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Markus verflucht sein Leben. Seit einem Einsatz als Polizist prangt eine tiefe Narbe in seinem Gesicht. Sie entstellt den Mann so sehr, dass ihm keine Frau mehr ansehen mag. Am Liebsten würde er sich nur noch verkriechen. Das ändert sich schlagartig als ihm auf der Verlobungsfeier seines Bruders, eine junge Frau vor die Füße fällt, die gerade aus der Villa flüchten will. Rebecca soll ermordet werden. So behauptet sie jedenfalls. Markus ergreift die Frau und wird gleich darauf von einer Horde Männer gejagt, die die Frau umbringen wollen. Entschlossen bringt er die Frau zu sich nach Hause. Von dem Moment an, wird er von einem Abenteuer in das nächste gerissen. Kaum eine Woche später ist er bereits mit der jungen Frau verheiratet. Markus ist fasziniert von der jungen, frechen Frau und tut alles, um sie zu beschützen. Wirklich alles. Vor allem, nachdem sie ein Kind von ihm erwartet.
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Seitenzahl: 98
Veröffentlichungsjahr: 2020
Vorgeschichte
Der Anführer des SWAT-Teams gab Zeichen. Die große Villa, etwas abseits der Straße, war ihr Ziel. Von hier aus war der Notruf gekommen. Vier vermummte Männer waren hier in einer Party geplatzt und hatten die Besitzer und die zehn Freundinnen der Tochter in ihrer Gewalt. Jetzt hieß es, sehr vorsichtig zu agieren. Markus wollte keine der Geiseln gefährden. Er gab seinen Männern Zeichen und sie rückten entschlossen vor. Sie erreichten ohne Mühe die Vordertür. Drei seiner Männer näherten sich von hinten durch den Garten. Licht war in einem der oberen Zimmer zu sehen. Von ort drangen nun schmerzerfüllte Schreie. Schreie von einem jungen Mädchen. Markus ahnte, was die Geiselnehmer dort oben trieben. Wut kroch in ihm hoch. Nicht gut, denn das hinderte ihn am logischen Denken. Er machte seinem Stellvertreter Zeichen. Der Mann drang in das Esszimmer und überwältigte schnell den Mann, der die Geiseln mit einer Waffe in Schach hielt. Während der SWAT- Mann die Geiseln geräuschlos aus dem Haus führte, schlich Markus die Treppe hoch. Von dort oben kamen widerliche Geräusche. Nun wurde wieder geschrien. Hinter ihm folgten zwei weitere Männer, bewaffnet und bereit, sich den Verbrechern zu stellen.
Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa
Voller Angst lag ich auf dem Bett, das Messer an meiner Kehle. Der Geiselnehmer lachte dreckig auf. „Na, das wird mir richtig Spaß machen. Eine kleine Jungfrau“ sagte er hart. Er warf sich brutal auf mich und tat mir Gewalt an. Ich erstarrte und schloss voller Angst und Scham meine Augen. Ich blendete die Schmerzen aus und sang in meinem Kopf einen Song. Ich wollte nicht daran denken, was der widerliche Kerl gerade mit meinem Körper anstellte. Doch dann schrie ich laut auf. Der Schmerz wurde unerträglich. „Ruhe, oder ich schlitze dir die Kehle auf“ drohte mir der Mann.
Plötzlich war ich frei. Ich riss meine Augen auf. Ein schwarz gekleideter Mann war in den Raum gekommen. Er kämpfte mit meinem Vergewaltiger. Der Mistkerl hob sein Messer du stach auf den schwarz gekleideten Mann ein. Dieser versuchte auszuweichen. Ich sah vier große Buchstaben auf der Wester des Mannes. SWAT.
Der Mann sah kurz zu mir. Ich schrie auf, denn der Vergewaltiger hob das Messer und fuhr damit durch die linke Gesichtshälfte des schwarzen Mannes. Eine blutige Wunde, vom Auge bis zum Kinn bildete sich. Der SWAT- Mann riss den Verbrecher an sich und schlug brutal, hemmungslos zu. Immer wieder. Ich schloss meine Augen. Der SWAT- Mann kannte kein Erbarmen. Er ließ erst von dem Vergewaltiger ab als dieser sich nicht mehr bewegte. Ich wusste, mein Vergewaltiger war tot.
Der große, schwarz gekleidete Mann kam zu mir und legte eine Decke um meinen nackten, geschundenen Körper. Dann hob er mich schweigend auf. Ich sah das kleine Namensschild auf seiner dicken Weste. M. Richmann.
aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa
Prolog
Wie konnte ich nur so dumm sein. Wie hatte ich mich so naiv in Gefahr begebenen können! Mein großes Vertrauen wurde mir jetzt zum Verhängnis.
Ich musste hier raus. Und das sehr schnell. Würde ich es heute Abend nicht schaffen, wäre ich morgen bereits tot- Das war mir bewusst. Ich hatte Tante Elenora gestern sehr gut verstanden. Das hatte sie gehässig gesagt. Gestern, nachdem sie mich hier eingesperrt hatte. Ich war unverhofft in ihre miesen Pläne gestolpert. Ich war Heim gekommen, um die Frau zur Rede zu stellen. Immerhin verwaltete sie mein Vermögen. Wenn auch nur noch einen Monat. Dann wurde ich einundzwanzig Jahre und damit volljährig. Dann musste meine Tante mir mein Vermögen übergeben. Es war doch alles klar geregelt hatte ich gedacht. Doch dann war ich hinter ihren Plan gekommen. Tante Elenora hatte nie vor gehabt, mir mein Vermögen zu übergeben. Ich hatte die Schweiz verlassen und war hergekommen, um das schlimmste zu verhindern. Doch leider war ich allein hergekommen. Naiv, wie ich war. Ich dachte, Elenora als meine Tante würde vernünftig mit sich reden lassen. Doch Irrtum. Tante Elenora hatte bullige Leibwächter, die kurzen Prozess machen würden. Denen war es egal, dass ich eigentlich die rechtmäßige Erbin des Vermögens war. Sie griffen mich und sperrten mich in das obere Zimmer. Gewiss, dass ich hier nicht fliehen konnte. Doch zum Glück kannten mich die Männer nicht gut. Ich musste hier weg. Und zwar schnell. Weg, bevor sich meine Cousine verlobte und ich nicht mehr gebraucht wurde. Entschlossen warf ich meinen Rucksack mit allen wichtigen Papieren aus dem Fenster.
Dann griff ich nach der Regenrinne. Was für ein Glück, dass Vater damals auf gute Qualität geachtet hatte, dachte ich sarkastisch. Denn es war ein langer Weg nach unten. Nur nicht runtersehen, sagte ich mir leise.
Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa
1 Kapitel
Markus warf wütend die Zigarette ins Gras und fluchte unanständig. Es hörte ihn ja zum Glück niemand. Warum war er überhaupt noch hier? Warum war er nicht Zuhause geblieben? Was hielt ihm hier auf diesem dämlichen Fest? Das fragte er sich nicht zum ersten Mal heute Abend.
Diese Party stank ihm fürchterlich. Das war absolut nicht seine Welt. Er wünschte sich Meilenweit weg. Alle diese eingebildeten Frauen, die ihn nur kurz ansahen und sich dann angewidert abwandten. So, als er sei ein Monster. Der Glöckner von Notre Dame, oder so, dachte er grimmig. Niemand mochte sich mit ihm unterhalten.
Die lange Narbe, die seine gesamte linke Seite überzog, stieß die Frauen ab. Die Narbe begann an der Stirn und zog sich bis hin zu seinem Kinn, sie gab ihm etwas Dämonisches, etwas, das Frauen Angst machte. Der Teufel, so wurde er hinter vorgehaltener Hand genannt.
Markus hatte noch keine Frau getroffen, die sich nicht angewidert abgewendet hatte, wenn er sie angesprochen hatte. Selbst seine Verlobte damals, hatte es nicht ertragen können und war gegangen. Markus seufzte, er würde wohl ewig einsam bleiben. Er würde nie das Glück haben, eine Frau zu finden, die ihn seinetwegen liebte. Mit der er vielleicht irgendwann eine Familie gründen konnte. Keine Frau konnte sich an so ein entstelltes Gesicht gewöhnen, dachte er wütend. Welche Frau würde sich so einen Mann ins Bett holen, dachte er wieder. Nein, seine einzige Hoffnung lag bei Lukas.
Sein Bruder Lukas, er war umschwärmt und begehrt. Ein Frauenschwarm durch und durch. Jede Frau in diesem überfüllten, viel zu heißen Saal hatte ihm heftige Avancen gemacht, doch Lukas hatte nur Augen für eine. Die Frau, die ihre ganze Probleme beseitigen konnte.
Rebecca Miller Thomson, Tochter und Alleinerbin des Milliardärs Edwin Thomson. Eine sehr schöne, wenn auch leicht dumme und eingebildete Frau. Wieder fluchte Markus unterdrückt, er langweilte sich fürchterlich auf diesem Fest, doch er wollte Lukas beistehen. Denn von der Vermählung seines Bruders mit der reichen Rebecca hing der Fortbestand der kleinen Firma ab, die Markus und Lukas geerbt hatten. Beide waren sie Ingenieure und ihre neuste Erfindung würde Millionen einbringen. Doch, um diese Idee zu verwirklichen, brauchten sie das Geld von Rebecca Miller-Thompson. Deswegen bemühte sich sein Bruder um die Frau. Heute wollte Lukas sie um ihre Hand bitten. Allein deshalb fand dieses Fest statt.
Markus fluchte erneut. Was wollte er eigentlich noch hier auf der Party? Konnte sein Bruder das hier nicht allein durchziehen? Alt genug war Lukas doch. Frau schnappen, Ring an den Finger und fertig. Das bekam Lukas doch auch allein hin. Er, Markus könnte sich doch wieder in sein Labor zurückziehen und arbeiten. Dort gehörte er hin. Dort wurde er wenigstens nicht angestarrt, wie ein Aussätziger! Wieder strich er über die lange Narbe. Eine ewige Erinnerung an einem grausigen Verbrechen. Damals, in seiner Zeit bi dem FBI.
Markus schreckte zusammen. Ein kleiner Rucksack landete vor seinen Füßen. Ein leises Geräusch über ihn, störte seine düsteren Gedanken. Interessiert hob Markus seinen Kopf. Seine schlechte Laune schwand. Jetzt kam Leben in Markus, ansonsten teilnahmsloses Gesicht. Sofort verschloss sich seine Miene wieder. Er wollte nicht lächeln.
Aus einem der oberen Fenster stieg nun eine junge, schlanke Frau, Sie warf einen weiteren Rucksack direkt vor seine Füße und hangelte sich an der Regenrinne herunter. Sie war schlank und sehr gelenkig, dass musste Markus ihr eingestehen. Wie alt mochte sie wohl sein?
Eine kleine Diebin also. Markus grinste, sein Gesicht hatte nun wirklich etwas Teuflisches. Endlich mal eine Abwechslung. Etwas, dass ihm von seinen trüben Gedanken ablenken würde. Er schob sich hinter einen Busch und wartete geduldig. Wieder ganz der SWAT- Beamte.
Als die junge Frau hastig über den Weg lief, riss er sie an sich und verschloss ihren Mund mit seiner Hand. Ihr Aufschrei erstickte heiser. Seine Polizeiausbildung machte sich endlich mal bezahlt, dachte er amüsiert. „Eine kleine Diebin, sieh an!“ sagte Markus sarkastisch. „Gute Idee, die Party dafür zu nutzen. Hat es sich wenigstens gelohnt?“ fragte er die junge Frau. Er hob die Rucksäcke auf und sah kurz hinein.
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Ich schüttelte heftig meinen Kopf und atmete tief auf, als Markus mich im kleinen Pavillon los ließ. Meine wilde Lockenpracht wirbelte umher und brachte Markus zum Lachen.
„Keine Einbrecherin, eher eine Ausbrecherin, Mister Richmann.“ sagte ich leise. Ich klopfte mir den Staub aus meiner alten Jeanshose und grinste, als Markus mich erstaunt ansah. „Verwundert, dass ich weiß, wer sie sind, Mister Markus?“ Wieder grinste ich und Markus konnte meine perlweißen Zähne bewundern.
„Allerdings, Lady, wenn sie schon eine Lady sind.“ Zweifelnd sah er auf mich kleine Person herab, die selbstbewusst vor ihm stand. Ich ahnte seinen fragenden Blick. „Na, das nenne ich mal Fügung des Schicksals“ sagte ich trocken. Ich wusste, der Mann verstand mich nicht. Ich schob meinen Hintern auf den Tisch im Pavillon und band mir meine Turnschuhe neu. „Eigentlich ganz gut, dass wir uns treffen, obwohl ich schnell von hier verschwinden muss. Aber so beschäftigt, wie Tante Elenora ist, merkt sie hoffentlich nicht, dass ich verschwunden bin. Das rettet mir das Leben, denke ich.“ Sagte ich und lachte Markus offen an. Ich mochte den Mann, der mich verwirrt ansah. Mehr als er je ahnen würde.
„Wer sind sie, Lady. Haben sie gestohlen?“ Markus betrachtete mich nun sehr interessiert. Es kam anscheinend nicht häufig vor, dass Frauen ihn so offen ins Gesicht sahen, ohne eine Miene zu verziehen, angesichts seiner großen Narbe, dachte ich. Mich störte die Narbe nicht. Ganz im Gegenteil. Ich grinste ihn weiter frech an.
„Wenn ich jemanden bestohlen habe, dann mich selbst“ sagte ich sarkastisch. Ich legte den Kopf schief und verzog den Mund. Markus knurrte nur. „Sie reden wohl gerne in Rätseln, oder?“ fragte mich Markus jetzt grimmig.
Ich seufzte. Der Mann war wohl sehr begriffsstutzig, dachte ich. „Ihr Bruder Lukas geht mit Rebecca Miller- Thomson aus, oder? Die junge Frau erwartet heute wohl einen Heiratsantrag von Lukas.“ Ich lächelte. Ich nahm meinen Rucksack und überprüfte, ob noch alles drin war. Nicht, dass der Mann mir etwas entwendet hatte. Verwundert starrte Markus mich ernst an. „Das ist ein offenes Geheimnis in der Gesellschaft. Das weiß jeder. Dafür ist das Fest heute.“ Markus nickte wütend. Anscheinend kostete ich ihm eine Menge Nerven, dachte ich.
„Nun, eine großartige Sache, mit nur einen Schönheitsfehler.“ Ich drehte mich zu Markus um und tippte mit meinem Finger auf seine breite Brust. „Die junge, elegante Frau dort im Saal ist nicht Rebecca Miller Thomson. Jedenfalls nicht die Richtige.“ Ich wandte mich ab. „Ich muss los, weg von hier, bevor Tante Elenora merkt, dass ich weg bin. Ich sehe tot nicht besonders gut aus. Ich liebe es, zu atmen.“ Sagte ich breit grinsend.
„Sie gehen nirgendwohin, Lady. Hören sie auf in Rätseln zu reden. Ich hasse Rätsel! Wie kommen sie darauf, dass es sich nicht um die Erbin von Edwin Thomson handelt!“ Markus hielt mich am Arm zurück. Es tat etwas weh. „Weil ich Rebecca Miller Thomson bin, Mister Richmann! Elenora ist meine Tante, Becky meine Cousine! Elenora ist meine Vermögensverwalterin bis ich 21 Jahre bin. Sie hat mich auf ein Internat in der Schweiz geschickt und ihr Spiel mit Becky aufgezogen. Sie suchen einen reichen Idioten, der Becky heiratet. Dafür hat Becky meine Identität angenommen, es war ja so leicht. Ich vermeide die Öffentlichkeit ebenso sehr, wie sie es tun, Mister Richmann“, schnauzte ich und holte kurz Luft. „ Schon seit meiner Kindheit, liebte ich es, mich hinter Büchern zu verstecken, ganz anders als Becky. Ich liebte es zu lernen, Becky liebte das Rampenlicht. Vater hat sie also immer zu den ganzen Festen mitgenommen. Jeden seiner Freunde hat er meine Cousine stolz präsentiert. Die liebe, etwas dumme Becky. Sie war immer so charmant und höflich. Eine wahre Schönheit. Ganz das Gegenteil von mir. Ich bin gerade aus und fast gnadenlos ehrlich in meiner Meinung. Damit stoße ich oft an.“ Sagte ich schief schmunzelnd.
Ich wollte weiterreden, doch jetzt ging in dem Zimmer, aus dem sie gerade geflohen war, Licht an. „Scheiße, sie haben was gemerkt. Jetzt kommt Bewegung in die Sache“ fluchte Markus. Ich nickte nur und begann zu zittern. „Jetzt könnte die Luft Bleihaltig werden“ flüsterte ich.