Mein Leben als Personenschützer Band III Spione im Land der schönen Fjorde - Horst Eberhardt Pomplun - E-Book

Mein Leben als Personenschützer Band III Spione im Land der schönen Fjorde E-Book

Horst Eberhardt Pomplun

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Beschreibung

Einsatzberichte über Weltweite Personenschutzeinsätze, die ich in meine reaktiven Zeit als Bodyguard erlebt habe. Nicht nur einmal haben wir unseren Arsch fürmindre hingehalten die es nicht i geringsten Verdient hätten. Doch das kann man leider nie vorher wissen. Das schöne daran ist das man sich auf seine Kolleginnen und Kollegen 100 Prozentig verlassen kann. Zumal man diese selber ausgebildet hatte.

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Seitenzahl: 349

Veröffentlichungsjahr: 2019

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Dieses Buch enthält explizite Szenen

Umschlagdesign: Ewa Maria Pomplun

© Copyright 2019

Horst Pomplun VTP VERLAG BERLIN

Sakrower Kirchweg 05 14089 Berlin

E-Mail: [email protected]

www.vtp-verlag-berlin.de

Buch III

Horst Pomplun

Mein Leben als Personenschützer

Im Land der schönen Fjorde

Band III

Rezensionen von Band I + II

Ich war eine Ihrer Schutzpersonen und muss sagen, dass vieles gut getroffen und wiedergegeben wurde. Ich habe mich wiedererkannt und dem Autor viel, wenn nicht sogar mein Leben zu verdanken.

Mustafa ben Sald VAE 08.20.2015

Ich bin begeistert, wie du das zu Papier gebracht hast. Super, nur schade, dass diese Zeiten schon vorbei sind, wo wir das meiste zusammen erlebt haben. Du warst einer der Pioniere im Personenschutz. Einer, nein, der Beste, und ich war stolz, vieles aus diesem Buch mit dir erlebt zu haben und vor allem, dass du mir das Wissen vermittelt hast, dass ich diesen Beruf erst ausführen konnte.

Andreas M. Köln 01.01.2016

Ich war dabei!

Klasse, dass Sie es endlich zu Papier bringen. Ich bin noch heute stolz, mit Ihnen einige dieser hier erwähnten Einsätze unter Ihnen durchgeführt zu haben. War schon manchmal mehr als brenzlig, aber immer wieder gern! Danke auch noch mal auf diesem Wege für die exzellente Ausbildung zum Personenschützer bei Ihnen.

Alois O. EPHK Polizei Bayern 21.09.2015

Die anderen Leser haben meine volle Zustimmung. Ein absolutes Muss für jeden Actionliebhaber und Profi. Der Autor ist nicht nur ein echter James Bond, sondern zeigt auch einen ganz besonderen Charme. Ich lese sehr viel, aber so wie bei diesem Buch habe ich schon lange nicht mehr gelacht. Er zeigt in seiner Erzählweise nicht nur einen super Humor, sondern auch eine absolut spannende Rhetorik, die jeden, einmal angefangen, in den Bann zieht und ihn nicht mehr loslässt. Jeder, der es lesen will, sollte nicht zu lange warten.

Maximilian B. Hamburg

Ein Muss für jeden

Lesenswert für jeden, nicht nur für Insider des Jobs, einfach einzigartige Erzählweise von unfassbaren Erlebnissen. Er ist ein Unikat, der ‚Papa’.

Fabian P. München 2. September 2015

Ein klasse Werk!

Das Buch „Mein Leben als Personenschützer“ hatte meine Erwartung bei weitem übertroffen.

Stilgerecht und detailgetreu führt uns der Autor Horst E. Pomplun durch sein Leben als Personenschützer.

Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen!

Ramona aus Berlin . 21. September 2015

Absolut empfehlenswertes Buch

In seinem unvergleichbaren Berliner Charme beschreibt hier der Autor seine Erlebnisse aus dem Personenschutz.

Das Buch ist sehr unterhaltsam gespickt mit Humor, erotischen aber auch sehr ernsthaften Erlebnissen, für den Laien einfach beschriebene Hintergrundinformationen und einfach sehr spannend. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung.

Beate Donath 15. Oktober 2015

Nicht zu toppen

Das Buch war fantastisch. Über Weihnachten durchgelesen und vor Spannung fast umgekommen. Das nächste Buch gehört mir. Bis zum nächsten Mal :-)

Jasmin aus Potsdam 3. Januar 2016

Ein klasse Buch!! Kann man nur weiterempfehlen!

Frieda Laue 5. Dezember 2015

Das Buch ist super geschrieben. Es ist nicht nur spannend, sondern auch humorvoll und lehrreich. Man hat einen super Einblick in den Beruf als Personenschützer! Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und freue mich auf eine Fortsetzung! Karina T. aus Ulm

Schreib bitte weiter so! Nehme dir bloß keinen Ghostwriter. Stellenweise ist es so toll geschrieben, dass wir das Gefühl hatten, man erlebt es mit! Und die Frauengeschichten. Natürlich wollen wir die lesen, waren auch mal jung und stürmisch.

Brigitte+ Hilde Schätter, Kiel

Lob eines Ex-Verteidigungsminister und ...

Besonders stolz machte ihn, dass einige Botschafter, sogar ein General, Admiral und Verteidigungsminister, der jetzige amtierende Botschafter der Bolivarischen Republik Venezuelas, Ramon Orlando Maniglia Ferreira, welcher in Potsdam ansässig ist, Herrn Pomplun bei einer Lesung für seinen außerordentlichen Einsatz bei der Sicherheit von zwei Staatspräsidenten seines Landes Venezuelas sehr gelobt hatte. Dafür wurde er bereits als einziger Deutscher mit den beiden Orden, ein militärischer sowie der zivile Orden Simon Bolivars, ausgezeichnet.

Seine Exzellenz sagte, er möchte ihm die Ehre zuteilwerden lassen und vor Herrn Pomplun als Anerkennung für seine Dienste salutieren, was militärisch die größte Ehre (von oben nach unten) ist.

Vorwort

Auf den folgenden Seiten werden Sie Einblicke in die Zeit meines Lebens erhalten, als ich noch aktiver Personenschützer war.

Erst über 69 Jahre Lebenserfahrung und eine fast tödliche Krankheit konnten mich dazu bewegen, dem stetigen Drängen vieler Freunde, Bekannter und Kollegen nachzugeben, nun endlich einige meiner zahlreichen Erlebnisse niederzuschreiben, um so auch andere daran teilhaben lassen zu können.

Doch wie konnte ich dies bewerkstelligen, ohne meine Berufsehre zu verletzen?

Klar möchte ich mich hier nämlich von einigen Schönlingen der englischen Königswache, indiskreten Sekretären oder skrupellosen Bodyguards von VIPs unterscheiden, die rigoros die intimsten Geheimnisse ausplaudern und überdies auch noch die Namen ihrer Schutzpersonen offenbaren.

Distanziert und erfüllt kann ich hier sagen, dass selbst einige meiner Klienten – dazu gehörten Staatspräsidenten, Könige und Königinnen, Prinzen und Prinzessinnen, Scheichs, viele andere fürstliche Regierungsfamilien, auch wichtige Personen aus der Wirtschaft und natürlich aus dem kulturellen und sportlichen Bereich – mich zum Schreiben ermunterten.

All diese Menschen, denen ich weitestmöglich Schutz bot, sind sich meiner Diskretion ihnen gegenüber sicher und wissen, dass ich auf den folgenden Seiten Namen von Orten, Personen und Beteiligten so abändern werde, wie ich dies auch in meiner aktiven Zeit tat. Verschwiegenheit und Umsicht haben mich stets ausgezeichnet, und dies wird auch hier seine Konsequenz tragen, indem diese die Fantasie des Lesers deutlich anregen, sie gar fordern.

Um das Ganze noch vertraulicher zu behandeln, kann und muss ich an dieser Stelle sagen, dass der Inhalt des Buches nur zu 84 % der Wahrheit entspricht.

Ich erhalte somit die Ungewissheit – falls doch etwas zu genau ausgeplaudert werden sollte, was denn nun der Realität entspricht und was einfach nur meinem beschwingten Einfalls- und Ideenreichtum entspringt.

So musste ich zum Beispiel gewisse Angaben ändern, um nicht mit dem Geheimdienst oder gar mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten.

Die Zahl des Wahrheitsgehaltes setzte ich mithilfe meiner drei Würfel, die mich auch in meiner aktiven Zeit als Personenschützer begleitet haben, zusammen: Die Summe des ersten Wurfs ergab 16 – hoffentlich eine Glückszahl, worauf ich beschloss, dass 16 Prozent unter dem Vorwand verfasst wurden, möglicherweise unwahr zu sein.

Ich bin sicher, dass Sie es mir verzeihen werden.

Oder hätten Sie etwa einen Tatsachenbericht gewollt, in dem über alle, Ihre guten und schlechten Zeiten, selbst über intimste Details, nachvollziehbar und prüfbar berichtet wird?

Wenn nicht, lassen Sie sich von diesem kleinen Teil meiner Lebensgeschichte fesseln, entschwinden Sie in meine Welt, eine Welt voller Faszination, gefährlicher Abenteuer, purer Erotik …

Falls dem aber so sein sollte und Sie nur obskure Tatsachen und obszöne Wahrheiten suchen, so reißen Sie eben jene besagten sechszehn Prozent der Seiten aus diesem Buch und hoffen Sie, den richtigen Griff getan zu haben – viel Glück.

Horst Pomplun

Wirtschaftsspionage?

Die Chinesen sind schon längst da und nicht nur sie, unsere alliierten Freunde machen das schon seit dem ersten Tag ihrer Besetzung.

Seit langem schon sind sie unter uns. Es gibt kaum einen Wirtschaftszweig, der nicht von ihnen befallen ist. Oft arbeiten sie ganz unauffällig, auch sehr charmant und höflich. Und das Schlimmste ist, sie sehen aus wie du und man kann sie nicht erkennen. OK gut, einen Chinesen würde man schon erkennen. Es ist nur ein kleiner Bruchteil, die hierherkommen. Viele sind nette, ehrenvolle Bürger und nicht selten auch sehr gute Freunde.

Außerdem gibt es Wirtschaftsspionage von allen Nationen, natürlich auch von uns!

Im Kommunikationszeitalter liegt der Schwerpunkt beim Internet. Es fängt schon bei der Überwachung von E-Mails an. Beziehungsweise ist Spionage über den Server am wahrscheinlichsten, sicher aber auch unsere Telefone inkl. Handys. ‚Regierungsdienste‘ aus den Ländern. Russland sowie China stehen ganz oben auf der Liste, aber mit Bestimmtheit auch die USA, Kanada und England. Wir müssten hier jede Wirtschaftsnation aufzählen. Sie stehen denen sicher in nichts nach.

Denken wir nur an das Echelon, ein Abhörsystem, nicht nur zum Anzapfen von Überseekabel, für die Telefonüberwachung geeignet. Funktioniert auch über Mikrowellentürme oder Satelliten.

Die NSA ist das beste Beispiel. Doch nicht nur die Geheimdienste fahren auf dieser Schiene und wer das nicht glaubt, ist dermaßen naiv, dass er in keiner Führungsposition und auf keinen Fall in die Politik gehört.

Allem Anschein nach, setzen sie dieses Instrument auch zum Nutzen ihrer Wirtschaft ein.

Diverse Angriffe aus aller Welt, siehe militärische wie täglich im Pentagon, aber auch in Berlin, sprechen ihre eigene Sprache.

An vorderster Stelle, wir schließen mal die militärischen Interessen aus, sind die Forschungen mit nuklearen Hintergrund, generell die Energieforschung. Sicher gibt es ein Patentamt. Es jedoch nachzuweisen, geht nicht selten über die Verhältnisse bei Unternehmern, für Anwälte, Detektive usw. Von der Beweiskraft ganz zu schweigen, denn nur in den seltensten Fällen arbeiten die ausländischen Behörden mit unseren Strafverfolgungsbehörden zusammen. Sicher gibt es in der Bundesregierung eine Abteilung für Wirtschaftssicherheit, doch diese werden von ihren Regierungen ausgebremst oder sind korrupt. Es liegt nicht an uns, dies zu beurteilen. Dass es nicht erst dazu kommt, haben wir eine Spionageabwehr. Bei uns ist es auch eine Aufgabe des Verfassungsschutzes, sowie auch des BND. Der Letztere ist nur im Ausland tätig.

Doch schützt man sich in der freien Wirtschaft nicht selten mit eigenem Personal.

Leider kommt es oft vor, dass in einem Forschungsbetrieb Mitarbeiter mehrerer ausländischer Geheimdienste tätig sind. Die, sollten sie enttarnt werden, nicht gerade zimperlich sind.

Ich selbst bekam es nicht nur einmal zu spüren. Klienten in der Sicherheit, besonders im Personenschutz, sind nicht immer die, wofür sie sich ausgeben. Fliegen sie auf, gibt es nur die zwei Seiten.

Wenn es nicht mit Geld zu lösen ist, geht es schnell an deren Gesundheit! Und die zu schützen ist meine Aufgabe.

Unsere größte Gefahr liegt heute zweifelsohne bei einem Sever-Angriff. Damit könnte man die Logistikversorgung völlig blockieren. Angefangen mit der Energieblockade bis hin zum Virus in den Krankenhauscomputern, würden heutzutage OPs so gut wie unmöglich machen. Wenigstens aber langwierig verzögert, was unweigerlich viele Tote mit sich nachziehen würde. Immer wieder werden Versuche festgestellt, sogar auf das Pentagon, aber auch schon bei Atomkraftwerken.

Da liegt die Kriminalität der Neuzeit.

Selbst das heiße Thema der Wirtschaftsflüchtlinge verspricht eine schwere Gefahr! Seien es die Schleuser oder die Verursacher, damit könnte man ganze Länder in den Ruin treiben. Wenigstens deren Sozialaufwendungen unterwandern, was zum Zusammenbruch führen muss.

Angesichts dieser Neuzeit-Kriminalität erscheint die Wirtschaftsspionage als veraltet. Doch das ist keineswegs der Fall. Kurzum heute wird die Spionage immer mehr von Sessel, oder gar Pool aus betrieben. Aber so ganz ohne Einsätze vor Ort bzw. Am Mann geht’s halt doch noch nicht.

Spionage in den Bergen

Wo könnte man sich besser verstecken als in den Bergen, aber musste es gleich Norwegen sein? Haben wir in Deutschland nicht genug Berge?

Als mir diese Gedanken durch den Kopf schossen, wies uns der Ami an, in einem der vielen Fjorde drei diskrete Häuser anzumieten, eins mit einer Hubschrauberlandemöglichkeit, das findet man ja in dem Hochgebirge überall ... Gut - sein zweiter Wunsch, der mit der leichten Straßensicherung, fiel uns bedeutend leichter.

Das Haus mit der Hubschrauberlandemöglichkeit fanden wir in Brigsdal hoch oben. Aber mit einer ausreichenden Fläche ein weiteres in der Nähe Butanet. Das dritte bei Kvitegga. Wichtig bei unserer Auswahl ist nicht nur das Umfeld, sondern auch, dass es nicht nur aus einem Haus besteht! Amalie, Malin und Leon waren unsere nicht ersetzbare Geheimwaffe. Malin kannte sich super aus, so dass wir uns schnell in Brigsdal heimisch fühlten. Ihr Schwager, der Polizist, war dafür in Butanet. Er hatte sich für die Dauer des Einsatzes beurlauben lassen. Sicher nicht so ganz uneigennützig von der Regierung. Er war aber cool und kann gut wegsehen, wenn wir es für notwendig halten. In Norwegen gibt es nur das Du. Das wussten wir nicht. Lediglich werden Mitglieder des Königshauses hier mit Sie angesprochen.

„Malin, woher sprichst du so gut deutsch?“

„Meine Oma ist Deutsche, kam aus Wuppertal. Sie hat es uns drei Mädels gelehrt, da sie kaum Norwegisch konnte und meinte: ‚Sprachen sind wichtig, wir sollten nicht den gleichen Fehler machen wie sie.’“

„Wie wahr, deine Oma hat recht.“

„Hier ein Tipp. Sage dem Dorfvorsteher nur, dass ihr ein größeres Land für einen berühmten Ami, der mit einer Norwegerin verheiratet ist, sucht. Sollte aber diskret behandelt werden. Er sichert euch seine vollste Diskretion zu.“

„So, damit kannst du sicher sein, dass es jedermann weiß“, lachte Malin.

„Wolltest du doch als Alibi, oder?“

Schön ausgebufft, dachte ich, aber genau so was brauchen wir hier.

„Ja, für mich ist es auch wichtig, dass es jede, wenigstens jede hübsche Frau weiß.“

Verstand sie erst beim zweiten Anlauf.

„Du bist mir ja einer, reichen die Kollegin und ich dir nicht?“

„Hallo, doch, aber die Kollegin mag keine Männer und du bist mir etwas zu alt“, flachste ich. Hätte ich nicht tun sollen, denn der Schlag in die Seite kam hart und unerwartet.

„Wenn du so bist, stelle ich dir meine jüngere Schwester, von meinen Freundinnen ganz zu schweigen, besser nicht vor.“

„Nein, mach keinen Fehler, so was wie mich findest du hier im Dorf nicht und ist sie nicht verheiratet mit Haakon?“

„Nein, Haakon ist der Mann meiner älteren Schwester.“

„Na supi, wie ist es mit mir als Schwager? Ich verstehe natürlich, dass du mich für deine Schwester erst im Bett testen möchtest.“

„Mein Gott, bist du direkt. Butanet besteht aus drei kleinen Holzhäusern, schlecht zu landen, da etwas uneben, bescheiden! Meine Schwester kann höchstens dir noch was beibringen. Aber die Idee mit dem Testen behalte ich mir mal im Hinterkopf und Amalie auch.“

„Amalie ist vorsichtig, meint: Männer sind wie Tabletten, man kennt nie die Nebenwirkungen.“

„Wer spricht von Männern? Ich will sie! Würde sie gern testen oder hast du ein Problem damit?“

Dabei lächelte sie verführerisch.

„Nein ich teile gern, du Amalie - ich dafür ...?“ „Oda heißt sie.“

„Gut, ich Oda, haben wir einen Deal?“

„Probier‘s. Dein Bier, sagt man doch so bei euch.“

„Es würde euch nicht stören, wenn ich eure Amalie

anmache, also, falls es sich ergibt?“

„Wieso, wenn du versprichst, sie auf mich einzuschwören. Kennst du das Sprichwort: Eine Hand wäscht die andere?“

„Vielleicht, warum nicht? Aber versprechen kann ich nichts. Mag sie überhaupt keine Männer oder nur dich nicht?“

„Hallo, wie kann man mich nicht mögen“, dabei grinste ich sie frech an.

„Nein, ich glaube, sie mag prinzipiell keine

Männer.“

„Umso besser für mich“, lachte Malin.

„Darf man mit lachen?“, fragte Haakon.

„Nein, ist nichts für dich, du bist verheiratet.“

„Er vielleicht nicht?“

Dabei zeigte er spaßig auf mich.

„Was, du auch? Dann wird es nichts mit meiner

Schwester.“

„Wenn sie hübsch ist, werde ich Mormone, kann dann sogar eine Nebenfrau haben und werde dein nächster Schwager, wie findest du das?“

„Pah, angeleckt heißt kaufen, sagt man bei uns.“

„Dann musst du sie mit nach Deutschland nehmen, denn Umtausch ist ausgeschlossen“, warf Haakon ein.

„Hey, ihr geht aber ran. Ich habe allerdings gute Kontakte zu der arabischen Welt, dort tauschen sie alles ...“

„Wir waren in Brigsdal. Gehört einem P…!“, mischte sich Malin ein.

„Hier, wie findest du dieses Haus? Ist das nicht ein geiler Blick über den See? Gehört einem Unternehmer, der ist in einem Hospital, wo er kaum mehr herauskommt“, sagte seine Tochter.

„Sie wohnt in Oslo und hat kein Bock aufs Land. Also für unsere Zwecke eine perfekte Lösung. Mit mehreren Kaminen, voll unterkellert. Hier ganz selten zu finden und der Hammer ist, es ist aus Stein.“

„Nicht von schlechten Eltern, Haakon. Wie weit ist es bis zum nächsten Haus?“

„Gute 3 Kilometer. Und hinter uns nur unbewohnte

Berge, besser noch Felsen.“

Nach kurzer Begutachtung des Umfeldes gab ich mein OK.

„Ist gebongt! Lass uns nach, wie heißt das andere Nest, fahren?“

„Du meinst Kvitegga, das ist das kleinste, aber ich finde, dafür das sicherste“, meldete sich Amalie zu Wort.

„Außerdem habe ich nichts gegen Männer. Bin nur ein Kind von Zärtlichkeiten und davon versteht ihr halt nichts. Und überhaupt - Job ist Job.“

„Nein, nichts für ungut. Ist schon alles in Ordnung. Recht hast du, Job ist Job. Darf dich aber trotzdem toll finden, oder?“

„Findest du mich hübsch? Du weißt doch gar nicht, wie ich aussehe, wenn ich nichts ...“

„Nichts anhabe, meinst du? Genau, nackt, ja.“

Bei diesen Worten zeigte sie ein verführerisches Lächeln.

„Ist es so schlimm?“

„Dachte ich mir glatt“, konterte ich.

„Oh, bist ganz schön gemein, vielleicht wirst du deine Meinung ändern, wenn wir in der Sauna waren.“

„Wo ist die nächste Sauna, Haakon?“

Ich grinste sie herausfordernd an.

„Bei uns zu Hause sowie in jedem der Häuser hier. Mann, du bist in Norwegen und nicht im Vatikan.“

„Danke für den Hinweis, werden wir eben unsere tägliche Einsatzbesprechung in Zukunft in der Sauna durchführen.“

Wie aus einem Munde kam es von ihnen zurück:

„Versprochen ist versprochen.“

Wenn ich könnte, würde ich sie glatt gegen Malin

eintauschen, dachte ich, als sie meinte:

„Man soll ja nicht nichts sagen, oder wie sagt ihr?“

„Du meintest: Nicht nie sagen?

So, das rechts hier, ist der ‚versteckte Palast’, so nennen wir

hier das kleine Haus, weil innen, na warte ab.“

„Es sieht nicht direkt wie ein Bergpalast aus. Was habt ihr hier in Norwegen für Vorstellungen von einem Palast?“

„Wie, verdammt, soll man da überhaupt hinkommen?“

Malin stoppte und sprang raus. Sofort fuhren wir weiter in eine Schlucht, danach auf einem schmalen abenteuerlichen Weg weiter. Knappe 20 Minuten brauchten wir auf diesem Höllenpfad. Ob das unserem Ami zusagte?

Ich ging ums Haus und wer saß da und sonnte sich mit einem kühlen Drink? Malin.

Wie kam sie nur so schnell hierher, ist doch unmöglich. Als sie mein verdattertes Gesicht sah, lachte sie sich schief.

„Ja, ein Palast hat eben viele Eingänge.“

Es ist innen sehr schön und groß, direkt in eine Felshöhle reingebaut.

„Komm mal.“

Wir gingen durch einen Raum direkt hinter dem Schlafzimmer in einen stollenähnlichen Gang. Echt unheimlich und stockdunkel, nur mit Taschenlampen begehbar. Nach 19 Minuten Fußweg kamen wir an eine schwarze Stahltür. Malin schloss auf. Wir standen in einem gemütlichen Wohnzimmer. Sie ging zum Fenster.

„Schau!“

Ich pfiff vor Begeisterung. Das war echt cool. Ich sah direkt auf eine befestigte Bergstraße. Von weitem zeichnete sich unser Palast ab, schien von hier unerreichbar. Das ist ein perfekter Treffpunkt. Ein alter Stollen, der seit dem Krieg nicht mehr benutzt wurde.

„Opa hatte da Russen vor euch Deutschen versteckt. Gefällt es dir?“

„Wenn kein Russe mehr drinnen ist, einfach spitze!“

„Kostet nichts. Gib was in die Kaffeekasse von unserem Bergverein und Schluss. Zur Not könnte ich hier in der Kurve, welche etwas breiter ausgebaut ist, mit meiner Zicke landen. Alle drei Häuser wären in fünfzehn Flugminuten zu erreichen, nur in Butanet wird es etwas schwierig, da muss schon jemand von außen bei der Landung helfen, wegen der Schräglage. Aber ich kann das. Hast ja auch keine Wahl! Meine Zicke ist der einzige Hubschrauber weit und breit. Außerdem bin ich sicher ein Fremder, der traut sich das sowieso nicht. Opa lässt nur mich mit Zicke fliegen. Wir sind seine beiden hübschen Lieblinge.“

„Ja, die Verbindung mit hübsch beim Hubschrauber, da kann ich ihn verstehen.“

Und schwupps hatte sie mich angebufft.

„Mein Gott, hast du einen Schlag. Willst du mich umbringen? Wenn du zu allen Männern so bist, wird auf deinem Grabstein stehen: ‚Ungelocht' zurück’! Da traut sich ja kein Mann ran und du wirst eine alte Jungfer bleiben.“

„Hä, hättest du früher aufstehen müssen, ich wurde bereits mit 14 in ‚Betrieb’ genommen. Wir leben zwar in den Bergen, aber nicht dahinter!“

„Und ich dachte, ich könnte dir was beibringen.“

„Versuch es, dann wirst sehen, ob du das kannst.“

„Hallo, ist das eine Einladung?“

„Wir sind halt gute Gastgeber“, lachte sie.

„Passt! Ich wiederum kann alten Frauen keinen Wunsch abschlagen“, bei diesen Worten sprang ich sicherheitshalber etwas zur Seite.

„Ich will nicht drängen, aber wir sollten langsam zurück, ein Unwetter zieht auf“, meldete sich Amalie zu Wort.

„Na, dann lasst uns jetzt zum Hotel fahren. Bist bei uns zum Abendessen eingeladen, wenn du deinen Kram erledigt hast“, meinte Malin.

„Gern, muss nur mit unserem Yankee telefonieren und berichten. Wir nennen die Objekte: Kantine! Bravo, für hier Brigsdal, das in Butanet Delta und Kvitegga dann Kilo. Habt es gut vorgearbeitet, ihr drei.“ 

„Nicht dafür, ist unser Job. Bring ne Flasche mit, reicht. Unser Haus ist das gleich rechts an der Poststelle. Dort den kleinen Hügel hoch. Kann man nicht verfehlen.“

„Na, bei dir bin ich mir nicht ganz sicher“, konterte Amalie frech. Malin drehte sich um und zog mit einem gekonnten Griff ihren roten BH heraus.

„Was ist, habe ich dir zu wenig Busen?“

„Nö, zwei reichen mir völlig!“

„Hier, als Erkennungszeichen. Hänge ich an den Flaggenmast, funktioniert immer.“

„Wow, ihr habt aber geile Wegweiser. Du kommst auch mit Amalie, versteht sich von selbst.“

„Wir sehen uns dann morgen, ich muss zum Nachtdienst“, knurrte Haakon enttäuscht.

„Auch besser so, sonst sind zu viele Männer in der Sauna.“

„Hey, ich dachte, du sprichst von Essen? Ja und wozu die Flasche, können wir doch einen Aufguss machen.“

„Auch wieder richtig. Okay. Bin dabei.“

Siehe da, Amalie schien aufzutauen.

Von meinem Kunden bekam ich grünes Licht für alles ohne Ausnahme. Ich zog ein frisches Hemd an, als Amalie schon an meiner Tür klopfte.

„Fertig, ‘Chefe’?“

Sie hatte einen netten kurzen Pulli an.

„Nimmst du mich so mit?“

„Na ja, etwas zu viel an, aber nun lass schon.“

„Hallo, wir gehen zum Essen. Warte ab, in der Sauna musst du alles ertragen. Außerdem denke ich:

Es kommt nicht darauf an, was die Frau anzieht, sondern, wie es aussieht. Wirst noch früh genug deinen Schock bekommen.“

„Noch einen, als ich dich am Flughafen sah, bekam ich den doch bereits. Außerdem magst du nicht nur Frauen, oder?“

„Bisher ja, und wenn du weiter so gemein zu mir bist, wird sich das auch nicht ändern.“

„Pah, kann ich mit leben“, provozierte ich sie.

Im Supermarkt ließ ich Amalie eine Flasche Schluck besorgen. Wusste ich, was die hier so trinken? Als wir an der Poststelle mit unserem schwarzen BMW einbiegen wollten, nahm mir eine Frau die Vorfahrt. Nur meine Vollbremsung verhindert einen Totalschaden. Sie, Anfang 20, sprang raus und sabbelte mich voll.

„Blöder Touri, kannst nicht lesen? Privatstraße - hast hier nichts verloren.“

Etwas freundlicher schob sie nach:

„Es geht hier sowieso nicht weiter.“

Säuselte noch ein:

„Nichts für ungut“, und fuhr in einem Höllentempo den Privatweg hoch. Ich stieß zurück, während Amalie Haakon anrief. Schien jedoch richtig gewesen zu sein.

„Wir sollen nach dem Spezialflaggenmast schauen.“

„Ja, da kann ich nicht mithalten, ich habe solche Visitenkarten nicht.“

„Muss ich das verstehen?“

„Darum!“

Mit einem charmanten Lächeln hob sie für eine Sekunde ihren knappen Pulli hoch. Zwei attraktive Brüste kamen zum Vorschein und schwupps, war der Pulli wieder unten.

„Bin ein armes Mädchen, kein Geld für Visitenkarten.“

„Man, verdammt, hast du auch nicht nötig, bei diesen Referenzen!“

Ein Blitzen in ihren Augen verrät, dass ihr das Kompliment gefällt. Sollte ich etwa doch?

„Wage gar nicht erst daran zudenken. Spüre doch, bist auf Malin gepolt. Denke ich jedenfalls!“

Ich nahm das Fernglas.

„Scheiße, stimmt doch, diese dumme Kuh. Ich sehe doch Malins Visitenkarte.“ 

Wir drehten und fuhren den Schotterweg hoch, bei weitem nicht mit so einem Tempo wie die Meckerzicke vorhin.

Malin wartete auf der Terrasse. Ihre Bluse zeigte mehr, als sie verbarg. Rechts an einem kleinen Anbau qualmte ein Kamin.

„Unsere Bastu wird angewärmt.“

„Ach so ja, eure Bastu, richtig. Und was ist das genau?“, grinste ich.

„Die Sauna, du Stadtmensch. Kommt rein, seht mal den Himmel.“

Sie schaute hoch.

„Sieht aus, als geht es gleich los.“

Ein gemütliches, großes Zimmer mit Kamin, so eine Art offene Feuerstelle mit einem hübsch gedeckten, runden Holztisch erwartete uns.

„Essen ist gleich fertig. Könnt ihr es noch aushalten?“

„Kommt darauf an, wie du gedenkst, die Zeit bis dahin zu überbrücken?“

„Und was genau bitte erwartet ihr?“

„Wenigstens ein Küsschen“, lachte Amalie.

„Okay, wohin?“

„Suchs dir aus.“

Hätte sie nicht sagen sollen. 

Ohne Vorwarnung hob sie Amalies Pulli hoch und küsste deren Busen. Sie lachte.

„Ja, manchmal bin ich überrascht, wie versaut meine Gedanken sein können.“

„Und ich?“, mischte ich mich ein.

„Rette mich, ‘Chefe’, küss jetzt ihren Busen, sonst mach ich es.“

„Nö, wenn schon, küsst du Amalies, wegen der Gleichberechtigung. Sie schob Amalie zu mir, hob den Pulli frech nochmal hoch.

„Los!“

„Darf er?“

„Ist nun auch schon egal.“

Ohne Zögern opferte ich mich für diesen schweren Job.

„Nur, damit sie dich nicht nochmal küsst, wer weiß, vielleicht sogar noch mehr.“

„Gönnst mir auch gar nichts, ‘Chefe’, oder?“

Ich zwinkerte Malin zu, die daraufhin noch mal Amalies Busen freilegte, aber sah mich an:

„Na, möchtest du schnell noch ein letztes Mal, bevor ich sie verführe?“

Ich wollte! Zärtlich küsste ich ihn, wobei ich ihr Herz vor Aufregung schlagen fühlte, als ich hinter mir ein Klirren vernahm.

Ein, „mein Gott, was ist hier los?“, gefolgt von einem:

„Oh Gott, du?“

Es war Malins Schwester, die, als sie sah, was hier abging, vor Schreck die Suppenterrine fallen ließ. Es war die ‚blöde Kuh’, die uns die Vorfahrt nahm. Einfach spitzenmäßig, ihr gerötetes Gesicht, es stand ihr.

„Schuldigung. Aber hätte ich gewusst, dass du der interessante Besuch bist. Ich musste mich ja beeilen, schnell noch was zum Abendessen besorgen, weil meine Schwester, ohne mich vorher zu fragen, Besuch eingeladen hatte.“

„Nein, schon gut, war ja auch meine Schuld“, meinte ich versöhnend.“

„War es nicht.“

Sie kam auf mich zu, drückte mir einen Kuss auf und stammelte:

„Reicht das als Entschuldigung? Angenommen?“

„Also die Entschuldigung, ja. Aber auf den ersten Teil der Frage kann ich nur sagen, noch lange nicht.“

„Wie bitte darf ich das verstehen?“

„Man, hast du ein bezauberndes Lächeln, die Männer müssen nur so auf dich fliegen.“

„Eventuell fliegen, aber nicht liegen“, konterte ihre

Schwester. Mir war das Funkeln in den Augen von Malins

Schwester nicht entgangen.

„Hallo, bitte, wo gibt’s denn in unserem Kuhdorf Männer, bei denen sich das Stillhalten lohnt?“

„Doch was genau meintest du mit dem ersten Teil?“

„Der Versuch eines Kusses. So küsst man seinen Vater, aber nicht seinen zukünftigen Freund.“

„Erstens, könntest du mein Vater sein und zweitens, suche ich mir die Freunde selber aus“, antwortete sie lächelnd und verführerisch. Schien in der Familie zu sein, dieses Lächeln, denn Malin hatte es auch drauf.

„Oder soll ich mich deiner Mitarbeiterin anschließen?“

Dabei zeigte sie schelmisch auf ihre Brust.

„Wow, supi, du lernst schnell. Wenn du mich so fragst: Jaja, wäre mir lieber gewesen.“

„Aha, nicht nur eingebildet, sondern ein Träumer.“

„Mach weiter so, dann überlege ich’s mir, ob ich mit in die Bastu gehe“, lachte sie.

„Oh nein bitte, ich bin sofort ganz brav. Na mal sehen, wenn sie mein Essen kräftig loben, was gleich anbrennt, lasse ich mich vielleicht erweichen. Ich muss.“ Lächelnd zeigte sie zur Küche und verschwand.

„Du hast aber eine geile Schwester, ganz meine Kragenweite“, lachte Amalie.

„Moment, ich habe sie zuerst gesehen“, warf ich entrüstet ein!

„Streitet euch nicht um Oda, wenn sie eine halbe Flasche von dem Jager, den ihr mitgebracht habt, getrunken hat. Ich weiß nicht was sie dann anstellt.“

So hieß das Gesöff, ähnlich wie in Österreich.

„Reicht für euch beide.“

Wie aus einem Munde antworteten ich und Amalie:

„Dann kann sie meinen Teil gern auch noch haben!“

Oda erschien mit einem vollgepackten Tablett und bezaubernd nettem Lächeln.

„Na, ist Malin wieder über mich hergezogen?“

„Es ging“, flachste ich.

„Wir haben nur Tee im Haus oder Kaffee kann ich noch anbieten.“

„Jetzt nicht mehr“, Amalie stellte den Jager auf den Tisch. Odas Augen blitzten auf.

„Ja, wenn das so ist.“ Sie ging zum Schrank und holte vier Gläser. Geübt öffnete sie die Flasche und begann einzuschenken. Bis eben wusste ich nicht, dass man auf Gläser sogar ein ‚Berg’ aufschütten kann.

„Für mich bitte nicht.“

  „Wieso das? Ach, hat meine Schwester doch aus der

Schule geplaudert?“

„Hab nur gesagt, dass du, wenn du trinkst, lustig

bist und ...“

„Ja und das ‚und’ hättest du ruhig weglassen sollen.“

Sie goss alle vier Gläser voll.

„Egal, man lebt heute.“ Sie prostete uns zu.

„Auf einen netten Abend.“

„Und ein lecker duftendes Essen“, warf ich

schleimig ein.

„Willst du was bei mir gutmachen?“

„Muss ich das denn?“

Ich hielt ihr mein Glas mit der Bemerkung hin, dass ich nicht trinke. Sie sah mich freundlich an.

  „Nun, willst du mich abfassen? Von mir aus. Bitte! Sagt man bei euch doch?“

„Abfüllen meinst du“, lachte Malin.

„Mann, misch dich nicht ein, gesagt ist gesagt.“

Oda kippte auch dieses Glas wie Wasser runter. Amalie dagegen verzog das Gesicht und schüttelte sich.

„Mann, du hast es drauf, Oda. Nur lass uns endlich essen, ich kippe gleich um vor Hunger und ohne feste Grundlage sollte ich nichts trinken, sonst bin ich wie meine Schwester“, sagte Malin zu uns gewandt.

„Ja, essen wir. Abfassen äh abfüllen, könnt ihr mich nach dem Essen.“

„Okay, ich übernehme das Erste, Amalie du das Zweite! Toll, aber ich sollte besser auch stoppen, sonst bekommst du es doch noch mit uns allen zu tun.“

„Was? Das von dir? Vergessen, ich bin ein Mann?“

„Noch nicht, nach dem nächsten Glas von diesem Teufelszeug schon.“

„Lass mich schnell noch eine Flasche besorgen“,

warf ich grinsend ein.

„Nein, jetzt wird gegessen und die Flasche reicht bestimmt, habe schon falsche Gedanken“, meinte Oda.

„Wenn das so ist, hebe sie auf, passt dann super zum ‚Abfassen’, was ich ja noch bei dir guthabe. Kochen jedenfalls kannst du, es schmeckt wirklich ausgezeichnet, etwas scharf, aber mit einem geilen Aroma. Du bist eine ausgezeichnete Köchin. Der Mann, der dich mal kriegt, kann sich glücklich schätzen.“

„Mich wird kein Mann kriegen. Ich nehme mir einen Mann! Von Zeit zu Zeit“, fügte sie ein.

„Das reicht völlig.“

Wir saßen auf einem alten total ausgesessenen Sofa, als Oda plötzlich aufsprang.

„Ich bin Bastu fertig und ihr?“

„Und ob“, kam es von Amalie.

Mir war nicht entgangen, dass sie sich beide ziemlich oft ansahen. Hatte ich sie schon an Amalie verloren? Schien Malin wohl auch zu denken. Denn ihr Plötzliches:

„Ach so, reiche ich dir nicht, bin ich out, seit du meine Schwester kennst? Bin dir zu alt, oder?“

„Quatsch, gönne sie nur nicht, Amalie“, grinste

ich.

„Hab ich was verpasst?“, warf Oda ein. Bei dieser

Frage ging sie Richtung Bastu und zog Amalie hinter sich her. Mein scheiß Handy unterbrach die prickelnde Situation abrupt. War Leon. Der Bürgermeister wollte mich dringend sprechen, wegen des Hauses und des Besuches. Er war bereits auf dem Weg zu uns. Ich sah gerade noch, wie Oda hinten im halbdunklen Flur vorbeihuschte. Sie war nackt.

„Mann, wow, ich wäre jetzt bereit, angebaggert zu werden“, stöhnte ich begeistert und ging Richtung Bastu, gefolgt von Amalie, welche sich ein Handtuch umgewickelt hatte, zu meinem Bedauern auch oben rum. Malin, die aufstand, um sich für die Bastu fertigzumachen, sah mich an:

„Ist was?“

„Der Bürgermeister ist auf dem Weg hierher, sagte Leon, wäre wohl dringend. Kennt er das Haus hier?“

„Und ob. Ist ein geiler Bock. Denkt sich sicher, dass wir nach der Essenszeit in die Bastu gehen, ist hier normal. Sucht einen Grund, mitzukommen. Doch dann werden wir den nicht so schnell los.“

„Oda“, rief Malin, „komm kurz.“

Oda sah um die Ecke, ihr nicht zu großer Busen war genau richtig, ist diesmal besser zu sehen.

„Was gibt’s denn?“

Sie lächelte mich an.

„Hat er Angst vor uns drei Frauen? Oder will er sich vor meinem ‚Abfassen’ drücken?“

„Weder noch. Der Bürgermeister hat angeblich was Wichtiges zu besprechen. Ist auf dem Weg.“

„Nee, was? Bitte nicht das!“

„Doch, leider, Oda, finde es auch blöd.“

Oda kam auf Zehenspitzen, nackt wie sie war, auf mich zugerannt, setzte sich für zwei Sekunden auf meinen Schoß, küsste mich flüchtig und meinte:

„Tut mir leid, dann wird es nichts mit mir. Ich hasse diesen Lüftling.“

„Lüstling, du meinst sicher Lüstling“

„Scheißegal, ich hasse ihn!“

Sie sprang auf und schlenderte zurück. Drehte sich jedoch schnell um und kam zurück.

„Wenigstens eine kleine Entschädigung“, lächelnd meinte sie: „Willst du wie bei deiner Kollegin vorhin?“ Dabei hielt sie mir ihren Busen zum Küssen hin und flüsterte:

„Komm, die 20 Minuten zählen bereits ...“

Nach einigen Minuten, wo meine Augen mehr als verwöhnt wurden, wartete das Tauchbecken.

Ihr fragender oder neugieriger Blick, als sie jedoch wieder aus dem Tauchbecken rauskletterte und zur Liege schaute, glaubte ich darin ein Signal zu erkennen?

Hemmungslos nahm ich mir, was ich sah. Ich war in meinem Elan, und sie fällig.

Leider kaum mehr als einige Minuten. Dann verschwand sie wieder Richtung Bastu, wo ich Amalie fluchen hörte.

„Scheiße, dieser Spielverderber.“

Nun kam sie auch aus der Sauna, um sich wieder anzuziehen. Meine Güte, auch sie war nackt. Sie lächelte in unsere Richtung, wobei sie mir lächelnd ein Küsschen zuwarf.

„Danke, willst du nicht selber kommen?“

„Hallo, meine ich vielleicht Malin?“, lachte sie und weg war sie.

„Wir müssen die Flasche wegstellen“, rief Oda, „sonst werden wir ihn nicht los.“

Ich rief Leon an.

„Mach was du willst, aber in spätestens einer halben Stunde rufst du hier an und lockst mich, nein uns weg. Denk dir was aus.“

Er wollte wirklich nichts Wichtiges. Ob das mit dem Haus klar ging, weil er es saubermachen lassen wollte, und ob sie im Dorf etwas vorbereiten sollten, einen Empfang oder so.

„Bloß das nicht, er kommt inkognito.“

Oda ließ sich gar nicht erst sehen. Aber auf Leon war Verlass.

„Wir sollten umgehend zum Hotel kommen, der Polizeichef wartet. Er will sich kurz vorstellen und uns kennenlernen.“

„Na, da müssen Sie natürlich hin. Du bleibst doch, Malin, oder?“

„Nein, tut mir leid, wir müssen sie entführen, denn er spricht nur Norwegisch“, erklärte ich ihm, wofür ich mir einen dankbaren Blick von Malin einfing. Da er nicht wusste, dass Oda da ist, verließ er Malins Haus.

„Hast was gut bei mir und erst recht bei Oda. Sie kann den Typen nicht ausstehen. Wenn alle Männer so sind, würde sie bestimmt lesbisch werden oder ins Kloster gehen.“

„Dann lieber das erste, hat wenigstens die Frauenwelt was von ihr.“

„Hat sie jetzt schon“, dabei schmunzelte sie.

Sie wurde ernst.

„Meine Schwester ist mein Ein und Alles, tue ihr bitte nicht weh, okay? Sie weiß, dass du verheiratet bist, ist auch kein Kind von Traurigkeit. Aber viel Erfahrung mit Sex hat sie noch nicht. Für Extrawünsche wende dich bitte an mich“, lachte sie.

„Na, wenn das kein Wort ist.“

Im Hotel nahmen wir noch einen Drink, das heißt Malin. Amalie hatte genug und verschwand sofort aufs Zimmer. Sie schien sicher etwas enttäuscht über den abrupten Ausgang des Saunaganges. Malin war eine sehr Nette und das Thema auch. Meine Gedanken jedoch waren bei Oda, was sie spürte.

„Habe ich dich jetzt ganz an sie verloren?“, fragte sie spaßig enttäuscht.

„Wieso das denn? Nein.“

„Okay, lass gut sein. Doch wenn meine Nebenbuhlerinnen streiken sollten, kannst’e mit mir rechnen. Zur Not: Selbstbefriedigung ist Sex mit jemandem, den man wirklich liebt.“

Lachend stand sie auf, küsste mich flüchtig und verabschiedete sich.

Gegen 8:00 Uhr trafen wir uns in der Lobby, wenn man das so nennen konnte. Oda brachte Malin kurz mit dem Wagen und winkte uns zu.

„Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, rief sie.

„Aber wenn schon, dann sollten wir es beide hemmungslos treiben.“

Ihre Augen waren jetzt kleine Schlitze, als wenn, warte ab. Ihr Lächeln versöhnte mich. Wie eine Verrückte brauste sie los. Wir sprachen beim gemeinsamen Frühstück unseren Tagesablauf durch. Die zwei angemieteten Fahrzeuge standen bereits mit Fahrer am Hotel.

„Gegen 14:00 Uhr müssen wir am Flughafen sein, um unseren Klienten abzuholen. Amalie, du fährst bei uns mit. Leon wird den Wagen fahren. Dessen Fahrer fährt im zweiten Fahrzeug mit den anderen und dir, Malin. Tue bitte so, als ob du nichts verstehst, um zu hören, über was sie so quatschen. Wir kennen sie nicht, sind ja gute zwei Stunden zum Flughafen. Hast aber genug Zeit. Amalie, dein Job ist, sie auszuhorchen, versuche es mit englisch, ist wichtig. Dein erster Sicherheitsjob, oder?“

„Kann man so sagen.“

„Na dann lasst es uns angehen.“

Gemütlich begaben wir uns zu den Fahrzeugen.

Es begann zu schütten, ein typisch norwegisches Wetter. Leon fuhr trotzdem wie ein Henker, obwohl die Straßen hier nicht die besten waren. Wir waren viel zu früh am Flughafen und nutzten die Zeit für Umfeldarbeit, weil wir diesen bestimmt öfters anfahren müssen. Malin kam zu mir.

„Der eine arbeitet wohl mit einer Zeitung, einem Käseblatt, sagt man doch so bei euch, zusammen. Will versuchen, mit seinem Handy Fotos zu machen. Wenn der andere auch Fotos machen würde und diese interessant wären, kauft er ihm diese ab.“

Leon reagierte sofort und telefonierte, wobei er mich fragte:

„Ich habe zuverlässige Freunde bei der norwegischen Armee, gleich hier in der Nähe. Die schweigen wie ein Grab, verbürge ich mich für. Was würdet ihr für einen Fahrer bezahlen?“

„1.500 Kronen für 24 Stunden Bereitschaft wären drin.“

„Ach was, zu viel. So viel bekomme ich ja gerade“,

grinste er.

„1.000 Kronen sind genug.“ 

Er hatte einen von denen noch an der Strippe, während er mich fragte:

„Sie könnten sich krankmelden, frühestens abends wären sie hier. Reicht das?“

„Sicher, super.“

„Kannst du dass mit der Autovermietung klären, dass wir die Fahrer nicht benötigen?“

„Schon, aber lass mich erst was probieren, sonst wird es teuer. Die werden die Fahrer berechnen. Ich hätte eine Idee. Wie viel Zeit ist noch?“

„Über eine Stunde.“

Wir schlenderten beide Richtung Tower, als uns ein älterer graumelierter Herr lächelnd entgegenkam.

„Dein VIP-Flieger hat zwei Stunden Verspätung wegen des Gewitters. Sie fliegen erst in einer Stunde in Oslo los, soll ich ausrichten. Ihr könnt gern bei meinen Frauen Kaffee trinken. Sie freuen sich, sonst ist ja hier nichts los.“

„Sind Sie Moslem oder Mormone?“

„Weder noch, wieso?“

„Weil Sie von Frauen sprechen.“

Er lachte sich fast schief.

„Mein Gott, mir reicht meine Fride. Ich dachte an meine Kolleginnen vom Tower. Wir machen hier alles zusammen, siehst ja, hier ist nichts los.“

„Gerne“, antwortete Leon. „Sehr gerne. Die Norweger sind sehr gastfreundlich, kannst du nicht ablehnen.“

Er zwinkerte mir zu.

„Unsere Chance, ich hab’s.“

„Was hast du?“

„Wir mieten den Typen. Er funkt Amalie an, sie soll

darauf achten, dass die Fahrer an den Fahrzeugen bleiben, egal, wie lange es dauert, während wir hinter dem Herrn laufen.“

Im Tower saßen zwei Frauen. Die eine machte mir Angst. Der Gedanke, dass sie sich bei mir im Hotelzimmer verirren würde, ließ mich schaudern. Die andere dagegen wow, könnte meine Zwillingsschwester sein. Einfach himmlisch, bescheiden wie ich war!

Das Mannsweib sprach gut deutsch. Ihre Stimme war auch sehr nett. Sie brachte uns Kaffee mit leckerem Käsekuchen.

„Herr Lund, könnten wir Sie nicht für eine Stunde als Double mieten?“

„Als was bitte?“

„Wir müssen unsere Fahrer testen. Sie bräuchten bloß mit uns eine Runde um den Flughafen fahren, wir tun so, als seien Sie unser Klient.“

„Ich bin doch mit dem Fahrrad hier.“ 

„Sie können doch aus dem Jetliner aussteigen, der vor der Halle steht, wird doch gerade gereinigt.

„Aber komme ich denn alleine?“

„Haben Sie noch anderes Personal hier?“

„Ihr Mann, der reinigt den Jet da draußen“, dabei zeigte er auf das Mannweib.

„Ich habe zufällig seinen Anzug hier, da wir abends zur Hochzeit gehen!“

Victoria zeigte auf ihren Kollegen,

„könnte doch seine Sekretärin oder Tochter spielen.“

„Klasse Idee, Sie könnten glatt Regisseurin beim Film sein.“

„Bin ich ja auch in unserer Theater-AG“, bemerkte sie stolz.

„Bist du dabei?“, fragte Leon Victoria.

„Mit Vergnügen - wollen wir einen echten Agenten

verführen?“

„Nein, wenn schon verführen, dann bitte nur mich, ich stehe jederzeit zur Verfügung. Sie meinen sicher überführen.“

„Ja, vielleicht so ähnlich.“

„Ihr seid gut“, sagte Herr Lund, „komme mir schon wie ein Schauspieler vor. Übrigens könnte der Pilot auch schnell hier sein. Ist mein Neffe und wohnt gerade mal zwei Häuser weiter.“

„Super, ja sicher, das wäre die Krönung.“

Victoria holte ihren Tuschkasten und ‚arbeitete’ ihr Gesicht etwas nach, hatte sie zwar nicht nötig, war schon eine ganz Hübsche.

„Wollen wir mal zur Maschine gehen“, warf Herr Lund ein.

„Sicher, gern.“

Sie stand nur einige Minuten vom Gebäude weg, hinter der einzigen Halle. Ein Mann kam uns freudig entgegen.

„Meine Frau hat mich angerufen, ich solle meinen Anzug für einen Gag anziehen. Geht das klar, ‘Chefe’?“

„Ja, mach mal. Sondre kommt auch rüber.“

In diesem Moment kam ein Austin um die Ecke gerast. Sondre, sogar in Uniform, geil. Er war ein Lieber. Wir erklärten ihm kurz, um was es ging, als er einwarf, dass es kein Problem wäre, auch kurz um die Ecke zu rollen.

„Sieht vielleicht echter aus.“

„Gut, wann könnte es starten? Gibt es ein Restaurant hier, von wo man die Landebahn nicht einsehen kann?“

„Ja, am Ende der Straße, keine 2 Kilometer, neben der Fischfabrik.“

„Gebt uns eine halbe Stunde, wir fahren Essen. Dann ruft der Tower mich an, dass die Maschine schon im Anflug ist, früher als erwartet. Wir rasen zum Eingang. Ist das hier neben der Bank?“

„Ja.“

„Gut. Natürlich kommen wir zu spät.“ 

„Du könntest am Ende der Landebahn stehen. Der Tower, wenn er unsere Fahrzeuge sieht, kann dich anfunken, dass wir kommen. Dann rollst du weiter.“

Herr Lund und auch der Pilot Sondre waren begeistert, sie dachten wohl wirklich, dass wir einen Spion überführen. Irgendwie war es ja auch so, wenn es klappen sollte. Herr Lund ließ uns zu unseren Fahrzeugen fahren, schließlich rannte uns die Zeit davon, wir bekamen auch die Info, dass die Maschine in Oslo abgehoben hat. Wir hatten somit noch höchstens 110 Minuten für unsere Falle.

Das Restaurant war optimal. Draußen verdammt laut von der Fischfabrik, also war kein Fluglärm zuhören. Perfekt! Wir bestellten eine Kleinigkeit, da wir kaum mehr geschafft hätten. Ich wies vor dem Lokal Malin und Amalie ein, sie sollten in den Wagen einsteigen, der nicht der Zeitung gehörte.

„Sonst fährt da keiner weiter mit, um denen die Gelegenheit für Fotos zu geben. Leon, du bringst, bevor du losfährst, noch unsere Spycam im Wagen an.“

„Okay, weiß schon wo.“