Ich bin Profiler - Pat Brown - E-Book

Ich bin Profiler E-Book

Pat Brown

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Beschreibung

Eine junge Frau, brutal ermordet. Eine Bibliothekarin, tot in einem Einbauschrank ihrer Wohnung. Ein Mann, erschossen und von einer Brücke gestoßen.

Pat Browns Arbeit beginnt, wo die Polizei nicht weiter weiß. Dank ihres besonderen Spürsinns hat die erfahrene Profilerin viele Verbrechen gelöst, zum Teil Jahre, nachdem die Polizei die Suche aufgab.

Dies sind ihre spannendsten Fälle.

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Seitenzahl: 547

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ÜBER DIE AUTORIN

Pat Brown hat in Boston Kriminologie studiert und gehört zu den wenigen weiblichen Profilern der USA. Sie ist Gründerin und Geschäftsführerin von »The Sexual Homicide Exchange«, einer ehrenamtlichen Beratung für Mordermittler und die Angehörigen der Opfer, sowie Inhaberin einer Profilingagentur. Die Autorin lebt in Minnesota und Maryland.

Pat Brownmit Bob Andelman
ICH BIN PROFILER
Eine Frau auf der Jagd nachSerienkillern und Psychopathen
Aus dem amerikanischen Englisch vonIrene Anders
BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabedes in der Bastei Lübbe AG erschienenen Werkes

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

Für die Originalausgabe:

Copyright © 2010 by Pat Brown

Titel der amerikanischen Originalausgabe:

»THE PROFILER«

Originalverlag: Voice

Originally published in the United States and Canada byVoice as PROFILER.

This Translated edition published by arrangement with Hyperion.

Für die deutschsprachige Ausgabe:

Copyright © 2011 by Bastei Lübbe AG, Köln

Textredaktion: Christina Helmin, Moers

Umschlagmotiv: © Guter Punkt unter Verwendungeines Motivs von shutterstock

Umschlaggestaltung: Guter Punkt, München

Datenkonvertierung E-Book:

hanseatenSatz-bremen, Bremen

ISBN 978-3-8387-0449-4

Sie finden uns im Internet unter www.luebbe.deBitte beachten Sie auch: www.lesejury.de

INHALTSVERZEICHNIS

Danksagungen

An den Leser

Vorwort

Einführung

TEIL 1: DIE GRENZE

Kapitel 1: Anne – Der Mord

Kapitel 2: Ein verändertes Leben

Kapitel 3: Walt – Der Verdächtige

Kapitel 4: Ein neuer Beruf

TEIL 2: FÄLLE

Kapitel 5: Sarah – Der Mord hinter der Schranke

Kapitel 6: Vicki – Ein Klopfen in der Nacht

Kapitel 7: Mary Beth – Eine Vorgehensweise

Kapitel 8: Doris – Das unwahrscheinliche Opfer

Kapitel 9: Misy – Der Albtraum eines Kindes

Kapitel 10: Jimmy – Mit Freunden wie diesen

Kapitel 11: Donnell – Eine Frage des Motivs

Kapitel 12: Sabrina – Die Gedankenwelt eines jungen Mädchens

Kapitel 13: Brian – Wer drückte auf den Abzug?

Kapitel 14: Bob und Christine – Doppelmord

Schlusswort

DANKSAGUNGEN

Ich möchte all jenen danken, die an mich, meine Botschaft und meine Mission geglaubt haben, insbesondere:

meiner Schwester Joyce, die immer für mich da war und meine Entscheidungen nie in Frage stellte;

meinen Eltern, die mich stillschweigend unterstützten;

meinen Kindern Jennifer, David und Jeremy, die sich nie darüber beklagten, dass ich so viel Zeit ohne sie verbringe, um dieser Arbeit nachzugehen;

meiner besten Freundin Terry Pazmino, die jahraus, jahrein ein offenes Ohr für mich hat;

all meinen Freunden in Maryland und Minnesota, die mich bei Verstand hielten;

meiner Assistentin Donna Weaver, deren unermüdliche, unentgeltliche Arbeit für die Sexual Homicide Exchange diese Organisation am Leben hielt;

den Ermittlern, die mich zu ihren Fällen hinzuzogen und bereit waren, dem kriminalistischen Profiling eine Chance zu geben;

den Fernsehsendern, Nachrichtensendungen und Moderatoren, die mich häufig einladen, um ihre Zuschauer über drängende Fragen rund um das Verbrechen aufzuklären und mir Gelegenheit zu geben, bemerkenswerte Fälle des Tages aus meiner Sicht darzustellen: Nancy Grace, Jane Velez-Mitchell, Larry King, der Sendung Today, The Early Show, Fox and Friends, Montel Williams und zahlreichen anderen Sendungen im CNN, MSNBC, Fox, Discovery Channel und Court TV, die mich wieder und wieder vor die Kamera bitten;

meinem Co-Autor Bob Andelman, der mir half, all diese Fälle in schlüssiger Form zusammenzustellen;

meinen Agentinnen Jane Dystel und Miriam Goderich sowie meinem Agenten Michael Bourret, die der Überzeugung waren, dass diese Geschichte erzählt werden sollte;

und natürlich Barbara Jones und Elizabeth Sabo, den Lektorinnen beim Verlag Hyperion Voice, die meine Geschichte einkauften und diesem Buch ans Licht der Öffentlichkeit verhalfen.

Meinen innigsten Dank ihnen allen.

Pat Brown

Die Zusammenarbeit mit der kriminalistischen Profilerin Pat Brown stellte für mich auf beruflicher Ebene eine einzigartige, bereichernde Erfahrung dar. Zugleich möchte ich ihr für ihre Geduld und Unterstützung vor allem zu Beginn der Arbeit an Profiler danken. Danke, dass du mit mir durchgehalten hast, Pat.

Ebenfalls gebührt meinen Agentinnen und Agenten von Dystel & Goderich Literary Management Dank, namentlich Jane Dystel, Miriam Goderich und Michael Bourret, die mich Pat empfahlen, sowie Barbara Jones und Elizabeth Sabo, denen ich eine der besten, professionellsten Erfahrungen meiner Laufbahn verdanke.

Danken möchte ich außerdem Becky James für viele Stunden harter Arbeit – seit beinahe zwanzig Jahren erstellt sie die Reinschriften meiner Bücher und Zeitschrifteninterviews.

Zuletzt danke ich meiner Frau Mimi und meiner Tochter Rachel, die bereit waren, »noch eine Minute« länger darauf zu warten, dass ich endlich Feierabend machte.

Bob Andelman

AN DEN LESER

Meine Darstellung der Ereignisse, die sich in jedem dieser Kriminalfälle zutrugen, basieren auf meinen persönlichen Gesprächen mit Familienangehörigen der Opfer, ihren Freunden und Bekannten sowie zuweilen auf Diskussionen mit Polizeibeamten und – soweit möglich – auf Einsicht in verfügbare Akten. Meine Schlussfolgerungen sollten ausschließlich als Hypothesen über den Hergang des jeweiligen Verbrechens und den oder die möglichen Täter betrachtet werden, zu denen ich aufgrund der mir zur Verfügung stehenden Informationen, meiner Ausbildung und meinen Erfahrungen in der Fallanalyse gekommen bin. Wenn ich eine bestimmte Person als potentiellen Täter benenne, so will ich damit sagen, dass die Polizei dieser Person einen zweiten Blick (und in manchen Fällen einen ersten Blick) widmen sollte. Ich habe immer betont, dass Profiling sich als äußerst nützliches Ermittlungswerkzeug erweisen kann, aber ich bin weder der Staatsanwalt, noch gehöre ich zu den Geschworenen. Profiling ist keine exakte Wissenschaft. In Anbetracht der unvollständigen Informationen und der Zeit, die verstrichen ist, kann ich Ihnen in jedem dieser Fälle nicht mehr als meine Hypothese anbieten.

VORWORT

Kriminalistisches Profiling – was ist das eigentlich?

Es ist eine Kombination aus verschiedenen Schritten: der Analyse physischer Beweise und Verhaltensstudien, der Rekonstruktion eines Verbrechens von Anfang bis Ende und dem Versuch, auf der Grundlage vorhandener Informationen zu einer möglichst wissenschaftlich fundierten Schlussfolgerung zu gelangen.

Für einen Großteil dessen bedarf es lediglich des gesunden Menschenverstandes – oder zumindest erscheint es uns so, nachdem ein Fall gelöst ist. Um jedoch die richtigen Antworten zu finden, ist mehr als Instinkt oder Geschick beim Raten erforderlich. Es ist dazu notwendig, den Tatort und die Beweise wissenschaftlich, emotionslos und frei von Vorurteilen zu untersuchen.

Profiling ist eine Art angewandte Logik, die auf einer Kombination aus angeborenen Talenten, gründlicher Ausbildung und jahrelanger Praxis beruht. Dabei lernt man nie aus. Lernen kann man durch Übung, von anderen und sogar aus seinen eigenen Fehlern.

Zum Profiler wird man im Zuge einer Entwicklung – nicht von einem Augenblick zum anderen. Studium, Erfahrung und Praxis ermöglichen es dem kriminalistischen Profiler, sich zu einem Sherlock Holmes des 21. Jahrhunderts zu mausern und mit jedem neuen Fall, jedem neuen Mord seine Fähigkeiten zu verbessern. Egal, ob man seine Ausbildung beim FBI, in den Polizeiabteilungen, auf dem College oder für sich allein erwirbt, in jedem Fall ist der Lernprozess eine Reise. Erst mit der Zeit schärfen sich unsere Kenntnisse, und wir werden zu kriminalistischen Profilern, die diese Bezeichnung verdienen.

Bevor ich Sie nun hinter die Kulissen des Profilings entführe, möchte ich den Ermittlern, die mit diesen komplexen Fällen befasst sind, und den Vollzugsbeamten, die darum kämpfen, Mörder hinter Schloss und Riegel zu bringen, meine Anerkennung aussprechen. Die Fälle, die ich Ihnen in diesem Buch präsentiere, sind mir übertragen worden, weil ihre Analysen sich als ungewöhnlich schwierig erwiesen, weil sie einem Ermittler mit mangelnder Ausbildung oder Erfahrung unterstanden oder weil der Ermittlungserfolg aus politischen Gründen vereitelt worden war. Die großartigen Kriminalbeamten, die mich hinzuzogen, taten dies, weil ihnen bewusst war, dass zuweilen ein zusätzlicher Experte darüber entscheiden kann, ob ein Fall gelöst wird oder ein Mörder einfach davonkommt. Viele der Fälle, an deren Aufklärung ich beteiligt war, sind in diesem Buch nicht enthalten, weil ich mich den polizeilichen Ermittlern gegenüber verpflichtet habe, keinerlei Informationen weiterzugeben, oder weil ich der Ansicht war, eine Veröffentlichung könne dem Fall schaden.

Ich hoffe, dieses Buch hilft Ihnen, die enormen Herausforderungen, denen Ermittler, Profiler und Verbrechensopfer sich stellen müssen, besser zu verstehen. Es soll Sie ermutigen, sich innerhalb Ihres Wohnbezirks zu engagieren und all jene zu unterstützen, die dafür kämpfen, unser Leben sicherer zu machen.

EINFÜHRUNG

Der einzige Zeuge des Verbrechens sprach kein Wort.

Als ich endlich dazu kam, mit der Mutter des Opfers zu sprechen, war der Fall bereits Schnee von gestern. Drei Jahre lag der Mord an der attraktiven jungen Frau zurück; sie war in ihrer Wohnung erdrosselt worden, wo sie allein mit ihrem afrikanischen Graupapagei lebte. Als die Polizei eintraf, fand sie den Tatort geradezu friedlich vor. In der Wohnung war nichts angerührt worden – mit Ausnahme der Bewohnerin. Sie lag im Wohnzimmer tot auf dem Boden.

Es gab vier potentielle Verdächtige in diesem Mordfall: zwei Männer, mit denen sie Beziehungen unterhielt, einen geschiedenen Ehemann, der außerhalb der Stadt lebte, und eine bis dato noch nicht identifizierte Person, möglicherweise ein Handwerker oder jemand aus der Nachbarschaft. Den Schlüssel, der die Identität des Mörders enthüllte, besaß einzig der schweigende Zeuge: der afrikanische Graupapagei.

Sobald die Polizei den Tatort freigegeben hatte, verpackte die am Boden zerstörte Mutter die Besitztümer ihrer toten Tochter in Kisten und trug diese zusammen mit dem Papagei nach Hause. Sie lagerte die Kisten in der Garage ein und stellte sich den Käfig mit dem Papagei ins Schlafzimmer. Sie war gerade dabei, in den Schlaf hinüberzugleiten, als eine entsetzte Stimme sie mit einem Schlag ins Bewusstsein zurückriss. »Was machst du hier? Was machst du hier? Auuuu!«, schrie die Stimme. Außer ihr und dem Papagei war niemand im Raum.

Die Mutter berichtete der Polizei von dem Vorfall, stieß aber mit ihrer Behauptung, der Papagei ahme ihre Tochter und den Angriff auf sie nach, auf Skepsis. Sie sage die Wahrheit, beharrte die Mutter, der Papagei wiederhole dieselben Worte wieder und wieder. Niemand schenkte ihr Glauben, und mit der Zeit sprach der Papagei die Frage immer seltener aus, bis er sie schließlich vergaß.

Die Geschichte war merkwürdig, sie klang, als habe ein Drehbuchautor aus Hollywood sie sich ausgedacht. Mich aber interessierte sie, also befragte ich einen Ornithologen nach der Glaubwürdigkeit des Vogels. Es stellte sich heraus, dass afrikanische Graupapageien begabt darin sind, Worte und Laute aufzuschnappen, vor allem ältere, erfahrene Vögel wie das Exemplar, um das es sich hier handelte. Ein solcher Papagei neigt dazu, Sätze, die mit emotionalem Aufwand vorgetragen werden, und ungewöhnliche Laute zu wiederholen. Der Experte hielt es durchaus für möglich, dass der Papagei das letzte Ereignis im Leben der jungen Frau wiedergegeben hatte.

Wenn man dem Papagei trauen konnte, so handelte es sich bei dem Täter höchstwahrscheinlich um den Exmann. Das Opfer wäre wohl kaum derartig überrascht oder erschrocken gewesen, einen der Männer zu sehen, mit denen sie Beziehungen unterhielt, und sie hätte auch auf keinen Nachbarn oder Handwerker in so dramatischer Weise reagiert. Einzig der geschiedene Ehemann hätte ihr eine derartige Reaktion entlocken können.

Es war zu spät, den Papagei zu vernehmen. Der Mörder würde nie einen Gerichtssaal von innen sehen. Schon sehr früh in meiner Laufbahn als Profiler begann ich zu begreifen, dass wir zwar am Ende des Fernsehkrimis mit einem Gefühl der Genugtuung das Gerät ausschalten, dass aber im wirklichen Leben Gerechtigkeit ein seltener Luxus ist. Etwas muss geschehen, um diese Wirklichkeit zu ändern, und ein Teil dieses »Etwas« ist das kriminalistische Profiling.

TEIL 1DIE GRENZE

KAPITEL 1

AnneDer Mord

Noch nie war in meiner Stadt jemand ermordet worden.

Das erste Haus der Gemeinde – mein Haus – war im achtzehnten Jahrhundert auf dem endlosen Ackerland Marylands errichtet worden. Zahllose interessante Dinge hatten sich im Laufe der Jahrhunderte hier ereignet, aber die gewaltsame Ermordung eines Menschen hatte die Stadt noch nie erlebt.

Ich war bis zum Sonntag unterwegs gewesen. An jenem Morgen kehrte ich in die Stadt zurück und war kaum ein paar Minuten zu Hause, als die grauenvolle Nachricht mich erreichte. Das Telefon klingelte. Am Apparat war meine beste Freundin Terry, die nur zwei Häuser weiter wohnte.

»Hast du schon gehört?«, fragte sie fassungslos. In ihrer Stimme schwang Bestürzung mit.

»Was denn gehört?« Als ich in die Sixtieth Street eingebogen war, hatte ich nichts Ungewöhnliches bemerkt. Keine Feuerwehrzüge oder Krankenwagen säumten die Straße. Die Stadt wirkte heiter. Die einzige Bewegung verursachte der leichte Wind, der jedoch auf die drückende Hitze jenes schwülen Frühsommertages, des dritten Juni, so gut wie keine Wirkung hatte.

»In dem Bach beim Softball-Feld ist eine junge Frau gefunden worden – ermordet.«

»Was?«

»Ach, es ist einfach entsetzlich. Einer der Männer, die heute früh für die Softball-Liga spielten, hat einen Ball gesucht, der ins Wasser gefallen war, und dabei hat er die nackte Leiche einer Frau gefunden. Sie wurde direkt ans Ufer geschwemmt.«

Mir wurde übel. Ich könnte sie gekannt haben, war mein erster Gedanke, sie könnte eine Nachbarin gewesen sein, eine Freundin oder die Mutter eines der Kinder aus dem Ort.

Ich holte tief Luft. »Wissen sie schon, wer sie ist?«

»Nein, noch nicht. Ich habe nur gehört, dass sie jung sein soll, Anfang zwanzig oder jünger. Man hat ihre Kleidung und einen Walkman gefunden, offenbar hatte sie gejoggt. Die Polizei nimmt an, dass sie gestern getötet wurde, vermutlich in der Abenddämmerung, denn bei Tageslicht hat sie kein Mensch gesehen. Sie scheint nicht aus dem Ort zu stammen.«

Die Hoffnung, dass ich sie nicht gekannt hatte, verschaffte mir ein wenig Erleichterung.

Mit dem nagenden, beklemmenden Gefühl, in irgendeiner Weise stärker mit dieser Sache verbunden zu sein, als ich sollte, legte ich den Hörer auf. Eine Minute lang beruhigte ich mich mit dem Gedanken, dass mir die Nachricht von einer solchen Tragödie einen Schock versetzt hatte und ich deshalb so empfand. Oder vielleicht lag es daran, dass der grausame Mord ausgerechnet in der Nähe des Spielfelds geschehen war, wo ich so viele fröhliche Stunden damit verbracht hatte, meinen Sohn und sein Baseball-Team anzufeuern. Aber das Gefühl, das ich hatte, war anders. Unheimlicher. Irgendetwas war im Haus nicht in Ordnung. Ein böser Geist war bei uns eingezogen, und der hatte mit dem Gespenst, den frühere Bewohner auf dem Treppenabsatz gesehen haben wollten, nicht das Geringste zu tun. Ich machte meinen Kindern etwas zum Mittagessen und versuchte, mich abzulenken. Die Kinder aßen ihre Sandwichs und gingen zum Spielen nach draußen. Während ich das Geschirr ins Spülbecken räumte, kam Walt Williams, unser neuester Untermieter, aus seinem Zimmer die Treppe hinunter und zur Küchentür herein. Das Gefühl der Beklommenheit schwoll an.

Walt. Es hatte etwas mit Walt zu tun.

Jahre später sollte ich das Bild von Walt Williams, das ich damals der Polizei gezeigt hatte, wieder ausgraben und es anstarren. Es war das Foto, das ich während eines Kirchenausflugs zum Freizeitpark Six Flags in einer der Vorstädte Marylands, kurz vor Washington, D. C., gemacht hatte. Walt, ein vierundzwanzigjähriger Afro-Amerikaner, trug blaukarierte Shorts und ein weißes T-Shirt mit kurzen Ärmeln. Er hielt die Hand eines hingerissenen, kichernden Mädchens in der Vorpubertät, das sich allem Anschein nach in ihn verguckt hatte. Er grinste selbstgefällig, sah von dem Mädchen weg und reckte das Kinn in die Höhe. Mit seinem jungenhaften Gesicht und dem leicht pummeligen Körper wirkte er entweder arrogant oder unbeholfen, je nachdem, wie man das Foto deutete.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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