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Je mehr wir technisch voranschreiten, desto deutlicher spüren wir, dass es eigentlich gut wäre, einen Schritt zurück zu machen – zu einer natürlicheren Lebensweise. So viele Vorteile wir durch Wissenschaft und Technik gewinnen, so sehr merken wir auch, dass sie uns gefangen nehmen. Und dass sie zerstörerische Wirkungen haben auf Mensch und Natur. So kommt es, dass wir heute bereiter sind, auf die Stimme der alten Naturvölker zu hören, auch auf die der Indianer des amerikanischen Kontinents. Wir merken, was wir hinter uns gelassen und wohl auch verloren haben. Ob wir etwas davon wiedergewinnen können, ist eine offene Frage. Die vorliegende Sammlung mag dazu anregen.
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Seitenzahl: 23
Veröffentlichungsjahr: 2025
Indian Spirit
Weisheit und Rituale amerikanischer Ureinwohner
Jürgen Wagner
Impressum
Copyright: © 2025 Jürgen Wagner
Druck und Verlag: epubli
GmbH, Berlin, www.epubli.de
Vorwort: Kultur und Geschichte
Weisheitliche Texte
Zitate
Zehn Gebote im indianischen Geist
Sprichworte
Indianische Gebete
Rituale
Visionssuche
Schwitzhütte
Heilige Pfeife
Tanz um das Feuer
Powwow
Anhang
Wir kennen, achten und lieben die Indianer von Filmen, Büchern und Dokumentationen. Das wirkliche Leben dieser Völker war wohl um einiges rauer, archaischer und kriegerischer als uns Heutigen lieb ist. Dennoch hinterlassen sie uns eine Botschaft, ein Erbe, das wir hören und annehmen können oder nicht. Es ist nicht die Gesamtkultur, es sind tiefe Erfahrungen, Erkenntnisse, die uns Heutigen weiterhelfen können.
Für den Völkermord an den Indianern gibt es keine Rechtfertigung - genauso wenig wie für die Ausrottung der Naturreligion und ihrer Vertreter in Europa.
Amerika war eine Art ‚verheißenes Land‘ – besser gesagt: verheißungsvolles Land. Nicht für die Juden, sondern für die Europäer ab dem 15. Jahrhundert.
1492 entdeckte der italienische Seefahrer Kolumbus in spanischen Diensten Amerika. Dadurch wurde der Doppelkontinent nach und nach von europäischen Staaten in Besitz genommen. Die verfolgten Kolonisierungs- und Besiedlungsformen unterschieden sich dabei deutlich voneinander und hatten gravierende Auswirkungen auf die dort angetroffenen Kulturen. Während im Norden ein Jahrhundert lang der Handel vorherrschte, und erst nach 1600 erste dauerhafte Kolonien an der Ostküste entstanden, eroberten Spanier binnen weniger Jahrzehnte die Großreiche Lateinamerikas. Während im spanischen Bereich mehr als drei Viertel der Indianer lebten, erhielten Portugal, Frankreich und England mit dem Norden die dünner besiedelten Regionen.
Innerhalb weniger Jahrzehnte vernichteten iberische Eroberer die Großreiche Mittel- und Südamerikas. Noch zerstörerischer wirkten sich allerdings die von den Europäern unbewusst eingeschleppten Krankheiten aus, die ganze Regionen entvölkerten. Kriege spielten eine Rolle, doch Krankheiten, Umsiedlungen und massenhafte Zwangsarbeit dezimierten die Bevölkerung in einem ungleich höheren, jedoch kaum quantifizierbaren Ausmaß. Viele Gruppen verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europäer sie überhaupt zu Gesicht bekommen hatte.
Nicht zu vergessen ist auch die Goldsuche. Als die Goldsucher 1849 in Massen mit ihren Planwagen durch die Prärie zogen, richteten sie großen Schaden an. Ihre Zugtiere brauchten viel Weidegras, und die Männer jagten dem Wild hinterher. Damit zerstörten die Weißen die Lebensgrundlage der Indianer, die hier wohnten.
Als Wiedergutmachung forderten diese eine Entschädigung von der Regierung. Verträge legten die Höhe der Entschädigung fest, doch die gelieferten Lebensmittel genügten nicht, um die Indianer vor Hunger und Not zu schützen. In ihrer Verzweiflung überfielen Sioux, Cheyenne und Crow die Weißen, raubten deren Vieh und Vorräte - und töteten, um sich für erlittenes Unrecht zu rächen.
Der Bau der Eisenbahn