Mein innerer Schrei ONENESS-WORLD - Natika Weingartner Smirna Mata - E-Book

Mein innerer Schrei ONENESS-WORLD E-Book

Natika Weingartner Smirna Mata

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Beschreibung

Meine Biografie berührt vielerlei Facetten des menschlichen Seins. Ganzheitliches Sein, vernetztes Wirken gehören zu meinem Wesen. Mein tiefer Schrei nach Frieden und Harmonie zwischen Religionen, Ethnien, Kulturen, Gegensätzen wie Himmel und Erde, Mann und Frau, Tag und Nacht, Ost- und West-Berlin oder -Beirut, zwischen der westlichen Welt und arabischen Welt führt mich aus der katholischen Kirche zum indischen Meister Sri Chinmoy in die Moscheen Welt in Kairo auf die Cheopspyramide in die Welt der Altägypter. Mit 27 Jahren renne ich von Assuan nach Alexandria, trommle Vertreter der ägyptischen Regierung sowie Angehörige der saudischen Königsfamilie zum Lauf des Friedens zusammen. Feiere buddhistische Zeremonien in einem kambodschanischen Flüchtlingslager. Erklimme alleine den Moses Berg, falle in tiefe Meditationen im Katharinen Kloster. Ich reise alleine nach Nigeria sowie nach Jemen. Mein Herz ist mein Kompass. Doch gilt es überall auch auf der Hut zu sein. Ich suche die göttliche Liebe und verstricke mich stattdessen in menschlicher Liebe. Meine tiefe Sehnsucht nach bedingungsloser Liebe treibt mich weiter. Voller Tatendrang setze ich überall kleine Zeichen, ein Friedensbaum in Johannesburg im botanischen Garten, eine Steinschleiferei in Jos, Nigeria und ebendort ein Waisenkinderprojekt, eine Freundschaft mit einer Sudanesin in Kairo. Wahre Liebe bricht Krusten auf. Während aus meiner Firma Oneness-World – ein Beispiel ganzheitlicher Wirtschaft - ein Netzwerk von zig Manufakturen und Freundschaften um den ganzen Erdball entsteht, so werde ich nach Jemen eingeladen. Nigeria und Jemen Visastempeln stehen neben zigfachen USA Stempeln. Gegensätze schliessen sich nicht aus in meinem Leben. Feind und Freund finden Platz in meinem Herzen. Ich lass all meine Unternehmen und Projekte los und tauche in die Innenwelt. Es fühlt sich ähnlich an wie im Märchen. Aus meinem Inneren steigen vergangene Lebensgeschichten auf. Es ist intensive Heilungsarbeit zurück ins Herz.

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Seitenzahl: 410

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Natika Weingartner Smirna Mata

Natika Weingartner Smirna Mata

Mein innerer Schrei

ONENESS-WORLD

Ein Leben zwischen den Welten

Autobiografie

Texte:

© 2021 Impressum Copyright by Weingartner Daniela Oneness-World Edition

Die Copyright Regelungen unter www.srichinmoylibrary.com/about#copyright nachzulesen, wurden in allen zitierten Texten aus Büchern von Sri Chinmoy nach bestem Wissen und Gewissen eingehalten.

Umschlag:

© 2021 Copyright: Weingartner Daniela Oneness-World Edition

Verantwortlich

für den Inhalt: Oneness-World Edition

Daniela Weingartner

Lindenstrasse 21

8400 Winterthur

[email protected]

Druck: epubli – ein Service der Neopubli GmbH, Berlin

Prolog

N

atika Weingartner, Visionärin und Wegbereiterin zu einem neuen ganzheitlichen Sein ist am 18. September 1962 in der Schweiz, Zürich geboren.

Sie reiste in ihrem Leben durch verschiedenste Welten im Außen so wie im Innen.

Das Oneness-World Peace-Family Festival in Berlin Juli 1986 war die Inspiration zu ihrem Ladengeschäft Oneness-World. Im Garten ihrer Firma – einem Beispiel einer ganzheitlichen, nachhaltigen und organischen Wirtschaft - fand sie den Raum, ihre inneren Träume und Visionen umzusetzen. So entstand durch die Jahre, zusätzlich zu ihrem Ladengeschäft, eine internationale Galerie, zuerst in Zürich. Später eröffnete sie in Winterthur ein Ladengeschäft. Fünf Jahre später folgte an der Kreuzstr.4 in München ein zweites Ladengeschäft, so wie ein zweiter Großhandel und eine weitere Räuchermanufaktur. Sie und ihr Team belieferten die Schweiz, Deutschland und Österreich und arbeiteten mit kleinen Manufakturen weltweit zusammen.

Natika folgte ihren inneren Impulsen. So entstand 1989 der Friedenslauf von Assuan nach Alexandria in Zusammenarbeit mit der ägyptischen Regierung.

2002 lehrte sie zusammen mit Gertrud, einer sehr gut ausgebildeten Frau aus Langa, den Frauen aus eben diesem Township in der Nähe von Kapstadt mit Glasperlen, Sonnenfänger herzustellen. Mit den Einnahmen konnten die Xhosa Frauen ihren Enkeln den Schulbesuch ermöglichen.

2006 reiste sie nach Jemen, wohin sie eingeladen wurde, im Zusammenhang mit einem EU-Projekt zur Förderung des Kunsthandwerkexports. In Zusammenarbeit mit lokal in Jemen lebenden Menschen entstand mittlerweile eine Weihrauchdestillation. Zudem konnten wir die Bewirtschaftung der Weihrauchbäume fördern.

2009 begann Natika in Nigeria eine Steinschleiferei mit Idris in Jos, Nigeria aufzubauen. Später 2014 bauten sie das Kinderwaisenschulprojekt mit 26 Kindern auf.

2011 entstand durch ihre Inspiration in Zusammenarbeit mit Vajra, eine Pflanzung eines Friedensbaumes, eines Olivenbaums im Botanischen Garten von Johannesburg mit einer blauen Bank nahe bei.

Dezember 2014 wird sie nach Innen gerufen. Sie bekommt im Innen verschiedene Aufgaben zur Bereitung des inneren Bodens für eine neue Welt: Eine Welt des Friedens, Harmonie, Freude und innerer Erfüllung.

2019 zieht sie sich vollends zurück.

Für das Umfeld ist es schwierig zu erkennen, dass sie diese Zeit zu durchschreiten hat, um ihre Aufgaben im Innen zu erfüllen. Sie durchläuft verschiedene Einweihungen und Reinigungsprozesse. Sie reist im Innen durch verschiedenste Zeitepochen, Kulturen und Dimensionen auf der Suche nach Spuren ihrer alten Leben und deren Auflösung in Zusammenarbeit mit ihrer Seelenfamilie.

Die Schweiz ist hierzu ein schwieriges Pflaster. Damit beginnt eine Odyssee im Außen. Sie schafft es in einem Slalom, diesen Systemen in der Hauptsache zu entweichen, so dass sie trotz kurzzeitigen Medikaments Zwängen, ihre innere Arbeit abschließen kann.

Sie bereitet nun ihr Leben im Außen vor, so dass mit Hilfe eines Vereins Oneness-World Peace Family neue Oneness-World Geschäfte, Manufakturen und humanitäre Projekte entstehen können. Sie selber möchte ihren Lebensabend in der Schriftstellerei, Musik und Malerei verbringen.

Ihr Buch und ihr Leben sollen eine Inspiration sein, der inneren Herzensstimme kompromisslos und mutig zu folgen. Ihr Leben zeigt, dass dies sehr wohl auch mit schwierigen Hürden verbunden sein kann. Dennoch ist sie überzeugt, dass nur ein Leben auf dem Weg zur eigenen inneren Wahrheit, wahre Erfüllung und Glücklichsein bringen kann für sich selbst und das weite Umfeld all derer, welche mit dieser Seele vernetzt und verbunden sind.

Folge Deinem Herzen!

1.Meine Kindheit (geboren 18. September 1962)

B

ald 59 Jahre wächst wie ein Baum mein Wesen dem Licht entgegen und versucht die Wurzeln tief in die Erde zu stecken, um mich gegen Wind und Wetter zu wehren und zu schützen. Ich bin ein Baum mit Spuren eines reichen Lebens. Früchte hängen an meinem Baum. Ich möchte diese Früchte mit der Welt teilen.

Ich bin viel gereist auf inneren und äusseren Reisen. Ich war in Afrika, Amerika, Asien, in vielen europäischen Städten und bin in Europa geboren in der Schweiz einem Bergland, wo jeder mehr hat, als in den meisten anderen Ländern auf dieser Erde. Ich bin in eine geborgene und sichere Welt hineingeboren. Meine Familie ist und war ein stabiler, ruhiger Hafen. Mein gewähltes Land Schweiz ist über 700 Jahre alt, mit fast so vielen Jahren genau mit diesem Grenzverlauf, welchen wir heute kennen. Das stabile und friedliche Leben hat uns materiellen Reichtum beschert, Sicherheit, Stabilität und weltweites Ansehen. Wir sind als direkte Demokratie natürlich gewachsen. Die verschiedenen Gebiete haben sich aus freien Stücken zusammengefunden, um sich zu schützen vor den nahen Herrschern rundherum. Unser Schutz war das Zusammenhalten und unsere Berge bilden natürliche Schutzwälle. So konnten wir den Habsburgern trotzen und später auch allen anderen weit grösseren Mächten. Zudem wurden wir traditionell zum Hort vieler Gelder, vieler mächtiger Menschen in Nah und Fern. Wer wollte einen sicheren Hort angreifen, wo das eigene Geld in Sicherheit lag? Dass wir damit und mit anderem mehr ins Boot derer gestiegen sind, welche auf Kosten der Mehrheit der Erdenbürger uns im Überfluss tummeln, dämmerte mir erstmals mit ungefähr 12 Jahren.

In eine solche Welt bin ich geboren am 18.September 1962 Punkt 22 Uhr abends.

Ich war als kleines Kind gerne alleine. Mir wurde ein grosser Raum dafür gelassen. Meine Eltern gaben mir damit den Rahmen in meinen inneren Welten zu leben. Meine Mutter erzählte mir, dass ich stundenlang mit meinen Zehen spielen konnte. Was damals mit mir in diesen Zeiten geschah, weiss ich nicht. Es gab äusserlich nicht so viel zu bewältigen. Es war alles da, was ich zum Leben brauchte. Meine Welt war geborgen. Ich war mit mir und meiner inneren Welt zufrieden. Ich hatte auch keinen Drang irgendetwas zu besitzen oder Angst etwas nicht zu bekommen, was ich fürs Leben brauchen würde.

Jeden Abend, bevor ich einschlief, so wiegte ich mich mit Gesang in den Schlaf. Oft waren es nicht mal Worte. Es war ein Singsang von Lauten und hinter meinen geschlossenen Lidern sah ich ganze Filme wie im Kino. Ich war mein eigener Regisseur. So erinnere ich mich an das Bild, als ich mit einem Esel in mein Dorf ritt. Ich war verantwortlich für dieses Dorf. Es hatte eine grosse Kirche. Dies war für mich sehr wichtig. Das Dorf war Teil und umgeben von wunderbarer Natur. Der Esel ging auf schmalen Pfaden zwischen hohem Gestrüpp, Gräsern und Blumen. Ich war wichtig für diese Leute. Es war eine grosse Verantwortung, welche ich trug. Ich führte und leitete diese Menschen nach bestem Wissen und Gewissen. Es war ein friedliches Dorf. Die Leute trugen grosse Spiritualität in Ihren Herzen.

In diesen wenigen Bildern war wohl ein Teil meiner Bestimmung auf dieser Erde enthalten. Ich ritt auf dem Esel. Ich wollte demütig sein und diesen Menschen einfach dienen. Dieses Dorf symbolisierte den Traum eines vernetzten, integralen, achtungsvollen, spirituellen Lebens in einer ebensolchen Gesellschaft. Diese Arbeit kann überall geschehen, in einer Klinik ebenso, wie in meinen Firmen und Projekten, welche durch die Jahre entstanden.

Als ich etwa neun Jahre alt war, trommelte ich Klassenkameraden zusammen. Wir spielten das Märchen “Aschenputtel“ im Trockenraum. Ich übernahm die Rolle des Aschenbrödels. Was damals in mir ablief und wieso mir dieses Märchen imponierte, weiss ich so nicht mehr. Heute denke ich, dass mich von klein her Menschen anzogen, welche ein schwieriges Los gezogen haben. Ich bewunderte diese Menschen, weil sie im Leben gefordert wurden und dadurch besonders wertvolle und besonders reife Menschen wurden, so dann sie bereit waren ihr Schicksal anzunehmen. Trotz aller Härte wird wahre Liebe ebenso wie das Durchhalten auf der Schattenseite des Lebens im Märchen belohnt. Mein Herz hat immer geschlagen für die Menschen, welche im Schatten der Gesellschaft stehen. Nicht so sehr, weil ich auf dem Helfertrip gewesen wäre. Diese Menschen waren für mich viel lebendiger und viel intensiver. Da konnte ich etwas lernen für mein eigenes Leben. Hier fand ich Echtheit. Es war kein oberflächliches Rollenspiel. Hier brach das wirkliche Menschsein hervor und damit auch die Seele dieser Menschen. Ich wollte wissen, was der Kern des Lebens ausmacht. So begann ich, als ich mit 20 Jahren als Au-pair-Mädchen in London war, Obdachlose am Hydepark Corner anzusprechen und ihren weltfremden Reden zuzuhören oder die sogenannten „Bag Ladys“ (Frauen, welche aus den Abfallkübeln Essbares rausholten) zu beobachten und mit Ihnen zu sprechen. Ich suchte Ihre Seele, Ihr wahres Menschsein. Ich bin in eine Familie geboren, wo sehr viel heil war. Ich kannte keine Angst und keine Furcht. Da war auch immer etwas, was mich beschützt hat. Ich war in Liebe gehüllt. Ob es ein Schutzengel oder Jesus war, meine eigene Seele oder mein spiritueller Meister Sri Chinmoy, kann ich so nicht sagen. Ich habe grosses Vertrauen in mich selbst, sowie in die göttliche Kraft seit meiner Geburt. Ich wurde aber Zeit meines Lebens auch geprüft und mittels Träume gelehrt noch mehr Vertrauen zu haben in mein Sein und meine inneren und äusseren Erlebnisse.

Der Esel begleitet mich durch mein ganzes Leben. Als wir im Handarbeitsunterricht als unsere erste Arbeit ein Pferdchen stricken konnten, wagte ich zur Lehrerin zu gehen und bat sie mir graue Wolle zu geben, da meine Strickarbeit ein Eselchen werden soll. In der Zeit meiner Pubertät, als meine Kameradinnen Popstars und dergleichen in ihrem Zimmer aufgehängt hatten, so waren meine Wände tapeziert mit verschiedensten Eselsposter. Zu diesem Zeitpunkt war mir weder der dienende noch der demütige Aspekt des Esels wichtig. Ich verkündete stolz, dass ich störrisch wie ein Esel sei. Und der Esel deshalb mein Vorbild sei. Dass der Esel sehr geduldig, dienend und genügsam ist und erst störrisch wird, wenn man ihm nicht gibt, was er zu seinem Leben braucht oder er gequält wird, war mir damals nicht klar. Ja, und so geht es mir bis zum heutigen Tag. Mein Meister schrieb einst, dass meine beste Qualität Geduld sei. Oh ja, sehr wohl!  Doch sobald ich oder Menschen um mich herum nicht genug Raum bekommen, um zu sein, so werde ich störrisch und fühle einen tiefen Schmerz in mir. Der Esel und ich sind sehr wohl einander verwandt in unserem Sein. Genügsamkeit und in Demut und Einfachheit hinter der Kulisse unseren Dienst am Menschen zu verrichten, ist unser beider Wesen. Mittlerweile gesellten sich zum grauen, gestrickten Eselchen, zwei ägyptische Esel aus Holz, welche ich von einem Familienvater in Ägypten kaufte und ein Filz Esel aus Kirgistan.

2. Meine Schul- und Jugendzeit (bis 1982)

E

rst 1986 sollte dieses Dorf, dieser Traum, diese innere Sehnsucht einen Namen bekommen: Oneness-World.

Dazwischen lagen schöne und auch schwierige Jahre. Ich suchte meinen Platz in dieser Welt.

Ich verbrachte viel Zeit in der Natur. Die Natur erfüllte mich mit Kraft und regte meine Kreativität an. Sie half mir zurück in meine Seele zu kommen und gab mir Kraft derselben zu folgen. Um meiner eigenen Seele zu folgen, so verbrachte ich meine Freizeit meist alleine oder aber mit der Familie in den Ferien, wo uns unsere Eltern vor allem in die Berge führten. Meine Mutter führte mich in die Geheimnisse der Pflanzenwelt ein. Mein Vater trug oft am Abend seinen Rucksack voll mit meinen gesammelten Steinen. Der Katzensee war mein See. Ich genoss den Weg zu Fuss zeitweise barfuss (einige Kilometer hin und zurück) oder aber auch mit dem Fahrrad dorthin über Felder und durch Wälder. Dort genoss ich das Schwimmen. Ich schwamm oft die Länge und war so ganz alleine mit der Natur.

Die Schule war nicht so einfach für mich. Ich wollte einfach in kein Schema passen. Im Kindergarten wollte man meiner Mutter weismachen, dass ich einen Gehirnschaden hätte. Und dies nur, weil ich in der Poliklinik keine Lust hatte den zugewiesenen Strichen am Boden zu folgen. Daraufhin wurde vermutet, dass ich kaum je richtig sprechen lernen würde, da mein Mund einfach die Worte nicht so schnell formen konnte, wie meine Gedanken sprudelten. Irgendwann wurde vermutet, dass ich auch nie richtig rechnen lernen werde. Dass ich vieles intuitiv, viel schneller erfasse und oft einfach mit der geistigen Welt so verbunden war, so dass ich einfach anders funktioniere, konnte niemand wissen.

Meine Mutter stand Hundert Prozent hinter mir und konnte nur schwer verstehen, dass ich irgendwie geschädigt sein sollte.

Als ich zur Schule kam, so war ich Linkshänder. Wieder war es meine Mutter, welche sich dafür einsetzte, dass man mich so nahm, wie ich bin und mir beibrachte mit der linken Hand zu schreiben.

In der Handarbeit, später beim Zeichenunterricht in der Sekundarschule und danach im Gymnasium waren die Lehrer/innen immer wieder verblüfft über meine speziellen Farbzusammensetzungen wie orange und blau oder Magenta und blau etc. Eine Zeichenlehrerin meinte damals: Ich müsste eine asiatische Seele sein.

Ja, wahrlich in Europa war ich wohl selten inkarniert und schon gar nicht in der Schweiz.

Als ich vor Jahren Alo Devi, der Mutter des Sri Chinmoy Ashrams, eine Puppe aus Kairo schenkte, schaute sie mich an und meinte, dass meine Seele viele Inkarnationen in der arabischen Welt hinter sich hat. Ich vermute von Afghanistan, Jemen, Libanon bis Ägypten   war ich in allen Ländern in anderen Leben zu Hause. Ich häkelte mir in jungen Jahren ein Umhangtuch in schwarz mit Vögeln eingehäkelt, in welches ich mich so gern einhüllte, obwohl ich mich sonst weigerte schwarz zu tragen. In Kairo schliesslich hatte ich folgendes Erlebnis: Als die Stiefmutter Mohameds (er war mein Begleiter und Helfer, um mich im Dschungel des Khan Khalili Marktes zurechtzufinden) auf der Strasse auf mich traf, im schwarzen Umhang, mit schwarzem Tuch auf dem Kopf, war mir, ich sehe mein Spiegelbild vor mir. Ich war für einen Moment wie in ein anderes Leben versetzt. Es hatte nichts mit dieser Frau zu tun. Es erinnerte mich nur daran, dass ich mich wohl viele Leben genauso im schwarzen Umhang, das Gesicht frei umrandet vom schwarzen Kopftuch, auf der Strasse bewegte. Meine Mutter hatte auch Ihre Mühe, dass ich Äpfel und Birnen so sehr verabscheute. Ich liebte und liebe Orangen, Datteln, Mangos und Bananen.  Asiatische und orientalische Küche ziehe ich auch heute noch allem anderen vor. Für so manches Verhalten in diesem Leben, so finden wir, wenn wir tief in unsere früheren Leben vorstossen, dort die Wurzeln zu unserem heutigen Sein und Leben.

Die Welt des Verstandes, losgelöst aus der Ganzheitlichkeit, so wie es die Schule zelebriert, war für mich schwierig. Ich taute immer dann auf, wenn der Lehrstoff mit dem Leben verbunden war. Es fiel mir einfach, vernetzt und ganzheitlich zu denken.

Mir fehlte etwas im Leben. Ich begann zu suchen. In der Pfadfinderei fand ich einen Raum, um mich auszutoben. Ich konnte mit den Kindern draussen in der Natur sein, in Ihre Kinderwelten eintauchen und meine Phantasie und Kreativität ausleben. Ich war da auch in einer Phase, wo ich ein autarkes Leben führen wollte. Ich lernte selber Käse herzustellen, buk regelmässig eigenes Brot, sammelte Wildkräuter und benutzte sie in der Küche. Ich fertigte Schmuck an mit Maiskernen und Rindenschnitzereien, nähte mir meine eigenen Sandalen und spann meine eigene Wolle.  Ich würde dies heute meine Gandhi Zeit nennen. Ob ich damals schon von ihm wusste, mag ich mich nicht erinnern. Nach meiner Schulzeit in England fesselte mich sein Leben endgültig. Ich las seine Autobiografie und schaute mir in London einen Film über sein Leben an.

In der Schule bekam ich nicht diese geistige Nahrung, nach welcher ich mich sehnte. Ich war lernbegierig. Ich wollte mich weiterentwickeln.

Ein Deutschlehrer verstand mich zu unterstützen. Er lobte meine Gedichte. Ich begann zu schreiben und schrieb und schrieb. Die späteren Deutschlehrer konnten nichts mit meinen Schriften anfangen. Sie passten nicht in ihre Schemen. «Wir sind hier an der Schule keine Schriftsteller!», sagte mir einst ein Lehrer. Das verwirrte mich. Ich fand sodann heraus, wie ich zu schreiben habe, um den gewünschten Schulstil von meinen Lehrern zu treffen. Schliesslich verlor ich mich ganz. Ich wusste nicht mehr, was mein eigener Stil war, noch konnte ich in der meiner Lehrer angepassten Art und Weise mehr schreiben. Meine Aufsatznoten kollerten komplett in den Keller.

2.Professor Dr. Spillmann (1981-1989)

E

r war mein Geschichtslehrer. Er inspirierte mich nicht nur, er lehrte mich etwas fürs Leben und liess mich den Anfang eines roten Fadens in meinem Leben greifen.

Ich mag mich erinnern. Wir hatten eine Prüfung über die Geschichte von Afrika. Ich hatte den Text im Geschichtsbuch nicht gelesen, wusste aber viel von Menschen, welche ich aus Afrika kennenlernte. So antwortete ich auf seine Fragen mit diesem Wissen, das ich hatte. Er gab mir daraufhin eine gute Note und meinte, dass dieses Wissen zwar nicht aus unserem Schulbuch stamme, doch sehr wohl seine Prüfungsfragen beantworten würde.

Ein anderes Mal hatten wir eine Prüfung über Jahreszahlen, wann was geschehen war. Auswendig lernen fiel mir mein Leben lang schwer. Ich kann nicht kopieren, doch sehr viel mehr kreieren. Dies ging so weit, dass ich auch in der Mathematik stets die Formeln jedes Mal von neuem herleitete und aus der Logik neu aufbaute. Ich hatte den Text nicht mal gelesen. So wusste ich, dass es gar keinen Sinn hat, nur anzufangen, die Prüfungsfragen zu beantworten. So beschloss ich stattdessen einen Aufsatz zu schreiben, über den Unsinn einer solchen Prüfung. Professor Dr. Spillmann kam am nächsten Tag in der Pause auf mich zu und meinte: «Er würde die Note für mich einfach streichen. Ich soll aber darauf gefasst sein, dass er mich in der nächsten Geschichtsstunde nach vorne holen werde. Er sei Pro und ich Kontra. Die Klasse könne hierzu ihre Meinung frei bekunden. So könnten wir lernen, wie eine Diskussion trotz gegensätzlicher Meinung friedlich, konstruktiv und bereichernd durchgeführt werden könne.» Das war sehr spannend für mich. Er war eine Weile der Leiter des Schweizer Friedensinstituts unterstützt vom Schweizer Bund.

Möge die Welt lernen, gemeinsam Lösungen zu erarbeiten für so mancherlei Konflikt rund um den Erdball, so dass gegensätzliche Parteien lernen einander zu akzeptieren, auf gleicher Augenhöhe am runden Tisch.

Nirgends anders als bei ihm lernte ich so viel fürs Leben. Nichts destotrotz beschäftigte ich mich weiterhin in meinem Leben mit kausalen geschichtlichen Zusammenhängen und Hintergründen und liess Jahreszahlen, Jahreszahlen bleiben.

1981 wurde mein Geschichtsprofessor nach Kairo gerufen um ein Gespräch mit dem damaligen ägyptischen Präsidenten Anwar El Sadat zu führen. Mein Lehrer wurde vom Schweizer Friedensinstitut ausgewählt als Sprecher zur Präsentation eines Friedensprojekts im Sinai. Das faszinierte mich. Im gleichen Jahr am 6. Oktober 1981 wurde Anwar Al Sadat umgebracht und damit wurde auch das Projekt im Sinai zu Grabe getragen; nicht aber mein innerer Schrei nach Frieden und Eins Sein in der arabischen Welt und zwischen der arabischen und westlichen Welt.

1989 war es dann so weit, dass ich in Zusammenarbeit mit der ägyptischen Regierung den Friedenslauf von Assuan nach Alexandria organisieren konnte. Noch immer träume ich davon, dass dieses Friedensprojekt im Sinai geschehen kann, was einst Anwar EL Sadat mit Professor Dr. Spillmann besprach und die Zeitungen in Ägypten damals darüber berichteten.

3. Sri Chinmoy - mein Weg und mein Meister

E

r wurde mein Lehrer für mein inneres und äusseres Leben. Er kreuzte meinen Weg so oft, bis er seinen festen Platz in meinem Leben bekam. Er liess mich immer tiefer in meine Seele blicken, bis meine Seele bewusste Brücke wurde zur geistigen Welt. Er gab mir den Mut und den Spielraum meine inneren Einsichten in dieser äusseren, materiellen Welt umzusetzen und meine innere Welt im äusseren zu leben.

Mein Lehrer Sri Chinmoy wurde geboren in der Nähe von Chittagong im Dorf Shakpura, Bangladesch am 27.August 1931.  Er verbrachte seine Kindheit ab seinem 11. Lebensjahr in Pondicherry, wo Sri Aurobindo und die Mutter Mira Alfassa, Auroville aufbauten; noch heute ein UNESCO Projekt. Sri Aurobindo hat den integralen Yoga ins Leben gerufen, ein ganzheitliches, spirituelles Leben. Spiritualität und das materielle Leben in dieser Welt wurden vereint gelebt in seinem Ashram. Er wies seine Schüler an, Ihr Leben in der Gesellschaft, im Rummel und Getöse der Aussenwelt zu verbringen und trotzdem einem inneren Leben zu folgen. Arbeit, Sport und der schöpferische Ausdruck wie Malerei, Schriftstellerei und Musik wurden gefördert. Homöopathie, Architektur und andere Wissenschaften fielen in Auroville auf fruchtbaren Boden.  Die Quelle all dieser Aktivitäten ist die Meditation. Aus der Meditation wird die Kraft geschöpft für das äussere Leben. In der Meditation wird das Tor geöffnet zur geistigen Welt. Je reiner und empfänglicher das innere Gefäss ist, umso mehr kann von der unerschöpflichen kosmischen Energie, des unendlichen Lichts und Friedens, sowie der göttlichen Liebe aufgenommen werden. Und aus dieser Kraft kann das äussere Leben gemeistert werden, um zusammen mit anderen spirituellen Menschen, diesen Ort Erde zu transformieren zu einem Raum voller Harmonie, Frieden, Licht und Liebe. Die geistige Welt ist grenzenlos, unendlich und in steter Transformation.

Grenzen machen wir uns selbst durch unser Denken, unsere Ängste und Zweifel.

Sri Chinmoy verbrachte seine Jugendzeit in einer solch erhebenden Umgebung, dass er schon bald in seinen Kindsjahren verwirklichte, was er in anderen Inkarnationen bereits verwirklicht hatte. Er wurde eins mit dem göttlichen Willen.

1961, ein Jahr vor meiner Geburt, wurde er vom Göttlichen gerufen, nach Amerika auszuwandern.

In der Mitte der 70iger Jahren sah ich das erste Mal ein Bild von Sri Chinmoy. Es war wie ein Stück Himmel in meinen Händen. Ich erinnere mich des Weiteren an ein Poster mit Sri Aurobindo als älteren Mann, so wie an ein Vollmondkonzertflyer. Schliesslich fand ich an meiner Schule ein Poster mit einer Einladung zu einem Yogaabend. Wo immer ich hinging, so fand ich mich unter Schülern von Sri Chinmoy, obwohl kein Poster darauf hinwies. Schliesslich entpuppte sich der Yogaabend als Meditationskurs. Ich wusste damals noch nicht, dass sich der Weg mit Körperübungen, Hatha Yoga nennt und das Wort Yoga übersetzt die Vereinigung mit dem Göttlichen bedeutet, was sehr wohl das Ziel eines Meditationsweges ist. Ich besuchte 1982 diesen Meditationskurs diszipliniert jede Woche. Alle anderen kamen und verschwanden wieder. Der Leiter sprach die ersten Male nichts von Sri Chinmoy. Als der Leiter von New York zurückkam, so spürte ich eine grosse Veränderung. Er brachte so viel Licht und Enthusiasmus aus New York mit.  Während er etwa andere fragte, ob sie Schüler werden wollen, so sprach er nie so etwas zu mir. So verstrich die Zeit. Meine altsprachliche Gymnasiums Zeit mit Latein war zu Ende. Mein Weg ging weiter als Au Pair Mädchen nach London. Ich hatte das Meditationsbild von Sri Chinmoy mit mir im Gepäck, einige wenige Texte von ihm und ein Zeitungsauschnitt mit Anwar Al Sadat, dessen Leben mich sehr beeindruckte. Als ich schliesslich in London für eine 90jährige Dame arbeitete, fand ich eine gute Zuhörerin. Sie war sehr interessiert an Spiritualität und an Sri Chinmoy. Mein Plan war nach meinem London Aufenthalt, für drei Monate in Amerika in einem Camp für Kinder zu arbeiten. Mir wurde in der Schweiz gesagt, dass jeweils am Mittwoch in New York in Jamaica Queens an der Parson Boulevard in einer Schule eine öffentliche Meditation stattfindet. So hoffte ich, Sri Chinmoy persönlich kennenzulernen.

Nach meiner Arbeit nah bei von Chicago querte ich alleine mit dem Greyhound Bus den gesamten Kontinent bis nach Seattle, San Franzisco und zurück über Salt Lake City nach Buffalo.  Als Endpunkt meiner Reise plante ich einige Tage in New York bei amerikanischen Freunden. Ich fuhr an diesem Mittwoch kreuz und quer durch New York bis ich schliesslich in der Parson Boulevard ankam. Dort fand ich ein Ladengeschäft von Schülern geführt und wollte genau wissen, wann die Meditation beginnt. Welch eine Enttäuschung, als mir gesagt wurde, dass Sri Chinmoy in Puerto Rico weilt. Ich war so frustriert, dass ich den Weg nicht zur Meditation einschlug, stattdessen setzte ich mich in ein Mac Donald und trank ein Coca-Cola. Nie zuvor und nie später trank ich Coca-Cola. Da musste ich nach der langen Reise einfach meinen Frust runterspülen. Wie sehr freute ich mich auf diesen Moment Sri Chinmoy zu sehen. Dies war mein Highlight des gesamten USA Aufenthalts. So war mein Plan… Ich kam erst beim Eindunkeln zurück zu meinen amerikanischen Freunden. Irgendwie war ich so erschöpft und enttäuscht, dass ich lange ihr Haus an der Strasse einfach nicht mehr fand.

Es gab aber die gute Nachricht. Kurz nachdem ich in die Schweiz zurückkam, so flog auch Sri Chinmoy nach Zürich zu den Impossibility Challenge Games am Sihlhölzli in Zürich. Diese Die Unmöglichkeit herausfordernden Spiele hat Sri Chinmoy ins Leben gerufen. Dies widerspiegelt die Philosophie von Sri Chinmoy. Jede Herausforderung im Leben kann gemeistert werden. Es gibt nichts, was unmöglich ist, sodann der Mensch bereit ist die Herausforderungen des Lebens anzunehmen.

Sri Chinmoys Besuch in der Schweiz wurde mir in diesem Ladengeschäft in New York ebenfalls gemeldet. Schnellstmöglich fand ich mich, nach meiner Rückkehr, im damaligen Zürich Center der Sri Chinmoy Schüler. Ich wollte endlich Sri Chinmoy live erleben.  Ich wurde eingeladen am 9. Oktober die Impossibility Challenge Games zu besuchen in Zürich am Sihlhölzli. Abarita zeigte mir eine Zeitschrift mit dem Titel «Ein Beispiel eines wahren Meisters». Ich fand in dieser Schrift ein Bild, wo Sri Chinmoy vor dem grossen, steinernen Buddha von Kyoto meditiert, sowohl als auch ein Schwarz-Weiss-Bild Sri Chinmoys im Christusbewusstsein. Da verschwanden meine letzten Zweifel. Ich spürte die Weite dieses Weges.

Kaum war ich da, konnte ich Sri Chinmoy im Trainingsanzug draussen auf der Anlage entdecken. Ich spürte in mir eine tiefe Sehnsucht nach etwas ohne Namen. Ich spürte so sehr, dass ich dieses etwas hier finden kann. Ich lief zu einem der Schüler und wollte wissen, wie ich Schülerin von Sri Chinmoy werden kann. Er schaute mich an und sagte: «Bist Du Dir sicher, dass Du Schülerin werden willst? «Ja, natürlich!» antwortete ich. Nichtsdestotrotz rief mich die Pflicht. Meine Mutter hat just am 9. Oktober Geburtstag und ich versprach ihr zu kochen. Schnellst möglich fuhr ich nach dem Essen mit der S-Bahn von Niederglatt wieder zurück nach Zürich. Sri Chinmoy war mittlerweile in der Turnhalle und beobachtete das Geschehen der verschiedenen Aktivitäten. Ich stand ca. 10 m von ihm entfernt. Ein Schüler lief zum Betreuer von Sri Chinmoy und liess ihn wissen, dass ich nun wieder hier sei. Daraufhin sprach dieser zu Sri Chinmoy. Sri Chinmoy wandte daraufhin seinen Kopf mir zu, schaute mich an und sprach: »Good Girl.»

Am Abend durfte ich teilnehmen an der ersten Abendfunktion, so wie dies die Schüler nannten; ein Zusammensein mit dem Meister. Es war für mich noch ungewöhnlich die Hände zu falten. Heute finde ich dies eine wunderschöne Geste auch zur Begrüssung anderer Menschen.

Sri Chinmoy führte meine Seele auf der inneren Ebene schon viele Jahre vor diesem Treffen. So begann ich eines Tages um 6 Uhr aufzustehen und zu joggen. Ich wusste damals, dass ich zusätzlich am Morgen noch Zeit für mich ganz alleine für eine Zeit der Stille brauche, um für den Tag bereit und aufgetankt zu sein. Das Wort Meditation kannte ich noch nicht. Ich mag damals 16 Jahre alt gewesen sein.

Mit 18 Jahren wurde ich Vegetarierin, inspiriert durch die Hungersituation auf dieser Erde. Ich verstand, dass, wenn alle Menschen auf Fleisch verzichten würden, genug zu essen vorhanden ist für alle Menschen. Ich habe niemals mehr Fleisch angerührt ausser aus Gastfreundschaft, was mein Magen aber nicht goutierte. Später lernte ich, dass die Energien von Tieren hinderlich sind auf einem spirituellen Weg. Nicht nur, dass Tiere auf einer anderen Entwicklungsstufe sind. Die meisten Tiere erleben sehr qualvolle Momente in ihrem Leben und vor allem auf dem Weg zur Schlachtbank. Weder möchte ich mit diesen Energien belastet, noch die Schlachterei von Tieren unterstützen, was ein gewaltiger Eingriff ist in ein Leben eines Tieres und in die Schöpfung als Gesamtes.

Dies alles ist Teil der Disziplinen und Regeln auf Sri Chinmoys spirituellem Weg. Ich wurde gut vorbereitet, bevor ich je Kontakt hatte im Aussen mit Sri Chinmoy oder mit seinen Schülern.

Die ersten Jahre suchte ich meinen Platz im Innen und Aussen auf dem Weg von Sri Chinmoy. Ich hatte zwar meinen Meister, fühlte mich jedoch oft unter den Schülern genauso wenig verstanden, wie dies vorher in der allgemeinen Welt war. Wenn da nicht der Leiter des Zürcher Centers gewesen wäre und später meine Träume, welche mir klar den Weg wiesen, hätte ich es wohl nicht geschafft. Ich war anders wie viele seiner Schüler. Die letzten Jahre bevor ich die Gruppe verliess, so fand ich weltweit einige Handvoll Seelen von Schülern und Schülerinnen, die mir sehr nahestehen. Heute fühle ich mich weltweit einem grossen Netz Menschen verbunden. Dies ist ein wunderbares Gefühl. Doch vermute ich, dass eine Seele, welche so sehr den Schrei in sich spürt, ein vollständiges Instrument des Göttlichen zu werden und mehr und mehr lernt, einfach der inneren Stimme zu folgen, egal welche Situation das Äussere oder das Innere mit sich bringt, stark sein muss, bereit einsame Zeiten auszuharren und gleichzeitig sich gewahr ist des Verbunden Seins mit der gesamten Schöpfung.

Ich wurde in mir, immer stärker und mutiger, bereit meinen ganz eigenen Weg zu gehen, achtsam auf meine innere Stimme zu hören und ihr kompromisslos zu folgen. Das Geschenk ist dann auch Erfüllung, Freude und ein Glücksgefühl.

Die Idee des integralen Yogas ist in der Welt draussen zu bleiben, für mich damals auch in der Gemeinschaft der Schüler zu bleiben, während der Rummel und das Getöse im Aussen mich immer weniger berühren sollen. Genau dort liegt die Herausforderung.

Sri Chinmoy liess uns oft an ihm vorbeigehen. Wir nannten dies „Walking Meditation“. Dabei gab er uns verschiedene Übungen.  Eine davon war, dass jeder sein eigenes Lied währenddessen sang. Wir mussten sehr achtsam sein, uns nicht vom Getöse aller anderen verschiedener Lieder beirren zu lassen. Das ist noch immer eine grosse Herausforderung für mich; ganz bei mir zu bleiben. Heute übe ich dies beim Musikspiel mit dem Hang.

Eine Gruppe ist Inspiration, Spiegel und stetige Auseinandersetzung mit der eigenen Entwicklung. Ich bekam ein oft schonungsloses, ehrliches Feedback über mein Sein und Handeln. Es lag dann an mir Spreu und Weizen zu trennen. Das heisst, das, was mir auf dem Weg weiterhilft, anzunehmen und daran zu arbeiten. Anderes transformieren zu versuchen, oder auch mal mutig zu übergehen und einfach der eigenen Seele zu folgen. Eine Gruppe ist der Makrokosmos des Mikrokosmos, des eigenen Seins. Stimmen gefüllt mit Zweifel, Neid, Unsicherheiten etc. waren hier zu hören, ebenso wie Stimmen, welche meine Seele stärkten und inspirierten. Dieselben Stimmen entdeckte ich oft versteckt in mir selber, nicht so augenscheinlich wie im äusseren Spiegel.  Eine Gruppe ist eine gute Übung den eigenen Spiegel zu entdecken, daran zu arbeiten und zu transformieren. Beginnt uns Frieden und Harmonie tief in uns zu begleiten, so entdecken wir bald den Spiegel im Aussen; das Geheimnis einer Oneness-World in unserem Umfeld. Möge jeder von uns seine innere Arbeit leisten, bis dass wir eine Gesellschaft in Frieden und Harmonie beginnen zu spüren; zuerst im eigenen Herzen, dann in einer kleinen Gruppe und schliesslich über die ganze Weltengemeinschaft bis zum Universum. Je mehr der Mensch seiner inneren Stimme folgt, desto mehr Harmonie und Frieden wird in unserer Gesellschaft entstehen. Meditation und Gebet kann helfen, diese innere Stimme zu hören und zu unterscheiden von anderen, welche uns manipulieren, verführen und verblenden wollen.

Schliesslich wagte ich den Bruch mit der Gruppe, wo ich geborgen und geschützt war. Dies war auch so als Sri Chinmoy nicht mehr im Körper weilte.

Diesen Abschnitt in meinem Leben musste ich alleine gehen. Die intensive, innere Arbeit wäre so nicht möglich gewesen für mich. Es war harte Arbeit. Ich ging durch verschiedenste Zeiten der Menschheitsgeschichte im Innen. Dabei erfuhr ich so manches, welches aus der Sichtweise meiner eigenen Leben anders verlaufen ist in unserer gemeinsamen Menschheitsgeschichte als gemeinhin bekannt. Oder es tauchten Puzzlestücke auf, welche mich ermunterten tiefer in Materien einzutauchen. Daraus entstanden vollständig neue Sichtweisen. Vor allem begann ich mein Leben im Hier und Jetzt als ein Teil einer langen Abfolge von Leben zu begreifen. So manches bekam einen neuen Sinn.

Gerne ziehe ich mich wie eine Schnecke ins Schneckenhaus zurück. Aber da gibt es wie einen inneren, göttlichen Befehl, der mich dahin weist, täglich abzuwägen, wie viel Schneckenhaus und wie viel Zeit draussen in der Welt zu verbringen. Der integrale Yoga, der Yoga unserer Zeit hat die Herausforderung auf sich genommen, die äussere und innere Welt zu verbinden und deshalb auch stetig in beiden zu verweilen; ganzheitlich und nachhaltig in all unserem Tun. Es ist ein steter Balanceakt. Ich bin in der äusseren, materiellen Welt. Sie soll mich aber nicht verschlingen, noch mich durchdringen. Ich bin wie ein Boot, das auf den Wellen reitet, aber nicht im Wasser versinkt. Meine Aufgabe ist, das Leben im Aussen durch mein inneres Licht, meine inneren Visionen, mein inneres göttliches Licht, durchfluten zu lassen. Bin ich aber nicht stetig verbunden mit der inneren Welt, wo mich göttliche Liebe, Licht, Frieden und Intuition durchfluten kann, so kann sehr schnell die Unrast, Zweifel, Ängste und anderlei solcher Kräfte in mich eindringen.

Orte wie der Tempel in Heidelberg, der Aspiration-Ground, ehemals der Ort, wo Sri Chinmoy Tennis spielte, heute die Grabstätte von Sri Chinmoy in New York, gemeinsame Meditationen in unserem Center, der Christmas Trip (gemeinsame Ferien an einem warmen Ort) oder europäische Treffen waren wichtige Momente des Auftankens und grosser Inspiration. Da konnte ich mit göttlichem Licht aus der geistigen Welt überflutet werden.

Alle Reisen und Zeiten mit Sri Chinmoy zu seinen Lebzeiten sind ein unvergesslicher Schatz und waren die Quelle, um die Herausforderungen des täglichen Lebens zu meistern. Mittlerweile lebe ich inmitten der allgemeinen Gesellschaft. Die inneren und äusseren Erfahrungen dieser Zeiten sind tief verankert in mir.

Schenke mir die Zeit in meinen inneren, lichtvollen Oasen zu verweilen, so dass ich stetig auftanken kann, um die mannigfachen Hürden im Aussen zu passieren!

Möge mein Leben andere inspirieren einfach ganz sich selbst zu sein, den Mut zu haben, die eigenen Träume zu verwirklichen!

Es gab kurze Zeiten in meinem Leben von 2018 bis 2020, als mich der Himmel ganz in die inneren Welten eintauchen liess. Ich bin dankbar für diese Zeiten. Nun gilt es wieder mich im Aussen zu verankern, das Innen mit dem Aussen zu verbinden und die Schwebe zu halten zwischen den beiden Welten.

4. Meine Wanderjahre (von 1982 bis 1986)

M

it 20 Jahren verliess ich das Gymnasium. Ich wählte einst das altsprachliche Gymnasium mit Latein am Stadelhofen in Zürich. Ich absolvierte die Matura, wie alle meine Klassenkameraden. Das Zünglein an der Waage war meine Chemielehrerin. Sie rundete mir bei den Erfahrungsnoten zweimal eine 3.25 ab zu einer 3. Somit hatte ich eine halbe Note mehr als 2 unter der Vier. Der Durchschnitt aller Noten war weit über dem Durchschnitt einer Vier, genug, um die Matura mit Bravour abzuschliessen. Der Rektor bat die Lehrerin, die Note zu korrigieren. Da war nichts zu machen. Diese Frau mochte mich nicht. Zu oft hatte ich mühsam die Augen gerollt in der Chemie, weil ich mit dem Schlaf kämpfte. Ich war damals in der Organisation der Pfadfinder und in der Flüchtlingsbetreuung von kambodschanischen Flüchtlingen sehr aktiv. Mich interessierte das Leben viel mehr als die trockenen Chemiestunden. Damals war ich traurig. Heute bin ich dankbar. So waren die Weichen gestellt zu einer eigenen Firma und hiermit zu einem vollkommen eigenständigen Leben. Die 33 Jahre Lehrjahre in meiner eigenen Firma Oneness-World eingebettet in ein grosses, weltweites Netz mit einer Firma in Deutschland München, und einer Firma in Winterthur, in beiden jeweils mit Grosshandel und Ladengeschäft und der Steinschleiferei in Jos, Nigeria, war genau richtig, um meinem Seelenweg kompromisslos folgen zu können.

Meine Berufswelt war vor der Eröffnung meiner eigenen Firma geprägt von einigen Lehr- und Wanderjahren in London, Chicago, New York, Genf und Zürich. Ich verbrachte an diesen Orten meine Zeit als Au Pair, in der Kinderlager- und Flüchtlingsbetreuung, als Textbearbeiterin im Übersetzungsbüro, am Flughafen Zürich in der Chemisch Reinigung und schliesslich in der Holzofenbäckerei im Verkauf und beim Backen des Süssgebäcks.

Ich liebte es, mich auf internationalem Parkett zu bewegen. Schon damals fühlte ich mich berufen, Menschen friedlich zu vernetzen. In London traf ich Menschen aus verschiedensten Winkeln dieser Erde von Nigeria, Ghana, China, Indien und vielerlei mehr Ländern. Ich traf diese Leute in der U-Bahn im Park, kam mit Ihnen ins Gespräch und wollte mehr über sie wissen. In Chicago im Camp war unsere Aufgabe weisse und schwarze Kinder zusammenzuführen zum gemeinsamen Spiel. Kinder lassen Vorurteile sehr schnell fallen, sobald sie im anderen Kind jemanden finden, wie sie selbst sind, egal, ob dieses Kind eine schwarze oder weisse Haut hat. 1983 entstand in Chicago das erste Quartier; ein Pilotprojekt, wo schwarze und weisse Menschen gemischt wohnten. In Genf im Flüchtlingsheim La Tourelle gab ich mir die Aufgabe, die Asylanten aus verschiedenen Kontinenten und mit verschiedensten Kulturen und Sprachen zu gemeinsamen Hausfesten einzuladen, so wie zu mancherlei anderer Hausaktivitäten. Und am Flughafen durfte ich mancherlei Menschen bedienen aus aller Welt darunter auch verschiedene Airline Manager. Diese Begegnungen nutzte ich damals, um Gedichte von Sri Chinmoy in alle nur möglichen Sprachen zu übersetzen.

5. Oneness-World: Eine Welt des Einsseins (1986 – heute)

I

ch hörte dieses Wort: Oneness-World das erste Mal 1986. Es klingt in meinen Ohren. Es ruft mich. Von dieser Welt habe ich alle Jahre geträumt. Das Wort klingt in mir eine Saite an, ein Schrei ist erwacht oder vielmehr der Schrei meiner Seele hat einen Namen bekommen. Es ist das, wonach meine Seele immer geschrien hat und unermüdlich weiter schreit.  Es war dieser Schrei, welcher als Dorf, als Mandala, als Netz in Träumen und Visionen erschienen war. Es war dieser tiefe Schmerz in mir, wenn ich sah, wie diese Welt des Eins Seins entzweit wird, als der Taxichauffeur in London neben mir über Afrikaner schimpfte, Schulkameradinnen einen Spruch kritisierten, nur weil er von einem nicht christlichen Inder geschrieben war, der Graben zwischen der arabischen und der westlichen Welt.  Es schmerzte, wenn ein Mensch nicht geachtet werden soll, weil er einen anderen oder keinen Glauben hat. Ich versuchte in jedem Menschen, das Verbindende zu finden. Ich wollte das Geheimnis finden, die alles verbindende Seele hinter jeder der vielfältigen Erscheinungen in unserer Menschheitsgeschichte. Bis dahin hatte dies, was ich suchte keinen Namen. Da tauchte es auf: Oneness-World. Die Welt des Eins Seins zusammengeschmolzen aus der Vielfalt der Erscheinungen auf dieser Welt oder das Eine hinter aller Erscheinungen. Das Eine, das sie alle verbindet, das jedem in dieser Vielfalt seine Berechtigung, seinen Sinn und Achtung gibt. Denn eine jede Erscheinung ist, ein Teil des Ganzen, des Einen.

Sri Chinmoy, mein spiritueller Lehrer, hat 1986 in Berlin das Oneness-World Peace-Family Festival ins Leben gerufen. Sri Chinmoy sprach damals in einem Interview, dass bald die Mauer in Berlin fallen werde. Was künstlich geteilt wurde mit der Mauer, soll wieder eins werden. Ost- und Westdeutschland soll sich wieder vereinen. Sri Chinmoy hat 3 Jahre vor der Vereinigung, dieses Festival Oneness-World Peace-Family feiern lassen vor dem Brandenburger Tor. An der Mauer entlang wurde währenddessen eine Friedensmeile eingeweiht. Wir taten damals wie geheissen, nicht wissend, dass wir damals wahrscheinlich wichtige Zeichen gesetzt haben, was 3 Jahre später 1989 sich manifestierte: Die Mauer wurde durchbrochen. Auch wenn Sri Chinmoy damals dies aussprach, glaubte niemand wirklich dran.

Es gibt noch viele Mauern, sichtbare und unsichtbare zu durchbrechen, um auf dieser Erde eine Oneness-World, eine harmonische und friedliche Welt zum Erblühen zu bringen. Sri Chinmoy gab damals nach dem Besuch des Festivals in Berlin in verschiedenen deutschen Städten Konzerte und schliesslich an der Universität in Zürich einen Vortrag über eine Oneness-World. Er weihte bei der ETH am Höngger Berg eine Friedensmeile ein. Ich konnte an den Zürcher Anlässen nicht mehr teilhaben. Ich musste zurück an meine Arbeitsstelle im Übersetzungsbüro. In mir begann es zu arbeiten. Im Parterre des hohen Bürohauses, wo ich meiner Arbeit nach ging, fiel mir auf, dass dieses Lokal leer war. Die Wände waren zwar rabenschwarz. Meine Seele suchte einen Raum, um eine Oneness-World zu leben. Während Sri Chinmoy einen Vortrag über eine Oneness-World an der Universität gab, wo ich im Aussen nicht teilnehmen konnte, so sprang der Funken trotzdem in mein Herz. So wurde in mir die Umsetzung lebendig, während Sri Chinmoy diesen Vortrag an der Zürcher Universität hielt. Ich wollte dieses Lokal mieten. Ich wollte in diesem Lokal Bücher verkaufen von verschiedensten Kulturen, spirituellen Wegen und Religionen. Nach einigem hin und her so bekam ich dieses Lokal an der Kalkbreite 33 in Zürich. Später es war 1992 zog ich dort aus und fand ein neues Lokal an der Steinberggasse 22 in Winterthur, wo ich auf drei Etagen mit Lift bis zum Herbst 2013 blieb.

Welch tiefen Schmerz spürte ich in mir, als der neue Hausbesitzer der Steinberggasse 22 mir 2008, den Boden unter den Füssen wegnehmen wollte und damit der gewachsene Baum Oneness-World einen neuen Boden finden musste, um weiter zu wachsen.

2010 träumte ich, dass ich in einem Restaurant mit Freunden sitze. Es drängt mich zum Oneness-World zu gehen, um die Türen zu schliessen. Ich hatte Angst, dass die neuen Hausbesitzer es betreten könnten. Meine Freunde wollten, dass ich mir Zeit lasse. Ich ziehe los. Ich sehe das Oneness-World wie ein Geschenks Paket in Magenta gehüllt mit einem grossen weissen Rundbogentor. Ich sehe gerade noch Schuhe verschwinden auf der Treppe. Sie sind in meinen Räumlichkeiten. Da steht ein Schimmel vor dem Haus und spricht wie ein Mensch. Das Pferd bewegt seinen Mund, um die Worte zu bilden. Der Schimmel will mich zurückhalten. Der Schimmel bittet mich ihm zuzuhören. Ich renne weiter in tiefer Angst um meine Existenz und mein Lebenswerk. Ich wache auf. «Wieso nur habe ich dem Schimmel nicht zugehört?» frage ich mich. Ich bin gerade an einem Buch lesen. Auch dort erscheint ein Schimmel im Traum. Dort verstehe ich sofort seine Bedeutung. Ich beginne zu verstehen. Ich knoble an der Bedeutung, ähnlich Zen Buddhisten, welche ein Zen Koan versuchen zu verstehen. Ein Schimmel steht für mein Dharma, meine Lebensaufgabe. Mir wird klar. Meine Aufgabe ist kompromisslos meiner Seele zu folgen. So dann ich meinem Dharma folge, kann mir nichts geschehen. Die Farbe Magenta begleitet mich mein ganzes Leben. Meine Seelenfarben sind dunkelblau und Magenta. Magenta steht für die göttliche Liebe. Oneness-World ist geschützt in göttlicher Liebe.  Wenn immer wieder Existenzängste aufkommen wollten in meinem Leben, so begann ich mir vorzustellen, dass ich mich auf den Sattel des Schimmels schwinge und ohne links und rechts zu schauen, mit Scheuklappen meinem Seelenweg folge. Träume schenkten mir öfters Bilder, ähnlich einem Mantra oder eben einem Zen Koan, um meine Lebenssituationen Angst los und mutig meistern können.

Ich schickte damals meinem neuen Hausbesitzer folgendes Gedicht:

Oneness-World

(2009 geschrieben)

Eine Oneness-World (eine Einsseins Welt) ist der Raum für:

Verstand, Herz, Vitalkraft und Seele:

Ein ganzheitliches Sein.

Eine Oneness-World ist eine Stätte ganzheitlichen Lebens:

Arbeit, die Musen, Philosophie, Wissenschaften und Spiritualität

Vereinen sich.

Eine Oneness-World ist das Zuhause:

Aller Kulturen, Religionen, Rassen und spirituellen Pfaden,

Von arm und reich, gesund und krank, von Freund und Feind,

Denn ein jedes ist gebraucht um ganz und heil zu sein.

Eine Oneness-World ist die Zusammenkunft:

Von diesseits und jenseits;

Von der materiellen, irdischen Welt und der geistigen, spirituellen Welt,

Denn sie bedingen einander. Nur zusammen sind wir ganz.

Seelen hinterlassen Ihre Spuren,

Welche nun im Jenseits fürs diesseits weiterarbeiten:

Hier in dieser Oneness-World.

Eine Oneness-World ist ein Haus Gottes:

Erfüllt von der Kraft seiner Boten,

Erfüllt von der Kraft göttlicher Tore zur göttlichen Liebe,

Wie Jesus es war,

Maria, Buddha, Krishna, Mohamed, Moses, Ramakrishna, Ramana Maharshi, Sri Aurobindo, Ananda May Ma, Sri Chinmoy, Franziskus, Mutter Theresa, Hazrat Inayat Khan und viele mehr.

Ihre Schriften, Ihre Leben, Ihre Werke, Ihre Fotos stehen alle friedlich zusammen hier bei mir.

Sri Chinmoy hat diesen Ort im Körper besucht und gesegnet. Jesus, Buddha, Krishna und andere haben wir in Konzerten und Gebeten angerufen und eingeladen.

Eine Oneness-World ist ein Zuhause:

Schutz, Anker, Stabilität und Halt

Für viele Menschen.

Auch labile Menschen, labile Länder.

Oneness-World hat Geschichte:

Geschichten füllen ganze Bücher.

Geschichten in meinem Herzen.

Schöne Geschichten, Berührende Geschichten,

Wundersame Geschichten.

Denn hier ist der Mensch, einfach nur Mensch.

Jeder so richtig, wie er ist.

Hier muss er nicht etwas sein, sondern nur sich selbst.

Oneness-World Winterthur ist das Mutterhaus:

Von vielen neuen Bäumchen:

In Deutschland, Südafrika, Nigeria, Jemen und Ägypten.

Möge der Körper dazu erhalten bleiben für dieses Tor zur göttlichen Liebe.

Möge der Körper erhalten bleiben, um der göttlichen Liebe, Wurzeln zu geben, damit sie hier auf Erden gelebt werden kann.

Mögen wir dies alles behüten,

diesen Schatz der uns mit Oneness-World anvertraut wurde.

Es ist ein kleines Paradies, das hier auf Erden, Wurzeln fassen durfte.

6. Jesus und Sri Chinmoy sind Brüder

I

ch wurde in eine katholische Familie geboren.

Mein Vater lebte seine Spiritualität still für sich. Er heiratete spät und holte seine Kraft in Exerzitien im Jesuitenorden und in der Bibel. Wir beteten früher jeweils vor dem Essen. Irgendwann ging dieses Ritual verloren, was eigentlich schade ist.  Kurze Momente der Stille, können uns helfen bei uns zu bleiben. Zur Kirche gingen wir hin und wieder.

Ich ging öfters alleine in die Kirche zum Kindergottesdienst und genoss den Weg dorthin durch einen kleinen Wald. Es wurde jeweils ganz still und friedlich in mir, wenn die Vögel pfiffen und ich die frische Waldluft einatmen konnte. Ich genoss die Stille des Sonntagmorgens. Ich liebte die Grotte angebaut an das grosse, kalte und unfreundliche Kirchgebäude in Zürich Seebach. Ich war in der Grotte eingehüllt in der Dunkelheit. Ich fühlte mich ganz allein bei mir. So konnte ich in meine Seele eintauchen. Dies waren wohl meine ersten Meditationen, ohne dass ich mir dessen bewusst war. Vorne brannten auf den Gitterstäben die von den Gläubigen angezündeten Kerzen und dahinter steht Maria in echten Felsen, davor kniend die heilige Bernadette. Zuhause baute ich mir einen Schrein auf mit Bildern, welche ich im Kapuziner Klösterli ganz nahe der Kirche bekam, zusammen mit einem hölzernen Kreuz von Jesus. Später zur Firmung bekam ich ein Kreuz auf einer Schieferplatte mit dem Lammgottes darauf abgebildet. Das gefiel mir bedeutend besser.

Über 20 Jahre später zur Osterzeit besuchte ich diese Grotte wieder und war erstaunt über den lebendigen Glauben, welcher diese Grotte erfüllt.

Wenn ich mit meinen Eltern zur Kirche ging, mussten wir uns nach den Erwachsenen richten. Da wurde viel geredet nach der Kirche. Das bedeutete mir alles nicht sehr viel.

Einmal erzählte der Pfarrer, dass wir anderen helfen sollen, wenn jemand unserer Hilfe bedarf. Da entdeckte ich nach der Messe ein angefahrenes Kätzchen. Ich nahm es sofort auf den Arm. Da stand ich und wollte helfen, wie eben gerade gelernt. Aber wie kann ich dies nun tun? Da schoss es mir durch den Kopf: Der Pfarrer könnte die Lösung sein… Warum sollte er nicht mir helfen, seiner Predigt Worte umzusetzen? So eilte ich mit dem Kätzchen auf dem Arm zur Kirche zurück. Der Pfarrer stand vorne bei der Kanzel, vertieft in die Vorbereitung für die nächste Messe. Ich kannte keine Scheu und marschierte mutig die Treppe hoch bis zur Kanzel und bat ihn dem Kätzchen zu helfen. Er wies mich ziemlich schroff weg und sagte mir, dass er keine Zeit hätte, da die nächste Messe bald beginnen würde. Da stand ich nun mit dem Kätzchen und wollte doch so gerne des Pfarrers Worte folgen… Schliesslich fand ich den Weg ins Kapuziner Klösterli. Sie kümmerten sich weiter um das Kätzchen. Ich hoffe, dass dieses Kätzchen so seinen Weg zur Genesung fand.

Jahre später, als ich zu Pfingsten mit meiner Familie zur Messe ging, sah ich während einer Messe schwebend über uns, wie Jesus den Kopf liebevoll schüttelte, über was in seiner Kirche, so alles ist und geht. Ich war sehr überrascht über diese Botschaft. Einmal mehr wurde mir klar, dass Jesus Christi lebendige Botschaft und die verschiedenen Dogmen und Systemaufbauten der Gemeinden der Kirche weit auseinanderklaffen. Wie sehr dürstet meine Seele nach direkter Zwiesprache mit Gott und seinen Vertretern. Es ist Zeit für alle Religionen aus Dogmen und Systemen auszubrechen. Gelebte Spiritualität will die göttliche Kraft erfahren und erleben. Gelebte Spiritualität lehrt uns unser ganz eigenes Leben zu leben und unserem Dharma (Lebensaufgabe) als Instrument der göttlichen Kraft zu folgen. Ja, ich wollte das Göttliche spüren und fühlen. Mein Inneres schrie nach Einswerdung mit dieser Kraft.

Irgendwann in meiner Jugendzeit beschäftigte mich die Aussage sehr: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ Johannes 14,6.