Handlungen der Liebe - Hans-Peter Kolb - E-Book

Handlungen der Liebe E-Book

Hans-Peter Kolb

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Beschreibung

Dass Liebe eine Macht ist und kein Gefühl, bedeutet, dass man für Liebe etwas machen muss, zusammen mit einem anderen oder allein handeln, eine Initiative ergreifen. Liebe gibt es daher nur im Lebendigen, d.h. sie ist die Macht des Lebens. In ihrer Vollkommenheit ist sie zwar eine Utopie, aber der Weg dorthin, die Entwicklung unserer Liebesfähigkeit, ist der Sinn unseres menschlichen Daseins. Nur so kann die von uns geschaffene Welt immer menschlicher werden. Was wir dafür machen können und mit welcher Haltung, Einstellung und Stimmung, soll in diesem Buch besprochen werden. Um die schwierige Thematik etwas aufzulockern, habe ich das Ganze als Zwiegespräch geschrieben, als Dialog, in dem verschiedene Meinungen zu Wort kommen.

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Seitenzahl: 125

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Für Heidi, Michaela und Daniel

„Liebe ist eine Macht und kein Gefühl. Sie bemächtigt sich

der Herzen, aber sie entspringt nicht im Herzen. […] Sie ist die

Macht des Lebens und garantiert seinen Fortgang gegen den Tod.

(Arendt, Denktagebuch, 2016, S. 372)

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Wertschätzung und Dankbarkeit

Das Wissen um Handlungen der Liebe

Böses oder Unrecht tun

Gutes tun, wie geht das?

Das radikal Böse

Die Produktivität des Willens

Lügen und Täuschen

Empathie: Mitleiden und Mitfühlen

Liebe, Macht und Gewalt

Helfen, unterstützen, fördern

Erkennen und Zeigen von Liebe

Was ist eigentlich Liebe?

Verwendete Literatur

Vorwort

Dass Liebe eine Macht ist und kein Gefühl, bedeutet, dass man für Liebe etwas machen muss, zusammen mit einem anderen oder allein handeln, eine Initiative ergreifen. Liebe gibt es daher nur im Lebendigen, d.h. sie ist die Macht des Lebens. In ihrer Vollkommenheit ist sie zwar eine Utopie, aber der Weg dorthin, die Entwicklung unserer Liebesfähigkeit, ist der Sinn unseres menschlichen Daseins. Nur so kann die von uns geschaffene Welt immer menschlicher werden.

Was können wir nun tun, wie können wir unsere Liebesfähigkeit immer weiterentwickeln? Es sind nicht nur die äußerlich sichtbaren Handlungen, sondern auch die nicht sichtbaren Aktivitäten wie Denken, Urteilen und Wollen, die zu Haltungen, Einstellungen und Stimmungen führen, mit denen unsere Handlungen verknüpft sind. Aber auch umgekehrt können bestimmte Haltungen, Einstellungen und Stimmungen unser Denken, Urteilen und Wollen beeinflussen. Ferner kommt es auch darauf an, mit welchen Worten unsere Handlungen begleitet werden, insbesondere, dass sie nur in Ausnahmesituationen gewalttätig stumm sein sollten. Die Unterredung mit anderen ist daher sehr wichtig für die Entwicklung unserer Liebesfähigkeit. Daher habe ich mich entschlossen, auch dieses Buch wie mein voriges, „Die Liebe leben und das Leben lieben“, im Dialog-Stil zu schreiben und schon hier im Vorwort meinen Kameraden K vorzustellen. Ich habe ihn einmal gefragt, wie er sich selbst anderen gegenüber beschreiben würde, und er antwortete wie folgt:

K: Am besten kann ich mich im Verhältnis und im Kontakt mit dir vor- und darstellen. Wenn du etwas zu abstrakt beschreibst, will ich es möglichst konkret wissen, K wie konkret. Wenn du in Theorien schwelgst, suche ich nach der praktischen Umsetzung, und falls ich mich von dir vereinnahmt fühle, wenn du „wir“ oder „uns“ sagst, bitte ich dich, bei dir zu bleiben und sprachlich die Ich-Form zu verwenden.

H-P (das bin ich): Dann bist du jemand, der mich immer wieder korrigiert und in die Schranken weist, der sich die Möglichkeit offenhält, anderer Meinung zu sein.

K: Genau, und nachdem ich deine einleitenden Worte gelesen habe, kam mir das „wir“ und „uns“ verdächtig oft vor, aber nach kritischer Prüfung kann ich es gerade noch durchgehen lassen. Und nun interessiert mich: was und wie du konkret planst, zu denken, zu urteilen und zu wollen, um deine Liebesfähigkeit weiterzuentwickeln? Und erst dann, wenn du das mit Erfolg ausprobiert hast, solltest du es anderen weiterempfehlen. Also …

H-P: … und darauf will ich eingehen und mit Beispielen von mir und anderen erläutern. Als Psychotherapeut kann ich dabei auf die Erfahrungen der Menschen zurückgreifen, die darunter gelitten haben, dass ihre Liebesfähigkeit insbesondere sich selbst gegenüber in der Entwicklung gehemmt wurde. So kann ich auch zeigen, dass die von mir empfohlenen nicht sichtbaren Aktivitäten der psychischen Gesundheit zuträglich sind. In weiteren Kapiteln gehe ich dann auf bestimmte Kommunikationsweisen ein, welche Formulierungen sich selbst und anderen gegenüber am besten geeignet sind, die Liebesfähigkeit meines Gegenübers und von mir zu fördern.

K: Dann bin ich mal gespannt. Ich bin sowieso kein Freund von langen Vorreden. Lass uns also anfangen!

1. Wertschätzung und Dankbarkeit

H-P: Als erstes möchte ich auf eine bestimmte Haltung zu sprechen kommen, die, wie mir scheint, eine Grundvoraussetzung für jede liebevolle Handlung ist. Eine Haltung, sowohl wörtlich als auch im übertragenen Sinn, schränkt die Wahrnehmung bestimmter Dinge ein und erleichtert die von anderem.

K: Kannst du dafür ein konkretes Beispiel geben?

H-P: Aber gerne. Wenn du mit gebeugtem Kopf durch die Gegend gehst, siehst du nichts über dir, dafür aber alles, was sich vor deinen Füßen befindet.

K: … und worüber ich stolpern könnte. Ich erinnere mich daran, wie ich einmal gestolpert bin, oder ich denke aufgrund vieler entsprechender Erfahrungen über die Möglichkeit des Stolperns beim Gehen nach und nehme daher eine gebeugte Haltung ein.

H-P: … und deswegen stellst du dich auf holprigen Wegen darauf ein, diese Haltung einzunehmen. Das ist dann eine Einstellung, wenn du den betreffenden Weg als holprig beurteilst.

K: … und wenn mir das zu mühsam ist, bekomme ich eine schlechte Stimmung, weil ich mich nicht so abmühen will.

H-P: Andererseits willst du aber nicht stolpern, sondern gut vorwärtskommen und nimmst deswegen eine gebeugte Haltung ein, weil du denkst, dass du sonst stolpern könntest. Du beurteilst ein Stolpern mit der Gefahr des Hinfallens als schlecht, und stellst dich auf den beschwerlichen Weg und deine miese Stimmung ein.

K: Vielleicht denke ich aber auch darüber nach, ob ich jetzt oder in Zukunft einen besseren Weg nehmen könnte, nachdem ich so in diese Scheiße gestolpert bin.

H-P: Kannst du dich nicht vielleicht etwas gewählter ausdrücken? Was sollen die anderen denken!?

K: Entschuldige, aber diese ganze Stolperei regt mich langsam auf. Können wir nicht auf etwas Wesentlicheres kommen?

H-P: Okay. Mit dem Stolpern hast zwar du angefangen, aber ich habe es damit vielleicht etwas übertrieben. Jedenfalls, um auf etwas Wichtigeres zu kommen und um dich nicht ständig mit dem Problem des Stolperns befassen zu müssen, konzentrierst du dich auf einmal auf positive Dinge und blickst nach oben, änderst deine Haltung. Du schätzt positive Möglichkeiten ab und kommst so zu einer wertschätzenden Haltung, nachdem du einen besseren Weg gefunden hast, auf dem du unbeschwert und mit aufrechter Haltung gehen kannst.

K: Und auch wenn ich keinen besseren Weg gefunden habe, habe ich mich wenigstens um eine wertschätzende Haltung bemüht.

H-P: … und indem du das von dir anerkennst, bekommst du eine bessere und versöhnlichere Stimmung und stellst dich besser und verbindlicher auf den Weg ein.

K: Dadurch gelingt mir alles besser und ich kann mich selbst noch mehr wertschätzen.

H-P: Bei den drei Begriffen Haltung, Einstellung und Stimmung, die unsere Handlungen einerseits beeinflussen, aber auch von ihnen beeinflusst werden, kommt der Stimmung insofern eine besondere Bedeutung zu, weil sie das Miteinander über entstehende Re- und Dissonanzen wirkungsvoller oder ineffektiver macht.

K: Wenn ich also mit dir zusammen den holprigen Weg gehe mit einer miesen Stimmung, du es aber lustig findest, dass da so viele Steine liegen, kann mich das entweder wütend machen, weil ich mich nicht ernst genommen fühle von dir – das wäre dann eine Dissonanz, sodass wir uns streiten, uns noch mehr über den schlechten Weg aufregen und vielleicht einmal mehr stolpern –, oder ich muss mit dir lachen und wir hüpfen immer schneller den Weg entlang, ohne zu stolpern.

H-P: Und diese Resonanz führt zu einer gegenseitigen Wertschätzung, die unsere Beziehung immer besser werden lässt. Übrigens, mit einer wertschätzenden Haltung, einer verbindlichen Einstellung und einer entsprechend versöhnlichen Stimmung, ist jeder offener für eine positive Resonanz mit anderen.

K: Eine wertschätzende Haltung führt zu einer verbindlichen Einstellung und diese zu einer versöhnlichen Stimmung.

H-P: Das Denken ist dadurch auf positive Möglichkeiten ausgerichtet, die ich wertschätzend beurteile, sodass ich dankbar meine entsprechenden Erfahrungen mit anderen teilen will.

K: Und die geteilte Freude ist dann doppelte Freude, willst du jetzt bestimmt sagen.

H-P: Genau.

K: Das läuft mir alles zu glatt und zu einfach, als ob es keine Probleme gibt. Das kannst du kleinen Kindern erzählen. Jeder denkt doch auch einmal an negative Möglichkeiten, beurteilt diese schlecht und nicht wertschätzend und ist alles andere als dankbar, sondern mies drauf, wenn sie oder er davon anderen erzählt. Und jetzt komm´ mir nicht mit „geteiltes Leid ist halbes Leid“. Leid bleibt Leid, auch wenn es halbiert wird.

H-P: Da hast du natürlich recht. Andererseits sind in den meisten Fällen Gutes und Schlechtes gleich verteilt. Wenn du dann die Freude über Gutes verdoppelst, hast du viel mehr Freude als Leid. Das Schlechte oder Böse in der Welt kann niemand beseitigen, es kann nur in seiner Bedeutung immer kleiner gemacht werden.

K: Und du meinst, das gelingt dadurch, dass wir uns immer mehr eine wertschätzende Haltung angewöhnen? Einmal abgesehen von deiner sehr verallgemeinernden Annahme der Halb-und-Halb-Verteilung von Widrigem bzw. Schädlichem und vorteilhaftgünstigen Umständen oder Widerfahrnissen finde ich es naiv, anzunehmen, du könntest immer eine wertschätzende Haltung einnehmen und dann damit auch noch alle Probleme lösen.

H-P: Klar, wenn ich gerade gefoltert werde und nur noch Schmerz bin, gelingt mir das auch nicht, eine wertschätzende Haltung einzunehmen, und ich habe auch nicht behauptet, dass eine solche Haltung alle Probleme löst, aber ich kann mir vornehmen, wann immer es mir möglich ist, mir zu erlauben, immer mehr in eine solche Haltung zu gehen. Damit erhöhe ich dann die Wahrscheinlichkeit, dass Probleme mit der Zeit immer handhabbarer werden, weil ich eine verbindlichere Einstellung bezüglich der Beziehungen mit anderen bekomme. Deswegen gehe ich nämlich eher Verbindungen mit anderen ein, und zusammen erreichen wir mehr als jeder allein. Außerdem komme ich dadurch immer mehr in eine versöhnliche Stimmung, die auch andere anstecken kann. Fehler und Probleme nehmen wir uns so immer weniger persönlich übel und blockieren uns weniger mit gegenseitigen Vorwürfen. Diese Erfahrung habe ich selbst gemacht und inzwischen auch einige meiner Patienten.

K: Dann erzähl´ doch mal!

H-P: Wenn ich anderen Menschen begegne, fange ich meistens an zu lächeln. Wahrscheinlich habe ich das von meinem Vater abgekuckt. Ich muss allerdings dabei aufpassen, dass mein Lächeln nicht zynisch wirkt. Das hat auch mit meinem Vater zu tun. Als er beim Militär war, hat er damit seine Vorgesetzten regelmäßig auf die Palme gebracht.

K: Wie hat er das geschafft?

H-P: Sie haben dann zu ihm gesagt: „Kolb, hören Sie auf zu grienen!“, worauf mein Vater erwiderte: „Ich griene nicht, ich mache nur ein dienstfreudiges Gesicht.“

K: Das kann ich mir vorstellen, dass er damit die meisten zur Weißglut gebracht hat.

H-P: Ich möchte natürlich mein Gegenüber nicht reizen, sondern durch mein Lächeln Wertschätzung ausdrücken. Meistens lächeln die anderen dann zurück, und wir haben schon einmal eine gute Verbindung. Eines Tages habe ich in der Südstadt von Hannover mit Mühe und Not trotz Parkplatzknappheit einen solchen gefunden, stand allerdings dabei ein paar Zentimeter vor einer Einfahrt. Als ich ausstieg, machte mich ein Passant an, was für ein Rüpel ich sei, so unverschämt eine Einfahrt zu blockieren. Normalerweise hätte ich zurückgebrüllt, er solle sich um seinen eigenen Scheiß kümmern, aber ich hatte mir vorgenommen, mich zu bessern und nicht immer Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Daher antwortete ich nicht mit einer sogenannten Du-Botschaft – mich Rüpel zu nennen, mein Verhalten als unverschämt zu bezeichnen oder ihm zu sagen, er solle sich um sich kümmern, sind alles Du-Botschaften, weil sie über den anderen urteilen oder ihm befehlen, was er tun soll, und solche Botschaften sind polemisch oder krass ausgedrückt Kriegserklärungen –, sondern meinte, ich sehe sehr wohl, dass ich etwas vor der Einfahrt stehe, – das „ich sehe“ ist eine Ich-Botschaft, die friedlich den eigenen Standpunkt darlegt – und fragte ihn nett und höflich, ob er mir zeigen könne, inwieweit ich tatsächlich die Einfahrt blockiere. Ich ignorierte also seine interpretierende Du-Botschaft und lenkte ab auf die Fakten. So kamen wir in ein sachlicheres Gespräch, und er vertraute mir schließlich an, dass er vor kurzem nicht aus seiner Garage herausfahren konnte, weil ein Nachbar einfach sein Auto davor abgestellt hatte. Ich zeigte ihm, dass ich seine Wut verstehe, und dass das Verhalten seines Nachbarn tatsächlich rüpelhaft und unverschämt gewesen sei, er könne das aber doch mir nicht zur Last legen. Er war daraufhin etwas verlegen, und ich meinte noch, es sei ja ganz gut, dass er aufpasse, damit niemand zu Schaden käme. Wir lächelten uns dann beide an, keiner hatte sein Gesicht verloren, und das Problem war beseitigt.

K: Um mit Problemen besser umgehen zu können, soll man also eine wertschätzende Haltung einnehmen, dadurch eine verbindliche Einstellung gewinnen und eine versöhnliche Stimmung verbreiten, und Du-Botschaften machen das alles kaputt. Das meinst du doch letztendlich damit, dass man dadurch zu Handlungen der Liebe kommt, oder?

H-P: Richtig, und dazu muss ich weiterhin wissen, was Handlungen der Liebe sind, und wie ich mich dazu bringen oder motivieren kann, diese zu vollbringen und nichts Gegenteiliges. Übrigens, Handlungen der Liebe haben genauso eine ansteckende Wirkung wie die entsprechende Haltung der Liebe, die Wertschätzung.

K: Gut, dann gehen wir zum nächsten Thema über, wie ich wissen kann, was ich tun soll bzw. was Handlungen der Liebe sind. Angedeutet hast du das ja schon mit der verbindlichen Einstellung und der versöhnlichen Stimmung, wozu eine dankbare bzw. wertschätzende Haltung führen kann.

2. Das Wissen um Handlungen der Liebe

H-P: Zunächst möchte ich festhalten, dass jeder Mensch ein Vorwissen mitbringt, was in bestimmten Situationen zu tun ist, ohne dass er oder sie dieses Wissen rational begründen kann.

K: Was meinst du damit?

H-P: Bei Schmerz zuckst du mit dem Körperteil zurück, der dir weh tut, z.B. mit der Hand, mit der du die heiße Herdplatte berührt hast. Wenn der Schmerz nicht sofort nachlässt, schreist du noch. Dieses Verhalten ist sinnvoll, auch wenn es dir nicht bewusst ist, wie z.B. einem kleinen Kind, denn es dient der Minderung deines Schmerzes bzw. deines Leids.

K: Stimmt, beim Zurückzucken wird die Ursache des Schmerzes abgestellt, und das Schreien mobilisiert andere, mir zu helfen, dass der Schmerz aufhört, wenn er immer noch anhält.

H-P: Damit hast du implizit schon das Prinzip der Leidminderung begriffen und hast ein implizites Wissen über bestimmte Handlungen der Leidminderung, zumindest bei dir selbst, und das ist ein Wissen über Handlungen der Selbstliebe.

K: Wie wird denn aus solchem Vorwissen richtiges bzw. ausreichendes Wissen? Wie entwickelt sich dieses Wissen überhaupt in der Kindheit?

H-P: Das ist eine sehr wichtige Frage, womit ich auch erklären kann, weshalb manche Menschen ein ungenügendes oder gar falsches Wissen haben, was Handlungen der Liebe sind bzw. was man tun sollte und was nicht. Ferner kann ich dir dabei aufzeigen, dass es in der Entwicklung aller Menschen prinzipiell angelegt ist, dass wir unsere Liebesfähigkeit bzw. das, was innerhalb einer Gruppe von Menschen als solche gilt, immer weiterentwickeln. Außerdem gibt es für mich ein Ideal der Liebesfähigkeit, der meiner Meinung nach alle Menschen zustreben sollten, auch wenn dies eine Utopie ist und ich mit Konfuzius nur sagen kann, der Weg ist das Ziel.

K: Das hört sich ja gewaltig an. Ich bin gespannt.

H-P: Wie oben schon erwähnt, haben schon ganz kleine Kinder ein Vorwissen von Selbstliebe, und in der Mutter-Kind-Beziehung wird dies durch die Liebe der Mutter gestärkt, indem diese auch auf Leidminderung achtet und die kindliche Umgebung samt Spielsachen so gestaltet, dass ihr Kind sich möglichst nicht weh tut.

K