Glorious Heritage - Das Vermächtnis der Erde 2 - Florian Gräfe - E-Book

Glorious Heritage - Das Vermächtnis der Erde 2 E-Book

Florian Gräfe

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Beschreibung

Eine spannende Reise durch gefährliche Sternensysteme und ferne Galaxien - Teil 2 des sechsteiligen Serials "Glorious Heritage - Das Vermächtnis der Erde" Nachdem die Menschheit den Weg zurück zur Erde verloren hatte, brachte das Denebianische Reich Ordnung ins Chaos der Kolonien und vereinte sie. Aber nach fast einem Jahrhundert friedlichen Zusammenlebens sieht sich Kanzler Henri Rousseau nun mit einem Putsch konfrontiert. Er schickt Captain Logan Masters auf eine Mission tief ins All, um jenes außerirdische Artefakt zu bergen, dessen unermessliche Energie die einzige Hoffnung des Reichs darstellt. Aber die Flotte der Putschisten ist bereits im Anflug, und die Zeit drängt. Unterdessen geraten Frachterpilotin Lexa Monroe und ihr Partner Said Aziz an eine Geheimorganisation, die uralte außerirdische Technologien beschützen will. Und auch ihr Weg führt geradewegs zum geheimnisvollen Artefakt, um das ein mörderischer Kampf entbrennt. Hier kommen alle Fans von klassischen Space Operas auf ihre Kosten!

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Seitenzahl: 79

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Florian Gräfe

Glorious Heritage Das Vermächtnis der Erde 2

Serial Teil 2

Knaur e-books

Über dieses Buch

Eine spannende Reise durch gefährliche Sternensysteme und ferne Galaxien!

Inhaltsübersicht

Naru: WohnungNaru: HeimwegNaru: Nächster TagNaru: Dur ScharrukinLexa: Atair-SystemMasters: Nächster MorgenRousseau: KanzleramtLexa: Zwischen Atair und Spica
[home]

Naru: Wohnung

Das ist ja mal wieder der größte Scheiß, dachte Naru, als sich die Termin-Erinnerung für heute Abend in den Vordergrund des Bildschirms drängte, der in den Kühlschrank der geräumigen Küche eingelassen war. Die Einladung zu einer Wohltätigkeitsveranstaltung. Seitdem sie eine der besten Raumjägerpilotinnen des Reichs war, wurde sie des Öfteren zu solchen Anlässen eingeladen. Wahrscheinlich sollte es der Öffentlichkeit zeigen, dass Militärpiloten nicht die gefühllosen Kampfmaschinen waren, für die sie immer gehalten wurden.

Sie hasste es. Denn sie war eine Kampfmaschine, und sie war es gerne. Wenigstens musste sie sich keine Gedanken über ihre Garderobe machen. Wofür hatte sie sonst eine Galauniform im Schrank? Außerdem hatte dieses Outfit den Vorteil, dass sie keine Pumps anziehen musste. In diesen Dingern konnte sie einfach nicht laufen, egal wie oft sie es schon geübt hatte. Die Kampfstiefel hingegen waren perfekt an ihre Füße angepasst.

Sie wischte über den Bildschirm, um die Termin-Erinnerung zu löschen, dann rief sie das Menü auf und wählte einen der unzähligen Nachrichtenkanäle aus. Es erschien ein gut gekleideter Mann, der gerade über ein Zugunglück berichtete, das sich irgendwo am Stadtrand ereignet hatte.

Noch zwei Stunden, bis es losging. Langsam musste sie sich beeilen. Sie trat in ihr Schlafzimmer. Eine Handgeste, und das Fenster, das eine ganze Wand einnahm und durch das eben noch die blutrote Abendsonne geschienen hatte, wurde zu einem riesigen Spiegel. Als sich das Zimmer daraufhin verdunkelte, schaltete die KI augenblicklich das Licht ein. Naru nahm die Galauniform aus dem Schrank und warf sie aufs Bett. Sie schälte sich aus ihrem Shirt, entledigte sich ihrer Hose und Unterwäsche, betrachtete sich eine Weile im Spiegel und strich mit der linken Hand durch ihr langes, feuerrot leuchtendes Haar.

Sie zog sich einen schlichten schwarzen BH an, dazu das passende Höschen, und nachdem sie ein Shirt übergestreift hatte, legte sie die Uniform an.

Sie mochte die Galauniform. Schwarz mit rotem Kragen und roten Manschetten, dazu ein fingerbreiter roter Streifen, der über der linken Brustseite horizontal verlief und bis zur Knopfleiste reichte. Zwei Reihen mit jeweils fünf goldenen Knöpfen an der Vorderseite rundeten den Zweireiher ab.

Flink schlüpfte sie in die Stiefel, die sie unter dem Bett hervorgezogen hatte, betrachtete sich kurz im Spiegel, zog kleinere Fältchen glatt und wollte gerade die Wohnung verlassen, als die Nachrichten ihre Aufmerksamkeit auf sich zogen. Der Sprecher berichtete gerade davon, dass die Putschisten die Blockade im Vega-System durchbrochen hatten. Die Vega-Flotte sei zerschlagen, und die Zahl der Gefallenen ginge in die Tausende. Doch die Flotte hätte bis auf den letzten Mann tapfer für das Reich gekämpft und dem Feind schwer zugesetzt. Leider wüsste niemand, was die Putschisten jetzt vorhatten, doch Insiderinformationen zufolge, so der Sprecher, würden sie sich im Vega-System sammeln, um dort einen Außenposten zu errichten.

Naru hob die Augenbrauen und schüttelte den Kopf. Niemals würden sich die Putschisten jetzt zufriedengeben. Sie waren sicher schon auf dem Weg nach Deneb. In den Nachrichten wurde wieder einmal nur die halbe Wahrheit berichtet.

Niedergeschlagen wegen der hohen Verluste schaltete sie den Bildschirm ab, legte sich ihr Hand-PAD an und verließ die Wohnung. Auf dem Sensor an der Tür hinterließ sie ihren Fingerabdruck, und ein leises Klacken verriet, dass die Wohnung nun verschlossen war. Mit dem Lift ging es zweihundertelf Stockwerke nach unten, sie trat auf die Straße, und das rote Licht der Sonne, die genau am Ende dieser schnurgeraden und scheinbar endlosen Straße stand, blendete sie kurz und zwang sie, sich eine Hand vor die Augen zu halten. Dann ging sie mit schnellen Schritten in Richtung Bahnhof.

In den Straßen herrschte eine seltsame Stimmung. Ohne dass sie mit irgendjemandem gesprochen hätte, spürte sie dennoch, dass Angst und Ungewissheit der Menschen wie dicker Nebel in den Häuserschluchten stand. Sie kam an einem kleinen Park vorbei, der zu ihrer Rechten einen niedrigen Hügel beschrieb, auf dessen Spitze sich ein alter Ahornbaum in den Himmel reckte. Ein schmaler Weg führte hinauf und umrundete ihn. Einige Bänke standen am Wegesrand. Auf der Wiese tummelte sich eine große Anzahl von Menschen, die Transparente in die Höhe hielten. Auch den Ahorn zierte ein übergroßes Transparent mit der Aufschrift Ihr macht einen großen Fehler. Immer mehr Menschen versammelten sich, und der Protest hatte sich schon bis auf die Straße ausgebreitet.

Wenn Naru die Rufe der Leute richtig verstand, protestierten sie gegen den Krieg.

Die Autofahrer hatten Schwierigkeiten, sich durch die Menge zu wühlen. Es hatten sich bestimmt schon über dreihundert Protestler versammelt. Als einer von ihnen Naru in ihrer auffälligen Galauniform erblickte, warf er wütend die Arme in die Luft und fing an, sie von der anderen Straßenseite aufs Übelste zu beschimpfen. Natürlich stimmten die anderen sofort mit ein, und langsam bewegte sich der Mob auf sie zu.

Instinktiv ging sie schneller. Ein wütender Mob konnte äußerst gefährlich sein. Wenn sich Menschen gegenseitig anstachelten und hochschaukelten, wurden sie schnell aggressiv. Und Naru kam ihnen als Opfer für ihren Unmut gerade recht.

Sie hatte keine Lust, sich mit ihnen auseinanderzusetzen, und bog in eine schmale Gasse. Sie hörte noch, wie der Pöbel ihr wütend hinterherschrie, die Verfolgung aber offensichtlich abbrach.

In ihr mischte sich Erleichterung mit Wut und Scham. Langsam sank ihre Laune in den Keller, und sie hatte jetzt noch weniger Lust auf diese dämliche Veranstaltung als vorher.

Der Bahnsteig war freitagabends hoffnungslos überfüllt. Das Wochenende infizierte die Menschen mit einer Krankheit, die sie dazu zwang, sich ins Nachtleben zu stürzen. Obwohl der sich über Jahre hinziehende Krieg jetzt quasi vor der Haustür stand, oder vielleicht genau deswegen, waren alle auf der Suche nach Spaß, Abwechslung, Ablenkung und gaben ihr Geld für Alkohol und alle möglichen anderen Drogen aus, für Glücksspiel und Sex.

Die Schnellbahn – eine Magnetschwebebahn – schoss beinahe geräuschlos in den Bahnhof. Nachdem der Zug zum Stehen gekommen war, öffneten sich die Türen der Absperrwände aus transparentem Aluminium, die die Menschen von den Gleisen fernhielten, zeitgleich mit denen der Bahn, und stoßweise spuckten die Waggons ihre Fahrgäste auf den Bahnsteig.

Naru stieg ein und nahm auf einem der vollgekritzelten Sitze Platz. Einige der Fahrgäste warfen ihr wegen der Uniform verächtliche Blicke zu. Sie drehte den Kopf zur Seite und schaute aus dem Fenster.

Ein Alarm signalisierte die Abfahrt des Zuges, und die Türen zischten, als sie sich schlossen. Der Zug hob sich einige Zentimeter und schwebte aus dem Bahnhof.

Dank der Trägheitsdämpfer spürte Naru fast gar nichts von der rasanten Beschleunigung des Fahrzeugs. Nur an der Landschaft konnte sie erkennen, dass sie sich überhaupt bewegte.

Langsam bohrte sich die Nacht in den Himmel. Betonklötze rechts und links der Fahrbahn verwandelten sich bei der Geschwindigkeit in eine einheitlich graue Fläche, die vom gelben Streifen der Straßenlaternen durchzogen wurde. Penner schlurften durch die engen Gänge des Waggons, drängten sich an stehenden Fahrgästen vorbei, bettelten nach Alkohol oder etwas Essbarem. Naru musste ziemlich weit fahren. Die Wohltätigkeitsveranstaltung fand im Stadtzentrum statt, sie aber wohnte in einem der äußeren Speckgürtel der Stadt, zu denen fast monatlich neue dazustießen. In beeindruckender Geschwindigkeit wurden Straßen gebaut und Wohnblocks hochgezogen, um den Massen von Menschen, die in die Stadt strömten, Wohnraum zu bieten. Der Moloch wucherte wie ein Geschwür unkontrollierbar und chaotisch in alle Richtungen.

Endlich fuhr der Zug in den Bahnhof ein, und Naru bahnte sich einen Weg zwischen den Menschen hindurch, um ins Freie zu gelangen. Die Veranstaltung war von hier nur einen Katzensprung entfernt, und sie ging das letzte Stück zu Fuß.

Nach kurzer Zeit erreichte sie den Eingang des alten Opernhauses. Schon fünfzig Meter vorher gab es kaum ein Durchkommen, denn eine Vielzahl von Reportern versperrte den Weg zum roten Teppich.

Das Gebäude fiel durch seine ungewöhnlich geschwungene Bauweise auf. Das schmale Dach wölbte sich in Form eines gefalteten Kugelsegments nach außen; ebenso beschrieben die Außenwände kurvenförmige Linien. An der höchsten Stelle erreichte das Bauwerk einhundertzwanzig Meter, auf die sich die sechsundzwanzig Stockwerke verteilten.

Naru beobachtete, wie eine Limousine nach der anderen vorfuhr. Aus ihnen stieg die Hautevolee der Hauptstadt, schritt in Richtung Eingang, zerschossen von scheinbar immerwährendem Blitzlichtgewitter.

Naru fragte sich, warum sie