Nightdrake - Lara Adrian - E-Book

Nightdrake E-Book

Lara Adrian

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Beschreibung

Die Söldnerin Nisha wird angeheuert eine kostbare Fracht zu ihrem gutzahlenden Auftraggeber zu befördern. Doch in einer zerrütteten Welt, in der magische Wesen wie Gestaltwandler und Nymphen Seite an Seite mit den Menschen leben, ist selten etwas so, wie es zunächst scheint. Als Nisha herausfindet, was - oder besser wer - sich in dem massiv gesicherten Container befindet, ist sie schockiert. Kurz entschlossen befreit sie den attraktiven Fremden, wohl wissend, dass sie damit nicht nur ihr Leben, sondern auch ihr Herz aufs Spiel setzt.

Die Kurzgeschichte "Nightdrake" von Bestseller-Autorin Lara Adrian ist bereits als Bonusstory in der Novelle "Versprechen der Nacht" erschienen.

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Seitenzahl: 45

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Inhalt

Titel

Zu diesem Buch

1

2

3

4

5

6

7

8

Die Autorin

Die Romane von Lara Adrian bei LYX

Impressum

LARA ADRIAN

Nightdrake

Roman

Ins Deutsche übertragen von

Katrin Kremmler

Zu diesem Buch

Die Söldnerin Nisha wird angeheuert eine kostbare Fracht zu ihrem gutzahlenden Auftraggeber zu befördern. Doch in einer zerrütteten Welt, in der magische Wesen wie Gestaltwandler und Nymphen Seite an Seite mit den Menschen leben, ist selten etwas so, wie es zunächst scheint. Als Nisha herausfindet, was – oder besser wer – sich in dem massiv gesicherten Container befindet, ist sie schockiert. Kurz entschlossen befreit sie den attraktiven Fremden, wohl wissend, dass sie damit nicht nur ihr Leben, sondern auch ihr Herz aufs Spiel setzt.

1

Menschen sind sonderbar.

Das soll mal ein Philosoph des zwanzigsten Jahrhunderts gesagt haben. Als ich mit meinem Sattelschlepper durch Regen und Matsch zu den Docks der Hafenstadt Port Phoenix fuhr, musste ich unwillkürlich daran denken, wie zutreffend diese Bemerkung war. Besonders jetzt, dreihundert Jahre nachdem die Erde im Jahr 2066 schlagartig aus ihrer Bahn geraten war und sich die Welt, wie die Menschheit sie kannte, für immer verändert hatte.

Vielerorts hatte sich der Meeresspiegel dramatisch gehoben, anderswo war das Wasser völlig versiegt. Durch Erdbeben und Vulkanausbrüche bewegten sich Landmassen und brachen auseinander oder wurden unter mehrere Stockwerke hohen Schlammlawinen begraben. Die Großstädte der Vergangenheit wurden ausradiert, ihre Technologie und Infrastruktur über Nacht zerstört.

Königreiche und Regierungen, Konzerne und Institutionen wurden durch den plötzlichen, unwiderruflichen, weltweiten Finanzkollaps schlagartig handlungsunfähig.

Die wenigen Überlebenden dieser dramatischen globalen Veränderungen – geschätzt nicht viel mehr als zehn Millionen – flüchteten über nicht mehr existierende Grenzen, um ihr Leben neu aufzubauen und neue Gemeinschaften zu bilden.

Und, nach langen Jahrtausenden im Verborgenen, im Schutz der Dunkelheit, kam eine kleine Anzahl von anderen Überlebenden aus dem Staub und den Trümmern dieser veränderten, neuen Welt hervor.

Man nennt sie die Sonderbaren.

Gestaltwandler und Telepathen, Nymphen und Kobolde.

Gottverdammte Missgeburten, dachte ich, als ich an der Einfahrt zu den Docks hielt und durch das Fenster meiner Fahrerkabine zwei grauhäutige Gnome erblickte, die wie Wasserspeier auf den hohen Pfeilern des Tores kauerten. Ich starrte sie demonstrativ an, um sie wissen zu lassen, dass ich keine Angst vor ihnen hatte. Meine Verachtung für die Sonderbaren ist wohlbekannt und beruht auf Gegenseitigkeit. Als ich die Scheibe hinunterkurbelte, grinste eine der scheußlichen Kreaturen durch die kalte, verregnete Sommernacht spöttisch auf mich herunter. Offenbar hatte sie mich erkannt.

»Nisha die Söldnerin«, zischte sie, während ich die Hand aus dem Fenster streckte, am Seil einer Kupferglocke zog und darauf wartete, dass der diensthabende Wächter kam und mich hineinließ. Das Ungeheuer über mir duckte sich tiefer zu mir herunter und senkte die Stimme zu einem heiseren Flüstern. »Nisha, die kaltherzige Schlampe.«

Der andere Gnom stieß ein leises, amüsiertes Lachen aus. Er bewegte seine klauenbewehrten Füße und rasselte mit seinen schweren Fußfesseln, die sicherstellten, dass er und sein Kamerad auf ihren Posten blieben. Aber auch wenn sie nicht angekettet gewesen wären, hätten diese beiden Sonderbaren mir nichts anhaben können, und das wussten sie. Angriffe auf Menschen wurden mit dem Tod bestraft.

Aber hassen konnten sie mich.

Sie konnten mich dafür verachten, meinen Lebensunterhalt als Söldnerin zu verdienen – obwohl ich es eigentlich vorzog, mich als Lieferantin zu bezeichnen. Im Allgemeinen – und für den richtigen Preis – löste ich Probleme. Leute mit dem Geld und den nötigen Kontakten wandten sich normalerweise an mich, wenn etwas schnell, diskret und ohne Fragen erledigt werden musste.

So auch in dieser Nacht. Ich hatte den Auftrag, eine Ladung Frachtgut abzuholen und einem Kunden zu liefern, der wollte, dass seine Geschäfte am heruntergekommenen Hafen von Phoenix vertraulich blieben. Nicht, dass das dubiose menschliche Gesindel, das auf den Docks arbeitete, oder die noch zwielichtigeren Sonderbaren, die hier als versklavte Zwangsarbeiter schufteten, sich einen Dreck darum scherten, was die Frachter aus der ganzen Welt hier anlieferten oder abholten.

Trotzdem musste mein Klient seine Gründe haben, und das genügte mir. Ich brauchte nicht zu wissen, wer er war oder was ich transportierte. Alles, worauf es ankam, waren die zwei Rohdiamanten, die im Pelzfutter meines Stiefels steckten, und die drei weiteren, die ich bekommen würde, sobald ich die Ladung der heutigen Nacht an ihrem Bestimmungsort abgeliefert hatte.

Der riesige Wächter, ein Mensch, kam schwerfällig aus seinem Schuppen neben dem Tor, an seinem breiten ledernen Schulterriemen hing eine lange schwarze Flinte. Ich lehnte mich hinaus, und er spähte durch die rostigen Eisenstangen zu mir herüber. Als er mich erkannte, hob er eine buschige Augenbraue, und seine kleinen, gierigen Augen verursachten mir Gänsehaut. »Bist ja schnell zurückgekommen, was, Nisha?«, knurrte er, jetzt mit einem anzüglichen Grinsen. »Bist heutzutage eine verdammt gefragte Frau. Aber ich kann mich ja auch nicht beklagen.«

Ich schenkte ihm ein Lächeln, in dem jeder klügere Mann Abscheu erkannt hätte. »Was soll ich sagen? Das Geschäft brummt.«

Er grinste, als er das Tor aufschloss und mich hindurchfahren ließ. »Welches Terminal heute?«

»3-Ost«, sagte ich durch das offene Fenster, die Kennzeichnung für Fracht aus Neu-Asien. Als der Wächter neben mir auf das Trittbrett meines Lasters sprang, warf ich ihm einen ausdruckslosen Blick zu. »Ich kenne den Weg.«

Mit finsterem Gesicht sprang er wieder hinunter. »Dieser Frachter kam gerade vor eine Stunde an. Sie entladen noch, dürfte noch eine Weile dauern. Wenn dir da draußen kalt wird, komm doch zu mir rein und wärme dich auf.«