Inside Polizei - Stefan Schubert - E-Book

Inside Polizei E-Book

Stefan Schubert

4,3

Beschreibung

Jetzt packen Polizisten aus! - Der Einsatz eines Spezialeinsatzkommandos endet in einem Skandal ... - Zwei Polizisten berichten aus nächster Nähe über die Katastrophe der Loveparade in Duisburg ... - Im Rotlichtmilieu treffen Hells Angels, Mafia und Polizei aufeinander ... - Angehörige einer Polizeihundertschaft schildern den Großeinsatz bei einem Castor-Transport aus ihrer Sicht ... - Polizisten erleben Gewalt nicht nur im Dienst ... Bestsellerautor Stefan Schubert, selbst viele Jahre lang Polizist, gewährt Außenstehenden authentische und schonungslose Einblicke in eine abgeschottete Polizeiwelt. Kein anderes Buch kam der dunklen Seite des Polizeialltags je so nahe.

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Seitenzahl: 313

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Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen:

[email protected]

Originalausgabe

1. Auflage der Taschenbuchausgabe 2016

© 2016 by riva Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH

Nymphenburger Straße 86

D-80636 München

Tel.: 089 651285-0

Fax: 089 652096

© der Originalausgabe 2012 by riva Verlag

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Redaktion: Caroline Kazianka

Umschlaggestaltung und Layout: Pamela Günther

Umschlagabbildungen: Fotolia/Harald Soehngen (Polizist), Getty Images/Rene Mansi (Hintergrund)

Satz: HJR – Manfred Zech, Landsberg

Epub: Grafikstudio Foerster, Belgern

ISBN Print 978-3-86883-197-3

ISBN E-Book (PDF) 978-3-86413-140-0

ISBN Epub 978-3-86413-171-4

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.rivaverlag.de

Inhalt

Vorwort

1. Spezialeinsatzkommando – Warum Sascha K. getötet wurde

2. Loveparade Duisburg – Der Tunnel des Grauens

3. Polizistin – Deine Freundin und Helferin

4. Hells Angels – Die Jagd auf Frank H.

5. Castor-Transport – Ist Claudia Roth farbenblind?

6. Nicht pressefrei – Der Zensur zum Opfer gefallen

7. Elitepolizisten – Die geheime Bruderschaft Gaddafis

8. Tödliche Routine – Die Observation von russischen Menschenhändlern

Glossar

Der Autor

Vorwort

Polizeiführer und Behördenleitungen verheimlichen Vorgänge und leiten, seitdem sie bestehen, Medien und die Öffentlichkeit bewusst in die Irre. Geschehnisse und Tatsachen, die nach Meinung der Verantwortlichen in den Führungsetagen dem Image der Behörde schaden, politisch nicht opportun sind oder die bestmögliche Selbstdarstellung gefährden, werden als »vertraulich«, »geheim« oder unmissverständlich als »nicht pressefrei« deklariert. Diese Akten und Berichte verschwinden dann in den endlosen Archiven der Ämter. Sollten diese selbst errichteten Bollwerke in den Maschinerien von Behörden und Ministerien aber nicht ausreichen, um unangenehme Wahrheiten zu verschleiern, findet häufig die über Jahrzehnte bewährte Salamitaktik Anwendung: nur zugeben, was nicht länger zu leugnen ist. Die vorher abgestrittenen Realitäten präsentiert der geschulte Pressesprecher dann nicht in einem Rutsch, sondern stückchenweise mit einem gewissen zeitlichen Verzug, um die Wut und das Interesse der Bevölkerung und der Kontrollorgane der Presse abklingen zu lassen.

Mit diesem Buch werden Sie Einblicke in eine fremde Welt und ihre verborgenen Mechanismen erhalten und dadurch womöglich Ihre Vorstellungen bezüglich Polizisten und deren Beruf revidieren. Wahrscheinlich sehen Sie nach dieser Lektüre den uniformierten Beamten nicht mehr ausschließlich als verlängerten Arm der Obrigkeit, sondern menschlicher mit all seinen Ängsten, Fehlern und Abgründen.

Und doch verlangt eine Polizeibehörde und gleichermaßen die Öffentlichkeit, dass der anonyme Uniformträger stets zu funktionieren hat: korrekt, emotionslos und verhältnismäßig.

Doch der Polizeialltag wird nicht von Happy-End-Geschichten dominiert und deckt sich nur begrenzt mit den Imagebroschüren und Hochglanzprospekten der polizeilichen Anwerbungsbüros. Die Wahrheit dürfte eine qualifizierte Nachwuchsgewinnung wohl deutlich erschweren.

Inside Polizei lässt Sie teilhaben an vertuschten Skandalen, persönlichen Gedanken der eingesetzten Polizisten und deren unverfälschten Dialogen miteinander, die den politisch korrekten Worthülsen der Führungsbeamten oftmals fundamental widersprechen.

Dieses Buch ist ohne offizielle Mitarbeit einer Behörde entstanden und unterlag somit keinerlei Restriktion im Hinblick auf unbequeme Fakten oder gewählte Themenschwerpunkte.

Polizisten durchbrachen für die folgenden Geschichten den traditionellen Korpsgeist, um Außenstehenden tiefe, authentische und schonungslose Einblicke in eine abgeschottete Polizeiwelt zu gewähren.

Stefan Schubert

1. Spezialeinsatzkommando –Warum Sascha K. getötet wurde

»Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.«

Friedrich Nietzsche

Der Schlagbolzen schlug mit mechanischer Gewalt gegen das Zündhütchen im Hülsenboden und entzündete die Treibladung, die in der Patronenhülse ruhte. Die Energieabgabe des verbrennenden rauchschwachen Pulvers auf Basis von Zellulosenitrat trieb das Projektil mit über 400 Metern pro Sekunde (entspricht knapp 1500 km/h) aus dem Pistolenlauf. Da der Lauf in sich gedreht ist, beginnt das Geschoss um sich selbst zu rotieren und erhält infolgedessen eine stabile Flugbahn. Nach nur wenigen Metern erreichte das Deformationsgeschoss sein Ziel, den Brustbereich von Sascha K. Beim Zusammenprall mit seinem Körper verformte sich das Geschoss und pilzte auf. Durch die Wucht des Eindringens in den Körper riss die Mannstopp-Munition eine über 16 Millimeter große Wundhöhle in den Brustkorb. Das deformierte Geschoss zerstörte alles, was in seiner Flugbahn lag: Muskelgewebe, Sehnen, Nerven, Organe und Blutbahnen. Bereits der erste Treffer hinterließ bei Sascha K. verheerende Schäden.

Die Mannstopp-Munition ist explizit für den Gebrauch gegen weiche Ziele konzipiert worden. »Weiche Ziele« ist die waffentechnische Umschreibung für Schusswaffengebrauch gegen Menschen. Die verheerenden Wirkungen dieser Deformationsgeschosse begründen sich in der hohen, fast 100-prozentigen kinetischen Energieabgabe dieser Munitionsart, welche große und tiefe Wunden in dem Körper des Getroffenen verursacht. Sollten Knochen getroffen werden, stoppt dies nicht etwa den Schuss, sondern es tritt meist eine ausgedehnte Zersplitterung ein – die Schussfraktur. Die durch den Körper katapultierten Knochensplitter und das Aufpilzen des Geschosses bedingen schwere Gewebe- und Organverletzungen. Die daraus resultierenden inneren Blutungen und der Schmerz sind enorm, lassen aber in Ausnahmefällen für kurze Zeit eine eingeschränkte Handlungsfähigkeit zu.

Die Auswirkungen des Schusses und die stark blutende Wunde kennzeichneten Sascha bereits schwer, doch er hörte nicht auf.

Der beim Abschuss entstandene Rückstoß ließ den Verschluss der Sig Sauer P 226 nach hinten treiben, die Mitnehmerkralle nahm die leere Hülse mit, drückte sie gegen den Auswerfer und warf die Patronenhülse aus. Beim Wieder-nach-vorne-Gleiten des Verschlusses wurde eine neue Patrone aus dem 15-schüssigen Magazin mitgeführt und ins Patronenlager gesetzt. Für eine weitere Schussabgabe musste der Schütze nun lediglich den Abzug leicht loslassen und erneut betätigen. Und genau dies tat der Sicherungsschütze des Spezialeinsatzkommandos (SEK) nun. Er kontrollierte, verflachte seine Atmung und konzentrierte sich darauf, seine benötigte Arm- und Schultermuskulatur zu entlasten. Durch eine kurze Anspannung seiner Bein- und Gesäßmuskulatur vergewisserte er sich, dass er über einen sicheren, festen Stand verfügte. Er visierte sein Ziel an und entschied sich dann für einen weiteren Schuss in den Oberkörper, neben der bereits sichtbaren und blutenden Wunde. Er nahm einen flachen letzten Atemzug, behielt etwas Atem zurück, minimierte seine Bewegungen und zog gleichmäßig und gerade den Abzug zurück. Der zweite Schuss brach daraufhin mit ohrenbetäubendem Lärm los. Der ballistische Schutzhelm mit integriertem Gehörschutz bewahrte den Schützen vor einem Hörtrauma. Dieser völlig automatisierte und tausendfach trainierte Schussablauf dauerte nicht länger als eine Sekunde.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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