Geborene Planeten (STERNEN COMMANDER 32) - Jens Fitscher - E-Book

Geborene Planeten (STERNEN COMMANDER 32) E-Book

Jens Fitscher

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Beschreibung

Quaoarie, der junge Planet Ughuigh, ist erwacht. Haakon Raisanen, der zweite Botschafter von Quaoar befindet sich mit dem Trägerschiff ORANIA auf dem Weg in das Tongva System Riija um eine mysteriöse Anweisung der Schöpferkraft auszuführen. Carolin selbst befindet sich in einer verzweifelten Situation. Sie ist aus den Minen von Ughuigh geflohen.

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Seitenzahl: 78

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Jens Fitscher

STERNEN COMMANDER

Band 32

Geborene Planeten

© 2023 Jens Fitscher

Illustration: S. Verlag JG

Verlag: S. Verlag JG, 35767 Breitscheid,

Alle Rechte vorbehalten

1.Auflage

ISBN: 978-3-96674-529-1

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig und wird sowohl strafrechtlich als auch zivilrechtlich verfolgt. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Das Universum ist geistig und ist erschaffen als Paar von Gegensätzen. Das Leben in der Schöpfung ist männlich und weiblich. Nur beides zusammen gibt Ausgewogenheit, Gleichgewicht und Mitte. Selbst die Schöpferkraft kann sich darüber nicht mehr hinwegsetzen.

Das Leben geht nicht nur seltsame Wege, es ist unbegreiflich und ohne Grenzen. Unsere Gedanken und unser Geist sind beschränkt auf das körperliche Dasein. Die wirkliche Welt ist jedoch geistig. Das Materiale in ihr ist nur ein kleiner, für uns sichtbarere Teil ihrer selbst. Wenn eines Tages der Blick sich erweitert und das Geistige mit einfasst, werden wir voller Staunen die ersten Meter im Pfad der Erkenntnis gehen, der in die Unendlichkeit führt.

Inhaltsverzeichnis:

Quaoarie, der junge Planet

Die neue Macht der geistigen Alchemie

Einsatz der ORANIA

Offene Konfrontation

Der Fenistra-Clan

Der Rat der Tongva

Planetenbotschafter

Der Transfer

Quaoarie, der junge Planet

Inmitten einer kargen Vorgebirgslandschaft stand ein einsamer, aber großer und mächtiger Korkenzieherhaselbaum.

Durch den wolkenverhangenen Himmel drangen jetzt zwei Lichtstrahlen der weit entfernten Sonne und ließen ihn hell aufleuchten.

In der mit dichten Blättern behangenen Krone fing es mit einem Mal an, lebhaft zu werden. Zunächst vernahm man nur ein leises Knistern und einige Blätter bewegten sich, obwohl es windstill war.

Nach und nach jedoch wurde aus dem Rascheln der Blätter ein regelrechtes Rauschen. Ganze Zweige begannen sich zu biegen und es dauerte nicht lange, da sah man das erste braune Fell eines der Bewohner des Korkenzieherhaselbaums.

Es waren Jungtiere, die sich zum ersten Mal aus ihrem Nest wagten, dass ganz oben in der Krone des Baums wie ein riesiger Bienenkorb am Stamm befestigt war.

Nicht größer als zwei Finger einer Männerhand, aber schnell, wendig, agil und überaus neugierig, schnellten sich die possierlichen Tiere von einem Zweig zum nächsten.

Carolin lag immer noch am Fuße des mächtigen Korkenzieherhaselbaums und war durch die anhaltende Wärme, welche von der rotbraunen Rinde des Baums ausging, in einen tiefen Schlaf gefallen.

So bemerkte sie zunächst nicht, wie sich ihr immer mehr Bewohner des Baums näherten.

Zwei duzend gelblich leuchtende Knopfaugen blickten aus possierlich wirkenden Gesichtern auf sie herab.

Mittlerweile hatte sich eine ganze Schar der kleinen Baumbewohner am unteren Ende der Baumkrone eingefunden.

Immer lauter wurden ihre abgehackten Gecko Laute und als Carolin sich müde bewegte und die Augen aufschlug, explodierte ihr Bewegungsdrang regelrecht. Bevor sie sich versah, landeten die Jungstiere auf ihrem Körper und begannen sofort, sich dort heimisch zu fühlen.

Sie kuschelten sich in kleinen Gruppen zu dritt oder viert an Carolins warmen Körper und rollten sich ein, wobei sie mit erwartungsvollem Blicken Carolin anschauten.

Merkwürdigerweise zeigten sie vor ihr überhaupt keinen Fluchtinstinkt, eher das genaue Gegenteil.

Carolins unterdrückte den ersten Abwehrreflex. Die Tiere waren auch zu putzig. Erst als sie die spitzen Vorderzähne bemerkte, begann sie ihr Verhalten zu überdenken.

Sie trug fast keine Kleidung mehr, die einem Biss hätte widerstehen können.

Mittlerweile war es für eine Abwehrreaktion aber bereits zu spät.

Fast zwei duzend Jungtiere und ebenfalls einige der ausgewachsenen Tiere hatten sich um sie herum angefunden und versuchten in Körperkontakt zu kommen.

Eine zu hastige Bewegung oder gar aggressive Handlung ihrerseits hätte fatal Folgen haben können.

Sie zwang sich ruhig zu bleiben, zumal die Tiere einen sehr friedlichen Eindruck machten und ihre kleinen Körper eine angenehme Wärme abgaben.

Trotzdem vergaß sie nicht, dass es nicht die Erde war, auf der sie sich befand, sondern ein fremder Planet mit einer unbekannten Fauna.

Ein noch sehr junges Tier schwang sich mit einem leisen, quickendem Ton auf Carolins Bauch und betrachtete neugierig ihren Nabel.

Sein kleiner, mit dichtem, braunem Fell behangener Kopf ruckte immer wieder hoch und seine putzigen Knopfaugen schienen sie mit fragendem Blick anzuschauen.

Mit einem Mal war die ganze um sie herum versammelte Gruppe sehr still geworden.

Sie harrten in ihrer jeweiligen Haltung vollkommen bewegungslos aus und blickten nur auf das Jungtier und in Carolins Gesicht.

Eine eigenartige Spannung lag plötzlich in der Luft. Carolin verstand zuerst nicht, was jetzt gerade hier vor sich ging, aber die kleinen Baumbewohner schienen auf irgendein Ereignis zu warten.

Sie war gerade am Überlegen, ob sie dem kleinen Kerl auf ihrem Bauch mit dem Daumen der rechten Hand vorsichtig über das Fell streichen konnte, als sich ein merkwürdiges Geräusch einstellte.

Auch die Tiere, denen Carolin mittlerweile einen Namen gegeben hatte, sie nannte sie Eichkätzchen, schraken regelrecht auf.

Ihre sonst eng am Kopf anliegenden Ohren stellten sich zu einer imposanten Größe von zwanzig Millimetern auf, während die Tiere nervös anfingen, auf der Stelle zu tänzeln. Unbewusst strich sie nun doch dem kleinen Tier mit Zeige- und Mittelfinger über das Fell, während sie selbst mit den Augen nach der Herkunft des lauter werdenden Geräuschs suchte.

Es war zunächst nur ein Summen zu hören gewesen.

Der Ton änderte sich schnell zu einer Art Rauschen gepaart mit in regelmäßigen Abständen aufkommenden hohen Pfeifen.

Das kleine Eichkätzchen schlich mit eingezogenem Kopf über Carolins Bauch hinauf bis zu ihren Brüsten und drückte sich schutzsuchend zwischen sie. Unbewusst legte sie zusätzlich noch die Handfläche gegen seinen Rücken.

Seine kleinen, ängstlich dreinblickenden Augen drückten so etwas wie Dankbarkeit aus.

Dann explodierten die Zwei duzend Tiere, die eben noch gänzlich starr neben ihr gesessen hatten, regelrecht in ihrem Bewegungsdrang. Gleichzeitig stießen sie laute und sehr grelle Laute aus, wobei sie zusätzlich ihr Gebiss fletschten.

Carolin konnte deutlich eine ganze Anzahl sehr spitze und lange Zähne erkennen.

Ihr wurde nachträglich noch etwas mulmig zumute.

Die Tiere sprangen auf die rechte Seite neben Carolin, von wo jetzt ein dunkler Schatten schnell näherkam, und bildeten mit ihren Körpern so etwas wie ein Schutzwall für Carolin.

Sie saß immer noch am Fuß des Korkenzieherhaselbaums und wagte sich nicht zu bewegen.

Ihr Blick war wie starr auf den Schatten gerichtet, der mit rasanter Geschwindigkeit genau auf ihren Aufenthaltsort zukam.

Die Eichkätzchen begannen immer stärker ihre Zähne zu fletschen und benahmen sich zunehmend aggressiver.

Wie wild wechselten sie ständig ihre Stellung, wobei sie aber immer darauf bedacht waren, nicht den kleinsten Durchlass zu Carolins entstehen zu lassen.

Nur das kleine Eichkätzchen in seinem Versteck zwischen ihren Brüsten blieb ruhig. Es hatte sich zusammengerollt und schien sich als Einziger wohlzufühlen. Auch Carolin wurde zunehmend nervöser.

Das Geschrei der Tiere war jetzt lauter als das Geräusch des Schattens geworden, der nur noch etwa fünfzig Meter von dem Korkenzieherhaselbaum entfernt war.

Carolin konnte deutlich mehrere Gestalten erblicken, die in dem Gleiter saßen, der jetzt seine Geschwindigkeit zunehmend drosselte. Anscheinend war man auf die Tiere aufmerksam geworden.

Carolin konnten die Näherkommenden bisher noch nicht gesehen haben, da die Eichkätzchen ihren Körper verdeckten.

Der Gleiter drosselte weiter seine Geschwindigkeit und blieb etwa zehn Meter von mir entfernt stehen.

Jetzt konnte ich auch deutlich die vier Personen in dem Fahrzeug erkennen.

Der Gleiter hatte ein offenes Verdeck und schwebte jetzt wenige Zentimeter über dem sandigen Boden auf der Stelle.

Die Eichkätzchen bildeten immer noch eine lebende Mauer zwischen mir und den drei Männern, die jetzt über die Bordwand des Gleiters sprangen.

Sie hielten Lasergewehre in den Händen, und obwohl ihre Gesichtszüge sehr verkniffen waren, machten sie aber einen resoluten und entschlossenen Eindruck.

Plötzlich entstand in meinem Kopf ein merkwürdiges Druckgefühl und gleichzeitig trübte sich mein Blick.

Es wurde noch etwas kälter um mich herum und das kleine, pelzige Knäuel zwischen meinen Brüsten begann leise zu fiebern und fing an zu zittern.

Die wenigen Sonnenstrahlen, die sich bisher noch ihren Weg durch die grauen Wolken erkämpft hatten, verschwanden. Es wurde düster.

Eine unheilvolle Spannung lag in der Luft.

„Was sind das für Tiere? Sie verhalten sich äußerst aggressiv. Seid vorsichtig! Die Frau muss sich in unmittelbarer Nähe aufhalten, der Scanner lügt nicht. Also macht die Augen auf!“

Die Stimme hatte einen rauen Klang. Die Männer trennten sich jetzt und begannen den Korkenzieherhaselbaum zu umkreisen.

Dabei blickten zwei von ihnen natürlich hinter den aus Eichkätzchen gebildeten Wall und sahen mich sofort.

„Hier herüber, wir haben sie“, vernahm ich noch eine Stimme, als auch schon der Eichkätzchenwall vor mir in Bewegung geriet. Gleichzeitig durchzog ein unheimliches Getöse das Firmament.

Zwei Blitze schlugen unweit des Gleiters in den Boden gefolgt von einem weiteren Donnergrollen.

Das kleine Pelzknäuel, das sich bisher zwischen meinen Brüsten versteckt hatte, begann sich zu regen.

Ich hatte immer noch meine Hände schützend vor das junge Eichkätzchen gelegt und bemerkte jetzt, dass es sich aufrichten wollte.

Ich nahm meine Hände zur Seite und tatsächlich erhob es sich zu seiner vollen Größe von zehn Zentimetern. Dann stand es auf seinen zwei Hinterbeinen und blickte den Männern aufmerksam und überhaupt nicht mehr scheu, entgegen.

Ich versuchte meinen Brustkorb so ruhig wie möglich zu halten, damit es nicht umfiel.

Die Eichkätzchen waren immer noch dabei, sich neu zu gruppieren, um mich auch gegen die jetzt langsam näherkommenden Männer zu schützen. Sie waren kurz stehen geblieben, als die Blitze eingeschlagen waren. Irgendwie trauten sie der ganzen unwirtlichen Situation nicht.

 „Es ist nicht richtig! Warum geschehen Dinge, die nicht richtig sind. Warum so viel Misstrauen und Aggression? Immer und überall Gewalt. Ich will das nicht!“

Die Stimme in meinem Kopf war mir fremd und doch irgendwie vertraut.

Ein neuerlicher Blitz fuhr hinter den beiden Männern in den Boden und sie fielen einfach um.   

Die Eichkätzchen hatten aufgehört, sich zu bewegen.

Jetzt schossen sie regelrecht an mir vorbei, den Baumstamm hinauf und verschwanden unter dem dichten Blätterdach des Korkenzieherhaselbaums.

Ich saß immer noch am Boden und lehnte mit dem Rücken gegen den Stamm.

Jetzt bemerkte ich, dass auch das kleine Eichkätzchen, das eben noch auf meinem Bauch gestanden hatte, ebenfalls verschwunden war.

Wieder überzog Donner den dunkelgrauen Himmel. Ich konnte die beiden anderen Männer, die den Gleiter verlassen hatten, nicht mehr sehen. Langsam erhob ich mich vom Boden.

Die Muskeln der Beine schmerzten und ich wäre fast eingekickt.

Mit der einen Hand hielt ich mich am Stamm fest, während ich mit der anderen versuchte, meine zerrissene Kleidung einigermaßen zu ordnen. Es funktionierte nicht ganz.

Lediglich Stofffetzen bedeckten so leidlich meinen Oberkörper. Ich begann auf einmal wieder zu frieren.