Glorious Heritage - Das Vermächtnis der Erde 4 - Florian Gräfe - E-Book

Glorious Heritage - Das Vermächtnis der Erde 4 E-Book

Florian Gräfe

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Beschreibung

Eine spannende Reise durch gefährliche Sternensysteme und ferne Galaxien - Teil 4 des sechsteiligen Serials "Glorious Heritage - Das Vermächtnis der Erde" Nachdem die Menschheit den Weg zurück zur Erde verloren hatte, brachte das Denebianische Reich Ordnung ins Chaos der Kolonien und vereinte sie. Aber nach fast einem Jahrhundert friedlichen Zusammenlebens sieht sich Kanzler Henri Rousseau nun mit einem Putsch konfrontiert. Er schickt Captain Logan Masters auf eine Mission tief ins All, um jenes außerirdische Artefakt zu bergen, dessen unermessliche Energie die einzige Hoffnung des Reichs darstellt. Aber die Flotte der Putschisten ist bereits im Anflug, und die Zeit drängt. Unterdessen geraten Frachterpilotin Lexa Monroe und ihr Partner Said Aziz an eine Geheimorganisation, die uralte außerirdische Technologien beschützen will. Und auch ihr Weg führt geradewegs zum geheimnisvollen Artefakt, um das ein mörderischer Kampf entbrennt. Hier kommen alle Fans von klassischen Space Operas auf ihre Kosten!

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Seitenzahl: 74

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Florian Gräfe

Glorious Heritage Das Vermächtnis der Erde 4

Serial Teil 4

Knaur e-books

Über dieses Buch

Eine spannende Reise durch gefährliche Sternensysteme und ferne Galaxien!

Inhaltsübersicht

Quentin: Glorious HeritageRousseau: Deneb PrimeNaru: Dur ScharrukinLexa: Glorious HeritageMasters: Alkor & MizarGlorious Heritage: SpicaPutschisten: Deneb-System
[home]

Quentin: Glorious Heritage

In ihrer Blütezeit war die Glorious Heritage das Beste gewesen, das die Erd-Union zu bieten hatte. Dieses Schiff war die reinste Verschwendung: Armaturen aus rotem Mahagoniholz und poliertem Chrom. Mit Stoff überzogene Sessel und Stühle, die Wände waren mit Holz oder samtüberzogenen Kunststoffplatten verkleidet und die großzügig angelegten Korridore mit Teppich ausgelegt. Über die Jahre hatte das Schiff aber an Glanz verloren. Die Uniformen der Besatzung waren verschlissen, der Chrom matt, die Teppiche waren durchgelaufen und die Polster durchgesessen. Auch äußerlich machte das Schiff einen verbrauchten Eindruck. Zahlreiche Kampfspuren waren notdürftig repariert worden, und Rost und ähnliche Verschleißerscheinungen prägten das Bild. Dennoch war es nach all der Zeit ein überwältigender Anblick und besser als alles, was die Reichswerften je hervorgebracht hatten.

Vor der Großen Trennung muss es eine Zeit des unermesslichen Wohlstands und Überflusses gegeben haben, dachte Quentin Rosenfeld, als er mit Captain Carlos LaGuerta im Rahmen einer Schiffsbesichtigung durch die Korridore der Glorious Heritage spazierte.

»Dieses Schiff ist wirklich beeindruckend«, sagte er voll des Lobs.

»Danke, Mr. Rosenfeld.« LaGuerta lächelte. »Meine Crew und ich versuchen, unser Mädchen, so gut es geht, in Schuss zu halten.«

»Mit Erfolg, wie man sieht.«

LaGuerta nickte und deutete mit der Hand auf eine Tür, die sich bei Annäherung automatisch öffnete. Die beiden Männer gingen hindurch.

»Das, Mr. Rosenfeld, ist unsere Waffenkammer.«

»Kammer« war eindeutig das falsche Wort für diesen Raum, der sich über vier Decks in die Höhe erstreckte und die Grundfläche eines Fußballfelds hatte. An einer Seite waren die einzelnen Munitionsverteiler, die sämtliche Waffen auf dem Schiff mit Nachschub versorgten, an der gegenüberliegenden Wand waren Regale angebracht, die bis unter die Decke reichten. In ihnen lagerten die verschiedensten Munitionstypen: von kleinsten Projektilen für Handfeuerwaffen über Munition für Raumjäger bis hin zu Raketen. Insgesamt war es ein beeindruckendes, aber veraltetes Waffenarsenal. Mit Sicherheit aber war es noch sehr schlagkräftig.

Am Ende der Waffenkammer waren kleine Fabriken untergebracht, in denen neue Munition hergestellt wurde.

»Sehr beeindruckend«, staunte Quentin und bemerkte, dass er sich wiederholte.

»Die Fabriken können unter voller Auslastung bis zu fünftausend Projektile in der Stunde produzieren«, erklärte der Captain. »Über die Verteiler gelangt die Munition dann auf dem schnellsten Weg zu den Geschütztürmen oder den Jägerhangars. In den Regalen lagern permanent circa dreitausend Tonnen Munition. Allein dadurch ist das Schiff zwanzig Minuten lang voll kampffähig. Mithilfe der Fabriken kann es eine achtzigprozentige Leistung durchgehend aufrechterhalten, vorausgesetzt, uns gehen nicht die Rohstoffe aus.«

Sie verließen den Raum und gingen weiter über den Korridor, bis sie einen Turbolift erreichten.

»Captain«, begann Quentin zögerlich, nachdem sich die Türen des Lifts geschlossen hatten. »Wie kommt es, dass man von Ihrer Existenz nichts weiß, und was machen Sie hier draußen zwischen den Sternen?«

»Mr. Rosenfeld, dieses Schiff hat sich der Aufgabe verschrieben, einen Weg zur Erde zu finden, oder wenigstens weitere Erd-Union-Schiffe, die in den Weiten des Alls herumirren. Sie werden es mir vielleicht nicht glauben, aber es gibt ein weiteres Netzwerk von Sprungtoren, das unabhängig von dem funktioniert, das Sie kennen, und in andere Bereiche der Galaxie führt.«

Das bestätigte Quentins Vermutungen. Die Glorious Heritage war aus dem Sprungtor aufgetaucht, zu dem auch dasjenige seiner Station führte. Er wusste zwar von weiteren Hyperraumrouten in entlegene Sternensysteme, aber ein ganzes zweites Netzwerk hätte er sich nicht träumen lassen.

Der Turbolift hatte sein Ziel erreicht, und die Türen glitten auseinander. Die beiden Männer traten in den Korridor hinaus, dem sie bis zu einem großen Tor folgten. LaGuerta betätigte einen Knopf, der daneben angebracht war. Die schwere Stahltür glitt nach oben und gab die Sicht auf eine riesige Halle frei, in der geschäftiges Treiben herrschte. Männer in ölverschmierten Overalls eilten zwischen großen Maschinen umher, riefen sich gegenseitig Befehle zu, stiegen Schächte hinab oder Leitern hinauf. Hier gab es nichts Luxuriöses, nur blankes Metall. Der Boden bestand aus einfachen Gitterrosten, und es herrschte ein ohrenbetäubender Lärm, der von den vielen verschiedenen Maschinen erzeugt wurde.

»Das ist selbstverständlich der Maschinenraum«, schrie der Captain. »Das Herz, die Lunge und Nieren des Schiffs, wenn Sie so wollen. Hier befinden sich die Wasser- und Sauerstoffaufbereitungsanlagen, die Unterlichttriebwerke und der Fusionsreaktor.«

Das Herzstück bildete der Sprungantrieb, der einen Großteil des Maschinenraums einnahm. Quentin musste unweigerlich lächeln, als er die in die Jahre gekommene Technik sah.

»Ich weiß, was Sie denken, Mr. Rosenfeld«, rief LaGuerta. »So alt diese Maschinen auch sind, sie funktionieren tadellos und sichern unser Überleben.«

»Das würde ich niemals infrage stellen. Nichts liegt mir ferner, Captain.«

LaGuerta lächelte und deutete auf den Ausgang, um dem Höllenlärm zu entkommen. Nachdem sich das schwere Tor hinter ihnen geschlossen hatte, war von dem Krach nichts mehr zu hören.

»Captain, woher wissen Sie von diesem zweiten Hyperraumnetzwerk?«, rief Quentin, dessen Ohren sich noch nicht an den Lautstärkewechsel gewöhnt hatten. »Wann haben Sie es entdeckt?«

»Nun, während die raumfahrenden Nationen USA, Kanada, die Russische Föderation, die Europäische Union, Japan, Indien und nach dem Austritt aus dem Commonwealth auch Australien die bekannten Welten ausbauten und ausbeuteten, betrieben die Brasilianer zusammen mit den Chinesen ein ehrgeiziges Raumfahrtprogramm, das die Grenzen der bekannten Systeme sprengen sollte. Sie bauten Tiefenraumschiffe, die jahrelang immer weiter in den Hyperraum vorstießen, und entdeckten eine Vielzahl neuer Sternensysteme. Ohne die anderen Regierungen der Erde darüber in Kenntnis zu setzen, bauten sie ein eigenes Hyperraumnetzwerk auf. Dabei ging es natürlich um Ressourcen, die die Brasilianer und Chinesen untereinander aufteilten.«

Quentin stand vor Erstaunen der Mund offen.

»Sehen Sie«, fuhr Captain LaGuerta fort, »dieses Schiff befand sich im Ihnen wahrscheinlich unbekannten Chi-Cygni-System, als die einzige bekannte Verbindung von Alpha Centauri nach Sol vor über neunzig Jahren abbrach. Mein Großvater konnte und wollte nach der Großen Trennung nicht wahrhaben, dass es nur diesen einen Weg zur Erde geben sollte, und versuchte, eine Alternative zu finden.«

»Wieso konnte er nicht einfach zurückkehren? Hatten die Brasilianer und Chinesen ihr Netzwerk etwa nicht bis zur Erde ausgebaut?«

»Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Mit der Zeit war mein Großvater besessen von dem Gedanken, dass es eine weitere Route geben muss, und durchsuchte mit der Glorious Heritage die halbe Galaxie.«

Er sah zum Turbolift und fragte: »Wollen wir die Besichtigung fortsetzen?«

Quentin nickte gedankenversunken und folgte dem Captain.

»Doch mein Großvater hat weder einen Heimweg noch weitere Schiffe der Erd-Union finden können. Nach seinem Tod hat mein Vater die erfolglose Suche fortgesetzt, und nun ist es an mir, dieses Schiff nach Hause zu bringen. Vielleicht haben unsere Vorfahren das Hyperraumnetz so weit ausgebaut, dass es bis zur Erde reicht.«

»Ihre Vorfahren?«

»Dies ist ein rein brasilianisches Schiff, Mr. Rosenfeld. Geführt in der dritten Generation. Unsere Mütter und Väter haben uns beigebracht, wie man es bedient, pflegt und instand hält. Sie haben uns gelehrt, die alten Tugenden und Traditionen aufrechtzuerhalten, und was das Ziel der Glorious Heritage ist. Wir führen ihre Mission fort.«

»Das ist wirklich faszinierend«, sagte Quentin. »Und Sie hatten nie den Drang, sich den Menschen in den bekannten Systemen anzuschließen und sich hier niederzulassen?«

»Wie ich bereits sagte, haben dieses Schiff und seine Crew eine Mission. Wir haben eine Verpflichtung gegenüber den Menschen in den bekannten Systemen, denen der Weg nach Hause ebenfalls verwehrt ist. Da die Datenbanken der Glorious Heritage leider keine Hinweise über eine mögliche Route zur Erde enthalten, gestaltet sich die Suche danach äußerst schwierig. Doch wir werden diesen Weg finden und die Menschen wiedervereinen.« Sie blieben vor einer Tür stehen, und Captain LaGuerta fixierte Quentin mit seinem Blick. »Deshalb, Mr. Rosenfeld, können wir uns nicht ausruhen.«

Die Tür glitt zur Seite, und sie betraten einen belebten Raum, den Quentin sofort als Messe identifizierte. An den langen Tischreihen saßen vereinzelte Mannschaftsmitglieder und aßen oder tranken etwas. Die beiden setzten sich an einen Tisch, und LaGuerta machte von seinem Privileg als Captain Gebrauch und ließ zwei Teller bringen. Dazu gab es Wasser.

Quentin musterte skeptisch das Zeug auf seinem Teller und stocherte mit dem Löffel darin herum.

»Das ist Feijoada«, sagte LaGuerta. »Oder jedenfalls so etwas Ähnliches. Sie können sich vorstellen, dass wir nach all den Jahren nicht mehr alle Zutaten vorrätig haben. Doch mein Koch ist ausgezeichnet und hat aus den Nöten schon immer Tugenden gemacht.« Er lachte und begann zu essen.