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Aus einem ganz bestimmten Grund wollte mein bester Freund mit mir nicht in die Sauna. Erst nach ewig langem Gerede kam er mit der Sprache raus. Sein Teil war nicht das Größte, was ich aber gar nicht so fand!
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Veröffentlichungsjahr: 2018
„Klein, aber fein!“, meinte mein bester Freund als er ziemlich fachmännisch unser Zimmer begutachtete. Wir waren gerade in Südtirol und freuten uns auf ein paar Tage Skiurlaub. So wie jedes Jahr fuhren wir zusammen in die Ferien. Das war bereits ein festes Ritual. Keiner konnte uns davon abbringen, auch seine neue Freundin nicht.
„Hat die sich eigentlich wieder beruhigt oder zickt sie immer noch rum?“, fragte ich und warf mich auf mein Bett. Er winkte nur ab und meinte, dass ein ziemlich heftiger Streit zwischen den beiden herrschte.
„Aber warum denn? Wir fahren doch jedes Jahr zusammen in den Urlaub!“
„Und genau das kann sie nicht verstehen. Sie meint, Männer und Frauen können miteinander nicht befreundet sein!“
„Warum denn das? Wir sind doch das beste Beispiel, oder?“
„Mir brauchst du das nicht sagen, sie versteht das nicht!“
Ich schüttelte nur mit dem Kopf und konnte diese engstirnige Meinung nicht so ganz nachvollziehen.
„Glaubt die, dass wir es hier miteinander treiben, oder was?“, fragte ich nach und machte nebenbei den Fernseher an.
„Klar glaubt die das!“
„Ganz genau, als ob ich es mit dir machen würde. Dich könnte man mir nackt auf den Bauch binden, da würde nichts passieren!“
„Ja herzlichen Dank!“
„So meine ich das nicht! Du bist für mich wie ein Bruder! Nie im Leben würde ich auf diesen Gedanken kommen!“
Er lächelte nur und legte sich gemütlich neben mich. Ich kuschelte mich in seine Arme und war froh ein paar Tage mit ihm alleine verbringen zu dürfen. Er streichelte mir durchs Haar und hatte dabei ebenfalls überhaupt keine Hintergedanken. Wir kannten uns seit dem Kindergarten und machten seit dieser Zeit verdammt viel zusammen durch. Er war für mich wirklich wie ein Bruder. Nie sah ich ihn als „Mann“ an, immer nur als besten Freund.
„Wie läuft es eigentlich mit deinem neuen Typen?“, fragte er und spielte mit einer meiner Locken.
„Ganz gut!“
„Was heißt ganz gut?“
„Naja, das Gelbe vom Ei ist er nicht, aber so für zwischendurch geht er schon!“
„Also bist immer noch auf der Suche nach der großen Liebe?“
„Wer ist das nicht?“
„Ich! Ich habe meine gefunden, glaube ich zumindest!“
Ich verdrehte nur die Augen und konnte das nicht so ganz glauben. Ich mochte seine neue Freundin nicht, was ich ihm auch bei jeder Gelegenheit mitteilte.
„Wenn man dich so reden hört, könnte man glauben du bist eifersüchtig!“, lachte er, als ich wieder mal vom Leder zog.
„Blödsinn! Ich glaube nur, dass die absolut nicht zu dir passt!“
„Musst du auch nicht! Das Wichtigste ist doch, dass ich glücklich bin, oder nicht?“, meinte er und kraulte ganz sanft meinen Kopf. Ich schloss die Augen und schnurrte wie ein kleines Kätzchen. Diese Zweisamkeit mit ihm vermisste ich schon ein wenig. Dadurch dass er eine neue Freundin hatte kam das ziemlich kurz in letzter Zeit.
„So, Kuschelzeit ist vorbei! Ab auf die Piste!“, meinte er nach einer Viertelstunde und wollte nun endlich das machen, für was wir auch da waren.
„Oh nö! Jetzt noch in die Skiklamotten steigen hab ich eigentlich gar keinen Bock mehr!“, stöhnte ich auf und warf einen Blick aus dem Fenster. Es schneite wie blöd und meine Lust auf Kälte hielt sich echt in Grenzen.