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Eine lesbische, romantische Kurzgeschichtensammlung mit Geschichten von Topaz Hauyn. Enthaltene Geschichten: Das Sternpaar der Liebe Zwei Kolleginnen. - Ein Zimmer. - Werbung zum Verlieben. Ein Muskatkürbis für die Liebe Neues Zimmer, neue Stadt, neue Mitbewohnerin. Über Geschmack lässt sich streiten. Die Liebe kümmert das nicht. Erster Kuss im Wald Zwei Freundinnen aus Schultagen. Zwanzig Jahre warten. Ein Versprechen. Treffen sie sich wieder? Flirt über roter Unterwäsche Nicole kauft rote Unterwäsche. Für Liebesglück im Neuen Jahr. Sie erhält ein überraschendes Angebot. Unterricht in der Liebe Eine Ladenbesitzerin. - Eine verführerische Frau. - Ein Angebot so sexy wie die Dessous im Laden. Für romantische Stunden im Herbst, Winter und zu Weihnachten.
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Veröffentlichungsjahr: 2023
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Liebe Leserin, lieber Leser,
auf den folgenden Seiten findest du fünf sapphisch-romantische Kurzgeschichten für dein lesbisch-romantisches Lesevergnügen. Sei es an einem warmen Herbsttag zwischen bunten Blättern, bei einer Tasse heißer Schokolade, oder während du auf das Feuerwerk des Jahreswechsels wartest. Allen Geschichten gemeinsam ist: Jede Frau arbeitet hart für ihr Happy End, obwohl es auf den ersten Blick keinen Weg dahin zu geben scheint.
In das Sternpaar der Liebe triffst du Annika und Natascha. Sie sind Kolleginnen im gleichen Unternehmen. Beide fühlen sich zueinander hingezogen. Beide sind zu schüchtern, etwas zu tun. Natürlich spielt da auch die Furcht mit, die gute Zusammenarbeit zu gefährden. Bis eines Tages eine seltsame Werbung auftaucht.
Kann er die Liebe entzünden? Oder verhindert er sie? Das erforschen Lisa und Annalena in: Ein Muskatkürbis für die Liebe
Neue Stadt. Neues Zimmer. Neue Liebe? Annalena kauft Muskatkürbis für ihr Lieblingsessen ein. Damit will sie sich ihre Ankunft versüßen. Vielleicht kann sie damit auch ihre neue Mitbewohnerin, Lisa, mit den strahlenden, blauen Augen, aus der Reserve locken?
Lisa hasst Kürbisse. Alle. Ihre neue Mitbewohnerin dagegen sieht richtig lecker aus. Wie kann sie ihr diese Kürbisse nur abgewöhnen?
Ein lustiges Hin- und Her über Geschmäcker, Vorlieben und die Bereitschaft etwas Neues zu probieren.
Bald ist Weihnachten. Der Wald hinter dem Haus von Leonies Großeltern ist schneebedeckt. Was tut sie überhaupt hier? Erster Kuss im Wald begleitete Leonie, die von einem seltsamen und starken Gefühl und der Frage »Wer schleicht dort herum?« zu den Tannen hin zieht.
Bettina steht unter dem kahlen Haselnussstrauch im tiefen Schnee. Sie wartet. Ob Leonie sich an ihre Verabredung erinnert? Schließlich sind zwanzig Jahre vergangen. Wie ihre süße Klassenkameradin heute wohl aussieht?
Es gibt viele interessante Silvesterbräuche auf der Welt. Einer davon sagt, wer an Silvester rote Unterwäsche trägt hat im Neuen Jahr Glück in der Liebe. Ob das wirklich so funktioniert testet Nicole in Flirt über roter Unterwäsche. Ein anstrengender Test, denn wie du sicher aus eigener Erfahrung weißt, ist ein Kaufhaus am Silvestermorgen kein Spaß.
Mit hübschen Dessous geht es weiter in Unterricht in der Liebe. Dort gibt es ganz überraschende Versprechen. Lies selbst:
»Was suchen Sie denn, Yasmina?«, fragte Esmeralda.
»Ich suche nichts«, sagte Yasmina. »Ich bin hier, um deine Wünsche zu erfüllen.«
An welche Wünsche denkst du? Esmeraldas Wünsche kannst du in der letzten Kurzgeschichte dieser Sammlung herausfinden.
Ich wünsche dir, viel Vergnügen beim Lesen und zauberhafte, magische Stunden im Herbst und Winter.
Deine
Topaz Hauyn
September 2023
Der Artikel im Newsfeed war überschrieben mit dem Clickbait: »Benenne deinen eigenen Stern und finde deinen perfekten Partner. Auf dem Nachbarstern.«
Was für ein Unsinn!
»Nur wenige Lichtjahre voneinander entfernt und doch unendlich fern. Wir bringen euch zusammen. Mit unserem prämierten und patentierten Algorithmus.«
Was für ein schwülstiger Werbetext.
Trotzdem las Nathascha weiter. Endlich den perfekten Partner zu finden wäre die Erfüllung ihrer Träume.
Leider, da war sie Realistin aus schlechter Erfahrung, gab es den perfekten Partner nicht. Das war nur eine Masche der Lifestyle Industrie, die dafür sorgte, dass sie sich neue Make-Up-Produkte kaufte, Fitnesstrends hinterherrannte und ganz allgemein verrückte Dinge tat, die völlig nutzlos, überflüssig und teuer waren.
Eigentlich sollte sie den Artikel wegklicken und sich auf die Lösung ihres Entwicklungsproblems konzentrieren. Deswegen hatte sie überhaupt den Webbrowser geöffnet, um die Fehlermeldung, die ihr ihre Programmierumgebung ausspuckte, online zu suchen. Garantiert war sie nicht die Erste mit diesem Fehler und hoffentlich gab es bereits Lösungen von anderen dazu.
Trotzdem hatte sie die Suchmaschine immer noch nicht geöffnet, sondern auf den Clickbait Artikel im Newsfeed des Browsers geklickt.
Werbung funktionierte.
Auch bei ihr.
Auch während der Arbeitszeit.
Leider.
Und das ärgerte Nathascha.
Sie las weiter. Bis zum Ende.
Zum Glück war der Artikel kurz und sie hatte einen Werbeblocker in ihrem Webbrowser installiert, sodass sie ihn auch lesen konnte, statt in Werbebannern, die ihr Schönheit, Attraktivität und Glück versprachen, zu ertrinken.
Natürlich war es oberflächlicher Blödsinn. Irgendjemand verkaufte einem eine Urkunde, in welcher der neue Name eines Sternes vermerkt war. Eines Sternes, den man selbst benennen durfte. Die Gebühr für die Eintragung des Namens in die Sternenkarten sollte der Weltraumforschung zugutekommen.
Nathascha verzog das Gesicht zu einem schiefen Grinsen. Wie viele das wohl wirklich glaubten? Vermutlich förderten die Gebühren einzig und allein das Unternehmen hinter diesem Werbetext. Inklusive der talentierten Werbetexter, die diesen und ähnliche Texte schrieben, um noch mehr Kunden zu gewinnen.
Als ob dieser Scam auch nur einen Cent an ein Forschungsinstitut überweisen würde. Garantiert würde der neue Name auch nur auf der Sternkarte dieses Verkäufers auftauchen.
Trotzdem las sie immer noch weiter. Wie eine Süchtige. Dafür hasste sie sich. Gleichzeitig war sie eben auch nur ein Mensch. Ein Mensch, der sich nach Nähe und einer lieben Person im Leben sehnte.
Sie beugte sich in ihrem Bürostuhl nach vorne, dichter an den Bildschirm heran. Leise knirschte der Mechanismus, der die Lehne verstellte und die Rollen quietschten bei der Vorwärtsbewegung.
Nathascha schob ihre Brille mit dem Zeigefinger höher auf die Nase.
Als ob sie damit besser lesen oder schneller herausfinden könnte, wie dieser Scam den perfekten Partner für sie finden wollte.
»Jede*r unserer Kund*innen sucht sich einen Stern aus und benennt ihn. Sobald der Nachbarstern benannt wird, haben wir den perfekten oder die perfekte Partner*in für Sie gefunden und schicken ihnen wechselseitig eine kurze Nachricht mit den Kontaktdaten zu.«
Nathascha lehnte sich in ihrem Bürostuhl zurück, schloss die Augen und rieb sich die Stirn.
Ihre Fingerkuppen waren rau, weil sie vorgestern den ganzen Tag auf dem Acker verbracht hatte. Die Bauern am Ortsrand hatten gemeinsames Nachernten von Karotten für alle angeboten, die einmal erfahren wollten, wie viel Arbeit es ist, Gemüse zu ernten. Es war eine ungewohnte aber äußerst befriedigende Tätigkeit gewesen, in der Erde zu wühlen. Auch wenn sie heute noch Rückenschmerzen von der ungewohnten Haltung hatte, und die Haut an ihren Händen rau war. Trotzdem hatte sie bis zum Schluss durchgehalten. Weniger wegen der Karotten und der Erde, sondern vielmehr wegen der grünen Augen der rothaarigen Frau, die in der Reihe neben ihr Karotten herausgezogen hatte und weder Make-Up noch Parfum getragen hatte. Dafür hatte sie lustige Sommersprossen im Gesicht und viele Witze auf Lager gehabt.
Warum hatte Nathascha die Frau eigentlich nicht nach ihrer Nummer gefragt? Eine Frage, die sie sich seit Samstag stellte und nur mit »sie hatte sich nicht getraut« beantworten konnte.
Das war auch der Grund, warum sie immer noch die Anzeige las.
Sie war zu schüchtern, um Frauen anzusprechen, die ihr gefielen.
Die Anzeige versprach Erfolg, ohne selbst viel tun zu müssen. Zumindest am Anfang, wenn die Gefahr einer Abfuhr am höchsten war.
Nicht dass es funktionieren würde!
Nathascha seufzte. Sie sollte sich wieder auf ihre Arbeit konzentrieren.
Aber irgendwie passte der Bürostuhl heute nicht. Er war zu weich.
Verglichen mit dem kantigen Erdboden auf dem Acker am Samstag.
Dabei war ihr Bürostuhl perfekt auf sie eingestellt und die Lehne gab ein bisschen nach hinten nach, sodass sie sich dynamisch vor und zurückbewegen konnte. Details auf die man heutzutage am Arbeitsplatz im modernen Büro achtete.
Nathascha starrte auf den mittleren ihrer drei Bildschirme, auf dem der Clickbait-Artikel noch offen war.
Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass jemand einen Nachbarstern benannte? Bei unzählig vielen Sternen? Die Wahrscheinlichkeit war gleich Null. Schließlich warb sogar der Artikel damit, dass einhundert Millionen Sterne zur Auswahl standen.
Links im Augenwinkel auf dem Bildschirm sah sie immer noch die Fehlermeldung in der Entwicklungsumgebung. Darum sollte sie sich kümmern, nicht um Werbung, die bei jedem Öffnen des Browsers angezeigt wurde. Außerdem musste sie endlich lernen Frauen anzusprechen, die ihr gefielen. Wie die rothaarige Witze-Erzählerin mit den grünen Augen vom Samstag.
Nathascha griff zur Maus, um in der Adresszeile des Browsers die Adresse der Suchmaschine einzutragen, als es an der Tür ihres Büros klopfte.
Die Klinke wurde heruntergedrückt und Leonhard kam, gemeinsam mit dem Duft von heißem Kaffee, zur Tür herein. Seine Anzugschuhe klappten auf dem Industrieteppichboden und er warf die Tür mit einem Knall hinter sich ins Schloss. Unbekümmert wie immer.
Annika, ihre Kollegin am Tisch gegenüber, schaute über den Bildschirm, runzelte unwillig die Stirn und verschwand wieder. Wie immer hatte sie Kopfhörer auf und hörte irgendeine Musik mit viel Schlagzeug.
Nathascha konnte damit nichts anfangen. Aber sie schwärmte für Annika. Natürlich nur im Geheimen und in ihren Gedanken. Niemals würde sie Annika ansprechen und mit ihr flirten. Auch wenn manche Antwort, die Annika im Entwickler-Chat schrieb bestimmt als Flirtversuch interpretiert werden könnte.
Könnte!
Das war das wichtige Stichwort.
Könnte, mit viel gutem Willen und der verzweifelten Hoffnung, dass Annika Single und an ihr interessiert war.
Nathascha schaute auf die Kante von Annikas Bildschirm, hinter dem sie wieder verschwunden war. Genau wie sie selbst, war Annika nicht sehr gesprächig, sondern immer in ihre Arbeit vertieft.
Nathascha wandte sich wieder Leonhard zu.
Seine strahlenden, blauen Augen waren auch der Grund, warum sie den neuen Kollegen nicht aus ihrem Büro warf. Er brachte Lärm, Unruhe und Unterbrechung herein. Aber er sorgte immer für gute Unterhaltung und brachte den neuesten Klatsch mit. Klatsch für den sie in der Kaffeeküche keine Geduld hatte. Außerdem würde dort von ihr erwartet werden, ebenfalls etwas zu erzählen. Dabei hörte sie lieber zu und sprach weniger selbst. Sie hörte, wie Annika auf ihrer Maus heftig herumklickte, gefolgt von dem raschelnden Schieben von Kopfhörerschaumstoff über Haare. Annika hörte auch zu. Unsichtbar und versteckt hinter ihrer Monitorreihe.
»Nathascha, das musst du gehört haben«, erzählte Leonhard und stellte seine dampfende Kaffeetasse auf ihren Schreibtisch, bevor er sich daneben auf die Ecke der Tischplatte setzte.
Nathascha schob ihre Tastatur zur Seite und schaffte so etwas Entfernung zu der dampfenden Tasse mit Kaffee.
»Da gibt es dieses neue Unternehmen, bei dem kannst du Sterne benennen«, sagte Leonhard und zeigte mit den Armen zur Decke und dann auf ihre Bildschirme. »Ah, du hast es schon gefunden.«
Nathascha nickte.
»Klar. Scams erscheinen immer zuerst im Newsfeed«, sagte Nathascha, lehnte sich zurück, und rollte ein Stück von ihrem Schreibtisch weg. Sie drehte sich im Stuhl zu Leonhard um, um ihn direkt anzusehen.
»Natürlich, aber was wäre, wenn es doch klappt?«, fragte Leonhard.
Nathascha schüttelte den Kopf. Sie wusste genau, worauf ihr Kollege hinauswollte.
»Wir könnten uns zwei wunderschöne, benachbarte Sterne aussuchen«, sagte Leonhard und lächelte breit. »Ich habe auch schon die perfekten Namen dafür gefunden.«
»Vergiss es. Ich bin immer noch nicht interessiert«, sagte Nathascha. Sie wollte die Namen gar nicht wissen. Und sie wollte kein Paar mit Leonhard werden, der seit seinem ersten Arbeitstag ein Auge auf sie geworfen hatte. Sie interessierte sich nun einmal nicht für Männer. Und für Kollegen schon aus Prinzip nicht. Wobei, für Annika würde sie eine Ausnahme machen.