Lasst die Panzer stehen... - Marc Debus - E-Book

Lasst die Panzer stehen... E-Book

Marc Debus

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Beschreibung

Hauptmann Karl Koob schildert in eigenen Worten seine Kriegserlebnisse:- Vorkriegszeit in der Gegend um Dillenburg- Ausbildung bei der Reichswehr- Einschlagen der Offizierslaufbahn- Kriegsausbruch- Einmarsch im Sudetenland- Einsatz in der Maginot-Linie- Verlobung und Hochzeit- Einsatz auf dem Balkan und im Kaukasus- Einsatz in Italien- Monte Cassino- Rückkehr und Kriegsgefangenschaft- Nachkriegszeit und Karriere bei Vergölst

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Marc Debus

Lasst die Panzer stehen...

 

 

 

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- gekürzte Vorschau -

Inhaltsverzeichnis

Titel

„Lasst die Panzer stehen...“

Vorwort von Marc Debus

Vorwort von Elke Weigelt

Was ein Maulwurf wert war!

„Die schwarze da hinten, die fast mir keiner an…“

„Muss der Koob jeden Samstag nach Düsseldorf fahren?“

Auf dem Balkan

Weihnachten in der Anlage des Papstes

Monte Cassino

Dem Teufel von der Schippe gesprungen

Umzug nach Friedberg

Kariere bei Vergölst

Fahneneid und Menschlichkeit

„Lasst die Panzer stehen...“

Kränze am Mahnmal

Panzerabwehr-Abteilung (mot) 525 / Panzerjäger-Abteilung 525

Einsatzverlauf von 1939 bis 1945

Schwere Panzerjäger-Abteilung 525 (Nashorn)

Panzerhaubitze „Hummel“ und Panzerjäger „Hornisse“ - später umbenannt in „Nashorn“

Technische Daten „Nashorn“

Verleihungsliste Deutsches Kreuz in Gold

Nachwort

Bildergalerie:

Literaturliste

Impressum tolino

„Lasst die Panzer stehen...“

Karl Koob

Überarbeitungen und Hrsg. Marc Debus

Erstabschrift der Bandaufzeichnungen: Elke Weigelt

Eigentum des Bildmaterials: Birgit Döbert

Schreibstark-Verlag

Vorwort von Marc Debus

Mit den Erinnerungen von Karl Koob ist mir ein weiteres Stück Zeitgeschichte in die Finger gefallen, dessen Dokumentation und Weitergabe mir ausgesprochen wichtig erscheint. Es sind die Erlebnisse eines Mannes, der genauso wie mein Großvater, seine Erinnerungen der Kriegsjahre auf Tonbändern festgehalten hat. Er hat mit einer Panzereinheit in den Ardennen, im Kaukasus und in Monte Cassino gekämpft und all diese schweren Gefechte überlebt.

Seine hinterlassenen Erinnerungen sind mehr von seinen persönlichen Eindrücken und Entwicklungen in dieser Zeit geprägt und er spricht die schlimmen Erlebnisse des Krieges und der Kämpfe nur am Rande an. Das lässt uns erahnen, wie schrecklich vieles davon gewesen sein muss - so schlimm, dass die Erzählungen in diesem Bereich niemals ins Detail gehen. Dafür sind die Beschreibungen von Karl Koob in Bezug auf seine Frau Friedel detailliert und zeigen, was er für sie empfunden hat und wie wichtig ihr Wohlergehen ihm selbst in den schwierigsten Situationen gewesen ist. Davon zeugt auch heute noch eine große Reisetasche voll Feldpost, die sich noch im Besitz seiner Tochter Birgit Döbert befindet.

Auch möchte ich an dieser Stelle, wie auch schon im Buch meines Großvaters, mit aller Deutlichkeit darauf hinweisen, dass dieses Zeitzeugnis nicht veröffentlicht wird, um die Zeit des zweiten Weltkrieges oder des Nationalsozialismus und seiner Ideologin zu glorifizieren, sondern um zu zeigen, wohin blinder Gehorsam und ein daraus resultierender Krieg führen können. Es ist zu hoffen, dass so etwas nie wieder geschehen wird, weil wir aus der Vergangenheit gelernt haben und einen solchen Wahnsinn nicht mehr zulassen werden. Auch Karl Koob hat, gegenüber seinen Angehörigen und Freunden, immer deutlich Stellung bezogen, dass so etwas nie wieder passieren darf.

Vorwort von Elke Weigelt

Als ich klein war, wollte ich immer die Einschlaglöcher der Granatsplitter in seinem Körper sehen. Nie durfte er mir zum Einschlafen mit der Hand winken, an dem ein Finger fehlte. Kindliche Sensationslust und Naivität.

Heute, zwanzig Jahre später, sitze ich an einer Schreibmaschine und tippe Wort für Wort seiner auf Band gesprochenen Erinnerungen ab, Erinnerungen an ein Leben. Früher hätte ich gesagt: „Mein Opa war im Krieg.“ Heute sage ich, er ist ein Denkmal im wahrsten Sinne des Wortes. In seinem Leben, das nun 83 Jahre andauert, hat es Jahre gegeben, die sich tief in seine Seele eingebrannt haben. Die Zeit der Jugend nach dem Ersten Weltkrieg und die zwölf Jahre zwischen 1933 und 1945, die 80 Prozent seiner Erzählungen ausmachen.

Aber nicht seine Erinnerungen, wie sich herausstellt, sondern das Erzählen ist eine Befreiung. Männer wie mein Großvater zogen in den Krieg, weil sie glaubten für eine große Sache einzutreten. Nicht selten haben sie alles dafür gegeben, die meisten ihr Leben. Nach dem Krieg hat man sie Mörder genannt. Im Begreifen um eine Zeit, die wir nur aus Geschichtsbüchern kennen, scheint die Suche nach Beweggründen aussichtslos. Doch sind wir nicht die Letzten, die die Zeitzeugen in der Familie haben? Sollten wir nicht einmal die Ohren aufmachen und zuhören? Zuhören, nicht um zu verurteilen und zu richten, sondern zuhören um zu lernen. Es ist an unserer Generation und an der unserer Mütter, das Reden um den Krieg nicht zu ersticken. Nur weil wir nicht daran teilgenommen haben, heißt das nicht, dass wir keine Verantwortung haben. Wir tragen sie, 50 Jahre nach Kriegsende, nicht für diesen Krieg und die Verfolgung der Juden und für keinen Krieg zuvor, sondern für den Frieden. Wir sollten den Schrei hören, der versteckt in den Erzählungen unserer Großeltern versucht, an unser Ohr zu dringend. Das Leben hat keine Generalprobe. Es ist alles „live“.

Die einzige Chance, die wir haben, ist von denen zu lernen, die im Herbst des Lebens stehen. Wer zu Essen hat, deutet leicht mit dem Finger auf den, der um Essen bettelt. Wer Arbeit hat und Geld, deutet leicht auf den, der arm ist. Wir sind alle nicht frei davon. Aber sollten wir uns nicht auf den Weg machen? Sollten wir nicht beginnen uns in unseren Großväter hineinzuversetzen, um zu verstehen, was sie euphorisch machte, für den Dienst an der Waffe, für einen schrecklichen Krieg? Nicht um sie freizusprechen, sondern um unsere eigene Einstellung gegenüber dieser Welt und den Menschen zu überprüfen. Wenn wir heute einen Nutzen aus dem Handeln unserer Großväter im Krieg, für einen dauerhaften Frieden ziehen könnten, könnten unsere Großväter ihre Augen im Wissen darum schließen, dass ihr als sinnlos deklariertes Tun vielleicht doch einen größeren Nutzen hatte. Wenn wir nicht lernen, aus dem Ergebnis Erkenntnisse zu ziehen, sondern noch Jahrzehnte nach Schuld und Unschuld fahnden, nähren wir selbst den Boden für einen neuen Krieg.

Darum habe ich die Erinnerungen meines Großvaters bearbeitet und schriftlich dokumentiert. Nicht um zu sagen: „Seht her, was dieser Mann geleistet hat“, oder „Seht her, das ist das Leben eines Mannes der Hitler rief“, sondern um zu sagen, „Danke Opa, dass du dieses Stück Geschichte für uns gelebt hast“.

Jetzt ist es an uns den Weg weiterzugehen. Für Petra, Sebastian und Kathi. Und für alle Kinder dieser Welt, für einen Frieden. Mögen uns deine Erinnerung ein Stück weit Kraft geben.

„Es gibt kein Morgen vor dem Heute, aber es gibt die Erinnerung an das Gestern, die für das Übermorgen reicht“

Karl Koobs Tochter Birgit und seine Enkelin Elke Weigelt

Was ein Maulwurf wert war!

Ich, Karl Koob, geboren am 15. Juni 1912 in Arth, Kreis Wetzlar, im kleinsten Dorf im Kreis, in einer kleinen Stube, die ich später, in erwachsenen Jahren, noch einmal besichtigt habe, erzähle hier aus meinem Leben. Ich habe die Volksschule in Niederweidbach besucht. Die Grundschulklasse war 60 Kinder stark und es stand nur ein Lehrer zur Verfügung. Aber der war gut und hat uns Kindern etwas beigebracht. Meine gesamte Jugend verbrachte ich in Niederweidbach. Ich war das älteste Kind, einer fünf Kinder starken Familie. Deshalb war ich auch immer erster an der Hand meiner Mutter.

Mein Vater war zu dieser Zeit als Soldat im Ersten Weltkrieg, unter anderem in Frankreich und Ungarn. Während eines Heimaturlaubes meines Vaters, da war ich wohl fünf oder sechs Jahre alt, habe ich meine Mutter einmal gefragt: „Wann geht denn der Mann wieder fort?“ Tja – so war das damals. Man hat seinen eigenen Vater nicht gekannt, ihn nicht anerkennen können.

Im Alter von fünf Jahren bin ich in die Schule gekommen. Ich habe bitterlich geweint, weil ich von zu Hause, von der Seite meiner Mutter, weg musste. Denn mit ihr hatte ich immerhin schon sehr viel erlebt. Ich bin immer mit ihr auf die „Hamstergänge“, so nannte man das damals, in die umliegenden Ortschaften gegangen. Beim einen Bauern gab es eine Kanne Milch, beim anderen sogar Butterbrötchen, oder ein Pfund Butter. Dafür machten meine Mutter und ich Märsche von zehn bis fünfzehn Kilometern. Bei den Bauern gab es immer ein gutes Mittagessen, mit allem was dazu gehört, manchmal sogar eine Wurst. Jetzt werdet ihr fragen, warum wir das bekommen haben. Das waren alles Familien von Männern, die auch an der Front waren und mit meinem Vater dienten oder unter seinem Befehl standen. Der war zur damaligen Zeit, soweit ich mich erinnere, Feldwebel und Kompanie-Spieß, also der oberste Feldwebel in der Kompanie. Da nun die Männer bei ihm sozusagen in Schutzstellung untergebracht waren, gaben ihre Frauen dafür all das, was sozusagen auf unserem Tisch landete.

Das war noch so vieles andere, was ich als ältester der Kinderschar habe tun müssen: Im nächsten Ort Petroleum für die Lampen holen und in die Heidelbeeren und die Brombeeren gehen. Brombeeren habe ich oft eimerweise gesammelt. Einen Eimer für zu Hause und nachmittags noch einen für den Kolonialwarenladen. Dafür bekam ich dann eine Tüte Zucker. Damit konnte meine Mutter dann für uns Marmelade kochen.

Dann ist mir noch etwas Besonderes im Gedächtnis geblieben. Nach dem Krieg kam elektrisches Licht nach Niederweidbach. Und da war ein Mann namens Herrmann Heck, der so eine Art „elektronisches Gefühl“ hatte. Der war im ersten Weltkrieg bei der Luftwaffe gewesen und hatte dort schon mit Motoren zu tun gehabt. Er war in Sachen Licht der Oberbaumeister im Ort. Ich werde ihn nicht vergessen. Wie oft bin ich mit ihm und anderen Jungs aus dem Dorf durch die Häuser gezogen und wir haben zugeguckt wie er seine Arbeit machte.

Karl Koob (*15.06.1912, +23.02.2004)

In diesem Zusammenhang möchte ich noch unsere herrliche Umgebung nennen. Wir Kinder waren, wenn wir Zeit hatten, immer unterwegs in Wald und Feld. Wir haben jeden Fuchsbau, jeden Dachsbau in der Flur und alle anderen Merkwürdigkeiten gekannt und sie als unser ureigenes, das mit unserem Leben verbunden ist, empfunden.

- Ende der Buchvorschau -

Impressum

Texte © Copyright by Marc Debus Saalburgstr 30 61267 Neu Anspach [email protected]

Bildmaterialien © Copyright by Marc Debus

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