Missverstandene Monster - Mortimer M. Müller - E-Book

Missverstandene Monster E-Book

Mortimer M. Müller

4,9

Beschreibung

Furchterregend! Bemitleidenswert! Niedlich! Monster haben viele Facetten. Manche von ihnen arbeiten in ungeliebten Nebenjobs und andere suchen nach einem Sinn in ihrem Leben. Vielleicht gibt es aber auch Ungeheuerlichkeiten, die einfach nur auf Abenteuer aus sind. Identitätskrisen reichen dem normalen Monsteralltag in dieser Anthologie die Tentakel, jugendliche Monstrositäten verlieben sich und wilde Wesen lauern nachts in Kellern und Schränken. Doch eines haben all diese Monster gemeinsam: Sie sind zutiefst missverstanden.

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Seitenzahl: 322

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Missverstandene Monster

Die Deutsche Bibliothek und die Österreichische Nationalbibliothek verzeichnen diese Publikation in der jeweiligen Nationalbibliografie. Bibliografische Daten:

http://dnb.ddp.de

http://www.onb.ac.at

 

 

 

 

© 2014 Verlag ohneohren, Ingrid Pointecker, Wien

1. Auflage

Herausgeber: Ingrid Pointecker

 

Covergestaltung: Ingrid Pointecker

Coverillustration: Oskar Pointecker | oskart.at

Lektorat, Korrektorat: Ingrid Pointecker

www.ohneohren.com

ISBN: 978-3-903006-15-7

 

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und/oder des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

 

Alle in diesem Buch geschilderten Handlungen und Personen sind völlig frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Inhaltsverzeichnis

Protestbrief

Mortimer M. Müller

Northshavn

John R. Borrmann

Troll vegan

Ulrik van Doorn

Willo, das Irrlicht

Nina C. Egli

Die Sache mit dem Drache

Laura Dümpelfeld

Ein Katzenschwanz zum Verzweifeln

Sophia Berg

Der Werwolf auf der Feuerleiter

Marcus Haas

Grässlich bleibt grässlich, da helfen keine Pillen

Andrea Bienek

Streik!

Helen B. Kraft

Gemeinsam heulen

Corinna Schattauer

Der Drache und die Jungfrau

Susanne Haberland

In den Fängen der BeefMachinery

Daniel Schlegel

Dank sei den Stinkmorcheln

Anke Höhl-Kayser

Arachne organophilia

Tina Alba

Das aus dem Keller

Tanja Rast

Ribbli

Robert von Cube

Noralina Nimmerschreck

Dennis Bienkowski

Protestbrief

Mortimer M. Müller

Südfrankreich im Jahr 1154 n. Chr.

Empfänger: Ludwig der VII., König von Frankreich (oder wer auch immer von euch Menschenhalunken gerade das Zepter der Macht in Händen hält)

Einen schönen Sonnentag, Herr König!

Nein, ich entschuldige mich weder für die saloppe Anrede, noch für den nun folgenden, sehr formlosen Schreibstil oder die eindeutigen Anschuldigungen gegen das Menschengeschlecht. Ich habe allen Grund dazu, ernsthaft sauer zu sein. Ja, schon klar, noch habt Ihr keine Ahnung, wovon ich spreche. Lest einfach weiter, um die ganze erschreckende Wahrheit zu erfahren.

Mein Name ist Tarasque. Ich bin eine Drachin, jugendliche dreiundsiebzig Sonnenzyklen alt. Ich lebe im Süden Eures sogenannten Frankreichs, genauer gesagt in einer mühevoll gegrabenen Erdhöhle am Ufer der Rhône bei Nerluc. Ich gehöre zur Gattung der Flussdrachen. Das heißt, ich besitze keine Flügel. Ich kann in geringem Maße Feuer speien, aber das ist kaum der Rede wert. Ich mag die Werke der griechischen Philosophen, Ovids Metamorphosen und die Nibelungensage. Im Bereich aktueller Menschenmusik sprechen mich gregorianische Choräle, Minnesang und Volkslieder an. Vorzugsweise ernähre ich mich von Fisch, am liebsten geröstet und fein mit Petersilie und Rosmarin gewürzt. Ich tanze und singe gern, liebe Regenschauer und erfreue mich an der Leichtigkeit fliegender Schmetterlinge. Ach, das alles hättet Ihr nicht gedacht? Wahrscheinlich habt Ihr angenommen, dass wir Drachen dumme und blutrünstige Tiere sind, die am liebsten Jungfrauen verspeisen, Häuser anzünden, Angst und Schrecken verbreiten – und natürlich einen Goldschatz hüten. Nun, werter König, all das ist hoffnungsloser Humbug!

Ich wollte es ja selbst nicht glauben, dass Ihr Europäer eine solch krankhafte Fantasie entwickelt habt. Die ersten Jahrzehnte meines Lebens verbrachte ich am Nil in Ägypten. Die Menschen dort sind viel umgänglicher, freundlich und haben mich mit geräucherten Fischen gefüttert. Dafür half ich ihnen auch dabei, Dämme zu errichten und Gräben auszuheben. Leider hörte ich auf die Empfehlung eines befreundeten Flugdrachen, der meinte, der Süden Frankreichs sei das herrlichste Fleckchen Erde weit und breit.

Pah! Wahrscheinlich wollte mir Fuchur, dieser vermaledeite Glücksdrache, nur wieder ein Schnippchen schlagen. Der hat sich garantiert halb totgelacht, als er gehört hat, dass ich durchs Mittelmeer geschwommen und die Rhône entlanggepaddelt bin. Bis zu dem Zeitpunkt, als ich an Land ging und den ersten Menschen begegnete, schien ja noch alles in Ordnung zu sein. Landschaftlich und klimatisch ist Südfrankreich wirklich eine angenehme Gegend. Nur die menschliche Bevölkerung … Es waren ein paar Bauern auf dem Weg zu ihren Feldern. Sie sind mitten im Schritt erstarrt und haben mich mit großen Kuhaugen angeblickt. Ich wollte ihnen gerade ein fröhliches „Guten Morgen!“ zurufen, als einer von ihnen den Mund aufgerissen und „Ein Monster!“ gebrüllt hat.

Ich wäre fast zu Tode erschrocken; bin mit geblähten Nüstern herumgewirbelt und habe sicherheitshalber ein paar Flammen gespuckt – ich meine, wenn ein Monster in der Nähe ist, muss man auf Nummer sicher gehen, oder?

Tja, wie Ihr Euch denken könnt, war ich das Monster. Zuerst habe ich gedacht, das war ein Versehen und die Menschen haben mich mit einem wirklichen Monster verwechselt. Nun, die Wahrheit musste ich – nach weiteren unerfreulichen Begegnungen – einsehen, als mir durch Zufall ein Schreiben an irgendeinen Grafen in die Hände fiel (welches ein Bote auf seiner panischen Flucht vor mir verloren hatte). Darin hieß es unter anderem:

Die Tarasque ist ein grausiges Ungeheuer von mehr als sechzig Fuß Länge und dreißig Fuß Höhe. Sie lebt allein und kann nicht sprechen. Tarasque hat sechs krallenbewehrte Beine, einen geschuppten Körper, einen gespaltenen Schwanz sowie einen löwenartigen Kopf. Ihr harter Rückenpanzer ist mit langen, giftigen Stacheln besetzt.

So. Das habe ich also gelesen. Wollt Ihr wissen, wie viel davon der Wahrheit entspricht? Genau EINE Sache, nämlich mein Name! Und woher haben die Verfasser den? Weil ich ihn bei einer meiner ersten Begegnungen mit euch schreckhaften Franzosen den Flüchtenden hinterhergerufen habe; gerufen, denn selbstverständlich kann ich sprechen! Ich meine, das soll wohl ein Witz sein? Nur, weil alle schreiend Reißaus nehmen und mich nicht zu Wort kommen lassen, werde ich sogleich meiner Befähigung zur Lautäußerung beraubt? Ich empfinde das als persönliche Beleidigung!

Daneben messe ich kaum fünfzig Fuß in der Länge und etwas über fünf Fuß in der Höhe. Woher die genannten Abschätzungen stammen, ist mir schleierhaft; vielleicht von einem blinden Tattergreis. Dann das Nächste: Ich lebe nicht allein. Okay, gut, ich habe momentan keinen Drachengefährten. Aber meine Behausung am Schilfufer teile ich mit zwei Klabautern – Zumpfal und Brie –, die sehr interessante Ansichten zum Schiffsbau und zur Vermeidung von Dämonenübergriffen haben, sowie einem Flusstroll – genannt Blubbelplopp –, der eine hervorragende Fischsuppe kocht.

Zu den sechs Beinen: Ich bitte euch! Nur Insekten haben mehr als vier. Und krallenbewehrt sind sie schon gar nicht. Das, was ihr leichtgläubigen Menschen für scharfe Klauen haltet, sind in Wirklichkeit weiche und bewegliche Hautlappen, die beim Liebesspiel mit Artgenossen von Bedeutung sind und beispielsweise beim Schreiben – so wie jetzt – gute Dienste leisten.

Zum geschuppten Körper: Das ist meine lederne Haut, ich bin schließlich kein Fisch! Mein Schwanz ist wunderbar gerade und nicht gespalten. Löwenartiger Kopf – ich meine, hallo?! Hat irgendjemand von diesen minderbemittelten Dorfbewohnern mich überhaupt angeschaut? Wenn man meinen wohlgeformten Drachenkopf schon mit dem Schädel eines Tieres vergleichen will, dann bitte mit dem einer Eidechse. Der – angebliche – Rückenpanzer ist die seit meiner Kindheit durch eine Brandverletzung verdickte Hornhaut. Was die langen, giftigen Stacheln angeht: Dabei handelt es sich um hilfreiche Spitzkegelschnecken, die verhindern, dass meine unschöne Hornhaut weiter anwächst. Soviel zu meinem Äußeren. Wären die abstrusen Beschreibungen meiner körperlichen Erscheinung sowie Eigenschaften das einzige Problem, würde ich Euch nicht schreiben. Leider haben sich in den letzten Wochen und Monaten die Anschuldigungen meiner Person gegenüber gehäuft. So wird behauptet, ich hätte Höfe angezündet, Vieh verschlungen und Menschen getötet. Alles Unsinn! Ich habe keiner einzigen Menschenseele etwas zuleide getan (wie auch, wenn alle die Beine in die Hand nehmen, sobald sie mich in der Ferne erblicken), zumindest nicht mit Absicht. In einem der Fälle hat ein Blitz ein Haus angezündet und ich wollte den Bewohnern zu Hilfe kommen. Als ich mit einem Maul voll Wasser auf das Gebäude zugestürmt bin, sind die Besitzer kreischend nach drinnen gerannt – und einen Augenblick später brach das Dach über ihnen zusammen. Bei einer anderen Gelegenheit haben Nachbarn um ein offenes Fass Öl gezankt. Als ich schlichtend eingreifen wollte, hat mir einer von ihnen einen Stein an die Nüstern geschleudert. Das hat meinen Niesreflex ausgelöst, eine winzige Flamme ist auf das Öl gefallen … Nun, den Rest könnt Ihr Euch denken. Vor Kurzem dann das nächste ernüchternde Erlebnis: Mehr als ein Dutzend junger Männer sind an meiner Behausung vorbeigekommen. Die haben wohl gedacht, sie können sich an mich heranschleichen. Ja, wenn ihr Menschen ein wenig reinlicher wärt, vielleicht. Aber da ihr alle stinkt wie faule Fische, rieche ich noch einen Kilometer gegen den Wind, wenn sich einer von euch Zweibeinern nähert.

Zuerst habe ich mir in meinem unerschütterlichen Optimismus gedacht, dass sie erschienen sind, um sich mit mir auf einen gemütlichen Plausch zusammenzusetzen. Nichts da. Sie waren bis an die Zähne mit Schwertern und Lanzen bewaffnet, haben mich ohne Vorwarnung und rücksichtlos attackiert. Da wurde mir das erste Mal angst und bange und ich habe mich zur Wehr gesetzt. Die Klabauter waren auf einem Schiff unterwegs, aber der Flusstroll hat sich an meine Seite gesellt und angefangen grässliche Rülpslaute von sich zu geben. Zur Abschreckung habe ich den Angreifern ein paar Flammenzungen entgegengespuckt. Die Männer sind sogleich kopflos davongestürmt und über die Uferböschung in die Rhône gestürzt. Ich schätze, ein paar von ihnen haben sich den Hals gebrochen oder konnten nicht schwimmen. Wenigstens hatte ich danach meinen Frieden – zumindest nach außen hin. Innerlich quälten mich Gewissensbisse. Einerseits, weil ich indirekt für den Tod von Menschen verantwortlich war, andererseits, weil ich verzweifelt und nahe dran war, meine Behausung aufzugeben und zurück nach Afrika zu reisen. Und dann kam Martha.

Ein paar Tage später, als ich gerade grübelnd am Eingang meiner Erdhöhle hockte, vernahm ich eine liebliche, singende Stimme. Neugierig, wie ich nun mal bin, schwamm ich zu der Stelle am Ufer, von der aus dieser wunderbare Gesang über das Wasser tönte. Hier sah ich sie sitzen. Eine junge Menschenfrau mit strengen und gleichzeitig doch weichen Gesichtszügen, einer hohen, edlen Stirn und geflochtenem Haar. Sie trug ein grünes Kleid, war barfuß und hielt – ich konnte es kaum fassen – eine aus Holz geschnitzte Drachenfigur in Hände. Ich bin aus dem Wasser gestiegen und habe mich ihr bedächtig aber offenkundig genähert, schließlich wollte ich sie nicht verschrecken. Die Frau hat den Kopf gehoben, gelächelt und gesagt: „Ich grüße Euch, Tarasque. Es freut mich, Euch kennenzulernen.“ Glaubt mir, mir ist ein Stein vom Herzen gefallen! Endlich ein Mensch, der nicht kreischend das Weite suchte und an einer gepflegten Konversation interessiert war. Die Unbekannte stellte sich als Martha vor und entschuldigte sich für die Missetaten ihrer Mitmenschen. Sie meinte, dass die Menschen hier in Europa durch das patriarchische Herrschaftssystem und die derzeitige Gesellschaftsordnung eine ausgeprägte Intoleranz entwickelt haben. Wenn man sie aber näher kennenlernt und ihr Vertrauen gewinnt, so ihre Aussage, sind sie freundlich und hilfsbereit.

Martha ist eine wirklich gebildete und umgängliche Seele. Wir haben zusammen Lieder geträllert, uns über Politik und die Machtverhältnisse in der Menschen- und Fabelwelt unterhalten und herzlich zusammen gelacht.

Nach einigen Tagen – genauer gesagt gestern – hat mich Martha überredet, es noch einmal mit den Menschen zu versuchen und wir sind ins Dorf marschiert. Das war ein Getümmel, kann ich euch nur sagen! Alle haben sie geglotzt, als wäre ich ein eitriger, befußter Pickel. Zu Beginn habe ich mich unwohl gefühlt, obwohl Martha besänftigend auf mich eingeredet hat. Dann ist dieses Unwohlsein einer bohrenden Furcht gewichen, als die umstehenden Menschen laut wurden und mit Fingern auf mich zeigten. Schließlich geriet ich in Panik – die Dorfbewohner warfen Steine nach mir!

Martha wies die Meute mit scharfer Stimme zurecht, aber es war hoffnungslos. Ein Wurfgeschoss traf sie an der Stirn und sie sank zu Boden. Sofort war ich an ihrer Seite, schirmte sie mit meinem Körper gegen weitere Geschosse ab.

„Lauf“, flüsterte sie mir zu. „Verlasse das Land. Hier ist kein Platz für solch edle Geschöpfe wie dich.“

Kurz habe ich noch gezögert, aber dann eingesehen, dass es keinen Zweck hat. Ich bin davongestürmt, verfolgt von einer Hundertschaft aufgebrachter Menschen, in die Rhône gesprungen und zurück zu meiner Behausung geschwommen. Ich habe den Mitbewohnern meine Entscheidung mitgeteilt, Frankreich zu verlassen und zurück nach Ägypten zu gehen. Blubbelplopp hat gemeint, dass ihm die Menschen schnurzegal sind – er bleibt und wird weiter Fischsuppe kochen. Zumpfal und Brie hingegen wollen mich begleiten; sie haben die Schiffsbaukünste der Ägypter schon immer bewundert.

Heute Morgen kam noch einmal Martha vorbei. Glücklicherweise ist sie wohlauf. Von ihr habe ich das Schlimmste überhaupt erfahren: Die Dorfbewohner behaupten doch wahrhaftig, Martha hätte mich verzaubert und zum Töten in die Stadt geführt! Das hat mir den Rest gegeben und meinen Entschluss gefestigt, Frankreich umgehend zu verlassen. Mir steht es wirklich bis oben hin. Ich will mich nicht länger diesen Verleumdungen, Anschuldigungen und Mordversuchen aussetzen. Ich verschwinde. Und zwar noch heute.

Davor wollte ich Euch aber über die wahren Hintergründe meines Wesens und die tatsächlichen Geschehnisse in Nerluc (wobei die Bewohner angeblich planen, den Ortsnamen in Tarascon umzuändern) informieren. Jetzt kennt ihr meine Geschichte und die Wahrheit.

Ich fertige dieses Schreiben in zweifacher Ausführung an. Eines übermittle ich Martha, das andere werde ich Euch über einen befreundeten Flugdrachen zukommen lassen. Fuchur ist mir definitiv noch einen Gefallen schuldig. Ich hoffe, dass Euch meine Worte die Augen öffnen und Ihr in Zukunft einen intensiven, aber bitte freundlichen und zuvorkommenden Kontakt zu uns Drachen sucht.

Lebt wohl und bedenkt meine Worte,

Tarasque

Northshavn

John R. Borrmann

Feuer fraß sich gierig um das Ende einer Fackel. Immer wieder durch mächtige Windstöße zum hektischen Tanz gezwungen, niedrig gehalten, aber nie zum Erlöschen gebracht. Schnee fiel in feinen Flocken auf einen Wanderer, der mit steifgefrorener Hand die Fackel hielt. Sein Gesicht verbarg sich unter einer Kapuze, um sich vor dem eisigen Atem der Natur zu schützen. Der Gürtel hielt eine Breitaxt und auf dem Rücken trug er einen Holzschild. Werkzeuge des Krieges, um Gefahren zu bezwingen oder sie abzuwehren. Und so zog der Wanderer durch den grauen Wintertag seinem Ziel entgegen.

Es dauerte seine Zeit, vielleicht Stunden, die er schon hinter sich gelassen hatte. Doch nachdem die letzte Erhöhung überwunden war, stand sie direkt vor ihm: Eine Höhle, deren undurchdringliche Schwärze keinen Blick ins Innere erlaubte, offenbarte sich vor seinen Augen. Mit bedächtigen Schritten trat er dem Ungewissen entgegen und streckte die Fackel so weit wie möglich nach vorne. Wenige Meter ragte der Schein des Feuers ins Innere, zu sehen war nichts. Wieder ein paar Schritte vorwärts und wieder erblickten seine Augen nichts. Immer weiter, behutsam und nichts überhastend, durchschritt er das Portal der Höhle, um sich schwer atmend an der nächsten Felswand anzulehnen. Mit wachsamen Blicken starrte er unaufhörlich in die dunklen Tiefen. Versuchte etwas zu hören, aber mehr als seinen eigenen Atem und das prasselnde Lodern der Fackel vernahm er nicht. Langsam raffte er sich auf, warf einen letzten Blick dem grellen Schein des Eingangs entgegen und drang weiter in die Tiefen der Höhle vor.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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