Jesse Trevellian und der große Boss - W. A. Hary - E-Book
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Jesse Trevellian und der große Boss E-Book

W. A. Hary

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  • Herausgeber: BookRix
  • Kategorie: Krimi
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2019
Beschreibung

Kriminalroman von W. A. Hary Der Umfang dieses Buchs entspricht 119 Taschenbuchseiten. Ein Boss von der Westküste kommt extra nach New York, um Jesse Trevellian zu töten. Der versucht den Spieß umzudrehen und dem Gangster eine Falle zu stellen. Doch so einfach, wie Jesse sich das vorgestellt hat, wird es nicht...

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W. A. Hary

Jesse Trevellian und der große Boss

Kriminalroman

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Jesse Trevellian und der große Boss

Kriminalroman von W. A. Hary

 

Der Umfang dieses Buchs entspricht 119 Taschenbuchseiten.

 

Ein Boss von der Westküste kommt extra nach New York, um Jesse Trevellian zu töten. Der versucht den Spieß umzudrehen und dem Gangster eine Falle zu stellen. Doch so einfach, wie Jesse sich das vorgestellt hat, wird es nicht...

 

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker.

© by Author

© dieser Ausgabe 2017 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen.

Alle Rechte vorbehalten.

www.AlfredBekker.de

[email protected]

1

Chester Finish lachte hart. Sein kantiges Gesicht lachte nicht mit. Es blieb unbewegt wie immer.

"Ihr seid Versager. Eigentlich seid ihr es gar nicht wert, dass ich den weiten Weg hierher gemacht habe. Werdet ohne mich nicht einmal mit Jesse Trevellian fertig. Ein FBI-Bulle, mehr nicht. Wo also liegt euer Problem? Ich sage es euch: Bei euch selber. So 'ne Type wird schlicht und einfach zertreten, und ich werde euch einmal zeigen, wie man da vorgeht."

Keiner zweifelte daran, obwohl jeder von ihnen wusste, dass Jesse Trevellian alles andere als ein kleiner Fisch war. Sonst hätte sich Chester Finish, der Boss von der Westküste, ja wohl kaum persönlich herbemühen müssen.

"Ihr kennt meine Devise: Ich dulde keinerlei Versager. Und was diesen Trevellian betrifft, habt ihr nachhaltig versagt. Dieser Typ kostet uns jeden Tag im Schnitt immerhin eine Million harte Dollars."

Er schüttelte den Kopf und seufzte.

"Vielleicht hat es sich inzwischen sogar bis zu euch herumgesprochen, wie ich mit Versagern umzugehen pflege."

Mit diesen Worten zog er seinen großkalibrigen Revolver, Marke individuelle Spezialanfertigung.

Sein stahlharter Blick ging in die Runde. Die selbsternannten Könige von New Yorks Unterwelt duckten sich unwillkürlich. Was hatte Finish vor?

Sie bereuten auf einmal den Beschluss, mit der Westküste zu fusionieren. Ihr Vorsitzender, Glenn T. Silver, hatte ihnen vorgeschwärmt, dass sie dadurch den Markt endgültig beherrschen konnten, gerade in den Spezialbereichen Waffenschmuggel und Menschenhandel. Nach dem Motto: Einigkeit macht stark. Dabei herausgekommen war jedoch eher eine Angliederung. Wenn man es genauer nahm, sogar eine Art Unterordnung. Denn dieser Finish war gleich mit einer ganzen Armee angerückt. Dem waren die Könige nicht gewachsen – und jetzt hatten sie in Finish so etwas wie ihren Kaiser!

Dabei hatten sie alle den Beschluss am Ende einhellig getragen! Sie waren verblendet gewesen, und dieser Finish, der sogenannte Boss von der Westküste, bewies es ihnen gerade recht drastisch.

"Zum Beispiel fliegt jeder bei mir an der Westküste raus, der auch nur ein einziges Mal seinen Fuß in ein Gefängnis gesetzt hat", behauptete er. "Im Gefängnis landet nur, wer sich schnappen lässt, und wer sich schnappen lässt, ist in meinen Augen ein Versager. Mit solchen Leuten kann man nichts mehr anfangen. Sie sind zu unzuverlässig.

Am schlimmsten jedoch ist eindeutig, wenn einer immer denselben Bullen zum Zuge kommen lässt. Und das als oberster Verantwortlicher einer Organisation wie dieser hier. Also beginnen wir die Aktion zunächst einmal beim Hauptversager von New York City."

Er legte an, und bevor noch der eigentliche Vorsitzende der dunklen Versammlung, Glenn T. Silver, begriffen hatte, wie ihm geschah, donnerte die schwere Waffe los. In dem abgeschlossenen Raum ein ohrenbetäubender Laut.

Die tödliche Kugel traf Glenn T. Silver mitten zwischen die Augen. Vom Aufprall wurde der alte Mann der New Yorker Unterwelt hochgetrieben und rücklings über den Stuhl gerissen.

Die nahebei saßen, wandten den Blick ab, als sie sahen, was die Kugel angerichtet hatte. Obwohl einiges schon erlebt, drehte sich ihnen der Magen um.

Einen solchen Vorfall, ein solch drastisches Exempel hatte es lange nicht mehr gegeben. Um genauer zu sein: seit Al Capone nicht mehr!

2

New York besitzt einen natürlichen Hafen entlang des Hudson und der New York Bay, der jedoch längst nicht mehr die Bedeutung von früher hat. So werden zum Beispiel nur noch wenige Piers für den Passagierverkehr genutzt und da vor allem die Anlegestellen am Ende der 50er Straßen, das Passenger Ship Terminal 90. Von hier geht es zumeist per Schiff hinunter zur Kreuzfahrt in die Karibik.

Aber auch der Warenumschlag hat im New Yorker Hafen enorm an Bedeutung verloren. Kein Wunder, seit das New York praktisch gegenüberliegende Port Elizabeth als Container-Terminal dient.

Es sei denn, es handelte sich um Waren, die illegal hier ankommen oder New York verlassen sollten. Was das betrifft, hatten Milo und ich wieder einmal die Aufgabe, einem heißen Tipp nachzugehen, den wir für diese Nacht bekommen hatten. Nicht im bekanntesten Terminal 90, sondern am Pier 84, wo das alte, beeindruckende, aber doch schon ein wenig baufällige Terminalgebäude den Bulldozern zum Opfer gefallen war. Eine Maßnahme, die verständlicherweise nicht nur Freunde gewonnen hatte, weshalb bereits erwogen wurde, hier im alten Stil ein neues Gebäude zu errichten.

Noch war es jedoch nicht soweit. Mr. Jonathan D. McKee hatte uns persönlich in Marsch gesetzt, denn es sollte sich um eine illegale Waffenausfuhr handeln.

Nun, der Waffenverkauf war schon immer ein recht einträgliches Geschäft gewesen und wurde es nicht erst seit der letzten Golfkrise. Vor allem, wenn die Käufer dort saßen, was die Europäer ihren nahen Osten nannten: Iran oder - inzwischen noch schlimmer - Irak. Da reagierte nicht nur jeder rechtschaffene Amerikaner allergisch, bestand doch die Gefahr, dass mit denselben Waffen vielleicht schon bald wieder auf amerikanische Söhne an vorderster Front geschossen wurde.

Die Waffen sollten diesmal mit einem der Passagierschiffe außer Landes gehen. Zunächst einmal in Richtung Karibik, was das erklärte Ziel des Schiffes war - ausnahmsweise einmal nicht vom Terminal 90 weg. Aus der Karibik erst sollte die heiße Ware ihren Weg in Richtung Europa und letztlich Irak nehmen. Noch nicht einmal eine allzu große Sendung, wie man uns versichert hatte. In den letzten Wochen hatten wir immerhin ganze Panzer und sogar komplette Bausätze von Jagdfliegern zurückhalten können.

Objekt unserer Beobachtung war das Passagierschiff "MARY ANN".

Und dann kam der Lieferwagen. An den Seiten trug er die gewundene Aufschrift "CATERING SERVICE", was vermuten ließ, dass damit normalerweise Bordvorräte für die Schiffe angeliefert wurden. Die "MARY ANN" sollte planmäßig früh am Morgen in See stechen. Es waren nur noch wenige Stunden hin. Also erschien es eigentlich nur logisch, dass man mit der Lieferung jetzt schon begann.

Der Lieferwagen stoppte genau an der Gangway zur "MARY ANN", und wir beide näherten uns, jeden Schatten ausnutzend.

Das Passagierschiff, das am Morgen in Richtung Karibik in See stechen wollte, würde wohl kaum mit so wenig Proviant zufrieden sein, wie so ein relativ kleiner Lieferwagen anliefern konnte. Aber möglicherweise war das weder die notwendige Lieferung von Proviant, noch die Lieferung, die Milo und ich erwarteten, sondern eher so etwas wie eine Vorhut, um die Lage zu checken? Denn die Schläge, die uns in den letzten Wochen gegen die Organisation gelungen waren, hatten die Bosse gewiss doppelt vorsichtig gemacht.

Deshalb hielten wir uns zunächst zurück.

Eine junge Dame stieg aus dem Lieferwagen - und was für eine! Ihre Beine waren so lang, dass sie gar kein Ende mehr nehmen wollten, und ihr knackiges Hinterteil wackelte bei jedem Schritt - Absicht oder nicht -, dass kein normaler Mann mehr für etwas anderes Interesse haben konnte. Dabei wippte das kurze Röckchen recht kokett.

Sie trug über den endlos langen Beinen und dem schwarzen Nichts von einem Minirock eine superkurze, rote Windjacke. Da stimmte wirklich alles. Als Blickfang war die Kleine bestens geeignet.

Sonst schien niemand an Bord des Lieferwagens zu sein. Die Langbeinige mit dem schulterlangen Blondhaar stakste auf kurzhackigen Pumps die paar Schritte zur Passagierrampe hinüber und wartete ein paar Sekunden.

Von oben kam ein Zeichen. Man sah nur die winkende Hand, sonst nichts. Es zeigte sich niemand.

Das war eigentlich schon Bestätigung genug für unseren anfänglichen Verdacht, dass es sich hier um eine Falle handelte. Der Gegner wurde offensiv. Er begnügte sich nicht mehr länger damit, seine Handlungen im Verborgenen bleiben zu lassen, sondern er schlug aktiv zurück.

Ziel dieser Aktion waren offensichtlich wir beide. Man schien sich genau ausgemalt zu haben, was geschah, wenn ein solcher Tipp beim FBI einging. Man würde natürlich die Agenten einsetzen, die zur Zeit am meisten mit dem illegalen Waffenschmuggel beschäftigt waren, und das waren wir beide nun mal.

Die Falle war perfekt organisiert. Sie schnappte zu.

3

Sofort nach dem verabredeten Zeichen steppte die Blondine auf ihren kurzhackigen Pumps erstaunlich behände zur Seite, in die Deckung des Lieferwagens. Von irgendwo auf dem Schiff züngelte fast gleichzeitig ein kurzes Mündungsfeuer. Kein Schuss war zu hören, aber das Sirren der Kugel, die mich tiefer in Deckung zwang.

Man setzte also Schalldämpfer ein, um kein zu großes Aufsehen zu erregen. Schüsse am Kai würden relativ schnell die City-Police auf den Plan rufen.

Die Rechnung ging allerdings nur zur Hälfte auf: Milo und ich hatten keine Schalldämpfer auf unseren Smith & Wessons. Wir hatten auch nichts dagegen, wenn unsere Kollegen von der City Police auf die Schießerei aufmerksam wurden.

Ich schickte eine Kugel ungefähr in die Richtung, in der ich das Mündungsfeuer gesehen hatte. Es sollte den Schützen davon abhalten, weiter auf mich Zielschießen zu veranstalten. Aber es nutzte wenig. Ganz im Gegenteil: Wie als Antwort züngelten mehrere Mündungsfeuer an anderen Stellen auf, und alle benutzten Schalldämpfer. Es hatte den Vorteil für uns, dass man damit nicht ganz so präzise schießen konnte, vor allem nicht auf die Entfernung.

Nur die Smith & Wessons von Milo und mir brüllten also durch die Nacht.

Drei Fahrzeuge bogen vorn auf das Pier ein und brausten heran. Nur bis auf höchstens fünfzig Yards Abstand zu uns. Dann stoppten sie mit kreischenden Pneus. Die Türen flogen auf. Ein paar bewaffnete Typen sprangen heraus, gingen hinter ihren Fahrzeugen in Deckung und legten mit ihren Waffen auf uns an. Sie wussten ganz genau, wo wir uns in Deckung duckten. Offenbar hatte man uns vom Schiff aus trotz all unserer Vorsicht entdeckt, bevor man die Falle zuschnappen ließ.

Es hätte für uns bereits tödlich enden können. Aber das wollte man vielleicht gar nicht? Wenigstens nicht hier am Pier?

Die Typen bei den drei Fahrzeugen schossen jedenfalls vorerst nicht.

Und dann rief die Blondine aus ihrer Deckung hinter dem Lieferwagen: "He, ihr beiden. Widerstand hat keinen Zweck mehr. Wir wollen euch nicht töten, sondern nur gefangennehmen. Unser Boss will euch sehen. Gebt auf."

Eine nette Stimme, aber eine Einladung, die niemand gern annahm.

Ein Ausbruchsversuch wäre tatsächlich sinnlos gewesen. Wir hatten zwar eine gute Deckung, in der wir uns allerdings nicht lange würden halten können. Da gab es durchaus einige Möglichkeiten für unsere Gegner, uns auszuräuchern. Zum Beispiel Handgranaten. Vielleicht auch Gas? Wir mussten in dieser Beziehung mit allem rechnen.

Was die Gegner jedoch nicht wussten: Wir hatten sozusagen einen Trumpf im Ärmel, mit dem wir sehr leicht den Spieß umdrehen konnten. Und den wir jetzt ausspielten.

Wir hatten schließlich von vornherein mit einer Falle rechnen müssen. Vor allem, weil wir schon seit Wochen an dieser Sache dran waren und inzwischen immerhin soviel Erfolg verbuchten, dass dem Gegner eigentlich gar nichts anderes mehr übrigblieb, als endlich offensiv zu werden.

Und so lange die sich hier sicher fühlten und nur uns ihre Aufmerksamkeit schenkten, dachten sie gar nicht an eine Gefahr, die ihnen von anderer Seite her drohen könnte.