Notärztin Andrea Bergen 1500 - Daniela Sandow - E-Book

Notärztin Andrea Bergen 1500 E-Book

Daniela Sandow

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Beschreibung

Der Schock sitzt tief, als Laura Rother unter der Dusche einen Knoten an ihrer Brust entdeckt. Aber sie versucht, alle Alarmglocken, die in ihr schrillen, zu ignorieren. Denn ihre Fernsehkarriere nimmt gerade richtig an Fahrt auf, und sie darf eine der bekanntesten Kochshows im deutschen Fernsehen moderieren. Was sie also jetzt am wenigsten gebrauchen kann, ist eine Brustkrebsdiagnose!
Aber früher oder später kommt Laura nicht umhin, sich ihren Sorgen zu stellen und sich untersuchen zu lassen. Und sie muss feststellen, dass ihr Freund Lukas in diesen schwierigen Zeiten nicht der richtige Mann an ihrer Seite ist. Stattdessen entstehen neue Freundschaften, zum Beispiel zu Dr. Andrea Bergen, die ihr unheimliche Kraft geben. Und auch der Starkoch ihrer Sendung ist für sie da wie kein anderer ...


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Inhalt

Cover

Meine Bonus-Zeit

Vorschau

Impressum

Meine Bonus-Zeit

Sie ist in echt genauso nett wie im Fernsehen! Meine Tochter und ich haben vor Kurzem die Moderatorin einer berühmten Koch-Show in einer Pizzeria kennengelernt. Laura Rother ist eine ganz herzliche Person! Aber schon damals habe ich gedacht: Irgendetwas Trauriges liegt in ihrem Blick.

Inzwischen kenne ich den Grund. Sie hat einen Knoten in ihrer Brust ertastet und trägt das Wissen darum schon einige Zeit mit sich herum, ohne sich jemandem anzuvertrauen. Dabei ist zügiges Handeln bei der Brustkrebsvorsorge so wichtig! Aber ich kann auch verstehen, dass sie Angst hat – besonders, weil ihr Freund mit dem Thema gar nicht umgehen kann.

Umso besser ist es, dass sie nun endlich hier im Elisabeth-Krankenhaus ist und eine Diagnose gestellt werden kann. Egal, wie das Ergebnis ist, ich werde diese großartige Frau unterstützen, wo ich nur kann ...

Es war die letzte Verkostung an diesem Abend. Drei Köche und eine Köchin probierten das Dessert. Dabei wussten sie nicht, welche Portion von Adrian Timm oder von einem der prominenten Kandidaten zubereitet worden war.

Laura Rother wartete gespannt auf das Urteil der Jury. Vergessen war die Nervosität, die sie jeden Tag gefühlt hatte, seit sie wusste, dass sie die Liveshow Alle gegen Adrian Timm moderieren sollte. Vor knapp einer Woche war diese Entscheidung gefallen, nachdem Alexia Vega, Lauras Vorgängerin, völlig überraschend während der laufenden Staffel aus der Show ausgestiegen war. Weder Alexia Vega noch der Sender hatten sich bisher zu den Gründen geäußert, und im Internet gab es wilde Spekulationen, was da wohl vorgefallen war.

Alexia Vega war bei den Zuschauern sehr beliebt. Laura war sich darüber im Klaren, dass sie an ihrer Vorgängerin gemessen wurde, doch an diesem Abend war es ihr gelungen, diese Gedanken völlig auszuschalten.

Souverän und humorvoll hatte sie die Sendung geleitet. Sie und Adrian Timm hatten sich die gegenseitig die Bälle zugeworfen und das Saalpublikum immer wieder zum Lachen gebracht. Niemand wäre auf die Idee gekommen, dass sie und der Koch sich heute zum ersten Mal begegnet waren.

Bei den Proben an den vergangenen beiden Tagen hatte ein Redakteur Adrian Timms Part übernommen. Dem Koch war nicht anzumerken, dass er völlig unvorbereitet an der Show teilnahm. Aber wahrscheinlich war das nach fast fünf Staffeln für ihn inzwischen zur Routine geworden.

Und dann war es vorbei. Die Jury gab ihre Punkte ab, und nach der Vorspeise und den beiden Hauptgerichten hatte Adrian Timm auch den letzten Gang gewonnen.

Während im Hintergrund die Prominenten und Jury miteinander diskutierten und lachten, trat der Sternekoch neben Laura und legte einen Arm um ihre Schulter. Er strahlte zuerst sie an, dann in die Kamera. Doch seine Worte waren ausschließlich an sie gerichtet: »Ich finde, du hast das heute ganz toll gemacht.«

Zustimmender Applaus brandete auf.

»Und wir freuen uns alle auf die nächste Sendung«, fuhr Adrian Timm fort.

Wieder wurde er durch den Applaus unterbrochen.

Adrian drückte sie fest an sich, dann ließ er sie los. Er lächelte ihr noch einmal zu und wirkte auf den unbeteiligten Zuschauer sicher überaus freundlich und liebevoll. Doch Laura spürte trotz allem die Distanz. Er war einfach nur professionell, mehr steckte nicht hinter seiner Freundlichkeit.

Wenn es da noch einen winzigen Zweifel gab, so wurde sie schnell eines Besseren belehrt, nachdem die Zuschauer die Halle verlassen hatten. Adrian Timm verschwand, ohne sich von seinem Team, den Prominenten oder der Jury zu verabschieden. Er war einfach weg, und niemand schien sich darüber zu wundern. Auch während der Backstageparty ließ er sich nicht mehr blicken.

Lorenz Seibt, der Regisseur der Sendung, kam kurz nach Mitternacht zu Laura.

»Die Reaktionen im Internet überschlagen sich vor Begeisterung«, verkündete er. »Und wir sind auch sehr zufrieden.«

»Es war eine tolle Erfahrung«, versicherte sie ihm.

»Die du gerne wiederholen darfst.« Lorenz Seibt zwinkerte ihr zu. »Wir wollen dir für den Rest der Staffel, und auch für die nächste, einen Vertrag anbieten.«

»Alexia Vega kommt also nicht zurück?«

Lorenz' Gesicht verschloss sich.

»Nein«, sagte er knapp. Im nächsten Moment lächelte er schon wieder. »Komm doch bitte morgen um vierzehn Uhr zu mir ins Büro. Dann besprechen wir alles.«

Laura stimmte sofort zu.

»Und jetzt stoßen wir auf unsere zukünftige Zusammenarbeit an.« Lorenz Seibt griff nach ihrem Arm und führte sie an die Theke.

***

»Das war eine tolle Show«, sagte Franzi begeistert.

Andrea Bergen schaltete den Fernseher aus. »Mir hat es auch sehr gut gefallen.«

»Ich finde die neue Moderatorin super.« Franzi klatschte in die Hände.

»Ich auch«, stimmte Hilde Bergen ihr zu, bevor sie sich an ihren Sohn wandte. »Die Rezepte sind morgen online abrufbar. Ich möchte gerne die Rucola-Lachs-Lasagne probieren. Kannst du mir das ausdrucken?«

Werner Bergen schaute seine Mutter verwundert an. »Warum machst du das nicht selbst?«

»Weil nur du in deiner Praxis noch einen funktionierenden Drucker besitzt.« Hilde grinste ihren Sohn an. »Ich habe dir schon vor Wochen gesagt, dass der Drucker im Haus kaputt ist.«

Werner schaute von Hilde zu seiner Frau Andrea, doch die zuckte nur mit den Schultern. »Ich hätte längst einen neuen besorgt, aber das wolltest du selbst erledigen.«

»Wahrscheinlich glaubt Papa, dass wir Frauen zu blöd sind, um das richtige Gerät auszusuchen«, warf Franzi ein.

Werner grinste vielsagend. »Na ja ...«

Weiter kam er nicht, weil seine Mutter daraufhin ein Sofakissen in seine Richtung warf.

Das wiederum alarmierte Dolly, die schwarze Hündin der Bergens. Sie witterte ein Spiel, an dem sie teilnehmen konnte, und lief laut bellend hin und her. Als Werner das Kissen zurück zu seiner Mutter warf, sprang die Hündin hoch, packte das Kissen und zerriss es mit einem Biss. Federn stoben auf. Für Dolly war das ein riesiger Spaß. Sie zerrte weiter an dem Kissen, schüttelte den Kopf, und eine weitere Federwolke flog hoch und verteilte sich in alle Richtungen.

»Dolly!«, stöhnte Hilde.

»Och ... Nee ...«Auch Werner war hörbar genervt.

»Das ist eure Schuld«, ergriff Franzi sofort Partei für die Hündin. »Ihr habt das Kissen hin und her geworfen.« Sie machte eine kurze Pause, bevor sie hinzufügte: »Außerdem passte das farblich sowieso nicht zur Couch.«

Andrea sagte nichts. Sie lehnte sich in ihrem Sessel einfach nur zurück und beobachtete ihre Familie amüsiert. Leider gab es solche Momente, in denen sie alle zusammen sein konnten, viel zu selten.

***

Laura wachte auf, bevor der Wecker klingelte. Draußen war es noch dunkel, nur das Licht der Straßenlaterne fiel durchs Fenster und schuf Inseln aus Licht und Schatten.

Lukas neben ihr schnarchte leise. Er schlief tief und fest.

Laura tastete nach ihrem Handy, das neben ihr auf dem Nachttisch lag, und filmte Lukas. Bisher hatte er vehement bestritten, nachts zu schnarchen. Sie freute sich jetzt schon darauf, ihm das Gegenteil zu beweisen.

Sie setzte sich auf, schwang die Beine über die Bettkante und schaute dabei auf den Wecker. In fünf Minuten würde er klingeln, doch Laura stellte ihn ab, damit Lukas weiterschlafen konnte. Er musste erst kurz vor Mittag aufstehen, während sie bereits in drei Stunden in den Kölner Fernsehstudios erwartet wurde.

Heute Morgen hatte sie ein Interview und am Nachmittag das Gespräch mit Lorenz Seibt. Wahrscheinlich waren auch die Produzenten der Kochshow dabei, wenn es dann schon um Vertragsverhandlungen ging.

Ihr Herz klopfte schneller, als sie daran dachte. Was für eine Entwicklung!

Als sie sich für den Studiengang Medienmanagement mit dem Schwerpunkt PR und Kommunikation entschied, hatte sie nicht im Traum daran gedacht, einmal vor der Kamera zu stehen.

Ihr Ziel war eine leitende Stelle in einem Medienunternehmen gewesen, doch bereits während ihres Praktikums bei einem regionalen Fernsehsender bekam sie Jobs vor der Kamera. Sie besaß eine ganz besondere Ausstrahlung und zog bereits in kleineren Reportagen und Interviews sehr schnell die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf sich. Und jetzt arbeitete sie für den überregionalen Sender DeutschlandLive.

»Bist du nervös?«, vernahm sie Lukas' Stimme hinter sich.

»Habe ich dich geweckt?«, antwortete sie mit einer Gegenfrage.

Sie drehte sich zu ihm. Wie gut er aussah, selbst in dieser frühen Morgenstunde und mit dem verwuschelten Haar.

»Nein.« Er lächelte sie an und streckte die Hand nach ihr aus.

Laura rutschte zurück ins Bett und schmiegte sich an ihn.

»Also«, wiederholte er seine Frage. »Bist du sehr nervös?«

Laura schüttelte den Kopf. »Eher auf eine freudige Art aufgeregt.« Fragend schaute sie ihn an. »Kennst du Adrian Timm eigentlich persönlich?«

Lukas arbeitete ebenfalls bei DeutschlandLive als Anchorman in der Nachrichtenredaktion. Er war ein bekanntes Gesicht des Senders und ständig auf den Illustrierten zu sehen – erst recht, seitdem er und Laura ein Paar waren.

Lukas hielt sie fest umfangen. »Wir sind uns einmal bei einem Event begegnet. Seine Kochshow hatte ebenso wie unsere Nachrichtensendung einen Preis gewonnen. Wir haben nur zwei oder drei Sätze miteinander gewechselt.«

Lukas zögerte, doch Laura sah ihm an, dass ihm da noch etwas auf der Zunge lag.

»Sag schon«, forderte sie ihn auf. »Du weißt doch etwas.«

»Nur das, was gerüchteweise durchsickert. Adrian Timm soll professionell sein, aber auch sehr unzugänglich.«

»Ja, das habe ich gestern selbst so erlebt.« Laura dachte einen Moment nach. »Ob das der Grund ist, weshalb Alexia Vega so plötzlich ausgestiegen ist?«

Offensichtlich dachte auch Lukas gerade an ihre Vorgängerin. »Es wird gemunkelt, dass er Alexia Vega regelrecht rausgemobbt hat.«

»Oh!« Erschrocken schaute Laura ihn an.

»Mist«, fluchte Lukas. »Das ist mir so rausgerutscht. Eigentlich wollte ich dir das nicht sagen.«

»Warum nicht?« Unwillig runzelte Laura die Stirn. »Es ist doch besser, wenn ich vorgewarnt bin.«

»Es ist aber nur ein Gerücht«, sagte Lukas. »Ich habe es nicht erwähnt, weil ich wollte, dass du unvoreingenommen in diesen Job einsteigst. Und es hat ja offensichtlich alles gut geklappt.«

Laura nickte. Dennoch ließ sie die Frage nicht los, warum Alexia Vega so plötzlich aufgehört hatte ...

***

Die Notärztin Andrea Bergen setzte sich in den Rettungswagen. Jupp Diederichs saß bereits hinter dem Lenkrad und Ewald Miehlke stieg nach ihr ein.

»Alexander Bäumer!« Mehr musste Ewald Miehlke nicht sagen.

Das Team kannte den Patienten seit Jahren. Immer wieder einmal musste er notfallmäßig ins Krankenhaus gebracht werden, weil er keine Luft mehr bekam. Seit ein paar Monaten häuften sich die Anfälle.

»Schlimm!«, kommentierte Jupp Diederichs. Dann gab er Gas und bog mit aufheulendem Martinshorn in die Straße ein.

Andrea eilte in Gedanken schon weiter. Alexander Bäumer war ein überaus sympathischer Mann Anfang vierzig. In seiner Jugend war er ein erfolgreicher Handballer gewesen, bis seine beginnende Lungenfibrose seine Karriere beendete.

Ein junger sportlicher Mann, der nie geraucht hatte oder wissentlich mit Schadstoffen in Berührung gekommen war. Er hatte Architektur studiert, ein eigenes Architekturbüro eröffnet, doch inzwischen konnte er nicht mehr arbeiten.

Es hatte mit einer Lungenentzündung begonnen, inzwischen war seine Lunge verhärtet und vernarbt, wodurch das Lungenvolumen und die Atmung zunehmend beeinträchtigt wurden.

Die idiopathische Lungenfibrose, deren Ursache unbekannt war, nahm ihm jegliche Kraft und inzwischen auch jeden Lebensmut.

Alexander und seine Frau Susanne wohnten in einer schönen Villa am Rhein. Alles strahlte einen gewissen Wohlstand aus.

»Die beiden sind das beste Beispiel dafür, dass Reichtum allein nicht glücklich macht«, brummte Jupp Diederichs, als er den Motor des Rettungswagens ausmachte.

»Alexander Bäumer würde wahrscheinlich alles hergeben, wenn er dafür gesund sein könnte.« Ewald Miehlke seufzte vernehmlich.

Auch Andrea nickte zustimmend. Sie wusste, dass der Großteil des Vermögens von Susanne Bäumer stammte. Aber auch sie würde für die Gesundheit ihres Mannes alles hergeben.

Susanne Bäumer öffnete bereits die Tür, noch bevor das Team aus dem Rettungswagen ausgestiegen war. Sie sah müde aus, Verzweiflung lag in ihren rot geränderten Augen.

»Es geht ihm sehr schlecht«, sagte sie leise, als Andrea Bergen zu ihr kam. »Ich habe Angst, dass er diesen Anfall nicht ...« Sie brach ab, presste die Lippen aufeinander und konnte das Schreckliche offensichtlich nicht aussprechen.

Andrea Bergen folgte Susanne Bäumer in den riesigen Wohnsalon. Eine Wand bestand nur aus einer riesigen Glasscheibe, die den Blick in den Garten freigab, bis hinunter zum Rhein. Es war ein Anblick, der Andrea immer für einen kurzen Moment gefangen nahm, doch heute konzentrierte sie sich ausschließlich auf ihren Patienten. Dessen schwerer Atem war bereits zu hören, als sie das Zimmer betrat.

Alexander befand sich in halb sitzender Position und mit geschlossenen Augen auf dem Sofa. Der Oberkörper war aufgerichtet und mit Kissen abgestützt, weil er im Liegen nicht mehr durchatmen konnte. Der Schlauch seiner Nasensonde führte zu der Sauerstoffflasche neben ihm. Er öffnete die Augen, als Andrea nähertrat, und lächelte schwach. Als er sprach, musste er nach jedem Wort eine kurze Pause machen.

»Ich – würde – gerne – sagen, – dass – ich – mich – freue – Sie – zu sehen ...«

Andrea streichelte über seinen Arm. »Ich hätte mir unser Wiedersehen auch unter anderen Umständen gewünscht.«

Während sie Alexander Bäumer untersuchte, stellte sie Fragen zu seiner Behandlung in den letzten Wochen. Sie unterhielt sich überwiegend mit Susanne Bäumer, weil ihm das Reden zu schwer fiel.

Die Behandlung mit Kortikoiden gegen die Entzündungen, und die Immunsuppressiva wegen der Veränderung des Lungengewebes, reichten offensichtlich nicht mehr aus.

»Ich möchte Sie gerne ins Elisabeth-Krankenhaus bringen«, schlug Andrea vor. »Dort können wir Sie gründlicher untersuchen und nach einem neuen Behandlungsansatz suchen.«

»Wozu?«, kam es schwer über seine Lippen. »Ich – möchte – hier – sterben.«

Susanne mischte sich ein. »So weit sind wir noch lange nicht!« Finster schaute sie ihren Mann an. »Wir geben nicht auf ... Ich gebe dich nicht auf.«

»Ich gebe Sie auch nicht auf«, sagte die Notärztin entschlossen. »Sie stehen ja bereits auf der Liste für eine Spenderlunge.«

»Ich – kann – doch – nicht – auf – den – Tod – eines Menschen – hoffen ...« Er brach ab.

»Wir haben schon so oft darüber gesprochen.« Verzweiflung lag in Susannes Blick. »Ich weiß einfach nicht, was ich noch sagen kann, damit er sich nicht mehr mit solchen Gedanken herumquält.«

Es war nicht das erste Mal, dass Andrea Bergen mit solchen Überlegungen konfrontiert wurde. Sie hatte dafür Verständnis, fand aber, dass es da noch eine andere Sichtweise geben musste.

»Wenn Sie eine Spenderlunge bekommen, sollten Sie vor allem daran denken, dass es jemandem wichtig war, einem schwerkranken Menschen nach seinem eigenen Tod zu helfen und sich ganz bewusst für einen Organspendeausweis entschieden hat.«