Logbuch - ges(t)ammelte Werke - Hans-Jürgen Spanhake - E-Book

Logbuch - ges(t)ammelte Werke E-Book

Hans-Jürgen Spanhake

0,0
1,49 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Vor vierzehn Jahren hat mein Vater, Jahrgang 1929, begonnen, seine Kindheit und Jugend in kleinen Geschichten und Anekdoten aufzuzeichnen.

Vor zwei Jahren ist er verstorben und hat uns sein "Logbuch" hinterlassen. Da ich glaube, daß seine Geschichten ein ziemlich unverfälschtes Bild von Kindern und Teenagern in einer kleinen Stadt in der Zeit des Nationalsozialismus zeigen, möchte ich seine "Ges(t)ammelten Werke" einer breiten Leserschaft zugänglich machen.

Einige seiner sehr persönlichen Anmerkungen habe ich aus dem Text entfernt, da sie weniger mit seiner Zeitreise als mit seinem persönlichen Verhältsnis zu seinen Erziehungsberechtigten zu tun hat.

Die Bilder sind aus unserem Privatbesitz und unterliegen dem Urheberrecht.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2019

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Hans-Jürgen Spanhake

Logbuch - ges(t)ammelte Werke

Kindheit und Jugend von der Weltwirtschaftskrise bis zum Ende des Dritten Reichs 1929 - 1945

Ich widme dieses Buch meiner Frau Harriet, sowie meinen Kindern Corinna und Bettina und meinen Enkelinnen Vanessa und Julika.BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Logbuch meines Lebens 1929 - 1949

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

L O G B U C H

meines Lebens

 

Ges(t)ammelte Erzählungen aus dem Leben

von

Hans-Jürgen Spanhake

 

 

 

 

 

Vorwort

 

Nachdem ich schon einige Jahre meine Pension genießen konnte und ein Kochbuch für meine Frau zusammengestellt und jede Menge Photos von Wolkenformationen geschossen hatte, um daraus Schlussfolgerungen für eine Wettervorhersage ableiten zu können, fiel ich in das tiefe Loch der schöpferischen Leere.

 

Um mich da wieder herauszuholen, forderten Corinna und Bettina, unsere Kinder, mich auf, mein Leben in Form kleiner Erzählungen aufzuschreiben, damit sie einen zeitgenössischen Bericht ab 1929 bekommen und gleichzeitig Näheres über ihre Altvorderen erfahren könnten. Natürlich geht es hauptsächlich darum, ein unverfälschtes Bild meines Lebens zu erhalten.

 

Somit fing ich im Herbst 2005 an, meine Erinnerungen niederzuschreiben und widme sie meiner Frau Harriet, unseren Kindern Corinna und Bettina, nebst den Enkelkindern Vanessa und Julika.

 

 

Am Morgen des 26. Juni 1929 um 04.20 Uhr wollte ich unbedingt mein weiteres Leben bei Tageslicht und an der frischen Luft im Evangelischen Krankenhaus zu Oldenburg in Oldenburg fortsetzen. Meine Mutter war zu diesem Zweck extra von Varel zu ihren Eltern, meinen Großeltern, nach Oldenburg, der damaligen Landeshauptstadt, gefahren.

 

Hier musste das Problem der Namensgebung erst einmal beseitigt werden. Meine Mutter hätte mich zu gerne Jörg genannt, weil Martin Luther als Junker Jörg die Bibel auf der Wartburg in Eisenach übersetzt hat. (Vielleicht wären dann später meine Lateinkenntnisse besser geworden). Nun hatte sie aber nicht mit dem Protest ihrer Schwiegermutter gerechnet, die meinte:

„Du kannst den Jungen doch nicht Jöööaarrg nennen!“ und sie betonte mit besonders kehligen Lauten den Buchstaben Ö. „Du musst deinen Sohn Jürgen nennen, das klingt doch viel lieblicher. Und weil sein Vater Hans heißt, wäre es doch angebracht, ihn Hans-Jürgen zu nennen.“

 

 

 

So ging das Theater schon vor meiner Zeitrechnung los. Dieses Geplänkel interessierte mich im Augenblick überhaupt nicht, denn als sich zum ersten Mal in meinem jungen Leben meine Lungen mit Sauerstoff füllten, brüllte ich gleich los, weil ich nicht damit gerechnet hatte, dass das Leben an der frischen Luft so schmerzhaft sein kann.

 

 

Um jetzt den Behörden klar zu machen, dass ich existierte, wurde ich also doch als Hans-Jürgen Karl Spanhake im Grundbuchamt, oder besser gesagt beim Standesamt, mit Bindestrich im Rufnamen eingetragen. Meiner Mutter gefiel diese Vorgehensweise nicht und so schrieb sie meinen Vornamen kurzerhand, natürlich ohne behördliche Änderung, in einem Wort, also Hansjürgen.

 

Fortan wurden alle weiteren Eintragungen und Monogramme mit H.S. wie Hansjürgen Spanhake vorgenommen. Da ich von dieser Manipulation nichts wusste, war ich in gutem Glauben und schrieb meinen ersten Vornamen in einem Wort. Erst nach meinem Staatsexamen bin ich von einem Klassenkameraden, der mittlerweile Rechtsanwalt und Notar war, auf diesen Irrtum aufmerksam gemacht worden, als ich, mit seiner Absegnung, ein Grundstück in Dangast gekauft habe.

 

 

Da die Eltern meines Vaters auch in Oldenburg lebten, befanden wir uns alle in der wohlbehüteten Großfamilie.

Ich glaube, an dieser Stelle muss ich erst einmal etwas über meine Vorfahren erzählen, denn was jetzt in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren passierte, kann ich nur von Hörensagen berichten.

 

Außer einem Ereignis, welches wohl das Erste in meinem Erinnerungsvermögen ist: ich muss wohl circa drei Jahre alt gewesen sein, als ein Kugelblitz durch unsere Wohnung in Varel, Windallee 22 sauste, ohne Schaden anzurichten. Er flog ungefähr in meiner Kopfhöhe durch das Fenster in der Küche, die offenstehenden Türen des Flures und durch mein Kinderzimmer wieder nach draußen. Da ich mich rein zufällig im Flur aufhielt, war das für mich ein unverständliches, eindrucksvolles und spannendes Ereignis.

 

Mein Vater, geb. am 17. Januar 1900: Hans Wilhelm Ernst Spanhake war Staatlich geprüfter Dentist (1952 wurde mein alter Herr per Gesetz Zahnarzt). Er war der dritte Sohn, der zweite ist kurz nach seiner Geburt gestorben, des selbstständigen Malermeisters Carl Spanhake und seiner Frau Anna, geb. Siefken, wohnhaft in Oldenburg/Oldenburg, Bergstraße 18. Das waren also Oma und Opa Bergstraße.