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Mein ursprünglicher Anlass für diese "Erinnerungen" war, die vielen alten Bilder, die in Kartons und Alben aufbewahrt wurden, zu scannen und mit erklärenden Worten zusammenzufassen. Dazu kam eine große Menge an neueren Kleinbild- und 6x6-Negativen/Diapositiven, ferner Briefe, Dokumente, Tagebuchnotizen, Zeitungsausschnitte und anderes für mich Erinnernswertes. Doch welchen Wert würden diese Dinge haben, wenn ich diese Welt verlasse, und meine Frau und mein Sohn und Enkel dann mit diesem ungeordneten, vielfältigen "Kram" belastet werden? Also beschloss ich, den gesamten Nachlass zu scannen und zu allem etwas zu schreiben. So entstanden diese "Erinnerungen", die enden, als mein Sohn 11 Jahre als wurde, weil er von diesem Zeitpunkt an seine eigenen Erinnerungen hat.
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Seitenzahl: 131
Veröffentlichungsjahr: 2015
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Mein ursprünglicher Anlass für diese „Erinnerungen“ war, die vielen, zum Teil recht alten Bilder, die in Kartons und verschiedenen Arten von Alben aufbewahrt wurden, mit erklärenden Worten zusammenzufassen. Es gab neben den Bilder-Kartons Alben meiner Tante, meiner Mutter, manche waren chronologisch ungeordnet; es gab eigene Sylt-Alben, ein paar hundert Kleinbild- und 6x6-Negative und -Diapositive. Dazu kam eine große Menge an Briefen, Dokumente, Tagebuchnotizen, Zeitungsausschnitte und anderes für mich Erinnernswertes an Papieren. Doch welchen Wert würden diese Dinge haben, wenn ich diese Welt verlasse, und meine Frau und mein Sohn dann mit diesem Nachlass belastet werden?
Bereits beim Ordnen der alten Bilder und Unterlagen merkte ich, dass ein bloßes chronologisches Zusammenfassen und Erklären der Bilder und der anderen Erinnerungsstücke zu dürftig war. War es nicht auch interessant zu erfahren, was sich hinter den Bildern, etwa denen der prächtigen Hochzeit der Großeltern und der Fabrik in Schwedt verbarg? War es nicht für den einzigen Nachkommen der Familie Hahn, meinen Sohn Lars, wichtig zu wissen, woher seine Eltern stammen, wie sich seine Eltern kennen gelernt haben, wie seine Kindheit verlaufen ist, warum sich seine Eltern getrennt haben, wie unsere Uschi, neue Ehefrau und Mutter zu uns fand?
Hinzu kam für mich, nun nach der Pensionierung endlich die alten Dinge, die zum Teil jahrzehntelang bei jedem Umzug unbesehen mitgeschleppt wurden, noch einmal zu sichten, für diese „Erinnerungen“ zu verwerten und damit mit dem jugendlichen Peter, der nun – sei ich ehrlich – ein alter Mann ist, endlich abzuschließen, und dann alles wegzuwerfen.
Diese selbst auferlegte Pflicht hat sich zwei Jahre hingezogen, vor allem wegen rein technischer Arbeiten wie Scannen, Bildkorrekturen und Rechnerprobleme. Als ich Ende August 2000 die dritte CD-ROM gefüllt hatte, stand ich vor der Frage: Wo soll ich enden? Bis in die Gegenwart konnte ich nicht gehen, denn ab September 1979 wurden die Probleme, die durch Uschis Trennung von ihrer Familie entstanden, ungemein kompliziert und die Menge an Bildern immer größer. Somit entschied ich, diese „Erinnerungen“ mit Uschis Einzug bei uns im Märkischen Viertel enden zu lassen. Ab hier hat auch mein Sohn recht gute Erinnerungen, so dass es nun genug sein mochte.
Die in diesen „Erinnerungen“ abgebildeten oder genannten Personen und die um sie rankenden Ereignisse und Geschichten sind nicht frei erfunden, sondern nach bestmöglicher Erinnerung – natürlich unvermeidlich subjektiv gefärbt – wiedergegeben.
Zur Größe der hier abgebildeten Photos: Die meisten Bilder sind gescannte Photos unterschiedlicher Qualität, was Farben und vor allem Schärfe betrifft. Damit ist die Größe der Abbildung auf natürliche Weise begrenzt, selbst wenn ein Bild von seiner Darstellung her eine große Wiedergabe verdient hätte. Lediglich bei gescannten Negativen, der überwiegende Teil davon Kleinbildmaterial, der Rest 6x6-Negative oder -Diapositive war eine hinreichend große Darstellung möglich, wenn es denn subjektiv gerechtfertigt war. Somit ist hier vielfach die Größe eines Bildes durch seine vorliegende Qualität und nicht durch seine Bedeutung begrenzt.
Als die Erinnerungen die dritte CD gefüllt hatten und die ursprünglich vorgenommene Arbeit beendet war, hatte ich einen Traum: Ich wollte den Erinnerungen dadurch mehr Leben einhauchen, dass ich Tondokumente, die ich seit 1957 auf Tonbändern mehr oder minder zufällig gesammelt hatte, den Bildern und Texten zufüge. Ich dachte da vor allem an die Stimmen meiner Eltern, meiner Freunde und Freundinnen, und an mit dem Mikrophon festgehaltenen Ereignisse, wie Feiern, Musizieren, Aufnahmen von längst vergessenen Radiosendungen. Dazu mussten knapp 60 alte Tonbänder auf Spulen von 7,5 cm bis 18 cm Durchmesser hervorgekramt, durchgehört, das Wesentliche daraus in so genannte WAV-Dateien umgewandelt und zunächst im Rechner gespeichert werden. Dabei stellte sich heraus, dass die Aufnahmen, die ich mit meinem alten Grundig-Tonbandgegerät TK8-3D gemacht hatte, nun um etwa 3 % zu schnell abliefen. Was vor allem bei den Stimmen nicht hingenommen werden konnte, denn da ist das menschliche Ohr sehr empfindlich: die Stimme klingt verfälscht. Nun kann man mit einem Rechner die Tonhöhe ohne weiteres korrigieren. Gesagt – getan, doch die Fülle an anhörenswertem Tonmaterial war enorm groß, sie betrug etwa 10 Hörstunden. Schweren Herzens wählte ich nur das aller Interessanteste aus und beließ es zum Teil bei Hörproben. Dennoch wurde die gesamte bisherige Datenmenge von etwa 1.8 Giga-Byte verdoppelt, so dass es am Ende 6 CD mit 3,75 Giga-Byte entstanden, mit mehr als 6 Stunden Tondokumenten.
Nun kann man – sofern man die Erinnerungen als CD vorliegen hat – die auf vielen Seiten am Rande befindlichen Tonfelder, die etwa wie dieses hier aussehen, mit der Maus anklicken und man hört die gespeicherten Töne über die am Rechner angeschlossenen Lautsprecher.
Berlin-Steglitz, am 9. Dezember 2001
Urlaub 1975 auf Formentera
Neue Stellung im Klinikum Steglitz
Zweiter Segeltörn
Bewerbung um eine Professorenstelle an der TFH
Wir basteln
Zusage vom Klinikum
Krise
Opa Dietrich im Krankenhaus
Veränderungen
Ostern auf Sylt
Frühling
Sommer 1976
Sommerferien 1976 auf Sylt
Karin hat einen neuen Freund
Klinikum Steglitz
Scheidung
Allein mit Dir
Ostern auf Sylt
Osterschnee
Scheidung
Armer Fasan!
Bei Oma Hedda
Springmäuse
Mein Vater stirbt während wir auf Sylt sind
Wieder in Berlin
ISTAF 1977
Technologie-Transfer
Jahresende 1977
Sigrid
Ostern wieder auf Sylt
Vortrag auf Ärzte-Kongress 1978
Berliner Segelführerschein
Du erwirbst den Fahrradführerschein
Sigrid besucht mich
Zeugnisse für Dich
Sonderarbeit
Sommerferien 1978 auf Sylt
Professor an der Technischen Fachhochschule Berlin
Ursula Andresen
Wieder in Berlin
Geheime Treffen mit Uschi
Meine Mutter ist nach Berlin gezogen
Sommer 1979
Uschi besucht uns
Wir besuchen Uschi
... und wieder auf Sylt
Uschi wieder in Berlin
Uschi besucht uns mit Sandra
Sommerferien auf Sylt
Im restlichen Teil sind Briefe meine Vaters und seiner beiden Schwestern abgebildet
Am 11. Juli fliegen wir los. Der Flug und die Überfahrt nach Formentera verlaufen ohne Probleme. Als wir frisch Angekommenen endlich an der Rezeption des Hotel stehen auf unsere Zimmerschlüssel wartend, und unser Name aufgerufen wird, überreiche ich wortlos einen Umschlag, der die zweite Hälfte des Geldscheines enthält, und ich erhalte den Schlüssel für das gewünschte Zimmer überreicht. Unsere Bekannten gucken etwas ungläubig, als ich ihnen die Geschichte erzähle. Gundel, Dr. Köhler, meint, das sei ihm zu teuer. Er war schon damals recht sparsam, um nicht zu sagen geizig, obgleich er damals bereits über 200 000 Mark im Jahr als Direktor bei der Allianz verdiente. Die Bewohner der Zimmer, die auf der anderen Seite des Hotels lagen, hatten unter dem abendlichen Lärm des Schwimmbades und den Geräuschen aus der Diskothek zu leiden, was unser Familie somit erspart blieb.
Es ist Mittag und sehr warm, und wir ziehen uns in das Hotel zurück, um etwas zu ruhen
Es war alles so, wie wir es erhofft hatten: das Hotel gut, das Wasser sehr warm, und es war in der Nähe des Hotels kaum gebaut worden. Mit den Köhlers verstanden wir uns wunderbar. Wir Erwachsenen saßen zusammen an einem Tisch, und die 4 Kinder an einem eigenen. War das Wetter der ersten Woche noch wunderschön, wurde es in der folgenden Zeit fast unerträglich warm. Da half auch kein Gin-Tonic „con mucho hielo“.
Du hast Dich etwas verletzt
Irgendetwas müssen wir falsch gemacht haben, Du bist beleidigt.
Weil es so heiß wurde, hielten wir uns vorwiegend im Wasser auf. Ich kam auf die geniale Idee, „klimaverändernde Maßnahmen“ ergreifen zu wollen. Ich wollte eine kleine Insel aus Steinen bauen, nur so aus Spaß, damit wir alle etwas anderes im Wasser zu tun haben als nur herumzuplantschen und zu schwimmen. Mit Hilfe von Familie Köhler und einigen Gästen, die ich dazu ermuntern konnte, suchten wir große Steine und schichteten sie zu einer Steininsel zusammen, zum Teil mit gewaltigen Kräfteeinsatz, wie sich aus den folgenden Bildern erahnen lässt.
Achtung! Alles hört auf mein Kommando!
Sogar Frau Dr. hilft uns beim Errichten unserer klimaverändernden Steininsel
Die Steininsel ist fertig, nun kommen auch die Nichtbeteiligten an und wollen sie genießen. Du ringst mit Wolfram. Rechts sitzt Gabi. Übrigens: Karin und ich tragen in diesem Sommer neue Uhren: Karin eine Rolex, aber ohne Bullauge, wie sie das nennt, und ich eine Bullova
Unsere Insel in ihrer vollen Schönheit
Diese Bild hat mir immer besonders gut gefallen
Nachmittags am Hotelpool
Am 1. August ist er Urlaub zu Ende. Alles in allem waren wir zufrieden, auch wenn wir in den letzten zwei Wochen recht arg unter der Hitze gelitten haben. Klimaanlagen gab es zu dieser Zeit nirgendwo, so dass insbesondere unser Hotelzimmer, in das nachmittags die Sonne schien, besonders heiß war. Jedenfalls haben Familie Köhler und wir uns nicht noch einmal für einen Urlaub auf Formentera verabredet.
Du als Schlüsselkind
Nach unserem Urlaub verbessert sich das Verhältnis zwischen Karin und mir nicht, im Gegenteil. Ich gebe mir viel Mühe, unsere Ehe zu erhalten, aber ich spüre keinen Erfolg. Du bist mittlerweile ab und zu ein Schlüsselkind, was wir es eigentlich immer vermeiden wollten
Mein Spandauer Kollege Michael Hoffmann, mit dem zusammen ich das Chorafas-Buch übersetzt und bearbeitet hatte, hatte uns bereits Ende vorigen Jahres verlassen und eine neue, höher vergütete Stellung im Klinikum Steglitz angenommen. Er hatte inzwischen während seiner Beschäftigungszeit in Spandau promoviert, was sicherlich für die Position im Klinikum vorteilhaft gewesen war, denn unter Medizinern ist der immer noch sehr wichtig, auch wenn es bei Michael ein Dr. Jng. war.
Michael berichtet mir von seiner Arbeit im Klinikum. Er hat bereits eine bessere Stellung in Aussicht und will sich wieder verändern, kaum dass er ein knappes Jahr dort gewesen ist. Im Klinikum wird die zentrale Datenverarbeitung umstrukturiert. Es soll eine Dienstleistungseinrichtung Datenverarbeitung gebildet werden, die für die DV des gesamten Klinikums zuständig sein soll. Für diese Abteilung wird ein Leiter gesucht, und Michael meint, ich solle mich darauf bewerben. Ich hätte bei meiner Erfahrung sicherlich gute Aussichten, die Stelle zu bekommen. Noch sei er dort tätig und könne da etwas für mich tun. Also bewerbe ich mich offiziell beim Klinikum Steglitz, das zugleich Fachbereich 2 der Freien Universität Berlin ist für die Stelle des Leiters der Dienstleistungseinrichtung Datenverarbeitung am Klinikum Steglitz.
Zu meiner großen Freude organisiert unser Skipper Wolfgang Otter wieder einen Segeltörn für eine Woche auf der Ostsee. Es ist die Woche vom 30. August bis 6. September 1975.
Diesmal ist Till nicht dabei, dafür begleiten uns Dieter („Hinkefuß“), ein DV-Kollege aus dem Rudolf-Virchow-Krankenhaus, und zwei Kameraden aus Wolfgangs Segelclub, Gustav (ein Polizeibeamter) und „Trimmy“, ein Student und echter Segelfachmann. Diesmal soll es rund um die dänische Insel Fünen (dänisch „Fyn“) gehen, und zwar mit Segeln rund um die Uhr. Na, da wird ‘was werden!
Wir fahren mit mehreren Autos, meines nehme ich auch mit. Wir fahren nach Nyborg, auf der Insel Fünen, wo wir unser Boot übernehmen. Das Segelschiff ist größer als die Sagitta vom vorigen Jahr. Es können 7-8 Personen bequem mitsegeln. Hinten im Heck gibt es sogar noch so genannte Hundekojen. Da wir nur zu fünft sind, werden wir genug Platz haben. Das ist auch nötig, denn wir haben viel Proviant mitgenommen. Bevor es losgeht, müssen wir noch ein paar Mängel beseitigen,.
Wir segeln tatsächlich rund Fünen, und wir segeln auch fast alle Nächte durch, denn sonst wäre diese lange Strecke in einer Woche nicht zu schaffen, zumal man sich auf widrige Winde (Caesar hatte sie schon als „venti adversi“ beklagt) gefasst machen musste. Diesmal war es – mit so viel Segelkönnern an Bord – aber kein gemütliches, sondern eher ein sportliches, anstrengendes Segeln. Es war auch ein spannendes, schönes Abenteuer, wie es bisher keiner von uns vorher durchlebt hatte. Insbesondere das Segeln nachts erforderte hohe Aufmerksamkeit. Oft mussten wir ohne Positionslichter segeln, da die Batterien nicht ganz leer werden durften, denn sie mussten noch für das Anwerfen des selmotors hinreichend stark geladen bleiben. Gelegentlich schalteten wir sogar noch das Toplicht, das auf der Mastspitze brennt, aus und rauschten scheinbar unsichtbar durch die dunkle Nacht. Das war natürlich nicht ungefährlich, denn man konnte auf irgendetwas im Wasser Treibendes auffahren, und das Boot wäre beschädigt worden und möglicherweise gesunken. Ich schlief wieder einmal ganz vorne im Bug und wäre der erste gewesen, den in einem solchen Fall das einbrechende Wasser überrascht hätte. Man konnte sich auch nicht darauf verlassen, dass alle anderen Boote ihre Positionslichter brennen lassen. So erlebten wir mehrmals, dass große Kriegsschiffe unbekannter Nationalität in der Ostsee ankerten oder motorlos dahintrieben. Wir sahen sie kaum. Sie hatten natürlich durch ihre Radar-Uberwachung alles unter Kontrolle und uns längst ausgemacht. Mindestens unser Radarreflektor hatte uns schon von weitem „verraten“. Einmal wurden wir von einem aus der Nähe aufflammenden Scheinwerfer überrascht, der uns ableuchtete. Da jedes Segelboot am Großsegel eine registrierte Nummer tragen muss, konnten sie so erkennen, wer da segelte. Es war gelegentlich recht unheimlich, denn es konnten auch russische Kriegsmarine sein, die da lauerte.
Noch fahren wir unter Motor, gleich werden die Segel gesetzt
Von links: Gustav, „Trimmy“, ich, Dieter („Hinkefuß“) Thümecke
Ich habe eigentlich immer ganz gerne gekocht, wenn ich einmal als Smutje eingeteilt war. Natürlich hatte ich alles mitgebracht, was so mein Kochherz erfreute: Tabasco zum Würzen und Speisefarben für das Auge und Dosenfleisch aus der so genannten Senatsreserve. Man konnte gar nicht so schnell kochen, wie die gierigen Raupen hinten in der Plicht das Essen verschlangen. Nur als ich ihnen einmal hellgrünen Reis servierte, da waren sie plötzlich gar nicht mehr hungrig. Am Anfang jeder Seereise wurde ich beim Kochen immer einmal seekrank. Die Schaukelei, der Geruch vom Dieselmotor und vom kochenden Essen waren zuviel für mich.
Mit dem dösenden Gustav in der Plicht
Ich musste mich dann einmal kurz über Bord erleichtern und dann war für den Rest der Seereise diesbezüglich Ruhe. Ich habe selten so gut geschlafen wie bei diesen Segeltouren vorne im Auf und Ab des stampfenden Bugs Selbstverständlich hatte unser Skipper Wolfgang durchgesetzt, dass alle an Deck Schwimmwesten und nachts zusätzlich den Life Belt trugen, der immer irgendwo „eingepickt“ sein musste. Es ging jedoch alles gut, keiner geriet in Gefahr, und Dank der hervorragenden Navigationskünste unserer Fachleute kamen wir immer da an, wo wir es geplant hatten. Für so ein anspruchsvolles Unternehmen war natürlich auch ein Arbeitsplan für uns fünf notwendig. Und es gab auch keinerlei Probleme mit dieser Einteilung, jeder tat brav seinen Dienst.
Kaffeetrinken in der Plicht
Irgendwie schmeckt mir das Essen nicht
Dieter hat gut lachen
Unser Arbeitsplan. „Raupe“ ist Wolfgang, der immer hungrige.
Als wir am Sonnabend, dem 30. September, unseren Segeltörn im Hafen von Nyborg glücklich beenden, passiert mir ein hässliches Missgeschick. Ich klettere mit Jeans und Pullover bekleidet mit meinem Handtäschchen am Handgelenk, in dem alle meine Papiere und noch andere wichtige Dinge verwahrt sind, an Land, rutsche dabei aus, falle und ergreife in meiner Not eine Festmacherleine und versinke langsam im schmutzigen, von Quallen nur so wimmelnde Hafenwasser. Der wichtige Inhalt der Tasche blieb trocken, weil ich mit Hilfe der Freund schnell wieder aus dem Wasser kam. Aber sie haben sich totgelacht, weil es einerseits so putzig aussah, wie ich langsam immer tiefer sank, und wir uns andererseits vorher über diese ekelige Wasserbrühe unterhalten hatten, in der eine Qualle neben der andern waberte, und in die keiner von uns fallen wollte.
Meinen ehemaligen Studienfreund Helmut Maier, der inzwischen promoviert hatte und Professor an der Fachhochschule für Wirtschaft (FHW) geworden war und obendrein im Kuratorium des Zentrum Berlin für Zukunftsforschung e.V. tätig ist, treffe ich öfter an der TFH, weil auch er dort Lehrbeauftragter ist. Ich hatte im Herbst 1974 am Zentrum