5,99 €
Ein bewegender Erfahrungsbericht über acht Operationen, Schmerz, Rückschläge und wiedergewonnene Hoffnung. In diesem Buch teile ich meine persönliche Leidensgeschichte – ehrlich, mutig und voller Kraft. Es erzählt, wie ich trotz schwieriger Zeiten und körperlicher Herausforderungen den Mut nicht verlor, immer weiterzugehen, und dabei die Bedeutung von Familie, Zusammenhalt und innerer Stärke neu entdeckte.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 37
Veröffentlichungsjahr: 2025
Kapitel 1 – Der Anfang eines anderen Lebens
Damals waren wir eine Familie, die mitten im Leben stand. Wir liebten es, gemeinsam unterwegs zu sein – nicht nur zu Hause, sondern auch draussen, in der Welt, die uns immer wieder Neues bot. Fast jedes Wochenende packten wir die Kinder ins Auto, fuhren los und erlebten Abenteuer. Freizeitparks in der Schweiz, in Deutschland und in Italien gehörten zu unseren Lieblingszielen. Die Aufregung der Kinder, wenn wir vor den grossen Toren standen, das Lachen auf den Fahrgeschäften, das Eis am Nachmittag – das alles machte uns zu einer starken Einheit. Wir waren voller Energie, voller Pläne und voller Freude.
Unter der Woche spielte sich unser Leben meist auf dem Fussballplatz ab. Ich selbst hatte jahrelang gespielt, Fussball war für mich nie nur ein Hobby gewesen, sondern Leidenschaft, Herzblut, ein Stück Identität. Diese Leidenschaft wollte ich meinen Kindern mitgeben. Fast täglich stand ich mit meinen Söhnen auf dem Platz. Wir übten Pässe, Torschüsse, Dribblings. Ich erklärte ihnen Taktiken, korrigierte ihre Laufwege. Manchmal trainierten wir sogar im Wohnzimmer – kleine Hütchen markierten Dribbel-Parcours, und selbst zwischen Sofa und Esstisch rollte der Ball.
Die Kinder waren voller Motivation. Sie wollten lernen, besser werden, weiterkommen. Ich war für sie nicht nur Vater, sondern auch Trainer, Motivator, ihr sicherer Hafen. Es war ein unglaubliches Gefühl, ihre Fortschritte zu sehen – und die Freude in ihren Gesichtern, wenn sie stolz auf etwas Neues waren. Wir hatten gemeinsame Träume: Turniere, vielleicht sogar irgendwann den Schritt in einen richtigen Verein, bei dem sie sich beweisen konnten. Es war eine Zeit voller Energie, voller Pläne, voller Leben.
Und dann kam dieser eine Tag, der alles veränderte.
Es war im Januar 2016, in Liechtenstein. Eigentlich ein ganz normaler Tag. Wir standen in der Turnhalle, um unserem ältesten Kind beim Training zuzusehen. Die Stimmung war locker. Eltern unterhielten sich am Spielfeldrand, Kinder rannten lachend durch die Halle.
Ich hatte meinen zweijährigen Sohn dabei, der bald unruhig wurde. Um ihn zu beschäftigen, spielten wir ein bisschen Ball – so wie Väter das eben tun. Wir lachten, warfen uns den kleinen, weichen Ball zu, hatten unseren Spass.
Und dann passierte es. Ein winziger Moment, kaum mehr als eine Sekunde – doch er teilte mein Leben in ein „Davor“ und ein „Danach“. Ich trat auf den Ball. Ein unachtsamer Schritt, etwas, das jedem passieren könnte. Doch in dieser Sekunde knickte mein Fuss weg.
Zuerst dachte ich: Nur verstaucht, nichts Schlimmes. Doch der Schmerz, der sofort durch mein Bein schoss, war anders. Nicht dumpf, nicht harmlos – sondern brutal, stechend, so, dass mir fast schwarz vor Augen wurde. Ich setzte mich hin, zwang mich, ruhig zu atmen, während mein kleiner Sohn mich mit grossen, erschrockenen Augen ansah. „Alles gut“, sagte ich, mehr zu mir selbst als zu ihm. Aber tief drinnen wusste ich: Das war kein harmloser Unfall. Das hier war etwas, das mein Leben verändern würde.
Kapitel 2 – Die ersten Schritte in eine lange Reise
Der Morgen nach dem Unfall fühlte sich an wie ein Albtraum, aus dem ich nicht erwachen konnte. Der Fuss war dick angeschwollen, jede Bewegung brannte wie Feuer. Obwohl mir klar war, dass Schmerzen nach einem Bruch normal sind, liess mich ein ungutes Gefühl nicht los. Ich wollte sichergehen, dass es nichts Schlimmeres war – also ging ich gleich am darauffolgenden Tag zu meinem Hausarzt.
Er untersuchte den Fuss gründlich, hörte sich meine Schilderungen an und runzelte die Stirn. „Da stimmt etwas nicht“, meinte er ruhig, aber bestimmt. Er überwies mich sofort an einen erfahrenen Fusschirurgen, der besser beurteilen konnte, was zu tun war. Ich erinnere mich noch genau, wie ich im Wartezimmer des Spezialisten sass, voller Angst und gleichzeitig voller Hoffnung, dass es vielleicht doch eine harmlose Verletzung sei.
Der Chirurg nahm sich viel Zeit, erklärte mir die verschiedenen Möglichkeiten und machte zusätzliche Bilder. Es war rasch klar: ohne einen operativen Eingriff würde mein Fuss keine Chance haben, jemals wieder normal zu heilen.
Ich war geschockt, denn bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich gehofft, mit Schonung, Physiotherapie und etwas Geduld davonzukommen. Doch die Realität war härter: eine Operation war unumgänglich.
Zu Hause sprach ich lange mit meiner Frau. Unsere beiden Kinder waren damals noch klein – voller Energie, voller Leben. Ich hätte sie am liebsten den ganzen Tag herumgetragen, mit ihnen Fussball gespielt oder sie zum Einschlafen in den Arm genommen. Doch schon jetztwar ich eingeschränkt, konnte kaum auftreten, und die Vorstellung, dass eine Operation alles noch schlimmer machen könnte, schnürte mir die Kehle zu. Gleichzeitig wusste ich:
