John Lennon - Gary Tillery - E-Book

John Lennon E-Book

Gary Tillery

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Beschreibung

"All you need is love" war die Botschaft John Lennons 1967 bei der ersten weltweit ausgestrahlten Live-Fernsehsendung, die ein Millionenpublikum erreichte. Seine Liedtexte sind Schlüsselmomente in der Entwicklung seiner Philosophie. Auf der Basis von Interviews, Songs, Gedichten und Prosa John Lennons entwirft Gary Tillery ein Bild des vielseitigen Künstlers, das dreiißig Jahre nach seinem Tod überfällig ist. Er zeigt einen Menschen, der nach einer schwierigen Kindheit mit 23 Jahren alles im Leben erreicht hat, aber nicht mehr weiterweiß. Ruhm und Reichtum bedeuten ihm nichts. In dieser Phase des Zweifelns und der Neuorientierung beginnt John Lennon, sich intensiv mit Philosophie zu beschäftigen. Auf dem Weg, der ihn schließlich zu einem spirituellen Menschen und geistigen Vordenker werden lässt, macht er zunächst Grenzerfahrungen mit Drogen. Dann eröffnet ihm die Meditation innere Welten. Die Trennung von den Beatles ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Selbstfindung. "Lerne zur rechten Zeit du selbst zu sein" - dieser Appell richtet sich an jeden und zeigt, wie wichtig John Lennons Botschaft gerade in unserer heutigen Zeit ist. John Lennons tragischer Tod beendete ein viel zu kurzes Leben, dessen kreative Energie noch lange nicht ausgeschöpft war, aber bis heute nachwirkt.

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Seitenzahl: 367

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© 2009 by G. G. Tillery, LLCFirst Quest Edition 2009Titel der Originalausgabe: "The Cynical Idealist" © für die Originalausgabe: 2009 nymphenburger in derF.A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München © für das eBook: 2011 LangenMüller in derF.A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München Alle Rechte vorbehaltenUmschlaggestaltung: Wolfgang HeinzelUmschlagillustration: Beate Brömse, MünchenHerstellung und Satz: VerlagsService Dr. Helmut Neuberger & Karl Schaumann GmbH, Heimstetten eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck ISBN 978-3-7844-8025-1

www.nymphenburger-verlag.de

Aung San Suu Kyi

gewidmetin Würdigung ihres unermüdlichen Bemühens,in einen dunklen Winkel dieser WeltLicht zu bringen.

Inhalt

Ein Hinweis des Autors

Einführung

Teil einsDie Wurzeln der Rebellion

1    Nowhere Land

2    Rock ’n’ Roll

3    Help!

Teil zweiDie lange düstere Nacht der Seele

4    Gott

5    Liebe

6    Meditation

7    Zynismus

Teil dreiDas Leben als Gesamtkunstwerk

8    Die künstlerische Wiedergeburt

9    Wortführer der Friedensbewegung

10  Gesellschaftspolitischer Aktivist

11  Hausmann

Teil vierZynischer Idealismus

12  Superstars

13  Mind Games

14  Imagine

15  Shining On

Nachwort

Dank

Chronologie

Anmerkungen

Bibliografie

Ein Hinweis des Autors

Ein Buch über John Lennons Kreativität und seine Gedankenwelt zu schreiben, zu dem der große Songwriter nicht selbst den Soundtrack liefert, wäre vollkommen fehl am Platz. In der Entwicklung seiner Lebensphilosophie spielen bestimmte Songs einfach eine entscheidende Rolle. Über sie sollte man sich daher unbedingt seine Gedanken machen. Allerdings verlieren Songtexte ihre ganz spezielle Magie, sobald sie, getrennt von der Musik, für die sie eigentlich gedacht waren, ein staubtrockenes Dasein auf einem Blatt Papier fristen. Wir werden, mit anderen Worten, in der spröden Schriftform niemals all ihre Nuancen erfassen können. Denn dort wird zum Beispiel nicht wahrnehmbar, mit welchem Pathos Lennon »Mother« singt oder »Cold Turkey«. Ebenso wenig wird im gedruckten Text hörbar, wie abgründig ironisch es klingt, wenn er überschwänglich und voller Elan »Help!« singt. Die Titel der wichtigsten hier angesprochenen Songs werden deshalb jeweils am Ende jedes Großkapitels aufgelistet*. Und dazu gebe ich Ihnen hier ausdrücklich die Empfehlung: Gönnen Sie sich den Hörgenuss, spielen Sie die Songs zu Hause auf Ihrer Anlage ab!

 

* Verwiesen wird jeweils auf das Album, auf dem das Stück ursprünglich erschien, sowie auf das Erscheinungsjahr; bei Erstveröffentlichung auf Single außerdem auf eine Kompilation, auf der es zu finden ist.

Einführung

Ein John-Lennon-Buch wie dieses schwebte mir schon lange vor. Den entscheidenden Anstoß, es damit nicht bei bloßen Tagträumereien bewenden zu lassen, sondern das Projekt schließlich ernsthaft in Angriff zu nehmen, verdanke ich einigen Hochschulstudenten. Eines Tages hat es sich ergeben, dass ich von ihnen wissen wollte, welche Vorstellungen sie heute mit John Lennon verbinden. Im Großen und Ganzen lauteten ihre Antworten ungefähr so: Na klar, kennen wir, er war einer der Beatles. Wahrscheinlich hat er es jedoch, wie all die Superstars der Popmusik, eigentlich gar nicht verdient, derart berühmt zu sein.

Das Bild, das wir von John Lennon haben, könnte sich also mit der Zeit trüben. Wenn die nachrückenden Generationen nun meinen, es sei in Ordnung, ihn schlicht und einfach mit allen möglichen Berühmtheiten der Popmusik in eine Reihe zu stellen, sollte daran erinnert werden, welch ein außergewöhnlicher Mensch Lennon war.

Gegen Ende der Sechzigerjahre wurde dieser Pop-Superstar zum Mythos und zum »Mann des Jahrzehnts« gekürt wie John F. Kennedy und Ho Chi Minh. Lennon hatte als erster Rockstar überhaupt ein Treffen mit einem Staatsoberhaupt, bei dem über Sachthemen und politische Fragen gesprochen wurde. Seine Meinung besaß derart großes Gewicht, dass eine Bemerkung, die er irgendwann in England beiläufig bei einem Interview geäußert hatte, in den USA zum Auslöser religiös motivierter Demonstrationen werden konnte. Mehr noch, in ganz speziellen politischen Kreisen stand Lennon so hoch im Kurs, dass sein Umzug von England in die USA für den damaligen Justizminister, für das FBI, die CIA wie auch die Einwanderungs-und Einbürgerungsbehörde Grund genug für eine Absprache war – mit dem Ziel, Lennon aus den USA auszuweisen, zumal damals der Präsidentschaftswahlkampf von 1972 begann.

Nach seinem Tod blieb Lennon weiterhin ein einflussreicher Mann: Manche Songs, die er als Pop-Superstar geschrieben hat, gelten politisch heute noch als so brisant, dass Radiosendern aus politischen Gründen in Krisenzeiten immer wieder untersagt wird, sie zu spielen.

In diesem Buch soll John Lennon jedoch keineswegs in höchsten Tönen eine Lobeshymne gesungen werden. Denn an Fehlern und Unzulänglichkeiten hat es ihm wahrlich nicht gemangelt. Wer hier und da ein wenig über ihn gelesen hat, weiß das. Viele Jahre seines Lebens war er dem Alkohol und anderen Drogen verfallen, er neigte dazu, schnell aus der Haut zu fahren, beleidigend oder auch handgreiflich zu werden. Lange Zeit war er sehr auf sich bezogen – für Rücksichtnahme auf die Empfindungen seiner nächsten Mitmenschen blieb wenig Raum.

Dabei waren seine Angespanntheit und die persönlichen Komplexe (the »chip on my shoulder that’s bigger than my feet«), von denen er sich selbst blockiert fühlte, im Wesentlichen das Resultat der leidvollen Kindheits- und Jugendjahre. Eines muss man ihm allerdings in diesem Zusammenhang wirklich zugutehalten: die Bereitwilligkeit, mit der er in Interviews seine persönlichen Schwächen und Fehler einräumte (seine Liebe zur Wahrhaftigkeit war ein Merkmal, das ihn von fast allen Berühmtheiten seiner Zeit grundlegend unterschied).

Alles in allem war er also ganz bestimmt kein Ausbund an Tugendhaftigkeit. Bewunderung verdient freilich, mit welcher Beharrlichkeit er darum gerungen hat, ein guter Mensch zu werden. Denn unbeirrbar war er bestrebt, in seiner Persönlichkeitsentwicklung über den erreichten Stand hinauszuwachsen, versuchte er, dem eigenen Ideal mehr und mehr gerecht zu werden. Und auf dem Weg zu diesem Ziel hat er uns eine Reihe schöpferischer Bravourstücke hinterlassen, die bei vielen Menschen auf starke Resonanz stießen.

Diesen schöpferischen Leistungen gilt auf den folgenden Seiten unsere Aufmerksamkeit. Hinzu kommt eine Fülle von Interviewpassagen, denen sich entnehmen lässt, was Lennon zum eigenen Schaffen angemerkt beziehungsweise darüber enthüllt hat. Beides aber dient letztlich dem Ziel, die Grundstruktur seiner Weltanschauung zutage zu fördern und – in mehr oder minder systematischer Form – aufzuzeigen, zu welchen Einsichten und Erkenntnissen er selbst im Leben gelangt ist, welche Werte ihm wichtig waren und für welche Prinzipien er eintrat. Kurzum, hier versuchen wir, die Philosophie zu erfassen, nach der Lennon gelebt hat.

Das Wort Philosophie ist mit einer langen Vorgeschichte befrachtet. Wir tun uns daher schwer damit, es zu verwenden, ohne ganz automatisch die großen Vordenker der abendländischen Philosophiegeschichte – von Platon über Kant bis zu Sartre – vor Augen zu haben. Unserer solchermaßen geprägten Vorstellung zufolge grübeln Philosophen darüber nach, wie sich »Wirklichkeit« definieren lässt, und geben uns ein philosophisches System, mit anderen Worten, einen bis ins kleinste Detail durchdachten Bezugsrahmen für das Verständnis der »Wahrheit« an die Hand. Leider beschleicht uns dabei allerdings häufig das Gefühl, dass nur ein Mensch mit einem hohen IQ diese schwierigen philosophischen Systeme versteht.

Demgegenüber war John Lennons Philosophie die eines Mannes aus der Arbeiterklasse, dessen Leben es mit sich brachte, dass er die Welt mit den Augen eines Künstlers betrachtete; eines Mannes von rastloser Intelligenz, der gewillt war, alles in Zweifel zu ziehen, was die Grundlagen seines Lebens und seiner Gesellschaft betraf. Er wartete mit eigenen Einsichten auf und verfügte, anders als die großen Vordenker der abendländischen Philosophiegeschichte, über die Fähigkeit, uns diese auf eine ganz unmittelbare Art und Weise so zu vermitteln, dass wir sie nicht nur intellektuell, sondern auch emotional erfassen konnten.

Unübersehbar war Lennon ein Kind seiner Zeit. Sein Denken beinhaltet das Gefühl, ein isoliertes, nicht in ein Ganzes eingebundenes Individuum zu sein – und das Leiden daran. Zugleich bietet es jedoch, und das ist das Erfreuliche, auch Anknüpfungspunkte, wie sich dieser verloren gegangene Bezug zum Ganzen des Seins wiederherstellen lässt.

Denn in den letzten Jahren vor seiner Ermordung hat er einen Weg gefunden, der ihn aus dem Labyrinth der zuvor empfundenen Sinnlosigkeit herausgeführt und in die Lage versetzt hat, sich bis zu einem gewissen Grad an den Sonnenseiten des Lebens zu erfreuen. Dieser Prozess wird durch sein schöpferisches Werk und die Interviews dokumentiert.

John Lennon – die spirituelle Biografie stellt sich der Aufgabe, diesen Prozess nachzuvollziehen und die eigenständig entwickelte Philosophie zu untersuchen, die er aus einem an Konflikten und Turbulenzen reichen Leben gewonnen hat: eine Philosophie, die uns dazu inspiriert und ermutigt, die Verantwortung für unser Geschick in die eigenen Hände zu nehmen – individuell und kollektiv.

Eine frühe und ausgesprochen vielsagende Wegmarkierung im Verlauf dieses Prozesses war ein Ende 1965 entstandener Lennon-Song. Nachdem die Beatles zwei Jahre lang phänomenale Erfolge gefeiert und sich als die absoluten Überflieger der Unterhaltungsmusikbranche erwiesen hatten, veröffentlichten sie Rubber Soul, ein Album, das als kreativer Durchbruch der Gruppe gefeiert wurde. Die Beatles wussten inzwischen, was man brauchte, um an die Spitze der Musikcharts zu gelangen, und verfügten über alle Voraussetzungen, diese Spitzenplatzierungen ganz nach Belieben zu erreichen. Daher hatten sie nun auch das nötige Selbstvertrauen, um völlig unbekümmert zu neuen Horizonten aufzubrechen.

John Lennon hat zu dem Projekt mehrere bemerkenswerte Songs beigesteuert. Von einem Song kann man mit guten Gründen sagen, dass Lennon darin über sich selbst mehr preisgab als in irgendeinem anderen Song, den er als Beatle geschrieben hat. Die in diesem Song vermittelte Botschaft, so bekannte er in einem Interview, sei ihm geradewegs aus dem Unbewussten in den Sinn gekommen: »An dem Morgen hab ich fünf Stunden in dem vergeblichen Bemühen zugebracht, einen guten Song zu schreiben, der einem was zu sagen hat. Schließlich hab ich mich geschlagen gegeben und mich hingelegt. Da kam mir ›Nowhere Man‹ in den Sinn – die Worte und die Musik, das ganze verdammte Ding –, während ich so dalag.«1 Sachlich beschreibt der Text einen unscheinbaren Mann: Völlig orientierungslos, ohne zu wissen, was er mit sich anfangen soll, geht er durchs Leben und hat nur belanglose Pläne. Lennon legte hier eine innere Zerrissenheit an den Tag, die sich wohl keiner seiner Fans so hätte vorstellen können.

Wenige Tage, nachdem Königin Elizabeth II. ihn zum »Member of the British Empire« ernannt, ihn also mit einer innerhalb des Establishments überaus begehrten Medaille ausgezeichnet hatte, kam er sich wie ein »Nirgendwo-Mann« vor: wie jemand ohne eigenen Standpunkt, der nicht wusste, wohin er im Leben eigentlich steuerte.2

Da hatte Lennon sich also bis an die Spitze der Gesellschaft vorgekämpft und machte, auf dem Gipfel angekommen, die Erfahrung, dass dieser sich für ihn wie ein Tiefpunkt anfühlte – wenngleich er nun natürlich in einem weitaus besseren Wohnviertel lebte. Dem »System«, das den Geist eines jungen Menschen dahingehend prägt, dass er zu einem nützlichen Rädchen in einem sozioökonomischen Räderwerk wird, war er zwar entkommen. Immerhin aber hatte, so stellte er jetzt fest, die Rebellion gegen das System seinem Leben Sinn gegeben. Hingegen hatte er, nachdem es ihm gelungen war, sich aus der Abhängigkeit von diesem System weitestgehend zu befreien, das Gefühl, richtungslos dahinzutreiben. Über jene durch die notorische Abwesenheit des Vaters und die nur sporadisch erfahrene Liebe einer – schließlich vollständig aus seinem Leben verschwundenen – Mutter bedingte Angst, die ihm so lange zu schaffen gemacht hatte, war er mittlerweile zwar hinausgelangt; stattdessen war er jedoch im Nichts gelandet.

Wie die Hauptfigur in Edward A. Robinsons Gedicht »Richard Cory« empfand Lennon eine zunehmende Entfremdung, während Millionen Menschen ihn, den vermeintlichen Glückspilz, um sein Glück beneideten. Seinem engen Freund Pete Shotton gestand er: »Je mehr ich habe, je mehr ich sehe und je mehr ich erfahre, umso weniger bin ich imstande zu sagen, wer ich bin und was, verdammt noch mal, es mit dem Leben eigentlich auf sich hat.«3

Seinen Mitstreiter George Harrison faszinierten seit einiger Zeit die östlichen Religionslehren. Auf Harrisons Empfehlung hin versuchte Lennon daher, in zwei Weisheitsbüchern des Ostens Antworten zu finden. Er las die Bhagavadgita, in der grundlegende Glaubensinhalte des Hinduismus zusammengefasst sind, und das Tibetische Totenbuch, einen buddhistischen Leitfaden für den Bardo, den Übergang zwischen physischem Tod und Wiedergeburt.

Außerdem begann er sich ernsthaft mit der Bibel zu befassen.4 Als Junge war er alles andere als ein begeisterter Christ gewesen. Eine Weile hatte er dem Kirchenchor angehört, bis ihm wegen seines respektlosen Humors und Störaktionen schließlich untersagt wurde, der Messe weiter beizuwohnen. Jetzt aber befand er sich in einer Lebensphase, in der er etwas benötigte, woran er glauben konnte: ein Gerüst, das seinem Leben Halt und Sinn gab.

Bei der Lektüre des Matthäus-Evangeliums hat Lennon sich offenbar auch eine Weile mit Vers fünf und sechs des sechsten Kapitels beschäftigt: »Und wenn du betest, sollst du nicht sein wie die Heuchler, die da gerne stehen und beten in den Synagogen und an den Ecken auf den Gassen, um sich den Menschen zu zeigen. Wahrlich ich sage euch: Sie haben ihren Lohn empfangen. Wenn aber du betest, so gehe in deine innerste Kammer, schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird dir’s vergelten.«

Paradoxerweise überkam Lennon gerade am Anfang seines beispiellosen Erfolgs ein Gefühl von Sinnlosigkeit, das er nicht mehr loswerden konnte, und so beschloss Lennon eines Abends im Winter 1966, der von Jesus gegebenen Weisung zu folgen. Zu Hause in Weybridge vor den Toren Londons schloss er sich ins Bad ein, fiel auf die Knie nieder und bat inständig um eine Antwort, ein Zeichen, eine Offenbarung – von Gott, Jesus oder welche andere Gestalt die Gottheit auch annehmen würde –, um einen Wink, dem er entnehmen könne, dass sein Flehen erhört werde, und einen Fingerzeig, in welche Richtung er gehen solle.5

Doch auf eine Antwort wartete er vergebens.

Dieser unbeantwortet gebliebene Ruf markierte den Ausgangspunkt einer Suche, die sich schließlich über mehr als ein Jahrzehnt hin erstrecken sollte, einer verzweifelten Suche nach einer alternativen Grundlage, aus der Lennon eine Neuorientierung für sein Leben beziehen könnte. Eines seiner hervorstechenden Merkmale war eine uneingeschränkte geistige Offenheit; und im Verlauf seiner weitreichenden, in existenzielle Tiefen führenden Suche sind dann jene Persönlichkeitsfacetten entstanden, die wir heute in erster Linie mit John Lennon assoziieren: Lennon, der verträumte Liebesapostel, der Schüler eines indischen Gurus, der laute Wortführer der Friedensbewegung, der zornige Radikale, der verzweifelte Trunkenbold und Feminist.

Diejenigen Menschen hingegen, die in Kindheit und Jugend erlernte Glaubensinhalte übernommen und sich zu eigen gemacht hatten, stieß der Freidenker und Bilderstürmer Lennon unweigerlich vor den Kopf. Gegen Ziele wie Weltfrieden und Liebe konnte im Grunde niemand etwas einwenden. An seiner offen zum Ausdruck gebrachten Verachtung für allgemein anerkannte soziale Normen und seinen unverblümt ausgesprochenen Auffassungen zu Religion, Sex, Ehe, Nacktheit, Rassismus und anderen heiklen Themen stießen sich indes die meisten Leute. Viele taten ihn schlicht als einen Spinner ab, dem sein beispielloser Erfolg zu Kopf gestiegen war.

Aber er war kein Spinner, auch wenn er andererseits nicht davor zurückschreckte, sich in den Augen anderer zum Narren zu machen, sofern das der Sache, die er vertrat, Aufmerksamkeit verschaffte. John Lennon hat die Welt einfach mit anderen Augen gesehen als die meisten seiner Zeitgenossen – aus der Warte eines Genies. Er schlug seinen ganz eigenen Weg ein, zahlte den hohen Preis, der ihm dafür abverlangt wurde, und hinterließ ein schöpferisches Werk, dessen Einfluss bis heute ungebrochen geblieben ist.

In jeder Phase seiner Suche, insbesondere jedoch, nachdem er die Verbindung mit Yoko Ono eingegangen war, hat Lennon jegliche Etiketten, die man ihm vorzugsweise anzuheften versuchte – wie zum Beispiel Superstar der Popmusik oder begnadeter Songschreiber –, regelmäßig weit von sich gewiesen. Er wollte weit höher hinaus. Während andere Songschreiber seiner Zeit sich damit zufriedengaben, gute und kommerziell erfolgreiche Songs zustande zu bringen, wollte Lennon Hymnen schreiben. Während andere beim Schreiben ihrer Texte darauf schielten, was beim breiten Publikum gut ankam, versuchte er, tiefgründige persönliche Einsichten zu artikulieren, die er aus dem Experiment seines Lebens gewann. In gewisser Weise wollte er an Shakespeare, van Gogh und jenen anderen kulturellen Größen gemessen werden, die mit uns über alle Grenzen und über alle Jahrzehnte und Jahrhunderte hinweg kommunizieren. Das war sein erklärtes Ziel. Außerdem war er seinem Selbstverständnis nach ein Philosoph.6

Ist es in Ordnung, Lennon als einen Philosophen zu betrachten?

Falls »ein Philosoph sein« bedeuten soll, die eigenen Gedanken und Schlussfolgerungen zu einem einheitlichen Ganzen zusammenzufügen, wird er diesem Maßstab nicht gerecht. Genauso gut gilt das dann aber auch für Sokrates. Hätte Platon die Fragen, mit denen sein Lehrer die Athener Bürger bedrängte, nicht im Kontext schriftlich rekonstruiert, wäre die sokratische Philosophie für uns heute bloß noch, mehr oder weniger erinnert, vereinzelt in Form jener Geistesblitze gegenwärtig, die seine Anhänger zutiefst beeindruckt, seine Kontrahenten im Dialog hingegen oft heftig erzürnt haben.

Wie Sokrates hat auch Lennon kein großes philosophisches Projekt in der Art hinterlassen, wie wir es etwa von Aristoteles, Kant, Hegel, Wittgenstein oder Sartre kennen. Ein Philosoph war er im Sinn eines eigenständigen Denkers. Was in unserer Kultur gemeinhin als Selbstverständlichkeit akzeptiert wird, zog er, ohne zu zögern, in Zweifel, gelangte dabei zu eigenen Schlussfolgerungen, um im nächsten Schritt seinen Mitbürgern in Bezug auf deren Meinungen zu widersprechen. Eine weitere Parallele zu Sokrates: Lennon hat die Menschen lieber zu eigenständigem Nachdenken angeregt, als sich darum zu bemühen, ihnen etwas beizubringen, was sie noch nicht wussten.

In der heutigen Zivilisation, das war ihm aus eigener Erfahrung bestens bekannt, wird wenig Wert darauf gelegt, den Jungen und Mädchen in ihrer Schulzeit die Fähigkeit zu eigenständigem Denken zu vermitteln. Die in unserem Schulsystem vorherrschende Intention ist eine andere: den Angehörigen der jeweils nachwachsenden Generation gewisse Grundkenntnisse über die Kultur, in der sie leben, nahezubringen und sie auf ein Dasein als produktives Rädchen im Räderwerk des Systems vorzubereiten. Zielsetzung der Schulbildung ist es nicht, Vertreter der arbeitenden Klasse heranzuziehen, die aus der Tretmühle ausbrechen und den Status quo nicht länger hinnehmen wollen. Lennons Einschätzung zufolge leben die meisten Erwachsenen in ihrem selbstvergessenen Dämmerzustand einfach so vor sich hin, »zugedröhnt mit Religion, Sex und TV«. Sie akzeptieren fraglos die Glaubensinhalte, die man an sie weitergegeben hat, ohne je den Versuch zu unternehmen, herauszufinden, welches ihre persönlichen Grundvoraussetzungen sind. In der überzeichneten Interpretation von Stephen Holden klingt das wie folgt: »Von den Institutionen systematisch erniedrigt und terrorisiert« verbringen sie ein Leben, das sie »zum sich selbst betrügenden Rädchen« werden lässt.7 Der einzige Weg in die Freiheit scheint in der Wahrnehmung der meisten Menschen derjenige zu sein, der nach oben führt: der Weg zum gesellschaftlichen Aufstieg und finanziellen Erfolg – möglichst bis an die Spitze.

Indem Lennon sich selbst ironisch als »Held der Arbeiterklasse« titulierte, hat er ein Licht auf diesen Zusammenhang geworfen und dadurch zugleich hervorgehoben, dass er einen anderen Weg zur Befreiung für sich gefunden hat – mochte er unter den Konsequenzen seiner Weigerung, sich einzuordnen und anzupassen, auch noch so sehr gelitten haben. Aber hat er, der Multimillionär, einer der berühmtesten, angebetetsten Männer der Welt, tatsächlich so viel durchmachen müssen?

Vergegenwärtigen Sie sich bitte: Gar nicht lange vor Beginn der Aufnahmesessions zu »Working Class Hero« hatte er den qualvollen Heroinentzug hinter sich gebracht. Es war der Entzug von einer Abhängigkeit, an deren Zustandekommen all der Hohn und Spott, der sich in den Medien angesichts seiner oft vergeblichen Bemühungen um den Weltfrieden über ihn ergoss, und die öffentliche Verurteilung wegen seines unkonventionellen Lebenswandels nicht ganz unbeteiligt waren. Obendrein hatte er noch eine viermonatige Urschrei-Therapie hinter sich. Am Ende des Songs lud er mit einer wahrscheinlich absichtlich gewählten Anknüpfung an die Leidensgeschichte Jesu (»schultere dein Kreuz und folge mir«/»take up your cross and follow me«), all jene Zuhörer, die bereit waren, den Preis für ein heroisches Dasein zu zahlen, dazu ein, es ihm gleichzutun und in seine Fußstapfen zu treten.

Was hat John Lennon herausgefunden, während er jenen Weg ging, den ebenfalls einzuschlagen er seine Zuhörer ermutigte? Lennon meint, Gott sei uns Menschen in keinster Weise ähnlich und er nehme auch nicht an unserem Alltag Anteil – er sei also keine Gottheit, die lächelt, wenn uns ein großer Wurf gelingt, und die bestraft, wenn wir unsere Ehefrau beziehungsweise unseren Ehemann betrügen. Er/Sie/Es ist eine neutrale, für positive wie für negative Zwecke nutzbare Energiequelle. Demnach sind wir auf uns selbst gestellt. Und im Mittelpunkt unserer persönlichen Alltagsaktivitäten wie auch der sonstigen Dinge dieser Welt sollte die Verwirklichung unserer menschlichen Qualitäten stehen.

Nach Lennons Auffassung haben die Menschen es durchaus in der Hand, die eigene Kultur umzugestalten und darauf Einfluss zu nehmen, welchen Lauf die Dinge in der Welt nehmen – sofern sie sich nur dieser Tatsache bewusst werden und, jeder für sich allein, zugleich auch gemeinsam und aufeinander abgestimmt, demgemäß handeln. Innere Wandlung, Selbsttransformation, ist der entscheidende Schlüssel, der uns diese Möglichkeit eröffnet.

Wenn die Menschen überlegen, wie sie die Welt zum Vorteil verändern können, richten sie ihre Aufmerksamkeit fast immer nach außen. In der Folge stoßen sie dann allzu oft auf Widerstand, verwickeln sich in Auseinandersetzungen, machen frustrierende Erfahrungen und scheitern. Nur eines unterliegt wirklich unserer Kontrolle: die eigenen Einstellungen und das eigene Verhalten. Konzentrieren wir uns daher zunächst einmal darauf, bei uns selbst Veränderungen in die Wege zu leiten, indem wir uns anstelle von Habgier und Gewalt eine liebevolle Grundhaltung aneignen. So vollziehen wir einen kleinen, aber enorm wichtigen Schritt hin zu einer positiven Veränderung der uns umgebenden Welt.

Einer gütigen Haltung wohnt die Tendenz inne, ihrerseits Güte und gütige Reaktionen hervorzubringen; Gewalt erzeugt hingegen Gegengewalt. Indem wir uns darüber klar werden, welchen Einfluss unsere Handlungen und Einstellungen auf die Menschen in unserem Umfeld ausüben, können wir – aufgrund der Tatsache, dass die Auswirkungen unseres Handelns immer weitere Kreise ziehen – allmählich Einfluss nehmen auf die uns umgebende Welt. Um im Bild zu sprechen: Der Lichtschein unserer positiven Handlungen breitet sich aus; wir beginnen »weiterzuleuchten« (to »shine on«, um Lennons Formulierung aus »Instant Karma [We All Shine On]« aufzugreifen).

Indem wir uns darüber hinaus zusammentun, als eine Gruppe gleichgesinnter Individuen zusammenwirken und unsere kollektive Vorstellungskraft auf die von uns angestrebte Gesellschaft richten – auf jenes Ideal, das Lennon als das »absolute Anderswo« (the »absolute elsewhere«) bezeichnet hat – können wir nach seiner Überzeugung bewirken, dass diese sich manifestiert.

Wie leicht könnte man John Lennon angesichts solcher Überlegungen, die vielen Menschen wie schieres Wunschdenken vorkommen mögen, als einen von allen guten Geistern verlassenen Idealisten karikieren. Dabei ist dies eine gar nicht so unpassende Beschreibung – mit einer wichtigen Einschränkung allerdings: Lennon war ein zynischer Idealist.

Einige wenige Politiker und Milliardäre einmal ausgenommen, wurde Lennon mit so viel Heuchelei, Doppelzüngigkeit und verborgenen Absichten konfrontiert wie wahrscheinlich kaum jemand sonst auf dem Planeten. Über die Tatsache, dass auf dem Weg zu einer besseren und friedlicheren Welt das natürliche Eigeninteresse ein großes Hindernis darstellt, wusste er sehr wohl Bescheid. Dessen ungeachtet war Lennon jedoch zuversichtlich, dass wir dieses Ziel erreichen können, sofern wir einen gemeinsamen Traum haben und diesen im Blick behalten – ihm als Gesellschaft vor unserem inneren Auge Gestalt geben, ihn in der Weise imaginieren können, wie er es in »Imagine« angesprochen hat.

Wenn wir die Einsichten und Schlussfolgerungen, zu denen Lennon selbst gelangt ist, für einen Moment beiseitelassen, können wir seiner lebenslangen Suche und seinem schöpferischen Werk bei genauerer Betrachtung drei sehr hilfreiche Leitlinien entnehmen:

1. Wir sind es uns selbst schuldig, unsere kulturell tradierten »Wahrheiten« zu hinterfragen und den Motiven der sogenannten Experten, der Regierenden und anderweitiger Autoritäten prinzipiell mit einer zynischen Einstellung zu begegnen. Jeder von uns hat das Recht zu einer auf persönlichen Erfahrungen und Einsichten gründenden Einschätzung jeder Situation, mit der er es zu tun bekommt.

2. Wir sind es uns selbst schuldig, unser Leben so zu führen, wie ein Künstler ein Kunstwerk schafft, und dabei die Möglichkeiten und Ressourcen, mit denen das Geschick uns gesegnet hat, bestmöglich zu nutzen. Unser Glück können wir am besten finden, indem wir die Zeit, die das Geschick uns zugesteht, mit Dingen verbringen, die uns Freude bereiten, und in liebevolle Beziehungen zu unseren Mitmenschen eingebunden sind.

3. Uns selbst wie auch unseren Nachkommen schulden wir, aufgrund der Einsicht, dass unsere Gedanken, Worte und Handlungen im Lauf der Zeit immer weitere Kreise ziehen werden, das Bemühen um einen inneren Wandlungsprozess, eine Selbsttransformation.

Einen Großteil seiner kreativen Energie hat Lennon auf das Bemühen verwendet, uns wachzurütteln – uns für neue Möglichkeiten und für das uns innewohnende Potenzial die Augen zu öffnen. Auch wenn er seine Bestrebungen nie so bezeichnet hat, kann man mit guten Gründen behaupten, dass er nach einer neuen Aufklärung verlangt hat.

Die als »die Aufklärung« bezeichnete Bewegung war von einer Gruppe europäischer Intellektueller inspiriert. Nach ihrer Auffassung gehen die meisten Menschen mit Überzeugungen, die ihnen von den Eltern, vom größeren sozialen Umfeld, von der Nation und der Kirche eingetrichtert werden, gewissermaßen mit geistigen Fußfesseln durchs Leben: in einer »selbstverschuldeten Unmündigkeit«, um mit Immanuel Kant zu sprechen. Die Zeit sei reif, sich aus solch doktrinärem Denken zu befreien, so erklärten diese Intellektuellen. Die Menschen in die Lage zu versetzen, ihres eigenen Glückes Schmied zu sein, indem sie von den Möglichkeiten des rationalen Denkens und der Wissenschaft Gebrauch machen, darin bestand ihr erklärtes Ziel.

Lennon hat diesen Aufruf, der ganz in seinem Sinne war, aufgegriffen und auf die für ihn charakteristische Weise künstlerisch umgesetzt. Als nicht zu bändigender Freigeist hat er es in vielerlei Hinsicht geschafft, sich dem Kokon der eigenen Kultur zu entwinden und sie von einer in hohem Maß objektivierten Warte aus zu betrachten. Er hat eine eigenständige Auffassung vom menschlichen Dasein im Allgemeinen und der Zeit, in der er gelebt hat, im Speziellen entwickelt – und sich von ganzem Herzen gewünscht, andere würden dies ebenso tun. Begeistert von der Aussicht, dass sich die Menschen überall auf dem Planeten ihrer geistigen Fesseln entledigen könnten, stellte er sich in seiner Musik und seinen Interviews der Aufgabe, quasi als Katalysator im Sinn einer Transformation der jetzigen Welt zu einer besseren Zukunft zu wirken.

Teil einsDie Wurzeln der Rebellion

1Nowhere Land

Ein kalter Winterabend des Jahres 1966. John Lennon erhob sich von den Knien. Er war der von Jesus gegebenen Weisung gefolgt, hatte auf seine verzweifelte Anrufung hin jedoch keine Antwort erhalten. An jenem Abend unternahm er den ersten Schritt in dem zweieinhalb Jahrzehnte währenden Bemühen, sein Leben auf eine neue, andere Grundlage zu stellen. Die Art und Weise, wie er das tat – als unabhängiger Freigeist, rastlos und zynisch –, brachte sehr weitgehend seine Persönlichkeit zum Ausdruck: eine Persönlichkeit, die in hohem Maß das Resultat einer von leidvollen Erfahrungen geprägten Kindheit und Jugend war.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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