Nürnberg -  Fürth, Erlangen MM-City Reiseführer Michael Müller Verlag - Ralf Nestmeyer - E-Book

Nürnberg - Fürth, Erlangen MM-City Reiseführer Michael Müller Verlag E-Book

Ralf Nestmeyer

0,0
13,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Anders reisen und dabei das Besondere entdecken: Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Entdecken Sie mit Ralf Nestmeyer die bewegte Geschichte seiner Heimatstadt Nürnberg. Die ganze Pracht der Kaiserstadt im Norden Bayerns entdecken Sie auf  252 Seiten mit 136 Farbfotos  in unserem Reiseführer »Nürnberg« in der zwölften Auflage.  13 Karten  inklusive Plan der öffentlichen Verkehrsmittel sowie eine Übersichtskarte mit 20 zentral gelegenen Unterkünften für jeden Anspruch und Geldbeutel verwandeln die Stadt zu Ihrer zweiten Heimat, machen Sie zu einem »Nürnberger ehrenhalber«.  Zehn ausführlich beschriebene Touren  führen Sie in jeden Winkel der Stadt, zwei Ausflüge in die Nürnberger Nachbarstädte  Fürth  und  Erlangen  – alle Teil der Europäischen Metropolregion Nürnberg. Erfahren Sie alles über die beliebtesten Attraktionen der Region Nürnberg. Sämtliche Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten wurden Ort akribisch recherchiert und für Sie ausprobiert. Zahlreiche eingestreute Essays vermitteln interessante  Hintergrundinformationen  zu Nürnbergs Sehenswürdigkeiten und Geschichte. Die  Geheimtipps  des Autors verraten Ihnen besonders lohnende Ziele, etwa Unterkünfte oder Restaurants, die auch  Einheimische  frequentieren. Ökologisch, regional und nachhaltig wirtschaftende Betriebe sind im Reiseführer extra kenntlich gemacht. Das Stadtmagazin »Plärrer« schreibt: »Für Entdecker und Kenner bietet Autor Ralf Nestmeyer neben Geläufigem auch Ausflüge in echte weiße Flecken auf der Touristenkarte.«

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 389

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Ralf NestmeyerOrientiert in NürnbergStadt und StadtviertelSightseeing-KlassikerSightseeing-AlternativenEssen gehenWege durch NürnbergTour 1: Die BurgTour 2: Sebalder AltstadtTour 3: Lorenzer AltstadtTour 4: GostenhofTour 5: St. JohannisTour 6: NordstadtTour 7: Nürnbergs SüdenTour 8: Ehemaliges ReichsparteitagsgeländeTour 9: Nürnbergs OstenTour 10: Das KnoblauchslandFürthErlangenNachlesen & NachschlagenStadtgeschichteWirtschaftLiteraturKultur- und NachtlebenVeranstaltungen und FesteNürnberg mit KindernNürnberg (fast) umsonstAnreiseUnterwegs in der RegionÜbernachtenWissenswertes von A bis ZNürnberg kompaktAlle MuseenAlle RestaurantsAlle Shopping-AdressenÜber dieses BuchÜbersichtskarten und PläneIndex
Alles im Kasten
Der sagenhafte Sprung des Ritters EppeleinAlbrecht Dürer – der berühmteste Sohn der StadtDie Nürnberger ChörleinSebald – Nürnbergs StadtheiligerEin diebischer RatsherrDie Reichskleinodien – Insignien der MachtDas Nürnberger Patriziat: eitel und machtbewusstDie Nürnberger Gesetze: „Legalisierung“ der UnmenschlichkeitDer „Weltgeist“ in den StadtmauernHektographierte Haftbefehle: Die Massenverhaftung vom 5. März 1981Veit Stoß – ein Künstler auf AbwegenHermann Kesten – Nürnbergs bedeutendster Schriftsteller des 20. JahrhundertsClaire Goll – eine gebürtige GostenhoferinDie Nürnberger ProzesseJakob Daniel Burgschmiet: Denkmäler für DeutschlandBlanchards BallonaufstiegDer BurgbergtunnelDie MAN – einst größter Arbeitgeber der StadtDer WutlehrerDie RAF in der StephanstraßeDie GartenstadtideeDie Reichsparteitage der NSDAPGrößenwahn und DummheitDie erste deutsche PapiermühleDie Nürnberger und ihr WaldDer Philosoph auf dem RechenbergDer Mythos ErhardGeschichte der Fürther JudenWie kommt der Schiefer nach Fürth?Fürther Unternehmergeist: Quelle, Grundig, MetzJakob Wassermann – ein vergessener BestsellerautorDie Friedrich-Alexander-UniversitätErlangens fünfte JahreszeitDie Nürnberger Burggrafen und ihre StadtVon der Kuriositätenkammer zum Germanischen NationalmuseumDie romantische Entdeckung NürnbergsStätte der Rohheit und GewaltKino mit CourageKleine Geschichte des ChristkindlesmarktesDas Bestelmeiersche MagazinFrankens unbekannter Jamie OliverLebkuchenrezepte über die JahrhunderteZum Sonnenbaden nach Nürnberg!Der „Glubb“
Kartenverzeichnis
Tour 1: Die BurgTour 2: Sebalder AltstadtTour 3: Lorenzer AltstadtTour 4: GostenhofTour 5: St. JohannisTour 6: NordstadtTour 7: Nürnbergs SüdenTour 8: Ehemaliges ReichsparteitagsgeländeFürthErlangenÜbernachten in NürnbergDie Enstehung der StadtmauerZeichenerklärungNürnberg, Erlangen, Fürth
Tourenverzeichnis
Tour 1: Die BurgTour 2: Sebalder AltstadtTour 3: Lorenzer Altstadt Tour 4: GostenhofTour 5: St. Johannis Tour 6: NordstadtTour 7: Nürnbergs SüdenTour 8: Ehemaliges ReichsparteitagsgeländeTour 9: Nürnbergs OstenTour 10: Das KnoblauchslandTour 11: FürthTour 12: Erlangen
Unterwegs mit
Ralf Nestmeyer
Als Nürnberger Autor und Reisejournalist liegt mir dieser Stadtführer aus vielen Gründen besonders am Herzen:
Ralf Nestmeyer ist Historiker und lebt seit 1995 als freier Autor in Nürnberg. Er ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland und hat nicht nur zahlreiche Reiseführer für den Michael Müller Verlag geschrieben, sondern auch Kriminalromane („Roter Lavendel“, „Die Toten vom Mont Ventoux“) sowie mehrere Sachbücher (Reclam, Klett-Cotta, Artemis&Winkler, Theiss Verlag). Für den Insel Verlag hat er literarische Anthologien über die Provence wie auch über Sizilien herausgegeben. Weitere Infos unter www.nestmeyer.de.
Einerseits war er 1994 nicht nur meine erste Buchveröffentlichung, aus der sich eine bis heute andauernde, sehr fruchtbare Beziehung zum Michael Müller Verlag ergab. Diese ermöglichte mir auch, Reiseführer über meine europäischen Lieblingsregionen Südfrankreich und Südengland sowie Paris und London zu schreiben - womit ich im übertragenen Sinne von Nürnberg aus die Welt erkundet habe.
Zum anderen liegen zwischen der 1. und der 12. Auflage dieses Reisehandbuches mehr als 20 Jahre, in denen sich im Tourismus und in der Gastronomie unheimlich viel verändert hat. Nun, die Burg stand schon damals, aber das Neue Museum sowie das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände waren nicht mehr als kühne Wunschvorstellungen. Und so hat sich auch dieser Stadtführer mehrfach gewandelt und verändert und erscheint jetzt in der MM-City-Reihe mit Stadtrundgängen und Einkaufstipps. Zudem sind nicht nur meine persönlichen Tipps, sondern auch jene Adressen besonders hervorgehoben, für die nachhaltige und umweltverträgliche Aspekte zum Geschäftskonzept gehören.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß in meiner Heimatstadt!
In eigener Sache
Während der Arbeit an dieser Ausgabe waren die Auswirkungen der Corona-Krise auf Restaurants, Hotels, Museen etc. noch nicht abzusehen. Deswegen können nicht alle Informationen in diesem Buch auf dem aktuellen Stand sein. Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis und bitten Sie, gelegentlich einen Blick auf unsere Internetseiten zu werfen, wo wir Sie über Ihr Reisegebiet auf dem Laufenden halten. Wenn Sie mögen, können Sie diesen Service mit eigenen Erfahrungen vor Ort unterstützen. Schreiben Sie uns unter [email protected], Stichwort „Reisebuch-Updates“. Wir sind dankbar für jeden aktuellen Hinweis.
Orientiert in Nürnberg
Stadt und Stadtviertel
Nürnberg hat mehr als eine halbe Million Einwohner. Dennoch präsentiert sich die fränkische Metropole als überschaubar. Das große touristische Kapital der Stadt sind die mächtige Burganlage und das von einem komplett erhaltenen Mauergürtel umschlossene historische Zentrum. Doch die Altstadt ist weit mehr als eine historische Kulisse, sie ist Einkaufszentrum und Flaniermeile zugleich.
Und wo liegen bitte Fürth und Erlangen?
Erlangen liegt rund 20 km nördlich von Nürnberg, Fürth quetscht sich zwischen die beiden Städte. Dabei scheinen mancherorts die Grenzen zwischen Nürnberg und seiner kleinen Schwester Fürth regelrecht zu verschwimmen.
Stadt, Land, Fluss
Auf Nürnberg übertragen bedeutet dies Burg, Altstadt, Pegnitz! Die Pegnitz teilt die Altstadt in zwei fast gleich große Hälften. Die nördliche (Sebalder-) Altstadt wird von der Burg dominiert. Hier findet sich die größte Kneipen- und Restaurantdichte Nürnbergs, aber auch das Spielzeugmuseum, das Rathaus und der Hauptmarkt, auf dem der berühmte Christkindlesmarkt abgehalten wird. Die Lorenzer Altstadt liegt südlich der Pegnitz. Hier erstreckt sich mit der Breiten Gasse sowie der König-, Karolinen- und Kaiserstraße die Fußgängerzone mit den großen Kaufhäusern und den zahlreichen Filialisten, doch finden sich mit dem Germanischen Nationalmuseum und dem postmodernen Neuen Museum auch zwei kulturelle Highlights.
Überschaubare Altstadt
Innerhalb des Nürnberger Zentrums lässt sich jedes Museum und jede Sehenswürdigkeit bequem zu Fuß erreichen, so dass sich selbst auf öffentliche Verkehrsmittel leicht verzichten lässt. Es dauert nicht einmal eine halbe Stunde, um vom Hauptbahnhof zur Kaiserburg hinaufzulaufen. Da die Altstadt von einer Stadtmauer umgeben ist, deren Grundriss einem Parallelogramm ähnelt, fällt die Orientierung leicht. Nach Norden hin steigen die Gassen und Straßen zur Burg hin an. Den Wechsel zwischen den beiden Stadthälften erleichtern mehrere (Fußgänger-)Brücken. Mit dem Auto kann man sich in der Altstadt allerdings kaum fortbewegen, daher sollte man rechtzeitig einen Parkplatz oder ein Parkhaus ansteuern. Zudem ist das Zentrum bequem mit der U-Bahn zu erreichen.
Romantische Innenstadt
Nürnberg ist für viele Besucher der Inbegriff deutscher Romantik und Tradition. Wer denkt beim Namen dieser Stadt nicht an Christkindlesmarkt und Spielwaren, Lebkuchen und Bratwürste, Butzenscheiben und Fachwerkhäuser? Gleichzeitig aber war bereits die Fahrt der ersten deutschen Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth im Jahre 1835 ein Beweis dafür, dass sich in Nürnberg auch etwas bewegt: Um den mittelalterlichen Stadtkern herum hat sich eine fortschrittliche Industriemetropole entwickelt. Im Innenstadtbereich ist Nürnberg jedoch eine bis in den letzten Winkel hinein sympathische Stadt geblieben. Kaum eine andere deutsche Großstadt ist so beschaulich und leicht zu überblicken wie Nürnberg. Den besten Überblick hat man von der Kaiserburg: Das Nürnberger Wahrzeichen dominiert das historische Zentrum, kein Hochhaus sprengt den Rahmen, nur die hochgebuckelten Chöre der Sebaldus- und der Lorenzkirche ragen aus dem Meer steiler Dächer. Doch der Blick trügt: Im Zweiten Weltkrieg wurde Nürnberg so stark zerstört, dass der Stadtrat ernsthaft erwog, die Stadt an anderer Stelle wiederaufzubauen. Es kam bekanntlich anders: Aus dem Bombenschutt ist Nürnberg beinahe wiederauferstanden wie der sprichwörtliche Phönix aus der Asche - nur ein bisschen langsamer und mühevoller. Bei einem Spaziergang durch die Altstadt lassen sich die Lücken, die der Krieg geschlagen hat, zwar nicht ausblenden, das mittelalterliche Stadtbild mit seinen verwinkelten Gassen ist jedoch dank eines behutsamen Wiederaufbaus weitgehend erhalten geblieben.
Jenseits der Stadtmauer
Lebendige und attraktive Stadtteile sind St. Johannis und die Nordstadt. In Gostenhof ist die alternative Multikulti-Szene zu Hause. Der Osten ist durch das Pegnitztal geprägt, während die Südstadt als typische Arbeiterstadt gilt. Im Südosten der Stadt befindet sich das ehemalige Reichsparteitagsgeländes. Wer Lust auf eine kleine Landpartie hat, dem sei Kraftshof im Knoblauchsland mit seiner Wehrkirche ans Herz gelegt.
Natur pur
Nürnberg besitzt eine hohe Lebensqualität wie internationale Studien der Frankenmetropole bescheinigt haben. Dazu tragen auch sicher das große Freizeitangebot sowie die zahlreichen Naherholungsgebiete bei, zum Beispiel der Stadtpark, der Marienbergpark, der Luitpoldhain sowie der Wöhrder See mit seiner Norikusbucht. Das Pegnitztal oder der Reichswald bieten sich geradezu für Spaziergänge und Radtouren an.
Ein Stückchen weiter locken die Hersbrucker Schweiz im Osten und die Fränkische Schweiz im Norden zum Wandern und Klettern. Und schön einkehren kann man anschließend in einer der vielen dort beheimateten Privatbrauereien. Mit dem Auto oder öffentlichen Nahverkehr sind die schönen Landstriche in nicht einmal einer Stunde genauso schnell zu erreichen wie das Fränkische Seenland im Süden, an dessen Badeseen sich im Sommer Wasserratten und Sonnenanbeter tummeln.
Sightseeing-Klassiker
Kaiserburg, Germanisches Nationalmuseum und das ehemalige Reichsparteitagsgelände - das sind die Klassiker der Frankenmetropole. Je nach persönlichen Vorlieben kann man Nürnberg von Highlight zu Highlight erkunden. Selbstverständlich gilt: Man muss sich nicht für jeden touristischen Hotspot interessieren.
Lebendige Geschichte
Wer sich für die Stadtgeschichte interessiert, kann sich im Fembohaus über die reichsstädtische Zeit, im Museum Industriekultur über das 19. Jahrhundert und im Dokumentationszentrum über den Nationalsozialismus informieren.
Im Museumsrausch
♦ Germanisches Nationalmuseum: Das größte deutsche Museum für Kunst und Kulturgeschichte bietet auf über 50.000 Quadratmetern eine einzigartige Sammlung mit über einer Million Objekten. Zu den bedeutendsten Exponaten gehören der „Goldkegel von Ezelsdorf“, mehrere Gemälde von Albrecht Dürer und der original erhaltene Globus von Martin Behaim aus dem Jahre 1492. Das Spektrum reicht von der Vor- und Frühgeschichte bis zum frühen 20. Jahrhundert. → Tour 3
♦ Spielzeugmuseum: Nürnberg ist für seine Spielzeugindustrie weltberühmt. Im städtischen Spielzeugmuseum sind von der Puppenküche bis zur Modelleisenbahn nicht nur Spielsachen aus drei Jahrtausenden zu sehen, es wird auch versucht, die soziale und kulturelle Bedeutung von Spielen und Spielzeug aufzuzeigen. → Tour 2
♦ Albrecht-Dürer-Haus: Das Haus, das Albrecht Dürer bis zu seinem Tod im April 1528 fast 20 Jahre zusammen mit seiner Frau Agnes bewohnte, beherbergt eine Dauerausstellung, die sich dem Leben und Werk des berühmtesten Nürnbergers widmet. Unter dem Dach werden Originalgrafiken und Kopien bekannter Dürer-Werke präsentiert. → Tour 2
Auf den Spuren des Nationalsozialismus
♦ Dokumentationszentrum ehemaliges Reichsparteitagsgelände: Eindrucksvoll sind hier die dunklen Seiten der Nürnberger Vergangenheit während der Zeit des Nationalsozialismus zu sehen. Die überaus ansprechend konzipierte Dauerausstellung „Faszination und Gewalt“, die sich modernster audiovisueller Medien bedient, erklärt den Aufstieg der NSDAP, Nürnbergs Rolle als „Stadt der Reichsparteitage“ ebenso wie die Organisation der Reichsparteitage. Eindrucksvoll wird auch der Weg in den Zweiten Weltkrieg, insbesondere der Vernichtungskrieg in der Sowjetunion, geschildert. → Tour 8
♦ Memorium Nürnberger Prozesse: Mit dem Memorium wird das Kapitel der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse in museal-didaktischer Form vorbildlich aufgearbeitet. In diesem Zusammenhang ist auch der historische Schwurgerichtssaal 600 im Justizpalast öffentlich zugänglich gemacht worden. → Tour 4
Burgen, Kirchen und Brunnen
♦ Kaiserburg: Mit ihrer einzigartigen Silhouette ist die Nürnberger Burg das unumstrittene Wahrzeichen der Stadt. Die sich über einen 200 Meter langen Felssporn erstreckende Festung lohnt samt Kaiserburgmuseum, Doppelkapelle, Sinwellturm und Tiefen Brunnen einen Besuch. → Tour 1
♦ Sebalduskirche: Das nach dem Stadtheiligen Sebald benannte spätgotische Gotteshaus fasziniert vor allem durch seinen Ostchor. Das Hauptkunstwerk ist das von Peter Vischer geschaffene Sebaldusgrab, das als bedeutendster Messingguss Deutschlands gilt. → Tour 2
♦ Lorenzkirche: Die Lorenzkirche zählt fraglos zu den schönsten und größten gotischen Kirchen in Süddeutschland. Eindrucksvoll ist die von einer steinernen Rosette dominierte Westfassade. Herausragende Kunstwerke im Inneren sind der „englische Gruß“ von Veit Stoß sowie das Sakramentshäuschen von Adam Kraft. → Tour 3
♦ Schöner Brunnen: Der an eine gotische Kirchturmspitze erinnernde Schöne Brunnen prägt zusammen mit der spätgotischen Frauenkirche das Bild des Hauptmarkts. → Tour 2
Eisbären und Co.
♦ Tiergarten: Der Nürnberger Tiergarten hat jährlich mehr Besucher als alle Museen der Stadt! Der einzigartige Landschaftszoo mit seinen großen Gehegen beherbergt rund 2400 Tiere und etwa 350 verschiedene Arten. In dem 63 Hektar großen Areal kann man spielend einen ganzen Tag verbringen und nicht nur die Eisbären beim Schwimmen und Tauchen beobachten. Interessant sind auch die Delphinlagune und das Manatihaus. → Tour 9
Fürth und Erlangen
♦ Jüdisches Museum Franken: Das Fürther Museum thematisiert die Geschichte und Kultur der Juden in Fürth und Franken, wobei der Blick auch auf die Gegenwart und die Zukunft gerichtet ist. Eindrucksvoll ist vor allem aber die Dauerausstellung, die mit zahlreichen Exponaten die herausragende Bedeutung Frankens als Zentrum jüdischen Lebens in Süddeutschland dokumentiert. → Fürth
♦ Stadtmuseum Erlangen: Von der Vorgeschichte über das mittelalterliche Erlangen bis hin zur Siemensstadt der Nachkriegszeit reicht das Spektrum der Dauerausstellung, wobei die Schwerpunkte auf der barocken Neugründung und der Industrialisierung liegen. → Erlangen
Sightseeing-Alternativen
Glücklicherweise hat Nürnberg mehr zu bieten als die Kaiserburg und das Germanische Nationalmuseum. In der Frankenmetropole locken viele unbekannte Ecken und Sehenswürdigkeiten, die abseits der Haupttourismuspfade liegen, so die Hesperidengärten oder das Szeneviertel Gostenhof.
Der Wöhrder See ist ein Paradies für Kinder und Enten
Versteckte Museen
♦ Museum Industriekultur: In einem ehemaligen Eisenwerk zeigt das Museum eine Sammlung zur Alltagskultur des Industriezeitalters, wobei der Schwerpunkt auf der sich verändernden Lebenswelt liegt. → Tour 9
♦ DB-Museum: Zwischen Nürnberg und Fürth fuhr 1835 die erste deutsche Eisenbahn. Das Firmenmuseum der Deutschen Bahn beleuchtet die verschiedenen Epochen der Eisenbahngeschichte von den Anfängen bis in die Gegenwart. → Tour 3
♦ Neues Museum: Eine lange Glasfassade lenkt wie ein gläserner Vorhang den Blick auf die Kunst- und Designschätze des Museums. → Tour 3
♦ Lochgefängnisse: Die holzverkleideten und mit Holzpritschen ausgestatteten Zellen sowie die eisenbeschlagenen Türen vermitteln einen guten Eindruck von den Zuständen in einem mittelalterlichen Gefängnis, kleiner Gruselfaktor inklusive. → Tour 2
Lieblingsplätze
♦ Tiergärtnertorplatz: Das besondere Flair des abschüssigen Tiergärtnertorplatzes zieht selbst die Einheimischen magisch an. Da ist einmal das Szenecafé Wanderer, das den westlichen Teil des Platzes mit seinen Stühlen und Tischen erobert hat. Hinzu kommt noch viel junges Publikum, das es sich an lauen Sommerabenden einfach auf dem Pflaster bequem macht. → Tour 2
♦ Wasserwelt Wöhrder See: Das Naherholungsgebiet lockt mit einem Sandstrand und einer Badebucht, zudem gibt es einen 440 Meter langen begehbaren Damm sowie einen Wasserspielplatz. → Tour 9
Kleinode
♦ Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne: Die Stationen des Erfahrungsfeldes fordern Kinder wie auch Erwachsene dazu auf, ihre Wahrnehmung zu hinterfragen und ihre Sinne zu schulen. Es gibt faszinierende Stationen wie einen Barfußweg und eine Tastgalerie. Experimente, Übungen und Spielstationen laden zum aktiven Erleben ein. → Tour 9
♦ Burggarten: Der idyllische Burggarten, der allerdings nur in den Sommermonaten geöffnet ist, wurde direkt über den Festungsanlagen der Burgbastei angelegt, ideal für eine Pause zwischen den Sightseeing-Touren. → Tour 1
♦ Hammer: Im östlichen Pegnitztal findet sich eine historische Gewerbesiedlung, die neben einem zur Messingherstellung benötigten Hammerwerk errichtet wurde. → Tour 9
♦ Johannisfriedhof: Der aus einem Pestfriedhof hervorgegangene Johannisfriedhof zählt zu den kulturgeschichtlich und künstlerisch bedeutendsten Friedhöfen Europas. Albrecht Dürer, Adam Kraft und Veit Stoß fanden hier ihre letzte Ruhestätte. → Tour 5
♦ Hesperidengärten: Die noch erhaltenen Hesperidengärten zeugen eindrucksvoll vom barocken Hang des Nürnberger Bürgertums zur Repräsentation. Die schmalen Gärten besaßen einen Ziergarten und ein abschließendes Gartenhaus. → Tour 5
♦ Nassauer Haus: San Gimignano und Regensburg besitzen noch Dutzende mittelalterlicher Geschlechtertürme. In Nürnberg ist das Nassauer Haus der einzige noch existierende Wohnturm. → Tour 3
♦ Wehrkirche Kraftshof: Die Wehrkirche in Kraftshof im Knoblauchsland gehört zu den besterhaltenen ihrer Art in Franken. Drohte Gefahr, verschanzte sich die gesamte Dorfbevölkerung hinter den bis zu acht Meter hohen, teilweise begehbaren Mauern. → Tour 10
Szeneviertel
♦ St. Johannis: St. Johannis ist nicht nur einer der ältesten Vororte von Nürnberg, sondern zugleich einer der quirligsten und attraktivsten Stadtteile. Gute Restaurants, viele Kneipen und die Pegnitz vor der Haustür - was will man mehr? → Tour 5
♦ Gostenhof: Das multikulturelle Gostenhof ist der lebendigste Stadtteil Nürnbergs. Eine beispielhafte Sanierung machte das ehemalige Glasscherbenviertel zu einer attraktiven Wohngegend mit (noch) bezahlbaren Mieten, weshalb sich ebenso viele Kreative wie Immigranten angesiedelt haben. Zudem gibt es hippe Lokale wie das Café Regina. → Tour 4
Fürth und Erlangen
♦ Deutsches Rundfunkmuseum: Vom Dampfradio über den „Volksempfänger“ bis zum „Heinzelmann“ und „Postillon“ dokumentiert das Museum die Geschichte des Rundfunks in Deutschland. → Fürth
♦ Botanischer Garten Erlangen: Der zur Universität Erlangen gehörende Garten lädt zu einem exotischen Spaziergang ein. Innerhalb weniger Minuten gelangt man von der Vegetation der arktischen Tundra zu tropischen Seerosen und Mangrovenpflanzen. → Erlangen
Essen gehen
In Nürnberg steht natürlich die fränkische Küche an erster Stelle. Wer aber nach zwei Tagen keine Lust mehr auf Bratwürste und Schäufele hat, kann sich an der Pegnitz auch auf eine kulinarische Weltreise begeben. Das Spektrum reicht von Thailändisch über Türkisch bis zu Indisch. Und auch die Burgerläden haben Nürnberg fest im Griff.
Beliebter Sommertreff: die Terrasse der Brasserie Nitz
Nürnberger Küchenklassiker
Nürnbergs kulinarische Wahrzeichen sind die berühmten Rostbratwürste und das Schäufele. Erstere werden über Buchenholzscheiten auf dem Rost gegrillt und mit Kraut und Meerrettich (!) serviert. Wer will, kann sie aber auch als „Saure Zipfel“ (im Essigsud gekocht) bestellen. Es gibt mehrere geschichtsträchtige Bratwurstküchen in der Stadt, darunter das Bratwursthäusle neben der Sebalduskirche. Zudem gibt es an vielen Bratwurstbuden das typisch fränkische Fastfood „Drei im Weggla“, also drei Bratwürste im Brötchen.
Das Schäufele genießt in Nürnberg längst den Status eines Klassikers. Die Zubereitungsarten reichen von gekocht mit Sauerkraut bis zum traditionellen Krustenschäufele aus dem Ofen mit frischen Klößen. Jeder Einheimische hat seine Lieblingsgaststätte, in der es das für ihn beste Schäufele mit der besten goldbraunen Kruste gibt. Fleisch, vorzugsweise vom Schwein, ist überhaupt der wichtigste Bestandteil einer fränkischen Mahlzeit, wobei sich auch Innereien großer Beliebtheit erfreuen. Etwas ausgefallener ist der „Nürnberger Ochsenmaulsalat“; werden darunter noch Stadtwurst- und Presssackstücke sowie Eierscheiben gemischt, hat man ein „Nürnberger Gwerch“ auf dem Teller.
Der beliebteste Fisch der Franken ist der Karpfen, vorzugsweise aus dem Aischgrund; dort hat die Fischzucht mit ihren Karpfenteichen sogar das Landschaftsbild nachhaltig verändert. Karpfen werden entweder gebacken oder blau serviert. Forelle, Zander, Hecht, Waller und Schleie veredeln die Fischkarte.
Von Anfang Mai bis zum 24. Juni (Johannis) stechen die Bauern aus dem Nürnberger Knoblauchsland Spargel. Er wird traditionell nur mit zerlassener Butter und Kartoffeln verzehrt, gerne auch mit Schinken, und manch Feinschmecker schwört auf einen herzhaften Spargelsalat. Wer in der zweiten Maihälfte in Nürnberg weilt, kann auch beim Spargelmarkt das „weiße Gold“ direkt auf dem Hauptmarkt genießen.
Nürnberg für Gourmets
Nürnberg ist aber auch eine tolle Stadt für Feinschmecker, allen voran das mit zwei Michelin-Sternen und 18 Gault-Millau-Punkten ausgezeichnete Essigbrätlein. Andree Köthe und Yves Ollech verfeinern vor allem Gemüse auf Weltklasseniveau, wobei sich die raffinierten Gerichte hinter so schlichten Namen wie „Kohlrabi und Haselnuss“ oder „Spinat mit Rhabarber“ verbergen. Auf sehr hohem Niveau kochen auch Christian Wonka im Wonka, Stefan Meier im Zweisinn und Diana Burkel im Würzhaus. Die beiden letzteren bieten unter der Woche auch sehr günstige Mittagsgerichte in Bistroatmosphäre.
Nürnberg international
Freunde italienischer Kochkunst treffen sich im Da Claudio oder im A Tavola. Auf exquisite thailändische Küche verstehen sich die Etage und das Iu&On in Johannis. Das Ishihara bietet japanische Küche auf hohem Niveau, Sushi-Liebhaber gehen ins Cô Dung. Für gute Steaks empfiehlt sich das Eku-Inn mit seinem 1970er-Jahre-Interieur oder der Goldene Pudel mit seinem hippen Großstadtambiente.
7 Tage Kulinarisch
♦ Bratwursthäusle: Im zünftigen Ambiente werden die Rostbratwürste auf Buchenholzfeuer gegrillt und anschließend mit Weinsauerkraut oder Kartoffelsalat auf Zinntellern serviert. Im Sommer sitzt man auf der schönen Terrasse direkt vor dem Rathaus. → Tour 2
♦ Dürer Stuben: Die Gaststätte in einem uralten Fachwerkhaus ist ein Garant für eine ausgezeichnete fränkische Küche. Hier kann man jederzeit ein Schäufele bestellen. → Tour 2
♦ Gatto Rosso: In einem denkmalgeschützten Fachwerkhaus wird eine handwerklich perfekte und innovative italienische Küche geboten. Das Tagesangebot ist auch stark saisonal inspiriert. → Tour 4
♦ Wonka: Christian Wonka bürgt seit Jahren für die hohe Kochkunst in St. Johannis. Es gibt sogar ein eigenes vegetarisches Menü, das unter dem verführerischen Namen „Blüte, Blatt und Wurzel“ jeden Feinschmecker begeistert. → Tour 5
♦ Globo: Interessante Mischung von regionaler und internationaler Küche, so bei einer Ceviche von der Erlanger Lachsforelle als Vorspeise. → Tour 2
♦ Essigbrätlein: Der Besuch verspricht eine hochinnovative Gemüseküche, die sich durch eine ungewöhnliche Geschmacksvielfalt auszeichnet. Ein wahres Gourmeterlebnis! → Tour 2
♦ Café Neef: Zum Abschluss noch ein Tipp für süße Schleckermäuler. Die riesigen Torten „vom Neef“ genießen in Nürnberg Kultstatus! Egal, ob italienischer Obstkuchen oder Mousse-au-Chocolat-Torte - lassen Sie sich verführen! → Tour 2
Wege durch Nürnberg
Stolze Burg und enge Gassen
Touren durch die Altstadt
Durch die Pegnitz in zwei Hälften geteilt, beherbergt die Altstadt Nürnbergs wichtigste Sehenswürdigkeiten. Zudem findet man hier auch viele gute Restaurants und schöne Cafés.
Tour 1: Die Burg
Tour 2: Sebalder Altstadt
Tour 3: Lorenzer Altstadt
Das touristische Herz
Die Altstadt
Nürnberg erkundet man am besten von der Burg aus: Hier auf dem strategisch günstig gelegenen Sandsteinfelsen begann nicht nur die Bebauung der späteren Reichsstadt, sondern man hat von der Freiung aus auch einen wunderschönen Blick auf die gesamte Altstadt und ihre Dachkulisse.
Eindrucksvoll heben sich die Silhouetten der Sebaldus- und der Lorenzkirche von den niedrigeren Häusern der Altstadt ab. Nach den beiden Hauptkirchen sind auch die beiden Teile der Nürnberger Altstadt benannt. Der unterhalb der Burg gelegene, bis zur Pegnitz reichende nördliche Bereich wird als Sebalder Altstadt, der südlich der Pegnitz gelegene als Lorenzer Altstadt bezeichnet. Begrenzt wird die Altstadt von der fast vollständig erhaltenen Stadtumwallung mit mächtigen Türmen, Toren und einem breiten Graben, der teilweise als Grünanlage genutzt wird und zum Spazieren einlädt. Entlang der rund fünf Kilometer langen Stadtmauer - ihr Verlauf ähnelt einem schiefen Parallelogramm - führt heute eine Ringstraße.
Nicht zuletzt durch ihren mauerbewehrten Charakter präsentiert sich die Altstadt als geschlossenes Ensemble. Sie ist das Herz Nürnbergs und wird von Touristen wie Bewohnern gleichermaßen geliebt. So führt jede bauliche Veränderung bei den Einheimischen zu regen Diskussionen. In deren Bewusstsein wird die Altstadt übrigens mit der Stadt Nürnberg gleichgesetzt. Selbst jemand, der nur 500 Meter außerhalb der Stadtmauern wohnt, fährt oder geht „in die Stadt“, wenn er die kurze Distanz zum Einkaufen überbrücken will. Die Liebe der Nürnberger zu ihrer Altstadt äußert sich auch in den regen Diskussionen, die durch jede bauliche Veränderung ausgelöst werden.

Winterlicher Fünfeckturm

Zum Wohlfühlcharakter der Altstadt trägt sicherlich die in Etappen umgesetzte Verkehrsberuhigung bei, denn dies hat dazu geführt, dass man nun auf vielen Straßen gemütlich schlendern kann, wo sich noch vor drei Jahrzehnten die Blechkisten stauten. Tempo 30 in der gesamten Altstadt und nur noch Zufahrts-, aber keine Durchfahrtsmöglichkeiten haben die Attraktivität des Zentrums und die Lebensqualität merklich erhöht.
In der Altstadt konzentrieren sich die historischen Sehenswürdigkeiten, darunter das Renaissance-Rathaus und schöne mittelalterliche Ensembles wie der Tiergärtnertorplatz und die Weißgerbergasse. Außerdem gibt es im Herzen Nürnbergs eine vielfältige Museumslandschaft, angefangen mit dem Germanischen Nationalmuseum, dem größten Hort deutscher Kunst und Kultur, bis hin zum Albrecht-Dürer-Haus, in dem Nürnbergs berühmtester Sohn gelebt und gearbeitet hat. Einen Überblick über die Stadtgeschichte bietet das Fembohaus, während sich das Spielzeugmuseum mit Nürnbergs Tradition als Spielzeugstadt auseinandersetzt. Ein Highlight für Liebhaber moderner Kunst ist das Neue Museum. Dieser architektonisch sehr gelungene Bau hat zudem eine vergessene Ecke der Stadt deutlich aufgewertet. Wer sich für Nürnbergs Untergrund interessiert, kann eine Führung durch die Felsengänge unternehmen oder sich beim Besuch der Lochgefängnisse etwas Gänsehautfeeling holen.
Unterhalb der Burg gibt es nicht nur die größte Fachwerk-, sondern auch die größte Restaurant- und Kneipendichte der Stadt. Egal, ob man Lust auf ein ofenfrisches Schäufele oder ein paar Rostbratwürste mit Kraut hat - hier wird man sicher das richtige Lokal entdecken. Auch das Essigbrätlein, Nürnbergs Gourmettempel, befindet sich in der Sebalder Altstadt. Shoppingfreunde können in kleinen Boutiquen und Geschäften stöbern, während sich die großen Kaufhäuser und Modeketten entlang der Fußgängerzonen in der Lorenzer Altstadt angesiedelt haben.
Auf dem Hauptmarkt, dem größten Platz der Altstadt, wird werktags ein bunter Markt abgehalten, doch finden hier auch zahlreiche Veranstaltungen statt, so das Bardentreffen oder der weltberühmte Nürnberger Christkindlesmarkt. Optisch wird der Hauptmarkt von der spätgotischen Frauenkirche und dem Schönen Brunnen dominiert.
Es lohnt sich auch entlang Pegnitz zu spazieren, die beide Stadthälften teilt und sogar zwei Inseln umschließt. Entlang des Flusses, den man auf mehreren historischen Brücken, wie der Fleischbrücke, überqueren kann, finden sich mit dem Heilig-Geist-Spital und dem Weinstadel zwei malerische Ensembles. Zudem gibt es an der Pegnitz auch ein paar idyllische Plätzchen, um eine entspannte Pause zu verbringen.
Mächtige Burganlage
Tour 1
Die Nürnberger Burg ist das Wahrzeichen der Frankenmetropole. Sie thront hoch auf einem lang gestreckten Sandsteinfelsen. Man kann sich leicht vorstellen, dass der seine Umgebung deutlich überragende Felsen geradezu prädestiniert erschien, um hier eine Burg zu errichten.
Tiefer Brunnen, fünfzig Meter tief in den Fels geschlagen
Fünfeckturm, der älteste Teil der Burganlage
Nürnberger Burgkapelle, faszinierende hochmittelalterliche Doppelkapelle
Die Altstadt zu Füßen
Die Burg
Nürnberg verfügte später allerdings nicht nur über eine Burg, sondern genau genommen über drei Burgen: die Kaiserburg, die Burggrafenburg und eine reichsstädtische Burganlage. Im Westen des 250 Meter langen Felsen befindet sich der heute am besten erhaltene Teil, die Kaiserburg. In deren Innenhof ist auch das Kaiserburgmuseum untergebracht. Im äußeren Burghof befinden sich mit dem runden Sinwellturm und dem Tiefen Brunnen zwei weitere Sehenswürdigkeiten. Nach Osten - ungefähr im Bereich von Freiung, Walpurgiskapelle und Fünfeckturm - erhob sich die burggräfliche Burg. Der daran anschließende Komplex mit der Kaiserstallung und Luginsland gehörte zur reichsstädtischen Burganlage.
Durch ein hölzernes Tor gelangt man unweit des Fünfeckturms in den idyllischen Burggarten, der allerdings nur in den Sommer monaten geöffnet ist. Der Burggarten wurde direkt über der Burgbastei angelegt, die die nordwestliche Ecke der imposanten Stadtmauer absicherte. Die Veränderungen der Stadtbefestigung lassen sich am Tiergärtnertor anschaulich nachvollziehen. Dort beginnt auch Tour 2, die durch das Burgviertel in der Sebalder Altstadt führt. Es erstreckt sich direkt unterhalb der Burg und gilt als Keimzelle des mittelalterlichen Nürnbergs.
Sehenswertes
Wahrzeichen Nürnbergs
Kaiserburg
Wahrscheinlich thronte bereits im späten 9. oder frühen 10. Jahrhundert eine Adelsburg auf dem Sandsteinfelsen. Im Zuge der Auseinandersetzungen zwischen Kaiser Heinrich II. und den mächtigen Markgrafen von Schweinfurt eroberte wahrscheinlich der Kaiser die Burg und brannte sie nieder. Nürnberg stand fortan unter kaiserlicher Obhut und wurde vor allem von den Staufern gezielt zu einem Symbol des Kaisertums ausgebaut. Schon damals verfügte die Burganlage über einen Äußeren und einen trapezförmigen Inneren Burghof. Der Äußere Hof mit dem Sinwellturm und dem Tiefen Brunnen diente dem kaiserlichen Tross als Unterkunft, während der Innere Hof dem Kaiser, seinem engeren Kreis und der Repräsentation vorbehalten blieb. Der jetzige Zustand der Kaiserburg entspricht ungefähr dem nach 1500.
Einzig der Palas mit dem zweischiffigen Ritter- und Kaisersaal sowie dem Empfangs- und Wohnzimmer des Kaisers zeigt annähernd den ursprünglichen Aufbau. Im 19. Jahrhundert wollten die Wittelsbacher die Kaiserburg als Königsschloss nutzen und ließen sie ausbauen, aber die Nationalsozialisten entfernten alle romantisierenden Einbauten, um das karge und trutzige Mittelalter zu betonen. Doch dann kamen die Bomben des Zweiten Weltkriegs und fegten nicht nur die NS-Ideologie hinweg, sondern fast alle Bauwerke auf dem Burgfelsen - einzig die Doppelkapelle überstand den Krieg unversehrt -, so dass ein großer Teil der Gebäude (z. B. die einstige Kemenate) rekonstruiert werden musste.
Nürnberg im Kasten
Der sagenhafte Sprung des Ritters Eppelein
Die bekannteste Nürnberger Sage ist die über den Eppelein-Sprung. Beugt man sich ein paar Meter links vom Fünfeckturm über die Sandsteinmauer, so sieht man dort den angeblichen Hufabdruck vom Pferd des Ritters Eppelein von Gailingen, der dort täglich zigmal bestaunt wird. Eppelein war ein begüterter Edelmann, der sich wie so viele andere adelige Zeitgenossen als Räuber einen Namen gemacht und in der Gegend um Nürnberg sein Unwesen getrieben hatte. Die Sage erzählt, dass der von den Nürnbergern gefangene Raubritter hier an dieser Stelle mit seinem Pferd über den Stadtgraben gesprungen sein soll. Abgesehen von der Tatsache, dass der Graben damals nur wenige Meter breit war, ist unklar, ob die Sage auf einer wahren Begebenheit beruht. Seither kursiert jedenfalls der Spruch: „Die Nürnberger hängen keinen, sie hätten ihn denn.“ Letztlich ereilte Eppelein aber dennoch seine Strafe: Im Jahre 1381 wurde er in der Nähe von Neumarkt gefangen genommen und mit dem Schwert hingerichtet.
Die romanische Doppelkapelle demonstriert anschaulich die Gliederung der mittelalterlichen Standesgesellschaft. Die untere Margaretenkapelle ist nur spärlich beleuchtet, wirkt kryptenhaft und verfügt über einen eigenen Eingang vom Äußeren Burghof aus, während die Oberkapelle mit dem Altar und der Kaiserempore nur vom Palas aus betreten werden kann. Ursprünglich war die untere Kapelle dem einfachen Volk vorbehalten, die obere den privilegierteren Persönlichkeiten. Verbunden sind beide Teile der Kirche durch eine quadratische Öffnung in der Decke bzw. im Boden. Der als Heidenturm bezeichnete Chorturm diente im Mittelalter auch zu Wehrzwecken. Die Nürnberger Burgkapelle ist ein herausragendes Beispiel einer mittelalterlichen Doppelkapelle; dieser spezifisch deutsche Typ einer Herrschaftskapelle hat sich aus den karolingischen Pfalz- und Hofkapellen entwickelt.
Das in der im Krieg weitgehend zerstörten Kemenate untergebrachte Kaiserburgmuseum ist eine Zweigstelle des Germanischen Nationalmuseums. Neben der Baugeschichte der Burg beschäftigt sich das Museum vor allem mit der Entwicklung der mittelalterlichen Wehrtechnik und dem Waffenwesen. Kinder begeistern sich für die zahllosen ausgestellten Ritterrüstungen und Schwerter. Im Rahmen einer 2013 abgeschlossenen Neupräsentation wurde im Palas eine neue Rauminszenierung mit 3D-Animationen und wertvollen Leihgaben geschaffen.
Der wegen seiner Form so genannte Sinwellturm (sinwel ist eine alte Bezeichnung für „rund“) war der Bergfried der staufischen Burg; er stammt aus dem späten 12. Jahrhundert und diente unter anderem dem Feuerschutz. Nach der Errichtung der vier runden Stadtmauertürme wurde sein Obergeschoss samt Türmerstube entsprechend umgebaut. Heute wird der Sinwellturm nur noch als Aussichtsturm benutzt; von der Plattform hat man eine hervorragende Sicht über Nürnberg und die Umgebung. Der gute Überblick war auch der Grund, weshalb man hier die städtische Feuerwache postiert hatte.
Inmitten des Äußeren Burghofs liegt der Tiefe Brunnen. Nur im Rahmen einer Burgführung kann man in das Brunnenhaus gelangen, in dem bei jeder Führung mit einem Kerzenleuchter eindrucksvoll die Tiefe des Brunnens demonstriert wird. Der 50 Meter tief in den Sandsteinfelsen geschlagene Brunnenschacht stammt wahrscheinlich aus dem 12. Jahrhundert und sollte im Falle einer Belagerung die Wasserversorgung sicherstellen. Östlich schließt sich der Anbau einer ehemaligen Badestube mit Ankleideraum an.
Burg 13. April bis Sept. 9-18 Uhr, Okt. bis März 10-16 Uhr. Die Besichtigung des Tiefen Brunnens ist nur im Rahmen einer Führung möglich. Neben dem Tiefen Brunnen eröffnete Ende 2021 noch ein Burgcafé. Eintritt inkl. Kaiserburgmuseum 7 €, erm. 6 €. Nur Palas und Kaiserburgmuseum 5,50 €, erm. 4,50 €. www.kaiserburg-nuernberg.de.
Nürnbergs ältester Bau
Burggrafenburg
Das älteste Bauwerk Nürnbergs ist der wegen seines auffallenden Grundrisses (nur jenseits des Grabens genau zu erkennen) als Fünfeckturm bezeichnete Turm, der im Westen an die Kaiserstallung anschließt. Eventuell handelt es sich um den Bergfried der salischen Burganlage aus dem 11. Jahrhundert, der später in die Burggrafenburg integriert wurde. (Das spätgotische Backsteingeschoss wurde erst später errichtet, das Holzchörlein stammt aus dem Jahr 1953.) Zwischen Fünfeckturm, Walpurgiskapelle und der Freiung befand sich einst die älteste Befestigung, später gehörte dieser Teil zur Burggrafenburg, die mit Billigung der Nürnberger 1420 gebrandschatzt wurde. Links und rechts des Hohlwegs liegen noch immer ihre Trümmer unter einem Grashügel. Sieben Jahre später erwarb die Stadt die Burg zusammen mit den Vororten Gostenhof und Wöhrd.

Kaiserstallung und Fünfeckturm

Kornhaus und Turm
Reichsstädtische Burganlage
Die Kaiserstallung und der Luginsland gehörten zu den städtischen Bauten auf dem Burgberg. Die Kaiserstallung war ein Kornhaus, das 1494-95 von dem mit Abstand bedeutendsten städtischen Baumeister Hans Beheim d. Ä.gebaut wurde; das untere Geschoss wurde als Stallgebäude genutzt. Die Kaiserstallung verbindet architektonisch sehr geschickt den Fünfeckturm mit dem Luginsland. Beide Gebäude, Luginsland wie auch Kaiserstallung, waren im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört worden. Dem mustergültigen Wiederaufbau zu Beginn der fünfziger Jahre ist es zu verdanken, dass man die Kriegszerstörungen von außen kaum mehr wahrnehmen kann. Heute beherbergt die Kaiserstallung eines der schönsten Jugendgästehäuser Deutschlands. Der Luginsland wurde 1377 direkt neben der Burggrafenburg errichtet; er diente allerdings weniger, wie man aufgrund des Namens vermuten könnte, der Beobachtung des Hinterlandes, sondern vielmehr der des Burggrafen.
Beeindruckende Festungsbaukunst
Große Bastei mit Burggarten
Gegenüber dem Fünfeckturm befindet sich der Eingang zum Burggarten. Hier, direkt auf den nördlich und westlich der Burg gelegenen Festungsbastionen, liegt ein schöner gepflegter Garten. Obwohl der Verkehrslärm noch ein wenig heraufdröhnt, eignet sich der Burggarten ideal zum Ausspannen. Es gibt noch einen zweiten Eingang; ihn findet man am westlichen Ende der Straße Am Ölberg.
April bis Okt. 7.30-19.30 Uhr.

Eine Fußgängerbrücke führt von Norden zur Burg

Ein eindrucksvolles Beispiel für die Festungsbaukunst des 16. Jahrhunderts ist die polygonale Burgbastei. Die alten höheren, aber weniger dicken Mauern konnten der Durchschlagskraft der für die Kriegführung im 16. Jahrhundert immer wichtiger werdenden Artillerie nicht mehr standhalten, so dass man sich zum Bau dieser neuen Befestigung gezwungen sah. Die neuen geböschten, in einer Zickzackform verlaufenden Festungsmauern verhinderten nicht nur die Entstehung eines toten Winkels, sondern vereitelten auch jeden direkten Feindbeschuss, da Brücken und Tunnel bogenförmig geführt wurden. Zusätzlich verhinderte ein vorgelagerter Ring von Gräben und Schanzen, dass der Feind der Stadt zu nahe kommen konnte. Angesichts des breiten Grabens und der mächtigen Bastionen hält man noch heute unverhofft inne: Mehr als dreißig Meter ist der Graben breit und über zehn Meter hoch erheben sich die Mauern dieses gewaltigen Bollwerks der Festungsbaukunst, das zwischen 1538 und 1545 von dem italienischen Festungsbaumeister Antonio Fazuni, genannt „Il Maltese“, nach den damals modernsten Erkenntnissen erweitert worden ist.
Vollständig erhaltene Stadtbefestigung
Stadtmauer
Das herausragende Merkmal einer spätmittelalterlichen Stadt war ihre Stadtbefestigung. Die Stadtmauer gewährte den Bewohnern ein größtmögliches Maß an Sicherheit. Im Falle der Bevölkerungszunahme musste sie jedoch - wie in Nürnberg mehrfach geschehen - erweitert werden. Die fünf Kilometer lange Nürnberger Stadtmauer, deren Grundriss einem Parallelogramm ähnelt, gehörte zu den größten im spätmittelalterlichen Europa. Im Gegensatz zu vielen anderen Städten von Nürnbergs Größenordnung blieb die Stadtumwallung bis heute fast vollständig erhalten, nur einige zusätzliche Durchbrüche, um das steigende Verkehrsaufkommen bewältigen zu können, wurden vorgenommen. Zu dem Zeitpunkt, als andere Städte wie Wien und Paris ihre Befestigungen abtrugen und in Boulevards verwandelten, dehnte sich Nürnberg weniger stark aus, so dass ein Abriss der Befestigung nicht nötig schien. Zum anderen wurde erst 1866 die Festungseigenschaft von Nürnberg aufgehoben. Ein gutes Jahrzehnt später lagen erneut Pläne für den Abbruch vor. Dieser konnte aber von einer engagierten Bürgerschaft verhindert werden, die sich der kulturhistorischen Bedeutung der Stadtmauer bewusst war. Zuvor sind allerdings schon im Norden und Osten Teile der Mauer niedergelegt worden. Heute ist die Altstadt noch von einer 3,8 Kilometer langen Mauer umgeben, die größtenteils von einem Graben gesäumt wird.

Die Nürnberger Stadtmauer ist rund fünf Kilometer lang

Entwicklung der Stadtmauer
Ob und in welchem Ausmaß Nürnberg im 11. und 12. Jahrhundert befestigt war, ist schwer zu sagen. Höchstwahrscheinlich hat es sich um keinen zusammenhängenden Mauerring gehandelt, sondern nur um ein System aus Gräben, Palisaden und Erdbefestigungen. In der Mitte des 13. Jahrhunderts entstand die sog. „vorletzte Stadtbefestigung“, die zunächst aus zwei voneinander getrennten Mauerringen bestand. Erst um 1325 wurden die bis dahin voneinander getrennten Stadthälften miteinander verbunden. Mit dem Weißen Turm und dem Laufer Schlagturm sind noch zwei der ehemaligen Stadttore erhalten geblieben. Der Schuldturm auf der Insel Schütt und das Grabenstück entlang der Grübel- und der Peter-Vischer-Straße zeugen noch von dieser vorletzten Umwallung. Im Zuge der Stadterweiterung wurde der Graben größtenteils aufgefüllt; auf den gewonnenen Flächen errichtete man bevorzugt städtische Gebäude (Weinstadel, Mauthalle, Sieben Zeilen, etc.).
1346 nahm schließlich der Bau der letzten Stadtumwallung seinen Anfang. Ungefähr ein halbes Jahrhundert später konnte der Mauerring geschlossen werden. Insgesamt zählte die Umwallung 128 Türme, von denen noch ungefähr die Hälfte erhalten ist. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts folgte angesichts der Gefahr eines drohenden Hussitenkrieges der Ausbau des mächtigen Grabens, wobei jeder Bürger mithelfen („schanzen“) oder eine Abgabe entrichten musste; erst 1452, nach gut hundert Jahren, war die Stadtbefestigung somit endgültig fertig gestellt worden.
Nördlich der Pegnitz
Tour 2
Die Sebalder Altstadt ist seit jeher die vornehmere Stadthälfte gewesen. Hier lebte das alteingesessene Bürgertum in seinen stattlichen Häusern, hier wurde das Rathaus errichtet. Dieser Eindruck hat sich bis heute erhalten.
Albrecht-Dürer-Haus, auf den Spuren von Nürnbergs größtem Sohn
Weißgerbergasse, Fachwerk an Fachwerk
Spielzeugmuseum, Nürnbergs Tradition als Spielzeugstadt
Lochgefängnisse, Erlebnis mit Gruselfaktor
Sebalduskirche, Nürnbergs bedeutendstes Gotteshaus
Fachwerk und Kneipen
Sebalder Altstadt
Unterhalb der Burg gibt es eine Vielzahl von Kneipen und Restaurants, kleineren Läden und Antiquitätengeschäften. Das Burgviertel hat den Bombenhagel des Zweiten Weltkrieges relativ unbeschadet überstanden. Läuft man durch die engen Straßen und Gassen in der nordwestlichen Ecke der Stadtbefestigung, so bekommt man einen guten Eindruck davon, wie Nürnberg vor dem Krieg ausgesehen haben dürfte. Aber das ist Vergangenheit. Es gab und gibt aber auch Stimmen, die der Zerstörung ihre positiven Seiten abgewinnen konnten: Viele der so malerisch anzusehenden alten Häuser befanden sich nämlich in einem extrem schlechten Zustand; sie waren kaum bewohnbar, klein, dunkel und verfügten nicht einmal über die primitivsten sanitären Einrichtungen.
Durch das Tiergärtnertor führte einst der gesamte Verkehr in Richtung Frankfurt. Der untere Teil des Tiergärtnertorturms stammt aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Noch deutlich zu erkennen ist, dass der Verkehr ursprünglich direkt durch den Turm geführt wurde. Das enge Tor war dem Verkehrsaufkommen später nicht mehr gewachsen; ab 1545 wurde deshalb im Zuge der Errichtung einer neuen Festungsanlage um die Burg herum direkt daneben ein neues, größeres Tor geschaffen. Im Tiergärtnertorturm waren 1852 die ersten Ausstellungsstücke des neu gegründeten Germanischen Nationalmuseums untergebracht.
Spaziergang
Die Tour startet direkt am Tiergärtnertorplatz, einem der schönsten Plätze Nürnbergs. Hier befindet sich auch das Albrecht-Dürer-Haus, dessen untere Stockwerke aus massiven Sandsteinquadern errichtet sind. Seit 1871 ist hier ein Museum untergebracht, das das Gedenken an Nürnbergs berühmtesten Sohn hochhält. Mitten auf dem viel fotografierten Tiergärtnertorplatz steht als Skulptur eine moderne Variante des Dürerhasen. Über die Bergstraße gelangt man hinunter zum Dürer-Denkmal, hinter dem sich auch der Eingang zu den historischen Felsenkellern, den Kasematten und zum historischen Kunstbunker versteckt. Wir nähern uns der Sebalduskirche, doch biegen wir zuvor rechter Hand in eine kopfsteingepflasterte Gasse namens Füll ein, in der mehrere Häuser mit schmucken Chörlein stehen. Am Ende der Füll geht es ein paar Treppen hinunter zum Weinmarkt, wo bereits die ersten Fachwerkhäuser der Weißgerbergasse zu sehen sind. Die von Kneipen und kleinen Geschäften gesäumte Weißgerbergasse führt in Richtung Pegnitz hinunter, die man hier auf dem schmalen Kettensteg überqueren kann. Wir laufen direkt am südlichen Pegnitzufer entlang bis zum Henkersteg und dem Henkerhaus. Vom Henkersteg bietet sich ein herrlicher Blick auf den schmucken Weinstadel. Über den verkehrsberuhigten Trödelmarkt, wo sich auch das Bratwurstmuseum befindet, geht es auf der Karlstraße wieder über die Pegnitz. Rechter Hand befindet sich beim Augustinerhof eine Zweigstelle des Deutschen Museums, noch ein Stück weiter gelangt man zum berühmten Spielzeugmuseum.
Von dort aus führt uns eine gegenüberliegende Straße direkt zum Pfarrhaus Zu Unserer Lieben Frau. Gegenüber erblicken wir den Westchor der Sebalduskirche. In unmittelbarer Umgebung der Sebalduskirche stehen mehrere sehr schmucke alte Bürgerhäuser, sowie das eigentliche Sebalder Pfarrhaus, das leicht an seinem reich verzierten Chörlein zu erkennen ist. Es handelt sich bei dem Chörlein um eine Kopie, das Original ist im Germanischen Nationalmuseum zu bewundern.
Die Sebalduskirche gehört zusammen mit der Lorenzkirche zu den eindrucksvollsten Gotteshäusern Nürnbergs. Angesichts der stattlichen Fassade und des mächtigen Ostchors kann man sich kaum mehr vorstellen, wie schwer die Kirche im Zweiten Weltkrieg beschädigt worden war. Kunsthistorisch bedeutend wie auch kurios ist das Sebaldusgrab von Peter Vischer: Denn es ist mehr als ungewöhnlich, dass in einer evangelischen Kirche die Reliquien eines von der katholischen Kirche kanonisierten Heiligen aufbewahrt werden.
Nördlich des Sebalder Platzes steht das imposante Schürstabhaus, dessen Fassade eine Sonnenuhr schmückt. Durch eine kleine Gasse hinter dem Schürstabhaus gelangt man zur Burgstraße, wo sich das Stadtmuseum Fembohaus in einem repräsentativen Spätrenaissancehaus befindet. Schräg gegenüber blickt man in den Hof eines ehemaligen Dominikanerklosters. Nur 100 Meter den Berg hinunter, erhebt sich das mächtige Rathaus, mit dem sich die Reichsstadt noch ein letztes prächtiges Baudenkmal setzte. Im Untergeschoss des Rathauses sind die mittelalterlichen Lochgefängnisse untergebracht. Wenn man sich zur Sebalduskirche umdreht, so kann man an der Außenseite des imposanten Ostchors ein kleines Detail entdecken, das von der Verunglimpfung der Juden durch die christliche Bevölkerung im Mittelalter zeugt. Der Sockel einer heute nicht mehr existierenden Statue wurde als sog. Judensau gestaltet: Ein Mann und eine Frau, die anhand ihrer Kleidung deutlich als Juden zu identifizieren sind, nuckeln an den Zitzen eines Schweins.

Schmuckes Ensemble: Weinstadel und Wasserturm

Am Bratwursthäusle vorbei geht es zum Hauptmarkt, an dessen nordwestlicher Ecke der Schöne Brunnen steht. Hier auf dem Platz findet alljährlich der weltberühmte Christkindlesmarkt statt. Der Eröffnungsprolog wird traditionell von der Empore der Frauenkirche gesprochen. An Werktagen wird auf dem Hauptmarkt ein bunter Wochenmarkt abgehalten. Übrigens wurde der Hauptmarkt in früheren Zeiten mehrmals vom Hochwasser der Pegnitz überschwemmt, besonders schwer im Jahre 1909 (Hochwassermarken am Haus Hauptmarkt 3).
Vom Hauptmarkt ist es nur ein Katzensprung bis zum Heilig-Geist-Spital, dessen Schokoladenseite man von der Museumsbrücke bewundern kann. Die Spitalgebäude gruppierten sich um mehrere Höfe, so den Hanselhof mit dem gleichnamigen Brunnen und den von Spitzbogenarkaden gesäumte Kreuzigungshof. In einer an den Kreuzigungshof angrenzenden Halle steht auch das Hochgrab des Stifters. Schräg gegenüber dem Spital befindet sich der Hans-Sachs-Platz mit dem Hans-Sachs-Denkmal. Am Nordufer der Pegnitz erinnert der Synagogengedenkstein an die von den Nationalsozialisten zerstörte Nürnberger Hauptsynagoge, während der auf der Vorderen Insel Schütt errichtete Männerschuldturm die mittelalterliche Praxis des Schuldeneintreibens ins Gedächtnis ruft.
Über das Heugäßchen geht es hinauf zum Egidienplatz, an dessen Ostseite das Egidiengymnasium und die Egidienkirche einträchtig nebeneinander stehen. Die Nordseite des Egidienplatzes wird von der Fassade des im Krieg weitgehend zerstörten Pellerhauses dominiert. Die von Kneipen und Cafés gesäumte Innere Laufer Gasse führt direkt auf den Laufer Schlagturm zu, der noch den Verlauf der vorletzten Stadtmauer markiert. Durch den Torbogen hindurch und linker Hand den Berg hinauf, gelangt man in zwei Minuten zum repräsentativen Tucherschloss mit seiner Gartenanlage. Die nahe gelegenen Sieben Zeilen gelten ähnlich wie die später errichtete Augsburger Fuggerei als ein sozialgeschichtliches Monument der Frühen Neuzeit.
Sehenswertes
Des Meisters Haus
Albrecht-Dürer-Haus
Direkt am Tiergärtnertorplatz steht das Dürerhaus; es stammt aus dem frühen 15. Jahrhundert. Albrecht Dürer hatte es 1509 erworben und bis zu seinem Tod im Jahre 1528 bewohnt. Somit dürften viele seiner bekanntesten Bilder hier entstanden sein. Das Haus wurde später allerdings mehrfach verändert; so stammt beispielsweise der 1898 hierher versetzte Giebelerker von einem anderen Haus (ursprünglich befand sich am Dürerhaus ein Aufzugserker). Nachdem das Haus im frühen 19. Jahrhundert ein Wallfahrtsort für Romantiker und Künstler geworden war, kaufte es die Stadt Nürnberg 1826, zwei Jahre vor Dürers 300. Todestag. Heute befindet sich in dem schmucken Fachwerkbau ein Museum, dessen Schwerpunkt auf dem Leben und Alltag des großen Künstlers liegt. Lobenswert ist die „Audio-Besucherführung“, in der „Agnes Dürer“ durch das Haus führt und so mancherlei Interessantes über ihren Mann und das abwechslungsreiche Leben in einem Künstlerhaushalt berichtet. In einem zum Dürerjahr 1971 errichteten Anbau (Dürer-Saal), den man getrost als architektonischen Fehlgriff bezeichnen darf, werden seit Sommer 2012 hochwertige Kopien hochwertige Kopien aus städtischem Besitz präsentiert, darunter die „Vier Apostel“ sowie „Adam und Eva“. Da die Reichsstadt Nürnberg immer wieder Originalgemälde an Herrscher wie den bayerischen Kurfürsten Maximilian abgeben musste, entstand der Wunsch, Dürers Gemälde wenigstens in adäquaten Kopien zu besitzen. In der Dachgalerie kann man sich zudem das „Graphische Kabinett“ ansehen, das Wechselausstellungen aus den Beständen der Graphischen Sammlung der Stadt Nürnberg zeigt. In einer authentisch nachgebildeten Malerwerkstatt werden zudem künstlerische Techniken demonstriert. Touchscreens und interaktive Medienstationen erleichtern den Zugang zu Dürers Werk.
Albrecht-Dürer-Str. 39. Tgl. außer Mo 10-17 Uhr, Do bis 20 Uhr. Juli bis Sept. sowie Dez. auch Mo. Kostümführungen: Do 18 Uhr, Di, Mi und Sa um 15 Uhr, So um 11 Uhr. Eintritt 6 €, erm. 1,50 € (Tageskarte für 7 Museen: 9 €). Kostümführung 2,50 €.
Provozierende Kunst
Dürerhase
Schräg gegenüber dem Dürerhaus steht seit 1984 eine provozierende Bronzeplastik von Jürgen Goertz, der mit diesem Kunstwerk den Dürernaturalismus überwinden wollte. Die Plastik soll als Antwort auf den millionenfach reproduzierten Dürerhasen verstanden werden, der „durch seine volkstümliche Beliebtheit, seine Allgegenwärtigkeit zum ... bedrohlichsten Monster unserer Kunstgeschichte“ (Jürgen Goertz) geworden ist.
Nürnberg im Kasten
Albrecht Dürer - der berühmteste Sohn der Stadt
Mit Albrecht Dürer hat Nürnberg den wohl bedeutendsten deutschen Maler hervorgebracht. Eine ganze Epoche, die „Dürerzeit“, ist nach ihm benannt, und sein Einfluss auf die altdeutsche Kunst kann gar nicht hoch genug eingestuft werden: Erst Albrecht Dürers Werke verhalfen der Renaissance und ihren künstlerischen Idealen zum Durchbruch in Deutschland. So förderte Dürer mit seinen Selbstporträts nicht nur die Herausbildung eines neuen künstlerischen Selbstbewusstseins, er führte beispielsweise auch den Begriff der „Landschaft“ in den deutschen Sprachgebrauch und in die Malerei ein.
Als drittes Kind eines aus Ungarn stammenden Goldschmiedes wurde Albrecht Dürer am 21. Mai 1471 in Nürnberg geboren. Mit dreizehn Jahren begann der junge Albrecht, der übrigens noch siebzehn (!) Geschwister hatte, eine Lehre im väterlichen Betrieb, um das Goldschmiedehandwerk zu erlernen. Doch der begabte Knabe hegte bald andere Pläne: Er wollte Maler werden! Sein Vater erhörte schließlich die Bitten seines Sohnes und vermittelte ihn an die benachbarte Werkstatt von Michael Wolgemut, dem seinerzeit renommiertesten Nürnberger Maler. Albrecht Dürer absolvierte bei Wolgemut eine zweite Lehre und ging, wie damals üblich, anschließend auf eine mehrjährige Wanderschaft, bevor er sich 1493 als Maler in seiner Heimatstadt niederließ. Doch Dürer hielt es nicht lange in Nürnberg: Obwohl frisch verheiratet, brach er schon im nächsten Jahr ohne seine Frau Agnes zu einer längeren Italienreise auf.