Todeshaus am Deich - Hannes Nygaard - E-Book

Todeshaus am Deich E-Book

Hannes Nygaard

4,9

Beschreibung

Die Seniorenresidenz liegt direkt am Deich und wäre der ideale Ort für einen beschaulichen Lebensabend - wenn nicht ein Bewohner nach dem anderen auf außergewöhnliche Weise das Zeitliche segnen würde. Zuerst fällt es Hauptkommissar Christoph Johannes und seinen Kollegen Große Jäger und Mommsen schwer, den Nachweis zu erbringen, dass hier Verbrechen geschehen. Doch als die Nordfriesen erst einmal eingetaucht sind in die Welt der Senioren, werden sie noch mit ganz anderen mysteriösen Ereignissen hinterm Deich konfrontiert. Das Team der Husumer Kripo hat wieder alle Hände voll zu tun und ermittelt wie gewohnt mit Herz, Verstand und einer guten Portion norddeutschen Humors.

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Rainer Dissars-Nygaard, Jahrgang 1949, studierte Betriebswirtschaft und war als Unternehmensberater tätig. Er lebt als freier Autor auf der Insel Nordstrand. Im Emons Verlag erschienen unter dem Pseudonym Hannes Nygaard die Hinterm Deich Krimis »Tod in der Marsch«, »Vom Himmel hoch«, »Mordlicht«, »Tod an der Förde«, »Todeshaus am Deich«, »Küstenfilz«, »Todesküste«, »Tod am Kanal«, »Der Inselkönig«, »Der Tote vom Kliff«, »Sturmtief« sowie die Niedersachsen Krimis »Mord an der Leine« und »Niedersachsen Mafia«. In der Emons-TATORT-Reihe erschienen »Erntedank« und »Borowski und die einsamen Herzen«.

www.hannes-nygaard.de

Dieses Buch ist ein Roman. Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig.

© 2007 Hermann-Josef Emons Verlag Alle Rechte vorbehalten Umschlagzeichnung: Heribert Stragholz Umschlaggestaltung: Tobias Doetsch, Berlin eBook-Erstellung: CPI – Clausen & Bosse, LeckISBN 978-3-86358-047-6 Hinterm Deich Krimi 5 Originalausgabe

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Dieser Roman wurde vermittelt durch die Agentur EDITIO DIALOG,

Für meine Freunde

»Doch hängt mein Herz an dir,du graue Stadt am Meer;der Jugend Zauber für und fürruht lächelnd doch auf dir, auf dir,du graue Stadt am Meer.«

Theodor Storm

EINS

Der mäßige Westwind trieb die Wolken landeinwärts und veränderte fortwährend Formen und Farbspiel der am Himmel vorbeiziehenden Gebilde. Zwischen die überwiegend düsteren Töne mischte sich hier und da ein aufgehelltes Grau. An einer Stelle strebten die fransigen Ränder auseinander und boten einem weißen Fleck mehr Raum.

Den ganzen Tag über war es bedeckt gewesen. Doch jetzt riss der beständige Seewind die ostwärts ziehende Wolkendecke auf und zeigte ein Stück mattblauen Himmel. Durch diese Lücke tasteten sich einige Strahlen der Märzsonne auf das Watt herab, wanderten südwärts über den Deich und das dahinterliegende feuchte Grün, überquerten den matt glänzenden Asphalt der Straße und fielen durch das Fenster des modernen, rot geklinkerten Hauses. Als hätte jemand einen himmlischen Spot angeschaltet, beleuchteten die Strahlen das Gesicht eines alten Mannes, der langgestreckt in seinem Bett lag.

Die trüben Augen im faltigen Gesicht nahmen den Gruß des Himmels aber nicht wahr. Sie waren geschlossen, während sich der Mund weit geöffnet hatte und den Blick auf die zahnlosen Kiefer freigab.

Nur schwach war das Röcheln zu vernehmen, das aus der Kehle drang. Der magere Oberkörper bäumte sich mit der Kraft auf, die dem alten Menschen verblieben war, und die dürren Arme griffen panisch zum Hals. Sie wollten den Fremdkörper beseitigen, der sich im Rachen festgesetzt hatte.

Immer kläglicher wurde das Atmen, der verzweifelte Kampf um die Luft, die nicht mehr in die Lunge strömen konnte. Die dünnen Finger verkrampften sich in den Kragenecken des Hemdes. Der Mann spürte nicht, wie sich sein Fingernagel in die Haut am Hals eingrub und eine blutige Schramme hinterließ.

Die Brust hob und senkte sich unter der Bettdecke, bis das Röcheln langsam nachließ, der Körper in sich zusammenfiel und die linke Hand vom Hals in Richtung Brust rutschte.

Paul Schüttemann hatte den letzten Kampf seines Lebens verloren. Er war zweiundneunzig Jahre alt geworden.

*

Das Loch in der Wolkendecke war weitergezogen. Das milchige Licht des Märzhimmels erhellte den Raum nur matt, als Schwester Regina nach einem Pro-forma-Anklopfen das Zimmer betrat, das in den letzten Jahren der Lebensmittelpunkt des alten Mannes gewesen war.

»So, Herr Schüttemann, jetzt wollen wir dem Mittagsschläfchen ein Ende bereiten«, sagte die gut fünfzigjährige Frau mit dem mütterlichen Aussehen, strich sich eine vorwitzige blonde Locke aus der Stirn und eilte ans Fenster, um es auf Kipp zu stellen und die frische Seeluft hereinzulassen. Dann wandte sie sich dem Bett zu, in dem der Greis auf dem Rücken lag, die Augen geschlossen und den Mund leicht geöffnet.

»Herr Schüttemann! Sie müssen wach werden.«

Die Stimme der Schwester war eine Spur eindringlicher geworden. Sie sah auf den Mann hinab. Als dieser sich immer noch nicht rührte, fasste sie sanft an seine Schulter und bewegte sie. Dann bemerkte sie, dass sich die Bettdecke mit der mageren Gestalt darunter nicht im gleichmäßigen Rhythmus der Atemzüge bewegte. Schwester Regina beugte sich zum Kopf des alten Mannes, fühlte mit zwei Fingern den Puls an der Halsschlagader und erkannte sofort, dass Paul Schüttemann tot war. Aufgrund der langjährigen Erfahrung einer auf Altenpflege spezialisierten Krankenschwester, für die die Begegnung mit dem Tod zum Berufsalltag gehört, war Regina weit davon entfernt, in Panik zu verfallen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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