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Völlig unerwartet ist Golden Retrieverhündin Ivy gestorben. Sie hatte Krebs, der bis kurz vor ihrem Tod unbemerkt geblieben war. Frauchen und Herrchen sind erschüttert und untröstlich, dass ihr "Wichtel", wie sie Ivy nannten, plötzlich nicht mehr da ist. Und auch Paige, die jüngere Goldenhündin im Hause Izykowski, vermisst ihre Tante Ivy ganz schrecklich und sie weiß oft nicht, wie sie ohne sie klar kommen soll. Paige hat ein Jahr lang Briefe an Tante Ivy geschrieben, ihr erzählt, wie sich das Leben ohne sie nun anfühlt, und wie sie es schafft, weiter zu machen. Diese Briefe sollen Mut machen, auch nach einem tragischen Verlust das Gute zu suchen und zurück ins Leben zu finden. Liebe Ivy, wir hoffen, du hast Paiges Briefe gelesen. Wo auch immer du nun sein magst.
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Seitenzahl: 31
Veröffentlichungsjahr: 2021
Vorwort
Spielberg, 2. Mai 2019
Spielberg, 9. Mai 2019
Spielberg, 15.Mai 2019
Spielberg, 17.Juni 2019
Spielberg, 25. Juni 2019
Spielberg, 2. Juli 2019
Spielberg, Juli 2019
Spielberg, Juli 2019
Spielberg, August 2019
Fanø, August 2019
September, Fanø 2019
Spielberg, September 2019
Spielberg, 11. Dezember 2019
Spielberg, 24. Dezember 2019
Spielberg, 31. Dezember 2019
Spielberg, Januar 2020
Spielberg, Januar 2020
Spielberg, Februar 2020
Spielberg, Mitte März 2020
Spielberg, April 2020
Spielberg, 27. April 2020
Spielberg, 2. Mai 2020
Meine liebe Ivy, mein großes Mädchen, dass du so schnell sterben würdest, damit hatte ich nicht gerechnet.
Morgens waren wir beim Tierarzt, fuhren dann gleich weiter in die Tierklinik. Diagnose: gerissener Milztumor. Ich musste sofort entscheiden: Einschläfern oder operieren. Natürlich entschloss ich, dich operieren zu lassen, denn das war eine Chance für dich. Ich glaubte fest daran, dass alles gut gehen würde. Ich habe mich vor der OP von dir nur ganz kurz verabschiedet. Ich war so sicher, dass ich dich in ein paar Stunden nach Hause holen könnte. Das war dann auch so. Aber anders als gedacht. Die erste Nachricht aus der Tierklinik war erfreulich. Die Operation war vorbei und dir ginge es gut. Kurz darauf der nächste Anruf aus der Klinik. Du wurdest nicht wach. Ob sie dich reanimieren sollen? Natürlich sollten sie reanimieren!
Am Ende der letzte Anruf aus der Tierklinik: Du hast es nicht geschaff t. Herrchen und ich holten dich dann später ab. Du warst in ein Tuch gewickelt und wurdest auf einem Rollwagen zum Auto gefahren. Die Leute aus der Tierklinik waren sehr mitfühlend und respektvoll. Aber wir, Frauchen und Herrchen, weinten um dich und brachten dich nach Hause. Dort wartete deine Paige, die gar nicht verstand, was passiert war, und die nun ohne dich ihren Weg finden muss. Sie schrieb Briefe, um das erste Jahr ohne dich zu überstehen. Ich hoff e, du hast sie gelesen, wo auch immer du jetzt sein magst.
Dein Frauchen
Liebe Tante Ivy,
heute steht die Welt für uns still. Du bist gestorben.
Ohne Vorwarnung.
Einfach so.
Seit ein paar Tagen warst du etwas kränklich. In deinem Alter nicht überraschend. Dachten alle hier. Frauchen war mit dir beim Tierarzt. Abgesehen von altersbedingter Arthrose schien alles in Ordnung zu sein, so auf den ersten Blick. Die Blutuntersuchung allerdings, deren Ergebnis vorgestern Abend kam, besagte, dass du Blutarmut hattest. Weil gestern Feiertag war, solltest du erst heute zum Tierarzt. Oder, wenn es dir schlechter gehen sollte, sofort in die Tierklinik.
Gestern ging es dir sehr gut. Wir alle waren beruhigt und dachten, es wäre bestimmt nichts Ernstes.
Heute morgen wolltest du nicht aufstehen und konntest nur ganz unsicher laufen. Frauchen war in großer Sorge. Sie fuhr mit dir zum Tierarzt. Ich wartete zuhause. Es dauerte sehr lange, bis Frauchen zurück kam. Alleine. Sie war sehr nervös. Der Tierarzt hatte dich in die Tierklinik geschickt. Dort hatte Frauchen die Wahl. Operieren oder erlösen. Du wolltest leben und nicht erlöst werden.
„Ivy wird gerade operiert“, erzählte Frauchen und drückte mich ganz fest.
„Alles wird gut“, meinte sie, „wir müssen nur warten.“
Am späten Nachmittag kam der lang ersehnte Anruf aus der Tierklinik. Du hast die Operation geschafft! Frauchen war so erleichtert! Kurze Zeit später rief die Tierklinik wieder an. Du wurdest nicht wach. Sie wollten wissen, ob sie reanimieren sollten. Frauchen sagte, sie sollen alles tun, was sie können, damit du lebst. Ein paar Minuten später erhielt Frauchen die Nachricht, dass du tot bist.
Seitdem ist hier nichts mehr so, wie es war.