Küstenfilz - Hannes Nygaard - E-Book

Küstenfilz E-Book

Hannes Nygaard

4,9

Beschreibung

Bei einem Lokalpolitiker explodiert eine Briefbombe, ein Staatssekretär tritt zurück und verschwindet von der Bildfläche, weitere Verbrechen erschüttern die Menschen in der beschaulichen Region rund um Schleswig. Als sich Kriminalrat Lüders vom polizeilichen Staatsschutz auf die Suche nach dem Motiv für die geheimnisvollen Vorkommnisse macht, prallt er zunächst gegen eine Mauer des Schweigens. Doch dann muss er erkennen, mit welcher Rücksichtslosigkeit die Zukunft der Menschen in diesem Landesteil der Macht und der Geldgier geopfert werden soll. Lüders begibt sich auf eine dramatische Jagd, und es gelingt ihm mit außergewöhnlicher List, das Gehirn hinter den Taten zur Strecke zu bringen. Ein Krimi, der bestürzt macht über das, was hinter unserem Rücken geschehen könnte.

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Seitenzahl: 371

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Rainer Dissars-Nygaard, Jahrgang 1949, studierte Betriebswirtschaft und war als Unternehmensberater tätig. Er lebt als freier Autor auf der Insel Nordstrand. Im Emons Verlag erschienen unter dem Pseudonym Hannes Nygaard die Hinterm Deich Krimis »Tod in der Marsch«, »Vom Himmel hoch«, »Mordlicht«, »Tod an der Förde«, »Todeshaus am Deich«, »Küstenfilz«, »Todesküste«, »Tod am Kanal«, »Der Inselkönig«, »Der Tote vom Kliff«, »Sturmtief« sowie die Niedersachsen Krimis »Mord an der Leine« und »Niedersachsen Mafia«. In der Emons-TATORT-Reihe erschienen »Erntedank« und »Borowski und die einsamen Herzen«.

www.hannes-nygaard.de

Dieses Buch ist ein Roman. Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig.

© 2007 Hermann-Josef Emons Verlag Alle Rechte vorbehalten Umschlagzeichnung: Heribert Stragholz Umschlaggestaltung: Tobias Doetsch, Berlin eBook-Erstellung: CPI – Clausen & Bosse, LeckISBN 978-3-86358-040-7 Hinterm Deich Krimi 6 Originalausgabe

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Dieser Roman wurde vermittelt durch die Agentur EDITIO DIALOG,

Für Nadine und Malte

EINS

Mit ihrer besonderen Strahlkraft, unbelastet durch den Smog ferner Großstädte, tauchte die Maisonne das Land in ein Feuerwerk unterschiedlichster Farbtöne. Die liebliche Hügel- und Wiesenlandschaft mit dem zarten Frühlingsgrün von Baum- und Buschgruppen und die weiten Getreidefelder in ihrem kräftigen Gelb, das fast schon in den Augen stach, schmiegten sich an die Ufer der Schlei, jener flussartig verengten Förde zwischen Schleswig und der Ostsee, des längsten Fjords Deutschlands. Wie Wattetupfer hingen die dünnen weißen Wolken am tiefblauen Himmel und begleiteten die leise über das Wasser dahingleitenden Segelboote.

Wer in dieser ruhigen Landschaft leben oder seine Freizeit als Wassersportler verbringen durfte, war sich der Gunst dieses Umstands bewusst.

Das galt auch für Jens Fischediek, der den gelben Renault Kangoo mit der Aufschrift »Deutsche Post« über die schmale Landstraße zwischen Lindaunis und Grödersby steuerte. Einer Schlange gleich folgte sie oberhalb des Gewässers dem Verlauf der hügeligen Landschaft. Seit Jahrzehnten war Fischediek als Postzusteller im Raum zwischen Schleswig und der Schleimündung unterwegs. Trotz seiner sechsundfünfzig Jahre konnte er sich nicht vorstellen, das Angebot der »modernen« Post für altgediente Mitarbeiter, die zudem noch den Beamtenstatus innehatten, anzunehmen und vorzeitig in den Ruhestand zu treten. Er liebte seine Arbeit, den Kontakt mit den Menschen, die er seit ewigen Zeiten kannte, die mit ihm langsam ergraut waren und mit denen er nicht nur belanglose Worte gewechselt hatte.

Auf der Höhe von Pageroe drosselte Fischediek das Tempo, setzte den Blinker und bog auf den schmalen, asphaltierten Weg ein, der einer Allee glich und zu einem etwas abseits der Straße am Wasser gelegenen Gehöft führte. Er hielt auf dem gepflasterten Platz vor dem Wohnhaus und sog den Duft des frisch gemähten Grases ein, der von der nahen Wiese herüberwehte. Ein kleines Beet mit bunten Frühlingsblühern zierte den Zugang zum Gebäude. Die rustikale Bank an der weißen Hauswand lud zum Verweilen ein.

Fischediek summte ein Lied vor sich hin, das er vor Kurzem gehört hatte und dessen Melodie ihm nicht mehr aus dem Kopf ging, ohne dass er den Titel kannte.

»Moin, Jens«, wurde er aus seinen Gedanken gerissen, während er sich in das Innere seines Zustellfahrzeuges beugte und aus einem Korb den vorsortierten Stapel für die Familie Rasmussen heraussuchte, die auf diesem Anwesen beheimatet war.

Halb erschrocken drehte er sich um und sah die Frau des Hauses an.

»Moin, Bärbel«, erwiderte er.

Bärbel Rasmussen war Mitte fünfzig. Aus dieser Tatsache machte sie keinen Hehl. Das graue Haar hatte sie zu einem lockeren Knoten gebunden, der fröhlich in ihrem Nacken wippte. Die beigefarbene Hose und das dünne hellbraune T-Shirt zeichneten deutlich ihre altersgerechten weiblichen Formen nach. Unter dem wohlgeformten Busen war die Taille einem Ring gewichen, der darauf schließen ließ, dass die Frau ihr Handwerk in der Küche verstand.

Das runde Gesicht mit den grauen Augen und der etwas zu klobigen Nase strahlte Jens Fischediek an.

»Na, Herr Postrat? Wie geht’s?«

Fischediek sah zum Himmel. Die Frau folgte seinem Blick.

»Wie soll’s einem schon gehen bei solchem Wetter? Das ist ja zum Heldenzeugen.«

Bärbel Rasmussen lachte und zeigte dabei eine Reihe in der Sonne blitzender Goldkronen.

»Das überlassen wir lieber den Jüngeren, Jens. Ich glaube, die können das besser als wir Ollen. Wenn ich an unsere Lütte denke.«

»Was macht deine Enkelin?«

Ein Lächeln huschte über das Antlitz der Frau.

»Das ist ein wahrer Sonnenschein. Die schnackt wie eine Alte. Na ja, ist ja auch Omas Liebling. Willst ‘nen Schnaps, Jens?«

Fischediek winkte ab.

»Nee, danke, lass man. Ich muss noch fahr’n. Außerdem will ich bei diesem Wetter fertig werden. Ich will nachher noch ‘nen büschen aufs Wasser und angeln. Wo ist denn dein Mann?«

»Frag mich nich. Holger is seit Mittwoch mit seiner Politik unterwegs. Die ham sich nach Sankelmark zurückgezogen und tagen mit seinem Kreistagsausschuss. Keine Ahnung, um was es geht. Für Holgers Politik interessier ich mich nich.«

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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