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Sie verirrt sich in ein Schloss voller verzweifelter Drachen – und könnte ihre letzte Hoffnung sein.
Ich stecke echt in der Klemme.
Auf den Boden gedrückt von einem Milliardärs-Playboy, der mich dabei erwischt hat, wie ich Daten von seinem Computer stehlen wollte. Der Typ sieht unverschämt gut aus, doch ich hasse es, wie er auf mich herablächelt. Reich, mächtig, und wahrscheinlich gewohnt, alles zu bekommen, was er will.
Dabei habe ich mich nur auf seine Party geschlichen, weil ich nach meiner vermissten Schwester suche. Wir drehen eine Doku über Zwangsprostitution und haben ihn und seine Bande von Playboys schon länger in Verdacht, unschuldige Mädchen durch sein Schloss zu schleusen.
Doch angekettet in einem Verlies irgendwo auf den Thousand Islands an der Grenze zu Kanada werde ich wohl kaum jemanden retten können.
Wie komme ich hier nur wieder raus?
Ember ist eine knallharte Journalistin, Niko der unwiderstehliche Lord der Drachenfeste, der alles daransetzt, seine Seelenverwandte zu finden… und sein Volk vor dem Aussterben zu retten.
„My Dragon Lord“ ist eine heiße Drachen-Shifter-Romanze, in der Leidenschaft die Bettlaken aufheizen und Drachenfeuer euer Herz erwärmen wird.
Alle Teile der "Broken Souls"- Reihe:
Broken Souls 1 - My Dragon Lord
Broken Souls 2 - My Dragon Keeper
Broken Souls 3 - My Dragon Mate
Broken Souls 4 - My Dragon Bodyguard
Broken Souls 5 - My Dragon Lover
Broken Souls 6 - My Dragon Master
Broken Souls 7 – Akkan
Andere Bücher von Alisa Woods:
Alle Teile der "River Pack Wolves" Trilogie:
River Pack Wolves 1 - Jaxson
River Pack Wolves 2 - Jace
River Pack Wolves 3 – Jared
Alle Teile der "Wilding Pack Wolves"-Reihe:
Wilding Pack Wolves 1 - Wild Game
Wilding Pack Wolves 2 - Wild Love
Wilding Pack Wolves 3 - Wild Heat
Wilding Pack Wolves 4 - Wild One
Wilding Pack Wolves 5 - Wild Fire
Wilding Pack Wolves 6 - Wild Magic
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2025
Text copyright © 2019 by Alisa Woods
All rights reserved.
Kein Teil dieser Publikation darf ohne die Erlaubnis des Herausgebers reproduziert, in einem Datenspeichersystem hinterlegt oder in jeglicher Art und Form weitergegeben werden, elektronisch oder mechanisch, inklusive Fotokopien, Aufnahmen oder Sonstigem.
English Copyright 2019 by Alisa Woods
2021 Deutsche Übersetzung von Michael Drecker und Leonie Brinkmann
Herausgeber: Michael Drecker, Stühmeyerstraße 54, 44787 Bochum, Deutschland
Cover by BZN Studio
Sie verirrt sich in ein Schloss voller verzweifelter Drachen – und könnte ihre letzte Hoffnung sein.
Ich stecke echt in der Klemme.
Auf den Boden gedrückt von einem Milliardärs-Playboy, der mich dabei erwischt hat, wie ich Daten von seinem Computer stehlen wollte. Der Typ sieht unverschämt gut aus, doch ich hasse es, wie er auf mich herablächelt. Reich, mächtig, und wahrscheinlich gewohnt, alles zu bekommen, was er will.
Dabei habe ich mich nur auf seine Party geschlichen, weil ich nach meiner vermissten Schwester suche. Wir drehen eine Doku über Zwangsprostitution und haben ihn und seine Bande von Playboys schon länger in Verdacht, unschuldige Mädchen durch sein Schloss zu schleusen.
Doch angekettet in einem Verlies irgendwo auf den Thousand Islands an der Grenze zu Kanada werde ich wohl kaum jemanden retten können.
Wie komme ich hier nur wieder aus?
Ember ist eine knallharte Journalistin, Niko der unwiderstehliche Lord der Drachenfeste, der alles daransetzt, seine Seelenverwandte zu finden… und sein Volk vor dem Aussterben zu retten.
„My Dragon Lord“ ist eine heiße Drachen-Shifter-Romanze, in der Leidenschaft die Bettlaken aufheizen und Drachenfeuer euer Herz erwärmen wird.
Es ist lächerlich einfach, hineinzukommen.
Reiche Leute schenken Angestellten kaum Aufmerksamkeit. Doch für mich als preisgekrönte Investigativjournalistin, ist aufmerksam sein praktisch neunzig Prozent von dem, was ich tue. Die restlichen zehn Prozent sorgen dafür, dass ich mich ans Duschen erinnere, während ich an einer Story arbeite.
Bis hierhin war die Sache ein Kinderspiel. Das Unternehmen ausfindig zu machen, das auf den Sexpartys von Milliardär Nikolai Lord für das Catering zuständig ist? Kein Ding. Eine unterbezahlte, alleinerziehende Mutter zu bestechen, damit ich ihre Schicht übernehmen kann? Einfach. (Und heilige Scheiße, Party Central zahlt seinen Leuten praktisch nichts.) Am schwersten fällt es mir da noch, diese ganzen notgeilen Männer nicht böse anzustarren, während sie den spärlich bekleideten jungen Frauen nachgeifern, die überall im Schloss vorgeführt werden.
Und ja, es ist ein wahrhaftiges Schloss. Hier auf den Thousand Islands im Norden des Staates New York, ist es ganz einfach, jeglichen Sexhandel geheim zu halten. Zumindest habe ich den Verdacht, dass es das ist, was Lord hier treibt. Doch ehrlich gesagt wirkt es bis jetzt eher wie ein exklusives Bordell oder vielleicht auch nur eine „Party“ für die Reichen und Schönen. Die Frauen sehen ein bisschen zu gesund aus. Die Männer sind überraschend jung und deutlich zu heiß, um die typischen reichen Säcke zu sein, die auf Sex mit Minderjährigen aus sind. Oder sie vergewaltigen wollen, wie ich es nenne. Denn genau das ist es. Ich dokumentiere jetzt schon seit sechs Monaten die Gräueltaten von Menschenhändlern wie Lord – wenn er denn tatsächlich einer sein sollte. Es ist hässlich und überall. Selbst, beziehungsweise vor allem bei heimlichen High-Society-Veranstaltungen wie auf diesem Schloss hier, auf einer Insel nahe der kanadischen Grenze.
Ein Mann in einem maßgeschneiderten, schwarzen Seidenhemd nimmt sich das letzte Canapé von meinem Tablett. Dann wirft er einen zweiten Blick auf mich und dreht sich nochmal zu mir um. „Na, hallo …“ Seine Augen wandern zu meinem Namensschild. Maria Gomez. Auf seinem unverschämt gutaussehenden Gesicht erscheint ein Stirnrunzeln, denn meine auffallend helle Haut ähnelt nicht einmal ansatzweise dem warmen bräunlichen Teint, den man bei diesem Namen erwarten würde. Meine Familie besteht ausschließlich aus Frankokanadiern, nur dass wir alle auf dieser Seite der Grenze geboren wurden. „Maria. Du bist neu, nicht wahr?“ Der heiße Typ betrachtet mich interessiert, beschränkt sich dabei aber nicht nur auf den V-Ausschnitt von Marias schwarz-weißer Uniform. Er mustert mein Gesicht, als erwarte er, mich bei einer Gegenüberstellung identifizieren zu müssen.
Scheiße. „Huch! Ich hab ja gar keine Canapés mehr.“ Hastig drehe ich mich mit meinem Tablett um und eile zurück in die Küche. Reiche Typen beachten die Angestellten nicht – es sei denn, sie sind auf der Jagd. Das hatte ich kurz vergessen. Jeder, der heute Abend hier ist, ist potenziell auf der Jagd nach jungem Fleisch, das er missbrauchen kann – selbst wenn er nicht in das typische Profil eines Käufers passt, das in erster Linie Männer mittleren Alters einschließt. Und ich passe in dieses Beuteschema. Ich bin eine attraktive Frau, die deutlich jünger als ihre achtundzwanzig Jahre aussieht. Mein vom Kickboxen gestählter Körper wird von meiner Uniform verborgen und auch meinen schwarzen Gürtel im Brasilianischen Jiu-Jitsu habe ich zuhause gelassen. Aber das ist eines der ersten Dinge, die Typen wie dieser reiche Schnösel lernen, wenn sie den Fehler machen und mich anfassen.
Ich stelle die Vorspeisenplatte auf den Stapel mit dem restlichen benutzten Geschirr, nehme mir eine neue von der Ablage und tue so, als würde ich sie überprüfen, um etwas Zeit zu gewinnen und mich wieder zu sammeln. Ich bin hier auf einer Mission und die beinhaltet nicht, hübsche, reiche Typen für ihre Sünden zu bestrafen – zumindest noch nicht. Ich bin hier, um meine Schwester zu finden. Sie ist seit zwei Tagen verschwunden und ich bin krank vor Sorge. Cinder hatte sich in ihrer schäbigen Stadtwohnung verkrochen, doch ich hätte nicht gedacht ... Ich hatte gehofft, dass sie diese schreckliche Depression wieder überwinden würde, in die sie gefallen war. Oder mir zumindest sagen würde, was mit ihr los sei. Ich meine, genau genommen weiß ich, was los war – ich hatte sie in eine schreckliche Situation gebracht, die sich dann auch noch furchtbar schnell verschlimmerte. Es ist meine Schuld. Und dazu stehe ich auch. Doch mich eine Woche lang zu ignorieren? Und dann einfach zu verschwinden? Irgendwas stimmt da nicht, aber ich schaffe es nicht, irgendwen davon zu überzeugen – also versuche ich, selbst herauszufinden, was passiert ist. Und der letzte Eintrag in ihrem Kalender war Party auf Lord’s Schloss, Thousand Islands.
Deswegen bin ich jetzt hier.
Und sie muss auch hier sein. Vielleicht hat sie die Arbeit an unserem gemeinsamen Projekt wieder aufgenommen, unserer Doku über Zwangsprostitution in Amerika. Seit Jahren kursieren Gerüchte über Nikolai Lords Partys – angeblich gibt es auf seiner privaten Schlossinsel alles von Orgien über Sexhandel bis hin zu psychedelischen Veranstaltungen im Burning-Man-Stil. Niemand scheint zu wissen, was er hier oben wirklich treibt – oder zumindest ist niemand bereit, darüber auszusagen. Und das schreit für mich geradezu nach illegalen Machenschaften. Angesichts der Tatsache, dass meine zart besaitete, stille Schwester selbst in ihrer Heimatstadt New York City keine große Partygängerin war, wird sie wohl kaum sechs Stunden zu einer Insel im Norden gefahren sein, bloß um—
„Willst du die nur zählen oder auch verteilen?“, blafft mich der Catering-Manager im Vorbeigehen an, bevor er schon jemand anderen zum Anschnauzen gefunden hat.
Ich ziehe eine Grimasse und folge dem nächsten Kellner durch die Schwingtür hinaus in die Haupthalle. Das Schloss ist unglaublich groß – die Halle allein ist drei Stockwerke hoch und von einer Buntglaskuppel überdacht, mit mehreren Sofas und mindestens drei Kaminen im Erdgeschoss. Geschwungene Treppen führen zu den dutzenden Räumen hinter den innenliegenden Balkonen hoch, von denen man aufs Erdgeschoss hinunterschauen kann – fast wie in einem Hotel. Überall prangen Marmor und Mahagoni, Kristall und Schmiedeeisen. Dieser Ort stinkt förmlich nach Geld, doch das bedeutet nicht, dass es keinen Sexhandel gibt – nur dass die gutgekleideten Mädchen im Erdgeschoss mit ihren gesund strahlenden Wangen wohl nicht der schlimmste Teil davon sind. Vielleicht sind es hochklassige Escort-Damen? Oder lockt Lord ahnungslose Mädchen mit Versprechungen von Geld und Ruhm hinter verschlossene Türen, um sie dort zu verkaufen?
Es gibt hunderte Möglichkeiten, mit denen Männer wie er Mädchen ködern können.
Bisher konnte ich ihn unter den jungen, kauflustigen Typen, die sich heute Abend hier eingefunden haben, nicht entdecken. Ich habe meine Hausaufgaben gemacht – Nikolai ist Amerikaner, doch seine Vorfahren stammen von den griechischen Inseln, daher hat er dieses dunkle, sexy Aussehen wie viele der heißen Typen hier. Er würde trotzdem aus der Menge herausstechen, doch in der Stunde, in der ich jetzt schon Häppchen serviere, hat er sich nicht im Saal blicken lassen. Vielleicht ist er schon in einem der Zimmer? Was mir entgegenkäme. Ihn brauche ich nicht – sondern die Geheimnisse, die er in den Ordnern seines Büros versteckt. Irgendwelche Hinweise darauf, ob er hier wirklich eine Untergrundorganisation führt, in der er meine Schwester gefangen hält.
Zeit, dass ich mich an die Arbeit mache.
Ich bahne mir einen Weg durch die Haupthalle, halte kurz an, um einem Pärchen, das sich flirtende Blicke zuwirft, Snacks anzubieten, und laufe weiter zur Treppe. Wenn Cinder hierhergekommen wäre, hätte sie ihre Kamera nicht zücken können, ohne Verdacht zu erregen. Vielleicht hat sie die Spionagekamera mitgebracht, die sie schon während des Undercover-Einsatzes bei einem Menschenhändler in Buffalo als Halskette getragen hat. Oder sie hat sich als eines dieser jungen Mädchen ausgegeben, die sich unter die reichen Typen mischen und darauf warten, abgeschleppt zu werden. Doch das wäre ziemlich leichtsinnig gewesen. Geradezu gefährlich.
Cinder ging es schlecht, aber dass sie sowas macht?
Sobald ich die Treppe erreicht habe, stelle ich mein Tablett wie selbstverständlich auf einem kunstvoll geschnitzten Holztisch ab und steige zielstrebig die Stufen hinauf. Ich bin auf der Suche nach einem Büro. Welches vermutlich nicht hinter einer der Türen entlang der Balkone liegen wird. Ich gehe davon aus, dass diese Räume gerade in Benutzung sind – und meine Theorie wird bestätigt, als ein Pärchen mit geröteten Gesichtern und zerknitterter Kleidung aus einem der Zimmer gehuscht kommt. Lächelnd schlendern sie zur mir gegenüber gelegenen Treppe und gehen zurück auf die Party. Seltsam. Das alles hier wirkt eher wie eine Studentenparty als wie ein Bordell. Es sei denn, Lord bietet seinen Gästen so etwas wie ein Wochenendpaket.
In der Hoffnung, dort etwas zu finden, das mehr nach einem Büro aussieht, laufe ich in den zweiten Stock hinauf. Gegenüber der kurzen Brüstung erstreckt sich eine Reihe weiterer Türen und ein Flur, der zu einer Art Spielsalon führt – darin befinden sich ein Billardtisch, ein paar altmodische Spielautomaten, ein Schachtisch mit kristallenen Figuren und ein großer Bildschirm, vor dem wie in einem Kino mehrere Sessel stehen. Ich tue den Raum als Sackgasse ab und will mich schon auf den Rückweg machen, als ich in der Ecke neben der Bar eine Tür entdecke. Und tatsächlich führt diese in ein Büro. Das Licht geht automatisch an. Es wirkt eher wie ein Lesezimmer – Bücherregale, die vom Fußboden bis zur Decke reichen, Fenster, durch die man in die laue Sommernacht hinaussehen kann, und ein prunkvoller Schreibtisch gegenüber von ein paar Stühlen und einer großen Ledercouch.
Bingo.
Ich durchsuche die Schreibtischschubladen – einige sind verschlossen, aber ich hole mein Dietrich-Set hervor und bekomme sie problemlos auf. Nichts. Nur ein paar persönliche antike Gegenstände und ein Tagebuch – aber ohne Namen, Zahlen oder belastende Daten. Nicht einmal in verschlüsselter Form. Also wende ich mich vom Schreibtisch ab und widme mich dem Computer auf dem Einbauschreibtisch an der Wand. Natürlich ist er passwortgeschützt, aber auf sowas bin ich vorbereitet. Ich ziehe einen kleinen USB-Stick hervor, auf dem eine Software gespeichert ist, mit der sich das Betriebssystem überschreiben lässt. Eine alte Uni-Freundin, die mittlerweile eine brillante Cyber-Sicherheitsexpertin ist, hat ihn mir gegeben, nachdem ich ihr hoch und heilig versichert hatte, dass ich damit nur Gutes vorhabe und mich nicht ins Pentagon hacken werde. Ich stecke ihn in den USB-Anschluss und starte den Computer neu. Die Software meiner Freundin umgeht die Passwortabfrage beim Neustart und startet ihr eigenes Betriebssystem. Ich tippe das Befehlsskript ein, das ich mir eingeprägt habe, und das System beginnt, nach Dateien und Bildern zu suchen – nach allem, was einen Menschenhändler überführen könnte. Ich kopiere einfach alles – die Dateien kann ich später noch in aller Ruhe sichten, wenn ich wieder in der Sicherheit meiner eigenen vier Wände in New York bin.
Während ich darauf warte, dass der Download abgeschlossen wird, suche ich das Bücherregal nach Geheimfächern oder versteckten Tresoren ab. Ein hüfthohes Holzpanel, das eigentlich unscheinbar aussieht, springt auf, als ich dagegen stoße, und eine beleuchtete Schublade gleitet heraus. Dort liegt ein altes Lederbuch auf weißem Satin gebettet, mit einem metallisch-schwarzen Drachen auf dem Cover. Er schimmert im warmen Licht des Arbeitszimmers, fühlt sich aber kühl an, als ich mit den Fingerspitzen den gebogenen Schwanz entlangfahre. Meine Neugier siegt. Ich hebe das Buch hoch und wickle die grobe Lederschnur auf, die darumgebunden ist. Im Inneren stehen Symbole, die ich nicht kenne – manche sehen griechisch aus, doch der Rest ist irgendeine Sprache, die ich noch nie zuvor gesehen habe. Ich blättere durch die Seiten. Die Illustrationen zeigen weitere Drachen, die meisten schwarz, doch manche sind auch silbern oder golden. Auf einer Doppelseite ist eine Schlacht abgebildet, mit Feuer und Schwertern und Drachenmäulern, aus denen blau lodernde Energiesäulen—
„Wer zur Hölle bist du?“
Ich fahre zusammen und wirble herum. Scheiße. Ich hätte schwören können, dass ich die Tür geschlossen habe. Aber nein. Und jetzt steht Nikolai Lord in der Tür, mit einer jungen Frau am Arm, die ebenso schockiert aussieht wie er, doch nicht halb so wütend. Ich presse das Buch an meine Brust, als könnte es mich irgendwie retten. „Ich ... ich war nur neugierig ...“ Scheiße, Scheiße, Scheiße. Hilflos gestikuliere ich mit dem Buch. Ist er bewaffnet? Wenn er bewaffnet ist, bin ich im Arsch ...
„Los, hol Aleks“, sagt er mit rauer Stimme zu der Frau, ohne die Augen von mir zu lassen. Sie eilt hinaus.
Verdammt, ich hab’s verbockt. „Es tut mir so leid!“, sage ich und mime die unschuldige Kellnerin, die dabei erwischt wurde, wie sie ... ja, was? Das Drachenliteratur-Versteck ihres Kunden durchstöbert hat? „Aber ich liebe Bücher und Sie haben so viele – ich lege das hier einfach wieder zurück, ich bin mir sicher, dass es etwas Besonderes ist, in dieser netten kleinen Schublade ...“ Ich drehe mich um, um das Buch wegzulegen und zum USB-Stick zu schielen. Download abgeschlossen, steht darauf. Verdammte Scheiße, ich muss mir das Ding schnappen—
„Das nehme ich.“ Das Buch wird mir aus den Händen gerissen.
Himmel! Lord steht direkt neben mir. Ich habe mich für weniger als eine Sekunde umgedreht, doch irgendwie hat er in dieser Zeit geräuschlos und viel zu schnell den Raum durchquert. Ich weiche zurück und der Schock lässt mein Herz rasen. „Ich wollte es gerade—“
„Du hast keine Ahnung, wie wertvoll das ist.“ Ein dunkles Feuer glüht in seinen Augen. Sein Blick bohrt sich in meinen und fesselt mich mit seiner Hitze. Die Fotos, die ich von ihm im Internet gefunden habe, werden ihm nicht gerecht – der Mann ist unfassbar schön. Auf eine verführerische, griechische Art. Der dunkle Dreitagebart liegt wie ein Schatten auf seinem Gesicht und nimmt seiner Schönheit gerade genug, um ihn etwas wild wirken zu lassen. Und so, so sexy – die Männlichkeit strömt wie eine Welle von ihm aus, die meinen gesamten Körper umspült. Ich mache einen weiteren Schritt zurück, jetzt noch unsicherer. Normalerweise machen mich heiße Männer nicht so schwach.
Er funkelt mich an und wendet sich dann ab, um das Buch wieder andächtig in das weiße Satinbett zu legen. Während er die Schublade sorgsam zurück in ihr Fach schiebt, weiche ich, ohne ihn aus den Augen zu lassen, zurück, um den USB-Stick wieder einzustecken. Mein Blick huscht zum Computer und ich greife lautlos—
Seine Hand schließt sich um mein Handgelenk und reißt mich mit atemberaubender Stärke vom Computer weg. Aber ich habe den Stick. Ich werfe mich gegen seine Brust und nutze seine Kraft gegen ihn, dann packe ich seinen Kragen und ziehe mich hoch. Überraschung leuchtet in seinem Gesicht auf, als ich mich zu Boden fallen lasse und die Knie anziehe, um ihn über meinen eingerollten Körper zu werfen. Er ist wahnsinnig schwer – und für den Bruchteil einer Sekunde zweifle ich, dass er nachgeben wird – aber dann stolpert er über mich hinweg und sein eigener Schwung reißt ihn zu Boden. Doch plötzlich werde ich mitgerissen. Er hat mich nie losgelassen. Bevor ich blinzeln kann, ist er über mir und drückt mich mit seinem massiven Gewicht zu Boden, ein Knie über meinem Becken, meine Arme flach und nutzlos ausgestreckt. Fuck. Ich brauche eine halbe Sekunde, um zu begreifen, dass er sich von mir hat werfen lassen ... nur, um mich in diese Lage zu bringen. Hilflos unter ihm. Gefangen.
Mein Atem geht schwer, doch die Panik fängt gerade erst an, mein Herz zu erfassen.
„Was zur Hölle bist du?“, fragt er mit einem breiten Grinsen, als wäre das hier irgendwie witzig, doch dann sieht er stirnrunzelnd auf meine Hände, die er neben meinem Kopf auf den Boden drückt. „Was ist das?“ In der einen halte ich immer noch den USB-Stick.
Ich versuche, meinen Atem zu beruhigen und gegen die Panik in meinem Kopf anzukämpfen. Was soll ich darauf nur antworten? Wie komme ich hier nur raus? „USB-Stick“, keuche ich, um etwas Zeit zu schinden.
Er lockert den Druck ein wenig. Im Gegensatz zu mir ist er kein Stück außer Atem. Sein Stirnrunzeln vertieft sich. „Nein, ... das.“ Er zerrt meine Hand vom Boden – die ohne den Stick – und hält sie mit eisernem Griff fest. Dann dreht er mein Handgelenk so, dass ich es sehen kann. Er ist jetzt todernst, doch ich habe keine Ahnung, was er von mir will.
„Das ist ... meine Hand.“
„Ist das ein Tattoo?“, will er wissen.
Was? Ich habe keine … Oh. Das. „Ein Geburtsmal.“ Er meint das gezackte, halbkreisförmige Mal, das ich schon seit meiner Geburt auf der Innenseite meines Handgelenks habe.
Seine weit aufgerissenen Augen jagen mir einen Schauer den Rücken herab. Wieso spielt das eine Rolle? Was hat der Typ für ein Problem? Vielleicht hat er irgendeinen komischen Tattoo-Fetisch? Die furchtbare Erkenntnis, wie sehr ich das alles hier verbockt habe, sickert mir wie Eiswasser in den Magen.
Er reißt seine Augen von meinem wundersamen Geburtsmal los und sieht mich mit wirrem Blick an. „Ich weiß nicht, ob ich dich küssen oder einsperren soll.“
Scheiße. „Küss mich und es wird Blut fließen. Aber nicht meins.“
Der schräge Ausdruck auf seinem Gesicht wird von einem Lächeln vertrieben. Ein breites, strahlendes Lächeln – und verdammt – es lässt diesen verrückten, schönen Mann einfach nur umwerfend aussehen.
Moment mal. Er drückt mich wie ein Wahnsinniger grinsend zu Boden, die Haare vom Wurf zerzaust und ein aufgeregtes Leuchten in den Augen ... und ich denke nur daran, wie heiß er ist? Habe ich einen Schlag auf den Kopf bekommen? Aber plötzlich habe ich keine Angst mehr vor ihm. Dabei sollte ich das. Zweifellos. Immerhin will er mich anscheinend einsperren und küssen. Oder schlimmer. Viel schlimmer. Doch er hat jetzt diesen albernen, entwaffnenden Gesichtsausdruck, als wäre er ein kleines Kind, das gerade eine versteckte Schatzkiste aufgemacht und einen Haufen Gold gefunden hat.
Ohne den eisernen Griff um mein Handgelenk zu lockern, steigt er von mir runter und zieht mich mit sich, als er aufsteht – als wäre ich eine Stoffpuppe, die er mühelos herumwirbeln kann. Ich habe noch nie jemanden mit derartigen Muskeln getroffen – nur rohe, pure Kraft. Eine Kraft, wie man sie wohl nur vom Gewichtheben bekommt. Aber keine normalen Gewichte. Eher Felsbrocken. Wobei es mir ein Rätsel ist, wo er diese Stärke versteckt. Sein Körper wirkt muskulös, aber nicht wie der eines Bodybuilders. Und selbst solche Typen hätten wohl keine Chance gegen diesen voller Überraschungen steckenden Nikolai Lord.
„Ich dachte mir schon, dass du sowas sagen würdest“, erwidert er, während ich schon fast wieder vergessen habe, was das war.
Ach ja – ich hatte angedroht, ihn bluten zu lassen. Sehr clever von mir.
Er hält noch immer mein Handgelenk fest. „Wie heißt du?“, fragt er so ungezwungen, als hätten wir uns gerade in einem Café getroffen.
„Wie bitte?“ Ich bin mir nicht sicher, worauf er hinauswill.
Er legt den Kopf schräg und blickt mich strafend an. „Ich werde es sowieso herausfinden. So würdest du es nur einfacher machen.“
Für ihn? Oder für mich? Schwer zu sagen. Doch immerhin verhandeln wir. Glaube ich. „Ember Dubois.“ Ich zögere, doch da er mich eh einfach googeln kann ... „Reporterin bei World News. Ich habe ein paar Preise gewonnen. Ehrlich gesagt bin ich eine ziemlich große Nummer. Es wird auffallen, wenn ich verschwinde. Es werden Leute kommen, um nach mir zu suchen.“
Meine Worte vertreiben den albernen Ausdruck aus seinem Gesicht und lassen einen finsteren Blick an dessen Stelle treten.
Jemand taucht an der Tür hinter mir auf. Die Frau ist zurück und hat einen Mann mitgebracht – es ist der heiße, reiche Typ von unten, dem mein Namensschild aufgefallen war. „Was ist los, Niko?“
„Bring sie ins Verlies.“
Was? Ich wirble zu ihm herum.
Auffordernd streckt er mir die Hand für den USB-Stick entgegen. Ich presse die Lippen aufeinander und lasse ihn in seine Handfläche fallen. Plötzlich baut sich sein Freund hinter mir auf. Er sieht Lord aus zusammengekniffenen Augen an, als wäre er nicht gerade überzeugt von dieser Idee, doch als Lord schließlich mein Handgelenk loslässt, deutet sein Lakai lediglich zur Tür. Ich folge seinem unausgesprochenen Befehl.
Was zur Hölle habe ich mir nur dabei gedacht, das hier alleine durchzuziehen? Ich habe keinerlei Unterstützung. Niemand wird nach mir suchen. Naja, mein Redakteur würde mich wohl vermissen ... in ein paar Wochen. Doch da werde ich schon halb verwest sein. Oder verkauft. Was ebenfalls meinen Tod bedeuten würde, denn ich kenne mich – solange ich noch atmen kann, werde ich mich wehren.
Ich bin sowas von erledigt.
„Bist du dir sicher, dass es das Mal ist?“, fragt Aleksandr.
„Nein, bin ich nicht.“ Ich sehe ihn finster an. „Wie könnte ich auch sicher sein? Hast du jemals eins in natura gesehen?“
„Nein.“ Denn natürlich hat er das nicht. Die Male sind außerordentlich selten.
Ich fahre mir mit beiden Händen durch die Haare und starre auf die Tür zum Verlies. Das Verlies liegt im Keller – einem modernen und sehr gut beleuchteten Keller – und ist einer der wenigen Orte der Feste, an dem wir tatsächlich jemanden einsperren können. Die anderen Türen im Schloss lassen sich nur von innen abschließen – für die Privatsphäre. Wir haben Miss Ember Dubois vorübergehend ins Verlies verfrachtet und ihre Bewegungen auf eine Art „eingeschränkt“, bei der man sich sonst nur mit einem Safeword befreien kann, doch ich weiß nicht, was bei dieser Frau wirklich „sicher“ ist. Gut möglich, dass ich die Sache mit ihr eh schon versaut habe, als ich sie an die Wand gefesselt habe – mir ist die Panik in ihren hübschen, bernsteingrünen Augen auf dem Weg hierher nicht entgangen, vor allem, als sie den Raum gesehen hat – doch je weniger Erklärungen ich ihr gebe, desto besser. Zumindest bis Aleks und ich die Sache wieder im Griff haben. Und das geht einfacher, wenn wir ihrem viel zu intelligenten Verstand keine Gelegenheit geben, zwischen den Zeilen zu lesen.
Denn ich bin gerade ziemlich ratlos. Und versage schon wieder in meiner Rolle des Anführers.
Aleks überfliegt die Seiten des Μύθος του Δράκου. Das Mýthos tou Drákou ist das Einzige, was ich aus dem Feuer retten konnte, das vor zweihundert Jahren unsere Heimatfeste in der Nähe Athens zerstört hat. Feuer kann Drachen normalerweise nichts anhaben, doch unsere Familie und Freunde wurden von keinem gewöhnlichen Feuer ausgelöscht. Als wir zurückkehrten, waren schon fast alle von ihnen tot. Wir hatten kaum Zeit, etwas zu retten, und konnten nur mitnehmen, was wir tragen konnten – doch während meine Freunde verzweifelt nach persönlichen Gegenständen suchten, schnappte ich mir umgehend das Buch. Das Original ist alt und war damals schon um einiges älter als jeder Drache, doch bei dieser Übersetzung wurde der Originaltext um modernes Griechisch ergänzt. Was gut war, denn wir waren damals noch Kinder, kaum zwanzig Jahre alt. Keiner von uns hatte einen blassen Schimmer von den Überlieferungen und wir waren alle etwas nachlässig, wenn es darum ging, uns das entsprechende Wissen anzueignen. Ich war der Einzige, der das Erlernen der Drachensprache wirklich ernst nahm. Das Buch ist alles, was wir haben – alles, was ich habe – um ein gesamtes Volk anzuführen. Zumindest das, was davon übriggeblieben ist.
„Ich kann die Stelle zu dem Mal nicht finden.“ Die Frustration lässt meinen Cousin Aleks, der mehr wie ein Bruder für mich ist, mit untypischer Ungeduld durch die Buchseiten blättern.
Der Anblick macht mich zunehmend nervös, also zitiere ich die Textstelle schnell. „Drachenbeseelte tragen kein äußeres Zeichen oder Mal, haben kein besonderes Antlitz oder eine besondere Farbe. Man erkennt sie an ihren Herzen, wenn diese sich öffnen. Nur einmal in hundert Jahren wird eine auserkorene Drachenbeseelte das Mal tragen, das die gebrochene Seele offenbart, die in ihr ruht.“
Aleks hält inne und starrt mich an. „Du kannst das auswendig?“
„Natürlich kann ich das auswendig.“ Ich nehme ihm das Buch ab und blättere rasch zu der Seite mit der Illustration. Ich gebe es ihm zurück und die Abbildung zeigt eindeutig den gleichen gezackten Halbkreis, das Mal der gebrochenen Seele, mit dem Ember Dubois offenbar geboren wurde. „Sie muss eine Drachenseele haben.“
Er starrt noch immer auf die alte Malerei, als würde sie sich dadurch in etwas anderes verwandeln. Dann sieht er auf. „Vielleicht ist es auch einfach nur ein Zufall.“
„Glaubst du das wirklich?“ Ich seufze und reibe mir mit der Hand übers Gesicht, um mein Verlangen, zu knurren, fortzuwischen. „Du hast nicht gesehen, wie sie mich lang gemacht hat. Oder es zumindest versuchen wollte.“ Ich konnte die Drachenseele in ihr spüren. Doch das spreche ich nicht laut aus. Es ist nur ein Bauchgefühl, nichts Stichhaltiges.
Aleks’ Augenbrauen klettern nach oben. „Hast du sie geküsst?“
Ich starre ihn an. „Sie ist auf mich losgegangen.“
Er wirft einen Blick zur Tür. „Vielleicht könnte ich ja—“
Ein Knurren steigt aus den Tiefen meiner Brust empor. „Denk nicht einmal dran.“
Er sieht mich an, als wäre ich wahnsinnig. „Du weißt nicht, für wen sie bestimmt ist. Oder ob sie überhaupt eine Drachenseele hat.“
„Hat sie“, erwidere ich viel zu harsch. Ich atme durch. „Aleks. Mein Bruder. Wir haben hier ein Problem und ich muss mich darauf verlassen können, dass du dein Ding lange genug in der Hose lassen kannst, um mir zu helfen.“
Er sieht mich mit verengten Augen an, als wäre er beleidigt. Nein ... verletzt. „Ich versuche ja, dir zu helfen, Niko.“
Seine Worte treffen mich. Aleks ist seit zweihundert Jahren mein bester Freund und hat mir bei unzähligen Frauen und unzähligen falschen Hoffnungen beigestanden und jetzt ringe ich einmal mit einer schönen, feurigen Seele in meinem Arbeitszimmer und reiße ihm danach fast den Kopf ab? Das hat er nicht verdient.
Kopfschüttelnd senke ich den Blick. „Tut mir leid.“
„Du magst sie.“ Jetzt hat er wieder dieses sanfte Wesen, das ich schon mein Leben lang kenne.
Ich werfe ihm einen schuldbewussten Seitenblick zu. Ich sollte sie nicht mögen, zumindest noch nicht – so lautet das ungeschriebene Gesetz hier. Bevor ich dran bin, bekommt jeder andere Drache die Chance auf eine mögliche Partnerin. Nicht, dass die Reihenfolge eine Rolle spielt, denn es gibt sowieso nur ein ideales Gegenstück, nur eine einzige gebrochene Seele im ganzen Universum, die die perfekte andere Hälfte eines Drachens ist – doch es wäre erniedrigend, eine Partnerin zu bekommen, die zuvor vom Drachenlord abgelehnt wurde. Es ist eine alte Tradition, die dazu dienen soll, die Egos eitler Drachenmännchen zu besänftigen und den Frieden zu wahren, und wir haben unsere alten Traditionen beibehalten. Genau genommen habe ich veranlasst, dass wir sie beibehalten – denn mehr ist uns nicht geblieben, nachdem man uns alles andere genommen hat.
Aleks zieht eine Augenbraue hoch. „Du hast dich in eine Frau verguckt, die uns bestehlen wollte.“
„Wenigstens bist du jetzt wieder beim Thema.“ Ich massiere mir die Schläfen und schiebe meine Schuldgefühle und den Kodex für einen Moment beiseite. Auch für uns ist das hier etwas Neues. „Sie ist Reporterin für World News. Und anscheinend eine ziemlich gute.“ Es hat gerade mal zehn Sekunden gedauert, ihre Geschichte zu überprüfen. Pulitzer-Preis-gekrönte Investigativjournalistin. Bekannt für ihre furchtlose Berichterstattung aus Kriegsgebieten. „Sie wird uns auffliegen lassen. Und du weißt, dass wir uns das nicht leisten können.“ Wir kommen so schon kaum über die Runden. Jeden Tag haben wir neue Tote zu beklagen.
„Aber wenn sie eine Drachenseele hat ...“ Wieder blitzt Hoffnung in seinen Augen auf. Und ich kann nicht anders, als diese zu teilen. „Wir haben seit zwanzig Jahren keine neue Paarung mehr gehabt. Die Männer verlieren die Hoffnung. Selbst die jungen.“
„Ich weiß.“ Wieder reibe ich mir mit beiden Händen übers Gesicht. „Aber wenn wir sie wirklich vollständig einweihen, könnte das unser Ende bedeuten.“
„Bis jetzt hast du uns noch nie im Stich gelassen, Niko.“ Er klopft mir auf die Schulter. Ich weiß, dass er das ehrlich meint. Dass er es glaubt. Doch die Wahrheit ist, dass ich sie alle schon von Anfang an im Stich lasse.
Ich atme durch und behalte diesen Gedanken für mich. Es macht keinen Sinn, Aleks’ Glauben zu erschüttern, selbst wenn dieser ungerechtfertigt sein sollte. „Also … sind wir uns einig. Wir müssen es ihr sagen.“
„Ja. Und dafür kommst eigentlich nur du in Frage.“ Seine Miene wird ernst. „Scheiß auf den Kodex. Es gibt auf diesem Schloss keinen Drachen, dem ich es eher zutraue, einen Menschen zu verführen. Und es hängt zu viel davon ab.“
Seine Worte lassen die verschiedensten Emotionen durch meine Brust wirbeln. Aufregung. Verlangen
