Lockruf des Lebens - Beate Hofmann - E-Book

Lockruf des Lebens E-Book

Beate Hofmann

4,7

Beschreibung

Für ungelebte Träume gibt es ein "zu spät". So lange wollten Beate und Olaf Hofmann nicht warten. Sie gaben alle Sicherheiten in Deutschland auf, um sich zusammen mit ihrer zehnjährigen Tochter Nora einen Traum zu erfüllen: als Familie ein Jahr lang und ohne Zeitdruck in der Weite des kanadischen Westens zu leben. Auf dem Goldrush-Trail begegnen sie der Tatkraft alter Pioniere, den Gefahren der Wildnis, unvorhersehbaren Schwierigkeiten und der eigenen Kraft. Sie finden Gold des Lebens -innere Stärke, Zuversicht, Zeit und neue Freunde. Ihre Geschichte begeistert - und ermutigt, den Lockruf des Lebens nicht zu überhören. Egal, wie die eigenen Träume aussehen: Es lohnt sich, ihnen den Raum zu geben, den sie verdienen. Denn manchmal muss man anhalten, um sich vom Leben einholen zu lassen.

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Cover

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Inhalt

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Über die Autoren

Über das Buch

Impressum

Hinweise des Verlags

Beate und Olaf Hofmann

Lockruf des Lebens

Unser Familiensabbatical in Kanada

Patmos Verlag

»Stay out of box!« Janine, Florian, Nora – ihr seid einzigartig.

Danke für eure Ermutigung. Ohne euch hätten wir das Sabbatical nicht gewagt.

INHALT

Der Lockruf des Lebens

Loslassen

Ausgeträumt und losgelebt

Einstieg in den Ausstieg

Zeitenwechsel

Auf dem Goldrush Trail

Mehr vom Weniger

Vertrauen

Hoffnung trägt

Ankommen

Auswählen statt auswandern

Mit anderen Augen sehen

Novemberblues

Lichtblicke

Zuversicht

Perspektivenwechsel

Abgestempelt

Seelenfutter und Well(s)ness

White Gold – Abenteuer im Schnee

Feiern, Fasten und Fülle

Gewinn

So glückt Leben

Gold des Lebens

Aufwind statt Aufwand

Nuggets sammeln

Gipfelsturm

Lockruf des Lebens

Thanks

Der Lockruf des Lebens

Würden Sie genauso weiterleben, wenn Sie wüssten, dass Sie demnächst sterben müssen? Wenn Sie diese Frage bejahen können, gratulieren wir Ihnen von Herzen. Sie sind bereits angekommen. Sie haben Ihre Aufgabe, Glück und einen tiefen Sinn in Ihrem Leben bereits gefunden. Wenn diese Frage Sie aufschreckt, Sie nachdenklich werden, wenn Sie mit ungelebten Träumen in Kontakt kommen und spüren, dass Sie in Ihrem Leben eigentlich etwas ändern müssten, ist es an der Zeit, das ›eigentlich‹ zu streichen und noch heute ins Handeln zu kommen.

Wir haben genau dies erlebt – und sind für 365 Tage ausgestiegen in die Stille und Weite der kanadischen Wildnis, um neu einzusteigen ins Leben. In Abenteuern, Höhen und Tiefen ist unsere Familie zusammengewachsen. Wir sind uns als Partner neu begegnet, haben innere Stärke und unsere persönliche Zukunftsvision gefunden. Die Auszeit unterm Cowboyhut ist zum Gold des Lebens für uns geworden. Wir haben Werte entdeckt, die durch Krisen hindurch Bestand haben. Davon wollen wir in diesem Buch erzählen.

Es wäre schön, wenn unsere Geschichte Sie ermutigen würde, jeden Tag so zu leben, dass sie keinen Tag bereuen müssen. Ändern Sie das, was Sie ärgert. Trauen Sie sich, Ihren eigenen Weg zu gehen. Lassen Sie die Sonne nicht über Ihrem Zorn untergehen. Verbringen Sie Ihre kostbare Zeit mit den Menschen, die Sie wirklich lieben.

Manchmal vergisst man im Hamsterrad des Alltags, wer man ist, welche Begabungen man hat, wofür man geschaffen ist und was man will. Um diesen existenziellen Fragen auf die Spur zu kommen, brauchen Sie Abstand vom Alltag, Freiraum zum Denken, eine Umgebung, in der Ihre Seele baumeln kann.

Denn die Kraft, Ihr Leben zu gestalten liegt in Ihnen. Um diese zu entfalten, brauchen Sie Impulse und Zeit. Unsere Geschichte ermöglicht Ihnen verschiedenste Impulse. Für Ihre individuelle, höchst persönliche Auszeit sind Sie selbst verantwortlich. Egal wo Sie diese Zeit verbringen und welcher Zeitraum für Sie der richtige ist. Wagen Sie einen Rhythmuswechsel zwischen Tun und Lassen. Verschieben Sie Leben nicht auf morgen. Haben Sie den Mut zur Pause.

Mit der Entscheidung für ein Sabbatical setzten wir auf Zuversicht und Reichtum der anderen Art. Zuerst aber hieß es Loslassen. Das war leicht gesagt, aber wie würden wir es umsetzen? Unsere Stärke ist das Miteinander als Familie, dennoch musste jede und jeder von uns ganz persönlich damit umgehen. Während wir Eltern mit Nora, der jüngsten Tochter, und dem Hund für ein Jahr nach Kanada gingen, blieben die beiden älteren Kinder in Deutschland. Ihre Ausbildung hatte Vorrang. In dieser Lebensphase gibt es andere Prioritäten. Die Trennung und räumliche Distanz fiel uns zwar nicht leicht, aber wir hatten schon früher gute Erfahrung mit Auslandsaufenthalten gemacht. Janine war kurz vor unserer Auszeit ein Jahr als Aupair in Schweden. Florian hat wie seine Schwester ein Jahr in England die Schule besucht. Wir alle wussten, dass man nicht aus der Welt ist und unglaublich viel lernt da draußen. Uns war klar: Wir werden die Trennung gut schaffen. Immerhin leben wir im Zeitalter von Internet und die Vereinbarung, uns zu Weihnachten alle in Kanada zu treffen, half über Zweifel hinweg. Am Neujahrsmorgen 2010, zu Beginn eines Jahres voller Aufbruch und Herausforderungen, hat jeder von uns eine ganz eigene Bestandsaufnahme gemacht:

Olaf (46)

Mich lockt die Aussicht auf Erfahrungen abseits bekannter Pfade. Ich kann es kaum erwarten, die Weite und Wildnis zu erleben, von der ich schon als Kind geträumt habe. Ich wünsche mir, das Westernreiten und die Lebensart der Cowboys im Alltag kennen zu lernen.

Loslassen muss ich dafür eine Arbeit, die mich ausfüllt und die ein Teil meines Lebens ist. Mir fällt es schwer, die Sicherheiten aufzugeben, die mit einer festen Anstellung verbunden sind, und innerlich anzunehmen, dass ein Sabbatjahr von meinem kirchlichen Arbeitgeber nicht mitgetragen wird.

Beate (45)

Verlockend, dass dieses Jahr in einen Zeitreichtum voll unverplanter Tage mündet. Ich freue mich auf den Moment, wo der prall gefüllte Kalender bedeutungslos wird und ich unbegrenzten Freiraum für mich, für mein Kind, für unsere Partnerschaft und das innere Wachsen habe. Ich kann noch nicht glauben, dass wir wirklich ein Jahr lang in der grandiosen Natur von Kanada leben werden.

Das Loslassen ist eine Herausforderung. Mir fällt es schwer, die älteren Kinder ohne ein Zuhause zu wissen und unser schönes Reihenhaus zu räumen. Leider ist die Dienstwohnung an die Stelle von Olaf gekoppelt. Wir werden Sachen verkaufen müssen, die ich unter anderen Umständen behalten hätte. Viel lieber würde ich ein berufliches Sabbatical machen und nach einem Jahr wieder in das Arbeitsfeld einsteigen, das mir Freude macht und Bestätigung gibt. Ich hoffe, dass sich das vielfältige Loslassen lohnt und dass es stimmt, dass geöffnete Hände auch gefüllt werden. Wir werden es erfahren.

Nora (10)

»Ich habe tausend Träume. Ich träume sie alle. Doch wenn ich am nächsten Morgen aufwache, ist es nur ein Traum gewesen. Eines Tages sage ich zu mir: Steh auf und mache deine Träume wahr.« Diesen Text habe ich schon vorletztes Jahr aufgeschrieben. Endlich ist es soweit. Ich bin so gespannt und voller Vorfreude. Ich habe mir einen Abreißkalender gebastelt und zähle die Tage, bis wir in die Wildnis aufbrechen. Ich träume davon, viele Tiere in der Natur zu sehen und Indianerkinder als Freunde zu haben.

Loslassen muss ich die Welt, in der ich lebe: meine Freunde, meine Geschwister, mein Zuhause, meine Schule. Sorgen mache ich mir, weil ich noch kein Englisch spreche. Wie soll das mit der Schule dort werden? Aber meine Freude ist stärker.

Janine (20)

Ich freue mich mit meinen Eltern. So lange haben sie von ihrem Kanada-Jahr geträumt. Toll, dass sie den Mut haben, diesen Traum umzusetzen. Ich hatte gerade erst ein Auslandsjahr in Schweden und weiß, wie man von einem neuen Umfeld angeregt wird. Für mich hoffe ich, dass mein Antrag auf ein Stipendium genehmigt wird und ich dann im Evangelischen Stift in Tübingen ein Zuhause finde. Das wäre ein Traum!

Loslassen musste ich mein Zuhause schon vor dem Auslandsjahr. Also bin ich in Übung und freue mich, wenn ich meine Familie zu Weihnachten in einem Jahr in Kanada besuchen kann. Außerdem bleibt ja mein Bruder in Deutschland und wir verstehen uns ziemlich gut.

Florian (18)

Mein Traum ist zuerst ein gutes Abi und dann will ich ein freiwilliges ökologisches Jahr machen. Um den Platz muss ich mich noch kümmern. Ich breche in ein eigenes Leben auf. Dass meine Eltern den Schwung haben, ihre Träume umzusetzen, finde ich super. Da sind sie mir ein Vorbild. Kanada würde mich auch reizen. Ich versuche, meinen Zivildienst in einem Naturschutzzentrum im Schwarzwald zu machen, in Klein-Kanada. Das wäre originell.

Das Auflösen der Wohnung kommt ja erst im Sommer und ich brauche sowieso nicht viel. Wichtiger ist mir, dass wir uns innerlich nahe sind.

Aruna, unser Familienhund

Auf vier Pfoten begleite ich diese Familie schon zwei Jahre lang. Ehrlich gesagt bin ich eher für die freie Natur als für ruhige Parkspaziergänge zu begeistern. Als Hundehütte habe ich eine Flugbox. Meine Familie meint, das kann nie schaden. Neulich sind wir mit dem Aufzug auf den Stuttgarter Fernsehturm gefahren, das sei gut gegen Flugangst. Wenn die so weitermachen, geht es als Nächstes in den Zoo, um Bären zu treffen. Na, solange ich gutes Futter bekomme, mache ich alles mit.

Loslassen

»Die Dinge, auf die es im Leben wirklich ankommt, kann man nicht kaufen.«

WILLIAM FAULKNER

Ausgeträumt und losgelebt

Auch wenn es kitschig klingt, aber uns trägt ein Traum. Für ein Jahr wollen wir aussteigen aus dem engen Netz der Verbindlichkeiten, Verpflichtungen und Erwartungen. Die Lebenskunst neu entdecken, die Freiheit unverplanter Zeit erleben, uns als Paar und Familie anders wahrnehmen. Es ist ein Traum, den wir mit vielen Menschen teilen. Lieber ein »time out«, als ein »burn out«, das ist unsere Überzeugung nach zwanzig engagierten Berufsjahren. Aus Liebe zum Leben haben wir den zeitweisen Ausstieg in der Mitte unseres beruflichen Lebens gewagt und wollen gemeinsam einsteigen ins Leben der anderen Art.

Das Träumen von unmöglichen Dingen scheint zu unserer Lebensgeschichte zu gehören. Als wir uns mit fünfzehn in der Jugendgruppe einer jungen Gemeinde im Osten Deutschlands kennenlernten, träumten wir davon, die Welt zu verbessern. Schwerter zu Pflugscharen hieß das Motto, das wir uns als Aufnäher an Rucksäcke und Parkas nähten. Es war eine äußerlich sichtbare Form des Widerstandes junger Menschen gegen die Fremdbestimmung durch die Funktionäre in der DDR und dieser sichtbare Mut machte uns stolz. Der Druck von außen förderte den Zusammenhalt im Inneren. Wir mussten uns darüber klar werden, wofür wir einstehen und welches Risiko wir dafür eingehen wollten. Diese Erfahrung, verbunden mit einem persönlichen Glauben an die Kraft Gottes, die dem Menschen zugänglich ist, der sich dafür öffnet, gab uns Energie und Zuversicht. Wir träumten den Traum zu studieren, eine Familie zu gründen, die Welt zu gestalten und unseren guten Teil dazu beizutragen. Der Traum endete an einem Tag im Mai 1982, als Beates Familie die Bewilligung zur Ausreise in den Westen Deutschlands bekam. Niemand hätte damals für möglich gehalten, dass wir uns jemals wiedersehen. Die Mauer ging mitten durch unsere Beziehung. Olaf durfte nicht nach Westdeutschland, Beate bekam kein Besuchsvisum in den Osten. Doch der Traum von einer gemeinsamen Zukunft gab uns Fantasie und öffnete neue Wege. Wir schrieben unzählige Briefe, sparten Geld und machten uns auf weite Reisen. Fünf kurze Treffen in der damaligen Tschecheslowakei und in Ungarn waren die Highlights in den zwei Jahren der Trennung.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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