeitsvollen Fokus der Wiener musikalischen Elite geriet.
Es ist wichtig zu beachten, dass die frühen Jahre von Korngolds Leben nicht nur durch bemerkenswerte musikalische Errungenschaften, sondern auch durch ein tiefes intellektuelles Engagement geprägt waren. Dank des Einflusses seiner Familie wurde er in literarische und künstlerische Diskussionen einbezogen, die seine künstlerische Entwicklung wesentlich bereicherten und erweiterten. Diese frühe intellektuelle Förderung ermöglichte es ihm, schon in jungen Jahren eine ausgeprägte künstlerische Identität zu entwickeln.
Sowohl in seinen Kompositionen als auch in seinem virtuosen Klavierspielfiel dem jungen Korngold eine ungewöhnliche Kombination aus technischer Fertigkeit und emotionaler Tiefe auf, die ihn zweifellos zu einem Kind seiner Zeit machten. Trotz seines jungen Alters verstand Korngold es, bereits in diesen Jahren einen unverwechselbaren musikalischen Stil zu kultivieren, der harmonisch fortgeschritten und melodisch ausdrucksstark war.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die frühen Jahre in Korngolds Leben nicht nur durch eine natürlich vorhandene Begabung geprägt waren, sondern auch durch ein unterstützendes Umfeld, das seine Entwicklung förderte und begleitete. Diese Jahre legten den Grundstein für seinen Aufstieg zu einem der bemerkenswertesten Komponisten des 20. Jahrhunderts, sowohl im Bereich der klassischen Musik als auch später im Bereich der Filmkomposition. Die Phase seiner Kindheit und frühen Jugend bleibt ein Zeugnis für das Potenzial von Talent, das in einer kulturell und intellektuell stimulierenden Umgebung gedeihen kann.
Erich Wolfgang Korngold, geboren am 29. Mai 1897 in Brünn im damaligen Österreich-Ungarn, war von Kindesbeinen an von einer außergewöhnlichen musikalischen Begabung geprägt. Diese einzigartige Fähigkeit wurde frühzeitig von seinen Eltern erkannt und gefördert. Sein Vater, Julius Korngold, war ein renommierter Musikkritiker und spielte eine entscheidende Rolle in der musikalischen Entwicklung seines Sohnes. Er kümmerte sich nicht nur um die Schulung von Erich, sondern sorgte auch dafür, dass der junge Korngold Zugang zu den prominentesten Musikern und Komponisten seiner Zeit hatte. Diese Einflüsse legten den Grundstein für seine spätere Karriere und seinen Status als einer der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts.
Julius Korngold erkannte sehr früh das unvergleichliche Talent seines Sohnes und entschied, seine Entwicklung mit größter Sorgfalt zu betreuen. Er sah in Erich nicht nur seinen Sohn, sondern auch einen potenziellen neuen Mozart. Diese außergewöhnliche Betreuung spiegelt sich auch in der skeptischen und kritischen Art, in der Julius die Welt der Musik betrachtete. Erichs Mutter, Josefine Korngold, unterstützte ebenfalls die musikalischen Ambitionen ihres Sohnes, obwohl sie weniger in der Öffentlichkeit als Fördererin in Erscheinung trat. Diese familiale Unterstützung war jedoch essenziell und sorgte dafür, dass der junge Erich bereits mit fünf Jahren seine ersten Kompositionen vorweisen konnte.
Erich Wolfgang Korngold wurde durch verschiedene Mentoren entscheidend geprägt, darunter Alexander von Zemlinsky, ein bedeutender österreichischer Komponist und Dirigent. Zemlinsky war beeindruckt von Korngolds Talent und nahm ihn unter seine Fittiche. Durch die Anleitung Zemlinskys lernte Korngold das Komponieren auf höchstem Niveau und entwickelte Fähigkeiten, Musik in unterschiedlichsten Stilen zu erschaffen. Diese Zusammenarbeit war geprägt von Zemlinskys stilistischer Vielfalt und seiner Experimentierfreudigkeit, die auch in Korngolds eigenem Schaffen nachhallte. Nicht weniger wichtig war das Zusammentreffen mit Gustav Mahler, durch das Julius Korngolds Verbindungen Erich einen Zugang zu den Meisterwerken des frühen 20. Jahrhunderts verschaffte. Mahler selbst soll über Korngold gesagt haben: "Dieser Junge ist ein Genie."
Die Familie Korngold zog in der Musikwelt Wiens umher wie in einem Gewächshaus des Talents. Dank der Bemühungen seines Vaters hatte Erich die Möglichkeit, häufig berühmte Musiker und Komponisten zu treffen, die seine Entwicklung beeinflussten. Über Zemlinsky hinaus war auch der legendäre Komponist Richard Strauss ein Bewunderer von Korngold, der ihn regelmäßig beratend unterstützte. Dieses Netzwerk von Mentoren und Unterstützern ermöglichte es Korngold, bereits als Jugendlicher einen beeindruckenden künstlerischen Werdegang vorweisen zu können.
Die beständige Förderung durch prominente Persönlichkeiten half Korngold, seinen eigenen unverwechselbaren Stil zu entwickeln, der sich sowohl durch brillante Technik als auch durch emotionale Tiefe auszeichnete. Gerade in einer aufregenden musikalischen Epoche mit avantgardistischen Bewegungen wie der Zweiten Wiener Schule waren diese Verbindungen Gold wert, um sich als schöpferische Kraft zu behaupten und zu blühen. Korngolds früher Erfolg ist maßgeblich auf die intensive und qualitativ hochwertige Ausbildung zurückzuführen, die er durch seine Eltern und Mentoren erfahren durfte.
Erich Wolfgang Korngolds musikalische Reise begann schon in frühester Kindheit und entwickelte sich rasch von den ersten kindlichen Kompositionen bis zu dem Punkt, an dem er als ernstzunehmender Künstler wahrgenommen wurde. Diese Transformation von einem bloßen Wunderkind zu einer Künstlerpersönlichkeit von Rang und Namen vollzog sich in bemerkenswert kurzer Zeit und wurde durch mehrere Faktoren begünstigt.
Bereits im zarten Alter von fünf Jahren zeichnete sich Korngolds außergewöhnliches Talent ab, als er begann, seine ersten Musikstücke zu komponieren. Diese frühen Werke, in ihrer Gesamtheit oft durch kindliche Unbekümmertheit und experimentellem Geist geprägt, zeugen bereits von einer bemerkenswerten Fähigkeit zur musikalischen Ausdruckskraft. Gustav Mahler, einer der bedeutendsten Komponisten seiner Zeit, erkannte das Potenzial des jungen Korngold und bemerkte einst: „Dieser Junge ist ein Genie“.
Korngolds frühes Schaffen wurde nicht nur durch seine beeindruckende technische Fertigkeit, sondern auch durch seine musikalische Fantasie gekennzeichnet. Schon mit neun Jahren schrieb er eine vollständige Ballettmusik „Der Schneemann“, die von der Wiener Hofoper aufgeführt wurde. Diese Aufführung war nicht nur bemerkenswert aufgrund ihres Erfolgs, sondern vor allem, weil sie Offenheit und Innovationskraft einer neuen Generation von Musikern verkörperte. Es war der Moment, in dem Korngold begann, sich von einem bloßen Wunderkind in die Rolle eines ernstzunehmenden Komponisten zu bewegen.
Die Obhut seines Vaters, Julius Korngold, einem angesehenen Musikkritiker, spielte eine nicht unerhebliche Rolle bei der Förderung seiner Karriere. Julius, stets darauf bedacht, das Talent seines Sohnes nicht zu verschleudern, sorgte für Kontakte zu einflussreichen Persönlichkeiten in der Musikwelt, was wiederum die Entwicklung der künstlerischen Persönlichkeit Korngolds unterstützte. Die musikalische Förderung durch bedeutende Mentoren, wie Alexander von Zemlinsky und später auch Richard Strauss, trug ebenfalls entscheidend dazu bei, dass sich Erich Wolfgang Korngold als anerkannter Komponist etablieren konnte.
Im Kontext seiner ersten Kompositionen lässt sich auch der Einfluss zeitgenössischer musikalischer Strömungen auf Korngold nicht leugnen. Seine Fähigkeit, musikalische Stile zu integrieren und gleichzeitig eine eigene „Stimme“ zu bewahren, war eine der Schlüsselkomponenten seines frühen Erfolgs. Der Stil seiner frühen Kompositionen vereinte sowohl klassische Einflüsse als auch Ansätze der sich entwickelnden Moderne. Dies machte seine Werke besonders attraktiv für ein Publikum, das zwischen Tradition und Innovation schwankte.
Frühe Kritiken seiner Werke spiegelten eine zunehmende Ernsthaftigkeit in der Wahrnehmung seines Schaffens wider. Eine Rezension zu seinen ersten orchestralen Werken beschreibt Korngold als „einen jungen Komponisten mit dem Ernst eines erfahrenen Musikers und der Fantasie eines Poeten“. Dieses Lob war nicht nur Balsam für die Seele des jungen Komponisten, sondern stellte auch eine Herausforderung dar: die fortwährende Nachhaltigkeit seines Talents zu beweisen.
In geradezu atemberaubendem Tempo entwickelte sich Korngold von einem Wunderkind zu einer dezidiert künstlerischen Persönlichkeit. Mit jedem neuen Werk festigte er seinen Ruf und erweiterte seine musikalische Sprache. Seine frühen Jahre waren nicht nur die Zeit des Lernens und des Experimentierens, sondern auch eine Phase der Konsolidierung seines einzigartigen Stils, der später sowohl in der Opernwelt als auch in Hollywood zu Weltruhm führen sollte.
Im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert galt Wien als eines der kulturellen Epizentren Europas. Die Stadt war nicht nur die Heimat des Wiener Walzers, sondern auch ein Schmelztiegel innovativer musikalischer Strömungen, die von prominenten Komponisten wie Arnold Schönberg, Gustav Mahler und Richard Strauss beeinflusst wurden. Diese dynamische und vielschichtige musikalische Umgebung prägte den jungen Erich Wolfgang Korngold entscheidend und legte den Grundstein für sein außergewöhnliches Schaffen als Komponist.
Erich Wolfgang Korngold wurde 1897 in eine Zeit hinein geboren, in der Wien durch eine einzigartige musikalische Blütezeit ging. Die Stadt war ein Magnet für Künstler und Komponisten aus ganz Europa, die sich von der reichen musikalischen Tradition und dem kulturellen Flair der Donaumetropole angezogen fühlten. In dieser Zeit war Wien nicht nur für seine Opernhäuser, sondern auch für seine Salons bekannt, in denen visionäre neue Werke vorgestellt und diskutiert wurden. Es war eine Ära der Innovation und des grandiosen musikalischen Experimentierens, die entscheidende Impulse auf das junge Mozart-ähnliche Talent Korngolds ausübte.
In seiner Kindheit hatte Korngold das Privileg, in einer solchen inspirierenden Metropole aufzuwachsen, die ihm Zugang zu den besten Lehrern und Mentoren verschaffte. Seine Kompositionen wurden bereits in jungen Jahren von prominenten Dirigenten wie Gustav Mahler geschätzt und aufgeführt. Mahler, der selbst auf der Suche nach musikalischen Reformen war, erkannte in Korngold ein außergewöhnliches Talent und förderte ihn, indem er seine Kompositionen in den prestigeträchtigen Konzertsälen Wiens spielte. Dieser frühe Kontakt zu den führenden musikalischen Köpfen seiner Zeit bot Korngold unbezahlbare Möglichkeiten des Lernens und Wachstums.
Nicht zu unterschätzen ist auch der Einfluss, den die lokale Volksmusiktradition auf Korngolds Werk ausübte. Der Wiener Walzer, dessen rhythmische Eleganz und harmonische Komplexität die Wiener Musiklandschaft dominierte, findet sich subtil in vielen seiner späteren Werke wieder. Korngold schaffte es, diesen walzerhaften Esprit in seine eigenen Kompositionen zu integrieren, was seinen Stücken eine unverwechselbare Note verlieh.
Ein weiteres Merkmal der von Wien ausgehenden musikalischen Impulse war die allmähliche Verschiebung hin zu moderneren Musikstilen. Die Wiener Schule, angeführt von Komponisten wie Arnold Schönberg, war bekannt für das Brechen mit traditioneller tonaler Musik und die Entwicklung der Zwölftonmusik. Auch wenn Korngold nie vollständig in die atonale Musik eintauchte, ließ er sich von der atmosphärischen Dichte und der expressiven Intensität dieser Werke inspirieren, was seine eigene Musik ebenfalls muchschichtig und harmonisch reich gemacht hat.
Korngolds lebenslange Faszination für die Oper, die sich später eindrucksvoll in seinem Werk manifestieren sollte, ist ebenfalls auf die prägenden Jahre in Wien zurückzuführen. Die Stadt war bekannt für ihre glamourösen Opernhäuser und die regelmäßigen Aufführungen, die der junge Korngold frequentierte. Seine musikalischen Eindrücke wurden durch diese Erfahrungen intensiviert, und sein tiefes Verständnis für die Dramaturgie und Struktur von Opernmusik entwickelte sich in dieser kulturellen Umgebung rasch.
Der Einfluss Wiens auf Korngolds frühes Schaffen zeigt sich auch in seinen ersten veröffentlichten Werken, die von einer erstaunlichen Reife zeugen. Bereits im Alter von elf Jahren wurde sein Stück „Der Schneemann“ im Jahr 1910 erfolgreich in der Wiener Hofoper aufgeführt. Diese frühe Bühnenerfahrung ist ein Beweis für das Vertrauen, das die Wiener Gesellschaft in sein herausragendes Talent setzte. Diese Aufführung eröffnete Korngold neue Türen und verankerte seinen Ruf als Wunderkind in der Musikszene.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Einfluss Wiens auf Korngolds frühes Schaffen eine entscheidende Rolle in seiner musikalischen Entwicklung spielte. Der kulturelle und musikalische Reichtum der Stadt sowie die Unterstützung durch zentrale Figuren der Wiener Musiksphäre boten ihm eine unvergleichliche Bildungsgrundlage. Wien formte nicht nur seine musikalischen Präferenzen, sondern legte auch den Grundstein für seinen späteren internationalen Erfolg sowohl in der Welt der Oper als auch in der Filmmusik, wofür er heute weltweit geschätzt wird.
Erich Wolfgang Korngold, geboren im Jahre 1897 im pulsierenden Herzen Wiens, etablierte sich früh als ein musikalisches Wunderkind. Seine außergewöhnlichen Talente blieben nicht lange unentdeckt, und bald schon machte er sich einen Namen weit über die Grenzen Wiens hinaus. Doch der internationale Durchbruch, der ihm wahrhaftige Anerkennung in der Welt der Musik verschaffte, war das Resultat einer Reihe von Auftritten und der Anerkennung, die ihm von bedeutenden Persönlichkeiten der Musikwelt zuteil wurde.
Bereits als Jugendlicher war Korngold ein Publikumsliebling in den wichtigsten Musikmetropolen Europas. Seine Kompositionen, die er bereits mit elf Jahren vorweisen konnte, brachten ihm Anerkennung von Größen wie Gustav Mahler, der Korngold einmal als „geniales Kind“ bezeichnete. Diese Worte, die von einem der angesehensten Komponisten der damaligen Zeit stammen, würden Korngolds Weg zum internationalen Ruhm ebnen. In einem Brief an seinen Verlag Freudigt verkündet, lobte Mahler den jungen Korngold und empfahl dessen Ausbildung unter dem strengen Auge von Alexander von Zemlinsky, einem weiteren bedeutenden Komponisten und Dirigenten.
Nicht nur in Wien, sondern auch in Leipzig und München fanden seine Werke Anklang, was schließlich zur Aufführung seiner „Sinfonietta“ op. 5 führte. Diese Aufführung, die im renommierten Gewandhaus in Leipzig stattfand, wurde als musikalischer Durchbruch Korngolds gefeiert. Die Leipziger Kritiker waren voll des Lobes; ein prominenter Musikkritiker schrieb im Neue Zeitschrift für Musik: „Hier offenbart sich ein, in der Tat, seltenes Ausnahmetalent.“ (Neue Zeitschrift für Musik, 1911).
Ein weiterer Meilenstein in Korngolds Karriere war die Aufführung seiner Ballett-Pantomime „Der Schneemann“ an der Wiener Hofoper im Jahr 1910. Dieses Werk, das nach seiner Premiere als epochales Ereignis beschrieben wurde, katapultierte den jungen Komponisten in die höchsten Sphären der klassischen Musikszene und öffnete ihm endgültig die Türen zu einem internationalen Publikum. Henri Louis de Vries, ein bekannter Kritiker, notierte damals: „Kaum zu glauben, dass diese Musik von einem so jungen Geist stammen kann – Korngold hat einen sicheren Platz im Olymp der Musik beschritten.“
In den Jahren nach diesen frühen Erfolgen trat Korngold auf Einladung durch Europa hinaus, erreichte das Publikum in England und Frankreich und wurde zum gefeierten Gast bei renommierten Musikfestivals. Die Pariser Aufführung seiner „Violinsonate“ brachte ihm außerordentliche Anerkennung. Seine Musik wurde charakterisiert als dessen, dass sie „Leichtigkeit mit überraschender Tiefe“ kombiniert und somit zeitgenössische französische Komponisten beeinflusst habe. Eine Rezension in der Figaro entfaltet einen besonderen Einblick: „Er hat dermaßen mit seiner Komplexität und Ausdruckskraft überrascht, dass er von unserem eigenen Debussy hätte inspiriert sein können.“ (Figaro, 1913).
Der Beginn des Ersten Weltkriegs änderte die Musikszene und Korngolds Karriere erheblich, aber das hielt seinen Fortschritt nicht auf. Die Kriegsausbrüche bedeuteten eine kurzfristige Rückkehr in europäische Musikzentren, aber auch eine Hinwendung zu kleineren, intimeren musikalischen Projekten. Jedoch war es in diesen Jahren seiner kreativen Isolation, dass Korngold die Symbiose aus europäischer Kunstmusik und seinen eigenen Erfindungsgaben vertiefte, was später auch seine legendäre Filmmusik charakterisieren würde.
Zusammengefasst markierte der internationale Durchbruch Erich Wolfgang Korngolds eine Zeit des rasanten Fortschritts und der weitreichenden Anerkennung durch die kritischsten Kenner der alten sowie neuen Welt. Seine einzigartigen Originalkompositionen, begünstigt durch seine ausgeprägte Fähigkeit zur musikalischen Narration und seine einfühlsamen Klangbilder, ließen ihn als einen der bedeutendsten Komponisten seiner Generation erstrahlen. Er bereitete damit den Weg für seinen späteren Erfolg in Hollywood, der seine musikalische Karriere weiterörterte und festigte.
Um Erich Wolfgang Korngold und seine Entwicklung als einzigartigen Komponisten vollständig zu verstehen, ist es essenziell, die musikalische Landschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu betrachten, in der er seine ersten Schritte unternahm. Diese Periode war geprägt von einer faszinierenden Mischung aus Tradition und Innovation. Die musikalische Umgebung reichte von den letzten Ausläufern der romantischen Epoche über die revolutionären Ideen der Zweiten Wiener Schule bis hin zu den einfließenden Elementen des Jazz und der beginnenden Popularität der Filmmusik. In diesem komplexen Umfeld fand Korngold seine eigene unverwechselbare Stimme, die ihn zu einem der bedeutendsten Musikschöpfer seiner Zeit machte.
Korngold kam in einer Zeit zur Welt, in der die Musik sich in kreativer Aufruhe befand. Die Spätromantik hatte ihre kraftvollen, gefühlsbetonten Klänge in den öffentlichen Konzertsaal eingebracht, doch die Grenzen dieser Ausdrucksform wurden zusehends von progressiveren Strömungen in Frage gestellt. Während Komponisten wie Richard Strauss mit ihren opulenten Orchestersätzen die Möglichkeiten des symphonischen Orchesters an ihre Grenzen brachten, suchten andere wie Gustav Mahler und Arnold Schönberg nach neuen Wegen der musikalischen Ausdruckskraft. Schönberg und seine Schüler Alban Berg und Anton Webern führten die musikalische Sprache in eine neue Phase der Atonalität und der Zwölftontechnik. Der Bruch mit traditionellen tonalen Strukturen stellte das bestehende musikalische Verständnis auf den Kopf.
Parallel zu diesen Entwicklungen drang der Einfluss der Volksmusik und des Jazz aus Amerika in die Musikwelt ein. George Gershwin und andere Komponisten bewiesen, dass diese neuen Klangfarben und Rhythmen sowohl die konzertante als auch die populäre Musik entscheidend bereichern konnten. Der Einfluss von Paris und der impresario Diaghilevs Ballets Russes trug zur internationalen Zusammenarbeit und zum Austausch künstlerischer Ideen bei. Die Stadt Wien, Korngolds Heimat und Ort seines Wirkens, blieb trotz aller modernen Tendenzen ein Bollwerk der Opern- und symphonischen Tradition, was Korngold letztlich die besten Elemente dieser unterschiedlichen Strömungen zu einem ganz persönlichen Stil kombinieren ließ.
Inmitten dieses kaleidoskopartigen musikalischen Spektrums sind Korngolds Werke von einer bemerkenswerten individuellen Qualität geprägt. Seine Musik reflektiert eine unverkennbare Meisterschaft der orchestral-technischen Mittel, kombiniert mit einer ausgeprägten Vorliebe für schwelgerische Melodik. Korngold verstand es, seine beeindruckenden technischen Fähigkeiten, die von Richard Strauss als „ein musikalisches Wunder“ bezeichnet wurden, mit einer emotionalen Tiefe zu verbinden, die selbst in der avantgardistischen Zeit stark Appellcharakter besaß. Seine frühe Oper „Die tote Stadt“, uraufgeführt 1920, zeigt in voller Pracht seine Begabung, dramatische Musicalszenen mit einer eingängigen, dennoch komplexen musikalischen Sprache zu verbinden.
Während viele seiner Zeitgenossen dem Sog der Moderne folgten, gelang es Korngold, eine eigene, einzigartige Klangwelt zu erschaffen, die gleichermaßen nostalgisch und zukunftsweisend war. Dieses bewusste Festhalten an der Tonalität und das Verschmelzen spätromantischer Techniken mit neuen Elementen verliehen seiner Musik eine spezielle Anziehungskraft, die ihn in Wien wie im aufkommenden Hollywood gleichermaßen erfolgreich machte. Als seine Karriere mit dem Einsetzen der Filmmusik in den Vereinigten Staaten Fahrt aufnahm, nutzte er seine Erlebnisse und Erkenntnisse aus der klassischen Komposition, um originelle Soundtracks zu schaffen, die das emotionale Zentrum zahlreicher Filme bilden sollten. Korngold war nicht nur ein Brückenbauer zwischen den Epochen, sondern auch zwischen den Welten der sogenannten ernsten Musik und der Filmkunst.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Korngolds Fähigkeit, sich innerhalb eines sich massiv wandelnden musikalischen Umfelds eine einzigartige Stimme zu bewahren, wesentlich zu seinem anhaltenden Erbe beiträgt. Trotz einer Ära des Wandels und der Zersplitterung der Traditionen verkörperte seine Musik ein übergeordnetes Streben nach Schönheit und Ausdruckskraft, das in kritischen Kreisen oft als Gegenstück zur avancierten Moderne empfunden wurde. Dessen ungeachtet bleibt der Einfluss seiner Arbeiten unbestritten, nicht zuletzt in der Art und Weise, wie er das Genre der Filmmusik maßgeblich geprägt hat, was ihm Zeit seines Lebens und darüber hinaus die Bewunderung von Musikliebhabern und Filmschaffenden sicherte.
Erich Wolfgang Korngold, dessen beachtliches musikalisches Talent bereits in jungen Jahren offensichtlich wurde, erlebte eine bemerkenswerte Bandbreite an Reaktionen auf seine frühen Werke. Seine Kompositionen stießen sowohl auf große Bewunderung als auch auf Kritik, was ihm paradoxerweise zu einer noch größeren Öffentlichkeit verhalf. Die kritische Rezeption seiner Arbeiten beleuchtet nicht nur den Geschmack und die Vorlieben einer bestimmten Epoche, sondern auch die Herausforderung, denen sich ein junges Genie gegenübersah.
Bereits seine ersten Kompositionen, die noch aus Kindertagen stammten, wie das etwa mit elf Jahren komponierte „Ballett Der Schneemann“, erfuhren sowohl in Wien als auch international Beachtung. Der Historiker und Musikwissenschaftler Richard Taruskin beschrieb Korngolds frühe Werke als „ein Fenster in die ehrenvolle Tradition der Wiener Musikszene“, womit er den intellektuellen und künstlerischen Kontext betont, in dem Korngold aufwuchs und wirkte.
Viele Zeitgenossen priesen Korngolds Können. Der bekannte Kritiker und Musikwissenschaftler Eduard Hanslick fand bewundernswerte Worte für den jungen Komponisten, als er erklärte, dass Korngold „dem Wunderkind Mozarts in nichts nachsteht“. Solche Vergleiche mit Mozart setzten hohe Erwartungen und trugen zur Mythenbildung um Korngolds Fähigkeiten bei.
Doch neben der überwältigenden Bewunderung gab es auch skeptische Stimmen. Einige Kritiker hinterfragten die Originalität seiner Werke und führten seine Erfolge auf die kulturelle und familiäre Umgebung zurück, in der er aufwuchs. Insbesondere die starke Unterstützung und Einflussnahme seines Vaters Julius Korngold, einem prominenten Musikkritiker, war Gegenstand kritischer Auseinandersetzungen. Die New York Times stellte dies in einem Artikel aus dem Jahr 1910 in Frage, womit sie die Umstände des Aufstiegs des jungen Komponisten skeptisch betrachtete.
Obwohl Korngold stets anerkannte Mentoren und Unterstützer hatte, darunter Persönlichkeiten wie Gustav Mahler und Richard Strauss, bestand eine weitverbreitete Debatte darüber, inwiefern diese Verbindungen den objektiven Wert von Korngolds Musik beeinflussten. In diesem Spannungsfeld aus Lob und Tadel navigierte Korngold geschickt, indem er sich auf seine kompositorischen Fähigkeiten verließ und seine musikalische Stimme weiterentwickelte.
Kritiker wie Adorno konnten der Musik Korngolds jedoch weniger abgewinnen. Adorno betrachtete seine Werke als zu tonmalerisch und schrieb ihnen zu, den avancierten musikalischen Entwicklungen ihrer Zeit nicht gerecht zu werden. In Anbetracht der zunehmenden Bedeutung der Zwölftonmusik in der damaligen Zeit, die von Komponisten wie Arnold Schönberg vorangetrieben wurde, stellte Korngolds ausgesprochen melodische, spätromantische Musik eine bewusste Wahl dar.
Die Reaktionen auf Korngolds Werke verliefen nicht nur entlang der Grenzen von Zustimmung und Ablehnung, sondern verhießen auch eine transatlantische Dimension. In den USA, wo Korngold später großen Einfluss als Filmmusikkomponist haben würde, waren seine frühesten Werke weniger umstritten, und seine Oper „Die tote Stadt“ wurde begeistert aufgenommen, was großes Interesse weckte.
Korngolds kritische Rezeption in seiner Jugendzeit bietet uns heute einen fesselnden Einblick in die Komplexität des Seins als musikalisches Genie. Es stellt sich die Frage, inwiefern jugendliches Talent als momentane Kuriosität angesehen wird oder als langfristige Vorhersage zukünftiger Meisterwerke. Durch die Rückschau wird ersichtlich, dass die frühe Kritik und Lobeshymnen gleichermaßen zur Legende beitrugen, die wir heute mit dem Namen Erich Wolfgang Korngold in Verbindung bringen.
Die Geschichte von Erich Wolfgang Korngold ist untrennbar mit der Rolle seines Vaters, Julius Korngold, verwoben. Als renommierter Musikkritiker war Julius Korngold nicht nur ein dominanter Kulturkritiker in der Wiener Musikszene, sondern auch eine prägende Kraft in der musikalischen Entwicklung seines Sohnes. Julius erkannte früh das außergewöhnliche Talent Erich Wolfgangs und entschied, dass sein Sohn eine umfassende musikalische Ausbildung erhalten sollte, um sein Potenzial voll ausschöpfen zu können.
Julius Korngold war ein bedeutender Literatur- und Musikkritiker, der über Jahrzehnte als verantwortlicher Musikkritiker der „Neue Freie Presse“, einer der angesehensten Zeitungen Wiens, tätig war. Seine Bekanntheit und Einfluss in der Musikwelt ermöglichten ihm Zugang zu den führenden Musikern und Pädagogen der Zeit, ein Vorteil, den er nutzte, um den musikalischen Weg seines Sohnes aktiv zu gestalten. Er pflegte enge Kontakte zu bedeutenden Komponisten und Musikern wie Johannes Brahms und Gustav Mahler, die Erich Wolfgang prägt. Sein Urteil hatte Gewicht; ein Wort von Julius konnte Karrieren fördern oder scheitern lassen.
Der Einfluss von Julius auf die musikalische Entwicklung Erichs manifestierte sich nicht nur in praktischer Unterstützung, sondern auch in der intellektuellen sowie ästhetischen Prägung. Julius war ein Verfechter der Tradition, ein Bewunderer der musikalischen Formstrenge, insbesondere der Werke Mozarts und Brahms‘. Seine teilweise konservativen Ansichten riefen in Erich eine kreative Spannung hervor, die ihn antrieb, bestehende musikalische Normen zu hinterfragen und seine eigene unverwechselbare Stimme zu entwickeln. Diese dualistische Förderung, einerseits die Förderung klassischer Kompositionsstrukturen und andererseits der Ansporn zum eigenen Ausdruck fanden in Erich Wolfgangs Werk Eingang, was ihn letztlich in ganz Europa als Komponisten etablierte - sowohl im Bereich der Oper als auch der symphonischen Musik.
