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Das Zusammenleben mit außergewöhnlichen Menschen, meine Begegnungen mit verschiedenen Jugendämtern, mein Weg, um eine neue Wohnform zu entdecken und zu gestalten.
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Seitenzahl: 53
Veröffentlichungsjahr: 2017
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Ich wohne und lebe irgendwo und irgendwie in Schleswig-Holstein.
Das Land zwischen den Meeren, wo andere Menschen Urlaub machen.
Ich wohne und lebe mit sechs außergewöhnlichen Menschen im Alter von zwölf bis 36 Jahren zusammen und das schon seit 36 Jahren.
Wir haben viel Platz für alle Mitglieder meiner Familie.
Eine große Familie, ein Haus mit viel Platz rund herum, wo wir uns zuhause fühlen!
„voller Hoffnung auf der Suche
nach dem Weg, den die Träume
der Sehnsucht verhießen..“
Aus dem Tango „UNO“ von Mariano Mores und Enrique Discépolo
„Unser Leben ist voller Träume,
aber träumen ist das eine.
Das Andere ist, was wir aus Träumen machen.
Wenn mich ein Traum in seinen Bann zieht,
wenn ich zu denken beginne “wie schön wäre es, wenn..“
kann dieser Traum zu einer PHANTASIE werden.
Es ist nicht länger ein Traum,
eine Phantasie ist ein Traum,
den ich im Wachzustand träume,
dessen ich mir bewusst bin
vergegenwärtigen oder teilen kann
wie schön wäre es, wenn..
Die Phantasie zum GEDANKENSPIEL werden lassen,
„das würde mir gut gefallen“
Denn nun gehört die Vorstellung mir.
Ein Gedankenspiel ist wie ein Samenkorn.
Wenn ich es hege und pflege wird daraus ein Ziel
„ich will“ geworden.
An diesem Punkt geschieht etwas in mir,
was ich will ist ein Teil von mir geworden.
Der Traum hat sich vom anfänglichen Moment des unbewussten, bildhaften weiterentwickelt bis hin zu dem Augenblick, in dem er zum Ziel wurde.
Handlung
Jorge Bucay
Mein Traum.
Meine Phantasie.
Mein Gedankenspiel.
Mein Ziel.
Meine Handlungen.
Das habe ich in diesem Schreiben wiedergegeben, so dass mein Traum Wirklichkeit wird.
Damit meine Kinder, ihren Wünschen entsprechend, in dieser Familienkonstellation weiter leben können.
Das Haus ist schon da, jetzt noch das „Finale“.
Kapitel 1
Anfang in Deutschland
Deutsche Blindenstudienanstalt
Der neue Weg
Mein Traum, der sich in mein Leben einschleicht
Kapitel 2
Umzug von Hessen nach Schleswig-Holstein
Fantasie in meinem Kopf
Gedankenspiel
Kapitel 3
Konzept auf Papier
Welche Möglichkeiten gibt es?
Mein Traum wird Wirklichkeit
Mein Ziel
Umsetzen in Handlungen
Loslassen von meinem Projekt
Eine fließende Übergabe an meinen Nachfolger
Mein Name ist Johanna Westerbeek, geb. 22.12.1950 in den Niederlanden.
Mein Herkunftsfamilie ist kurz zu erwähnen
Eine „Großfamilie“
Wichtig war Zusammenhalt und Gemütlichkeit.
Jedes Kind hatte die Möglichkeit, sich nach seinen/ihren Talenten zu entfalten.
Sieben Kinder. Eine große Familie? NEIN!!
Es gab Raum und Platz für uns und unsere Freunde.
Das offene Ohr unserer Eltern, wach für das was in der Welt passierte,
hat uns durch unsere Kindheit begleitet.
Weil ich aus so einer Familie komme, ist mein
Lebensweg eigentlich schon vorgegeben.
Gerechtigkeit und Teilen
ist für mich sehr wichtig.
INKLUSION
Dürfen meine Kinder in dieser Zeit noch außergewöhnlich sein?
PROVOKATIV
Handicap / Anders sein
Macht das nicht eigentlich unsere Welt aus?
Vielfalt verschiedener Menschen und Kulturen.
Gehen wir zusammen unseren Lebensweg oder allein?
Mit Sicherheit gibt es einen Weg,
der vielleicht
auf vielerlei Weise
individuell und einzigartig ist.
Vielleicht gibt es einen Weg,
der mit Sicherheit
auf vielerlei Weise
für alle derselbe ist.
Mit Sicherheit gibt es
einen möglichen Weg.
Dieser Weg ist es, den man finden muss.
Vielleicht macht man sich allein auf und ist überrascht,
auf dem weiteren Weg alljenen zu begegnen,
die in dieselbe Richtung unterwegs sind.
Jorge Bucay
Jorge Bucay ist 1949 in Buenos Aires, Argentinien, geboren.
Er stammt aus einer Familie mit arabisch/jüdischen Wurzeln,
studierte Medizin und Psychoanalyse und ist ebenso ein einflussreicher Gestalttherapeut, wie ein geborener Geschichtenerzähler.
Seine Bücher begegnen mir immer wieder.
Oder ich begegne seinen Büchern.
Immer wieder bin ich genau dort auf meinem Lebensweg angekommen, wie er es beschreibt.
Er ist ein großartiger Geschichtenerzähler.
Im meinem Leben sind seine Bücher eine tolle Begegnung, eine tolle Unterstützung.
Eine Motivation, um meinen Weg zu gehen, so wie ich ihn gehe.
Ein Dankeschön an alle Menschen, denen ich bis jetzt auf meinem Lebensweg begegnet bin und an diejenigen, denen ich noch begegnen werde.
Durch euch alle ist mein Leben voller Farben, dunklen Wolken, frischem Frühlingsregen, einem tollen Herbststurm,steinigen Wegen und hellem Sonnenschein geworden.
ICH LIEBE DAS LEBEN!
Im August 1980 bin ich auf Wunsch der Deutschen Blindenstudienanstalt nach Marburg gekommen, um ein Curriculum zu schreiben.
„Ausbildung für Trainer- oder Lehrerinnen für lebenspraktische Fertigkeiten.“
LPF- Trainer kommt von der Bezeichnung Sozial-Trainer.
Definition des Wortes:
Trainer zur Selbständigkeit im täglichen Leben im weitesten Sinne des Wortes.
Mein Aufgabengebiet:
Unterrichten in LPF mit Blinden und Sehbehinderten Schülerinnen und Schülern der Carl-Strehl-Schule und Erwachsenen Teilnehmern an der „Blinden-technischen-Grundausbildung“
Elternfortbildungen
Erzieherfortbildungen
Frühforderung
Ausbildung zum LPF Lehrer
Neben dem Erstellen eines kompletten Ausbildungscurriculums durfte ich sehbehinderte Schüler auf deren Weg ein Stück als LPF-Lehrerin für Sehgeschädigte begleiten.
Es gab in dieser Zeit einen guten Austausch zwischen meinen Schülern und mir.Sie haben mir geholfen mit meinem Deutsch und ich habe versucht ihnen zu helfen, ihren Alltag etwas einfacher zu gestalten durch verschiedene Techniken in LPF.
Hier schleicht sich so langsam ein,
wie mein Lebensweg sich gestaltet.
Nicht als Lehrerin. Aber was sonst?
Als Mutter, aber irgendwie anders.
Nebenher war ich noch tätig in der Frühförderung für sehgeschädigte Kinder.
Durch eine Anruf von der Uni-Klinik mit der Frage:
“Wir haben hier ein sehgeschädigtes kleines Kind, was für eine Hilfestellung gibt es für uns als Personal?“, hieß es.
So fing die Geschichte an!
Mir kam zu Ohren, dass das Jugendamt eine Pflegefamilie suchte für dieses Kind.
Nach reichlicher Überlegung haben wir beschlossen, dass wir das Kind zu uns nehmen wollten. Auf unser „Ja“ antwortete das Jugendamt gleich:
„Sie können das Kind gleich mitnehmen.“
Dies war meine erste Begegnung mit einem Jugendamt.
Ich war erstaunt, verwundert und mein Frage war: „Was ist der normale Weg, die normale Prozedur, um ein Pflegekind zu bekommen?
Ich möchte gerne, dass dieser Weg auch mit uns durchlaufen wird.“
Bei uns war es nicht so.
Fünf Tage später war Betti bei uns.
Und durch unsere wirklich, wirklich lieben Nachbarn hatten wir innerhalb von einem Tag ein Kinderbettchen, Klamotten und alles Andere für den Anfang bekommen, was ich für so ein kleines Menschenkind brauchte.
Eine ziemlich kurze Schwangerschaft, fünf Tage!
Am 23.12.1980 ist sie dann bei uns angekommen.
Geboren ist sie am 05.03.1980, erst als Pflegekind, später zwei mal adoptiert.
Diagnose:
blind
FAS (Alkoholabusus)