Mein Leben mit den Asylanten - Julia Remmers - E-Book

Mein Leben mit den Asylanten E-Book

Julia Remmers

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Beschreibung

Deutsche Zeitgeschichte. Wir sind doch alle Menschen. Von allen Seiten müssen Julia und Manuela mit Vorurteilen kämpfen, als sie sich 2013 dazu entschließen, ihr Hotel in ein Heim für Asylbewerber umzuwandeln. Sie selbst stellen dabei ein ums andere Mal fest, dass die Gäste aus fernen Ländern nicht anders denken und fühlen als sie. Mit der Zeit entstehen tiefe Freundschaften. Einfühlsam beschreibt die Autorin das Leben mit ihren Schützlingen, die alle in ihrem Leben großes Leid erfahren haben und in ihrem Hotel ein neues, wenn auch vorübergehendes, Zuhause finden. Natürlich bringt der Alltag Probleme mit sich, die nicht selten gewaltsam eskalieren und die Polizei auf den Plan rufen. Dazu kommt die ständige Unsicherheit über die eigene finanzielle Zukunft. Trotz der vielen schweren Stunden geben Julia Remmers und ihre Tochter nicht auf. Mit einem unerschütterlichen Glauben an das Gute im Menschen sorgen sie dafür, dass ihre „Buben“, wie sie sie liebevoll nennen, in ihrem Hotel eine neue Familie finden. Ein Tatsachenbericht der besonderen Art.

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Seitenzahl: 246

Veröffentlichungsjahr: 2014

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Julia Remmers

Mein Leben mit den Asylanten

Deutsche Zeitgeschichte

AUGUST VON GOETHE LITERATURVERLAG

FRANKFURT A.M. • WEIMAR • LONDON • NEW YORK

Die neue Literatur, die – in Erinnerung an die Zusammenarbeit Heinrich Heines und Annette von Droste-Hülshoffs mit der Herausgeberin Elise von Hohenhausen – ein Wagnis ist, steht im Mittelpunkt der Verlagsarbeit. Das Lektorat nimmt daher Manuskripte an, um deren Einsendung das gebildete Publikum gebeten wird.

©2015 FRANKFURTER LITERATURVERLAG FRANKFURT AM MAIN

Ein Unternehmen der Holding

FRANKFURTER VERLAGSGRUPPE

AKTIENGESELLSCHAFT

In der Straße des Goethehauses/Großer Hirschgraben 15

D-60311 Frankfurt a/M

Tel. 069-40-894-0 ▪ Fax 069-40-894-194

E-Mail [email protected]

Medien- und Buchverlage

DR. VON HÄNSEL-HOHENHAUSEN

seit 1987

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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet abrufbar über http://dnb.d-nb.de.

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Lektorat: Martina Drautzburg

ISBN 978-3-8372-1542-7

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Meiner wundervollen Tochter Manuela

Kapitel 1

Heute ist Samstag. Bis jetzt ist alles ruhig im Haus. Komisch, am Wochenende ist es ruhiger als unter der Woche. Kann sein, dass sie es spüren. Ich glaube, sie achten viel mehr auf Gefühle als wir. Die Energie ist jedenfalls gut. Ich kann es fühlen. Wie immer läuft der Staubsauger. Radhey ist wie jeden Tag am Saugen. Er saugt und saugt, bis das Gerät heiß läuft. Wir nennen ihn liebevoll Spider-Man. Wenn er nichts mehr zum Saugen findet (nach ungefähr drei Stunden), schnappt er sich einen Staubwedel und geht auf Spinnen-Jagd. Da unser Haus abseits vom Trubel auf einer Anhöhe liegt, findet er natürlich auch jeden Tag welche. Das sind seine Erfolgserlebnisse. Er ist Afghane, mit seiner Familie geflohen – man merkt, er kommt aus einer guten Familie. Er kann nie mehr zurück. Als Hindu in Afghanistan droht ihm die Todesstrafe. Denke jetzt öfter darüber nach. Ein paar Stunden mit dem Flugzeug – eine ganz andere Welt – morden und ermordet werden ist an der Tagesordnung. Ein bildschöner Mann mit einer hübschen Frau und zwei ganz süßen Kindern. Seine Mutter lebt auch bei ihnen. Er raucht und trinkt niemals in Gegenwart seiner Kinder. Er möchte ihnen wirklich ein Vorbild sein. Er weiß ganz genau, Kinder sind ein Spiegel der Eltern und leben das nach, was wir Ihnen vorleben. Sie wohnen nicht mehr bei uns im Hotel, sie haben im Dorf durch das Landratsamt eine kleine Wohnung gefunden. Aber jeden Tag ist er hier. Es ist Abend geworden, Spider-Man hat noch keine Lust, nach Hause zu gehen. Wir alle sitzen auf der Terrasse und genießen die Abendsonne. Auch Spider-Man trinkt eine Feierabend-Halbe. Es schmeckt ihm heute besonders gut. Jody, seine Frau, hat schon zwei Mal angerufen, er soll endlich nach Hause kommen. Aber er mag und mag heute nicht heimgehen. Ist nicht viel anders als in Bayern, wenn die Männer im Wirtshaus sitzen. Ein drittes Mal klingelt das Telefon. Diesmal ist es nicht seine Frau, es ist seine Mama. Und husch, ist er verschwunden. Alles lacht und lästert, aber auch in den anderen Ländern wird es nicht anders sein. Jetzt im Sommer spielt sich das Leben im Biergarten und auf den Balkonen ab. Langsam kommt die Nacht und wir als Familie hören noch dem fremden Stimmengewirr zu. Es ist eigenartig und faszinierend. Mitten im tiefsten Bayern leben wir. Meine Tochter und ich, ihr Vater und ungefähr dreißig Asylanten in einem Haus. Und es funktioniert. Trotz der Sprachschwierigkeiten können wir uns immer irgendwie verständigen. Arabisch, deutsch, englisch, irgendwie klappt das immer.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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