Lilli & ich - Eine Erinnerung an meine Seelenhündin - Hannah Lipinski - E-Book

Lilli & ich - Eine Erinnerung an meine Seelenhündin E-Book

Hannah Lipinski

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Beschreibung

In diesem Buch gebe ich dir einen tiefen Einblick in die besondere Verbindung zu meiner Seelenhündin Lilli. Ich lasse dich an den Höhen und Tiefen unserer gemeinsamen Reise teilhaben – über ihre Erkrankung bis zum Abschied und darüber hinaus. Es ist eine Erzählung über Liebe, Verlust und die kostbare Verbindung, die niemals vergeht. Mit meiner persönlichen Geschichte möchte ich auf diese besondere Verbindung zu einem Seelentier aufmerksam machen. Was es bedeutet, sich bedingungslos auf solch einen Prozess einzulassen, sein Tier bis zum Schluss zu begleiten und vor allem auch den Willen des Tieres zu respektieren. Ich teile meine persönlichen Ansichten und Erfahrungen zu den Themen Tod, Trauerverarbeitung und die Verbindung darüber hinaus mit dir.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 138

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Für meine Seelenhündin Lilli

Hannah Lipinski

Lilli & ich

Eine Reise durch Liebe, Abschied, Trauer und Transformation

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN 978-3-384-11244-6 (Softcover)

ISBN 978-3-384-11245-3 (Hardcover)

ISBN 978-3-384-11246-0 (E-Book)

© Hannah Lipinski, Februar 2024

Druck und Distribution im Auftrag der Autorin: tredition GmbH, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Germany

Autorin: Hannah Lipinski https://www.hannah-lipinski.de

Lektorat/Korrektorat/Buchsatz: Diana Hochgräfe

https://www.diana-hochgraefe.com

Umschlaggestaltung:Diana Hochgräfe, tredition Cover Designer

Bildquelle/Fotos: Hannah Lipinski

Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jegliche Verwertung ist ohne Zustimmung des Autors und des Verlages unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung und Verbreitung, Übersetzungen, Verfilmungen und öffentliche Zugänglichmachung.

Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag der Autorin, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Deutschland.

Inhalt

Cover

Widmung

Titelblatt

Urheberrechte

Vorwort

Lilli & ich – Eine Reise durch Liebe, Abschied, Trauer und Transformation

Wie Lilli zu uns kam

Unsere letzte gemeinsame Auszeit an der Nordsee

Der Abschied

Erinnerungen an Lillis Diagnose

Das erste Weihnachten und Silvester ohne Lilli

Ich hinterfrage immer mehr.

Meine Transformation geht weiter.

Verbindung spüren

Dankbarkeit

Emotionen fließen lassen

Nachwort

Danksagung

Über die Autorin

Lilli & ich - Eine Erinnerung an meine Seelenhündin

Cover

Widmung

Titelblatt

Urheberrechte

Lilli & ich – Eine Reise durch Liebe, Abschied, Trauer und Transformation

Emotionen fließen lassen

Lilli & ich - Eine Erinnerung an meine Seelenhündin

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Vorwort

Herzlich willkommen, liebe Leserin, lieber Leser. In diesem Buch gebe ich dir einen tiefen Einblick in die besondere Verbindung zu meiner Seelenhündin Lilli. Ich lasse dich an den Höhen und Tiefen unserer gemeinsamen Reise teilhaben – über ihre Erkrankung bis zum Abschied und darüber hinaus. Es ist eine Erzählung über Liebe, Verlust und die kostbare Verbindung, die niemals vergeht.

Zwei Tage bevor Lilli ihren Körper verlies, nahm ich online an einem Soul Writing Workshop teil. Ich war positiv überrascht, wie leicht es mir fiel, meine Zeilen aufs Papier zu bringen. Daraus habe ich für mich die Erkenntnis gewonnen, was für eine wunderbare Möglichkeit das Schreiben ist, um Klarheit zu bekommen und Erlebnisse und Situationen emotional zu verarbeiten. Da wusste ich noch nicht, dass es zwei Tage später so weit sein sollte, dass ich meine geliebte Lilli gehen lassen muss.

Kurz bevor ich im August 2021 Lillis Diagnose „Lymphdrüsenkrebs“ erhielt, war die Anspannung in meinem Körper kaum noch auszuhalten und danach fühlte ich mich wie zweigeteilt. Ein Teil war geschockt und voller Angst und Sorge. Der andere Teil war froh, dass meine Lilli die ganzen Untersuchungen gut überstanden hatte und voller Zuversicht und Hoffnung, da ich Heilung immer für möglich halte. Letztendlich hängt es von vielen Faktoren ab, wie du im Laufe dieses Buches erfahren wirst.

Ein paar Monate später, noch während meines Trauerprozesses, kam mir die Idee, ein Buch über Lillis und meine Reise zu schreiben. Mit meiner persönlichen Geschichte möchte ich auf diese besondere Verbindung zu einem Seelentier aufmerksam machen. Was es bedeutet, sich bedingungslos auf solch einen Prozess einzulassen, sein Tier bis zum Schluss zu begleiten und vor allem auch den Willen des Tieres zu respektieren. Ich teile hier meine persönlichen Ansichten und Erfahrungen zu den Themen Tod, Trauerverarbeitung und die Verbindung darüber hinaus mit dir.

Ich wünsche mir, dass dich dieses Buch inspiriert und unterstützt, wenn du vielleicht eine ähnliche Situation durchmachen musst oder diese auf dich zukommt – denn du bist nicht allein.

Alles Liebe, Hannah.

Lilli & ich – Eine Reise durch Liebe, Abschied, Trauer und Transformation

Die letzten Tage und Nächte

Ich sitze in meinem Auto und fahre zur Arbeit. Plötzlich überkommt mich eine tiefe Traurigkeit. Meine Gedanken schweifen zu meiner Hündin Lilli, die jetzt für ein paar Stunden ohne mich zu Hause ist.

In den vergangenen zwei Nächten musste sie mehrmals raus, um zu pieschern. Das hat in der letzten Zeit stark zugenommen. Durch das Kortison, das Lilli nehmen muss, hat sie größeren Durst und trinkt dementsprechend mehr. Außerdem ist sie zunehmend unruhiger geworden. Oft höre ich, wie sie nachts aufsteht, mit ihren Pfoten über den Boden tippelt und sich woanders wieder hinlegt. Eigentlich darf sie bei mir auch am Fußende in meinem großen Bett schlafen, doch das mag sie mittlerweile nicht mehr. Vermutlich fühlt sie sich aufgrund der Höhe meines Boxspringbettes unsicher.

Gestern Nacht hatte ich Lilli in den Garten gelassen, wie ich es immer tat, wenn sie nochmal raus musste. Gedanklich gehe ich das Ganze noch einmal durch.

Es ist dunkel und ich kann Lilli trotz des TerrassenLichts nicht sehen. Nach einer kurzen Zeit rufe ich nach ihr, aber sie kommt nicht. Ihr Orientierungssinn hat in den vergangenen Monaten immer mehr nachgelassen. Ich hole meine Schuhe, ziehe sie an und gehe durch die Terrassentür hinaus in meinen Garten. Erneut rufe ich nach Lilli und klatsche in die Hände, um auf mich aufmerksam zu machen. An schlechten Tagen sieht sie uns (mich und meine beiden Kinder) nicht mehr. Sie hört zwar unsere Stimmen, kann aber nicht einordnen, woher sie kommen. Ich muss ihr dann meine Hand vor die Nase halten, damit sie meinen Geruch wahrnehmen und ich sie somit führen kann. Noch immer kommt Lilli nicht zum Haus zurück.

Als ich weiter über den Rasen in Richtung unseres Pools gehe, sehe ich die Umrisse ihrer Silhouette. Lilli steht vor dem Pool und bewegt sich nicht. Wir haben einen Stahlwand-Pool, der nicht in den Boden eingelassen ist. Zum Glück, sonst wäre Lilli in ihrer Orientierungslosigkeit vielleicht noch hineingefallen. Abermals versuche ich, auf mich aufmerksam zu machen. Ich spreche Lilli an, halte ihr meine Hand vor die Nase und versuche, sie mit einem animierenden “Komm Lilli!“ zu locken, aber nichts passiert. Es nützt nichts, ich muss sie reintragen. Ich schiebe meine Hände unter Lillis Bauch, sodass ich einen Arm links und einen Arm rechts unter ihr habe und hebe sie hoch. Ganz schön schwer, so ein Hund mit 22 Kilo. Langsam trage ich Lilli über die Terrasse ins Haus in den Flur zu ihrem Hundebett und lege sie vorsichtig hinein. Sofort macht sie es sich gemütlich und ruht sich aus.

Lilli liegt gerne im Flur, denn dort hat sie immer alle Räume im Blick und vor allem, was noch viel wichtiger ist, die Haustür. Wann immer jemand klopft oder klingelt, ach was, es reicht schon, wenn jemand auf den Hof fährt, wird erst einmal unüberhörbar mit lautem Gebell signalisiert, dass sie die Aufpasserin ist. Wobei ich mir fast sicher bin, wenn ein Einbrecher mit dem richtigen Leckerli kommen würde, wäre sie lammfromm. Vielleicht aber auch nicht. Ich glaube, wenn es wirklich darauf ankäme, dann würde sie uns, ihre Familie, verteidigen.

Ich sehe Lilli noch einmal an und streichle ihr mit meiner Hand über das schwarze weiche und warme Fell ihres Köpfchens. Sie schließt ihre Augen und lässt einen tiefen Seufzer raus. Ich mache das Licht aus und gehe mit einem sorgenvollen und unwohlen Gefühl wieder ins Bett. Während ich noch eine Weile wach liege, erinnere mich daran, dass der Tierarzt mir kurz zuvor erklärt hat, dass es in diesem Krankheitsverlauf gute und schlechte Tage geben wird. Er meinte, ich solle mich von schlechten Tagen nicht beirren lassen. Insgesamt würde Lilli abbauen, aber es würde auch immer wieder gute und schöne Zeiten geben. Mit dem Gedanken der Hoffnung, dass es einfach nur ein paar schlechte Tage waren und es ihr morgen sicher wieder besser gehen wird, schlafe ich ein.

Ich komme an meinem Betrieb an, wische meine Traurigkeit beiseite und starte in den Arbeitstag. Wie lang mir dieser heute vorkommt… Als Erstes erledige ich ein paar meiner wichtigsten Aufgaben, bevor es in die Frühstückspause geht. Nun habe ich etwas Zeit, um meiner Tochter zu schreiben. Sie ist 14 Jahre alt und momentan zu Hause. Ich frage sie, wie es Lilli geht. Einen Moment später schreibt sie: „Es geht so.“ Auch sie musste Lilli nach dem Pieschern wieder reintragen, nachdem sie es wackelig und zittrig nach draußen geschafft hatte. Weiterhin schreibt sie, dass Lilli immer, wenn sie aufsteht, total zittert und sich dann sofort wieder hinlegt. Mir zieht sich direkt alles zusammen und meine Sorge und Angst um sie wachsen.

Der Tag zieht sich endlos. Währenddessen versuche ich, mich irgendwie abzulenken. Ich spreche mit einer meiner Kolleginnen darüber, jedoch ist sie nicht sehr empathisch und eher eine narzisstische Person. Schwer auszuhalten, als sehr empathischer und hochsensibler Mensch, wie ich es bin. Endlich ist es 15:45 Uhr und ich habe Feierabend. Jetzt nichts wie nach Hause und nach Lilli sehen.

Während der ca. 30-minütigen Autofahrt überkommt mich wieder diese tiefe Traurigkeit. Ich schlucke sie hinunter und versuche, mich auf den Verkehr zu konzentrieren. Zu Hause angekommen, stelle ich mein Auto auf der Auffahrt ab, steige aus und schließe die Autotür. Anschließend öffne ich die Haustür, die sich seitlich an der Auffahrt befindet. Ich gehe durch den Hauswirtschaftsraum und rufe nach Lilli. Mittlerweile ist es schon normal, dass sie nicht mehr schwanzwedelnd zur Tür gelaufen kommt, um mich zu begrüßen, aber so gar keine Reaktion zu bekommen, erschreckt mich.

Ich sehe Lilli in der Küche direkt vor der Heizung liegen, die sich unter dem Fenster rechts neben der Terrassentür befindet. Nervös ziehe ich meine Schuhe und meine Jacke aus, stelle meine Arbeitstasche auf den Küchenfußboden und hocke mich zu Lilli auf den Boden. Hier liegt sie seit ein paar Tagen häufiger. Leise spreche ich sie an. Keine Reaktion… Ich streichle ihren samtig weichen Kopf und spreche sie nochmals an. Es tut sich nichts, rein gar nichts. Lilli schaut nicht mal auf oder hebt ihren Kopf.

In mir zieht sich wieder alles zusammen und eine schwere Traurigkeit steigt in mir auf. Ich beobachte Lillis Bauch, wie sie atmet. Es ist ein schweres Atmen. Teilweise zieht sich ihr Bauchfell ganz tief nach innen, als würde sie ihren Bauch richtig einsaugen. Ich spüre, dass es ihr überhaupt nicht gut geht. So sehr ich mich auch vor diesem Moment gefürchtet habe, wird mir gerade schmerzlich bewusst, dass es jetzt wahrscheinlich so weit ist. Ich hatte immer Bedenken, ob ich wohl den richtigen Moment erkennen würde. Jetzt weiß ich es.

Mein Blick wandert zur Uhr. Es ist 16:45 Uhr. Ich greife zu meinem Handy und wähle die Nummer unseres Tierarztes. Die Sprechstundenhilfe ist dran. Mit zittriger und aufgeregter Stimme sage ich: „Meiner Lilli geht es sehr schlecht und ich muss dringend den Arzt sprechen!“

„Er ist gerade im Behandlungsraum und wird Sie gleich zurückrufen.“

Nervös und angespannt hocke ich mich wieder zu Lilli und warte auf den Anruf. Kurze Zeit später klingelt mein Handy und der Tierarzt ist dran. Voller Sorge schildere ich ihm meine Beobachtung und berichte von den Ereignissen der vergangenen Tage. Ich spüre seine Betroffenheit am anderen Ende der Leitung, als er sagt: „Das hört sich nicht gut an. Dann ist es jetzt wohl so weit.“ Ich habe gleich noch einen Termin und werde mich anschließend direkt auf den Weg zu Ihnen machen.“ Ich atme tief durch, sage leise: „Okay“ und wir beenden das Telefonat.

In mir breiten sich sehr gemischte Gefühle aus. Einerseits tut es wahnsinnig weh, sich sehr wahrscheinlich jetzt von meiner Lilli verabschieden zu müssen, andererseits ist es auch ein befreiendes Gefühl. Ich fühle mich schlecht bei diesem Gedanken. Jedoch ist dieses ganze Auf und Ab der letzten Wochen ein kaum noch zu ertragendes Wechselbad der Gefühle. Ständig zwischen Angst, Sorge, Zweifel und Hoffnung zu stehen, macht mich fertig. Zu sehen, wie sich Lilli immer mehr verändert, immer hilfloser wird und immer weniger Lebensfreude hat, macht mich traurig.

Ich rufe meine Tochter zu uns und erzähle ihr, dass der Tierarzt bald kommt und wir uns von Lilli verabschieden müssen. Kurz überlege ich, ob ich meine Mutter anrufen soll, um sie zu bitten, meinen Sohn, der gerade bei ihr ist, nach Hause zu bringen. Er ist erst fünf Jahre alt. Wird er das verstehen? Ich entscheide mich dann doch dagegen und rufe meinen Partner an.

Naja, eigentlich sind wir momentan gar nicht zusammen. Wir haben uns vor 2,5 Monaten zum zweiten Mal getrennt. Ich hatte mir gesagt: „Nie wieder!“, doch dann begann er eine Gesprächstherapie und ich war sehr beeindruckt, was ihm dadurch alles bewusst wurde. Uns verbindet nach wie vor ein sehr starkes Gefühl. Irgendwie geht es nicht mit ihm, aber auch nicht ohne. Seit der ersten Trennung wohnen wir nicht mehr zusammen. Wir wollen es locker auf uns zukommen lassen, was aus uns wird. Marc sagt mir am Telefon, dass er sofort zu uns kommt.

Meine Tochter Gulianna kommt zur Küche herein. Unter Tränen erzähle ich ihr, was der Tierarzt gesagt hat und dass er in etwa einer Stunde hier sein wird. Bis dahin haben wir Zeit, um uns von Lilli zu verabschieden. Verabschieden von ihrem Körper, denn ich bin davon überzeugt, dass sie nur ihre Form wechselt. Energie kann nicht plötzlich weg sein. Ein großes Mysterium… Meine Tochter und ich umarmen uns und müssen beide weinen.

Gulianna war 6 Jahre alt, als ich mich dafür entschieden hatte, einen Hund in unsere Familie zu holen. Von meinem Elternhaus kannte ich es nicht. Meine Mutter ist eher ein Katzenfan und mein Stiefvater hat mit Tieren nicht so viel am Hut – mit Hunden schon gar nicht. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie meine Eltern früher ständig auf Hunde geschimpft haben. Sätze wie: „Hunde kacken überall hin!“ oder: „Blöder Köter!“ hörte ich oft. Okay, meine Mutter war mal von einem Nachbarshund gebissen worden, jedoch erinnere ich mich nicht an eine blutige Fleischwunde. Ich glaube, die Zähne gingen damals durch ihre Jeanshose. Wenn man eine derartige Erfahrung gemacht hat, ist das natürlich nicht so schön, aber das dann zu verallgemeinern, finde ich auch nicht richtig.

Wie Lilli zu uns kam

Im November 2012 stieß ich im Internet auf eine Anzeige, die mich magisch angezogen hatte: „9 süße Mischlingswelpen in liebevolle Hände abzugeben.“ Da es mir sehr wichtig war, dass unser zukünftiger Hund sich gut mit Kindern versteht, sprach mich diese Familie besonders an. Sie hatten einen kleinen Jungen im Alter von 1,5 Jahren, der auch gerne mal über die kleinen Welpen drüber stieg.

Bevor es ganz konkret werden konnte, mussten wir erst noch den Allergietest von meinem damaligen Mann abwarten. Guliannas Vater reagierte auf Pollen, Gräser und leicht auf Katzenhaare. Meine Tochter und ich beteten inständig, dass der Allergietest auf Hundehaare negativ ausfällt. Ich war sehr angespannt, weil ich mir so sehr einen Hund wünschte. Das Testergebnis kam und: „Puh, keine Allergie gegen Hundehaare!“ Wir freuten uns riesig. Jetzt konnte es losgehen. Ich schrieb die Familie an und wir vereinbarten einen Kennenlern-Termin.